Ärztliche Weiterbildung in der Speziellen Viszeralchirurgie an der Klinik für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie des Evangelischen Krankenhauses Hamm gemäß der Weiterbildungsordnung vom 9. April 2005 in der Fassung vom 01.01.2012 in der Zusatz-Weiterbildung Spezielle Viszeralchirurgie Ziel der Ausbildung ist es, die für einen speziellen Viszeralchirurgen resp. eine spezielle Viszeralchirurgin notwendigen fachlichen und menschlich ärztlichen Kompetenzen zu vermitteln. Über die alleinige Erfüllung eines Kataloges hinaus werden die erforderlichen manuellen Fertigkeiten vermittelt. Neben einer persönlichen Betreuung orientieren wir uns an einem strukturierten Ausbildungsplan. Die Einarbeitung des Weiterzubildenden erfolgt an Hand des standardisierten Einarbeitungskonzeptes sowie durch ein "Training on the job". Eine kontinuierliche fachlich qualifizierte Betreuung der Mitarbeiter in der Zusatz-Weiterbildung ist gesichert. Die direkte Supervision durch Fachärzte, Oberärzte und Chefarzt kontrolliert die diagnostischen und therapeutischen Entscheidungen. Die ärztlichen Mitarbeiter der Abteilung sollen alle im Vorfeld der Behandlung durchzuführenden Untersuchungen beherrschen. Die Teilnahme an speziellen Kursen zum Erwerb der nötigen Fähigkeiten wird gewährleistet. Als gezielter Austausch findet zwischen dem Chefarzt und den Mitarbeitern der Abteilungen durch Weiterbildungsgespräche statt, in denen die Anforderungen von Seiten der Klinik an den Mitarbeiter, sowie umgekehrt, die beruflichen Wünsche des Mitarbeiters mit den Möglichkeiten der Klinik in Übereinstimmung gebracht werden. Weiterhin: In regelmäßigen interdisziplinären onkologischen Konferenzen werden Grundzüge der fachbezogenen Tumortherapie vermittelt. Kritische Ereignisse und Verläufe werden auch durch externe Qualitätssicherungsmaßnahmen bewertet und in Komplikationskonferenzen analysiert. Regelmäßige Abteilungsfortbildungen ermöglichen den Abgleich des persönlichen Wissens mit dem aktuellen Stand der Medizin. In diesen Fortbildungen werden zudem die klinikinternen Standards (SOP / VA) entwickelt und aktualisiert. Die Klink für Allgemein-, Viszeral- und Gefäßchirurgie richtet regelmäßig Fortbildungsverstaltungen aus. Es findet eine aktive Teilnahme der Mitarbeiter statt. Die Teilnahme an externen Weiterbildungen und Kongressen ist ausdrücklich erwünscht und wird auch vom Krankenhausträger unterstützt. Eine Freistellung mit Kostenbeteiligung/übernahme wird sichergestellt. Es steht ein jährliches Fortbildungsbudget von z.Zt. 500,- und 5 Arbeitstagen zur Verfügung. Den Mitarbeitern ist die Nutzung einer internen Fachbibliothek ermöglicht. Hier werden mehrere nationale und internationale Fachzeitschriften und aktuelle Fachbücher vorgehalten. Dies versetzt sie in die Lage, jederzeit ihr Wissen auf dem neuesten Stand zu halten. Hospitationen in spezialisierten Zentren zur Aneignung spezieller Kenntnisse werden durch die Klinikleitung ausdrücklich unterstützt. Ziel der Weiterbildung ist aufbauend auf der Basisweiterbildung (24 Monate) sowie der Facharztkompetenz „Allgemeine Chirurgie“ oder „Viszeralchirurgie“ die Erlangung der Zusatzqualifikation „Spezielle Viszeralchirurgie“ nach Ableistung der vorgeschriebenen Weiterbildungszeiten (36 Monate) und Weiterbildungsinhalte. Der Weiterbildungsplan "Spezielle Viszeralchirurgie“ baut auf den im Rahmen der Facharztkompetenz „Allgemeine Chirurgie“ oder „Viszeralchirurgie“ erworbenen Kompetenzen auf. Die gemäß der Weiterbildungsordnung erforderlichen chirurgischen Kenntnisse und Fertigkeiten werden fachspezifisch erweitert und vertieft. Aufgrund der bereits vorhandenen Kenntnisse ist der / die Auszubildende zunehmend selbständig tätig. Der Facharztstandard bei diagnostischen und therapeutischen Entscheidungen ist durch die eigene Ausbildung sowie durch direkte Supervision durch Fachärzte, Oberärzte und Chefarzt gesichert. Vermittelt werden Kenntnisse, Erfahrungen und Fertigkeiten in: ethischen, wissenschaftlichen und rechtlichen Grundlagen ärztlichen Handelns der ärztlichen Begutachtung den Maßnahmen der Qualitätssicherung und des Qualitätsmanagements einschließlich des Fehler- und Risikomanagements der ärztlichen Gesprächsführung einschließlich der Beratung von Angehörigen psychosomatischen Grundlagen der interdisziplinären Zusammenarbeit der Ätiologie, Pathophysiologie und Pathogenese von Krankheiten der Aufklärung und Befunddokumentation labortechnisch gestützten Nachweisverfahren mit visueller oder apparativer Auswertung medizinischen Notfallsituationen dem Impfwesen den Grundlagen der Pharmakotherapie einschließlich der Wechselwirkungen der Arzneimittel und des Arzneimittelmissbrauchs der allgemeinen Schmerztherapie der interdisziplinären Indikationsstellung zur weiterführenden Diagnostik einschließlich der Differentialindikation und Interpretation radiologischer Befunde im Zusammenhang mit gebietsbezogenen Fragestellungen der Betreuung von Schwerstkranken und Sterbenden den psychosozialen, umweltbedingten und interkulturellen Einflüssen auf die Gesundheit den Gesundheitsökonomischen Auswirkungen ärztlichen Handelns den Strukturen des Gesundheitswesens. Bereits vorhandene Fachkenntnisse werden erweitert in: der Erkennung und nicht operativen sowie operativen Behandlung einschließlich der postoperativen Überwachung von komplexeren Erkrankungen, Verletzungen, Infektionen, Fehlbildungen innerer Organe, insbesondere der gastroenterologischen und endokrinen Organe der Indikationsstellung zur operativen und konservativen Behandlung einschließlich der Risikoeinschätzung und prognostischen Beurteilung. der Durchführung von Operationen höherer Schwierigkeitsgrade einschließlich endoskopischer, laparoskopischer und minimal-invasiver Operationsverfahren der Erhebung dazu erforderlicher intraoperativer radiologischer Befunde unter Berücksichtigung des Strahlenschutzes der Mitwirkung bei interdisziplinären interventionellen Verfahren wie radiologisch und radiologisch-endoskopischen Verfahren sowie von endosonographischen Untersuchungen des Gastrointestinaltraktes der interdisziplinären Indikationsstellung zu gastroenterologischen, onkologischen, strahlentherapeutischen und nuklearmedizinischen Behandlungsverfahren der speziellen instrumetellen und funktionellen Untersuchungsmethoden einschließlich ultraschallgesteuerter diagnostischer und therapeutischer Eingriffe der Durchführung und Befundung von Koloskopien und Ösophago-Gastro-Duodenoskopien. Erwerb manueller Fähigkeiten In operativen Fächern ist der Erwerb manueller Fähigkeiten von entscheidender Bedeutung. Die Anleitung zu besonderen Funktionen erfolgt immer unter fachärztlicher Anleitung. Unter Berücksichtigung des fortgeschrittenen Kenntnisstandes des Mitarbeiters wird dieser zu ersten Assistenzen bei Eingriffen steigenden Schweregrades eingesetzt. Die Assistenz bei komplexen Operationen sollte jederzeit möglich sein. Unter fachärztlicher Aufsicht werden Eingriffe mittleren Schweregrades selbständig durchgeführt. Mit fortschreitenden Fähigkeiten soll der Weiterzubildende in der Lage sein mittlere Eingriffe, wie z.B. eine Schilddrüsenresektion, Cholezystektomie und Dünnund Dickdarmresektionen selbstständig und sachgerecht durchzuführen. Dem Weiterzubildenden wird in den laparoskopischen Operationstechniken u.a. bei Appendektomie, Cholezystektomie und Hernienreparation Routine erlangen. Komplexere viszeralchirurgische Eingriffe werden unter oberoder chefärztlicher Assistenz selbständig durchgeführt. Es wird sichergestellt, dass eine ausreichende Anzahl der erforderlichen Eingriffe vom Weiterzubildenden durchgeführt werden kann. Eine Überschreitung der Mindestzahlen nach der aktuellen Weiterbildungsordnung wird angestrebt. Art und Umfang der durchgeführten Eingriffe werden in einem Logbuch (nach dem Muster der Bundesärztekammer) dokumentiert. Dadurch ist immer der persönliche Entwicklungsstand des einzelnen Mitarbeiters zu beurteilen. Die nachfolgende Abstufung selbständig durchgeführter Eingriffe nach Ausbildungsjahr soll hier als Orientierung dienen. Fließende Übergänge bzw. Überschneidungen sind jedoch durchaus möglich. 1. Ausbildungsjahr: mittlere Eingriffe wie z.B. laparoskopische Cholecystektomie, Schilddrüsenresektion, Thorakoskopie/-tomie, Gastroenterotomie, einfache Leberresektion (atypische Resektion), konventionelle Milzexstirpation, Notfalleingriffe wie Ulcus duodeni / ventriculi Übernähung oder Eingriffe bei Ileus, Dickdarmresektion sowie sonographisch gesteuerte und endoskopische Untersuchungen und Eingriffe. 2. Ausbildungsjahr: größere Eingriffe wie z.B. komplexe Narbenhernienreparation (u.a. laparoskopisch), Lungenresektion, Abdominaltrauma, Gastrektomien, biliodegestive Anastomosen, anteriore Rektumresektionen, komplexe proktologische Operationen, Eingriffe an den Nebennieren. 3. Ausbildungsjahr: Leberresektionen, große Eingriffe: resezierende und Eingriffe an drainierende den Nebenschilddrüsen, Pankreaseingriffe, Rektumresektionen und Rektumexstirpationen, Eingriffe am Ösophagus. tiefe anatomische anteriore Richtzahlen nach der Weiterbildungsordnung: Zusatzweiterbildung Spezielle Viszeralchirurgie Ultraschallgesteuerte diagnostische und therapeutische Eingriffe Koloskopie, Sigmoidoskopie und Ösophago-Gastro-Duodenoskopie 25 50 Eingriffe an endokrinen Organen davon an Nebenschilddrüsen, Nebennieren 30 Thorakotomien, Thorakoskopien im Rahmen von gastroenterologischen und endokrinen Eingriffen 10 Eingriffe in der Bauchhöhle und an der Bauchwand davon am Magen davon Resektionen, Gastrektomien 5 300 25 10 an der Leber (resezierende Eingriffe) 10 an den Gallenwegen davon biliodigestive Anastomosen 10 5 am Pankreas (resezierende und drainierende Eingriffe) an der Milz einschließlich milzerhaltende Eingriffe am Dünndarm am Dickdarm davon Kolonresektionen Anlage und Korrektur enteraler Stomata am Rektum davon anteriore Resektionen abdominoperineale Ektumexstirpation transanale Eingriffe 10 5 40 50 30 10 30 10 5 5 sonstige Eingriffe in der Bauchhöhle und an der Bauchwand davon Notfalleingriffe des Bauchraums z.B. bei Ileus, Blutung, Peritonitis Reoperationen Narbenhernien und Rezidivoperationen 35 komplexe proktologische Operationen 30 Eingriffe bei Abdominaltrauma 15 10 10 5 Eingriffe an endokrinen Organen davon an Nebenschilddrüsen, Nebennieren 30 minimalinvasive Eingriffe davon diagnostische Laparoskopien laparoskopische Cholezystektomien Hernienverschlüsse, Adhäsiolysen, Appendektomien, Fundoplikationes, Sigmaresektionen 65 5 15 25 25