Steiner Schulen Region Basel Wegleitung Abschlussarbeit DER ABLAUF Konzept Thema Arbeitstypen Verfahren Betreuung Projektvereinbarung Arbeitsjournal Abgabe Präsentation Bewertung Zeugnisse und Abschlüsse Maturarbeit ARBEITSTYPEN Die Untersuchung Die kreative Arbeit Die technische Arbeit Die Projektorganisation 4 4 4 4 4 5 5 5 5 5 6 6 7 11 15 19 PROJEKTVEREINBARUNG Meine Projektvereinbarung Mein Konzept Meine Bewertung Mein Arbeitsjournal 22 24 25 27 FORMSACHEN Von A wie Abbildung bis Z wie Zitieren Aufbau einer Untersuchung Aufbau eines Dossiers Zeitplan der Schule 28 31 32 33 FÜR BETREUER/INNEN Notenblatt Erwartungshorizont 34 35 1 GEMEINSAME WEGLEITUNG DER STEINER SCHULEN REGION BASEL Rudolf Steiner Schule Birseck Apfelseestrasse 1 | 4147 Aesch [email protected] www.steinerschule-birseck.ch Rudolf Steiner Schule Basel Jakobsbergerholzweg 54 | 4059 Basel [email protected] www.steinerschule-basel.ch FOS Freie Mittelschule Gründenstrasse 95 | 4132 Muttenz [email protected] www.fosmittelschule.ch Kontakt: Immanuel Büttner Telefon 061 756 90 70 [email protected] Kontakt: Daniel Hering Telefon 061 535 40 41 [email protected] Kontakt: Andreas Spalinger Telefon 061 463 97 60 [email protected] GYMNASIEN BASEL-STADT UND BASELLAND Die Wegleitung ist in Zusammenarbeit mit den Gymnasien Basel-Stadt und Baselland entstanden. Sie berücksichtigt die basellandschaftlichen „Weisungen der Schulleitungskonferenz zu den Maturaarbeiten“ vom 3. Juni 2008 und das „Reglement für die Maturaarbeit an den Gymnasien im Kanton Basel-Stadt (Reglement für die Maturaarbeit)“ vom 11. Juli 2008. UNSER DANK Wir danken Peter Bonati und Rudolf Hadorn für ihr anregendes Handbuch „Matura- und andere selbständige Arbeiten betreuen“, den Gymnasien Basel-Stadt für die Bereitschaft zu einer engen Zusammenarbeit und den Gymnasien Baselland für die regional einheitliche Regelung, die sie unkompliziert und schnell möglich gemacht haben. 2 Liebe Schülerinnen und Schüler NEULAND BETRETEN Wagen Sie mit Ihrer Abschlussarbeit Neuland zu betreten. Stellen Sie Untersuchungen oder Experimente an. Verfassen Sie Dramen oder Poesie. Wagen Sie eigenwillige Interpretationen eines musikalischen oder schriftlichen Werkes. Befragen Sie Menschen, die von Ihrem Thema betroffen sind. Entwerfen Sie eine Choreografie, die ihre Inspirationen zeigt. Erforschen Sie neue Sachverhalte. Vermeiden Sie hingegen Arbeiten, die fünf Bücher auf 20 Seiten zusammenfassen oder eine E-Gitarre gemäss Bausatz herstellen. Überlegen Sie von Anfang an, wie Sie den Schwerpunkt auf eine eigene Leistung legen können. SELBSTÄNDIGKEIT In einer Abschlussarbeit stellen Sie sich eine Aufgabe, die Sie über einen längeren Zeitraum bearbeiten. Es sind aufwendig Bücher oder Materialien zu suchen. Fachleute oder Betroffene werden einbezogen. Reisen, Ausflüge oder Besichtigungen müssen organisiert werden. Krisen, Frustrationen oder Fehlplanungen sind zu überwinden. Für die Präsentation braucht es ein Konzert, eine Aufführung oder eine Demonstration. Kurz: Sie werden neuen Herausforderungen begegnen, die Selbständigkeit und Durchhaltewillen beanspruchen. SACHLICHKEIT Abschlussarbeiten erfordern einen sachlichen Blick. Es ist wichtig, dass Ihre Ergebnisse klar, begründet und nachvollziehbar sind, dass Sie Ihre eigene Meinung von Tatsachenaussagen unterscheiden können, dass Sie einen bestimmten Lösungsweg verfolgen oder dass Sie sich am Ende darüber Rechenschaft ablegen, welchen Wert Ihre Ergebnisse haben. IHRE MÖGLICHKEITEN In dieser Wegleitung finden Sie beschrieben, welche Möglichkeiten Ihnen eine Abschlussarbeit bietet. Beachten Sie aber auch, dass sie Anforderungen formuliert, die verbindlich gelten. Damit Sie die Vorlagen digital verwenden können, steht Ihnen die Wegleitung auf unserer Webseite zur Verfügung. Viel Erfolg wünscht Ihnen Ihr Lehrerkollegium 3 Der Ablauf BIS MI, 13. APRIL 2011 KONZEPT Als erstes fertigen Sie ein Konzept an, das Ihre Abschlussarbeit umschreibt, vor allem welches Thema Sie bearbeiten möchten, worin Ihre Fragestellung besteht, welche Vorabklärungen nötig sind und mit welchem Mentor oder welcher Mentorin Sie zusammenarbeiten möchten. Ihr Konzept sollte überzeugend zeigen, dass Ihr Thema realisierbar ist. THEMA Ein Thema können Sie nach Interesse frei wählen. Entscheidend ist, dass Sie es eingrenzen und konkretisieren, damit es in einem Schuljahr bearbeitbar ist. Wählen Sie beispielsweise „Sonnenenergie“, dann wäre eine mögliche Konkretisierung „Installation einer Solaranlage auf dem Schuldach“. Empfehlenswert sind Themen, die Sie im Unterricht interessieren oder für Ihre künftige Ausbildungs- und Studienrichtung relevant sind. Der Mentor oder die Mentorin muss mit Ihrer Themenwahl einverstanden sein. ARBEITSTYPEN In der Wegleitung stellen wir Ihnen vier verschiedene Arbeitstypen vor: die Untersuchung, bei der Sie vor allem forschend tätig sind; die technische Arbeit, die zu einem technisch-handwerklichen Produkt führt; die kreative Arbeit, bei der Sie vor allem künstlerisch tätig sind; und die Projektorganisation, die Ihre organisatorischen Fähigkeiten herausfordert. VERFAHREN Ein Thema ist anhand verschiedener Verfahren bearbeitbar. Für den „Kroatienkrieg“ können beispielsweise historische Quellen ausgewertet (Verfahren: Quellenanalyse) oder Zeitzeugen befragt werden (Verfahren: Zeitzeugenbefragung). Entscheiden Sie sich zuerst für ein Thema, dann für einen Arbeitstyp und schliesslich für ein Verfahren, auf dem Sie Ihre Arbeit aufbauen können. BETREUUNG Für die Betreuung wählen Sie einen Mentor oder eine Mentorin Ihrer Schule. Ausserdem erhalten Sie einen Experten oder eine Expertin zugeteilt, der/die nur an besonderen Stationen anwesend ist. Gemeinsam mit dem Mentor oder der Mentorin bespricht und unterschreibt der Experte oder die Expertin die Projektvereinbarung, nimmt an dem Fachgespräch teil und bewertet Ihre Arbeit. Zusätzlich können Sie eine externe Fachperson wählen, die ein Co-Mentorat übernimmt. Die Schule muss mit dem externen CoMentorat einverstanden sein. 4 BIS MO, 13. JUNI 2011 PROJEKTVEREINBARUNG In der Projektvereinbarung legen Sie mit den betreuenden Lehrpersonen fest, wie Sie zusammenarbeiten. Sie enthält Ihr Konzept, Ihre Bewertungskriterien und den Zeitplan der Schule. Im Lauf der Arbeit kann diese Vereinbarung einvernehmlich aktualisiert werden. Falls Sie Thema oder Mentor/in wechseln, ist eine neue Projektvereinbarung erforderlich. Einem Wechsel von Verfahren oder Bewertung müssen die betreuenden Lehrpersonen zustimmen. AB DI, 14. JUNI 2011 ARBEITSJOURNAL Das Arbeitsjournal schreibt die Projektvereinbarung laufend fort, in dem es die vereinbarten Aufgaben und Termine dokumentiert. Da Sie über weite Strecken selbständig arbeiten, liegt es hier an Ihnen aktiv zu werden. Gehen Sie auf den Mentor oder die Mentorin zu. Vereinbaren Sie Arbeitstreffen. Holen Sie Rückmeldungen ein. Kommunizieren Sie Probleme und suchen Sie mit Ihrem Mentor oder Ihrer Mentorin nach Lösungen. Später können Sie im Arbeitsjournal prüfen, was erreicht worden ist oder neu vereinbart werden muss. Am Ende wird das Arbeitsjournal in die Bewertung des Arbeitsprozesses einbezogen. MO, 9. JANUAR 2012 ABGABE Sie geben alle Teile Ihrer Abschlussarbeit gleichzeitig ab. Achten Sie unbedingt darauf, die formalen Anforderungen und Termine der Wegleitung einzuhalten. 26.-28. JANUAR 2012 PRÄSENTATION Ihre Abschlussarbeit präsentieren Sie in Form einer Ausstellung, eines Vortrags und eines mündlichen Fachgesprächs. In der Ausstellung lernt das Publikum Ihre Arbeit kennen oder liest sich in den schriftlichen Teil ein. In einem zehnminütigen Vortrag referieren Sie Ihre Arbeit, insbesondere ausgewählte Ergebnisse und das Verfahren, das zu ihnen geführt hat. Im anschliessenden Fachgespräch stellen Ihnen Mentor/in und Experte/Expertin 10 Minuten lang Fragen. Nach dem Fachgespräch erhalten Sie die Gesamtbewertung und es wird auf Ihre Abschlussarbeit zurückgeschaut. BEWERTUNG Die Bewertungskriterien bestimmen Sie mit Mentor/in und Experte/Expertin in der Projektvereinbarung. Bewertet werden die Teile Arbeit, Arbeitsprozess und Präsentation. Die Noten für alle Teile werden Ihnen nach dem Fachgespräch mitgeteilt. 5 FR, 29. JUNI 2012 ZEUGNIS UND ABSCHLÜSSE Am Ende des Schuljahres erhalten Sie ein schriftliches Zeugnis, in dem Ihre Arbeit beschrieben und mit einer Note bewertet ist. Für die Abschlüsse der Integrativen Mittelschule (IMS) ist die Abschlussarbeit eine Zulassungsarbeit: Wer zu einer IMS-Prüfungen zugelassen werden möchte, muss die Arbeit mit genügend bestanden haben. MATURARBEIT Bei Maturanden und Maturandinnen modifiziert sich der Ablauf. Für die Matur schreiben Sie an der Rudolf Steiner Schule eine Maturarbeit und verwenden die vorliegende Wegleitung. Sie suchen sich einen Mentor oder eine Mentorin von der Rudolf Steiner Schule und schlagen ihm/ihr eine Projektvereinbarung vor. Aufgrund der vorgeschlagenen Projektvereinbarung teilt Ihnen das Gymnasium, an das Sie übertreten werden, einen Experten oder eine Expertin zu. Zusammen mit dem Mentor oder der Mentorin aktualisiert und unterschreibt er/sie die definitive Projektvereinbarung, nimmt an der Präsentation teil und bewertet die Arbeit. Die Note der Maturarbeit nehmen Sie dann an das Gymnasium mit. Am Gymnasium müssen Sie sich nicht mehr mit der Maturarbeit beschäftigen. Co-Mentorate sind hier nicht möglich. 6 Die Untersuchung WAS MICH INTERESSIEREN SOLLTE In der Untersuchung sind Sie vor allem beobachtend, analysierend oder interpretierend tätig. Es interessiert Sie neue Erkenntnisse zu gewinnen, selbst zu forschen und eigene Schlüsse zu ziehen. Zum Beispiel messen Sie die Wasserqualität in Ihrer Wohngemeinde, beobachten das Jagdverhalten von Tieren, befragen Zeitzeugen über ihre Erinnerung an den Zweiten Weltkrieg oder analysieren die wirtschaftliche Entwicklung von Ski-Gebieten auf 1000 Metern. Untersuchungen können Sie nicht nur in den Naturwissenschaften, sondern auch in Fächern wie Geschichte, Wirtschaft, Sport oder Kunstgeschichte durchführen. WORAUF ZU ACHTEN IST Untersuchungen fordern ein konsequent durchgeführtes Verfahren, zum Beispiel eine Messreihe, eine Naturbeobachtung, eine Zeitzeugenbefragung oder eine Unternehmensanalyse. Das Verfahren sollte die Grundlage Ihrer gesamten Arbeit bilden. Wenn Sie der Balkankrieg interessiert, dann können Sie eine Zeitzeugenbefragung als Verfahren wählen. Die gewonnenen Ergebnisse bilden den wesentlichen Teil der Arbeit. Achten Sie auch darauf, Ihre Ergebnisse in einen Kontext zu stellen, die Zeitzeugenbefragung zum Beispiel in den Lauf der Geschichte einzuordnen. Ein solches Vorgehen bewirkt, dass Ihre Arbeit eine eigenständige Sichtweise auf das Thema enthält. WELCHE THEMEN UND VERFAHREN MÖGLICH SIND Auf den folgenden Seiten finden Sie einige ausgewählte Themen und Verfahren vorgestellt. Diese sind so eingegrenzt und konkretisiert, dass eine umfassende Eigenleistung möglich wird. Nutzen Sie die Auswahl als Anregung. Sie können gerne andere Themen und Verfahren wählen. Entscheidend ist, dass Sie sich persönlich dafür interessieren. WAS ICH ABGEBE Am Ende geben Sie die Ergebnisse der Untersuchung in einer schriftlichen Arbeit ab, die dem Kapitel „Aufbau einer Untersuchung“ entspricht. Die Arbeit sollte einen Umfang von maximal 15‘000 bis 20‘000 Worten (etwa 40 bis 50 Seiten) haben. Schreiben Sie lieber kürzer, dafür aber mit Tiefgang. WIE BEWERTET WIRD Gemeinsam mit den betreuenden Lehrpersonen legen Sie die Bewertung fest. In einer als Steinbruch bezeichneten Übersicht finden Sie Kriterien vorgeschlagen, die Sie übernehmen, zusammenfassen oder abwandeln können. Es steht Ihnen auch frei, neue Kriterien zu formulieren, die sich konkret auf Ihre Arbeit beziehen. Berücksichtigen Sie in diesem Prozess mindestens zwei Drittel der grau geschriebenen Kriterien. Kriterien können Sie gewichten und im gegenseitigen Einverständnis aktualisieren. Die Kriterien für die Arbeit sind schon der Projektvereinbarung beizulegen; die für Arbeitsprozess und Präsentation können auch später folgen. 7 Beispiele für Untersuchungen und Verfahren THEMA / FACH EINGRENZUNG / KONKRETISIERUNG VERFAHREN MÖGLICHE EIGENLEISTUNGEN Gletscher Naturwissenschaft Veränderung von sieben Gletschern im Berner Oberland Naturbeobachtung Periodische Gletscherbegehungen, Beobachtung der Gletscher während eines Jahres, Dokumentation und Auswertung der Beobachtungen Trinkwasser Naturwissenschaft Die Untersuchung des Emmenwassers anhand von Bioindikation an drei verschiedenen Standorten Eine Messreihe durchführen Messmethoden erarbeiten, Messreihe einrichten und durchführen, Ergebnisse auswerten und dokumentieren Balkankrieg Geschichte Der Kroatienkrieg aus der Sicht von Zeitzeugen Zeitzeugenbefragung Zeitzeugen suchen und befragen, deren Berichte dokumentieren, auswerten und in die Geschichte des Krieges einordnen Immigration Geschichte Die italienische Einwanderung in Schmerikon. Die Geschichte von vier italienischen Immigranten Narrative Interviews führen / regionalgeschichtliche Untersuchung Kontaktaufnahme zu italienischen Immigranten; Konzeption, Durchführung und Dokumentation der Interviews; Ausarbeitung der Interviews; Einordnung der vier Schicksale in die Geschichte der Immigration Laufen Sport Auswirkungen eines viermonatigen Joggingtrainings auf die Leistungsfähigkeit des eigenen Körpers Trainingsplananalyse Trainingsplan aufstellen und ausführen; Wirkung erfassen, beschreiben und dokumentieren Fünfkampf Sport Fünfkampf Phänomenologische Beschreibung Üben der 5 Disziplinen mit Geräten (athletisch) und ohne Geräte (gymnastisch). Beschreibung, wie Bewusstsein und Gestalt geschult werden 8 THEMA / FACH EINGRENZUNG / KONKRETISIERUNG VERFAHREN MÖGLICHE EIGENLEISTUNGEN Windenergie Wirtschaft Hat die Windenergie in der Schweiz eine Zukunft? Analyse eines Pilotprojektes im Berner Jura Unternehmensanalyse Interviews mit der Projektleitung, Analyse des betriebswirtschaftlichen und politischen Rahmens, Aufbereitung der Ergebnisse Rhetorik Sprache Rhetorik des Gesprächs am Beispiel von Arena-Sendungen Sprachanalyse Eine Reihe von Arena-Sendungen untersuchen, daraus eine Rhetorik des Gesprächs aufstellen, die selbst aufgestellte Rhetorik einer anderen gegenüberstellen Nonverbale Kommunikation Sprache Nonverbale Kommunikation zwischen Jugendlichen im Alter von 14-19 Jahren Einen Sprachgebrauch untersuchen Beobachtung, Beschreibung und Fotografie nonverbaler Kommunikation, Auswertung dieser Grundlagen, Vergleich der eigenen Ergebnisse mit nonverbaler Kommunikation von Kleinkindern oder Erwachsenen Ausländer Sozialwissenschaft Integration und Abgrenzung: Ausländerfamilien in der Schweiz Eine teilnehmende Beobachtung durchführen Untersuchung eines Milieus, das einem vertraut ist; Einarbeitung in die Methode der teilnehmenden Beobachtung; Durchführung, Dokumentation, Auswertung; Einordnung des Milieus in die Gesellschaft Terrorismus Sozialwissenschaft Auswirkungen von Terror auf die Sicherheitskontrollen am Flughafen Zürich und daraus resultierende Folgen für den Datenschutz Ein ethisches oder rechtliches Problem untersuchen Sicherheitssystem am Flughafen Zürich vor und nach dem 11. September vergleichen Pädagogik Sozialwissenschaft Die 2. Klasse der Steinerschule Oberland und der Primarschule Sonnhalde – ein Vergleich Schriftliche Befragung / teilnehmende Beobachtung Beschreibung des pädagogischen Konzeptes von Steinerschule und Primarschule, Vergleich der beiden Konzepte, Beobachtung und Befragung der Schüler/innen in Bezug auf die Konzepte 9 Steinbruch für Bewertungskriterien ARBEIT ARBEITSPROZESS Sie erfüllen die formalen Anforderungen der Wegleitung. Übernommene Aussagen weisen Sie aus. Ihre Arbeit zeigt einen klaren Aufbau (Einleitung, Hauptteil, Schluss). Sprachlich sind Sie sicher (Stil, Rechtschreibung, Grammatik). Sie setzen die Anforderungen der Wegleitung um. Ihre Unterlagen führen Sie überzeugend (z.B. Arbeitsjournal, Konzept, Projektvereinbarung). Absprachen halten Sie ein. Ihre Fragestellung zieht sich durch die gesamte Arbeit. Ihre Fragestellung zeigt ein persönliches Erkenntnisinteresse. Sie ist konkretisiert und verbindet die Teile der Arbeit miteinander (roter Faden). Sie führen ein Verfahren konsequent durch. Sie wenden ein Verfahren an (z.B. Messung, Interview, Interpretation), führen es konsequent durch (z.B. Interviews sind keine Anhängsel, sondern Grundlage der Arbeit) und kommen zu nachvollziehbaren Ergebnissen. Die Aussagen Ihrer Arbeit sind sachlich und kompetent. Die Aussagen Ihrer Arbeit sind richtig, begründet und kompetent. Aussagen und eigene Meinung unterscheiden Sie. Ihre Ergebnisse stellen Sie in einen übergeordneten Zusammenhang (z.B. eine Zeitzeugenbefragung steht im Lauf der Geschichte oder andere Autoren werden einbezogen). Ihre Arbeit zeigt Originalität. Ihre Arbeit zeigt eigene Ideen oder Einfälle. Sie kommen zu teilweise oder überwiegend eigenständigen Aussagen. Ihre Ergebnisse enthalten etwas, das es noch nicht gibt. Den Arbeitsprozess führen Sie eigeninitiativ. Sie fordern etwas von sich selbst und arbeiten eigeninitiativ. Selbst gestellte Vorgaben aktualisieren Sie sinnvoll (z.B. den Zeitplan der Realität anpassen). Sie können sich selbst korrigieren und korrigieren lassen. Mit Rückmeldungen können Sie konstruktiv umgehen. Sie können einschätzen, wann Sie Ihre Betreuer kontaktieren. PRÄSENTATION Ihr Thema vermitteln Sie kompetent. Ihre Ergebnisse vertreten Sie überzeugend. Fragen beantworten Sie richtig. Die Inhalte Ihres Vortrags wählen Sie repräsentativ aus. Die Darstellung Ihres Themas überzeugt. Die Darstellung (Ausstellung, schriftlicher Teil) erschliesst dem Publikum Ihr Thema. Die Darstellung zeigt eine Gestaltungsidee. Sie können öffentlich reden. Ihr Vortrag berücksichtigt die Grundregeln öffentlicher Rede (z.B. Aufbau, Kontakt zum Publikum, Einsatz technischer Hilfsmittel, Einhaltung der Zeit). Auf Ihre Gesprächspartner gehen Sie ein (z.B. schweifen Sie nicht ab). 10 Die kreative Arbeit WAS MICH INTERESSIEREN SOLLTE In einer kreativen Arbeit sind Sie vor allem künstlerisch und entwerfend tätig. Es interessiert Sie beispielsweise, ein Gebäude zu entwerfen, ein Biotop anzulegen, eine neue Tanztechnik zu lernen, eine Theaterrolle einzustudieren, einen literarischen Text zu schreiben oder einen Kurzfilm zu drehen. WORAUF ZU ACHTEN IST Achten Sie darauf, dass Ihr künstlerischer Prozess originell ist. Sie sollten zum Beispiel nicht ein schon vorhandenes Werk kopieren, sondern ein neues Moment zeigen. Eine künstlerische Arbeit fordert bestimmte Fähigkeiten: Um einen Tanz aufzuführen, müssen Sie sich die entsprechenden Techniken angeeignet haben. Prüfen Sie, ob Sie diesen Übungs- und Trainingsweg wirklich gehen wollen. WELCHE KREATIVEN ARBEITEN UND VERFAHREN MÖGLICH SIND Auf den folgenden Seiten finden Sie einige kreative Arbeiten samt Verfahren vorgestellt. Sie sind so eingegrenzt und konkretisiert, dass eine umfassende Eigenleistung möglich wird. Nutzen Sie die Auswahl als Anregung. Sie können gerne andere Arbeitsthemen wählen. Entscheidend ist, dass Sie sich persönlich dafür interessieren. WAS ICH ABGEBE Am Ende geben Sie die kreative Arbeit und ein Dossier ab. Führen Sie zum Beispiel einen Tanz auf, dann geben Sie einen Film der Aufführung ab. In dem Dossier von maximal 7‘500 bis 10‘0000 Wörtern (etwa 20 bis 25 Seiten) bearbeiten Sie eine thematische Frage, die für Ihr kreatives Produkt leitend ist, und beschreiben den Arbeitsprozess. Entwickeln Sie beispielsweise eine neue Choreografie im Bereich Modern Dance, dann können Sie Choreografien desselben Stückes vergleichen und so Gesichtspunkte für den eigenen Entwurf gewinnen. Recherchieren Sie dafür passende Literatur und berücksichtigen Sie das Kapitel „Aufbau eines Dossiers“. WIE BEWERTET WIRD Gemeinsam mit den betreuenden Lehrpersonen legen Sie die Bewertung fest. In einer als Steinbruch bezeichneten Übersicht finden Sie Kriterien vorgeschlagen, die Sie übernehmen, zusammenfassen oder abwandeln können. Es steht Ihnen auch frei, neue Kriterien zu formulieren, die sich konkret auf Ihre Arbeit beziehen. Berücksichtigen Sie in diesem Prozess mindestens zwei Drittel der grau geschriebenen Kriterien. Kriterien können Sie gewichten und im gegenseitigen Einverständnis aktualisieren. Die Kriterien für die Arbeit sind schon der Projektvereinbarung beizulegen; die für Arbeitsprozess und Präsentation können auch später folgen. Beispiele für kreative Arbeiten und Verfahren THEMA / FACH EINGRENZUNG / KONKRETISIERUNG VERFAHREN MÖGLICHE EIGENLEISTUNGEN Klassik Musik Beethovens Klaviersonate Nr. 1 Ein Musikstück interpretieren Eine neue Interpretation erarbeiten, das Stück einüben und vorspielen, die eigene Interpretation schriftlich im Zusammenhang mit anderen Interpretationen des gleichen Stückes diskutieren, dafür Literatur recherchieren Romantik Musik Zwei Vertonungen von Joseph von Eichendorffs Gedicht „Lustige Musikanten“ Ein Musikstück komponieren Beschäftigung mit Kompositionslehre, Komposition des eigenen Werkes, Vergleich mit anderen Werken unter Einbezug von Fachliteratur, Arbeitsprozess reflektieren und dokumentieren Drama Sprache „und alles wäre gut“ – Ein Theaterstück in 8 Szenen Einen literarischen Text schreiben Erfahrungen anderer Autoren einholen, Schreibübungen, Motiv und Stoff finden, Text schreiben, Szenen einstudieren und aufführen bzw. eine Lesung veranstalten Bilderbücher Sprache Sara und Peter reisen um die Welt – ein Bilderbuch Einen literarischen Text schreiben Schreibübungen, eine Geschichte erfinden, Bilder malen, Erfahrungen anderer Kinderbuchautoren einholen, Kinderbuchkonzepte vergleichen, dafür Literatur suchen Hörspiel Sprache Tatort Treppenhaus – ein Hörspielkrimi Ein Hörspiel produzieren Ein Hörspiel schreiben und aufnehmen, Hörspielstudios/ -produzenten besuchen, Techniken und Regiearten vergleichen, Fachbücher einbeziehen Märchen Spitze, Tüll und Zauberperle Illustration eines eigenen Märchens Einen literarischen Text illustrieren Motive entwickeln, Schreibübungen, das Märchen schreiben, Skizzen entwerfen, das Märchen illustrieren und darstellen, wie die eigene Illustration zu anderen steht THEMA / FACH EINGRENZUNG / KONKRETISIERUNG VERFAHREN MÖGLICHE EIGENLEISTUNGEN Bildhauen Dreidimensionales Gestalten Herstellen von zwei polaren Skulpturen: 1. Massevolumen 2. geformtes Leervolumen Plastische Arbeiten ausführen Skulpturen herstellen, Beschreibung des Arbeitsprozesses, Einordnung der Volumenbehandlung / eigenen Skulpturen in die Kunstgeschichte Bewegte Plastik Dreidimensionales Gestalten Herstellung von bewegten Plastiken nach den vier Elementen (Erde, Wasser, Luft, Feuer) Plastische Arbeiten ausführen Herstellen der bewegten Plastiken, die Herstellung beschreiben und fotografieren, Auseinandersetzung mit vergleichbaren Plastiken in der zeitgenössischen Kunst, dafür Fachliteratur einbeziehen Theaterrollen Theater Shakespeares Hamlet Eine Rolle neu interpretieren Hamlet-Rolle erarbeiten und einstudieren, Vergleich mit anderen Hamlet-Interpretationen, Aufführung einer Szene Aufführung Tanz „Verborgene Welten“ – Ein Tanz Eine Aufführung erarbeiten Erarbeitung einer Aufführung mit Musik und Bewegung zum Thema „Verborgene Welt“, Literatur für die Erarbeitung von Choreographien recherchieren Dokumentarfilm Film „Reggae in der Schweiz“ – Ein Dokumentarfilm Filmszenen drehen Ein Drehbuch schreiben, Ausrüstung und Sponsoring organisieren, Kontakte zu Musikern herstellen, Drehtage festlegen, Analyse von Dokumentarfilmen und Regiearten, Fachliteratur zur Geschichte des Dok-Films einbeziehen Architektur Das Kultur- und Kongresszentrum Luzern von Jean Nouvel Eine Architekturstudie erarbeiten Gestalterische Auseinandersetzung mit der Architektur des Kultur- und Kongresszentrums Luzern von Jean Nouvel. Studien, Entwürfe, künstlerische Annäherungen Steinbruch für die Bewertungskriterien ARBEIT ARBEITSPROZESS Eine Gestaltungsidee kennzeichnet Ihr Werk. Ihre Gestaltungsidee zeigt eine persönliche Motivation. Sie haben Ihre Gestaltungsidee konkretisiert. Sie setzen die Anforderungen der Wegleitung um. Ihre Unterlagen führen Sie überzeugend (z.B. Arbeitsjournal, Konzept, Projektvereinbarung). Absprachen halten Sie ein. Sie realisieren Ihre Gestaltungsidee überzeugend. Idee und Gestaltung stehen in einem wahrnehmbaren Zusammenhang. Sie beherrschen die fachlichen Verfahren oder erlernen sie (z.B. handwerkliche Techniken). Die technische und künstlerische Qualität Ihres Werks ist überzeugend. Den Arbeitsprozess führen Sie eigeninitiativ. Sie fordern etwas von sich selbst und arbeitet eigeninitiativ. Selbst gestellte Vorgaben aktualisieren Sie sinnvoll (z.B. den Zeitplan der Realität anpassen). Ihr künstlerisches Werk zeigt Originalität. Sie haben eigene Ideen und Einfälle realisiert (z.B. ist es keine reine Kopie eines vorhandenen Werkes). Ihr Werk steht in einem Kontext. Sie bearbeiten eine thematische Frage, die für Ihr kreatives Produkt leitend ist. Ihr Werk steht in einem kunstgeschichtlichen oder zeitgeschichtlichen Zusammenhang. Einflüsse anderer Künstler sind vorhanden. Sie recherchieren passende Literatur. Sie dokumentieren das Werk und seine Entstehung. Vorarbeiten, Entwürfe und Werk sind nachvollziehbar dokumentiert. Ihr Dossier beschreibt überzeugend Konzeption, Gestaltung und Organisation. Die formalen Anforderungen der Wegleitung setzen Sie um (z.B. Zitieren, Aufbau, Sprache, Layout). Sie können sich selbst korrigieren und korrigieren lassen. Mit Rückmeldungen können Sie konstruktiv umgehen. Sie können einschätzen, wann Sie Ihre Betreuer kontaktieren. PRÄSENTATION Ihr Thema vermitteln Sie kompetent. Ihre Ergebnisse vertreten Sie überzeugend. Fragen beantworten Sie richtig. Die Inhalte Ihres Vortrags wählen Sie repräsentativ aus. Die Darstellung Ihres Themas überzeugt. Die Darstellung (Ausstellung, schriftlicher Teil) erschliesst dem Publikum Ihr Thema. Die Darstellung zeigt eine Gestaltungsidee. Sie können öffentlich reden. Ihr Vortrag berücksichtigt die Grundregeln öffentlicher Rede (z.B. Aufbau, Kontakt zum Publikum, Einsatz technischer Hilfsmittel, Einhaltung der Zeit). Auf Ihre Gesprächspartner gehen Sie ein (z.B. schweifen Sie nicht ab). Die technische Arbeit WAS MICH INTERESSIEREN SOLLTE Technische Arbeiten fordern Ihre konstruktiven Fähigkeiten heraus. Sie planen, berechnen, erstellen handwerkliche oder technische Produkte wie ein PCProgramm, ein Musikinstrument oder ein Velo. Es interessiert Sie, aus einer Konstruktionsidee ein funktionierendes Produkt herzustellen. WORAUF ZU ACHTEN IST Technische Arbeiten sollten ein originelles Moment haben, denn sonst besteht die Gefahr, etwas Bestehendes zu reproduzieren oder nachzubauen. Originell wäre beispielsweise ein Benzinrasenmäher, der weniger CO² ausstösst als die bisherigen Modelle. WELCHE THEMEN UND VERFAHREN MÖGLICH SIND Auf den folgenden Seiten finden Sie ausgewählte technische Arbeiten vorgestellt. Sie sind so eingegrenzt und konkretisiert, dass eine umfassende Eigenleistung möglich wird. Nutzen Sie die Auswahl als Anregung. Sie können gerne andere Arbeitsthemen wählen. Entscheidend ist, dass Sie sich persönlich dafür interessieren. WAS ICH ABGEBE Am Ende geben Sie das technische Produkt und ein Dossier ab. In dem Dossier mit maximal 7‘500 bis 10‘000 Wörtern (etwa 20 bis 25 Seiten) bearbeiten Sie eine thematische Frage, die für Ihr technisches Produkt leitend ist, und beschreiben/dokumentieren den Arbeitsprozess. Möchten Sie einen Benzinrasenmäher konstruieren, der weniger CO² ausstösst, dann stellen Sie die Lösung thematisch dar und diskutieren die Neuerung im Zusammenhang mit anderen Benzinrasenmähern. Recherchieren Sie dafür passende Literatur und berücksichtigen Sie das Kapitel „Aufbau eines Dossiers“. WIE BEWERTET WIRD Gemeinsam mit den betreuenden Lehrpersonen legen Sie die Bewertung fest. In einer als Steinbruch bezeichneten Übersicht finden Sie Kriterien vorgeschlagen, die Sie übernehmen, zusammenfassen oder abwandeln können. Es steht Ihnen auch frei, neue Kriterien zu formulieren, die sich konkret auf Ihre Arbeit beziehen. Berücksichtigen Sie in diesem Prozess mindestens zwei Drittel der grau geschriebenen Kriterien. Kriterien können Sie gewichten und im gegenseitigen Einverständnis aktualisieren. Die Kriterien für die Arbeit sind schon der Projektvereinbarung beizulegen; die für Arbeitsprozess und Präsentation können auch später folgen. 15 Beispiele für technische Arbeiten und Verfahren THEMA / FACH EINGRENZUNG / KONKRETISIERUNG VERFAHREN MÖGLICHE EIGENLEISTUNGEN Technik Naturwissenschaft Ein Rasenmäher mit geringem CO²Ausstoss Ein technisches Produkt herstellen Entwicklung und Einsatz einer Technik, die den CO²-Ausstoss verringert; Dokumentation des Entwicklungsprozesses/ Einordnung in den Kontext herkömmlicher Rasenmäher Biologie Naturwissenschaft In-vitro-Kultivierung von Rosen Eine spezielle Kultivierungstechnik anwenden Fachliteratur über Kultivierungstechniken recherchieren, eine eigene Versuchsreihe aufstellen, durchführen, dokumentieren und auswerten Robotik Maschinenbau Bau eines Balancierroboters Ein technisches Produkt herstellen Planung, Bau und Programmierung eines einfachen Roboters; Vergleich mit bestehenden Modellen Mathematik Algorithmen zur Lösung von Polynomgleichungen aufstellen Ein PC-Programm entwickeln Ideen zur Lösung der Gleichungen in Programmschritte umsetzen, Programmiersprache erlernen, Vergleich mit bestehenden Lösungsverfahren Aerodynamik Mathematik Berechnung der Abwurfgeschwindigkeit eines Papierfliegers Eine Formel aufstellen Theorie und Wirklichkeit in Übereinstimmung bringen, unter Umständen ein Programm entwickeln, Versuche durchführen Fernrohr Geschichte Nachbau eines galileischen Fernrohrs Historische Gebrauchsgegenstände rekonstruieren Herstellung des Fernrohrs, Funktionstüchtigkeit untersuchen, Vergleich mit modernen Geräten, Wissenschaftsgeschichte einbeziehen und dafür Literatur recherchieren 16 THEMA / FACH EINGRENZUNG / KONKRETISIERUNG VERFAHREN MÖGLICHE EIGENLEISTUNGEN Laufen Sport Personal Trainer, der gesunde Ernährung berücksichtigt Ein PC-Programm entwickeln Bestehende Programme/Trainer studieren, Trainingsprogramme entwickeln, PC-Programm schreiben, Testphasen einrichten, Ergebnisse dokumentieren Gesundheit Sport Postoperatives Aufbautraining der Oberschenkelmuskulatur Ein Trainingsprogramm aufstellen Trainingsprogramm entwickeln und anwenden, Wirkung dokumentieren und analysieren, Vergleich mit anderen Trainingsprogrammen Politik Sozialwissenschaft Wahlprognose für ein Abstimmungswochenende aufgrund Meinungsumfrage Ein Modell herstellen Literatur über sozialwissenschaftlichen Methoden studieren; einen Fragebogen entwickeln; Durchführung / Auswertung der Umfrage; Vergleich der Umfrage mit den Ergebnissen der Wahl Schmuck Kunsthandwerk Schmuckdesign – Dokumentation eigener Arbeiten Ein kunsthandwerkliches Produkt herstellen Entwürfe skizzieren, Material erproben, Schmuck herstellen, Arbeitsprozess dokumentieren und reflektieren, Literatur über Kunsthandwerk und Design recherchieren Schreinern Handwerk Herstellung von Tisch und Stuhl unter Berücksichtigung verschiedener Holzverbindungen Ein kunsthandwerkliches Produkt herstellen Schreinerarbeiten, Holzverbindungen in den verschiedenen Kulturen in Literatur und Anschauung studieren, Versuche mit Holzverbindungen, Arbeitsprozess dokumentieren 17 Steinbruch für die Bewertungskriterien ARBEIT ARBEITSPROZESS Sie formulieren eine interessante Konstruktionsidee. Ihre Konstruktionsidee zeigt eine persönliche Motivation. Sie haben Ihre Gestaltungsidee konkretisiert. Sie setzen die Anforderungen der Wegleitung um. Ihre Unterlagen führen Sie überzeugend (z.B. Arbeitsjournal, Konzept, Projektvereinbarung). Absprachen halten Sie ein. Sie realisieren Ihre Konstruktionsidee überzeugend. Idee und Konstruktion stehen in einem Zusammenhang. Sie beherrschen die fachlichen Verfahren oder erlernen sie (z.B. handwerkliche Techniken). Die technische Qualität Ihres Produkts ist überzeugend (z.B. hinsichtlich Fertigung, Funktion, Design). Ihr Produkt funktioniert wie geplant. Den Arbeitsprozess führen Sie eigeninitiativ. Sie fordern etwas von sich selbst und arbeitet eigeninitiativ. Selbst gestellte Vorgaben aktualisieren Sie sinnvoll (z.B. den Zeitplan der Realität anpassen). Ihr technisches Produkt zeigt Originalität. Ihr Produkt zeigt originelle Ideen oder Einfälle. Sie produzieren etwas, das es so noch nicht gibt. Ihr Produkt ist auf eine spezielle Weise hergestellt. Sie können sich selbst korrigieren und korrigieren lassen. Mit Rückmeldungen können Sie konstruktiv umgehen. Sie können einschätzen, wann Sie Ihre Betreuer kontaktieren. Ihr Produkt steht in einem Kontext. Sie bearbeiten eine thematische Frage, die für Ihr technisches Produkt leitend ist. Ihr Produkt modifiziert ein herkömmliches Produkt. Das Produkt steht in einem Kontext (z.B. gesellschaftlich, technisch oder zeitgeschichtlich). Sie recherchieren passende Literatur. PRÄSENTATION Sie dokumentieren das Produkt und seine Entstehung. Vorarbeiten, Entwürfe und Produkt sind nachvollziehbar dokumentiert. Ihr Dossier beschreibt überzeugend Konzeption, Gestaltung und Organisation. Die formalen Anforderungen der Wegleitung setzen Sie um (z.B. Zitieren, Aufbau, Sprache, Layout). Die Darstellung Ihres Themas überzeugt. Die Darstellung (Ausstellung, schriftlicher Teil) erschliesst dem Publikum Ihr Thema. Die Darstellung zeigt eine Gestaltungsidee. Ihr Thema vermitteln Sie kompetent. Ihre Ergebnisse vertreten Sie überzeugend. Fragen beantworten Sie richtig. Die Inhalte Ihres Vortrags wählen Sie repräsentativ aus. Sie können öffentlich reden. Ihr Vortrag berücksichtigt die Grundregeln öffentlicher Rede (z.B. Aufbau, Kontakt zum Publikum, Einsatz technischer Hilfsmittel, Einhaltung der Zeit). Auf Ihre Gesprächspartner gehen Sie ein (z.B. schweifen Sie nicht ab). 18 Die Projektorganisation WAS MICH INTERESSIEREN SOLLTE Dieser Arbeitstyp fordert Ihre organisatorischen Fähigkeiten heraus. Für eine Podiumsdiskussion beispielsweise sind Referenten mit verschiedenen Standpunkten anzufragen, Termine zu koordinieren, finanzielle Mittel aufzutreiben, Werbung/Medienarbeit zu leisten, Korrespondenzen zu führen, Flyer zu entwerfen oder Veranstaltungsformate zu erarbeiten. Projekte können unter anderem eine Veranstaltung (Podiumsdiskussion mit Politikern zu einem Abstimmungsthema), eine Firmengründung (T-Shirts über das Internet vermarkten) oder die Erstellung eines Konzepts (Änderung der Verkehrsführung in einem Stadtteil) sein. WORAUF ZU ACHTEN IST Das Projekt sollte ein originelles Moment haben, das heisst etwas organisieren, das es so noch nicht gibt. Informieren Sie sich über Projektmanagement, um Instrumente wie Auftrag, Delegation, Zeitplan, Protokoll, Budget, Gantt Chart oder ToDo-Listen kennenzulernen, die Ihnen eine erfolgreiche Arbeit ermöglichen. WELCHE PROJEKTE MÖGLICH SIND Auf den folgenden Seiten finden Sie ein paar ausgewählte Projekte vorgestellt. Sie sind so eingegrenzt und konkretisiert, dass eine umfassende Eigenleistung möglich wird. Nutzen Sie die Auswahl als Anregung. Sie können gerne andere Projekte und Verfahren wählen. Entscheidend ist, dass Sie sich persönlich dafür interessieren. WAS ICH ABGEBE Am Ende geben Sie eine Dokumentation des Projekts. Organisieren Sie beispielsweise eine Podiumsdiskussion, dann geben Sie eine DVD mit dem Film der Veranstaltung ab. In dem Dossier von maximal 7‘500 bis 10‘000 Wörtern (etwa 20 bis 25 Seiten) bearbeiten Sie eine thematische Frage, die für Ihr Projekt leitend ist, und beschreiben den Arbeitsprozess. Organisieren Sie eine Podiumsdiskussion, dann vergleichen Sie Formen von Podien, um Gesichtspunkte für das eigene zu finden. Oder Sie setzen sich mit dem Thema / der Frage Ihres Podiums inhaltlich auseinander. Recherchieren Sie dafür passende Literatur und berücksichtigen Sie das Kapitel „Aufbau eines Dossiers“. WIE BEWERTET WIRD Gemeinsam mit den betreuenden Lehrpersonen legen Sie die Bewertung fest. In einer als Steinbruch bezeichneten Übersicht finden Sie Kriterien vorgeschlagen, die Sie übernehmen, zusammenfassen oder abwandeln können. Es steht Ihnen auch frei, neue Kriterien zu formulieren, die sich konkret auf Ihre Arbeit beziehen. Berücksichtigen Sie in diesem Prozess mindestens zwei Drittel der grau geschriebenen Kriterien. Kriterien können Sie gewichten und im gegenseitigen Einverständnis aktualisieren. Die Kriterien für die Arbeit sind schon der Projektvereinbarung beizulegen; die für Arbeitsprozess und Präsentation können auch später folgen. 19 Beispiele für Projekte und Verfahren THEMA / FACH EINGRENZUNG / KONKRETISIERUNG VERFAHREN MÖGLICHE EIGENLEISTUNGEN Sonnenergie Naturwissenschaft Eine Solarstromanlage auf dem Schuldach installieren Ein Energiekonzept realisieren Konzeption der Anlage, Beratung mit Fachleuten, Literaturrecherche, Elektrizitätswerke kontaktieren, Dokumentation des Projekts Sicherheit Sozialwissenschaft Sicherheitsmassnahmen und Notfallplan für ein Schulhaus Ein Sicherheitskonzept erstellen Notfallszenarien durchgehen, Pläne erstellen, Schule informieren, Probealarm durchführen, Sicherheitsstandards in Schulhäusern vergleichen Unternehmensgründung Wirtschaft Vom Entwurf des Motivs zum verkauften T-Shirt Eine Firma gründen Ein Produkt entwickeln, einen Businessplan aufstellen, Literatur zum Thema recherchieren Kindersoldaten Sozialwissenschaft Kindersoldaten – Eine Materialsammlung für die 8. Klasse Eine Aufklärungskampagne realisieren Eine Themen-/Materialsammlung für Schulen aufbereiten, mit Hilfsorganisation in der Schweiz zusammenarbeiten Sponsorenlauf Sport Sponsorenlauf für die Rudolf Steiner Schule Basel Eine Sportveranstaltung durchführen Strecke aussuchen, Flyer drucken, Lauf dokumentieren, Preise bestimmen, Ähnlichkeiten und Unterschiede zu anderen Sponsorenläufen herausarbeiten Reiseführer Kunst „My Montevideo“ – ein persönlicher Reiseführer Eine Stadtführung entwickeln Stadt fotografieren, Besichtigungstouren konzipieren und beschreiben, Profilierung gegenüber anderen Reiseführern Musiktheater Musik Der Zeigerdieb – Musiktheaterprojekt mit einer 4. Klasse Ein Theaterprojekt organisieren Regisseur, Proberäume und Probenpläne, Aufführungen organisieren, Vergleich mit ähnlichen Projekten 20 Steinbruch für die Bewertungskriterien ARBEIT ARBEITSPROZESS Ihrem Projekt liegt eine interessante Projektidee zugrunde. Ihre Projektidee zeigt eine persönliche Motivation. Sie haben Ihre Projektidee konkretisiert. Sie setzen die Anforderungen der Wegleitung um. Ihre Unterlagen führen Sie überzeugend (z.B. Arbeitsjournal, Konzept, Projektvereinbarung). Absprachen halten Sie ein. Sie realisieren Ihre Projektidee überzeugend. Sie beherrschen die Organisationsinstrumente (z.B. Zeitplan, Protokoll, Budget, ToDo-Liste). Die organisatorischen Abläufe funktionieren (z.B. Termine, Personaleinsätze, Mittelbeschaffung). Die Durchführung Ihres Projekts gelingt. Den Arbeitsprozess führen Sie eigeninitiativ. Sie fordern etwas von sich selbst und arbeitet eigeninitiativ. Selbst gestellte Vorgaben aktualisieren Sie sinnvoll (z.B. den Zeitplan der Realität anpassen). Ihr technisches Produkt zeigt Originalität. Idee und Organisation sind eigenständig. Sie realisieren eigene Ideen oder Einfälle. Das Projekt weist etwas auf, das es so noch nicht gibt. Sie stellen Ihr Projekt in einen Kontext. Sie bearbeiten eine thematische Frage, die für Ihr Projekt leitend ist. Ihr Projekt steht in einem gesellschaftlichen Zusammenhang (z.B. ein Podium mit aktuellem Abstimmungsthema). Sie recherchieren passende Literatur. Sie evaluieren Ihr Projekt. Die Evaluation ist dem Projekt angemessen (z.B. ist breit genug gemessen, ob die Projektidee angekommen ist). Sie dokumentieren das Projekt und seine Entstehung. Ihr Projekt ist nachvollziehbar dokumentiert (z.B. das Podium gefilmt). Sie beschreiben überzeugend Konzeption, Gestaltung und Organisation. Formale Anforderungen der Wegleitung setzen Sie um (Zitieren, Aufbau, Sprache). Sie können sich selbst korrigieren und korrigieren lassen. Mit Rückmeldungen können Sie konstruktiv umgehen. Sie können einschätzen, wann Sie Ihre Betreuer kontaktieren. PRÄSENTATION Ihr Thema vermitteln Sie kompetent. Ihre Ergebnisse vertreten Sie überzeugend. Fragen beantworten Sie richtig. Die Inhalte Ihres Vortrags wählen Sie repräsentativ aus. Die Darstellung Ihres Themas überzeugt. Die Darstellung (Ausstellung, schriftlicher Teil) erschliesst dem Publikum Ihr Thema. Die Darstellung zeigt eine Gestaltungsidee. Sie können öffentlich reden. Ihr Vortrag berücksichtigt die Grundregeln öffentlicher Rede (z.B. Aufbau, Kontakt zum Publikum, Einsatz technischer Hilfsmittel, Einhaltung der Zeit). Auf Ihre Gesprächspartner gehen Sie ein (z.B. schweifen Sie nicht ab). 21 Meine Projektvereinbarung SCHULE TERMINVORSCHLAG FÜR EXPERTE/EXPERTIN SCHÜLER/IN Name / Klasse: Email: Telefon / Mobile: MENTOR/IN Name: Email: Telefon / Mobile: CO-MENTOR/IN Name: Email: Telefon / Mobile: EXPERTE/EXPERTIN Name: Email: Telefon / Mobile: Gymnasium: Bank / Postcheck (nur für gymnasiale Experten/Expertinnen): 22 ARBEITSTITEL ARBEITSTYP O Die Untersuchung O Die kreative Arbeit O Die technische Arbeit ABSCHLUSSZIEL O IMS B O IMS F O Matur BEILAGEN O Mein Konzept O Meine Bewertung O Zeitplan der Schule O Die Projektorganisation VERFAHREN ANMERKUNGEN UNTERSCHRIFTEN Die Unterzeichnenden bestätigen, auf der Grundlage des Reglements der Kantone Baselland/Basel-Stadt, der Wegleitung der Steiner Schulen Region Basel und der Projektvereinbarung zusammenzuarbeiten. Ort | Datum: Unterschrift Mentor/in: Unterschrift Schüler/in: Unterschrift Experte/Expertin: Unterschrift Co-Mentor/in: Original mit Unterschriften geht an: Sekretariat Rudolf Steiner Schule 23 Mein Konzept ARBEITSTITEL Geben Sie einen ausführlichen Arbeitstitel an, der die Eingrenzung / Konkretisierung Ihres Themas deutlich benennt. ARBEITSTYP UND VERFAHREN Nennen Sie den Arbeitstyp. Beschreiben Sie, welches Verfahren wie angewandt werden soll. THEMA MIT KONKRETISIERUNG Beschreiben Sie anschaulich, wie Sie Ihr Thema eingrenzen und konkretisieren möchten. PERSÖNLICHE FRAGE Was interessiert Sie an Ihrem Thema? Formulieren Sie eine herausfordernde Frage, die sich wie ein roter Faden durch Ihre Untersuchung zieht. Oder formulieren Sie eine thematische Frage, die für Ihre kreative, technische oder projektartige Arbeit leitend ist. VORABKLÄRUNG Welche Bücher verwenden Sie? Woher bekommen Sie Ihre Materialen? Wo müssen Sie Zugang haben? Listen Sie hier auf, welche notwendigen Vorabklärungen schon angegangen wurden. Vermitteln Sie überzeugend, dass Ihr Thema realisierbar ist. EIGENLEISTUNG Wie sieht Ihre Eigenleistung aus? Achten Sie darauf, dass der Schwerpunkt Ihrer Arbeit tatsächlich auf einer Eigenleistung liegt, zum Beispiel eigenen Untersuchungen, Interpretationen, Experimenten, Befragungen, Texten, musikalischen oder gestalterischen Produkten. MENTOR/IN Falls schon klar: Nennen Sie Mentor/Mentorin. MEIN ZEITPLAN Skizzieren Sie hier im Groben die Zeitphasen Ihres Arbeitsprozesses. ABSCHLUSS Welchen Abschluss streben Sie an (IMS B, IMS F, Matur)? (Länge zwei bis drei A4-Seiten) 24 Meine Bewertung ARBEIT GEWICHTUNG IN % SUMME 100% 25 ARBEITSPROZESS GEWICHTUNG IN % SUMME 100% PRÄSENTATION GEWICHTUNG IN % SUMME 100% 26 Mein Arbeitsjournal DATUM VEREINBARTE AUFGABEN, GESPRÄCHE, ZWISCHENERGEBNISSE UNTERSCHRIFTEN 20.3.2011 Beispiel: Hans Mentor Stefan Schüler Zeitplan aktualisieren und per Mail an den Mentor schicken Bücher recherchieren und in das Thema Migration einlesen Fragebogen konzipieren bis 27. März bis 10. Mai bis 20. Juni 27 Von A wie Abbildung bis Z wie Zitieren ABBILDUNGEN Jeder Abbildung, Karte oder Tabelle geben Sie eine fortlaufende Nummer und einen Titel, der sagt, was gezeigt wird. Wenn nötig: Nennen Sie auch die Quelle, aus der Sie die Abbildung haben. Die Quelle listen Sie im Quellenverzeichnis auf. Beispiel: Abb. 1: Friedrich Schiller, Marmor-Büste von Johann Heinrich Dannecker, 1794 (Quelle: Mai, 2002, S. 183) ABGABE Alle Teile der Arbeit müssen termingerecht abgegeben werden. Den schriftlichen Teil geben Sie zweifach ausgedruckt ab. Zusätzlich werden zwei digitale Fassungen zur Dokumentation benötigt. Legen Sie die Arbeit jeweils auf einer CD-ROM in einer eingeklebten Tasche wie folgt bei: doc- oder pdf-Format, alles in einer Datei, Beschriftung der CD-ROM mit Name, Klasse/Schule, Titel, Abgabedatum. DISPENS Die Abschlussarbeit bedeutet einen Zusatzaufwand, der neben dem regulären Unterricht anfällt. Dafür kann kein Dispens beantragt werden. Falls Ihre Abschlussarbeit aber ein besonderes Projekt erfordert, können Sie dafür maximal eine Woche dispensiert werden. Beispiele sind: ganztägige Betreuung eines behinderten Menschen oder eine geologische Forschungsarbeit in den Alpen. Falls das Projekt in den Ferien durchgeführt werden kann, gibt es keine Befreiung vom Unterricht. Über den Antrag entscheidet die Schule. FREMDSPRACHE Maturarbeiten können in einer Fremdsprache geschrieben sein. Dafür muss die Fremdsprache an der Schule unterrichtet werden und einen Bezug zum Thema der Arbeit haben. Eine in Englisch verfasste Arbeit ist möglich, wenn das Thema die amerikanische Gesellschaft betrifft und die Quellen vor allem in Englisch vorliegen. Die Schule muss einer fremdsprachlichen Arbeit zustimmen. GRUPPENARBEITEN Mit der Abschlussarbeit demonstrieren Sie Selbständigkeit und Eigenleistung. Entsprechend sollten Sie eine Einzelarbeit verfassen. Gruppenarbeiten sind ausgeschlossen. NACHBESSERUNG Eine ungenügende oder zu spät abgegebene Arbeit kann einmal bis zu einem festgelegten Termin nachgebessert werden. Allerdings kann sie dann maximal mit der Note 4 bewertet werden. Maturarbeiten können nicht nachgebessert werden. 28 QUELLEN UND LITERATUR ANGEBEN Quellen und Literatur verzeichnen Sie wie folgt: Buchtitel Lange, Gerhard: Rhetorik – Mit Worten gewinnen, Bonn 2005. Ein Buch mit zwei Autoren/Autorinnen Drucker, P. und Ferber, M.: Die fünf entscheidenden Fragen des Managements, Weinheim 2009. Ein Buch mit mehreren Autoren/Autorinnen Kotler, Philipp et al.: Marketing-Management: Strategien für wertschaffendes Handeln, München 2007. Ein Herausgeber, aber mehrere Autoren/Autorinnen Michels, W. (Hrsg.): Die moderne Stadt. München 2001. Einzeltexte aus Sammelwerken Rössner, L.: Beispiele von Schülergesprächen, in: Spanhel, D. (Hg.): Schülersprache und Lernprozesse, Düsseldorf 1973. Texte aus Zeitschriften oder Zeitungen Biedenkopf, Kurt: Rückzug aus der Grenzsituation, in: Die Zeit, Nr. 45, 1981, S. 12-14. Internet mit Zugriffsdatum Parker, Thomas (1995): Telework and Telecommuting, http://www.mtanet.co.uk (29.9.1995). Eigene Interviews Reiter, Gustav: Umweltschutz als Instrument der Unternehmensführung. Experteninterview in der Firma Klug & Weise, Zürich, 1. April 1997. SELBSTÄNDIGKEITSERERKLÄRUNG Fügen Sie am Schluss Ihres schriftlichen Teils folgende Erklärung bei: Die eingereichte Arbeit ist das Resultat meiner persönlichen Beschäftigung mit dem Thema. Ich habe keine anderen als die angegebenen Quellen oder Hilfspersonen einbezogen. Sämtliche wörtlich oder sinngemäss übernommenen Texte sind gekennzeichnet. Ort, Datum, Unterschrift UMFANG Eine minimale oder maximale Seitenzahl ist nicht vorgegeben. In der Regel sollte eine Untersuchung 15‘000 bis 20´000 Worte (etwa 40 bis 50 Seiten) nicht überschreiten. Ein Dossier sollte maximal 7‘500 bis 10´000 Worte (etwa 20 bis 25 Seiten) umfassen. 29 ZITIEREN Was Sie direkt beziehungsweise wörtlich von anderen Autoren oder Autorinnen übernehmen, setzen Sie in der schriftlichen Arbeit in Anführungszeichen. Nach dem Anführungszeichen geben Sie in Klammern den Nachnamen des Autors oder der Autorin, das Erscheinungsjahr und die Seite an. Im Quellenverzeichnis führen Sie dann das genannte Buch ausführlich auf. Was Sie nicht wörtlich, sondern nur dem Sinn nach von anderen Autoren oder Autorinnen übernehmen, geben Sie in einem indirekten Zitat wieder, nennen aber ebenfalls die Quelle. Fassen Sie einen Autor oder eine Autorin in eigenen Worten zusammen, dann geben Sie am Ende des Abschnitts die Quelle an. Beispiel direktes oder wörtliches Zitat: Schneider betont, dass „der Punkt (…) den Text in Portionen zum Atemholen“ gliedert. (Schneider, 2010, S. 128) Beispiel indirektes Zitat: Nach Schneider gliedert der Punkt den Text so, dass man Atemholen kann. (Schneider, 2010, S. 128) Beispiel Zusammenfassung in eigenen Worten: Punkte geben einem Text Rhythmus. Sie kennzeichnen die Momente, an denen der Sprecher Atemholen kann. (Schneider, 2010, S. 128) 30 Aufbau einer Untersuchung TITELSEITE Titel und gegebenenfalls Untertitel, vollständiger Name Schüler/in, Vermerk: Abschlussarbeit oder Maturarbeit, Name von Mentor/in und Experte/Expertin, Name der Rudolf Steiner Schule, Angabe von Schuljahr, Klasse, Abgabedatum. INHALTSVERZEICHNIS Die Überschriften der verschiedenen Teile und Kapitel sollten originell und aussagekräftig sein. Geben Sie die Seitenzahl ab dem Vorwort an. Nummerieren Sie die Kapitel ab der Einleitung. VORWORT Hier haben Sie Raum für Ihren persönlichen Bezug zur Arbeit. Schreiben Sie, warum Sie dieses Thema gewählt haben. Personen und Institutionen, die Ihnen geholfen haben, können Sie danken. Am besten schreiben Sie in der 1. Person (Ich-Form). EINLEITUNG Sie führen in die Arbeit ein und nennen die Fragestellung und das Verfahren, das zu Ihren Ergebnissen geführt hat. Ausserdem werden die einzelnen Kapitel der Arbeit und verwendete Literatur vorgestellt. HAUPTTEIL Im Hauptteil führen Sie Thema und Fragestellung aus. Es werden Texte interpretiert, Quellen zitiert, Beschreibungen angefertigt, Vergleiche angestellt und Untersuchungsergebnisse aufgeführt. Entscheidend ist, dass sich Ihre Fragestellung wie ein roter Faden durch die Kapitel zieht. SCHLUSS Zum Schluss fassen Sie kurz und prägnant die wichtigsten Ergebnisse Ihrer Arbeit zusammen. Im zweiten Schritt diskutieren Sie die Ergebnisse: Welche Fragen konnten geklärt werden, welche nicht? Lassen sich die Ergebnisse verallgemeinern oder nicht? Was sind neue Ergebnisse und was war schon bekannt? Sind die Ergebnisse für die Praxis relevant? Im dritten Schritt erläutern Sie, was Ihnen die Arbeit rückblickend bedeutet und welche Erfahrungen neu waren. QUELLEN- UND LITERATURVERZEICHNIS Im Quellen- und Literaturverzeichnis führen Sie alle Quellen, Fachbücher und Webseiten auf - alphabetisch geordnet nach den Autoren. Literatur muss mit Autor, Titel und Erscheinungsjahr benannt werden, damit sie ohne Schwierigkeiten auffindbar ist und die Ergebnisse Ihrer Arbeit überprüft werden können. ANHANG Dokumentieren Sie hier zum Beispiel die Rohdaten oder Fragebögen Ihrer Untersuchung. 31 Aufbau eines Dossiers TITELSEITE Titel und gegebenenfalls Untertitel, vollständiger Name Schüler/in, Vermerk: Abschlussarbeit oder Maturarbeit, Name von Mentor/in und Experte/Expertin, Name der Rudolf Steiner Schule, Angabe von Schuljahr, Klasse, Abgabedatum INHALTSVERZEICHNIS Die Überschriften sollten aussagekräftig sein. Geben Sie die Seitenzahl ab dem Vorwort an. Nummerieren Sie die Kapitel ab der Einleitung. VORWORT Hier haben Sie Raum für Ihren persönlichen Bezug zur Arbeit. Schreiben Sie, warum Sie dieses Thema gewählt haben. Personen und Institutionen, die Ihnen geholfen haben, können Sie danken. Am besten schreiben Sie in der ersten Person (Ich-Form). EINLEITUNG Sie führen in die Arbeit ein, nennen die thematische und praktische Aufgabenstellung sowie das Verfahren, das zu Ihren Ergebnissen geführt hat. Ausserdem werden einzelne Kapitel der Arbeit und verwendete Literatur vorgestellt. THEMA IM KONTEXT Hier bearbeiten Sie eine thematische Frage, die für Ihre künstlerische, technische oder projektartige Arbeit leitend ist. Möchten Sie ein Redesign eines Automodells entwerfen, dann können Sie das Redesign des Käfers, des Mini und des Cinquecento vergleichen. Daraus gewinnen Sie Gesichtspunkte, die für die eigenen Designversuche leitend sind. Ausserdem stellen Sie Ihre Arbeit so in einen gesellschaftlichen, historischen oder kunstgeschichtlichen Zusammenhang. ARBEITSPROZESS Beschreiben Sie die Phasen Ihrer Arbeit beziehungsweise die Arbeitsschritte: die Konzeption, den Gestaltungsprozess, die organisatorischen Aufgaben. Ihre thematische Frage sollte hier deutlich sichtbar sein. FAZIT / REFLEXION Zuerst legen Sie dar, was sind die wichtigsten Ergebnisse Ihrer Arbeit sind und welchen Wert sie haben. Dann Reflektieren Sie Ihren Arbeitsprozess: Was ist Ihnen gemäss Zielsetzung gelungen, was nicht? Was können Sie nun besser als vorher? QUELLEN- UND LITERATURVERZEICHNIS Im Quellen- und Literaturverzeichnis am Ende der Arbeit führen Sie dann alle Quellen, Fachbücher und Webseiten auf alphabetisch geordnet nach den Autoren. Literatur muss mit Autor, Titel und Erscheinungsjahr benannt werden, damit sie ohne Schwierigkeiten auffindbar ist und die Ergebnisse Ihrer Arbeit überprüft werden können. ANHANG Nutzen Sie den Anhang für die Dokumentation: Entwürfe, Vorarbeiten und Dokumente können hier eingefügt werden. 32 Zeitplan Abschlussarbeiten 2011-12 Di, 29. März 2011 Start Abschlussarbeiten: Sie suchen sich Thema und Mentor/in. Ausserdem schreiben Sie ein Konzept, das unter anderem Arbeitstitel, Thema, Fragestellung, Arbeitstyp und Verfahren enthält. Mi, 13. April 2011 Abgabe des Konzepts Nach den Osterferien 2011 Einführungsveranstaltung: Die neue Wegleitung wird Ihnen vorgestellt. Bis Mo, 16. Mai 2011 Vorschlag für eine Projektvereinbarung: Sie schlagen eine Projektvereinbarung vor, die neben Ihrem Konzept auch Ihre Bewertungskriterien enthält. Weiterleitung der Projektvereinbarung: Die Schule leitet Ihren Vorschlag an einen Experten oder eine Expertin weiter. Bis Mo, 13. Juni 2011 Projektvereinbarung wird unterschrieben: Mentor/in, Experte/Expertin und Schüler/in legen fest, wie sie zusammenarbeiten. Danach beginnen Sie die Abschlussarbeit auszuarbeiten. Mo, 9. Januar 2012 Abgabe: Sie geben alle Teile der Abschlussarbeit zusammen ab (schriftliche Teile und Produkte). Ab Do, 26. Januar 2012 Präsentation: Fr, 29. Juni 2012 Zeugnisübergabe: Sie erhalten eine schriftliche Bewertung mit der Gesamtnote. Do, 26. - Mi, 1. Februar 2012 Do, 26. - Sa, 28. Januar 2012 Do, 26. - Sa, 28. Januar 2012 ab Do, 26. Januar 2012 Ausstellung Öffentlicher Vortrag Fachgespräche Matur Fachgespräche IMS F / IMS B 33 Notenblatt NAME TITEL ABSCHLUSS Niveau O IMS B O IMS F O Matur NOTE ABSCHLUSSARBEIT Arbeit Teilnote: Gewichtung 50% Zwischenergebnis: Arbeitsprozess Teilnote: Gewichtung 20% Zwischenergebnis: Präsentation Teilnote: Gewichtung 30% Zwischenergebnis: Note: UNTERSCHRIFTEN Datum Unterschrift Mentor/in Unterschrift Experte/Expertin Original mit Unterschriften geht an: Sekretariat Rudolf Steiner Schule 34 Erwartungshorizont LEISTUNG / KOMPETENZ NOTE Sie führen eine umfassende und herausfordernde Aufgabe konsequent durch. Den Arbeitsprozess wissen Sie selbständig und konstruktiv zu gestalten. Ihre Ergebnisse sind originell und in hohem Mass kompetent. Ihre Präsentation überzeugt sehr. sehr gut Die Aufgabenstellung führen Sie konsequent durch. Im Arbeitsprozess zeigen Sie Initiative und Motivation. Rückmeldungen und formale Anforderungen setzen sie konstruktiv um. Ihre Ergebnisse sind kompetent, teilweise originell und übersichtlich. Die Präsentation überzeugt. gut Sie bearbeiten Ihre Aufgabenstellung über einen längeren Zeitraum. Der Arbeitsprozess zeigt zeitweise Motivation. Rückmeldungen und formale Anforderungen sind überwiegend umgesetzt. Ihre Ergebnisse zeigen sichere Kenntnisse. Die Präsentation ist gut nachvollziehbar. genügend Sie bearbeiten Ihre Aufgabenstellung ohne Konsequenz. Die Ergebnisse sind teilweise ausreichend oder gut, genügen aber insgesamt nicht, da ein Eigenanteil oder ein gedanklicher Zusammenhang kaum sichtbar ist. Rückmeldungen und formale Anforderungen sind nur teilweise oder nicht überzeugend umgesetzt. ungenügend NOTENSKALA Note 6 sehr gut Note 5,5 gut bis sehr gut Note 5 gut Note 4,5 recht gut Note 4 genügend Note 3,5 nicht ausreichend Note 3 ungenügend Note 2 mangelhaft Note 1 schlecht 35