EDR-Grenzpreis Vorbildliche Arbeit über die Grenze ausgezeichnet

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EDR-Grenzpreis
Vorbildliche Arbeit über die Grenze ausgezeichnet
Zwei Projekte im Bereich grenzübergreifender Arbeitsmarkt sowie eines im Bereich
demographischer Wandel seien wegweisend für die Zukunft, hieß es.
EMS-DOLLART-REGION. Der deutsch-niederländische Zweckverband Ems Dollart Region
(EDR) hat jetzt erneut EDR-Grenzpreise für Projekte verliehen, die Vorbildcharakter für
erfolgreiche grenzübergreifende Zusammenarbeit haben. Ausgewählt wurden Initiativen zu
Fragestellungen und Themen, die aktuell und künftig eine zunehmende Bedeutung in der
grenzübergreifenden Zusammenarbeit haben. Da im neuen INTERREG-Programm u.a. die
Themen Demografie, Arbeitsmarkt und Ausbildung eine Rolle spielen, können die Projekte
auch Beispiel und Anregung für künftige grenzübergreifende Aktivitäten sein.
Für die verschiedenen Aktivitäten im Bereich Arbeitsmarkt und auch für die Integration der
sprachlichen Aspekte wurden die Ems-Achse und das UWV Emmen (entspricht einer
deutschen Arbeitsagentur) ausgezeichnet. Der Preis soll ein Ansporn sein, die
grenzübergreifende Arbeit gemeinsam mit weiteren Partnern fort zu setzen, unterstrich EDRVorstandsmitglied Markus Honnigfort, Bürgermeister der Stadt Haren (Ems).
Innerhalb dieser Zusammenarbeit wurde auf die Möglichkeit, auf der anderen Seite der
Grenze zu arbeiten, beziehungsweise Arbeitnehmer zu finden, aufmerksam gemacht.
Außerdem wurde ermittelt, wie viele Arbeitskräfte es gibt, die für eine Beschäftigung im
Nachbarland geeignet sind. Bei Veranstaltungen informierten die Akteure über die Chancen
und Bedingungen einer Tätigkeit im Nachbarland und die Ems-Achse bot vor Ort die
Möglichkeit, Bewerberprofile für den deutschen Markt zu erstellen. Im Zuge der
grenzübergreifenden Aktivitäten wurde deutlich, dass gute Sprachkenntnisse die
Zusammenarbeit und insbesondere auch die Kommunikation untereinander wesentlich
erleichtern und dass dies nicht nur für die Arbeitssuchenden gilt. Deshalb wurden
Sprachkurse in der Nachbarsprache für die Mitarbeiter der Ems-Achse und des UWV
Emmen organisiert, die gern angenommen wurden.
Inzwischen sind als Folge dieser Zusammenarbeit zahlreiche Vorstellungsgespräche von
Arbeitssuchenden im Nachbarland geführt und auch Beschäftigungen aufgenommen
worden. Die Zusammenarbeit funktioniert sehr gut. Bei den Stellenangeboten in der JobAchse zeigt eine kleine niederländische Flagge an, ob die Arbeitgeber sich vorstellen
können, niederländische Arbeitnehmer einzustellen.
Foto dazu: ems-achse-uwv: Aus den Händen von EDR-Vorstandsmitglied Markus Honnigfort
nahmen Nils Siemen (Ems-Achse) und Geert van der Wal (UWV) den EDR-Grenzpreis
entgegen.
Für ihre grenzübergreifende Zusammenarbeit mit Blick auf die demographische Entwicklung
wurden die Gemeinde Vrees und die Gemeente Aa en Hunze mit dem EDR-Grenzpreis
ausgezeichnet. Insgesamt ist in verschiedenen Projekten bereits eine sehr solide Basis für
weitere Aktivitäten in der Zukunft entwickelt worden, erläuterte EDR-Vorsitzender Bernhard
Bramlage, Landrat des Landkreises Leer.
In Vrees entstand bereits vor langer Zeit der Wunsch, es älteren Mitbürgern zu ermöglichen,
in ihrer vertrauten Umgebung und in ihrem Heimatdorf alt werden zu können. Ein Leben im
„Heim“ erscheint vielen undenkbar und daher sollten hierfür entsprechende Angebote
geschaffen werden, um auch die Pflegenden zu entlasten.
In diesem Zusammenhang wurde schnell deutlich, dass für ein solches Projekt Mitstreiter
erforderlich sind und dass es auf der anderen Seite der Grenze schon Erfahrungen zu
diesem Thema gibt. Vor einiger Zeit entstand der Kontakt zur Gemeente Aa en Hunze. Die
Beteiligten lernten einander in verschiedenen Projekten immer besser kennen und vertieften
die Kooperation stetig. Aber die Kooperation im Bereich des demografischen Wandels
beinhaltete nicht nur die direkt am Projekt Beteiligten, sondern zog auch weitere Kreise.
Pflegekräfte schnupperten über die Grenze in den Arbeitsalltag hinein und konnten wichtige
Impulse für die eigene Arbeit mitnehmen. Bei einem Vergleich stellte man fest, dass Aa en
Hunze schon deutlich weiter in Bezug auf die Nutzung des Internets als
Kommunikationsmedium für Ältere war. Diese konnten beispielsweise über Skype Kontakte
mit der Gemeente oder teilweise sogar mit dem Arzt oder auch der Krankenversicherung
unterhalten. Die vielfältigen Möglichkeiten einer vereinfachten Kommunikation für Ältere
begeisterten die Mitstreiter in Vrees. Darum wurden Senioren im Rahmen des Projektes für
den Umgang mit Skype auf einem Tablet-PC geschult. Sie waren begeistert von den neuen
Kommunikationsmöglichkeiten auch mit der teilweise entfernt lebenden Familie.
Insgesamt ist in den verschiedenen Projekten bereits eine sehr solide Basis für weitere
Aktivitäten in der Zukunft entwickelt worden. Inzwischen wurde in Vrees das Multifunktionale
Zentrum eröffnet und auch mit Leben gefüllt- natürlich gab es auch schon einen Besuch der
Partner.
Foto dazu „vrees-aa-en-hunze“: EDR-Vorsitzender Bernhard Bramlage überreichte die
Urkunden an Harry Dijkstra (Wethouder Gemeente Aa en Hunze) und Heribert Kleene
(Bürgermeister der Gemeinde Vrees).
Für die gemeinsamen Aktivitäten, die einen grenzübergreifenden Arbeitsmarkt Wirklichkeit
werden lassen sollen und die vor Ort an der Basis umgesetzt werden, wurde der Grenzpreis
außerdem an das Net(z)werk No(o)rd verliehen, Arie Dijkhuis von der Gemeente Oldambt
und Johann Willms vom Zentrum für Arbeit Leer nahmen den Preis entgegen.
Im Netzwerk Noord arbeiten die Gemeente Oldambt und der Landkreis Leer sehr eng
zusammen. Das Thema grenzübergreifender Arbeitsmarkt ist in dem seit 2013 offiziell
bestehenden Netzwerk ein wichtiges Thema, erläuterte der stellvertretende EDRVorsitzende Bert Bouwmeester, Burgemeester der Gemeente Coevorden, in seiner Laudatio.
Für die beiden Gebiete, die an der Grenze liegen, ist seitdem die Frage, wie man es Bürgern
erleichtern kann, eine Tätigkeit im Nachbarland aufzunehmen. Welche Hindernisse gibt es
dabei und wie lassen sich Fähigkeiten transparent gegenüber etwaigen interessierten
Arbeitgebern darstellen? Aber auch, wie schaffen wir es selbst untereinander und natürlich
auch mit den Arbeitssuchenden gut zu kommunizieren? Die Frage wurde mit Sprachkursen
für die Mitarbeiter schnell gelöst. Die gemeinsamen Aktivitäten, die einen
grenzübergreifenden Arbeitsmarkt Wirklichkeit werden lassen sollen und die vor Ort an der
Basis umgesetzt werden, haben den Ausschlag zur Verleihung des Grenzpreises gegeben.
Die Zusammenarbeit im Netzwerk Noord findet natürlich auf unterschiedlichen Ebenen statt,
stellvertretend überreicht wurde er an Arie Dijkhuis von der Gemeente Oldambt und Johann
Willms vom Zentrum für Arbeit Leer, die täglich als Ansprechpartner für Arbeitssuchende zur
Verfügung stehen.
Foto dazu „netzwerk noord“ (von links): Der stellvertretende EDR-Vorsitzende Bert
Bouwmeester überreichte die Urkunden an Arie Dijkhuis von der Gemeente Oldambt und
Johann Willms vom Zentrum für Arbeit Leer.
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