Hintergrundwissen zur Be- und Entlastung der Wirbelsäule Körperhaltungen und zivilisatorische Einflüsse Haltung zu bewahren ist in der modernen Zeit gar nicht so einfach. Der Anteil an rein körperlicher Arbeit nimmt mehr und mehr ab. Üblicherweise sitzen wir entweder zu viel und bewegen uns zu wenig oder führen berufsbedingt einseitige Bewegungen aus. In der Freizeit setzen wir diese Bewegungsarmut oder Fehlbelastung weiter fort. Selbst für kurze Distanzen wird das Auto benutzt, wir sitzen stundenlang vor dem Fernseher oder Computer. Beengte Wohnverhältnisse, vermehrter Verkehr und wenig Grünflächen in der Stadt fördern den Bewegungsmangel schon in frühster Kindheit. Im Kindergarten oder in der Schule werden die Kinder zu stundenlangem stillsitzen angehalten, was sich während der Lehr- oder Studienzeit nicht ändert. Das Gleichgewicht der Muskulatur wird beeinflusst, indem die wenig oder falsch beanspruchte Muskulatur abschwächt und deren Gegenspieler sich verkürzen. Damit wird die Funktionsweise der Muskeln beeinträchtigt, was wiederum Einfluss auf den passiven Bewegungsapparat nimmt und die Abnutzung seiner Strukturen (z. B. Bandscheibe) fördert und letztlich die Beschwerden im Wirbelsäulenbereich auslöst. Da jegliche Bewegung und Haltung mit einer Druck- und Zugbelastung auf die Wirbelsäule einher geht, gilt es, die Höhe der Belastung durch entsprechende Körperhaltungen möglichst gering zu halten. Nur im Liegen wird die Wirbelsäule und ihre Strukturen weitgehend entlastet. Stehen und Sitzen in aufrechter Körperhaltung geht schon mit mehr Belastung für die Wirbelsäule einher, wobei Sitzen generell wirbelsäulenbelastender ist. Mit gebeugter Stehund Sitzhaltung steigert sich die Belastung zunehmend, welche dann noch durch zusätzliche Lasteinwirkung verstärkt wird. Faktoren, die das Stehen aus dem Gleichgewicht bringen „Richtig Stehen“ heißt aufrecht stehen, den Kopf in Verlängerung der Wirbelsäule halten, das Brustbein leicht nach vorne-oben heben, die Arme locker hängen lassen, das Becken aufrichten, die Beine hüftbreit auseinander stellen, die Knie nicht durchdrücken, die Zehen leicht nach außen richten, das Gewicht gleichmäßig auf beide Beine/Füße verlagern. 311 P-HuB InfoTN 2007 Be-/Entlastung der Wirbelsäule / Seite 1 von 7 Problem Im Stand muss der Körper gegen die Schwerkraft im Gleichgewicht aufrecht gehalten werden. Wichtig bei der Findung des Gleichgewichts ist die Beckenstellung. Beim „strammen“ Stehen mit durchgestreckten Beinen, steht auch das Becken fest und unbeweglich. Es besteht die Gefahr, automatisch nach kurzer Zeit in die ungesunde Hohlkreuzhaltung zufallen. Die Haltearbeit wird dann nicht mehr von den Rückenmuskeln, sondern von den Bändern und den Wadenmuskeln übernommen. Im Gegensatz dazu, ermöglicht das Stehen mit leicht gebeugten Knien ausreichend Spielraum um zu einer aufrechten Haltung zurückzugelangen. Möglich wird diese aber erst durch eine stabile Muskelunterstützung mit Balance des Körperschwerpunktes senkrecht über der Fußstellung. Das heißt, dass dieses Gleichgewicht nicht passiv vorhanden ist, sondern es aufgrund zahlreicher Einflüsse immer wieder aktiv hergestellt werden muss. Beeinflusst wird das Gleichgewicht im Stehen zum Beispiel durch die Fußform, die Gangart, die Schuhe, die Kleidung, das Körpergewicht, die Bewegungsgewohnheiten im Alltag (siehe auch Beugen/Bücken), monotone, immer wiederkehrende Bewegungen, fehlendes Körperbewusstsein. Erläuterungen Auf den Füßen ruht das ganze Gewicht des Körpers. Bei normal geformten Füßen ist der Druck zur Stabilisierung des Ganges und zur Entlastung der Sprunggelenke gleichmäßig auf der Ferse verteilt. Fußfehlstellungen können zu Rückenproblemen führen. Gehen oder laufen sollte wie der Stand immer aufrecht erfolgen. Der Fuß wird dabei mit der Ferse aufgesetzt und über den Ballen bis zur Großzehe abgerollt. Dies gelingt nur mit einem Schuh mit weicher oder biegsamer Sohle. Gleichzeitig ist eine Schuhdämpfung sinnvoll, da die Gehbelastungen auf die Gelenke besser abgefangen werden können. Modische spitze Schuhe engen den Fuß ein und können über „Schmerzen“ Schonhaltungen beim Abrollverhalten provozieren. Auch hohe Absätze beeinflussen die Haltung. Wer ständig auf hohen Schuhen läuft, belastet den Fuß falsch, da dass Gewicht auf den Zehen statt auf dem Fußgewölbe und der Ferse ruht. Es kann zur Verkürzung der Wadenmuskulatur und damit zu Schmerzen im Achillessehnenbereich und in den Kniegelenken kommen. Zur aufrechten Haltung müssen wir auf hohen Schuhen das Becken nach vorne kippen, was die Hohlkreuzbildung fördert und die Bandscheiben einseitig belastet. Zu enge Kleidung beeinflusst die Beweglichkeit im Hüft-Beckenbereich, so dass für große Schritte das gesamte Becken gedreht werden muss. Übergewicht ist meist die Folge von mangelnder Bewegung und falscher Ernährung. Jedes Kilo zuviel führt zu einer vermehrten Belastung der Gelenke und der Wirbelsäule. Die durch den Bewegungsmangel unzureichend ausgebildete Rumpfmuskulatur reicht als Gegenkraft zum „Wohlstandsbauch“ meist nicht aus. Der Körper sackt durch den hängenden Bauch zusammen und die Bandscheiben werden mehr zusammengedrückt sowie durch die Hohlkreuzbildung einseitig belastet. 311 P-HuB InfoTN 2007 Be-/Entlastung der Wirbelsäule / Seite 2 von 7 Faktoren, die das Sitzen aus dem Gleichgewicht bringen „Richtig Sitzen“ heißt ganze Fußsohlen sind am Boden, die Beine leicht öffnen, das Becken aufrecht halten (bzw. ganz leicht nach vorne kippen), die Hüfte ist weiter vom Boden entfernt als die Knie, den Brustkorb aufrichten (wird durch die leichte Kippung des Beckens erleichtert), die Arme locker auflegen (auf den Tisch, auf die Beine...), den Kopf in Verlängerung der Wirbelsäule halten, das Kinn leicht zur Brust ziehen. Befindet sich der Sitz im Lot, sind die beiden Sitzhöcker spürbar! Problem Im Sitzen befindet sich der Körper in einer labilen Gleichgewichtslage, da der Schwerpunkt des Oberkörpers über den Sitzbeinknochen liegt und das Becken durch die Schwerkraft immer zu kippen droht. Wichtig ist beim Sitzen die Position des Beckens, die nur korrigiert werden kann, wenn die Beine nicht fest geschlossen oder überschlagen sind. Das Becken kippt sonst mehr nach hinten, wodurch die Bildung zum Rundrücken gefördert wird. Leider ist Sitzen heute eine der Hauptbeschäftigungen der Menschen. Die Druckbelastung im Bandscheibenbereich steigt schon beim geraden Sitzen gegenüber der Belastung im Stehen an. Je krummer der Rücken beim Sitzen ist, desto stärker ist der Druck auf die Bandscheiben. Neben der Neigung des Oberkörpers steigert sich die Höhe der Belastung im Sitzen durch das Verharren in einer Sitzposition, langes Sitzen ohne Unterbrechung, die Art des Hinsetzens bzw. Aufstehens, die Arbeitsplatzbeschaffenheit, die Wahl der Sitzmöbel, die vielen Möglichkeiten zum Sitzen. Erläuterungen Besonders das Sitzen mit einem frei zurückgelehnten oder rundvorgeneigten Oberkörper belastet die Wirbelsäule. Hier steigert sich die Druckbelastung zwischen 30 und 50% gegenüber der Druckbelastung im Stehen. Viele Berufe bringen nicht nur eine sitzende Tätigkeit, sondern auch ein stundenlanges Verharren in ein und derselben Position (z. B. durch Stellung des Computers) mit sich. Selbst in aufrechter Körperhaltung bedeutet dieses Ausharren eine Belastung für die Wirbelsäule, da wenig Bewegung die Stoffwechselvorgänge der Bandscheibe behindert und diese damit eher zum Verschleiß neigen. Dauerhaftes Sitzen mit rundem Rücken verändert das Spannungsverhältnis der zusammen arbeitenden Muskulatur. Die Bauch- und Rückenmuskulatur schwächt ab, die Nacken-, Brust, Hüftbeugemuskulatur verkürzt sich, die 311 P-HuB InfoTN 2007 Be-/Entlastung der Wirbelsäule / Seite 3 von 7 Gesäß- und hintere Oberschenkelmuskulatur wird überdehnt und damit ebenfalls abgeschwächt. Langfristig kann es zur Entwicklung des (Hohl-) Rundrückens kommen, der sich dann auch auf die inneren Organe und die Atmung durch Einengung des Bauchraumes auswirkt. Hinsetzen oder Aufstehen wird vielfach abrupt durchgeführt. Sich einfach auf einen Stuhl oder in den Sessel fallen zu lassen erhöht die Belastung der Wirbelsäule durch die plötzlich und meist ohne jegliche Körperspannung auftretende Stoßeinwirkung beim Kontakt mit der Aufsitzfläche. Zum Aufstehen wird die Kraft nicht aus den Beinen, sondern aus dem Schwung und damit zu Lasten des Rückens genommen. Falsche Haltung am Arbeitsplatz ist manchmal auch die Folge falscher Büroeinrichtungen, wie Rücken unfreundliche Arbeitstische und Stühle. Zu niedrige Arbeitstische oder nicht höhenverstellbare, veraltete Bürosessel mit horizontaler Sitzfläche fördern u. a. das Sitzen mit rundem Rücken, da dies das Becken nach hinten kippen lässt. Weitere Sitzmöbel wie das Sofa oder der Sessel sind häufig nicht wirbelsäulenfreundlich. Entweder sind die Polster zu weich oder die Sitzfläche ist zu lang. Ein aufrechtes Sitzen ist bei beiden Gegebenheiten nicht möglich. Einerseits sinkt der Körper in sich zusammen, andererseits muss das Gesäß so weit zurückgeschoben werden, dass die Beine vom Boden abheben oder sich mit rundem Rücken zurückgeneigt wird. Meist wird das Sitzen mit rundem Rücken bequemer als das aufrechte Sitzen empfunden, weil dies mit einer jahrelangen Gewöhnung an diese Sitzposition einhergeht. Außerdem müssen beim krummen Sitzen keine Muskeln angespannt werden. Dem Bedürfnis wenig trainierter Muskeln nach „Entlastung“ wird nachgegeben und die Bandstrukturen übernehmen die Haltearbeit. Bildlich gesprochen „hängt„ der Körper in seinen Bändern. Diese werden aber nicht flächig, sondern punktuell belastet. Gerade im Bereich der Hals- und Lendenwirbelsäule kommt es zu extremen Druckbelastungen, die zu frühzeitigem Verschließ führen können. Nach einem langen sitzend verbrachten Arbeitstag ist das „bequeme“ Sitzen im weichen Sessel unter diesen Umständen also eher eine weitere Belastung statt Erholung für den Körper. Faktoren, die das Beugen/Bücken aus dem Gleichgewicht bringen „Richtig Beugen/Bücken“ der Rücken bleibt trotz Beugung des Oberkörpers nach vorne oder beim Bücken nach unten gerade, dass eine Schrittstellung mit Verlagerung des Gewichts auf das vordere Bein eingenommen wird bzw. dass das Gewicht nach hinten verlagert und mit beiden Beinen zugleich bis max. 90° in die Knie gegangen wird, dass die Arme auf den Oberschenkeln abgestützt werden. Problem Mit jeder Entfernung von der aufrechten Körperposition sind einsetzende Hebelkräfte für steigende Druck- und Zugbelastungen der Wirbelsäule verantwortlich. Der Körper muss mit viel mehr Kraft gegen die Schwerkraft gehalten werden. Je mehr sich die Muskeln dazu anspannen, desto mehr steigt der Druck auf die Bandscheiben. Beugen und Bücken wird umso belastender für die Wirbelsäule, wenn 311 P-HuB InfoTN 2007 Be-/Entlastung der Wirbelsäule / Seite 4 von 7 der Rücken rund ist, die Rumpfmuskulatur schwach ist, lange in einer gebeugten oder gebückten Haltung verharrt wird, schwere Gegenstände (falsch) angehoben und getragen werden, zusätzlich der Körper verdreht wird. Erläuterungen Jeden Tag werden, ohne darüber nachzudenken, viele wiederkehrende Bewegungen und Tätigkeiten verrichtet, die bei falscher Ausführung langfristig zu Verschleißerscheinungen führen können. Dazu gehört zum Beispiel das Verrichten der regelmäßigen Hausarbeiten wie Abwaschen, Bügeln, Staubsaugen, Fegen, Kehren oder Bettenmachen mit (rund) nach vorne geneigtem Oberkörper. Neben der erhöhten Druck- und Zugbelastung findet noch eine einseitige Beanspruchung der Wirbelsäule statt, da die Wirbel nicht mehr senkrecht aufeinander stehen und sie daher mehr vorne als hinten belastet werden. Ebenfalls sind viele Arbeiten im Alltag zu finden, die mit einer längeren Bückhaltung in Verbindung stehen. Durch den erhöhten Kraftaufwand in gebückter (runder) Stellung ermüden die Haltemuskeln. Bei vielen Sportarten wird unbewusst fehlende Muskelkraft oder unzureichende Technik dadurch kompensiert, Schwung mit vorgeneigtem/zurückgelehntem Oberkörper „aus dem Kreuz“ zu holen. Im Lendenwirbelbereich treten daher auch viele Beschwerden während oder nach der sportlichen Aktivität auf. Das größte Risiko eines Wirbelsäulenschadens geht in diesem Zusammenhang vom Heben, Tragen und Absetzen einer schweren Last in gebeugter Haltung aus. „Richtig Heben“ heißt nahe und frontal zur Last stehen, die Knie max. 90° beugen, den gesamten Oberkörper gerade nach vorne neigen und den Körperschwerpunkt über den Gegenstand bringen, Körperspannung aufbauen (Muskulatur anspannen, Aktivierung der Bauchpresse), die Last durch eine gleichmäßige Streckung der Hüft-, Knie und Fußgelenke anheben, die Atmung nicht vergessen. „Richtig Tragen“ heißt die Last nahe am Körper auf Schwerpunkthöhe tragen, freie Sicht auf den Transportweg halten, die Atmung nicht vergessen. 311 P-HuB InfoTN 2007 Be-/Entlastung der Wirbelsäule / Seite 5 von 7 „Richtig Absetzen“ heißt den ganzen Körper in Absetzrichtung drehen, eine gleichmäßige Beugung im Hüft-, Knie- und Fußgelenk, Spannung im (Bauchpresse), Rumpf halten die Atmung nicht vergessen. Problem Das Heben schwerer Lasten kommt relativ häufig im Alltag vor, z. B. beim Heben und Tragen einer Kiste Wasser, eines Wäschekorbes, schwerer Einkaufstüten usw. Erläuterungen Es hat sich gezeigt, dass beim Anheben einer 50 kg schweren Last mit rundem Rücken circa das Gewicht eines Kleinwagens auf den Bandscheiben im Lendenwirbelbereich lastet. Diese Belastung setzt sich aus dem Gewicht der Last und des Oberkörpers sowie der Kraft, mit der sich die Rückenmuskeln kontrahieren, zusammen. Die Kraft berechnet sich aus dem Hebelgesetz: Kraft x Kraftarm = Last x Lastarm. Der Kraftarm ist der Abstand vom Dornfortsatz zur Mitte der Bandscheibe, die belastet wird. Der Lastarm ergibt sich als Abstand vom Mittelpunkt der belasteten Bandscheibe zur Schwerpunktlinie des Gewichtes. Je weiter der Oberkörper beim Anheben nach vorne geneigt wird, desto länger wird der Lastarm und desto größer wird die Belastung im Bereich der Bandscheiben. Ein Aspekt, der z. B. beim Auf- und Abbau von Sportgeräten zu beachten ist. Faktoren, die das Liegen aus dem Gleichgewicht bringen „Richtig Liegen“ in Rückenlage mit angezogenen Beinen liegen, in Seitenlage mit leicht angezogenen Beinen liegen. Problem In unserem alltäglichen Bewegungsablauf stehen zu viele Belastungsphasen für den Körper zuwenig bis keine Erholungsphasen gegenüber. Wenigstens während der Nachtruhe erhält der Körper durch die Liegposition die Möglichkeit, sich zu erholen. Die Erholung kann negativ beeinflusst werden durch: eine ungünstigere Körperlage, die Beschaffenheit der Matratze, die Art und Weise sich hinzulegen oder aufzustehen. 311 P-HuB InfoTN 2007 Be-/Entlastung der Wirbelsäule / Seite 6 von 7 Erläuterungen Eigentlich stellt das Liegen immer eine günstige Form der Körperhaltung dar. Die Erholungsprozesse der Nacht laufen unbewusst ab und sollen den Körper und Geist für den nächsten Tag wieder leistungsfähig machen. Die Liegeposition ist die entspannendste Haltung für die Wirbelsäule. Besonders in Rückenlage mit hochgelegten Beinen wird der Rücken durch die vollständige Unterstützung des Untergrundes entspannt. Die Bandscheiben lagern neue Flüssigkeit ein. Auch die Seitenlage mit leicht angezogenen Beinen und gerader Wirbelsäule ist eine entlastende Körperposition und bevorzugte Schlaflage. Entscheidend ist hier die Beschaffenheit der Matratze. Beim Liegen soll die Matratze aufgrund ihrer Federung in der Lage sein, die individuellen Merkmale des Schläfers (Größe und Gewicht) auszugleichen und sich den Körperkonturen anpassen. Sie darf somit weder zu weich noch zu hart sein. Weniger entspannend für die Wirbelsäule ist das Liegen in der Rückenlage mit ausgestreckten Beinen, da die Wirbelsäule im Lendenwirbelbereich keinen Kontakt zur Unterlage hat und das Becken nach vorne kippt (Hohlkreuz), Bauchlage mit langen Beinen, die eine Hohlkreuzbildung ebenso fördert und zusätzlich die Halswirbelsäule durch den seitlich abgelegten Kopf belastet. Mehr als die Körperlage, an sich belastet die Wirbelsäule allerdings wie diese eingenommen bzw. wie von dieser aufgestanden wird. Dies gilt beim Schlafen ebenso, wie für den Sportbereich (hinlegen auf den Boden und wieder aufstehen). Hinlegen und Aufstehen sind dynamische Vorgänge verbunden mit einem koordinierten Krafteinsatz und geschicktem Umgang mit der Schwerkraft. Passives Hinlegen z. B. durch „fallen lassen“ in die Matratze und Sportmatte oder abruptes Aufrichten aus der Rückenlage belasten hingegen die Wirbelsäule. Fehlende Muskelkraft wird sich hierbei über den Schwung und aus der „Kraft des Kreuzes“ geholt. Bei all den belastenden Einflüssen auf die Wirbelsäule und deren Auswirkungen, ist ein Umdenken in unseren Verhaltensweisen in vielen Lebensbereichen dringend erforderlich. In jeder belastenden Situation sollten bewusst rückenfreundliche Strategien eingesetzt und die gewohnheitsmäßigen Bewegungsabläufe durchbrochen werden. 311 P-HuB InfoTN 2007 Be-/Entlastung der Wirbelsäule / Seite 7 von 7