1 Gilles Deleuze / Félix Guattari Q’est-ce que la philosophie? Was ist Philosophie? 2 Dramaturgie: (1) Freilegung der Philosophie (2) Konstruktion der Philosophie: Begriff – Immanenzebene – Begriffsperson (3) Abgrenzungen: die Töchter des Chaos Philosophie – Wissenschaft – Kunst (4) Aufhebung der Philosophie: vom Chaos zum Gehirn 3 (1) Freilegung der Philosophie … was Philosophie nicht ist: Kontemplation Reflexion Kommunikation Wissenschaft Kunst ┐ ├ Maschinen zur Bildung ┘ Universalien 4 … was Philosophie ist: - Philosophie als creatio continua von Begriffen (13) - „Die Philosophie ist die Kunst der Bildung, Erfindung, Herstellung von Begriffen.“ (6) 5 (2) Konstruktion der Philosophie: Archäologie: Der Anfang der Philosophie - geophilosophisch - präphilosophisch – philosophisch - chaotisch 6 Denken: - eine ins Unendliche getriebene Bewegung - gefaltete Unendlichkeit - Denken gegen das Chaos 7 Begriff: „Ein Begriff ist ein Zusammenhang untrennbarer Variationen, der auf einer Immanzenzebene produziert oder konstruiert wird, insoweit diese chaotische Variabilität schneider und ihr Konsistenz (Realität) verleiht.“ (247) „Es gibt keinen einfachen Begriff. Jeder Begriff besitzt Komponenten und definiert sich durch sie.“ (21) Er ist eine Mannigfaltigkeit mit unregelmäßigem Umriß. 8 ein Begriff ist ...: - ein Ereignis ( Wesen) - ein Denkakt - nicht diskursiv - selbstreferentiell - variabel - ordinal ( komprehensiv, extensiv) - modulatorisch - absolut und relativ zugleich 9 Asymmetrie von Begriff und Problem Schaffung der Begriffe — Lösung der Begriffe Entwurf der Ebene — vorausgesetzte Probleme Erfindung einer Person — Vermittler, Fürsprecher 10 Immanenz: a) vs. Transzendenz(illusion): - Illusion der Universalien - Illusion der Ewigkeit - Illusion der Diskursivität b) absolute Immanenz - Immanenzprinzip - die Wirkung immaniert in der Ursache (statt zu emanieren) - das, was gedacht werden muß und zugleich nicht gedacht werden kann - ungedacht in jeder Ebene c) Immanenzebene: - Bild des Denkens, nicht Gedachtes - eine einzige, selbst reine Variation - vorphilosophisch = präexistent 11 Begriffsperson: XXXX Begriffspersonen Dialogpersonen Begriffspersonen Repräsentant von Philosophen Begriffspersonen ästhetische Figuren Begriffspersonen psychosoziale Typen 12 Begriffspersonen: - absolute Territorien, Deterritorialisierungen und Reterritorialisierungen des Denkens - Denker - die Merkmale der Begriffsperson stehen mit der jeweiligen historischen Epoche und dem jeweiligen historischen Milieu in Beziehung 13 Merkmale der Begriffsperson: relationale Merkmale : der Freund dynamische Merkmale : philosophische Athleten juridische Merkmale : Richter -> Tribunal der Vernunft existentielle Merkmale : Lebensanekdoten 14 (3) Unterscheidungen und Abgrenzungen: Philosophie: Begriffe, Konzepte (setzen, wechseln, überarbeiten) Wissenschaft: Propositionen, Funktionen Kunst: Perzepte, Affekte 15 Philosophischer Konstruktivismus: - Begriffe erschaffen — Ebenen entwerfen - Philosophie — Nicht-Philosophie - Anfang der Philosophie : Begriffe — Gründung der Philosophie : Ebene(n) vor-philosophisch : Immanenzebene Immanenz als glühender Probierstein der Philosophie 16 Operatoren Begriff – concept Immanenzebene – plan d’immanence Begriffspersonen – personnages conceptuels 17 Struktur – Funktion – Konstruktion a) Strukturalismus: - Chaos - Immanensebene b) Konstruktivismus: - Begriffe erschaffen - Ebene entwerfen c) Funktionalismus: - Denken als Funktion - das Subjekt als „Ejekt“ 18 drei Ebenen der Philosophie: prä-philosophische Ebene : Immanenz pro-philosophische Ebene : Insistenz (Personen) philosophische Begriffe : Konsistenz 19 Konstruktionen x erfindet / zeigt / erschafft x‘ -> Ebene Philosophie Begriffe Immanenz Wissenschaft Funktion Referenz Kunst Affekte / Perzepte Komposition 20 (4) Aufhebung der Philosophie: „Wir wollen nichts anders als ein wenig Ordnung, um uns vor dem Chaos zu schützen.“ (238) das ermüdete Denken: der Absturz ins mentale Chaos (254) 21 Intutionen des Denkens: - Behauptung gegen das Chaos (nicht-affirmativ) - unendliche Variabilität - ein Ozean der Unähnlichkeit - Variation statt Identität - Asymptoten und Rhizome - Immanenz (nicht Transzendenz) 22 Kampf dem Chaos: „Vom Chaos mitgebracht hat der Philosoph Variablen, die unendlich bleiben.“ (239) -> begriffliche Variabilität „Der Wissenschaftler bringt vom Chaos Variablen mit, die durch Verzögerung unabhängig geworden sind.“ (239) -> Grenzwerte „Der Künstler bringt vom Chaos Varietäten mit, die keine Reproduktion des Sinnlichen im Organ bilden, sondern ein Sein des Sinnlichen.“ (240) -> aleatorische Funktion 23 Die Töchter des Chaos (Chaoide): Philosophie: Begriffe, Konzepte (setzen, wechseln, überarbeiten) Wissenschaft: Kunst: Propositionen, Funktionen Perzepte, Affekte 24 Vom Chaos zum Gehirn: von: Der Mensch denkt und nicht das Gehirn. zu: Das Gehirn denkt und nicht der Mensch. -> Das Gehirn ist Geist, ist Subjekt, ist Ich. -> ein fuktionaler Begriff von Individuation als zerebraler Sachverhalt -> zerebrale Kristallisierung 25 zwei abschließende Postulate: (1) Nichtreduzierbarkeit: Philosophie Immanenzebene Form des Begriffs Begriff / Begriffsperson Kunst Kompositionsebene Kraft der Erfindung Empfindung / Sensation / ästhetische Empfindung Wissenschaft Referenz- / Koordinationsebene Funktion der Erkenntnis Funktion / Partialbeobachter (2) Umschlossensein: Philosophie bedarf der Nicht-Philosophie, welche sie umfaßt, d.h. eine nicht-philosophischen Verständnisses, Kunst der Nicht-Kunst, Wissenschaft der Nicht-Wissenschaft