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Zusammenfassung der Untersuchungsergebnisse NO. 7
EUROPÄISCHE STUDIE ZUM
WOHLBEFINDEN IM ALTER
WOHLBEFINDEN
UNTERSCHIEDE
IM
ALTER
IM
KONTEXT
SOZIO-KULTURELLER
Verfasser: Thomas Scharf (UK), Frans Thissen (NL) und Marieke van der Meer (NL)
mit Maria Gabriella Melchiorre (I)
Das Forschungsprojekt „Wohlbefinden im Alter: Eine Europäische Studie zum
Wohlbefinden im Alter“ zielt darauf ab, ein europäisches soziokulturelles Modell zu
entwickeln, das genauere Einblicke ermöglicht, wie bestimmte Einflussfaktoren,
zusammen mit persönlichen und kulturellen Merkmalen das allgemeine Wohlbefinden
und die Lebenszufriedenheit im zunehmenden Alter beeinflussen. Folgende
Hauptkomponenten werden in der Studie erfasst: körperliche Gesundheit und
Fähigkeiten zur Bewältigung des täglichen Lebens, Selbstressourcen (emotionale und
geistige Befindlichkeit), Lebensaktivitäten (Lebens- und Freizeitgestaltung), materielle
Sicherheit und soziale Unterstützungsressourcen. Die Studie wurde 2002-2003 in 6
EU-Ländern (Großbritannien, Italien, Luxemburg, Niederlande, Schweden und
Österreich) durchgeführt. Anhand eines Fragebogens wurden in jedem dieser Länder
1,800 bis 2,000 nicht-institutionalisierte Personen (z.B. keine Personen, die sich in
stationärer Betreuung bzw. in Pflegeheimen befinden) zwischen 50 und 90 Jahren von
ausgebildeten MitarbeiterInnen persönlich befragt.
Dieser Bericht befasst sich mit den
soziokulturellen
Unterschieden
zwischen Ländern der Europäischen
Union (EU), um somit die empirischen
Resultate der Studie für Wohlbefinden
im Alter in diesem spezifischen Kontext
zu untersuchen. Das Verständnis von
inter-kulturellen Abweichungen ist also
für jeden Versuch, Resultate der
verschiedenen
Modelle
zum
Wohlbefinden
im
Alter
zu
verallgemeinern, unabdingbar und ist
zugleich Voraussetzung für jede
Empfehlung
gemeinsamer
länderübergreifender sozial-politischer
Maßnahmen, institutioneller Strukturen
und Praktiken.
Der Bericht gliedert sich in drei Teile:
die Demographie des Alterns, der
geographische Kontext des Alterns
und die verschiedenen Merkmale der
politischen
und
Systeme
der
EU/ESAW-Länder.
sozial-politischen
verschiedenen
Demographie des Alterns
Die Analyse der demographischen
Trends in den EU/ESAW-Ländern zeigt
sowohl
Ähnlichkeiten
als
auch
Unterschiede:
Ähnlichkeiten
- Wachsende Wichtigkeit von älteren
Menschen in der Gesellschaft, sowohl
hinsichtlich der absoluten Anzahl wie
auch
des
Anteils
an
der
Gesamtbevölkerung.
- Die Lebenserwartung steigt sowohl
für Männer wie für Frauen in der
gesamten EU, wobei Frauen weiterhin
eine deutlich höhere Lebenserwartung
haben als Männer.
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- Das Durchschnittsalter der älteren
Bevölkerung steigt.
- Die Heterogenität in der älteren
Bevölkerung steigt.
Wirtschaft von Österreich, Italien und
Luxemburg noch die Rolle der
Agrikultur für die Wirtschaft in Italien
und Österreich unterschätzen.
Unterschiede
- Italien ist zurzeit das älteste Land der
EU.
- In Italien wird viel Wert auf die
Familie
gelegt,
Haushalte
mit
mehreren Generationen sind nach wie
vor üblich.
- In Schweden wird die Familie immer
weniger wichtig, in Schweden leben
am wenigsten ältere Menschen mit
anderen Menschen als ihrem Partner
zusammen.
- Die restlichen ESAW-Länder können
als heterogene „westeuropäische“
Gruppe angesehen werden, die sowohl
durch Wichtigkeit wie Verlust der
Wichtigkeit der Familie charakterisiert
wird
und
ein
mittleres
Bevölkerungsalter aufweist.
Merkmale der politischen und
sozial-politischen Systeme
Nationale politische und soziopolitische
Strukturen spielen eine direkte Rolle im
Zusammenhang
mit
dem
Wohlbefinden im Alter und der
Entwicklung
von
nationalen
Altersstrukturen.
Der geographische Kontext des
Alterns
Das Verständnis von Kulturen ist
wichtig,
um
ein
Modell
zum
Wohlbefinden im Alter erstellen zu
können. Die ist besonders in
Zusammenhang mit Europa relevant,
da kulturelle Verschiedenheiten trotz
der
Einflüsse
sozioökonomischer
Prozesse,
die
eine
gewisse
Homogenität
unterstützen,
vorherrschend sind.
- Die Analyse von nationaler Politik
sowie
sozioökonomischen
und
kulturellen
Ausprägungen,
die
Bedeutung
von
Werten
und
Familienstrukturen weisen auf die
weiterhin
große
Wichtigkeit
der
einzelnen Länder als Hintergrund für
das Wohlbefinden im Alter hin.
- Obwohl alle ESAW-Länder als postindustriell eingestuft werden können,
darf man weder die Wichtigkeit der
industriellen
Produktion
für
die
Politische Systeme
- Demokratische Systeme entstanden
langsam mit der Zeit in Großbritannien,
Luxemburg, den Niederlanden und
Schweden, wurden jedoch in Italien
und Österreich von außen erzwungen.
- In Österreich, Luxemburg, den
Niederlanden und Schweden ist ein
moderates
Mehrparteiensystem
vorherrschend. Italien befindet sich im
Umbruch, was das Parteiensystem
angeht. In Großbritannien gibt es ein
etabliertes
Zweiparteiensystem.
Österreich hat ein vollausgebildetes
Bundessystem.
- Die politischen Systeme Luxemburgs,
der Niederlande und Schweden sind
sehr ähnlich. Österreich und Italien
weisen auch einige Ähnlichkeiten auf.
Das politische System Großbritanniens
unterscheidet sich maßgeblich von
dem anderer ESAW-Länder.
Sozial-politische Systeme
- Großbritannien steht als einzelnes
Beispiel für den angel-sächsischen
Sozialstaat mit veralteten Merkmalen.
Dies führt zu einem hohen Maß an
Ungleichheit im hohen Alter und relativ
beschränkte Mittel für Gesundheit und
Soziales.
- Das schwedische Sozialwesen
unterlag in den letzten Jahren
Veränderungen, doch es zeigen sich
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nach wie vor Spuren universalistischer
Merkmale, inwieweit es sich um das
materielle und soziale Wohlbefinden
der Bevölkerung kümmert.
- Obwohl die Niederlande sich am
Nordischen Modell universalistischer
Bereitstellung
der
wichtigsten
Dienstleistungen anlehnen, so beruht
das System sozialer Sicherheit darauf,
die
individuellen
existierenden
Positionen in der Sozialhierarchie
beizubehalten.
Österreich
und
Luxemburg
entsprechen
weitgehend
dem
traditionellen Modell des Sozialstaates.
- Italien erweist sich als etwas paradox.
Einerseits gibt es ein „Bismarcksches“
System sozialer Sicherheit und ein
universelles
System
des
Gesundheitswesens,
andererseits
beruht
das
Sozialwesen
auf
traditionellen Familienmodellen.
Zusammenfassung
Die Analyse verschiedener Faktoren,
die einem kontextuellen Verständnis
des Wohlbefindens im Alter zugrunde
liegen, zeigt einen bemerkenswerten
Grad an Unterschiedlichkeit zwischen
den
verschiedenen
EU/ESAWLändern. Auch wenn man die Länder
hinsichtlich
einiger
Merkmale
zusammenfassen kann, so gibt es
doch beachtliche Unterschiede bei
anderen Faktoren.
Die
Herausforderung
bei
der
Interpretation der Resultate der ESAWStudie liegt darin, diese Ergebnisse im
jeweiligen kulturellen Kontext zu
sehen. Man muss nicht nur nationale
Unterschiede in der ESAW-Studie
durch nationale Unterschiede in
politischen
und
soziopolitischen
Bereichen zu erklären versuchen, auch
Gemeinsamkeiten der verschiedenen
Länder trotz der Unterschiede müssen
untersucht und verstanden werden.
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