Alexander Schulze, 82561, Hauptseminar: Presidents and Parties: Politics in the USA Arbeitspapier zur Sitzung am 27. April 2011 Thema: Welche Folgen hat vor allem die Binnenstruktur der Parteien für deren Einfluss im amerikanischen Politikformulierungsprozess? Welche Rolle spielen Interessenverbände in diesem Zusammenhang? Und warum ist es für den Präsidenten auch wichtig, auf die Besetzung des Supreme Court Einfluss zu nehmen? Q1 - Verfassung der USA. Q2 - Oldopp, Birgit, Das politische System der USA, Wiesbaden 2005, S. 113-118. Q3 - Hübner, Emil, Das politische System der USA. Eine Einführung, 5. aktualisierte Auflage 2003, München, S. 149-160. Q4 - Vile, M.J., Politics in the USA, New York 2007, S. 103-118. Binnenstruktur der Parteien und Einfluss auf den Politikformulierungsprozess - Amerikanische Parteien kennen keine Mitgliedschaft - Die Parteien sind nur vor oder während den Wahlen aktiv (Wahlkampf) o Sie leisten keine kontinuierliche Arbeit (Q2, S. 114) - Nur wenige Mitarbeiter sind festangestellt (Q2, S. 114) - Es gibt keine Parteimitgliedschaften wie in Deutschland, sondern nur Wählervereinigungen (Q2, S. 114) - Democratic National Committee und Republican National Committee o Sind professionelle Parteizentralen o Die Mitarbeiter sind bezahlt und arbeiten kontinuierlich - Der Aufbau der Partei ist formal föderalistisch - Jede Parteiebene ist autonom und Entscheidungsstränge verlaufen von oben nach unten (Q2, S. 115) - Die Regierungen der Einzelstaaten haben bei der Bundesgesetzgebung kein Mitspracherecht - amerikanischen Parteien weisen einen geringeren ideologischen Zusammenhalt und eine eher unverbindliche Programmatik auf (Q2, S. 117) - Drei Parteikomitees auf Bundesebene: (Q2, S. 117) 1. National Committees - Präsident 2. Congressional Committees – Repräsentantenhaus 3. Senatorial Committes - Senat Einfluss von Interessenverbänden - Interessengruppen übernehmen in den USA die Aufgaben, die wir in Deutschland von den Parteien kennen (Q4, S. 117) - Die Parteien stellen Wahlkandidaten, die Interessenverbände nicht. (Q4, S. 103) - Interessengruppen übernehmen Aufgaben wie: Wahlwerbung, Öffentlichkeitsarbeit, Erarbeitung von Gesetzesentwürfen – vergleichbar mit Parteienaufgaben in Deutschland (Q4, S. 117) - Parteischwächen werden kompensiert/verstärkt durch ein Verbändesystem o Ziel ist es den Politikformulierungsprozess zu beeinflussen - Wählerprüfsteine - ("scorecards" oder "voter guides") gelten als wirksames Mittel um den Prozess der Gesetzgebung und die Wiederwahl zu beeinflussen (Q4, S. 104) o Abstimmungspolitik ist transparent für die Bevölkerung - Interessengruppen wirken meist nur dann beim Politikformulierungsprozess mit, wenn sie ein Ziel erreichen wollen - Firmen (z.B. General Motors) sind häufig gleichzustellen mit Interessenverbänden und haben großen Einfluss auf den politischen Prozess. (Q4, 109) - Landwirtschaftsverbände sind sehr einflussreich (Q4, S. 113) Besetzung des Supreme Courts - Ist der oberste Gerichtshof der Vereinigten Staaten (Q3, S. 155) - Die Bundesrichter werden vom Präsidenten ernannt (mit Zustimmung des Senats) (Q3, S. 154) - Der Supreme Court ist aber nicht nur Appellationsinstanz und – Verfassungsgerichtshof, er hat oft auch erst- und letztinstanzliche Zuständigkeiten“ (Q3, S. 153) - Supreme Court setzte das Recht durch, Entscheidungen der Obersten Gerichte der Einzelstaaten rückgängig zu machen und einzelstaatliche Gesetze auf ihre Übereinstimmung mit der Bundesverfassung zu überprüfen. (Q3, S. 153) - Wichtigste Funktion des Supreme Courts ist die Interpretation der Verfassung - Besitzen relativ große Unabhängigkeit unterstehen jedoch auch dem „impeachment“ (Q3, S.155) - Supreme Court kann dank der political question - Doktrin unliebsame Fragen umgehen. (Q3, S. 159)