Untersuchungen zur Diagnostik und Prävalenz von Infektionen

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Literaturrecherche
Prevalence of Mycoplasma suis in slaughter pigs, with correlation of PCR
results to hematological findings
M. Ritzmann et al.
Veterinary Microbiology 133, 2009, 84-91
Mycoplasma suis ist ein extrazelluläres Bakterium, welches sich an die roten Blutzellen anheftet, sie
beschädigt und zu Deformationen führt. Eine akute Erkrankung geht einher mit massiver Bakteriämie,
akuter hämolytischer Anämie und manchmal mit Todesfällen bei jungen Saugferkeln, Sauen
präpartum und Mastschweinen unter Stress. Bei chronisch infizierten Tieren ist die Bakteriämie gering
und die Klinik variiert von milder Ikteroanämie, generellem Kümmern, schlechten Wachstumsraten
oder schlechten Reproduktionsleistungen bis hin zu einer erhöhten Empfänglichkeit für andere
Infektionskrankheiten. Hämatotrophe Mykoplasmen können trotz einer intensiven Immunantwort und
Antibiotikatherapie erfolgreich persistierende chronische Infektionen verursachen. Tiere, die mit M.
suis infiziert wurden können chronische Träger bleiben, obwohl die klinischen Anzeichen längst
verschwunden sind.
Obwohl der Erreger in den Vereinigten Staaten erstmals 1932 isoliert werden konnte, ist bisher nur
wenig über die Epidemiologie bekannt. Bisher war der Nachweis sehr schwierig und die Diagnose
mittels Blutausstrichen hatte nur eine geringe Spezifität und Sensitivität. Seit 2007 existiert jedoch
eine PCR, welche zum Nachweis von akut und chronisch erkrankten Tieren geeignet scheint.
Diese aktuelle Studie wurde durchgeführt, um die Prävalenz von M. suis in der deutschen
Schweinpopulation und eine Korrelation mit klinisch-hämatologischen Resultaten zu ermitteln.
Diagnose und Quantifikation erfolgten mittels quantitativer LightCycler (LC) PCR. Die Resultate der
PCR wurden mit denjenigen von Blutausstrichen verglichen.
M. suis Infektionen wurden in 164 von 1176 Mastjagern (20-30 kg; 13.9%) sowie 79 von 196
Betrieben (40.3%) nachgewiesen. Der Vergleich der PCR Resultate mit den mikroskopischen
Untersuchungen von Blutausstrichen zeigten eine deutlich niedrigere Sensitivität der zweiten
Methode, nur 35 der 1176 Blutausstriche waren positiv. Dabei zeigte sich eine starke Korrelation zum
Bakteriengehalt im Blut. Eine Infektion ist assoziiert mit einem signifikant reduzierten Hämatokrit,
Erythrozytenzahl und Hämoglobin-Konzentration, sowie signifikant höheren Bilirubin-Werten. Zudem
waren auch die Bakterienmengen im Blut korreliert mit den eben genannten Messwerten, was darauf
hinweist, dass eine Verbindung mit klinischer Anämie besteht.
Die Studie hat gezeigt, dass M. suis Infektionen oft nicht diagnostiziert werden und somit zu grossen
wirtschaftlichen Verlusten führen können. Auch hat sich die LC PCR als günstiges Diagnose-Mittel
herausgestellt um auch latent infizierte Trägertiere zu identifizieren und somit einen Ansatzpunkt für
eine effektive Behandlung und Krankheitskontrolle zu haben.
Ersteller : Riccarda Ursprung
Datum : 31.12.2008
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