Lebensadern - 12. November 2012 Aktuellstes internationales Expertenwissen zur Gefäßmedizin beim 8. Königsberger Gefäßdialog (9. - 10.11.2012) Österreichs führende Experten für Gefäßmedizin stellten am 9. und 10. November 2012 in Bad Schönau/NÖ, beim 8. Königsberger Gefäßdialog, rund 150 Medizinern die neuesten wissenschaftlichen Erkenntnisse ihres Fachbereichs vor. Auf Einladung von Univ.-Prof. Dr. Erich Minar, Gefäßspezialist am AKH Wien und Leiter der Initiative „Lebensadern“, widmeten sich die Experten mit bewusst unterschiedlichen Blickwinkeln insgesamt fünf aktuellen Schwerpunktthemen. Jeweils zwei Referenten stellten dabei ihre Erkenntnisse in kontroversieller Form dar. Neue, sehr spezifische Risikofaktoren der Atherosklerose „Gibt es neue, sehr spezifische Risikofaktoren der Atherosklerose (Arterienverkalkung/-verhärtung), und soll gezielt nach diesen gesucht werden?“ lautete die erste Fragestellung beim 8. Königsberger Gefäßdialog. Die zusammenfassende Antwort dieser Kontroverse zwischen Univ.-Prof. Dr. Martin Schillinger vom AKH Wien und Dr. Markus Haumer vom LK Mödling lautet: „Ja, es gibt eine Reihe neuer Risikofaktoren. Ein Problem stellt allerdings der fehlende individuelle Vorhersagewert dar. Die nach wie vor beste individuelle Risikoeinschätzung gelingt mit einer guten Anamnese (Patientengespräch) in Kombination mit Risikoscores“, fasst Dr. Johannes Schuh, Facharzt für Innere Medizin und ärztlicher Leiter des Gesundheitsresort Königsberg in Bad Schönau, zusammen. Neue Antithrombotika (Blutverdünnungsmittel) und ihre Austauschbarkeit „Es gibt mehrere vielversprechende neue Antithrombotika zur Behandlung von Venenthrombosen und zum Schutz vor Schlaganfällen bei Herzrhythmusstörungen, deren Wirkung deutlich besser ist, als die bisheriger konventioneller Blutverdünnungsmittel“, waren sich die beiden Experten Univ.Prof. Dr. Sabine Eichinger-Hasenauer vom AKH Wien und Univ.-Prof. Dr. Herwig Niessner, ehemaliger Vorstand der Ersten Inneren Abteilung am Krankenhaus Wiener Neustadt, einig. „In der Anwendung dieser Mittel ergibt sich, mit Ausnahme der Berücksichtigung schwerer Nierenschwächen, kaum ein Unterschied“, erläutert Dr. Johannes Schuh. Polypillen und ihr Nutzen bei atherosklerotischen Gefäßerkrankungen Seite 1 Lebensadern - Initiative für gesunde Gefäße Am Kurpark 1 2853 Bad Schönau Niederösterreich Tel.: +43-(0)26 46 - 82 51 - 0 Fax: - 725 E-Mail: [email protected] www.lebensadern.at Je mehr verschiedene Medikamente ein Patient regelmäßig verabreicht bekommen muss, desto mehr leidet die Compliance - die Bereitschaft des Patienten, die empfohlenen Medikamente auch tatsächlich zu nehmen. Welche Wege und Möglichkeiten, die Compliance zu erhöhen es, gibt und ob Polypillen, die zahlreiche Wirkstoffe in einer Tablette vereinen, hilfreich wären, diskutierten Univ.-Prof. Dr. Michael Wolzt vom AKH Wien und Univ.-Prof. Prim. Dr. Mirko Hirschl vom Hanuschkrankenhaus in Wien. „Die grundsätzlichen Vereinfachungseffekte für den Patienten, die Polypillen mit sich bringen würden, standen außer Diskussion. Gleichzeitig wurde klar, dass es derzeit keine umfassenden Studien gibt, die zeigen, dass solche Kombinationspräparate tatsächlich die Chance erhöhen, das angestrebte Therapieziel zu erreichen“, fasst Dr. Schuh zusammen. Behandlung von asymptomatischen Carotisstenosen Der Frage, wie asymptomatische Carotisstenosen (Verengungen der Halsschlagader ohne akute Beschwerden) zu behandeln sind, widmeten sich Prim. Doz. Dr. Afshin Assadian vom Wiener Wilhelminenspital und Univ.-Prof. Prim. Dr. Wilfried Lang vom Krankenhaus der Barmherzigen Brüder in Wien. Während Chirurg Assadian zu operativen Eingriffen rät, stehen für Neurologen Lang die konservative Behandlung mit Medikamenten sowie Lebensstiländerungen im Vordergrund. Leitlinien zur Therapie der Peripheren Arteriellen Verschlusskrankheit (PAVK) „Leitlinien zur Therapie bei Gefäßerkrankungen sind nur so gut wie deren Befolgung - und genau diese ist oft das Problem. Es zeigt sich, dass der Anteil der Patienten, die leitlinienkonform behandelt werden, leider oft gering ist“, berichtet Internist Dr. Schuh. Gemeinsam mit Univ.-Prof. Dr. Marianne Brodmann von der Medizin-Uni Graz begab sich Schuh auf die wichtige Ursachenanalyse, vor dem Hintergrund, dass rund 30% aller Patienten mit Peripher Arterieller Verschlusskrankheit binnen 5 Jahren ab Diagnose sterben. „Die PAVK wird von Patienten wie Ärzten, etwa im Gegensatz zu einem Herzinfarkt, massiv unterschätzt“, berichtet Dr. Schuh. „Kollegin Brodmann fordert deshalb eine massive Vereinfachung und Konkretisierung sowie eine österreichspezifische Anpassung der Leitlinien, um zu erreichen, dass diese im medizinischen Alltag deutlich häufiger eingesetzt und beachtet werden“, schließt sich Dr. Johannes Schuh der Einschätzung von Univ.-Prof. Dr. Brodmann an. 9. Königsberger Gefäßdialog 8. - 9. November 2013 Auch 2013 lädt Univ.-Prof. Dr. Erich Minar, Gefäßexperte am AKH Wien und Leiter der Königsberger Gefäßdialoge, wieder nach Bad Schönau ein, zum 9. Königsberger Gefäßdialog, am Freitag, 8. und Samstag, 9. November 2013. Seite 2 Lebensadern - Initiative für gesunde Gefäße Am Kurpark 1 2853 Bad Schönau Niederösterreich Tel.: +43-(0)26 46 - 82 51 - 0 Fax: - 725 E-Mail: [email protected] www.lebensadern.at Weitere Informationen: Weitere Medieninformationen & Fotos: Lebensadern - Initiative für gesunde Gefäße Ansprechpartner: Univ.-Prof. Dr. Erich Minar und Mag. Katja Reischer Am Kurpark 1, A-2853 Bad Schönau, NÖ Tel.: +43-(0)26 46 - 82 51 - 0, Fax: - 725 E-Mail: [email protected], www.lebensadern.at Oliver Pichler & Partner Schellinggasse 1/2/5, A-1010 Wien, Österreich Tel: +43 - (0)1 - 512 87 37 - 0, Fax: - 70 E-Mail: [email protected] Journalisten-Servicebereich (Text- & FotoDownloads): www.o-pichler.at/Lebensadern 12.11.12.KoenigsbergerGefaessdialog.doc Seite 3 Lebensadern - Initiative für gesunde Gefäße Am Kurpark 1 2853 Bad Schönau Niederösterreich Tel.: +43-(0)26 46 - 82 51 - 0 Fax: - 725 E-Mail: [email protected] www.lebensadern.at