Event-Marketing

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Event-Marketing-Konzept
1 Eventmanagement
Das Wort „Event“ bedeutet übersetzt Ereignis. Dieses Ereignis wird als
Erlebnis dargestellt. Unter einem Event versteht man ein inszeniertes
Ereignis,
sowie
dessen
Planung
und
Organisation.
Früher
wurden
Erlebnisse nur durch Printmedien dargestellt. Heute machen Events
Erlebnisse
real.
beziehungsweise
Events
bewirken
vereinsbezogene
durch
erlebnisorientierte
Veranstaltungen
firmen-,
emotionale
und
physische Reize und lösen einen starken Aktivierungsprozess aus.
In Hinblick auf die Tatsache, dass Events in vielerlei Hinsicht im Bereich
der Imagebildung, beim CI-Aufbau, im PR-Bereich der Verkaufsförderung,
im gemeinen Werbeeinsatz oder zur Markenstärkung oder –stützung
positive Auswirkung haben können und somit die Positionierung des
Sportvereins stärken könnten, soll nachfolgend ein kleiner Leitfaden mit
Anregungen und Hinweisen angeführt werden.
1.1
Was können Events?
Events können Auslöser bzw. Anziehungspunkte für den ersten Besuch
eines Spiels des Sportvereins sein. Events schaffen zusätzliche Nachfrage
und können zu Verschiebungen der Kundenströme führen. Events sind
flexibel und können daher im Laufe der Zeit geändert, auf bestimmte Ziele
hin adaptiert werden und sind somit in der Lage, die aktuellen Trends,
Moden und Bedürfnisse zu reflektieren. Events helfen beim Aufbau des
Images sowie beim Promoten, Positionieren und bei der Markenbildung,
vorausgesetzt sie werden richtig und stimmig eingesetzt.
1.2
Welche Vorteile bieten Events?
Events reduzieren die Kommunikationskosten, da sich ähnliche Images
gegenseitig unterstützen.
 Der Sportverein kann sich die Markenkenntnis der Besucher zu
nutze machen.
 Der
Sportverein
kann
von
den
PR-Maßnahmen
und
den
Medienberichten über das/die Events profitieren.
 Der Sportverein kann durch eine geschickte Eventpolitik langfristig
Sponsoren an sich binden.
1.3
Misserfolgsfaktoren für Events
 Missachtung der Zielgruppen
 Übererschätzung der eigenen Botschaft (kein Interesse bei den
Zielgruppen vorhanden)
 Mangelnde technische und emotionale Inszenierung
 Das
Interesse
des
Publikums
am
Thema
des
Events
wird
missionarisch überschätzt
 Der Einmaligkeitscharakter des Events wird aufgrund manglender
Marktkenntnis/Konkurrenzanalyse zu hoch bewertet
 Der Erlebniskonsum des Publikums wird nicht beachtet
1.4
Erfolgsfaktoren für Events
 Exakte Kenntnis der Erwartungshorizonte des Publikums an das
Event.
 Management der Emotionen.
 Intensivierung des Events als Erlebnis, welches sich zeitlich und
räumlich vom Alltag abhebt.
 Nur ein stressfreier Gast wird ein begeisterungsfähiger Gast.
 Einsatz von High Tech und High Touch.
 Ansprache aller Sinne.
 Einbau von Überraschungseffekten.
1.5
Grundregeln für Events
 Das beste Event ersetzt nicht das Muss der gastronomischen
Basisleistung
 Die Anspruchsevolution der Gäste verlangt immer mehr höchste
Professionalität aller Mitarbeiter und Organisatoren
 Die Marktchancen mit hochqualitativen Events steigen
 Das japanische Sprichwort: „Besser gut geklaut als schlecht
erfunden“ gilt nur hinsichtlich der eingesetzten Technologien und
nicht hinsichtlich des Eventgegenstandes
 Der Lebenszyklus der Events wird immer kürzer
 Analog zur Kommentierung des Informationszeitalters: „We are
overnewsed but underinformed“, kann es auf dem Gebiet der
Events heißen: „We are overevented but underentertained“.
Gesamtheitlich
betrachte
unterstützen
die
Supportstrategien
(Kundenbindung, Marken- und Eventpolitik) den kompletten MarketingMix in einer Art und Weise, dass
die in der Marketingstrategie
festgesetzten Ziele und Positionierung schneller, effizienter und effektiver
erreicht werden. Eine weitere in diesem Zusammenhang angewendete
Vorgehensweies ist die sogenannte Guerillataktik, deren wichtigste
Element folgendermaßen definiert sind:
 Sieg über die Konkurrenz als ultimatives Ziel
 Einsatz von Überraschungseffekten
 Taktische Flexibilität.
Wichtige Kennzeichen eines Events sind:
 Originalität
 Aktualität
 Unmittelbarkeit
Eventmarketing muss:
 Die Marke/die Mannschaft profilieren
 Das Image positivieren
 Den Produktverkauf stimulieren/ Zuschauer werben
 Die Medien aktivieren
1.6 Event-Typen
 Kick-off-Veranstaltungen
Einführungs-/Eröffnungsveranstaltungen mit dem Informationsund Motivationsziel.
 Sponsoring-Events
Vor allem bei Sportveranstaltungen.
 Jubiläen/Festakt
Dient zur Festigung
der
Identität
des
Motivationssteigerung und Imageprofilierung.
 Kultur-/Sportveranstaltungen
Inszenierungen für Marketingzwecke.
Unternehmens,
zur
 Messeauftritte
Stellen eine große Möglichkeit dar, um ein großes Spektrum an
Technik zu nutzen:
Moderationen,
Dia-Shows,
usw.
Messen
sind
vom
Rahmenprogramm her selbst bereits Events.
 Kongresse/Tagungen/Seminare
Bei dieser Form spielt der Ort der Veranstaltung eine Rolle. Es
können die Möglichkeiten von Talkrunden und Präsentationen
genutzt werden.
 Road-Shows/Wanderpräsentationen
Einzelveranstaltungen an verschiedenen Orten, zu verschiedenen
Zeiten, aber inhaltlich gleich.
1.7
Event-Konzept und Marketing
Die folgende Zusammenstellung gibt einen Überblick über die wichtigsten
Elemente eines Event-Konzepts; marketingrelevante Inhalte sind
besonders gekennzeichnet!
 Idee & Zielsetzung
o Event-Idee (Briefing)
o Zielsetzung
 SWOT-Analyse
o Ausgangslage
o Stärken/Chancen # Schwächen/Risiken
 Zielgruppe
o Definition der Zielgruppe(n)
o Marktforschung
 Budget & Controlling
o Einnahmenplanung
o Kostenplanung
o Laufende Budgetkontrolle
o Kennzahlenauswertung
 Programm (& Ablaufplanung)
o Inszenierungskonzept
o Grob- und Detailplanung
 Team/Staff
o Organisation
o Interne Kommunikation
o Teamführung
 Externe Partner
o Location
o Caterer
o Technik
o Logistik
o Grafiker/Werbeagenturen
o Medienproduktion (Video)
 Sponsoring-Konzept
o Sponsoring-Angebote (Packages)
o Sponsoren-Akquisition (& Vertrag)
o Sponsoring-Kontrolle
o Sponsoren-Pflege
 Kommunikationskonzept
o Grundlagen (CI, CB, CD, CC)
o Werbepartnerschaften
o Klassische Werbemittel
o Public Relations
o Clienting
o Sales Promotion
 Medienarbeit
o Mediendatei, Medienauswahl
o Presseaussendung
o Pressekonferenz & sonstige Presseveranstaltungen
o Medienbetreuung
 Rechtliche Rahmenbedingungen
 Kontrolle & Debriefing
o Zielerreichung
o Interne Nachbearbeitung
o Budgetkontrolle
o Sponsorenpflege
o Medienpflege
2. Marketing im Sportverein
Bei Unternehmen: zB.:
Marktdefinition,
Marktidentifikation,
Produktpositionierung,
Kaufmotivation,
Produktgestaltung,
Kommunikation,
Warenverteilung, Initiierung von Kauftransaktionen, Durchführen von
Nachkauftransaktionen, etc.
Bei Sportvereinen: zB.:
Personen zu Besuchern der Mannschaft zu machen, Personen dazu zu
bringen, sich generell für den Sport zu interessieren und nach Möglichkeit
dies auch an weitere Personen weitergeben (dies ist natürlich bei
Randsportarten, wie in unserem speziellen Fall Basketball extrem wichtig,
da der Bekanntheitsgrad des österreichischen Basketball-Sports sehr
gering ist), Sponsoren zu werben, etc.
Ein Event ersetzt nicht alle anderen Marketing-Maßnahmen, wie etwa
Werbung,
aber
es
kann
sehr
wohl
eine
Kommunikation
zwischen
potentiellen Kunden (/Fans) und Verkäufer (Spieler, Vereinsmitglieder)
schaffen, die nötig ist, damit sich eine bestimmte Person dieses Produkt
kauft oder regelmäßig ein Spiel besucht.
2.1 Kommunikationsinstrumente der Betriebswirtschaft
 Klassische Werbung
 Verkaufsförderung (z.B. Point-of-Sale – Maßnahmen)
 Public Relations
 Sponsoring
 Event-Marketing
 Messen und Ausstellungen
 Direktkommunikation
 Multimedia-Kommunikation
Ein Teil dieser Instrumente ist auch für einen Sportverein möglich
und/oder sinnvoll.
So sollte ein Verein zum Beispiel mit Hilfe von Flyern, Plakaten, Inseraten
in Zeitungen, einer eigenen Vereinszeitung (Bsp.: Superfund HC Hard:
Kreisläufer, Casino SC Bregenz: Stadionpost ) oder mit Radio- oder
Fernsehansagen für seine Events und Spiele werben.
Er kann aber auch Messen oder Ausstellungen, sprich einen Tag der
offenen Tür oder ein Schnuppertraining veranstalten um Zuschauer und
Mitglieder zu gewinnen.
Die Direktkommunikation ist speziell in einem kleineren Verein von
größter Bedeutung, da der Club nicht so stark in den Medien vertreten ist
und die Mundpropaganda der Fans und Vereinsmitglieder garantiert viele
weitere Menschen dazu bewegen kann, einem Basketballspiel aktiv oder
passiv beizuwohnen.
Sponsoring in aktiver Art und Weise ist Sportvereine im Normalfall sinnlos,
da es meistens sinnlos, da es in der Regel sie sind, die gesponsert
werden.
2.2 Positionierung
Im Rahmen einer kurzen Spontanumfrage bei einigen Vereinsmitgliedern
könnte der Sportverein die derzeitigen Positionierungsattribute, sowie
Stärken und Schwächen des Vereins ausloten.
2.2.1 Beispiel Dornbirn Lions:
Stärken-/Schwächen-Profil:
Folgende Stärken und Schwächen ließen sich aus der Sicht der
Vereinsmitglieder feststellen:
Stärken
Schwächen
motiviert sportlich und wirtschaftlich
oft pessimistisch
jung (2)
furchtbare Kommunikation in gesamten Bereich
(2)
dynamisch (2)
öffentliches Auftreten manchmal nicht passend
sympathisches Umfeld / sympathische
Mannschaft (2)
nicht jeder wird respektiert
international erfahren
keine gute Beziehung zwischen Funktionären und
Team
Engagement / Ethusiassmus (2)
Halle (5) – nicht geeignet, entsprechende
Veranstaltungen bzw. Events zu machen
schnelles Spiel
Spieler fühlen sich oft nicht wichtig oder nciht
gebraucht
Events / tolles Heimspielevent /
Heimspielorganisation / Charity-Spiel (4)
Team war nicht wirklich eingeschweisst – keine
Team-Regeln
sehr unterschiedliche Persönlichkeiten, welche
verschidene stärken besitzen
Mitarbeiteranzahl ist zu gering, sportlich wie auch
organisatorisch
man ist sehr bemüht, aus den Schwächen der
unklare Strukturen (vor allem nach außen)
vergangenen Jahre zu lernen und sie zu beseitigen
attraktive Sportart
wenig Presse
mehr Mitglieder als andere Basketballvereine
Sponsoreinnahmen
gute Unterhaltung bei Heimspielen
fehlende Kantine bei Heimspielen
gut funktioniernde Hompage
Kommunikation innerhalb des Vereins
Fans sind lautstark und begeisterungsfähig
Design der Homepage
Trendsportart
zu wenig etabliert beim zahlungskräftigem
Publikum
kleine Halle, daher meistens gute Stimmung
Zuschauerbereich ist unbequem
viele Jugendliche im Verein
Beziehung Bundeligs zu Nachwuchs und zu den
anderen Teams ist noch nicht richtig geknüpft
Vorbildwirkung von manchen Spielern für den
Nachwuchs
Manche Spieler vergessen ihre Vorbildwirkung
Basketball wird im Ländle mit den Lions
verbunden
Medienpräsenz hat in den letzten Jahren stark
nachgelassen
Dornbirn hat keinen wirklich guten Sportverein,
zu geringe Anzahl der Funktionäre / Mitarbeiter /
der alle Sponsoren und das ganze Interesse an sich Freiwillige etc.
ziehen würde
sehr solide Funtionärsarbeit
teilweise fehlende Identifikation der Mitglieder
und Spieler mit dem Verein
ausbaufähig
scheinbare sportliche Stagnation und daher
abnehmendes öffentliches Interesse
Kontinuität
Gastronomiemöglichkeiten sind stark
eingeschränkt
Leitfigur Justin Jones (2)
Schulsport mit wenigen Kontkten zu der
Wirtschaft
sehr gute Nachwuchsarbeit (2)
Legionärsplätze in den letzten Jahren falsch
besetzt (außer Justin Jones)
die Besten im Westen (bis Linz)
Repräsentanz nach außen / Präsenz der
mannschaft in der Öffentlichkeit = Sponsoren
schuldenfrei
kein einheitliches Trainingsprogramm von den
Minis hin bis zur Bundesliga! Zusammenarbeit
der Coaches!
Die Stärken in der Reihenfolge der reinen Nennungshäufigkeit:
 tolle Heimspielevents (4)
 jung (2)
 dynamisch (2)
 sympathisch (2)
 engagiert (2)
 Leitfigur Justin Jones (2)
 sehr gute Nachwuchsarbeit (2)
Die Schwächen in der Reihenfolge der reinen Nennunghäfigkeit:
 schlechte Kommunikation nach innen und außen (10)
 Hallenproblem (5)
Zusammenfassend kann behauptet werden, dass das Gesamtbild der
Stärken ein absolut positives Image des Vereins bzw. des Sports
Basketball ergibt und somit eine perfekte Grundlage für zukünftige
Maßnahmen vorhanden wäre.
Im Gegensatz dazu, stellt die schlechte Kommunikation, nach innen und
nach außen, das Hauptproblem dar. Denn obwohl ein perfekt
vermarktetes Image schon vorhanden ist, wurde diese Chance bis jetzt
nicht genützt und somit lag bis jetzt ein großes zu nützendes Potential
einfach brach.
Positionierungsattribute
Folgende Attribute in Bezug auf die Lions und auf die Konkurrenz ließen
sich aus der Sicht der Vereinsmitglieder feststellen:
Attribute Lions
Attribute Konkurrenz
viele Erfolge (Körbe) / hungrig nach Erfolg (2)
geringe Erfolge / oft langweiliges Spiel / vom
Erfol zu verwöhnt (3)
häufige Turn-Around-Situationen
geringe Turn-Araound-Sitautionen
Faszinierende Sportart – elegant, schnell,
abwechslungsreich, spannend (5)
langatmige Spiele / keine Stimmung / brutal
und langsam (3)
mehrer pausen im Spiel (Musik)
wenige Pausen im Spiel
permanente Events mit Musik und
Verpflegung / gute Stimmung bei
Heimspielen / fanatisch und emotional (3)
keine Internationalität
amerikanische Sportart – gute Palttform –
jung, dynamisch, crazy, spontan, cool, lässig,
neu, anders, innovativ, ideenreich –
Jugendprodukt (8)
konservativ, steif spießig, strukturiert,
traditionsreich (4)
international, bunte Mischung, verschieden
Kulturen und Persönlichkeiten)
Bekannte Vereine in Vbg können fast nicht
noch höher hinaus – haben ihre beste Zeit
schon hinter sich
motiviert, den nächsten Sprung zu schaffen
Fans haben kaum Kontakt mit den Spielern
Sponsoren können beim Aufschwung zu
einem niedrigen Kurs einsteigen und den
Höhepunkt genießen
Sponsoren haben hier oft einen teuren
Einstieg und ob man noch einen Aufschwung
erlebt ist mehr als fraglich
Sportler zum Anfassen / Fans sind nahe am
Geschehen (2)
nur weinige der Traditionalisten kennen
Basketball schon lange
starker Nachwuchs, viele fanatische junge
Spieler
populär / bekannt (2)
familiär
finanzkräftig
schuldenfrei
unglaubwürdig
risikoscheu
unterstützt
ausbaufähig
überschätzt
bemüht
selbstbewusst
ungebunden
inszeniert
wachsend
Die LIONS – Attribute in der Reihenfolge der reinen
Nennungshäufigkeit:
 amerikanische Sportart – gute Palttform – jung, dynamisch, crazy,
spontan, cool, lässig, neu, innovativ, ideenreich – Jugenprodukt (8)
 Faszinierende Sportart – elegant, schnell, abwechslungsreich,
spannend – kurzweilige Spiele (hoher Spannungslevel) (5)
 permanente Events mit Musik und Verpflegung / gute Stimmung bei
Heimspielen / fanatisch und emotional (3)
 viele Erfoge (Körbe) / hungrig nach Erfolg (2)
 Sportler zum Anfassen / Fans sind nahe am Geschehen (2)
2.2.2 Reduktion der einzelnen Attribute
Anschließend sollten die am meisten genannten Attribute zu einen Begriff
zusammengefasst werden. Am Beispiel der Dornbirn Lions könnte dies
folgendermaßen aussehen:
 Cool
 Spannend
 Emotional
 Erfolgsorientiert
 Attraktiv
Diese Liste ist natürlich nicht bindend und kann jederzeit ergänzt oder
geändert werden, falls dies bei einer Repositionierung nötig wäre.
In Verbindung mit den Stärken der Lions kann nun recht einfach der
Spannungsbogen definiert werden, welcher das Positionierungsfeld klar
und eindeutig abgrenzt.
Die gefundenen Stärken waren:
 Tolle Heimevents (4)
 Jung (2)
 Dynamisch (2)
 Sympathisch (2)
 Engagiert (2)
 Leitfigur Justin Jones (2)
 Sehr gute Nachwuchsarbeit (2)
Die tollen Heimspielevents sind in den Begriffen spannend und emotional
enthalten. Jung dynamisch sind in cool integriert und engagiert in
erfolgsorientiert, wobei aber engagiert eine größere Bandbreite abdeckt.
Somit bleibt noch sympathisch als zusätzliches Adjektiv, welches den
Spannungsbogen abrundet. Zukünftig sollte der BC-Lions Dornbirn sowie
dessen Aktivitäten (Spiele, Events, Ausbildung, etc.) durch die folgenden
von den „Kunden“ spürbaren bzw. erlebbaren Attribute und Stärken
gekennzeichnet sein und in der Kommunikation nach innen und außen
positioniert werden.
COOL
SPANNEND
EMOTIONAL
ENGAGIERT
SYMPAHISCH
ATTRAKTV
Aus diesen Begriffen sollte nun ein Markenzusatz gefunden bzw. kreiert
werden, welcher in einem Satz oder in ein paar Worten die oben
genannten Begriffe zum Ausdruck bringt und somit die Positionierung auch
kommuniziert werden kann. Dieser Slogan kann dann zukünftig für die
jeweiligen Kommunikationsbedürfnisse herangezogen werden.
Beispielweise:
ABC – LIONS ... das andere Spiel!
ABC – LIONS ... just basketball!
ABC – LIONS … emotional sport attraction!
Die gesammelten Attribute werden durch diese Positionierung auf sehr
einfache, plakative aber wirkungsvolle Weise transportiert. In der Regel
haben Kunden eine Vorstellung von einem „Idealprodukt“ im Kopf, das die
Erwartung an Sportvereine bzw. an die Leistung dieser widerspiegelt. Je
näher nun die Leistung des Sportvereins in der Wahrnehmung des
Konsumenten diesem Ideal nachkommt, desto größer ist die
Wahrscheinlichkeit der Unterstützung.
Für die weitere Zukunft muss unbedingt noch über die Entwicklung eines
Vereinsleitbildes sowie der dazugehörigen Vision nachgedacht werden, da
dies ebenfalls essentielle Bestandteile eines vollständigen Konzeptes sind.
In diesen Entwicklungsprozess sollten auch alle Vereinsmitglieder
eingebunden werden.
Bei der Erstellung des Positionierungssatzes sollten wieder mehrere
Mitglieder miteingebunden werden, damit die Identifikation gleich von
Anfang an sehr hoch ist! D.h., die Mitglieder bekommen die 6 Basispositionierungsattribute und sollen diese in einen kurzen Satz umlegen,
welcher diese widerspiegelt und somit die Positionierung festlegt!
2.3 Strategische Ausrichtung
2.3.1 Differenzierungsstrategie von der direkten und indirekten
Konkurrenz
Der Sportverein muss sich ganz klar, wie schon in der Positionierung
festgelegt, von den direkten und indirekten Konkurrenten abheben. Dabei
müssen alle anfallenden Kundenbedürfnisse optimal befriedigt werden.
Dies bedeutet, dass nicht nur die sportlichen Ziele erreicht werden,
sondern
auch
die
klare
Differenzierung
nach
innen
und
außen
kommuniziert wird. Für eine erfolgreiche Differenzierungsstrategie müssen
folgende Faktoren optimal erfüllt werden:
 Hervorragende Qualität bei allen Leistungen des Vereines (nicht nur
sportlich!)
 Höchste Kundenzufriedenheit
 Aktiver Verkauf und Präsenz am Markt durch intensives Marketing
 Exzellentes Image im Bereich der Positionierung
 Einsatz strategischer Informationssysteme
 Gezielte Auswertung von Kundendaten
 Betonung und Förderung der Kunden- und Mitgliederbeziehungen
 Konzentration auf den Kunden- und Mitgliedernutzen
2.3.2 Profilierungsstrategie
(dient der Stützung der Positionierung)
Umsetzung und Implementierung aller in der Positionierung angeführten
Attribute.
2.3.3 Ressourcenallokationsstrategie
Durch optimale Sponsorenbindungsprogramme kann die Mittelakquisition
sicherlich erhöht werden.
2.4
Produktpolitik
Im operativen Teil des Marketingkonzeptes sollte der Schwerpunkt primär
auf der Produkt- und Kommunikationspolitik liegen. Die Kunst der
Schaffung von Wettbewerbsvorteilen für einen Sportverein, im Rahmen
der
Produktpalette,
liegt
in
der
notwendigen
Anpassungen
der
Produktpalette an die geforderten Nutzenanforderungen und Bedürfnisse
der
einzelnen
Zielgruppen
in
den
verschiedenen
Segmenten.
Die
Möglichkeit, früher als die Konkurrenz auf neue Trends zu agieren oder
eigene Schwächen in der Leistungspalette korrigieren zu können, erfordert
bei der Gestaltung eines optimalen Leistungsprogramms aber gewisse
Grundsatzentscheidungen, welche nachfolgend kurz skizziert werden
sollen.
Vornehmlich muss festgelegt werden, welche Produkte vom Sportverein
überhaupt angeboten werden, um die bisherigen Leistungen auf Papier zu
bringen. Anschließend sollten die nachstehenden Fragen beantwortet
werden, um den Optimierungsprozess einzuleiten:
 „Wo liegt der eigentliche Ursprung der Wettbewerbsvorteile des
Sportvereins?“
 „Welche Kernkompetenzen sind für den dauerhaften Erfolg und die
Wertschöpfung für den Verein verantwortlich?“
 „Was verstehen unsere Kunden (Mitglieder, Besucher, Sponsoren)
unter dem Nutzen einer Leistung, welche leistungsdimensionen sind
zufriedenheitsrelevant
und
welches
Angebot
lohnt
sich
für
eine
Optimierung
des
Inanspruchnahme aus deren Sicht?“
Weiters
sollten
gerade
beim
Prozess
Leistungsprogramms die „Floprate“ nicht als
der
Naturgesetz hingenommen
werden, denn meistens begründet sich diese auf Mankos, welche sich
recht
rasch
beseitigen
lassen.
Beispielsweise
ist
mangelndes
„commitment“, also die Selbstverpflichtung der Vereinsführung, ein
häufiger Grund für Flops und für das Aussteigen aus Innovationen. Gefragt
sind in solchen Situationen der Geschäftssinn und die Intuition der
Vereinsführung. Oft sind auch der Konflikt zwischen Schnelligkeit und
Qualität, sowie das Unterschätzen der Kosten, Faktoren für eine hohe
„Floprate“. Aber einer der gravierernsten Mängel stellt immer noch das
Nichtbeherrschen des Leistungsoptimierungsprozesses dar, deshalb sollte
auch dieser mit professioneller Begleitung gemacht werden.
Durch
die
Optimierung
der
Produktpalette
kann
die
angestrebte
Positionierung weiter forciert sowie die Differenzierungs-, Profilierungsund Ressourcenallokationsstrategie entsprechend unterstützt werden.
2.5
Preispolitik
2.5.1
Grundstrategien und Einflussfaktoren
Veranstaltungsformen im Hinblick auf die Finanzierung:
 Gratisteilnahme
Firmenevents, öffentliche Veranstaltungen (z.B. Stadtfest) ohne
Eintritt
 Mischkalkulation (Normalform!)
Erlösmix aus Sponsoring, (Subventionen, Spenden), Eigenerlöse
(Eintritt, Merchandising etc.)
 Volle Kostendeckung über den Eintrittspreis
Grundstrategien im Hinblick auf die preispolitische Positionierung:
Die preispolitische Grundstrategie entscheidet über:
 Positionierung der Veranstaltung
 Auswahl der Zielgruppen (Zielgruppenselektion)
 Wirtschaftlichen Erfolg (Anteil im Erlösmix, Break-Even-Point)
Einflussfaktoren der Preispolitik im Eventbereich:
 Kostenorientierung
Alleinstellung (USP), geringe Wettbewerbsintensität, geringe
Preistransparenz
 Marktorientierung
Hohe Wettbewerbsintensität, hohe Preistransparenz
 Nachfrageorientierung
Nutzung von Eventtrends
 Orientierung an gesellschaftspolitischen Zielsetzungen
Orientierung an Metazielsetzungen (Förderung der Teilnahme an
kulturellen Veranstaltungen, Stärkung der sozialen Identität,
Ausländer-Integretion, Bindung von Jugendlichen etc.), häufig in
Kombination mit Subventionen
2.5.2
Besonderheiten der Preispolitik im Eventbereich
Ein Event ist ein „verderbliches Gut“ - ein Platz der heute nicht gebucht
ist, ist ein verlorener Platz. WICHTIG daher:
 Preispolitische Maßnahmen zur Ausreizung des Gesamtpotentials an
Eventbesuchern
 Rasche Umverteilung nicht verkaufter Karten
Preisdifferenzierung nach folgenden Merkmalen:
o Teilnehmerstatus
Schüler, Student, Familie, Einheimischer, Klubmitglied
o Zeitpunkt des Ticketerwerbs
Vorverkauf, Abendkasse
o Leistung
-
VIP-Ticket (Zugang ohne Wartezeit, weitere
Zusatzleistungen)
-
Gestaffelter Zugang zur Gesamtleistung (z.B.
Veranstaltung, Party)
-
Attraktivität des Sitzplatzes (Sicht, Nähe zu bestimmten
Attraktionen)
-
Kombi-Tickets (inklusive Bahnanreise, Seilbahn),
-
Packageangebote (Hotel + Transport + Event)
-
Partnerticket (Ticket mit minimalem Aufschlag inkludiert die
Mitnahme einer zweiten Person)
o Nutzungsdauer
Ein- und Mehrtagestickets, General-Ticket (Zugang zum
gesamten Veranstaltungszyklus)
o Vertriebsweg
Günstigere Tickets via Internet oder Tickethotline, bei Bezug
durch bestimmte Vetriebspartner (z.B. Banken, Einzelhandel)
2.5.3
Exkurs: Eintrittsentscheidung
Für die Einhebung von Eintritt sprechen:
 Einnahmenerzielung
 Wertanmutung
 Besseres Crowd-Management (Einlasskontrolle)
 Zusätzliches Trägermedium für die Sponsoren-Kommunikation
 Genaue(re) Erfassung der Teilnehmerzahl (wichtig für Sponsoren!)
 Frühindikator (Absagen, Zusatzveranstaltungen)
Gegen die Einhebung von Eintritt sprechen:
 Organisationskosten (Kassen, Absperrungen, Mitarbeiter,
Kartendruck, Vertrieb)
 Unerwünschte Zielgruppenselektion (höheres Teilnahmerisiko für
den Besucher)
 Durchsetzbarkeit (Problem Ausnahmen, Freikarten!)
 Rückerstattung bei Absagen
2.6
Distributionspolitik
2.6.1
Grundbegriffe
Distributionspolitik umfasst die Bereiche
 Akquisitorische Distribution (Vertragsgestaltung =
Ticketverkauf)
 Physische Distribution (räumlicher Zugang zur Eventleistung,
Eventlogistik)
2.6.2
Vertriebsoptionen
Die Organisation des Ticketvertriebs ist abhängig von:
 der Größe der Veranstaltung (erwartete Teilnehmerzahl)
 der räumlichen Verteilung der Zielgruppe
Optionen für den Ticketvertrieb:
 Direkter Vertrieb (ohne Partner)
o Verkauf an der Kasse/im Veranstaltungsbüro (Abholung,
Zusendung per Post, selten: persönliche Verteilung)
o Vorbestellung (Reservierung) per Telefon, Internet
o Vorteil: Keine (geringe) Vertriebskosten
o Nachteil: Räumlich begrenzter Aktionsradius
 Indirekter Vertrieb (Einschaltung von Vertriebspartnern)
o Ticket-Vertriebssysteme (nationalen bzw. internationalen
Vertrieb)
o Sponsoren mit computergestütztem Ticketvertriebssystem (z.B.
Banken)
o Sponsoren mit flächendeckendem Filialnetz (LEH, ÖBB, Post,
Banken, Tankstellen, Trafiken)
o Tourismusbüros
o Vorteil: Überregionale Marktbearbeitung, PromotionUnterstützung, professioneller Einsatz von Internet, TicketHotlines
o Nachteil: Vertriebskosten
2.6.3
Ticketkontingente
 Bei Veranstaltungen mit limitierter Teilnehmerzahl: Ticketreserve für
(unerwartete) VIPs, Sponsoren (auch Ticketanfragen über Sponsoren),
Medienvertreter
 Angebot für Sponsoren (meist Medien): Tickets für bereits ausverkaufte
Veranstaltungen
“..... restlos ausverkauft – aber: Die letzten 50 Tickets gibt´s nur hier
bei uns!“
Planungsüberlegung für das Sponsorenkonzept: Für wen könnten lastminute-Tickets interessant sein (+ Vorschlag für Verteilung – z.B.
Gewinnspiel)
2.6 Kommunikationspolitik
Die Kommunikationspolitik des Sportvereins sollte nicht nur aus den
klassischen Instrumenten bestehen. Zusätzlichen Wert muss auf die
interne Kommunikation sowie auf die Mundpropaganda gelegt werden.
Grundsätzlich muss festgehalten werden, dass die Kommunikationspolitik
in Ab- und Übereinstimmung mit der Leistungs-, Distributions-, und
Preispolitik erstellt werden muss.
Kommunikationspolitik
Sportverein
Festlegen der Kommunikationsziele, -inhalte,
-träger, -budget und Zielgruppen
Corporate
Identity
Verkaufsförderung
Öffentlichkeitsarbeit
Werbung
Sonderwerbeformen
-Corporate Design
-Corporate Behaviour
Corporate Communikation
Maßnahmen zur gezielten
Steigerung der
Kundenzahl
Aktive Forciertung
der PR nach
Innen und Außen
-Copy Strategy
-Werbung
-Kooperative
Werbung
-Sponsoring
-Merschandising
-Direct Marketing
Der Kommunikationsmix für einen Sportverein sollte sich aus vier
unterschiedlichen,
aber
doch
voneinander
abhängigen,
Bereichen
zusammensetzen:
2.6.5 Corporate Identity (CI)
Die CI ist das strategische Dach der Kommunikation des Sportvereins. Sie
stellt die grundsätzliche Voraussetzung für die erfolgsversprechende
Kommunikation des Vereins nach innen und außen dar. Soweit es um die
Festlegung der zu übermittelnden Botschaft (Message) geht, ist dies
weitgehend
Aufgabe
der
strategischen
Zielbestimmung
(siehe
Positionierung); hierbei wurde die „Philosophie“ oder die „Persönlichkeit“
des Vereins abgeleitet (Corporate Design und Corporate Behaviour).
Im Grunde genommen geht es um die Vermittlung der eigenen Identität
des Sportvereins gegenüber den Mitgliedern, Besuchern und sonstigen
Stakeholdern. Die für die Unternehmensidentität nötigen Unternehmensgrundsätze sollten sich aus dem, falls vorhanden, eigenem Vereinsleitbild
sowie aus der geplanten neuen Positionierung ableiten. Nur wenn alle
vorher genannten Bezugsgruppen dasselbe Image vom Verein haben, wird
die Kommunikationspolitik erfolgreich sein. Sogenannte Image Prospekte
und Image-Events bieten hier einen fruchtbaren Boden.
Corporate Design
Am
bekanntesten
sollte
das
äußere,
optische
oder
visuelle
Erscheinungsbild des Vereins sein. Es sollte immer wiederkehrende,
gleiche optische Elemente, die sich entsprechend im Bewusstsein des
Konsumenten festsetzen beinhalten. Dies beginnt beim einheitlichen
Schriftzug, beim Logo, Briefpapier, Kuverts, Werbeanzeigen, Plakaten,
Merchandisingartikel,
Kfz-Beschriftungen,
Pressekonferenzen,
Kundenzeitschriften etc. Diese Elemente dienen dazu, dass dieses Design
automatisch mit dem Sportverein identifiziert wird. Das Corporate Design
ist
in
engem
Zusammenhang
mit
einem
darauf
abgestimmten
Werbekonzept zu sehen. So sollten in der gesamten Kommunikation die
gleichen Farben, Signets, Schriftzüge etc. verwendet werden.
Corporate Behaviour
Während
Corporate
Vordergrund
stellt,
Design
vor
allem
äußere
bezieht
sich
Corporate
Merkmale
Behaviour
auf
in
den
die
–
abgestimmten und einheitlichen – Verhaltenweisen vor allem der Spieler.
Hierfür eignen sich hervorragend kleine Verhaltensfibeln, welche vor allem
die
gewünschten
„do´s
and
donts“
sowie
die
Vereinsphilosophie
beinhalten.
Corporate Communication
Eng mit dem einheitlichen Verhalten hängt die einheitliche Kommunikation
zusammen. Sie drückt die Umsetzung der CI nach innen und außen aus.
Die corporate Communication steht in engem Zusammenhang mit der
Öffentlichkeitsarbeit, wobei darauf geachtet werden muss, dass die
gewünschte Identität mit dem vorhandenen Image des Vereins nicht
auseinander klaffen.
2.6.6 Verkaufsförderung
Hierunter werden die kommunikationspolitischen Maßnahmen verstanden,
die insbesondere auf die Aktivierung der Vertriebswege ausgerichtet sind.
Beispielsweise:
Internet,
Multimedia,
Infomaterial,
Dekomaterial,
Videos,
Prospekte,
Gewinnspiele,
Diplay-
und
Gutscheine,
Journalisteneinladungen.
2.6.7 Öffentlichkeitsarbeit (PR)
Die PR stellt die Kommunikation mit der gesamten vereinsrelevanten
Öffentlichkeit
in
den
Mittelpunkt
der
Aktivitäten.
Beispielsweise:
Pressemitteilungen, Pressekonferenzen, PR-Anzeigen, Tag der offenen
Tür, Jubiläumsfeiern, Ausstellungen, Vereinszeitschriften, Redaktionelle
Beiträge, Print-, Bild- und Tonmaterial, Wettbewerbe und Aktionen, Preise
und Sponsorship, Events, Empfänge.
2.6.8 Werbung
Die Werbung wendet sich an die speziellen Zielgruppen des Sportvereins
und versucht, diese zur Inanspruchnahme des Leistungsangebotes zu
bewegen. Die Abgrenzung der Werbung zur PR und Verkaufsförderung ist
fließend.
Zielgruppenspezifische
Werbung
setzt
voraus,
dass
die
Zielgruppen bezüglich deren Nutzen- und Leistungserwartung oder ihrer
Bedürfnisse analysiert und charakterisiert worden sind, um gezielt
angesprochen werden zu können.
2.6.9 Sonderwerbeformen
Zusätzlich
sollten
Sonderwerbeformen
wie
das
Merchandising
berücksichtigt werden. Das Merchandising kann Images transportieren
2.7 Kommunikationsziele
Die nachfolgenden Generalziele sollen als Stufenkonzept verstanden
werden, denn eine durchgängige offensive Kommunikation strebt alle vier
Zielebenen an. Je nach aktueller Situation können die einzelnen bereiche,
welche aufeinander aufbauen, unterschiedlich gewichtet werden. Dabei ist
die gezielte Marketingkommunikation nur ein kleiner teil der Eindrücke,
die alle Stakeholder erreichen sollten; sie trägt aber unbedingt dazu bei
Markenbewusstsein und –bekanntheit zu erzeugen, sowie Einstellungen
und Images zu prägen.
Vier Generalziele der Werbung als Stufenkonzept
Bekanntmachung
Information
Imagebildung
-
des Vereins
-
der Leistungen des Vereins
-
über die Leistungen des Vereins
-
über den Nutzen der Leistungen
-
über die Preise der Leistungen
-
über die Bezugsquellen
-
positive Beeinflussung der Einstellung von
Nachfragern durch gezielte Kommunikation
Handlungsauslösung
-
Verstärkung der positiven Eindrücke
-
Abschwächung der negativen Eindrücke
-
Beschaffung weiterführender Informationen
-
Test der Leistung
-
Kauf der Leistung
-
Weiterempfehlung
Zu den erklärten ökonomischen Werbezielen des Sportvereins sollten alle
quantitativen und qualitativen Ziele zählen, welche im Bereich der
strategischen Ziele festgelegt wurden.
2.9 Die Zielgruppe
Als Zielgruppe werden diejenigen Personen bezeichnet, die mit der
Werbung angesprochen, beeinflusst sowie informiert werden sollen. Damit
die Werbeinvestitionen für den Sportverein nicht ungenutzt verpuffen, ist
es entscheidend, die richtige Zielgruppe für die Werbung zu definieren. Bei
einem
Sportverein
betreffen
dies
hauptsächlich
die
Mitglieder,
die
Besucher der Spiele, die Spieler, die Sponsoren und alle sonstigen
Stakeholder wie Medien, öffentliche Stellen etc.
2.9.1 Zielgruppen nach der Themenaffinität
 Primärzielgruppe(n)
Primärzielgruppe(n) sind idealtypische Eventteilnehmer. Sie stellen die
Hauptdialoggruppe der Kommunikationsaktivitäten dar. Ihre
Bedürfnisse und Wünschen bilden die Grundlage der
Programmkonzeption, ihre gezielte Ansprache ist für finanzielle
Unterstützung durch Sponsoren maßgebend.
 Sekundärzielgruppe(n)
Sekundärzielgruppen sollen grundsätzlich mit dem Eventprogramm
angesprochen werden, unterscheiden sich jedoch in einem oder
mehreren Merkmalen von der Primärzielgruppe.
 Randzielgruppe(n)
Randzielgruppen nehmen eine neutrale Stellung ein; sie stören nicht
als Event-Teilnehmer, werden aber auch nicht gezielt als Dialoggruppe
angesprochen.
 Negativzielgruppe(n)
Negativzielgruppen sind als Eventteilnehmer unerwünscht, im Vorfeld
jedoch nicht als solche erkennbar. Sie werden im Rahmen des CrowdManagements von der Security besonders beachtet und bei Störungen
von der weiteren Eventteilnahme ausgeschlossen.
 Ausschlusszielgruppe(n)
Ausschlusszielgruppen dürfen am Event nicht teilnehmen. Ihre
frühzeitige Erkennung und Selektion erfolgt im Rahmen der
Zugangssicherung.
2.9.2
Besondere Zielgruppenmerkmale
 Zusammensetzung
o Homogene Zielgruppen: Geringe Streuung der
eventrelevanten Merkmale
o Heterogene Zielgruppen: Große Streuung der eventrelevanten
Merkmale
 Kompatibilität
o Kompatible (verträgliche) Zielgruppen
o Nicht-kompatible (unverträgliche) Zielgruppen
 Abgrenzung im Hinblick auf den Veranstaltungszugang
o Offene Zielgruppen
o Geschlossene Zielgruppen
 Umfang
o Massen-Zielgruppen
o Special-Interest-Zielgruppen
 Eventerfahrung
o Hohe Eventerfahrung
o Keine bzw. geringe Eventerfahrung
 Erlebnisebene
o Teilnehmende (eingebundene) Teilnehmer
o Nichtteilnehmende Teilnehmer
 Funktion/sozialer Rolle
o „Pflichtgäste“ (Ehrengäste, Politiker, Lobbies, Opinion Leader)
o VIPs (Wertigkeit!)
o Sponsoren/Subventionsgeber/Mäzene
o Medienvertreter
o Akteure
o Mitarbeiter
o Gäste nach Wertigkeitsgruppen
 Zielgruppen mit besonderen Anforderungen
o Behinderte (Rollstuhlgerechte Zufahrtsrampen, Gangbreiten,
behindertengerechte WC-Anlagen
o Familien (Familienticket, Kinderbetreuung, Kinderführung etc.)
o VIP´s (Anfahrt, separater Eingang, abgegrenzter VIP-Bereich,
spezielles Catering, Personenschutz)
2.9.3
Praxis-Tipp: Zielgruppensegmentierung
Wichtige Merkmale für die Beschreibung von Event-Zielgruppen sind:
Allgemeine Merkmale
 Größe der Zielgruppe (Zahl der direkt/indirekt erreichten Personen)
 Räumliche Verteilung (Einzugsgebiet)
 Alter
 Einkommen (Kaufkraft)
 Ausbildung
 Beruf
 Soziale Schicht
Spezielle Merkmale
 Szenenzugehörigkeit/Lifestyle ( emotionale Aktivierung, Codes)
 Eventerfahrung ( Dramaturgie/Inszenierung)
 Erfahrung/Know-how ( Kongresse, Seminare)
 Mediennutzung ( Wahl der Kommunikationskanäle)
 Konsumverhalten ( Sponsoren)
2.10 Kundenbindungsstrategien
Basis für funktionierende Kundenbindungsstrategien ist die permanente
Erhöhung der Kundenzufriedenheit (infolge Kundenbegeisterung) bzw.
Serviceorientierung und auch die Kontrolle derselben, was einerseits durch
selektive
Kundenzufriedenheitsanalysen
und
andererseits
durch
ein
funktionierendes Beschwerdesystem bewältigt werden kann. Neben den
bereits
erwähnten
Voraussetzungen
für
die
Kundenbindung
zählt
zusätzlich eine geschickte Produkt- und Leistungsentwicklung, bei der die
Produkte mit den Veränderungen in der Bedürfnisstruktur der Kunden
mitwachsen
sollten.
Themenorientierung
Durch
wird
diese
ein
stärkere
konkretes
ZielgruppenEingehen
auf
bzw.
die
Kundeninteressen deutlich, welches unerlässliche Maßnahmen für eine
enge Kundenbindung sind.
Kundenbindungsinstrumente für einen Sportverein:
-
Mailings
-
Servicetelefon
-
Beschwerdesysteme
-
Newsletter
-
Kundenzeitschriften
-
Kundenkarten
-
Kundenclubs
-
Events
Für all diese Instrumente gilt bei der Anwendung der Grundsatz, dass je
besser die Möglichkeit zur Interaktion, und hier vor allem der persönlichen
Interaktion, mit dem Kunden sind, desto stärker steigen die Chancen für
eine dauerhafte Kundenbindung.
2.11 Markenmanagement
Für die Kunden und sonstigen Stakeholder des Sportvereins bedeutet eine
klare Markenpolitik das Kenntlichmachen bzw. die Kennzeichnung von
bestimmten Leistungen, damit sie vereinsspezifisch erkannt werden
können. Gegenüber der Konkurrenz erfordert die Markenpolitik eine
Abgrenzung und Positionierung der Marke im Angebotsraum, die zugleich
dem Kunden als Entscheidungsorientierung dienen kann. Durch eine
entsprechende Markenpolitik sollen dem Kunden Präferenzen für eine
bestimmte
Marke
gebildet
werden,
was
zum
Aufbau
einer
Stammkundschaft und zur Kaufwiederholung führt.
2.11.1 Markenbildung
Die Marke sollte alle Kriterien bzw. Merkmale der neuen Positionierung
aufweisen. Insgesamt lässt sich zusammenfassen, dass eine gute Marke
die Summe aus jahrelanger, positiver Erfahrung der Kunden mit den
jeweiligen Produkten und hohen Investitionen in die Werbung, Design und
Qualität sind. Eine Marke und ihr Wert entstehen im Kopf des Kunden.
2.11.2 Markeneisberg
Die Marke sollte nicht nur ein Name oder ein Logo sein, sondern ein
komplettes System darstellen. Denn der Name, das Logo und die Symbole
sind eigentlich nur die Spitze eines Eisberges, also der sichtbare Teil der
Marke. Mindestens genau so wichtig sind dagegen die Teile des Eisberges,
die „unter Wasser“ liegen. Dies bedeutet für einen Sportverein, dass eine
starke
Marke
in
erster
Linie
das
Ergebnis
einer
erfolgreichen
Vereinsstrategie ist und erst in zweiter Linie das Ergebnis von Werbung,
Logo und Präsentationen.
2.12 Maßnahmenplanung
Aufgrund der Dringlichkeit des vorhandenen Zeitdrucks sollen nicht sofort
alle angeschnittenen Themenbereiche angegangen, sondern diese im
Laufe der Zeit sukzessive bearbeitet werden.
Die wichtigsten und sofort durchzuführenden Maßnahmen werden in der
nachfolgenden Aufzählung dargestellt und zwar in der Reihenfolge des
Konzeptaufbaus:
 Festlegung des Positionierungszusatzes bzw. das Umlegen der Attribute
in eine kurze Aussage, welche die Positionierung eindeutig widerspiegelt.
 Beginn der Umsetzung der festgelegten Strategien und klare Verfolgung
der gesetzten Ziele!

Beantwortung
der
für
den
Optimierungsprozess
des
Leistungsprogrammes notwendigen Fragen durch die Vereinsmitglieder!
 Sofortige Bestimmung der in der Kommunikationspolitik notwendigen
Tätigkeiten, vor allem auch im Hinblick auf die festgestellten Schwächen,
welche von den Mitgliedern konstatiert wurden, unter Zuhilfenahme der
im Konzept gemachten Vorschläge!
 Bestimmung des Focuses bei den Supportstrategien und Festlegen der
Umsetzungstaktik.
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