WERKSTOFFE & FERTIGUNG Kristallzustand der Metalle: Anordnung von Atomen in unterschiedlichen Ordnungsstufen: Unordnung (Gase) Nahordnung (Amorphe Festkörper) Fernordnung (Metalle) Elementarzelle Kleinste Einheit eines Kristallgitters, die noch alle Merkmale des gesamten Gitters aufweist. Bestimmt durch sechs Konstanten: a a ; b b ; c c ; ab ; ac ; bc 0 0 0 Kristallsysteme 7 Kristallsysteme, 14 Bravais-Gitter, in Eckpunkten nicht zwingend Atome! Gitteraufbau Metallische Bindung richtungsunabhängig Kristallisation oft mit hoher Symmetrie und dKp kfz, hdp Kenngrössen der Elementarzelle: Atomanzahl je Elementarzelle (A/E) Koordinationszahl KZ (Anzahl nächster Nachbaratome) Gitterkonstante a Packungsdichte PD, Raumfüllung einer EZ mit Atomen A/E Atomvolume n pro Elementarz elle V/E Volumen der Elementarz elle Packungsdichte: PD Kugelvolumen: 4 r3 3 Stapelfolge Darstellung des Raumgitters durch dichtest gepackte Gitterebenen Allotrope Umwandlung Änderung des Gittertyps bei bestimmten Temperatur- und Druckbereichen. z.B. Sn (tetr. rz.) 16 C° tetragonal (Zinnpest) Fe (krz) 1401 C° krz-kfz Bezeichnung von Punkten, Geraden und Ebenen im Raumgitter Richtung xyz Richtungsfamilie, gleicher Atomabstand (kristallographisch äquivalent) xyz hkl hkl Ebene, Ebenennormale, ebenen mit gleicher PD! Ebenenfamilie, (kristall. ä.) Anisotropie und Textur Anisotropie Abhängigkeit der Eigenschaften von der Richtung Isotropie Richtungsunabhängigkeit der Eigenschaften Quasi-Isotropie Viele anisotrop angeordneten Elementen gesamtes System q.-i. (Körner Metallstück) Textur Bevorzugte Richtung der Körner. Entstehen durch Verformung, Glühen, Erstarrung,… Näherungsweise idealen Lage: Orientierung: hkluvw ; (Walzebene)[Walzrichtung] Realstruktur: Gitterbaufehler (Gbf) „Fehler“ ↔ erwünscht, nicht erwünscht Struktur. Fehlordnung 0-2D Gitterbaufehler Chem. Fehlordnung In das Kristallgitter eingebaute Fremdatome (z.B. Legierung), z.B. Substitutionsdefekte 0-D Gbf: Leerstellen Zwischengitteratome. Frenkel-Defekte Thermische Gbf Beeinflussen wesentlich Materialeigenschaften. Für Diffusion von Nöten. (Gitterlücken, Schottky-Defekte), im thermischen Gleichgewicht. 1D-Gitterfehler Versetzungen Burgersumlauf, -vektor Versetzungen. Linear gestörte Gitterbereiche. Entstehen beim Erstarren und durch mechanische Verformung. Verzerrungsvektor. Ändert sich nicht innerhalb der Versetzung! Schraubenversetzung: Stufenversetzung: Versetzungsenergie: b//τ b τ , eingeschobene Halbebene ~ b 2 , relativ klein (da „Raupenbewegung“), kleinstmöglicher BV!! (da Energie quadratisch zunimmt), Leerstellenatom Zwischengitteratom. 0-D Gbf durch Temp.erhöhung erzeugbar, durch Temp.erniedrigung vernichten, jedoch nicht immer temperaturabh.! NICHT im thermodynamischen G.lg. Versetzungslinien geschlossen oder bis Korngrenze b an0 uvw , b an u 2 v 2 w 2 0 Gleitrichtung Gleitebene: Gründe für Versetzung: // Burgersvektor. Bewegt sich bei der Versetzung, in der Regel dKg! Fläche aus Burgersvektor und Stufenversetung Ausscheiden von überschüssigen Leerstellen, Abbau von Spannungen... 2D-Fehler Stapelfehler Stapelfehler, klein- und grosswinklige Korngrenzen, Zwillingsgrenzen In der Gleitebene hinter der unvollständigen Versetzung verbleibt ein ebener Defekt. Er kann als Folge einer vollständige Versetzung erzeugt werden. Somit muss der Burgersvektor eine vollständige Versetzung zuweisen. Stapelfehlerenergie d ~ 1 St Klettern schwer möglich: kleine Stapelfehlerenergie St Korngrenze: Klein korngrenzen: Gross korngrenzen: Zwillingkorngrenze: Grenzfläche zwischen Kristallen einer Phase (aber auch: unterschiedlicher Struktur und Zusammensetzung) b Θ < 5°, Versetzungsabstand D radΘ Θ > 5°, meist Θ > 20°, 2-5 Atome breit koheränte(„geht auf“), inkohärente („geht nicht auf“) Zwillingsgrenze (kommt vor beim Zinnschrei). Schnelle, mechanische Verformung, behindern den Gleitprozess Gefüge: Legierung: Mischkristall: Kristallgemisch: Gitteraufbau bei Mk: Subst-Mk, Überstruktur: Bedingung Anordnung von Gbf, die nicht im thermodynamischen Glg. sind: Korngrenzen, Phasengrenzen, Versetzungen aus Komponenten –Mischbarkeit?→ Phasen feste Lösung, d.h. Komponenten sind gelöst, mischbar. aus mindestens zwei Phasen, nicht lösliche Mk. Austausch- (Substitutions-) oder Einlagerungsmischkristalle (Zwischengitterplatzatome) Regelmässige Anordnung in der Elementarzelle für lückenlose Mischkristallreihe: gleicher Gittertyp, Differenz der Atomradien <15%, keine grosse chem. Affinität. Vergard’sche Regel: a Einlagerungs-Mk c1/2 Konzentration Komponenten A/B Radienverhältnis: r2 0.58 ; N, O, C, H besonders geeignet c1a1 c2 a2 100 , a Gitterkonst. Mk, r1 a1/2 Gitterkonst. Komponente A/B Legierungskunde – Zustandsdiagramme Zustandsvariablen: Thermodyn. System festgelegt durch: p, T, C (Zusammensetzung = Massengehalt = Stoffmengengehalt) w m A , x n A A A Komponenten: Phasen: Phasengemsiche System: Unabhängige Ausgangsstoffe Homogene Bestandteile des (thermodynamischen.) Systems Inhomogene Bestandteile des Systems. Gesamtheit aller Glg.zustände von Komponenten. Thermodynamik p=konst: Thermodyn. Glgewicht: wenn m Tangentenbedingung: Phasenregel: Übergang: Einphasenraum (F=2): G H TS G = Freie Enthalpie (Innere Ennergie), TS =durchlaufende Energie, S = Entropie n H =Enthalpie (zugeführte Energie), G relativ im Minimum. solange atomare Umlagerung, bis dies der Fall ist. dGS dGMk dw dw P F K 1 falls p=konst.! Knickpunkte: F=0, Haltepunkte: F=1 Liquiduslinie Zweiphasenfeld Soliduslinie P F K 2 , F= Freiheitsgrade. Durch Legieren wird Schmelzpunkt verändert Zustandspunkte der Phase und der Legierung fallen zusammen Zweiphasenraum (F=1): Gehalte der Phasen immer ungleich der Gehalte der Legierung Ges.d. wechs. Phasenzahl: Phasenzahl aufeinander folgender Glg.zustände ist immer um eins verschieden. w A w AK1 b mK1 mK ab 1 w A wA a mK ab 1 m b m a Hebelgesetz: m m m K1 Dreiphasenraum (F=0): Dreiphasengleichgewicht: eutektische oder peritektische Umwandlung. (Dreiphasenraum ist eine Gerade!) Begriffe Vollkomm. Unlöslichkeit: Völlige Mischbarkeit: Komponente = Phase Phasengemisch Hebelgesetz! Entmischung: 1 2 Überstrukturbildung: m m (Zerfällt, da α in best. Bereich instabil), (Substitutions-Mk geht über in eine Überstruktur) Begrenzte Löslichkeit im festen, vollständig Löslichkeit im flüssigen Zustand. Eutektische Erstarrung falls Schmelztemperaturen der Komponenten ähnlich: S e e , im eutektischen Punkt bei eutektischer Temp. Te, wo drei Phasen ihr Glg. haben. (1 Phase 2 Phasen) Über-, untereutektisch. Eutketikum Eutektoid Im jeweiligen Konzentrationsbereich vor oder nach dem eutektischen Punkt. Gusslegierungen (niedrige Schmelztemperatur, feines Kristallgemisch) ähnlich, „abgeschnitten“, ohne Schmelze, „sekundäres Eutektikum“ Peritektische Erstarrung falls Schmelztemperaturen verschieden: S pr p , im peritektischen Punkt bei peritektischer Temp. Tp, wo drei Phasen ihr Glg. haben. (2 Phasen 1 Phase) Peritektoid Intermetallische Phase: Ausscheidung: Mengendiagramm „Hüllenbildung“ ähnlich Phase, die nicht im Gittertyp ihrer beiden Komponenten kristallisiert. 1) A, B im Verhältnis m:n, oder 2) Verbindusmischkristall ε (Substitution…) bei veränderlicher Löslichkeit sekundäre Mischkristallanteile. Hebelgesetz in graphischer Form. Zu jedem Mischverhältnis w gibt man die „Hebel“ auf der Ordinate wieder Metastabiles System Fe-Fe3C Eisen bildet entweder metastabiles Gleichgewicht (Fe + Zementit), oder ein stabiles Gleichgewicht (Fe + Graphit). Diffusion ermöglicht metastabilen Zustand. Dort tritt C in einer intermetallischen Verbindung auf (Fe3C). Eutektoide Umwandlung: ed Fe3Ced Austenit verwandelt sich in Perlit!! 0.8% 0.02% 6.67% Eutektische Umwandlung S e Fe3Ce Schmelze verwandelt sich in Ledeburit I (Eutektikum) 4.3% 2.06% 6.67% Bei weiterer Abkühlung scheidet sich Sekundärzementit aus dem e Schliesslich, nach erreichen der eutektoiden Temperatur, entsteht Ledeburit II= ed Fe3Ced Fe3Csek