Modul 5: „Beratungsgespräche führen“ Menü-Vorschlag Freitag, 30. Mail 2008: 9.oo 9.15 Begrüßung; Erläuterungen zum Programm: Ziele, Arbeitsweisen und Materialien Überlegungen zum Beratungsbegriff: Bedeutungsvarianten des Terminus „Beratung“ Ratschlaggespräch versus Beratungsgespräch „Professionalität“ in der Beratung Varianten von Beratung (hinsichtlich Zweck, Klientsystem, Schule, Setting, institutioneller Einbindung) 10.3o 10.45 Pause Vorübung: Analyse von 2 (transkribierten) Fallerzählungen: - die erste in Transkript-Version (und in künstlich verzögerter Wahrnehmung), die zweite in Tonband-Version (Partnerarbeit, dann Plenum) 12.15 13.3o Mittagessen Übungsrunde I: Beratungsgespräche in `Trios´ (mit Tonbandaufzeichnung); Vorauswertung in den Trios Pause Analyse einer der Tonbandaufzeichnungen, Auswertungsfokus: „Fallerzählung und Umgang der Beraterin / des Beraters mit ihr“ ergänzende Berichte zu den Beratungserfahrungen der beiden anderen `Quartette´ Pause Beratungsgesprächdemonstration im Plenum: „Beratung mit lautem Denken“; Auswertungsfokus: „Wie entwickeln die Beteiligten eine (gemeinsame) Problemsicht?“ Ende 14.30 14.45 16.oo 16.15 16.3o 18.oo Samstag, 31. Mai 2008: 9.oo 10.oo 10.15 11.30 12.15 13.3o 14.3o Übungsrunde II: Beratungsgespräche in `Quartetten´; Vorauswertung in den Trios, Auswertungsfokus: „Gestaltung der Beratungsbeziehung“ Pause Plenum: Analyse einer der Tonbandaufzeichnungen zusätzlicher Auswertungsfokus: „Phasenstruktur von Beratungsgesprächen; Gelenkstellen und kritische Augenblicke“ Methoden in der Beratung: Fragen und Empfehlungen Mittagessen Übungsrunde III: Beratungsgespräche in Trios/Quartetten (auf Wunsch mit Tonband); Auswertung in den Trios/Quartetten rollenbezogene Teilplena zu den Beratungserfahrungen (= Teilplena der Beratungsnehmenden, der Beratenden, der Prozessbeobachtenden) 15.oo 15.15 15.45 16.oo 16.3o Pause Plenum: Integration der rollengebundenen Erfahrungen und Beratung in die anderen beruflichen Rollen integrieren? Beratungsgespräche im Verbund mit anderen `konfliktregulierenden Gesprächen´ (= Kritikgespräch, Schlichtungsgespräch) Entscheidung über die Thematik des folgenden Bausteins (Schlichtungsgespräch und/oder Mitarbeitergespräch?) Ende Hinweise zum Baustein „Beratungsgespräche“ Beraten ist eine zentrale Kompetenz für Führungskräfte wie auch innerhalb kollegialer Beziehungen. Was unter Beratung dabei verstanden wird und sinnvollerweise zu verstehen ist, soll zu Beginn des Bausteins etwas klarer gemacht werden. Dabei wird es insbesondere um die Unterscheidung zwischen Ratschlaggespräch und (professionellem) Beratungsgespräch gehen. Von den verschiedenen `Settings´, in denen Beratung durchgeführt wird - Einzelberatung, Gruppenberatung, Teamberatung usw. - geht es in der Tagung um Einzelberatung, und zwar um Beratung als Leitungsberatung (Führungskraft berät Mitarbeiter) und als kollegiale Beratung (Kollegin berät Kollegen). Schwerpunkt dieses Bausteins ist dementsprechend das dyadische Beratungsgespräch. Es ist einem professionellen Verständnis von Beratung verpflichtet ist und wird mit den jeweils vorhandenen (in der Regel semiprofessionellen) Beratungsressourcen durchgeführt. Ziele dieses Beratungs-Bausteins sind insbesondere, Beratungsgespräche in ihren Bedingungen und Abläufen besser wahrzunehmen und zu verstehen, das eigene (implizite) Verständnis von `Beratung´ zu entdecken und ggf. zu modifizieren, die eigenen beratungsmethodischen Fähigkeiten in einigen Dimensionen zu erweitern und den momentanen Stand der eigenen Beratungsressourcen zu sehen, die Leistungsfähigkeit wie auch die Grenzen des `Instruments´ Beratungsgespräch im Verbund anderer GesprächsInstrumente zu erkennen. Darüber hinaus hilft das Erlernen von Beratung dabei, - das `diagnostische´ Zuhören zu entwickeln und die Fähigkeit zu schulen, berufliche Probleme im Dreieck von Institution, Einzel-Person und Gruppe gründlicher zu verstehen. Beraten zu lernen geht - nach meiner Erfahrung – nur realen Gesprächserfahrungen; Rollenspiele (die für andere Gesprächstypen ein nützlicher Erfahrungsrahmen sind) reichen nicht aus. Das bedeutet für die Arbeitsweise während der Tagung: Nachdem zunächst an realen Fallerzählungen anderer (= `geborgter Praxis´) gearbeitet wird, sind die weiteren Arbeitsschritte auf reale Beratungsgespräche von Ihnen untereinander (und mit mir) angewiesen. Für die Teilnahme an dieser Fortbildungstagung setze ich daher Ihre grundsätzliche Bereitschaft voraus, aus den (zahlreichen) eigenen beruflichen Arbeitsproblemen einzelne Probleme zur Beratung zu stellen. Sie entscheiden dabei natürlich individuell, in welchem Öffentlichkeitsgrad und zu welchem Zeitpunkt (und mit welcher Beraterin bzw. welchem Berater) sie welchen eigenen Fall bearbeiten wollen, um daran selber mehr über Beratung zu lernen und andere Teilnehmende mit-lernen zu lassen. Für alle Beratungsgespräche gilt strikte Vertraulichkeit innerhalb wie nach dem Baustein. Wolfgang Boettcher, 1.5.2008