TU Ilmenau, Fakultät IA Institut TTI, FG Komplexitätstheorie und Effiziente Algorithmen Prof. Dr. (USA) M. Dietzfelbinger, Dr. E. Hübel K Repetitorium AFS, SS05 Übungsblatt 2 zum 11.05.2005 Aufgabe 1 (Definitionen) Geben Sie die Definition der folgenden Begriffe und Konzepte an. 1. L ist Sprache über Σ. 2. L∗ für L ⊆ Σ∗ . 3. L ist regulär. 4. Der DFA M = (Q, Σ, q0 , F, δ) akzeptiert das Wort w. 5. Der NFA M = (Q, Σ, q0 , F, δ) akzeptiert das Wort w. 6. LM für einen NFA M = (Q, Σ, q0 , F, δ). 7. Induktive Definition der Klammerausdrücke (Sprache über Σ = {0, 1}). Aufgabe 2 (Potenzmengenkonstruktion) Sei Σ = {a, b, c} und L = {wa(abc)k | w ∈ Σ∗ , k ≥ 1}. (a) Konstruieren Sie einen NFA M = (Q, Σ, q0 , F, δ) mit LM = L. (b) Konstruieren Sie aus M mittels der Potenzmengenkonstruktion einen äquivalenten DFA M 0 = (Q0 , Σ, q00 , F 0 , δ 0 ). (c) Stellen sie den DFA M 0 graphisch dar. Aufgabe 3 (Definitionen) Geben Sie (informal) induktive Definitionen für die folgenden Mengen an: (a) {1i | i ∈ N} (b) {1}{0, 1}∗ (= {1}∗ ). (= {bin(n) | n ∈ N, n ≥ 1} (c) Die Menge aA der vollständig geklammerten arithmetischen Ausdrücke über {+, −, ·, /} aufgebaut aus rationalen Zahlen. (d) Die Menge aAV der vollständig geklammerten arithmetischen Ausdrücke über {+, −, ·, /} aufgebaut aus rationalen Zahlen und Variablen x0 , x1 , . . .. 2 Repetitorium AFS, SS05 Übungsblatt 2 Aufgabe 4 (Ein paar Fragen) Sind die folgenden Aussagen korrekt? (a) Für jeden NFA M = (Q, Σ, q0 , F, δ) gilt: Jede Berechnung von M auf jeder Eingabe x ∈ LM ist endlich. (b) Für jeden NFA M = (Q, Σ, q0 , F, δ) gilt: Gilt x ∈ LM , so existiert eine Berechnung von M auf x, die in einem akzeptierenden Zustand endet. (c) Um zu zeigen, dass eine Sprache L ⊆ Σ∗ regulär ist, genügt es einen NFA M zu konstruieren mit L = LM . (d) Um zu zeigen, dass eine Sprache L ⊆ Σ∗ regulär ist, genügt es zu zeigen, dass L unendlich ist. (e) Sind L1 und L2 regulär, so auch L2 ∩ L1 , L1 ∪ L2 , L∗1 ∪ L2 , L∗2 ∩ L1 und L1 \L2 . (f) L ist regulär, so ist auch P(L) regulär. (g) Die Sprache L = {w ∈ {0, 1}∗ | |w|0 = |w|1 } ist regulär. (h) Die Sprache L = {w ∈ {0, 1}∗ | |w|0 = 5} ist regulär. (i) Die Sprache L = {w ∈ {0, 1}∗ | w enthält das Teilwort 10010101} ist regulär. Aufgabe 5 (Reguläre Sprache) Beweisen Sie, dass für jedes beliebige, aber fest gewählte k ∈ che Lk := {w ∈ {0, 1}∗ | |w|0 ≤ k und |w|1 ≤ k} N die Spra- regulär ist. Aufgabe 6 (kKA) Beweisen Sie durch Induktion über den Aufbau der korrekten Klammerausdrücke (kKA) die folgende Aussage: Für alle w ∈ kKA gilt: Ist u Präfix von w, so gilt |u|0 ≥ |u|1 . Anschauliche Interpretation: Beim Lesen von korrekten Klammerausdrücken (von links nach rechts) hat man zu jedem Zeitpunkt mindestens so viele öffnende wie schließende Klammern gesehen. Folgern Sie: 000110101111001 ist kein korrekter Klammerausdruck.