ANHANG I ZUSAMMENFASSUNG DER MERKMALE DES ARZNEIMITTELS 1 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS CRIXIVAN 100 mg Hartkapseln 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG 1 Hartkapsel enthält 125 mg Indinavirsulfat, entsprechend 100 mg Indinavir. Hilfsstoffe siehe unter Abschnitt 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Hartkapseln Die Kapseln sind halbdurchscheinend weiß und in grün mit CRIXIVAN 100 mg beschriftet. 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete CRIXIVAN ist in Kombination mit antiretroviralen Nukleosidanaloga für die Behandlung HIV-1infizierter Erwachsener, Jugendlicher und Kinder ab 4 Jahren angezeigt. Bei Jugendlichen und Kindern ist der Nutzen der Therapie mit Indinavir gegen das erhöhte Risiko einer Nephrolithiasis besonders sorgfältig abzuwägen (siehe Abschnitt 4.4.). 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung CRIXIVAN soll von Ärzten verordnet werden, die auf die Behandlung von HIV-Infektionen spezialisiert sind. Indinavir sollte in Kombination mit anderen antiretroviralen Substanzen auf Basis der aktuellen Daten zur Pharmakodynamik verabreicht werden. Bei Anwendung von Indinavir in Monotherapie können schnell resistente Virusstämme entstehen (siehe Abschnitt 5.1). Erwachsene Die empfohlene Dosierung von CRIXIVAN ist 800 mg per os alle 8 Stunden. Kinder und Jugendliche im Alter von 4-17 Jahren Die für Patienten von 4-17 Jahren empfohlene Dosierung von CRIXIVAN beträgt 500 mg/m2 (Dosisanpassung gemäß der auf der Basis von Größe und Gewicht errechneten Körperoberfläche [KO]) per os alle 8 Stunden (siehe nachfolgende Tabelle). Diese Dosis sollte die für Erwachsene empfohlene Dosierung von 800 mg alle 8 Stunden nicht überschreiten. CRIXIVAN Hartkapseln dürfen nur an Kinder verabreicht werden, die Hartkapseln schlucken können. Es wurden keine Studien mit CRIXIVAN an Kindern unter 4 Jahren durchgeführt (siehe Abschnitt 5.1und 5.2 ). 2 Pädiatrische Dosis (500 mg/m2) zur Gabe alle 8 Stunden Körperoberfläche (m2) CRIXIVAN-Dosis Alle 8 Stunden (mg) 0,50 0,75 1,00 1,25 1,50 300 400 500 600 800 Allgemeine Empfehlungen zur Anwendung Die Hartkapseln sollten unzerkaut und ungeöffnet geschluckt werden. Da CRIXIVAN alle 8 Stunden eingenommen werden muss, ist ein patientenfreundliches Einnahmeschema erforderlich. Für eine optimale Resorption sollte CRIXIVAN ohne gleichzeitige Nahrungszufuhr, d. h. eine Stunde vor oder zwei Stunden nach einer Mahlzeit, mit Wasser eingenommen werden. CRIXIVAN kann aber auch mit einer fettarmen, leichten Mahlzeit eingenommen werden. Zur Sicherstellung einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr sollten Erwachsene mindestens 1,5 l Flüssigkeit im Verlauf von 24 Stunden zu sich nehmen. Es wird weiterhin empfohlen, dass Kinder unter 20 kg Körpergewicht mindestens 75 ml/kg/Tag, Kinder mit einem Körpergewicht von 20-40 kg mindestens 50 ml/kg/Tag Flüssigkeit zu sich nehmen. Bei Patienten mit ein- oder mehrmaligen Episoden einer Nephrolithiasis muss eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sichergestellt werden; falls erforderlich kann die Therapie während der akuten Episode der Nephrolithiasis zeitweilig (d. h. für 1-3 Tage) unterbrochen oder gänzlich abgesetzt werden (siehe Abschnitt 4.4). Spezielle Hinweise für die Dosierung bei Erwachsenen Bei gleichzeitiger Gabe von Rifabutin mit CRIXIVAN wird, wegen der erhöhten Plasmakonzentration von Rifabutin und der erniedrigten Plasmakonzentration von Indinavir, eine Dosisreduzierung von Rifabutin auf die Hälfte der Standarddosis (vgl. Herstellerangaben zu Rifabutin) und eine Dosiserhöhung von CRIXIVAN auf 1.000-1.200 mg alle 8 Stunden empfohlen. Für Dosierungen von 1.000 mg sind die 333-mg-Hartkapseln zu verwenden, für alle anderen Dosierungen sind die 100-mg, 200-mg- oder 400-mg-Hartkapseln zu verwenden. Dieses Dosierungsschema wurde nicht in klinischen Studien geprüft und könnte zu einem klinisch signifikanten Anstieg der Plasmakonzentration von Rifabutin führen. Bei gleichzeitiger Gabe von Itraconazol sollte eine Dosisreduktion von CRIXIVAN auf 600 mg alle 8 Stunden in Betracht gezogen werden (siehe Abschnitt 4.5). Bei Patienten mit leicht- bis mittelgradig beeinträchtigter Leberfunktion aufgrund einer Zirrhose sollte die Dosis von CRIXIVAN auf 600 mg alle 8 Stunden reduziert werden. Diese Empfehlung beruht auf einer begrenzten pharmakokinetischen Datenlage (siehe Abschnitt 5.2). Zu Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen liegen keine Daten vor, so dass keine Dosierungsempfehlungen gegeben werden können (sieheAbschnitt 4.4). Die Unbedenklichkeit bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion wurde nicht untersucht; Indinavir wird jedoch zu weniger als 20 % unverändert oder als Metabolit im Urin ausgeschieden (siehe Abschnitt 4.4). 3 4.3 Gegenanzeigen Überempfindlichkeit gegenüber dem arzneilich wirksamen Bestandteil oder einem der sonstigen Hilfsstoffe dieses Arzneimittels. Indinavir darf nicht gleichzeitig mit Arzneimitteln verabreicht werden, die eine geringe therapeutische Breite aufweisen und Substrate von CYP3A4 sind. CRIXIVAN darf nicht zusammen mit Terfenadin, Cisaprid, Astemizol, Alprazolam, Triazolam, Midazolam, Pimozid oder Ergotaminderivaten verabreicht werden. Die Hemmung von CYP3A4 durch CRIXIVAN könnte erhöhte Plasmakonzentrationen dieser Arzneimittel bewirken und möglicherweise ernsthafte oder lebensbedrohende Reaktionen hervorrufen. Indinavir darf nicht zusammen mit Rifampicin verabreicht werden, da die gleichzeitige Gabe zu einer Reduktion der Plasmakonzentration von Indinavir um 90 % führt. Pflanzliche Präparate, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, dürfen nicht zusammen mit CRIXIVAN angewendet werden, da die gemeinsame Einnahme die Plasmakonzentration von Indinavir erheblich verringert. Dies kann zu einer Verringerung der klinischen Wirkung von CRIXIVAN führen (siehe Abschnitt 4.5 ). 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Nephrolithiasis und tubulointerstitielle Nephritis Bei Einnahme von Indinavir ist Nephrolithiasis bei Erwachsenen und Kindern aufgetreten. Nephrolithiasis trat bei Kindern häufiger als bei Erwachsenen auf. In einigen Fällen war die Nephrolithiasis mit Niereninsuffizienz oder akutem Nierenversagen verbunden. In der Mehrzahl der Fälle waren Niereninsuffizienz und akutes Nierenversagen reversibel. Treten Anzeichen und Symptome einer Nephrolithiasis auf, einschließlich Flankenschmerz mit oder ohne Hämaturie (einschließlich Mikrohämaturie), kann eine zeitweilige Therapieunterbrechung (d. h. 1-3 Tage) während der akuten Episode der Nephrolithiasis oder ein Therapieabbruch in Erwägung gezogen werden. Kinder, die über Flankenschmerzen klagen, sind auf eine mögliche Nephrolithiasis zu untersuchen. Zu der Untersuchung können eine Urinanalyse, Serum-Harnstoff und -Kreatinin sowie Ultraschall an Blase und Nieren gehören. Die Langzeitfolgen einer Nephrolithiasis bei Kindern sind nicht bekannt. Bei allen Patienten unter Behandlung mit Indinavir muss eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sichergestellt werden (siehe Abschnitt 4.2 und 4.8 ). Bei Patienten mit asymptomatischer ausgeprägter Leukozyturie (> 100 Zellen/Gesichtsfeld) wurden Fälle von interstitieller Nephritis mit medullärer Kalzifizierung und kortikaler Atrophie beobachtet. Bei Patienten mit erhöhtem Risiko, wie Kinder, sollten Urinanalysen in Betracht gezogen werden. Falls eine dauerhafte schwere Leukozyturie gefunden wird, ist eine weitere Abklärung angeraten. Arzneimittelwechselwirkungen Bei gleichzeitiger Gabe anderer Arzneimittel, die starke Induktoren von CYP3A4 sind, sollte Indinavir nur mit Vorsicht eingesetzt werden. Die gemeinsame Anwendung kann zu verringerten Plasmakonzentrationen von Indinavir führen. Damit bestünde ein erhöhtes Risiko dafür, dass die Behandlung unzureichend ist und dass sich leichter eine Resistenz entwickelt (siehe Abschnitt 4.5). Bei Kombination von Indinavir mit Ritonavir könnten die potentiellen Arzneimittelwechselwirkungen zunehmen. Der Abschnitt Arzneimittelwechselwirkungen der Fachinformation Ritonavir sollte ebenfalls zur Information über potentielle Arzneimittelwechselwirkungen herangezogen werden. Die gleichzeitige Einnahme von Indinavir mit Lovastatin oder Simvastatin wird wegen eines erhöhten Myopathierisikos (einschliesslich Rhabdomyolyse) nicht empfohlen. Indinavir darf auch nur mit Vorsicht zusammen mit Atorvastatin eingesetzt werden (siehe Abschnitt 4.5 ). Es ist davon auszugehen, dass die gemeinsame Einnahme von CRIXIVAN und Sildenafil die PlasmaKonzentration von Sildenafil erhöht und damit zu einem Anstieg der unerwünschten 4 Arzneimittelwirkungen von Sildenafil, einschließlich Hypotonie, Sehstörungen und Priapismus führen kann (siehe Abschnitt 4.5). Akute hämolytische Anämie Über akute hämolytische Anämie wurde berichtet. Einige dieser Fälle waren schwer wiegend und rasch fortschreitend. Sobald die Diagnose feststeht, sollten entsprechende Maßnahmen zur Behandlung der hämolytischen Anämie ergriffen werden; dies kann das Absetzen von Indinavir erfordern. Hyperglykämie Berichte liegen vor über neu aufgetretenen Diabetes mellitus, Hyperglykämie oder Verschlechterung eines vorbestehenden Diabetes mellitus bei Patienten unter Behandlung mit einem Protease-Hemmer (PI). In einigen dieser Fälle war die Hyperglykämie schwer wiegend und in einigen Fällen auch mit einer Ketoazidose assoziiert. Viele dieser Patienten hatten Erkrankungen, von denen einige mit Arzneimitteln behandelt werden mussten, die mit der Entwicklung eines Diabetes mellitus oder einer Hyperglykämie in Verbindung gebracht werden. Fettumverteilung Die antiretrovirale Kombinationstherapie wurde mit einer Fettumverteilung (Lipodystrophie) bei HIVPatienten in Verbindung gebracht. Die Langzeitwirkungen dieser Ereignisse sind derzeit nicht bekannt. Die Kenntnisse über den Mechanismus sind unvollständig. Es wurde ein Zusammenhang zwischen der viszeralen Lipomatose und Proteasehemmern (PI) sowie der Lipoatrophie und nukleosidanalogen Reverse-Transkriptase-Hemmern (NRTI) hergestellt. Ein erhöhtes Risiko für eine Lipodystrophie wurde mit individuellen Faktoren, wie z. B. höherem Alter, und mit Arzneimittel-abhängigen Faktoren, wie eine länger andauernde antiretrovirale Behandlung und den damit verbundenen metabolischen Störungen, assoziiert. Im Rahmen der klinischen Untersuchung sollte auf körperliche Anzeichen von Fettumverteilung geachtet werden. Die Messung der Serumlipide im Nüchternzustand und der Blutglukose sollte erwogen werden. Lipidstörungen sollten entsprechend der klinischen Situation behandelt werden (siehe Abschnitt 4.8). Lebererkrankungen Die Sicherheit und Wirksamkeit von Indinavir wurde bei Patienten mit bestehender relevanter Lebererkrankung nicht untersucht. Patienten mit chronischer Hepatitis B oder C, die mit einer antiretroviralen Kombinationstherapie behandelt werden, haben ein erhöhtes Risiko für schwere und möglicherweise letale Nebenwirkungen in der Leber. Im Falle einer antiviralen Begleittherapie gegen Hepatitis B und C beachten Sie bitte auch die Fachinformation dieser Arzneimittel. Patienten mit vorbestehenden Leberfunktionsstörungen einschließlich chronischer aktiver Hepatitis zeigen bei einer antiretroviralen Kombinationstherapie mit größerer Häufigkeit Abweichungen der Leberfunktion und müssen nach den üblichen Richtlinien überwacht werden. Bei solchen Patienten muß bei Hinweisen auf eine Verschlimmerung der Lebererkrankung eine Unterbrechung oder ein Abbruch der Therapie erwogen werden. Bei Patienten mit bestehenden Lebererkrankungen wurde unter Indinavirbehandlung ein häufigeres Auftreten einer Nephrolithiasis beobachtet. Immun-Reaktivierungs-Syndrom Bei HIV-infizierten Patienten mit schwerem Immundefekt kann sich zum Zeitpunkt der Einleitung einer antiretroviralen Kombinationstherapie (ART) eine entzündliche Reaktion auf asymptomatische oder residuale opportunistische Infektionen entwickeln, die zu schweren klinischen Zuständen oder Verschlechterung von Symptomen führt. Typischerweise wurden solche Reaktionen innerhalb der ersten Wochen oder Monate nach Beginn der ART beobachtet. Entsprechende Beispiele sind CMVRetinitis, disseminierte und/oder lokalisierte mykobakterielle Infektionen und Pneumocystis-cariniiPneumonie. Jedes Entzündungssymptom ist zu bewerten; falls notwendig, ist eine Behandlung einzuleiten. 5 Patienten mit Begleiterkrankungen Es liegen Berichte über eine Zunahme von Blutungen, einschließlich spontaner kutaner Hämatome und Hämarthrosen, bei hämophilen Patienten (Typ A und B) vor, die mit PIs behandelt wurden. Einigen Patienten wurde zusätzlicher Faktor VIII gegeben. In über der Hälfte dieser Fälle wurde die Behandlung mit PIs fortgesetzt beziehungsweise wieder aufgenommen, wenn sie unterbrochen worden war. Ein kausaler Zusammenhang wird vermutet, der Wirkmechanismus ist allerdings nicht geklärt. Hämophile Patienten sollten daher auf die Möglichkeit einer Zunahme von Blutungen aufmerksam gemacht werden. Bei Patienten mit leicht bis mäßig eingeschränkter Leberfunktion aufgrund einer Zirrhose muss wegen der verminderten Verstoffwechselung die Dosis von Indinavir reduziert werden (siehe Abschnitt 4.2 ). Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung wurden nicht untersucht. Solange solche Studien nicht vorliegen, ist Vorsicht geboten, da erhöhte Indinavirspiegel auftreten können. Die Unbedenklichkeit bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion wurde nicht untersucht Indinavir wird jedoch zu weniger als 20 % unverändert oder als Metabolit im Urin ausgeschieden (siehe Abschnitt 4.2). Lactose Dieses Arzneimittel enthält 299,2 mg Lactose pro 800 mg Dosis (maximale Einzeldosis). Diese Menge reicht wahrscheinlich nicht aus, um Symptome einer Lactose-Intoleranz (Milchunverträglichkeit) hervorzurufen. Eine 100 mg Hartkapsel enthält 37,4 mg Lactose. Dieses Arzneimittel darf nicht von Patienten, die an der seltenen ererbten GalaktoseUnverträglichkeit, einem Lapp-Laktase-Mangel oder an einer Glukose-GalaktoseMalabsorption leiden, eingenommen werden. 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Alle Studien zu Wechselwirkungen wurden mit Erwachsenen durchgeführt. Die Bedeutung der Ergebnisse dieser Studien für pädiatrische Patienten ist nicht bekannt. Indinavir wird über das Cytochrom-P450-Enzym CYP3A4 metabolisiert. Deshalb können andere Stoffe, die über den selben Weg metabolisiert werden oder die Aktivität von CYP3A4 verändern, die Pharmakokinetik von Indinavir beeinflussen. Ebenso könnte auch Indinavir die Pharmakokinetik anderer Stoffe beeinflussen, die über diesen Weg metabolisiert werden. Siehe auch 4.3 Gegenanzeigen und 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung. Bei der spezifischen Untersuchung möglicher Wechselwirkungen zwischen Indinavir und Zidovudin, Zidovudin/Lamivudin, Stavudin, Trimethoprim/Sulfamethoxazol, Fluconazol, Isoniazid, Clarithromycin, Chinidin, Cimetidin, Theophyllin, Methadon sowie einem oralen Kontrazeptivum (Norethisteron/Ethinylestradiol 1/35) wurden zwischen Indinavir und diesen Arzneimitteln keine klinisch relevanten Wechselwirkungen beobachtet. Klinisch relevante Wechselwirkungen fanden sich mit den folgenden Arzneimitteln: Mögliche Wechselwirkungen zwischen Indinavir und Warfarin wurden nicht speziell untersucht. Eine gleichzeitige Behandlung mit beiden Stoffen könnte zu erhöhten Spiegeln von Warfarin führen. Kalziumantagonisten Kalziumantagonisten werden über CYP3A4 metabolisiert, das von Indinavir gehemmt wird. Gleichzeitige Anwendung mit CRIXIVAN könnte erhöhte Plasmakonzentrationen von Kalziumantagonisten bewirken, was deren therapeutische und unerwünschte Wirkungen verstärken oder deren Dauer verlängern könnte. 6 Rifabutin Die gemeinsame Gabe von Indinavir 800 mg alle 8 Stunden und Rifabutin entweder 300 mg einmal täglich oder 150 mg einmal täglich wurde in zwei klinischen Studien untersucht. Die Ergebnisse dieser Studien zeigen eine Verkleinerung der AUC von Indinavir (34 %, bzw. 33 %, jeweils im Vergleich zu Indinavir 800 mg alle 8 Stunden allein) und eine Vergrößerung der AUC von Rifabutin (173 %, bzw. 55 %, im Vergleich zu Rifabutin 300 mg einmal täglich allein). Der Anstieg der RifabutinPlasmakonzentration ist wahrscheinlich auf eine durch Indinavir bedingte Hemmung der durch CYP3A4 vermittelten Rifabutinmetabolisierung zurückzuführen. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Indinavir und Rifabutin muss die Indinavirdosis erhöht werden und die Rifabutindosis reduziert werden (siehe Abschnitt 4.2). Ketoconazol Die gleichzeitige Verabreichung von Indinavir und Ketoconazol könnte etwas erhöhte Indinavirspiegel verursachen. Da nicht zu erwarten ist, dass dies das Sicherheitsprofil von Indinavir erheblich beeinträchtigt, wird keine generelle Dosisreduktion empfohlen. Itraconazol Die Gabe von Indinavir 600 mg alle 8 Stunden zusammen mit Itraconazol 200 mg zweimal täglich, einem Inhibitor von CYP3A4, resultierte in einer AUC von Indinavir ähnlich der, die bei alleiniger Verabreichung von Indinavir 800 mg alle 8 Stunden beobachtet wurde (siehe Abschnitt 4.2). Nevirapin Die Gabe von Nevirapin 200 mg zweimal täglich, einem Induktor von CYP3A4, zusammen mit Indinavir 800 mg alle 8 Stunden führte zu einer mittleren Abnahme der AUC von Indinavir um 28 %. Indinavir hatte keinen Einfluss auf die Pharmakokinetik von Nevirapin. Eine Dosiserhöhung von Indinavir auf 1.000 mg alle 8 Stunden sollte bei gemeinsamer Gabe mit Nevirapin erwogen werden. Für diese Kombination liegen keine relevanten Daten zu Wirksamkeit und Verträglichkeit vor. Delavirdin Die Verabreichung von dreimal täglich 400 mg Delavirdin, einem Inhibitor von CYP3A4, zusammen mit einer Einzelgabe von 400 mg Indinavir, ergab AUC-Werte von Indinavir, die 14 % unter denjenigen lagen, die nach alleiniger Gabe einer Dosis von 800 mg Indinavir beobachtet worden waren. Die gemeinsame Anwendung von Delavirdin und einer 600-mg-Dosis Indinavir resultierte in AUC-Werten von Indinavir, die ungefähr 40 % höher waren als die nach alleiniger Anwendung einer Dosis von 800 mg Indinavir beobachteten. Indinavir hatte keinen Einfluss auf die Pharmakokinetik von Delavirdin. Eine Dosisreduktion von Indinavir auf 400-600 mg alle 8 Stunden sollte bei gemeinsamer Gabe mit Delavirdin erwogen werden. Für diese Kombination liegen keine relevanten Daten zu Wirksamkeit und Verträglichkeit vor. Efavirenz Wurde Indinavir (800 mg alle 8 Stunden) zusammen mit Efavirenz (200 mg einmal täglich) verabreicht, wurden die AUC und Css, min von Indinavir um ungefähr 31 % beziehungsweise 40 % verringert. Wenn Indinavir mit erhöhter Dosis (1.000 mg alle 8 Stunden) zusammen mit Efavirenz (600 mg einmal täglich) nicht infizierten Freiwilligen verabreicht wurde, wurden, im Vergleich zu der alleinigen Gabe der Standarddosis Indinavir (800 mg alle 8 Stunden), die AUC und Css, min von Indinavir durchschnittlich um 33 - 46 % beziehungsweise 39 – 57 % verringert. Ähnliche Unterschiede bei der AUC und Css, min von Indinavir wurden bei HIV-infizierten Patienten, die Indinavir (1.000 mg alle 8 Stunden) mit Efavirenz (600 mg einmal täglich) bekamen, im Vergleich zur alleinigen Gabe von Indinavir (800 mg alle 8 Stunden), beobachtet. Obwohl die klinische Signifikanz verringerter Indinavir Konzentrationen noch nicht nachgewiesen ist, sollte das Ausmaß der beobachteten pharmakokinetischen Interaktion bei einer Kombinationstherapie mit Efavirenz und Indinavir in Betracht gezogen werden. Eine Dosisanpassung von Efavirenz bei gleichzeitiger Anwendung von Indinavir ist nicht erforderlich. HMG-CoA-Reduktase-Hemmer Bei HMG-CoA-Reduktase-Hemmern wie Lovastatin und Simvastatin, deren Metabolisierung in hohem Maße von CYP3A4 abhängt, werden bei gleichzeitiger Anwendung mit Indinavir deutlich 7 erhöhte Plasmakonzentrationen erwartet. Da erhöhte Konzentrationen an HMG-CoA-ReduktaseHemmern zu Myopathie, einschließlich Rhabomyolyse, führen können, wird die Kombination dieser Arzneimittel mit Indinavir nicht empfohlen. Die Metabolisierung von Atorvastatin ist in geringerem Ausmaß von CYP3A4 abhängig. Klinische Daten über die Kombination von Indinavir mit HMGCoA-Reduktase-Hemmern, die nicht überwiegend über CYP3A4 metabolisiert werden, stehen nicht zur Verfügung. Die Metabolisierung von Pravastatin und Fluvastatin hängt nicht von CYP3A4 ab und Wechselwirkungen mit PIs werden nicht erwartet. Ist eine Behandlung mit HMG-CoA-ReduktaseHemmern angezeigt, werden Pravastatin und Fluvastatin empfohlen. Johanniskraut (Hypericum perforatum) Die gemeinsame Anwendung von Indinavir und pflanzlichen Präparaten, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, führte dazu, dass der Plasmaspiegel von Indinavir erheblich, nämlich auf 20 % im Vergleich zu der Plasmakonzentration bei Einnahme von Indinavir allein verringert wird. Dieser Effekt beruht auf einer von Johanniskraut verursachten Induktion der Arzneimittel metabolisierenden Enzyme und/oder der Transportproteine. Daher dürfen pflanzliche Präparate, die Johanniskraut enthalten, nicht gleichzeitig mit CRIXIVAN angewendet werden. Sollte ein Patient bereits Johanniskraut einnehmen, setzen Sie Johanniskraut ab, untersuchen Sie die Viruslast und – falls möglich – die Plasmakonzentration von Indinavir. Die Plasmakonzentration von Indinavir kann nach dem Absetzen von Johanniskraut ansteigen, so dass die Dosierung von CRIXIVAN angepasst werden muss. Die Induktionswirkung von Johanniskraut kann bis zu 2 Wochen nach Absetzen der Behandlung mit Johanniskraut anhalten (siehe Abschnitt 4.3). Pimozid Pimozid darf nicht zusammen mit Indinavir eingesetzt verden. Die Hemmung von CYP3A4 durch Indinavir kann die Plasmakonzentration von Pimozid erhöhen und so möglicherweise zu einer Verlängerung des QT-Intervalls und damit verbundenen ventrikulären Arrhythmien führen. Rifampicin Rifampicin darf nicht zusammen mit Indinavir eingesetzt werden. Die Anwendung von Rifampicin bei Patienten, die Indinavir erhalten, reduziert die Plasmaspiegel von Indinavir erheblich auf 1/10 der Werte bei alleiniger Verabreichung von Indinavir. Dieser Effekt beruht auf der Induktion von CYP3A4 durch Rifampicin (siehe Abschnitt 4.3). Ritonavir Bei Probanden wurde durch die gleichzeitige Einnahme über zwei Wochen von je zweimal täglich Indinavir (800 mg) und Ritonavir (100 mg, 200 mg oder 400 mg) zusammen mit der Nahrung die AUC24h von Indinavir um 178 %, 266 % bzw. 220 % vergrößert (bezogen auf historische Daten zur AUC24h von Indinavir bei Patienten, die CRIXIVAN° 800 mg alle 8 Stunden allein erhielten). Außerdem führte die gleichzeitige Einnahme von Indinavir (400 mg) und Ritonavir (400 mg) je zweimal täglich zu einer Vergrößerung der AUC24h von Indinavir um 68 %. In derselben Studie zeigte sich bei gleichzeitiger, zweimal täglicher Einnahme von Indinavir (800 mg) und Ritonavir (100 mg oder 200 mg) eine Vergrößerung der AUC24h von Ritonavir um 72 %, bzw. 96 % im Vergleich zur Einnahme der gleichen Dosen von Ritonavir allein. Dagegen war die Wirkung der gleichzeitigen Einnahme von Indinavir (800 mg oder 400 mg) und Ritonavir (400 mg) je zweimal täglich auf die AUC24h von Ritonavir (Abnahme um jeweils 7 %) zu vernachlässigen. Zurzeit liegen noch keine Daten zur Verträglichkeit oder Wirksamkeit für die Anwendung dieser Präparatekombination bei Patienten vor. Bei einer gemeinsamen Einnahme von Ritonavir und Indinavir (zweimal täglich 800 mg) ist Vorsicht geboten, da das Risiko einer Nephrolithiasis dadurch erhöht sein kann. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist dringend angeraten. Es kann sinnvoll sein, die Plasmakonzentration von Indinavir zu überwachen, wenn die Dosierung aufgrund von Verträglichkeitsproblemen reduziert wird. Es liegen nicht ausreichend Daten vor, um definitiv einen Zusammenhang zwischen den Indinavir-Plasmakonzentrationen und der Wirksamkeit sowie dem Auftreten von Nephrolithiasis zu belegen (siehe Abschnitt 4.4.). Saquinavir Die gleichzeitige Einnahme von Indinavir und Saquinavir (600-mg-Hartkapseln oder 800-mgWeichkapseln oder 1.200-mg-Weichkapseln Einzeldosis) bei gesunden Probanden führte zu einer 8 Vergrößerung der AUC24h für Saquinavir um 500 %, 620 % bzw. 360 %. Für diese Kombination liegen keine relevanten Daten zur Verträglichkeit und Wirksamkeit vor. Das Studiendesign erlaubt keine Auswertung der Wirkung von Saquinavir auf Indinavir, aber es wird vermutet, dass die AUC8h von Indinavir bei gleichzeitiger Anwendung mit Saquinavir um fast das Zweifache ansteigt. Didanosin Die Frage möglicher Wechselwirkungen zwischen Indinavir und Didanosin wurde nicht in einer Studie untersucht. Zu bedenken ist jedoch, dass für eine optimale Resorption von Indinavir ein normaler pH-Wert im Magen (im sauren Bereich) erforderlich ist, Didanosin aber - das zur Erhöhung des pH Puffersubstanzen enthält - durch Säure rasch abgebaut wird. Indinavir und Didanosin sollten in mindestens einstündigem Abstand auf leeren Magen eingenommen werden (siehe Fachinformation für Didanosin). In einer klinischen Studie hatte die Anwendung von Didanosin drei Stunden nach Verabreichung von Indinavir keine Veränderung der antiretroviralen Aktivität zur Folge. Sildenafil Da Indinavir ein Inhibitor von CYP3A4 ist, führt die gleichzeitige Einnahme von CRIXIVAN und Sildenafil wahrscheinlich durch die kompetitive Hemmung dieses Metabolismus zu einem Anstieg der Plasmakonzentration von Sildenafil. In einer publizierten Studie mit HIV-infizierten Männern unter Dauerbehandlung mit 800 mg Indinavir hatte die gleichzeitige Einnahme einer Einzeldosis von 25 mg Sildenafil keine signifikante Wirkung auf die AUC von Indinavir, sie führte jedoch zu einer Vergrößerung der AUC von Sildenafil um 340 % im Vergleich zu historischen Kontrolldaten zur Pharmakokinetik von Sildenafil, dosisnormiert auf 25 mg. Eine Anfangsdosis von 25 mg Sildenafil sollte erwogen werden, wenn Indinavir und Sildenafil gemeinsam eingenommen werden (siehe die Fachinformation des Herstellers von Sildenafil). Sonstige Der gleichzeitige Einsatz von anderen Arzneimitteln, die Induktoren von CYP3A4 sind (z. B. Phenobarbital, Phenytoin, Dexamethason, Carbamazepin), kann die Plasmakonzentration von Indinavir verringern. Zu Informationen über Ernährung und die Wirkung der Nahrung auf die Resorption von Indinavir siehe Abschnitt 4.2und 5.2 . 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit Anwendung während der Schwangerschaft Es liegen keine geeigneten und gut kontrollierten Studien an schwangeren Frauen vor. Indinavir darf während der Schwangerschaft nur verabreicht werden, wenn der potenzielle Nutzen das mögliche Risiko für den Feten rechtfertigt. Angesichts der deutlich erniedrigten systemischen Exposition von Indinavir ante partum, die in einer kleinen Studie mit HIV-infizierten schwangeren Patientinnen beobachtet wurde und der begrenzten Datenlage dieser Patientenpopulation, wird die Einnahme von Indinavir während der Schwangerschaft nicht empfohlen (siehe Abschnitt 5.2). Bei 14 % der Patienten trat unter Behandlung mit Indinavir eine Hyperbilirubinämie auf; hauptsächlich in Form von indirektem Bilirubin. Da nicht bekannt ist, ob Indinavir die physiologische Neugeborenen-Hyperbilirubinämie verstärkt, darf Indinavir bei Schwangeren kurz vor dem Geburtstermin nur bei strenger Indikationsstellung angewendet werden (siehe Abschnitt 4.8). Die Gabe von Indinavir an neugeborene Rhesusaffen bewirkte eine leichte Verstärkung der vorübergehenden physiologischen Hyperbilirubinämie, die bei dieser Art nach der Geburt beobachtet wird. Eine Gabe von Indinavir an trächtige Rhesusaffen während des dritten Trimenon bewirkte keine solche Verstärkung bei den Neugeborenen; jedoch war Indinavir nur begrenzt plazentagängig. Anwendung während der Stillzeit Um die Übertragung von HIV zu verhindern, wird empfohlen, dass HIV-infizierte Mütter ihre Säuglinge unter keinen Umständen stillen. Es ist nicht bekannt, ob Indinavir beim Menschen in die 9 Muttermilch übertritt. Frauen, die mit Indinavir behandelt werden, sollten angehalten werden, abzustillen. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Es gibt keine Anzeichen dafür, dass Indinavir die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt. Die Patienten sollten jedoch darüber informiert werden, dass unter der Behandlung mit Indinavir über Schwindelgefühl und verschwommenes Sehen berichtet wurde. 4.8 Nebenwirkungen Klinische Erfahrungen Indinavir wurde weltweit in kontrollierten Studien allein oder in Kombination mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln (Zidovudin, Didanosin, Stavudin und/oder Lamivudin) etwa 2.000 Patienten, größtenteils erwachsenen, männlichen Kaukasier (15 % Frauen), verabreicht. Indinavir hatte keine Auswirkungen auf Art, Häufigkeit oder Schweregrad der wichtigsten mit Zidovudin, Didanosin oder Lamivudin in Zusammenhang stehenden Nebenwirkungen. Die unten angegebenen Nebenwirkungen, die bei ≥ 5 % der Patienten (n = 309) während 24-wöchiger Behandlung mit CRIXIVAN allein oder in Kombination auftraten, wurden von den Prüfärzten als möglicherweise, wahrscheinlich oder sicher durch CRIXIVAN verursacht beurteilt. Viele dieser Nebenwirkungen sind bei diesen Patienten als typischerweise weit verbreitete oder häufig auftretende krankheitsbedingte Veränderungen bekannt. Diese Nebenwirkungen waren: Übelkeit (35,3 %), Kopfschmerzen (25,2 %), Diarrhö (24,6 %), Schwäche/Müdigkeit (24,3 %), Ausschlag (19,1 %), veränderte Geschmackswahrnehmung (19,1 %), trockene Haut (16,2 %), Bauchschmerzen (14,6 %), Erbrechen (11 %), Schwindel (10,7 %).Das Auftreten klinischer Nebenwirkungen – mit Ausnahme der trockenen Haut, des Hautausschlags und der veränderten Geschmackswahrnehmung - in der Kontrollgruppe, die mit antiretroviral wirksamen Nukleosidanaloga behandelt wurde, war ähnlich häufig oder häufiger als bei den Patienten, die mit CRIXIVAN allein oder in Kombination behandelt wurden. Bei 107 Patienten, die mit CRIXIVAN allein oder in Kombination für bis zu 48 Wochen behandelt wurden, war das allgemeine Sicherheitsprofil ähnlich. Nebenwirkungen einschließlich Nephrolithiasis können zu einer Unterbrechung der Therapie führen. Sehr häufig (> 10 %) Störungen des Nervensystems: Kopfschmerzen, Schwindel. Gastrointestinale Beschwerden: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Dyspepsie. Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: Ausschlag, trockene Haut. Funktionsstörungen der Niere und der ableitenden Harnwege: Nephrolithiasis bei Kindern ab 3 Jahren. Allgemeine Störungen und Reaktionen an der Applikationsstelle: Schwäche/Müdigkeit, veränderte Geschmackswahrnehmungen, Bauchschmerzen. Häufig (5 – 10 %) Störungen des Nervensystems: Schlaflosigkeit, Hypästhesie, Parästhesie. Gastrointestinale Beschwerden: Flatulenz, trockener Mund, Sodbrennen. Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: Pruritus. Funktionsstörungen des Bewegungsapparates, des Bindegewebes und der Knochen: Myalgie. Funktionsstörungen der Niere und der ableitenden Harnwege: Nephrolithiasis bei Erwachsenen, Dysurie. 10 Nephrolithiasis einschließlich Flankenschmerz mit oder ohne Hämaturie (einschließlich Mikrohämaturie) wurde bei ungefähr 10 % der Patienten (252/2.577) berichtet, die CRIXIVAN im Rahmen klinischer Studien erhielten, im Vergleich zu 2,2 % in den Kontrollgruppen. Im Allgemeinen standen diese Ereignisse nicht im Zusammenhang mit einer renalen Dysfunktion und konnten durch Flüssigkeitszufuhr und zeitweilige Therapieunterbrechung (d. h. 1-3 Tage) beseitigt werden. In klinischen Studien mit pädiatrischen Patienten ab 3 Jahren war das Nebenwirkungsprofil dem von Erwachsenen vergleichbar; allerdings trat Nephrolithiasis mit 29 % (20/70) bei pädiatrischen Patienten, die mit CRIXIVAN in der empfohlenen Dosierung von 500 mg/m2 alle 8 Stunden behandelt wurden, häufiger auf. Laborbefunde Die aufgetretenen Veränderungen von Laborparametern bei ≥ 10% der Patienten unter CRIXIVAN allein oder in Kombination, die von den Prüfärzten als möglicherweise, wahrscheinlich oder sicher durch CRIXIVAN verursacht beurteilt wurden, waren: Sehr häufig (> 10 %) Störungen des Blut- und Lymphsystems : Anstieg von MCV (Erythrozytenvolumen), Abnahme der neutrophilen Granulozyten. Funktionsstörungen der Niere und der ableitenden Harnwege: Hämaturie; Proteinurie; Kristallurie; Pyurie bei Kindern ab 3 Jahren. Funktionsstörungen der Leber und der Galle: Eine isolierte asymptomatische Hyperbilirubinämie (Gesamt-Bilirubin ≥ 2,5 mg/dl, bzw. 43 mikromol/l), vorwiegend als Anstieg des indirekten Bilirubins berichtet und nur selten von einer Erhöhung von ALT, AST oder der alkalischen Phosphatase begleitet, wurde bei ungefähr 14 % der Patienten unter Behandlung mit CRIXIVAN, allein oder in Kombination mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln, beobachtet. Die meisten Patienten setzten die Behandlung mit CRIXIVAN in unveränderter Dosierung fort, und die Bilirubinkonzentration kehrte nach und nach wieder auf den Ausgangswert zurück. Hyperbilirubinämie trat häufiger bei Dosen über 2,4 g/Tag auf, verglichen mit Dosierungen unter 2,4 g/Tag. Anstieg von ALT und AST. In klinischen Studien mit CRIXIVAN an pädiatrischen Patienten ab 3 Jahren wurde asymptomatische Pyurie unbekannter Ursache bei 10,9 % (6/55) der Patienten festgestellt, die CRIXIVAN in der empfohlenen Dosierung von 500 mg/m2 alle 8 Stunden erhielten. In einigen dieser Fälle war gleichzeitig das Serumkreatinin leicht erhöht. Erfahrungen nach Markteinführung Die folgenden zusätzlichen Nebenwirkungen wurden nach Markteinführung berichtet; sie stammen aus Spontanberichten, für die keine genauen Angaben zur Häufigkeit vorliegen. Störungen des Blut- und Lymphsystems: Verstärkte Spontanblutungen bei hämophilen Patienten; Anämie einschliesslich akute hämolytische Anämie; Thrombozytopenie (siehe Abschnitt 4.4). Störungen des Immunsystems: Anaphylaktoide Reaktionen. Endokrine Störungen: Neu auftretender Diabetes mellitus oder Hyperglykämie oder Verschlechterung eines vorbestehenden Diabetes mellitus (siehe Abschnitt 4.4). Störungen des Nervensystems: Orale Parästhesie. Gastrointestinale Beschwerden: Hepatitis einschließlich Meldungen eines Leberversagens, Pankreatitis. Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: Ausschlag einschließlich Erythema multiforme und Stevens-Johnson-Syndrom, allergische Vaskulitis, Alopezie, Hyperpigmentierung, Urtikaria, eingewachsene Zehennägel und/oder Paronychie. Funktionsstörungen des Bewegungsapparates, des Bindegewebes und der Knochen: Myalgie, Myositis, Rhabdomyolyse. 11 Funktionsstörungen der Niere und ableitenden Harnwege: Nephrolithiasis, in einigen Fällen mit Niereninsuffizienz oder akutem Nierenversagen; interstitielle Nephritis, gelegentlich zusammen mit Ablagerungen von Indinavir-Kristallen. Bei einigen Patienten blieb die interstitielle Nephritis nach Absetzen von Indinavir bestehen; Leukozyturie (siehe Abschnitt 4.4). Allgemeine Störungen und Störungen an der Applikationsstelle: Die antiretrovirale Kombinationstherapie wurde mit einer Umverteilung des Körperfetts (Lipodystrophie) bei HIVPatienten assoziiert, einschließlich eines Verlustes von peripherem und fazialem Unterhautfettgewebe, vermehrtem intraabdominellen und viszeralen Fettgewebe, Hypertrophie der Brüste und dorsozervikaler Fettansammlung („Stiernacken"). Die antiretrovirale Kombinationstheraphie wurde mit Stoffwechselanomalien assoziiert, wie Hypertriglyzeridämie, Hypercholesterinämie, Insulinresistenz, Hyperglykämie und Hyperlaktatämie (siehe Abschnitt 4.4.). Bei HIV-infizierten Patienten mit schwerem Immundefekt kann sich zum Zeitpunkt der Einleitung einer antiretroviralen Kombinationstherapie (ART) eine entzündliche Reaktion auf asymptomatische oder residuale opportunistische Infektionen entwickeln (siehe Abschnitt 4.4). Laborbefunde: Die folgenden zusätzlichen Laborwertveränderungen wurden nach Markteinführung berichtet; sie stammen aus Spontanberichten, für die keine genauen Angaben zur Häufigkeit vorliegen. Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen: Erhöhte Serumtriglyzeride, erhöhtes Serumcholesterin. Funktionsstörungen der Leber und der Galle: Leberfunktionsstörungen. Funktionsstörungen des Bewegungsapparates, des Bindegewebes und der Knochen: Erhöhung der CPK. 4.9 Überdosierung Es gab Berichte über eine Überdosierung von CRIXIVAN beim Menschen. Die häufigsten Symptome betrafen den Gastrointestinaltrakt (z. B. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall) oder die Nieren (z. B. Nephrolithiasis, Flankenschmerz, Hämaturie). Es ist nicht bekannt, ob Indinavir durch Peritoneal- oder Hämodialyse aus dem Blut entfernt werden kann. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Protease-Hemmer, ATC-Code J05A E02 Wirkmechanismus Indinavir hemmt rekombinante HIV-1- und HIV-2-Protease mit einer ca. zehnmal stärkeren Selektivität für HIV-1-Protease im Vergleich zu HIV-2-Protease. Indinavir bindet reversibel an das aktive Zentrum der Protease und hemmt das Enzym kompetitiv. Diese Hemmung verhindert die Spaltung des viralen Vorläuferpolyproteins, die bei der Reifung des neugebildeten Viruspartikels stattfindet. Die so entstehenden unreifen Viruspartikel sind nicht infektiös und können keine neuen Infektionszyklen auslösen. Indinavir hatte keine signifikante Hemmwirkung auf die eukaryotischen Proteasen humanes Renin, humanes Cathepsin D, humane Elastase und humaner Faktor Xa. Mikrobiologie Indinavir bewirkte in Konzentrationen zwischen 50 und 100 nMol eine 95 %ige Hemmung (IC95) der Virusausbreitung (im Vergleich zu einer unbehandelten virusinfizierten Kontrolle) in humanen TLymphozytenkulturen und primären humanen Monozyten/Makrophagen, die mit den HIV-1-Varianten LAI, MN, und RF, bzw. der Makrophagen infizierenden Form SF 162 infiziert waren. In Konzentrationen zwischen 25 und 100 nMol bewirkte Indinavir darüber hinaus eine 95 %ige 12 Hemmung der Virusausbreitung in Kulturen mitogen-aktivierter humaner mononukleärer Zellen aus dem peripheren Blut, die mit verschiedenen primären klinischen HIV-1-Isolaten (u. a. auch gegenüber Zidovudin und Non-Nukleosid-RT-Hemmern (NNRTIs) resistenten Isolaten) infiziert worden waren. Eine synergistische antiretrovirale Aktivität wurde beobachtet, wenn humane T-Lymphozyten, die mit der LAI-Variante von HIV-1 infiziert waren, mit Indinavir und entweder Zidovudin, Didanosin oder mit NNRTIs inkubiert wurden. Arzneimittelresistenz Bei einigen Patienten wurde ein Nachlassen der Virus-RNA-Suppression beobachtet; die CD4-Zellzahl blieb jedoch oft höher als vor der Behandlung. Das Nachlassen der Virus-RNA-Suppression ging typischerweise mit einer Verdrängung des zirkulierenden empfindlichen Virus durch resistente Virusvarianten einher. Die Resistenz korrelierte mit der Akkumulation von Mutationen im Virusgenom, die zur Expression von Aminosäurensubstitutionen in der Virusprotease führten. Mindestens elf Aminosäurepositionen der Protease wurden mit einer Resistenz gegen Indinavir in Zusammenhang gebracht: L10, K20, L24, M46, I54, L63, I64, A71, V82, I84 und L90. Die Grundlage für deren Anteil bei der Ausprägung einer Resistenz ist jedoch komplex. Keine dieser Substitutionen war notwendig oder ausreichend für eine Resistenz. Beispielsweise konnte keine einzelne Substitution und kein Paar von Substitutionen eine messbare (≥ vierfache) Resistenz gegen Indinavir bewirken und der Grad der Resistenz war abhängig von der Art, in der mehrere Substitutionen kombiniert wurden. Im Allgemeinen resultierten jedoch aus der Co-Expression einer größeren Anzahl von Substitutionen an den 11 identifizierten Positionen höhere Resistenzgrade. Bei den Patienten, die unter einer Monotherapie mit Indinavir 800 mg alle 8h einen Wiederanstieg der Viruslast aufwiesen, wurden Substitutionen an nur drei dieser Stellen bei der Mehrheit der Patienten beobachtet: V82 (zu A oder F), M46 (zu I oder L) und L10 (zu I oder R). Andere Substitutionen wurden weniger häufig beobachtet. Die beobachteten Aminosäuresubstitutionen schienen sich sequenziell und in nicht vorhersagbarer Reihenfolge anzusammeln, wahrscheinlich als Resultat der anhaltenden viralen Replikation. Zu betonen ist, dass ein Nachlassen der Virus-RNA-Suppression häufiger beobachtet wird, wenn die Dosierung von Indinavir bei Therapiebeginn unter der empfohlenen oralen Dosis von 2,4 g/Tag liegt. Um die Suppression der Virusreplikation zu verstärken und das Auftreten resistenter Viren zu verhindern, muss die Behandlung mit Indinavir mit der empfohlenen Dosierung eingeleitet werden. Die kombinierte Anwendung von Indinavir mit Nukleosidanaloga (mit denen der Patient bisher noch nicht behandelt wurde) könnte der Resistenzentwicklung gegen Indinavir und die Nukleosidanaloga entgegenwirken. In einer Vergleichsstudie schützte die Kombinationstherapie mit Nukleosidanaloga (Dreifachtherapie mit Zidovudin und Didanosin) vor der Selektion eines Virus, das mindestens eine Aminosäuresubstitution aufwies, die mit einer Resistenz gegen Indinavir (13/24 gegenüber 2/20 in Therapiewoche 24) und die Nukleosidanaloga (10/16 gegenüber 0/20 in Therapiewoche 24) einherging. Kreuzresistenz In Isolaten von HIV-1-Infizierten mit verminderter Empfindlichkeit gegenüber Indinavir fanden sich unterschiedliche Ausprägungsmuster und Grade der Kreuzresistenz gegenüber einer Vielzahl von HIV-PIs, u.a. Ritonavir und Saquinavir. Eine voll ausgeprägte Kreuzresistenz fand sich zwischen Indinavir und Ritonavir; bei der Kreuzresistenz gegen Saquinavir gab es Unterschiede zwischen den Isolaten. Viele Aminosäuresubstitutionen in der Protease, die mit einer Resistenz gegen Ritonavir und Saquinavir in Verbindung gebracht werden, spielen auch bei der Resistenz gegen Indinavir eine Rolle. Pharmakodynamische Wirkungen Erwachsene: Es ist belegt, dass die Behandlung mit Indinavir allein oder in Kombination mit anderen antiretroviralen Substanzen (d. h. Nukleosidanaloga) bei Patienten mit CD4Zellzahlen < 500 Zellen/mm³ die Virusbelastung verringert und die CD4-Lymphozytenzahl erhöht. 13 Es wurde gezeigt, dass Indinavir allein oder in Kombination mit Nukleosidanaloga (Zidovudin/Stavudin und Lamivudin) die klinische Progression im Vergleich zu Nukleosidanaloga verzögert und einen anhaltenden Effekt auf die Viruslast und CD4-Zahl hat. In mit Zidovudin vorbehandelten Patienten reduzierte die Kombination von Indinavir, Zidovudin und Lamivudin im Vergleich zu Lamivudin, das zu Zidovudin hinzugegeben wurde, die Wahrscheinlichkeit einer als AIDS zu definierenden Erkrankung oder eines Todes [AIDS defining illness or death (ADID)] nach 48 Wochen von 13 % auf 7 %. In ähnlicher Weise reduzierte Indinavir mit und ohne Zidovudin bei nicht vorbehandelten Patienten im Vergleich zu Zidovudin allein nach 48 Wochen die Wahrscheinlichkeit von ADID von 15 % (Zidovudin allein) auf ungefähr 6 % (Indinavir allein oder in Kombination mit Zidovudin). Die Auswirkungen auf die Viruslast waren durchgehend ausgeprägter bei Patienten, die mit Indinavir in Kombination mit Nukleosidanaloga behandelt wurden, jedoch variierte der Anteil der Patienten, die Virus-RNA im Serum unterhalb der Nachweisgrenze (500 Kopien/ml) enthielten, von Studie zu Studie: nach Woche 24 von 40 % bis zu mehr als 80 %. Dieses Verhältnis scheint während einer längeren Nachbeobachtungszeit stabil zu bleiben. Ebenso scheint, im Vergleich zu Indinavir allein, der Effekt auf die CD4-Zellzahl bei Patienten, die mit Indinavir in Kombination mit Nukleosidanaloga behandelt werden, ausgeprägter zu sein. Im Rahmen von Studien blieb dieser Effekt auch über eine längere Nachbeobachtungszeit erhalten. Pädiatrische Patienten: Das Design von zwei laufenden klinischen Studien an 41 pädiatrischen Patienten (4-15 Jahre) dient zur Bestimmung der Sicherheit, der antiretroviralen Aktivität und der Pharmakokinetik von Indinavir in Kombination mit Stavudin und Lamivudin. In einer Studie betrug der Anteil von Patienten mit einer Virus-RNA im Plasma unter 400 Kopien/ml 60 % in Woche 24; die CD4-Zellzahlen stiegen um durchschnittlich 242 Zellen/mm3 an; der durchschnittliche Anstieg des Prozentanteils an CD4Zellzahlen betrug 4,2 %. In Woche 60 betrug der Anteil von Patienten mit einer Virus-RNA im Plasma unter 400 Kopien/ml 59%. In einer weiteren Studie betrug in Woche 16 der Anteil an Patienten mit einer Virus-RNA im Plasma unter 400 Kopien/ml 59 %; der durchschnittliche Anstieg der CD4-Zellzahlen lag bei 73 Zellen/mm3, der durchschnittliche Prozentanteil der CD4-Zellen stieg um 1,2 %. In Woche 24 betrug der Anteil von Patienten mit einer Virus-RNA im Plasma unter 400 Kopien/ml 60 %. 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Resorption Im Nüchternzustand wird Indinavir rasch resorbiert, und die maximale Plasmakonzentration stellt sich nach 0,8 h ± 0,3 h (Mittelwert ± Standardabweichung) ein. Im Dosisbereich von 200-800 mg findet sich ein etwas mehr als dosisproportionaler Anstieg der Plasmakonzentration. Zwischen den Plasmaspiegeln bei 800-mg- und 1000-mg-Dosierungen ist die Abweichung von der Dosisproportionalität weniger ausgeprägt. Aufgrund der kurzen Halbwertszeit von 1,8 h ± 0,4 h führt eine Mehrfachgabe nur zu einem minimalen Anstieg der Plasmakonzentration. Die Bioverfügbarkeit einer Einzelgabe von 800 mg Indinavir betrug ungefähr 65 % (90 % CI, 58- 72 %). Daten einer “steady state”-Studie mit gesunden Probanden deuten auf eine tagesrhythmische Schwankung in der Pharmakokinetik von Indinavir hin. Nach Dosierungen von 800 mg alle 8 Stunden betrugen die Plasmahöchstkonzentrationen (Cmax) nach Einnahme am Vormittag, am Nachmittag und am Abend jeweils 15.550 nM, 8.720 nM und 8.880 nM; dies entsprach Plasmakonzentrationen 8 Stunden nach Einnahme von jeweils 220 nM, 210 nM und 370 nM. Die Bedeutung dieser Ergebnisse für Indinavir in Kombination mit Ritonavir (Boosterdosis) ist unbekannt. Erwachsene HIV-positive Patienten erreichten in einer Studie nach Dosierungen von 800 mg alle 8 Stunden im „steady-state“ geometrische Mittel von: AUC0-8h von 27.813 nM⋅*h (90% Konfidenzintervall = 22.185, 34.869), Plasmahöchstkonzentrationen von 11.144 nM (90% Konfidenzintervall 9.192, 13.512) und Plasmakonzentrationen 8 Stunden nach Einnahme von 211 nM (90% Konfidenzintervall 163, 274). 14 Gesunde Probanden erreichten in einer Studie nach Dosierungen von 800 mg/100 mg Indinavir/Ritonavir alle 12 Stunden mit einer fettarmen Mahlzeit im “steady state” das geometrische Mittel von: AUC0-12h von 11.6067 nM -*h (90% Konfidenzintervall = 101.680, 132.490), Plasmahöchstkonzentrationen von 19.001 nM (90% Konfidenzintervall = 17.538, 20.588), und Plasmakonzentrationen 12 Stunden nach Einnahme von 2.274 nM (90% Konfidenzintervall = 1.701, 3.042). Bei Verabreichung des Therapieschemas zusammen mit einer fettreichen Mahlzeit wurde kein signifikanter Unterschied in der Exposition beobachtet. Ein Therapieschema mit Indinavir 500 mg/m2 alle 8 Stunden ergab bei HIV-infizierten pädiatrischen Patienten eine AUC0-8h von 27.412 nM*h; Plasmahöchstkonzentrationen von 12.182 nM und eine Plasmakonzentration von 122 nMol 8 Stunden nach Einnahme. Die AUC und die Plasmahöchstkonzentrationen waren im Allgemeinen denen ähnlich, die bereits bei HIV-infizierten Erwachsenen beobachtet wurden, die die empfohlene Dosis von 800 mg alle 8 Stunden erhielten; es ist jedoch zu beachten, dass die Plasmakonzentrationen 8 Stunden nach Einnahme etwas geringer waren. Es wurde nachgewiesen, dass die systemische Indinavir Exposition während der Schwangerschaft deutlich erniedrigt ist (PACTG 358: CRIXIVAN, 800 mg alle 8 Stunden + Zidovudin, 200 mg alle 8 Stunden, sowie Lamivudin, 150 mg zweimal pro Tag). In der 30.-32. Gestationswoche betrug die mittlere Indinavir Plasma AUC0-8h bei elf schwangeren Frauen 9231 nM*hr, die gegenüber einem 6 Wochen post partum gemessenenVergleichswert um 74% (95% CI: 50%, 86 %) erniedrigt war. Sechs dieser elf Patientinnen (55 %) hatten 8 Stunden nach Einnahme eine mittlere Indinavir Plasmakonzentration (Cmin) unterhalb der Nachweisgrenze einer sicheren Quantitätsbestimmungsmethode. Sechs Wochen post partum war die Pharmakokinetik von Indinavir bei diesen elf Patientinnen im Allgemeinen wieder vergleichbar mit der bei nichtschwangeren Patientinnen, die in einer anderen Studie beobachtet wurde (siehe Abschnitt 4.6). Bei Einnahme von Indinavir mit einer Mahlzeit mit hohem Kalorien-, Fett- und Proteingehalt verlief die Resorption verzögert und abgeschwächt; die AUC war um ca. 80 % und die Cmax um ca. 86 % verkleinert. Bei Einnahme mit einer leichten Mahlzeit, z. B. trockenem Toast (ohne Butter) mit Marmelade oder Fruchtkonserve, Apfelsaft und Kaffee (mit Magermilch oder entrahmter Milch und Zucker oder Cornflakes mit Magermilch oder entrahmter Milch und Zucker), war die Plasmakonzentration vergleichbar mit einer Einnahme im Nüchternzustand. Wenn Indinavir als mit Apfelmus vermengtes Indinavirsulfatsalz (aus geöffneten Hartkapseln) eingenommen wurde, war die Pharmakokinetik im Allgemeinen mit der Pharmakokinetik von Indinavir vergleichbar, wenn es in Form von Hartkapseln nüchtern eingenommen wurde. Für HIVinfizierte pädiatrische Patienten ergaben sich folgende pharmakokinetische Parameter für mit Apfelmus vermengtem Indinavir: AUC0-8h von 26980 nM*h; eine Plasmahöchstkonzentration von 13.711 nM und eine Plasmakonzentration von 146 nM 8 Stunden nach Einnahme. Verteilung Indinavir bindet nicht stark an humane Plasmaproteine (39 % ungebunden). Es gibt keine Daten über die ZNS-Gängigkeit von Indinavir beim Menschen. Biotransformation Sieben Hauptmetaboliten wurden nachgewiesen, die Verstoffwechselung erfolgt durch Glucuronidierung am Pyridin-N, Pyridin-N-Oxidation mit und ohne 3´-Hydroxylierung am Indan-ring, 3´-Hydroxylierung von Indan, p-Hydroxylierung des Phenylmethylrests und N-Depyridomethylierung mit und ohne 3´-Hydroxylierung. In-vitro-Studien mit humanen Lebermikrosomen zeigten, dass Cytochrom CYP3A4 als einziges P450-Isoenzym eine wichtige Rolle bei der oxidativen Metabolisierung von Indinavir spielt. Die Untersuchung von Plasma- und Urinproben von Probanden, die Indinavir erhalten hatten, ergab, dass die Metaboliten von Indinavir nur wenig Aktivität hinsichtlich einer Proteasehemmung haben. Elimination 15 Im Dosisbereich von 200–1.000 mg nahm die Wiederfindung von Indinavir im Urin bei Gesunden und HIV-1-Infizierten etwas mehr als dosisproportional zu. Die renale Clearance (116 ml/min) von Indinavir ist im gesamten klinischen Dosisbereich konzentrationsunabhängig. Weniger als 20 % des verabreichten Indinavirs werden mit dem Urin ausgeschieden. Die mittlere renale Exkretion der unveränderten Substanz nach Einmalgabe im Nüchternzustand betrug 10,4 % nach einer 700-mgDosis und 12,0 % nach einer 1.000-mg-Dosis. Indinavir wird mit einer Halbwertszeit von 1,8 Stunden ausgeschieden. Spezielle Charakteristika bei Patienten Die Pharmakokinetik von Indinavir scheint nicht durch die ethnische Zugehörigkeit des Patienten beeinflusst zu werden. Die pharmakokinetischen Parameter von Indinavir bei HIV-seropositiven Frauen wiesen keine klinisch signifikanten Unterschiede zu denen von HIV-seropositiven Männern auf. Bei Patienten mit leicht- bis mittelgradiger Leberinsuffizienz und klinisch manifester Zirrhose war die Metabolisierung von Indinavir verringert; nach einer Dosis von 400 mg war die mittlere AUC um 60 % größer als bei Lebergesunden, und die durchschnittliche Halbwertszeit stieg auf ca. 2,8 Stunden an. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Im Urin von Ratten, einem Affen und einem Hund wurden Kristalle festgestellt. Die Kristallurie ging nicht mit einer arzneimittelinduzierten Nierenschädigung einher. Eine Zunahme des Schilddrüsengewichtes und Hyperplasie der Schilddrüsenfollikelzellen aufgrund erhöhter ThyroxinClearance wurde bei Ratten unter Dosen von ≥ 160 mg Indinavir/kg/Tag beobachtet. Ein erhöhtes Lebergewicht fand sich bei Ratten, die Indinavir in einer Dosierung von > 40 mg/kg/Tag erhalten hatten; bei den Tieren, die mit ≥ 320 mg/kg/Tag behandelt worden waren, lag außerdem eine Leberzellhypertrophie vor. Die maximale nicht tödliche orale Dosis von Indinavir bei Ratten und Mäusen war mindestens 5.000 mg/kg, die höchste in akuten Toxizitätsstudien verwendete Dosis. Studien an Ratten zeigten, dass die Aufnahme ins Hirngewebe beschränkt war. Die Verteilung in das und aus dem lymphatischen System erfolgte schnell und die Exkretion in die Milch säugender Ratten war sehr stark. Die Plazentagängigkeit von Indinavir war bei Ratten signifikant, bei Kaninchen jedoch begrenzt. Mutagenität Indinavir war in Studien mit oder ohne metabolische Aktivierung weder mutagen noch genotoxisch. Kanzerogenität Bei Mäusen wurde keine Karzinogenität der höchsten vertragenen Dosis festgestellt. Diese entsprach einer systemischen Exposition, die etwa zwei- bis dreimal höher ist als die klinische Exposition. Bei Ratten wurde bei ähnlicher Exposition eine erhöhte Inzidenz von Schilddrüsenadenomen gesehen, wahrscheinlich in Zusammenhang mit einem Anstieg der Ausschüttung des Thyreoidea stimulierenden Hormons infolge eines Anstiegs der Thyroxin-Clearance. Die Bedeutung dieser Befunde für den Menschen ist wahrscheinlich begrenzt. Entwicklungstoxizität Entwicklungstoxizitätsstudien an Ratten, Kaninchen und Hunden (mit Dosen, die zu einer vergleichbaren oder etwas höheren systemischen Exposition als beim Menschen führten) ergaben keinen Hinweis auf Teratogenität. Bei Ratten wurden keine äußeren oder viszeralen Veränderungen festgestellt, jedoch fand sich eine erhöhte Inzidenz überzähliger Rippen bzw. zervikaler Rippen. Bei Kaninchen oder Hunden fanden sich keine äußeren, viszeralen oder skelettalen Veränderungen. Bei Ratten und Kaninchen wurden keine Auswirkungen auf das Überleben der Embryonen/Feten oder das Gewicht der Feten beobachtet. Bei Hunden wurde eine leicht erhöhte Rate von Resorptionen gesehen, 16 jedoch waren alle Feten mit Indinavir behandelter Tiere lebensfähig und die Inzidenz lebender Feten bei mit Indinavir behandelten Tieren war mit der in der Kontrollgruppe vergleichbar. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Hilfsstoffe Kapselinhalt: - Lactose (wasserfrei) - Magnesiumstearat Kapselhülle: - Gelatine - Titandioxid - Siliciumdioxid - Natriumdodecylsulfat - Drucktinte: Titandioxid (E 171), Indigocarmin (E 132) und Eisenoxid (E 172). 6.2 Inkompatibilitäten Nicht zutreffend. 6.3 Dauer der Haltbarkeit 3 Jahre 6.4 Besondere Lagerungshinweise Im Originalbehältnis aufbewahren. Das Behältnis fest verschlossen halten, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses CRIXIVAN 100 mg Hartkapseln: Flaschen (aus HDPE mit einem Polypropylenverschluss und Folienversiegelung) mit 180 Kapseln. Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht. 6.6 Hinweise für die Handhabung In der Flasche sind Behälter mit Trockenmittel, die nicht herausgenommen werden dürfen. 7. PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER Merck Sharp & Dohme Limited Hertford Road, Hoddesdon Hertfordshire EN11 9BU Vereinigtes Königreich 17 8. ZULASSUNGSNUMMER(N) EU/1/96/024/010 9. DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG 21. November 2001 10. STAND DER INFORMATION 18 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS CRIXIVAN 200 mg Hartkapseln 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG 1 Hartkapsel enthält 250 mg Indinavirsulfat, entsprechend 200 mg Indinavir. Hilfsstoffe siehe unter Abschnitt 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Hartkapseln Die Kapseln sind halbdurchscheinend weiß und in blau mit CRIXIVAN 200 mg beschriftet. 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete CRIXIVAN ist in Kombination mit antiretroviralen Nukleosidanaloga für die Behandlung HIV-1infizierter Erwachsener, Jugendlicher und Kinder ab 4 Jahren angezeigt. Bei Jugendlichen und Kindern ist der Nutzen der Therapie mit Indinavir gegen das erhöhte Risiko einer Nephrolithiasis besonders sorgfältig abzuwägen (siehe Abschnitt 4.4.). 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung CRIXIVAN soll von Ärzten verordnet werden, die auf die Behandlung von HIV-Infektionen spezialisiert sind. Indinavir sollte in Kombination mit anderen antiretroviralen Substanzen auf Basis der aktuellen Daten zur Pharmakodynamik verabreicht werden. Bei Anwendung von Indinavir in Monotherapie können schnell resistente Virusstämme entstehen (siehe Abschnitt 5.1). Erwachsene Die empfohlene Dosierung von CRIXIVAN ist 800 mg per os alle 8 Stunden. Kinder und Jugendliche im Alter von 4-17 Jahren Die für Patienten von 4-17 Jahren empfohlene Dosierung von CRIXIVAN beträgt 500 mg/m2 (Dosisanpassung gemäß der auf der Basis von Größe und Gewicht errechneten Körperoberfläche [KO]) per os alle 8 Stunden (siehe nachfolgende Tabelle). Diese Dosis sollte die für Erwachsene empfohlene Dosierung von 800 mg alle 8 Stunden nicht überschreiten. CRIXIVAN Hartkapseln dürfen nur an Kinder verabreicht werden, die Hartkapseln schlucken können. Es wurden keine Studien mit CRIXIVAN an Kindern unter 4 Jahren durchgeführt (siehe Abschnitt 5.1 Pharmakodynamische und 5.2). 19 Pädiatrische Dosis (500 mg/m2) zur Gabe alle 8 Stunden Körperoberfläche (m2) CRIXIVAN-Dosis Alle 8 Stunden (mg) 0,50 0,75 1,00 1,25 1,50 300 400 500 600 800 Allgemeine Empfehlungen zur Anwendung Die Hartkapseln sollten unzerkaut und ungeöffnet geschluckt werden. Da CRIXIVAN alle 8 Stunden eingenommen werden muss, ist ein patientenfreundliches Einnahmeschema erforderlich. Für eine optimale Resorption sollte CRIXIVAN ohne gleichzeitige Nahrungszufuhr, d. h. eine Stunde vor oder zwei Stunden nach einer Mahlzeit, mit Wasser eingenommen werden. CRIXIVAN kann aber auch mit einer fettarmen, leichten Mahlzeit eingenommen werden. Zur Sicherstellung einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr sollten Erwachsene mindestens 1,5 l Flüssigkeit im Verlauf von 24 Stunden zu sich nehmen. Es wird weiterhin empfohlen, dass Kinder unter 20 kg Körpergewicht mindestens 75 ml/kg/Tag, Kinder mit einem Körpergewicht von 20-40 kg mindestens 50 ml/kg/Tag Flüssigkeit zu sich nehmen. Bei Patienten mit ein- oder mehrmaligen Episoden einer Nephrolithiasis muss eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sichergestellt werden; falls erforderlich kann die Therapie während der akuten Episode der Nephrolithiasis zeitweilig (d. h. für 1-3 Tage) unterbrochen oder gänzlich abgesetzt werden (siehe Abschnitt 4.4). Spezielle Hinweise für die Dosierung bei Erwachsenen Bei gleichzeitiger Gabe von Rifabutin mit CRIXIVAN wird, wegen der erhöhten Plasmakonzentration von Rifabutin und der erniedrigten Plasmakonzentration von Indinavir, eine Dosisreduzierung von Rifabutin auf die Hälfte der Standarddosis (vgl. Herstellerangaben zu Rifabutin) und eine Dosiserhöhung von CRIXIVAN auf 1.000-1.200 mg alle 8 Stunden empfohlen. Für Dosierungen von 1.000 mg sind die 333-mg-Hartkapseln zu verwenden, für alle anderen Dosierungen sind die 100-mg, 200-mg- oder 400-mg-Hartkapseln zu verwenden. Dieses Dosierungsschema wurde nicht in klinischen Studien geprüft und könnte zu einem klinisch signifikanten Anstieg der Plasmakonzentration von Rifabutin führen. Bei gleichzeitiger Gabe von Itraconazol sollte eine Dosisreduktion von CRIXIVAN auf 600 mg alle 8 Stunden in Betracht gezogen werden (siehe Abschnitt 4.5). Bei Patienten mit leicht- bis mittelgradig beeinträchtigter Leberfunktion aufgrund einer Zirrhose sollte die Dosis von CRIXIVAN auf 600 mg alle 8 Stunden reduziert werden. Diese Empfehlung beruht auf einer begrenzten pharmakokinetischen Datenlage (siehe Abschnitt 5.2). Zu Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen liegen keine Daten vor, so dass keine Dosierungsempfehlungen gegeben werden können (siehe Abschnitt 4.4). Die Unbedenklichkeit bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion wurde nicht untersucht; Indinavir wird jedoch zu weniger als 20 % unverändert oder als Metabolit im Urin ausgeschieden (siehe Abschnitt 4.4). 20 4.3 Gegenanzeigen Überempfindlichkeit gegenüber dem arzneilich wirksamen Bestandteil oder einem der sonstigen Hilfsstoffe dieses Arzneimittels. Indinavir darf nicht gleichzeitig mit Arzneimitteln verabreicht werden, die eine geringe therapeutische Breite aufweisen und Substrate von CYP3A4 sind. CRIXIVAN darf nicht zusammen mit Terfenadin, Cisaprid, Astemizol, Alprazolam, Triazolam, Midazolam, Pimozid oder Ergotaminderivaten verabreicht werden. Die Hemmung von CYP3A4 durch CRIXIVAN könnte erhöhte Plasmakonzentrationen dieser Arzneimittel bewirken und möglicherweise ernsthafte oder lebensbedrohende Reaktionen hervorrufen. Indinavir darf nicht zusammen mit Rifampicin verabreicht werden, da die gleichzeitige Gabe zu einer Reduktion der Plasmakonzentration von Indinavir um 90 % führt. Pflanzliche Präparate, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, dürfen nicht zusammen mit CRIXIVAN angewendet werden, da die gemeinsame Einnahme die Plasmakonzentration von Indinavir erheblich verringert. Dies kann zu einer Verringerung der klinischen Wirkung von CRIXIVAN führen (siehe Abschnitt 4.5 ). 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Nephrolithiasis und tubulointerstitielle Nephritis Bei Einnahme von Indinavir ist Nephrolithiasis bei Erwachsenen und Kindern aufgetreten. Nephrolithiasis trat bei Kindern häufiger als bei Erwachsenen auf. In einigen Fällen war die Nephrolithiasis mit Niereninsuffizienz oder akutem Nierenversagen verbunden. In der Mehrzahl der Fälle waren Niereninsuffizienz und akutes Nierenversagen reversibel. Treten Anzeichen und Symptome einer Nephrolithiasis auf, einschließlich Flankenschmerz mit oder ohne Hämaturie (einschließlich Mikrohämaturie), kann eine zeitweilige Therapieunterbrechung (d. h. 1-3 Tage) während der akuten Episode der Nephrolithiasis oder ein Therapieabbruch in Erwägung gezogen werden. Kinder, die über Flankenschmerzen klagen, sind auf eine mögliche Nephrolithiasis zu untersuchen. Zu der Untersuchung können eine Urinanalyse, Serum-Harnstoff und -Kreatinin sowie Ultraschall an Blase und Nieren gehören. Die Langzeitfolgen einer Nephrolithiasis bei Kindern sind nicht bekannt. Bei allen Patienten unter Behandlung mit Indinavir muss eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sichergestellt werden (siehe Abschnitt 4.2und 4.8 ). Bei Patienten mit asymptomatischer ausgeprägter Leukozyturie (> 100 Zellen/Gesichtsfeld) wurden Fälle von interstitieller Nephritis mit medullärer Kalzifizierung und kortikaler Atrophie beobachtet. Bei Patienten mit erhöhtem Risiko, wie Kinder, sollten Urinanalysen in Betracht gezogen werden. Falls eine dauerhafte schwere Leukozyturie gefunden wird, ist eine weitere Abklärung angeraten. Arzneimittelwechselwirkungen Bei gleichzeitiger Gabe anderer Arzneimittel, die starke Induktoren von CYP3A4 sind, sollte Indinavir nur mit Vorsicht eingesetzt werden. Die gemeinsame Anwendung kann zu verringerten Plasmakonzentrationen von Indinavir führen. Damit bestünde ein erhöhtes Risiko dafür, dass die Behandlung unzureichend ist und dass sich leichter eine Resistenz entwickelt (siehe Abschnitt 4.5). Bei Kombination von Indinavir mit Ritonavir könnten die potentiellen Arzneimittelwechselwirkungen zunehmen. Der Abschnitt Arzneimittelwechselwirkungen der Fachinformation Ritonavir sollte ebenfalls zur Information über potentielle Arzneimittelwechselwirkungen herangezogen werden. Die gleichzeitige Einnahme von Indinavir mit Lovastatin oder Simvastatin wird wegen eines erhöhten Myopathierisikos (einschliesslich Rhabdomyolyse) nicht empfohlen. Indinavir darf auch nur mit Vorsicht zusammen mit Atorvastatin eingesetzt werden (siehe Abschnitt 4.5 ). Es ist davon auszugehen, dass die gemeinsame Einnahme von CRIXIVAN und Sildenafil die PlasmaKonzentration von Sildenafil erhöht und damit zu einem Anstieg der unerwünschten 21 Arzneimittelwirkungen von Sildenafil, einschließlich Hypotonie, Sehstörungen und Priapismus führen kann (siehe Abschnitt 4.5). Akute hämolytische Anämie Über akute hämolytische Anämie wurde berichtet. Einige dieser Fälle waren schwer wiegend und rasch fortschreitend. Sobald die Diagnose feststeht, sollten entsprechende Maßnahmen zur Behandlung der hämolytischen Anämie ergriffen werden; dies kann das Absetzen von Indinavir erfordern. Hyperglykämie Berichte liegen vor über neu aufgetretenen Diabetes mellitus, Hyperglykämie oder Verschlechterung eines vorbestehenden Diabetes mellitus bei Patienten unter Behandlung mit einem Protease-Hemmer (PI). In einigen dieser Fälle war die Hyperglykämie schwer wiegend und in einigen Fällen auch mit einer Ketoazidose assoziiert. Viele dieser Patienten hatten Erkrankungen, von denen einige mit Arzneimitteln behandelt werden mussten, die mit der Entwicklung eines Diabetes mellitus oder einer Hyperglykämie in Verbindung gebracht werden. Fettumverteilung Die antiretrovirale Kombinationstherapie wurde mit einer Fettumverteilung (Lipodystrophie) bei HIVPatienten in Verbindung gebracht. Die Langzeitwirkungen dieser Ereignisse sind derzeit nicht bekannt. Die Kenntnisse über den Mechanismus sind unvollständig. Es wurde ein Zusammenhang zwischen der viszeralen Lipomatose und Proteasehemmern (PI) sowie der Lipoatrophie und nukleosidanalogen Reverse-Transkriptase-Hemmern (NRTI) hergestellt. Ein erhöhtes Risiko für eine Lipodystrophie wurde mit individuellen Faktoren, wie z. B. höherem Alter, und mit Arzneimittel-abhängigen Faktoren, wie eine länger andauernde antiretrovirale Behandlung und den damit verbundenen metabolischen Störungen, assoziiert. Im Rahmen der klinischen Untersuchung sollte auf körperliche Anzeichen von Fettumverteilung geachtet werden. Die Messung der Serumlipide im Nüchternzustand und der Blutglukose sollte erwogen werden. Lipidstörungen sollten entsprechend der klinischen Situation behandelt werden (siehe Abschnitt 4.8). Lebererkrankungen Die Sicherheit und Wirksamkeit von Indinavir wurde bei Patienten mit bestehender relevanter Lebererkrankung nicht untersucht. Patienten mit chronischer Hepatitis B oder C, die mit einer antiretroviralen Kombinationstherapie behandelt werden, haben ein erhöhtes Risiko für schwere und möglicherweise letale Nebenwirkungen in der Leber. Im Falle einer antiviralen Begleittherapie gegen Hepatitis B und C beachten Sie bitte auch die Fachinformation dieser Arzneimittel. Patienten mit vorbestehenden Leberfunktionsstörungen einschließlich chronischer aktiver Hepatitis zeigen bei einer antiretroviralen Kombinationstherapie mit größerer Häufigkeit Abweichungen der Leberfunktion und müssen nach den üblichen Richtlinien überwacht werden. Bei solchen Patienten muß bei Hinweisen auf eine Verschlimmerung der Lebererkrankung eine Unterbrechung oder ein Abbruch der Therapie erwogen werden. Bei Patienten mit bestehenden Lebererkrankungen wurde unter Indinavirbehandlung ein häufigeres Auftreten einer Nephrolithiasis beobachtet. Immun-Reaktivierungs-Syndrom Bei HIV-infizierten Patienten mit schwerem Immundefekt kann sich zum Zeitpunkt der Einleitung einer antiretroviralen Kombinationstherapie (ART) eine entzündliche Reaktion auf asymptomatische oder residuale opportunistische Infektionen entwickeln, die zu schweren klinischen Zuständen oder Verschlechterung von Symptomen führt. Typischerweise wurden solche Reaktionen innerhalb der ersten Wochen oder Monate nach Beginn der ART beobachtet. Entsprechende Beispiele sind CMVRetinitis, disseminierte und/oder lokalisierte mykobakterielle Infektionen und Pneumocystis-cariniiPneumonie. Jedes Entzündungssymptom ist zu bewerten; falls notwendig, ist eine Behandlung einzuleiten. Patienten mit Begleiterkrankungen 22 Es liegen Berichte über eine Zunahme von Blutungen, einschließlich spontaner kutaner Hämatome und Hämarthrosen, bei hämophilen Patienten (Typ A und B) vor, die mit PIs behandelt wurden. Einigen Patienten wurde zusätzlicher Faktor VIII gegeben. In über der Hälfte dieser Fälle wurde die Behandlung mit PIs fortgesetzt beziehungsweise wieder aufgenommen, wenn sie unterbrochen worden war. Ein kausaler Zusammenhang wird vermutet, der Wirkmechanismus ist allerdings nicht geklärt. Hämophile Patienten sollten daher auf die Möglichkeit einer Zunahme von Blutungen aufmerksam gemacht werden. Bei Patienten mit leicht bis mäßig eingeschränkter Leberfunktion aufgrund einer Zirrhose muss wegen der verminderten Verstoffwechselung die Dosis von Indinavir reduziert werden (siehe Abschnitt 4.2 ). Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung wurden nicht untersucht. Solange solche Studien nicht vorliegen, ist Vorsicht geboten, da erhöhte Indinavirspiegel auftreten können. Die Unbedenklichkeit bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion wurde nicht untersucht Indinavir wird jedoch zu weniger als 20 % unverändert oder als Metabolit im Urin ausgeschieden (siehe Abschnitt 4.2). Lactose Dieses Arzneimittel enthält 299,2 mg Lactose pro 800 mg Dosis (maximale Einzeldosis). Diese Menge reicht wahrscheinlich nicht aus, um Symptome einer Lactose-Intoleranz (Milchunverträglichkeit) hervorzurufen. Eine 200 mg Hartkapsel enthält 74,8 mg Lactose. Dieses Arzneimittel darf nicht von Patienten, die an der seltenen ererbten GalaktoseUnverträglichkeit, einem Lapp-Laktase-Mangel oder an einer Glukose-GalaktoseMalabsorption leiden, eingenommen werden. 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Alle Studien zu Wechselwirkungen wurden mit Erwachsenen durchgeführt. Die Bedeutung der Ergebnisse dieser Studien für pädiatrische Patienten ist nicht bekannt. Indinavir wird über das Cytochrom-P450-Enzym CYP3A4 metabolisiert. Deshalb können andere Stoffe, die über den selben Weg metabolisiert werden oder die Aktivität von CYP3A4 verändern, die Pharmakokinetik von Indinavir beeinflussen. Ebenso könnte auch Indinavir die Pharmakokinetik anderer Stoffe beeinflussen, die über diesen Weg metabolisiert werden. Siehe auch 4.3 Gegenanzeigen und 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung. Bei der spezifischen Untersuchung möglicher Wechselwirkungen zwischen Indinavir und Zidovudin, Zidovudin/Lamivudin, Stavudin, Trimethoprim/Sulfamethoxazol, Fluconazol, Isoniazid, Clarithromycin, Chinidin, Cimetidin, Theophyllin, Methadon sowie einem oralen Kontrazeptivum (Norethisteron/Ethinylestradiol 1/35) wurden zwischen Indinavir und diesen Arzneimitteln keine klinisch relevanten Wechselwirkungen beobachtet. Klinisch relevante Wechselwirkungen fanden sich mit den folgenden Arzneimitteln: Mögliche Wechselwirkungen zwischen Indinavir und Warfarin wurden nicht speziell untersucht. Eine gleichzeitige Behandlung mit beiden Stoffen könnte zu erhöhten Spiegeln von Warfarin führen. Kalziumantagonisten Kalziumantagonisten werden über CYP3A4 metabolisiert, das von Indinavir gehemmt wird. Gleichzeitige Anwendung mit CRIXIVAN könnte erhöhte Plasmakonzentrationen von Kalziumantagonisten bewirken, was deren therapeutische und unerwünschte Wirkungen verstärken oder deren Dauer verlängern könnte. Rifabutin 23 Die gemeinsame Gabe von Indinavir 800 mg alle 8 Stunden und Rifabutin entweder 300 mg einmal täglich oder 150 mg einmal täglich wurde in zwei klinischen Studien untersucht. Die Ergebnisse dieser Studien zeigen eine Verkleinerung der AUC von Indinavir (34 %, bzw. 33 %, jeweils im Vergleich zu Indinavir 800 mg alle 8 Stunden allein) und eine Vergrößerung der AUC von Rifabutin (173 %, bzw. 55 %, im Vergleich zu Rifabutin 300 mg einmal täglich allein). Der Anstieg der RifabutinPlasmakonzentration ist wahrscheinlich auf eine durch Indinavir bedingte Hemmung der durch CYP3A4 vermittelten Rifabutinmetabolisierung zurückzuführen. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Indinavir und Rifabutin muss die Indinavirdosis erhöht werden und die Rifabutindosis reduziert werden (siehe Abschnitt 4.2). Ketoconazol Die gleichzeitige Verabreichung von Indinavir und Ketoconazol könnte etwas erhöhte Indinavirspiegel verursachen. Da nicht zu erwarten ist, dass dies das Sicherheitsprofil von Indinavir erheblich beeinträchtigt, wird keine generelle Dosisreduktion empfohlen. Itraconazol Die Gabe von Indinavir 600 mg alle 8 Stunden zusammen mit Itraconazol 200 mg zweimal täglich, einem Inhibitor von CYP3A4, resultierte in einer AUC von Indinavir ähnlich der, die bei alleiniger Verabreichung von Indinavir 800 mg alle 8 Stunden beobachtet wurde (siehe Abschnitt 4.2). Nevirapin Die Gabe von Nevirapin 200 mg zweimal täglich, einem Induktor von CYP3A4, zusammen mit Indinavir 800 mg alle 8 Stunden führte zu einer mittleren Abnahme der AUC von Indinavir um 28 %. Indinavir hatte keinen Einfluss auf die Pharmakokinetik von Nevirapin. Eine Dosiserhöhung von Indinavir auf 1.000 mg alle 8 Stunden sollte bei gemeinsamer Gabe mit Nevirapin erwogen werden. Für diese Kombination liegen keine relevanten Daten zu Wirksamkeit und Verträglichkeit vor. Delavirdin Die Verabreichung von dreimal täglich 400 mg Delavirdin, einem Inhibitor von CYP3A4, zusammen mit einer Einzelgabe von 400 mg Indinavir, ergab AUC-Werte von Indinavir, die 14 % unter denjenigen lagen, die nach alleiniger Gabe einer Dosis von 800 mg Indinavir beobachtet worden waren. Die gemeinsame Anwendung von Delavirdin und einer 600-mg-Dosis Indinavir resultierte in AUC-Werten von Indinavir, die ungefähr 40 % höher waren als die nach alleiniger Anwendung einer Dosis von 800 mg Indinavir beobachteten. Indinavir hatte keinen Einfluss auf die Pharmakokinetik von Delavirdin. Eine Dosisreduktion von Indinavir auf 400-600 mg alle 8 Stunden sollte bei gemeinsamer Gabe mit Delavirdin erwogen werden. Für diese Kombination liegen keine relevanten Daten zu Wirksamkeit und Verträglichkeit vor. Efavirenz Wurde Indinavir (800 mg alle 8 Stunden) zusammen mit Efavirenz (200 mg einmal täglich) verabreicht, wurden die AUC und Css, min von Indinavir um ungefähr 31 % beziehungsweise 40 % verringert. Wenn Indinavir mit erhöhter Dosis (1.000 mg alle 8 Stunden) zusammen mit Efavirenz (600 mg einmal täglich) nicht infizierten Freiwilligen verabreicht wurde, wurden, im Vergleich zu der alleinigen Gabe der Standarddosis Indinavir (800 mg alle 8 Stunden), die AUC und Css, min von Indinavir durchschnittlich um 33 - 46 % beziehungsweise 39 – 57 % verringert. Ähnliche Unterschiede bei der AUC und Css, min von Indinavir wurden bei HIV-infizierten Patienten, die Indinavir (1.000 mg alle 8 Stunden) mit Efavirenz (600 mg einmal täglich) bekamen, im Vergleich zur alleinigen Gabe von Indinavir (800 mg alle 8 Stunden), beobachtet. Obwohl die klinische Signifikanz verringerter Indinavir Konzentrationen noch nicht nachgewiesen ist, sollte das Ausmaß der beobachteten pharmakokinetischen Interaktion bei einer Kombinationstherapie mit Efavirenz und Indinavir in Betracht gezogen werden. Eine Dosisanpassung von Efavirenz bei gleichzeitiger Anwendung von Indinavir ist nicht erforderlich. HMG-CoA-Reduktase-Hemmer Bei HMG-CoA-Reduktase-Hemmern wie Lovastatin und Simvastatin, deren Metabolisierung in hohem Maße von CYP3A4 abhängt, werden bei gleichzeitiger Anwendung mit Indinavir deutlich erhöhte Plasmakonzentrationen erwartet. Da erhöhte Konzentrationen an HMG-CoA-Reduktase24 Hemmern zu Myopathie, einschließlich Rhabomyolyse, führen können, wird die Kombination dieser Arzneimittel mit Indinavir nicht empfohlen. Die Metabolisierung von Atorvastatin ist in geringerem Ausmaß von CYP3A4 abhängig. Klinische Daten über die Kombination von Indinavir mit HMGCoA-Reduktase-Hemmern, die nicht überwiegend über CYP3A4 metabolisiert werden, stehen nicht zur Verfügung. Die Metabolisierung von Pravastatin und Fluvastatin hängt nicht von CYP3A4 ab und Wechselwirkungen mit PIs werden nicht erwartet. Ist eine Behandlung mit HMG-CoA-ReduktaseHemmern angezeigt, werden Pravastatin und Fluvastatin empfohlen. Johanniskraut (Hypericum perforatum) Die gemeinsame Anwendung von Indinavir und pflanzlichen Präparaten, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, führte dazu, dass der Plasmaspiegel von Indinavir erheblich, nämlich auf 20 % im Vergleich zu der Plasmakonzentration bei Einnahme von Indinavir allein verringert wird. Dieser Effekt beruht auf einer von Johanniskraut verursachten Induktion der Arzneimittel metabolisierenden Enzyme und/oder der Transportproteine. Daher dürfen pflanzliche Präparate, die Johanniskraut enthalten, nicht gleichzeitig mit CRIXIVAN angewendet werden. Sollte ein Patient bereits Johanniskraut einnehmen, setzen Sie Johanniskraut ab, untersuchen Sie die Viruslast und – falls möglich – die Plasmakonzentration von Indinavir. Die Plasmakonzentration von Indinavir kann nach dem Absetzen von Johanniskraut ansteigen, so dass die Dosierung von CRIXIVAN angepasst werden muss. Die Induktionswirkung von Johanniskraut kann bis zu 2 Wochen nach Absetzen der Behandlung mit Johanniskraut anhalten (siehe Abschnitt 4.3 ). Pimozid Pimozid darf nicht zusammen mit Indinavir eingesetzt verden. Die Hemmung von CYP3A4 durch Indinavir kann die Plasmakonzentration von Pimozid erhöhen und so möglicherweise zu einer Verlängerung des QT-Intervalls und damit verbundenen ventrikulären Arrhythmien führen. Rifampicin Rifampicin darf nicht zusammen mit Indinavir eingesetzt werden. Die Anwendung von Rifampicin bei Patienten, die Indinavir erhalten, reduziert die Plasmaspiegel von Indinavir erheblich auf 1/10 der Werte bei alleiniger Verabreichung von Indinavir. Dieser Effekt beruht auf der Induktion von CYP3A4 durch Rifampicin (siehe Abschnitt 4.3). Ritonavir Bei Probanden wurde durch die gleichzeitige Einnahme über zwei Wochen von je zweimal täglich Indinavir (800 mg) und Ritonavir (100 mg, 200 mg oder 400 mg) zusammen mit der Nahrung die AUC24h von Indinavir um 178 %, 266 % bzw. 220 % vergrößert (bezogen auf historische Daten zur AUC24h von Indinavir bei Patienten, die CRIXIVAN° 800 mg alle 8 Stunden allein erhielten). Außerdem führte die gleichzeitige Einnahme von Indinavir (400 mg) und Ritonavir (400 mg) je zweimal täglich zu einer Vergrößerung der AUC24h von Indinavir um 68 %. In derselben Studie zeigte sich bei gleichzeitiger, zweimal täglicher Einnahme von Indinavir (800 mg) und Ritonavir (100 mg oder 200 mg) eine Vergrößerung der AUC24h von Ritonavir um 72 %, bzw. 96 % im Vergleich zur Einnahme der gleichen Dosen von Ritonavir allein. Dagegen war die Wirkung der gleichzeitigen Einnahme von Indinavir (800 mg oder 400 mg) und Ritonavir (400 mg) je zweimal täglich auf die AUC24h von Ritonavir (Abnahme um jeweils 7 %) zu vernachlässigen. Zurzeit liegen noch keine Daten zur Verträglichkeit oder Wirksamkeit für die Anwendung dieser Präparatekombination bei Patienten vor. Bei einer gemeinsamen Einnahme von Ritonavir und Indinavir (zweimal täglich 800 mg) ist Vorsicht geboten, da das Risiko einer Nephrolithiasis dadurch erhöht sein kann. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist dringend angeraten. Es kann sinnvoll sein, die Plasmakonzentration von Indinavir zu überwachen, wenn die Dosierung aufgrund von Verträglichkeitsproblemen reduziert wird. Es liegen nicht ausreichend Daten vor, um definitiv einen Zusammenhang zwischen den Indinavir-Plasmakonzentrationen und der Wirksamkeit sowie dem Auftreten von Nephrolithiasis zu belegen (siehe Abschnitt 4.4.). Saquinavir Die gleichzeitige Einnahme von Indinavir und Saquinavir (600-mg-Hartkapseln oder 800-mgWeichkapseln oder 1.200-mg-Weichkapseln Einzeldosis) bei gesunden Probanden führte zu einer Vergrößerung der AUC24h für Saquinavir um 500 %, 620 % bzw. 360 %. Für diese Kombination 25 liegen keine relevanten Daten zur Verträglichkeit und Wirksamkeit vor. Das Studiendesign erlaubt keine Auswertung der Wirkung von Saquinavir auf Indinavir, aber es wird vermutet, dass die AUC8h von Indinavir bei gleichzeitiger Anwendung mit Saquinavir um fast das Zweifache ansteigt. Didanosin Die Frage möglicher Wechselwirkungen zwischen Indinavir und Didanosin wurde nicht in einer Studie untersucht. Zu bedenken ist jedoch, dass für eine optimale Resorption von Indinavir ein normaler pH-Wert im Magen (im sauren Bereich) erforderlich ist, Didanosin aber - das zur Erhöhung des pH Puffersubstanzen enthält - durch Säure rasch abgebaut wird. Indinavir und Didanosin sollten in mindestens einstündigem Abstand auf leeren Magen eingenommen werden (siehe Fachinformation für Didanosin). In einer klinischen Studie hatte die Anwendung von Didanosin drei Stunden nach Verabreichung von Indinavir keine Veränderung der antiretroviralen Aktivität zur Folge. Sildenafil Da Indinavir ein Inhibitor von CYP3A4 ist, führt die gleichzeitige Einnahme von CRIXIVAN und Sildenafil wahrscheinlich durch die kompetitive Hemmung dieses Metabolismus zu einem Anstieg der Plasmakonzentration von Sildenafil. In einer publizierten Studie mit HIV-infizierten Männern unter Dauerbehandlung mit 800 mg Indinavir hatte die gleichzeitige Einnahme einer Einzeldosis von 25 mg Sildenafil keine signifikante Wirkung auf die AUC von Indinavir, sie führte jedoch zu einer Vergrößerung der AUC von Sildenafil um 340 % im Vergleich zu historischen Kontrolldaten zur Pharmakokinetik von Sildenafil, dosisnormiert auf 25 mg. Eine Anfangsdosis von 25 mg Sildenafil sollte erwogen werden, wenn Indinavir und Sildenafil gemeinsam eingenommen werden (siehe die Fachinformation des Herstellers von Sildenafil). Sonstige Der gleichzeitige Einsatz von anderen Arzneimitteln, die Induktoren von CYP3A4 sind (z. B. Phenobarbital, Phenytoin, Dexamethason, Carbamazepin), kann die Plasmakonzentration von Indinavir verringern. Zu Informationen über Ernährung und die Wirkung der Nahrung auf die Resorption von Indinavir siehe Abschnitt 4.2 und 5.2. 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit Anwendung während der Schwangerschaft Es liegen keine geeigneten und gut kontrollierten Studien an schwangeren Frauen vor. Indinavir darf während der Schwangerschaft nur verabreicht werden, wenn der potenzielle Nutzen das mögliche Risiko für den Feten rechtfertigt. Angesichts der deutlich erniedrigten systemischen Exposition von Indinavir ante partum, die in einer kleinen Studie mit HIV-infizierten schwangeren Patientinnen beobachtet wurde und der begrenzten Datenlage dieser Patientenpopulation, wird die Einnahme von Indinavir während der Schwangerschaft nicht empfohlen (siehe Abschnitt 5.2 ). Bei 14 % der Patienten trat unter Behandlung mit Indinavir eine Hyperbilirubinämie auf; hauptsächlich in Form von indirektem Bilirubin. Da nicht bekannt ist, ob Indinavir die physiologische Neugeborenen-Hyperbilirubinämie verstärkt, darf Indinavir bei Schwangeren kurz vor dem Geburtstermin nur bei strenger Indikationsstellung angewendet werden (siehe Abschnitt 4.8). Die Gabe von Indinavir an neugeborene Rhesusaffen bewirkte eine leichte Verstärkung der vorübergehenden physiologischen Hyperbilirubinämie, die bei dieser Art nach der Geburt beobachtet wird. Eine Gabe von Indinavir an trächtige Rhesusaffen während des dritten Trimenon bewirkte keine solche Verstärkung bei den Neugeborenen; jedoch war Indinavir nur begrenzt plazentagängig. Anwendung während der Stillzeit Um die Übertragung von HIV zu verhindern, wird empfohlen, dass HIV-infizierte Mütter ihre Säuglinge unter keinen Umständen stillen. Es ist nicht bekannt, ob Indinavir beim Menschen in die Muttermilch übertritt. Frauen, die mit Indinavir behandelt werden, sollten angehalten werden, abzustillen. 26 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Es gibt keine Anzeichen dafür, dass Indinavir die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt. Die Patienten sollten jedoch darüber informiert werden, dass unter der Behandlung mit Indinavir über Schwindelgefühl und verschwommenes Sehen berichtet wurde. 4.8 Nebenwirkungen Klinische Erfahrungen Indinavir wurde weltweit in kontrollierten Studien allein oder in Kombination mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln (Zidovudin, Didanosin, Stavudin und/oder Lamivudin) etwa 2.000 Patienten, größtenteils erwachsenen, männlichen Kaukasier (15 % Frauen), verabreicht. Indinavir hatte keine Auswirkungen auf Art, Häufigkeit oder Schweregrad der wichtigsten mit Zidovudin, Didanosin oder Lamivudin in Zusammenhang stehenden Nebenwirkungen. Die unten angegebenen Nebenwirkungen, die bei ≥ 5 % der Patienten (n = 309) während 24-wöchiger Behandlung mit CRIXIVAN allein oder in Kombination auftraten, wurden von den Prüfärzten als möglicherweise, wahrscheinlich oder sicher durch CRIXIVAN verursacht beurteilt. Viele dieser Nebenwirkungen sind bei diesen Patienten als typischerweise weit verbreitete oder häufig auftretende krankheitsbedingte Veränderungen bekannt. Diese Nebenwirkungen waren: Übelkeit (35,3 %), Kopfschmerzen (25,2 %), Diarrhö (24,6 %), Schwäche/Müdigkeit (24,3 %), Ausschlag (19,1 %), veränderte Geschmackswahrnehmung (19,1 %), trockene Haut (16,2 %), Bauchschmerzen (14,6 %), Erbrechen (11 %), Schwindel (10,7 %).Das Auftreten klinischer Nebenwirkungen – mit Ausnahme der trockenen Haut, des Hautausschlags und der veränderten Geschmackswahrnehmung - in der Kontrollgruppe, die mit antiretroviral wirksamen Nukleosidanaloga behandelt wurde, war ähnlich häufig oder häufiger als bei den Patienten, die mit CRIXIVAN allein oder in Kombination behandelt wurden. Bei 107 Patienten, die mit CRIXIVAN allein oder in Kombination für bis zu 48 Wochen behandelt wurden, war das allgemeine Sicherheitsprofil ähnlich. Nebenwirkungen einschließlich Nephrolithiasis können zu einer Unterbrechung der Therapie führen. Sehr häufig (> 10 %) Störungen des Nervensystems: Kopfschmerzen, Schwindel. Gastrointestinale Beschwerden: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Dyspepsie. Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: Ausschlag, trockene Haut. Funktionsstörungen der Niere und der ableitenden Harnwege: Nephrolithiasis bei Kindern ab 3 Jahren. Allgemeine Störungen und Reaktionen an der Applikationsstelle: Schwäche/Müdigkeit, veränderte Geschmackswahrnehmungen, Bauchschmerzen. Häufig (5 – 10 %) Störungen des Nervensystems: Schlaflosigkeit, Hypästhesie, Parästhesie. Gastrointestinale Beschwerden: Flatulenz, trockener Mund, Sodbrennen. Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: Pruritus. Funktionsstörungen des Bewegungsapparates, des Bindegewebes und der Knochen: Myalgie. Funktionsstörungen der Niere und der ableitenden Harnwege: Nephrolithiasis bei Erwachsenen, Dysurie. 27 Nephrolithiasis einschließlich Flankenschmerz mit oder ohne Hämaturie (einschließlich Mikrohämaturie) wurde bei ungefähr 10 % der Patienten (252/2.577) berichtet, die CRIXIVAN im Rahmen klinischer Studien erhielten, im Vergleich zu 2,2 % in den Kontrollgruppen. Im Allgemeinen standen diese Ereignisse nicht im Zusammenhang mit einer renalen Dysfunktion und konnten durch Flüssigkeitszufuhr und zeitweilige Therapieunterbrechung (d. h. 1-3 Tage) beseitigt werden. In klinischen Studien mit pädiatrischen Patienten ab 3 Jahren war das Nebenwirkungsprofil dem von Erwachsenen vergleichbar; allerdings trat Nephrolithiasis mit 29 % (20/70) bei pädiatrischen Patienten, die mit CRIXIVAN in der empfohlenen Dosierung von 500 mg/m2 alle 8 Stunden behandelt wurden, häufiger auf. Laborbefunde Die aufgetretenen Veränderungen von Laborparametern bei ≥ 10% der Patienten unter CRIXIVAN allein oder in Kombination, die von den Prüfärzten als möglicherweise, wahrscheinlich oder sicher durch CRIXIVAN verursacht beurteilt wurden, waren: Sehr häufig (> 10 %) Störungen des Blut- und Lymphsystems : Anstieg von MCV (Erythrozytenvolumen), Abnahme der neutrophilen Granulozyten. Funktionsstörungen der Niere und der ableitenden Harnwege: Hämaturie; Proteinurie; Kristallurie; Pyurie bei Kindern ab 3 Jahren. Funktionsstörungen der Leber und der Galle: Eine isolierte asymptomatische Hyperbilirubinämie (Gesamt-Bilirubin ≥ 2,5 mg/dl, bzw. 43 mikromol/l), vorwiegend als Anstieg des indirekten Bilirubins berichtet und nur selten von einer Erhöhung von ALT, AST oder der alkalischen Phosphatase begleitet, wurde bei ungefähr 14 % der Patienten unter Behandlung mit CRIXIVAN, allein oder in Kombination mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln, beobachtet. Die meisten Patienten setzten die Behandlung mit CRIXIVAN in unveränderter Dosierung fort, und die Bilirubinkonzentration kehrte nach und nach wieder auf den Ausgangswert zurück. Hyperbilirubinämie trat häufiger bei Dosen über 2,4 g/Tag auf, verglichen mit Dosierungen unter 2,4 g/Tag. Anstieg von ALT und AST. In klinischen Studien mit CRIXIVAN an pädiatrischen Patienten ab 3 Jahren wurde asymptomatische Pyurie unbekannter Ursache bei 10,9 % (6/55) der Patienten festgestellt, die CRIXIVAN in der empfohlenen Dosierung von 500 mg/m2 alle 8 Stunden erhielten. In einigen dieser Fälle war gleichzeitig das Serumkreatinin leicht erhöht. Erfahrungen nach Markteinführung Die folgenden zusätzlichen Nebenwirkungen wurden nach Markteinführung berichtet; sie stammen aus Spontanberichten, für die keine genauen Angaben zur Häufigkeit vorliegen. Störungen des Blut- und Lymphsystems: Verstärkte Spontanblutungen bei hämophilen Patienten; Anämie einschliesslich akute hämolytische Anämie; Thrombozytopenie (siehe Abschnitt 4.4). Störungen des Immunsystems: Anaphylaktoide Reaktionen. Endokrine Störungen: Neu auftretender Diabetes mellitus oder Hyperglykämie oder Verschlechterung eines vorbestehenden Diabetes mellitus (siehe Abschnitt 4.4). Störungen des Nervensystems: Orale Parästhesie. Gastrointestinale Beschwerden: Hepatitis einschließlich Meldungen eines Leberversagens, Pankreatitis. Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: Ausschlag einschließlich Erythema multiforme und Stevens-Johnson-Syndrom, allergische Vaskulitis, Alopezie, Hyperpigmentierung, Urtikaria, eingewachsene Zehennägel und/oder Paronychie. Funktionsstörungen des Bewegungsapparates, des Bindegewebes und der Knochen: Myalgie, Myositis, Rhabdomyolyse. 28 Funktionsstörungen der Niere und ableitenden Harnwege: Nephrolithiasis, in einigen Fällen mit Niereninsuffizienz oder akutem Nierenversagen; interstitielle Nephritis, gelegentlich zusammen mit Ablagerungen von Indinavir-Kristallen. Bei einigen Patienten blieb die interstitielle Nephritis nach Absetzen von Indinavir bestehen; Leukozyturie (siehe Abschnitt 4.4). Allgemeine Störungen und Störungen an der Applikationsstelle: Die antiretrovirale Kombinationstherapie wurde mit einer Umverteilung des Körperfetts (Lipodystrophie) bei HIVPatienten assoziiert, einschließlich eines Verlustes von peripherem und fazialem Unterhautfettgewebe, vermehrtem intraabdominellen und viszeralen Fettgewebe, Hypertrophie der Brüste und dorsozervikaler Fettansammlung („Stiernacken"). Die antiretrovirale Kombinationstheraphie wurde mit Stoffwechselanomalien assoziiert, wie Hypertriglyzeridämie, Hypercholesterinämie, Insulinresistenz, Hyperglykämie und Hyperlaktatämie (siehe Abschnitt 4.4.). Bei HIV-infizierten Patienten mit schwerem Immundefekt kann sich zum Zeitpunkt der Einleitung einer antiretroviralen Kombinationstherapie (ART) eine entzündliche Reaktion auf asymptomatische oder residuale opportunistische Infektionen entwickeln (siehe Abschnitt 4.4). Laborbefunde: Die folgenden zusätzlichen Laborwertveränderungen wurden nach Markteinführung berichtet; sie stammen aus Spontanberichten, für die keine genauen Angaben zur Häufigkeit vorliegen. Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen: Erhöhte Serumtriglyzeride, erhöhtes Serumcholesterin. Funktionsstörungen der Leber und der Galle: Leberfunktionsstörungen. Funktionsstörungen des Bewegungsapparates, des Bindegewebes und der Knochen: Erhöhung der CPK. 4.9 Überdosierung Es gab Berichte über eine Überdosierung von CRIXIVAN beim Menschen. Die häufigsten Symptome betrafen den Gastrointestinaltrakt (z. B. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall) oder die Nieren (z. B. Nephrolithiasis, Flankenschmerz, Hämaturie). Es ist nicht bekannt, ob Indinavir durch Peritoneal- oder Hämodialyse aus dem Blut entfernt werden kann. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Protease-Hemmer, ATC-Code J05A E02 Wirkmechanismus Indinavir hemmt rekombinante HIV-1- und HIV-2-Protease mit einer ca. zehnmal stärkeren Selektivität für HIV-1-Protease im Vergleich zu HIV-2-Protease. Indinavir bindet reversibel an das aktive Zentrum der Protease und hemmt das Enzym kompetitiv. Diese Hemmung verhindert die Spaltung des viralen Vorläuferpolyproteins, die bei der Reifung des neugebildeten Viruspartikels stattfindet. Die so entstehenden unreifen Viruspartikel sind nicht infektiös und können keine neuen Infektionszyklen auslösen. Indinavir hatte keine signifikante Hemmwirkung auf die eukaryotischen Proteasen humanes Renin, humanes Cathepsin D, humane Elastase und humaner Faktor Xa. Mikrobiologie Indinavir bewirkte in Konzentrationen zwischen 50 und 100 nMol eine 95 %ige Hemmung (IC95) der Virusausbreitung (im Vergleich zu einer unbehandelten virusinfizierten Kontrolle) in humanen TLymphozytenkulturen und primären humanen Monozyten/Makrophagen, die mit den HIV-1-Varianten LAI, MN, und RF, bzw. der Makrophagen infizierenden Form SF 162 infiziert waren. In 29 Konzentrationen zwischen 25 und 100 nMol bewirkte Indinavir darüber hinaus eine 95 %ige Hemmung der Virusausbreitung in Kulturen mitogen-aktivierter humaner mononukleärer Zellen aus dem peripheren Blut, die mit verschiedenen primären klinischen HIV-1-Isolaten (u. a. auch gegenüber Zidovudin und Non-Nukleosid-RT-Hemmern (NNRTIs) resistenten Isolaten) infiziert worden waren. Eine synergistische antiretrovirale Aktivität wurde beobachtet, wenn humane T-Lymphozyten, die mit der LAI-Variante von HIV-1 infiziert waren, mit Indinavir und entweder Zidovudin, Didanosin oder mit NNRTIs inkubiert wurden. Arzneimittelresistenz Bei einigen Patienten wurde ein Nachlassen der Virus-RNA-Suppression beobachtet; die CD4-Zellzahl blieb jedoch oft höher als vor der Behandlung. Das Nachlassen der Virus-RNA-Suppression ging typischerweise mit einer Verdrängung des zirkulierenden empfindlichen Virus durch resistente Virusvarianten einher. Die Resistenz korrelierte mit der Akkumulation von Mutationen im Virusgenom, die zur Expression von Aminosäurensubstitutionen in der Virusprotease führten. Mindestens elf Aminosäurepositionen der Protease wurden mit einer Resistenz gegen Indinavir in Zusammenhang gebracht: L10, K20, L24, M46, I54, L63, I64, A71, V82, I84 und L90. Die Grundlage für deren Anteil bei der Ausprägung einer Resistenz ist jedoch komplex. Keine dieser Substitutionen war notwendig oder ausreichend für eine Resistenz. Beispielsweise konnte keine einzelne Substitution und kein Paar von Substitutionen eine messbare (≥ vierfache) Resistenz gegen Indinavir bewirken und der Grad der Resistenz war abhängig von der Art, in der mehrere Substitutionen kombiniert wurden. Im Allgemeinen resultierten jedoch aus der Co-Expression einer größeren Anzahl von Substitutionen an den 11 identifizierten Positionen höhere Resistenzgrade. Bei den Patienten, die unter einer Monotherapie mit Indinavir 800 mg alle 8h einen Wiederanstieg der Viruslast aufwiesen, wurden Substitutionen an nur drei dieser Stellen bei der Mehrheit der Patienten beobachtet: V82 (zu A oder F), M46 (zu I oder L) und L10 (zu I oder R). Andere Substitutionen wurden weniger häufig beobachtet. Die beobachteten Aminosäuresubstitutionen schienen sich sequenziell und in nicht vorhersagbarer Reihenfolge anzusammeln, wahrscheinlich als Resultat der anhaltenden viralen Replikation. Zu betonen ist, dass ein Nachlassen der Virus-RNA-Suppression häufiger beobachtet wird, wenn die Dosierung von Indinavir bei Therapiebeginn unter der empfohlenen oralen Dosis von 2,4 g/Tag liegt. Um die Suppression der Virusreplikation zu verstärken und das Auftreten resistenter Viren zu verhindern, muss die Behandlung mit Indinavir mit der empfohlenen Dosierung eingeleitet werden. Die kombinierte Anwendung von Indinavir mit Nukleosidanaloga (mit denen der Patient bisher noch nicht behandelt wurde) könnte der Resistenzentwicklung gegen Indinavir und die Nukleosidanaloga entgegenwirken. In einer Vergleichsstudie schützte die Kombinationstherapie mit Nukleosidanaloga (Dreifachtherapie mit Zidovudin und Didanosin) vor der Selektion eines Virus, das mindestens eine Aminosäuresubstitution aufwies, die mit einer Resistenz gegen Indinavir (13/24 gegenüber 2/20 in Therapiewoche 24) und die Nukleosidanaloga (10/16 gegenüber 0/20 in Therapiewoche 24) einherging. Kreuzresistenz In Isolaten von HIV-1-Infizierten mit verminderter Empfindlichkeit gegenüber Indinavir fanden sich unterschiedliche Ausprägungsmuster und Grade der Kreuzresistenz gegenüber einer Vielzahl von HIV-PIs, u.a. Ritonavir und Saquinavir. Eine voll ausgeprägte Kreuzresistenz fand sich zwischen Indinavir und Ritonavir; bei der Kreuzresistenz gegen Saquinavir gab es Unterschiede zwischen den Isolaten. Viele Aminosäuresubstitutionen in der Protease, die mit einer Resistenz gegen Ritonavir und Saquinavir in Verbindung gebracht werden, spielen auch bei der Resistenz gegen Indinavir eine Rolle. 30 Pharmakodynamische Wirkungen Erwachsene: Es ist belegt, dass die Behandlung mit Indinavir allein oder in Kombination mit anderen antiretroviralen Substanzen (d. h. Nukleosidanaloga) bei Patienten mit CD4Zellzahlen < 500 Zellen/mm³ die Virusbelastung verringert und die CD4-Lymphozytenzahl erhöht. Es wurde gezeigt, dass Indinavir allein oder in Kombination mit Nukleosidanaloga (Zidovudin/Stavudin und Lamivudin) die klinische Progression im Vergleich zu Nukleosidanaloga verzögert und einen anhaltenden Effekt auf die Viruslast und CD4-Zahl hat. In mit Zidovudin vorbehandelten Patienten reduzierte die Kombination von Indinavir, Zidovudin und Lamivudin im Vergleich zu Lamivudin, das zu Zidovudin hinzugegeben wurde, die Wahrscheinlichkeit einer als AIDS zu definierenden Erkrankung oder eines Todes [AIDS defining illness or death (ADID)] nach 48 Wochen von 13 % auf 7 %. In ähnlicher Weise reduzierte Indinavir mit und ohne Zidovudin bei nicht vorbehandelten Patienten im Vergleich zu Zidovudin allein nach 48 Wochen die Wahrscheinlichkeit von ADID von 15 % (Zidovudin allein) auf ungefähr 6 % (Indinavir allein oder in Kombination mit Zidovudin). Die Auswirkungen auf die Viruslast waren durchgehend ausgeprägter bei Patienten, die mit Indinavir in Kombination mit Nukleosidanaloga behandelt wurden, jedoch variierte der Anteil der Patienten, die Virus-RNA im Serum unterhalb der Nachweisgrenze (500 Kopien/ml) enthielten, von Studie zu Studie: nach Woche 24 von 40 % bis zu mehr als 80 %. Dieses Verhältnis scheint während einer längeren Nachbeobachtungszeit stabil zu bleiben. Ebenso scheint, im Vergleich zu Indinavir allein, der Effekt auf die CD4-Zellzahl bei Patienten, die mit Indinavir in Kombination mit Nukleosidanaloga behandelt werden, ausgeprägter zu sein. Im Rahmen von Studien blieb dieser Effekt auch über eine längere Nachbeobachtungszeit erhalten. Pädiatrische Patienten: Das Design von zwei laufenden klinischen Studien an 41 pädiatrischen Patienten (4-15 Jahre) dient zur Bestimmung der Sicherheit, der antiretroviralen Aktivität und der Pharmakokinetik von Indinavir in Kombination mit Stavudin und Lamivudin. In einer Studie betrug der Anteil von Patienten mit einer Virus-RNA im Plasma unter 400 Kopien/ml 60 % in Woche 24; die CD4-Zellzahlen stiegen um durchschnittlich 242 Zellen/mm3 an; der durchschnittliche Anstieg des Prozentanteils an CD4Zellzahlen betrug 4,2 %. In Woche 60 betrug der Anteil von Patienten mit einer Virus-RNA im Plasma unter 400 Kopien/ml 59%. In einer weiteren Studie betrug in Woche 16 der Anteil an Patienten mit einer Virus-RNA im Plasma unter 400 Kopien/ml 59 %; der durchschnittliche Anstieg der CD4-Zellzahlen lag bei 73 Zellen/mm3, der durchschnittliche Prozentanteil der CD4-Zellen stieg um 1,2 %. In Woche 24 betrug der Anteil von Patienten mit einer Virus-RNA im Plasma unter 400 Kopien/ml 60 %. 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Resorption Im Nüchternzustand wird Indinavir rasch resorbiert, und die maximale Plasmakonzentration stellt sich nach 0,8 h ± 0,3 h (Mittelwert ± Standardabweichung) ein. Im Dosisbereich von 200-800 mg findet sich ein etwas mehr als dosisproportionaler Anstieg der Plasmakonzentration. Zwischen den Plasmaspiegeln bei 800-mg- und 1000-mg-Dosierungen ist die Abweichung von der Dosisproportionalität weniger ausgeprägt. Aufgrund der kurzen Halbwertszeit von 1,8 h ± 0,4 h führt eine Mehrfachgabe nur zu einem minimalen Anstieg der Plasmakonzentration. Die Bioverfügbarkeit einer Einzelgabe von 800 mg Indinavir betrug ungefähr 65 % (90 % CI, 58- 72 %). Daten einer “steady state”-Studie mit gesunden Probanden deuten auf eine tagesrhythmische Schwankung in der Pharmakokinetik von Indinavir hin. Nach Dosierungen von 800 mg alle 8 Stunden betrugen die Plasmahöchstkonzentrationen (Cmax) nach Einnahme am Vormittag, am Nachmittag und am Abend jeweils 15.550 nM, 8.720 nM und 8.880 nM; dies entsprach Plasmakonzentrationen 8 31 Stunden nach Einnahme von jeweils 220 nM, 210 nM und 370 nM. Die Bedeutung dieser Ergebnisse für Indinavir in Kombination mit Ritonavir (Boosterdosis) ist unbekannt. Erwachsene HIV-positive Patienten erreichten in einer Studie nach Dosierungen von 800 mg alle 8 Stunden im „steady-state“ geometrische Mittel von: AUC0-8h von 27.813 nM⋅*h (90% Konfidenzintervall = 22.185, 34.869), Plasmahöchstkonzentrationen von 11.144 nM (90% Konfidenzintervall 9.192, 13.512) und Plasmakonzentrationen 8 Stunden nach Einnahme von 211 nM (90% Konfidenzintervall 163, 274). Gesunde Probanden erreichten in einer Studie nach Dosierungen von 800 mg/100 mg Indinavir/Ritonavir alle 12 Stunden mit einer fettarmen Mahlzeit im “steady state” das geometrische Mittel von: AUC0-12h von 116.067 nM -*h (90% Konfidenzintervall = 101.680, 132.490), Plasmahöchstkonzentrationen von 19.001 nM (90% Konfidenzintervall = 17.538, 20.588), und Plasmakonzentrationen 12 Stunden nach Einnahme von 2.274 nM (90% Konfidenzintervall = 1.701, 3.042). Bei Verabreichung des Therapieschemas zusammen mit einer fettreichen Mahlzeit wurde kein signifikanter Unterschied in der Exposition beobachtet. Ein Therapieschema mit Indinavir 500 mg/m2 alle 8 Stunden ergab bei HIV-infizierten pädiatrischen Patienten eine AUC0-8h von 27.412 nM*h; Plasmahöchstkonzentrationen von 12.182 nM und eine Plasmakonzentration von 122 nMol 8 Stunden nach Einnahme. Die AUC und die Plasmahöchstkonzentrationen waren im Allgemeinen denen ähnlich, die bereits bei HIV-infizierten Erwachsenen beobachtet wurden, die die empfohlene Dosis von 800 mg alle 8 Stunden erhielten; es ist jedoch zu beachten, dass die Plasmakonzentrationen 8 Stunden nach Einnahme etwas geringer waren. Es wurde nachgewiesen, dass die systemische Indinavir Exposition während der Schwangerschaft deutlich erniedrigt ist (PACTG 358: CRIXIVAN, 800 mg alle 8 Stunden + Zidovudin, 200 mg alle 8 Stunden, sowie Lamivudin, 150 mg zweimal pro Tag). In der 30.-32. Gestationswoche betrug die mittlere Indinavir Plasma AUC0-8h bei elf schwangeren Frauen 9231 nM*hr, die gegenüber einem 6 Wochen post partum gemessenenVergleichswert um 74% (95% CI: 50%, 86 %) erniedrigt war. Sechs dieser elf Patientinnen (55 %) hatten 8 Stunden nach Einnahme eine mittlere Indinavir Plasmakonzentration (Cmin) unterhalb der Nachweisgrenze einer sicheren Quantitätsbestimmungsmethode. Sechs Wochen post partum war die Pharmakokinetik von Indinavir bei diesen elf Patientinnen im Allgemeinen wieder vergleichbar mit der bei nichtschwangeren Patientinnen, die in einer anderen Studie beobachtet wurde (siehe Abschnitt 4.6). Bei Einnahme von Indinavir mit einer Mahlzeit mit hohem Kalorien-, Fett- und Proteingehalt verlief die Resorption verzögert und abgeschwächt; die AUC war um ca. 80 % und die Cmax um ca. 86 % verkleinert. Bei Einnahme mit einer leichten Mahlzeit, z. B. trockenem Toast (ohne Butter) mit Marmelade oder Fruchtkonserve, Apfelsaft und Kaffee (mit Magermilch oder entrahmter Milch und Zucker oder Cornflakes mit Magermilch oder entrahmter Milch und Zucker), war die Plasmakonzentration vergleichbar mit einer Einnahme im Nüchternzustand. Wenn Indinavir als mit Apfelmus vermengtes Indinavirsulfatsalz (aus geöffneten Hartkapseln) eingenommen wurde, war die Pharmakokinetik im Allgemeinen mit der Pharmakokinetik von Indinavir vergleichbar, wenn es in Form von Hartkapseln nüchtern eingenommen wurde. Für HIVinfizierte pädiatrische Patienten ergaben sich folgende pharmakokinetische Parameter für mit Apfelmus vermengtem Indinavir: AUC0-8h von 26980 nM*h; eine Plasmahöchstkonzentration von 13.711 nM und eine Plasmakonzentration von 146 nM 8 Stunden nach Einnahme. Verteilung Indinavir bindet nicht stark an humane Plasmaproteine (39 % ungebunden). Es gibt keine Daten über die ZNS-Gängigkeit von Indinavir beim Menschen. Biotransformation Sieben Hauptmetaboliten wurden nachgewiesen, die Verstoffwechselung erfolgt durch Glucuronidierung am Pyridin-N, Pyridin-N-Oxidation mit und ohne 3´-Hydroxylierung am Indan-ring, 3´-Hydroxylierung von Indan, p-Hydroxylierung des Phenylmethylrests und N-Depyridomethylierung 32 mit und ohne 3´-Hydroxylierung. In-vitro-Studien mit humanen Lebermikrosomen zeigten, dass Cytochrom CYP3A4 als einziges P450-Isoenzym eine wichtige Rolle bei der oxidativen Metabolisierung von Indinavir spielt. Die Untersuchung von Plasma- und Urinproben von Probanden, die Indinavir erhalten hatten, ergab, dass die Metaboliten von Indinavir nur wenig Aktivität hinsichtlich einer Proteasehemmung haben. Elimination Im Dosisbereich von 200–1.000 mg nahm die Wiederfindung von Indinavir im Urin bei Gesunden und HIV-1-Infizierten etwas mehr als dosisproportional zu. Die renale Clearance (116 ml/min) von Indinavir ist im gesamten klinischen Dosisbereich konzentrationsunabhängig. Weniger als 20 % des verabreichten Indinavirs werden mit dem Urin ausgeschieden. Die mittlere renale Exkretion der unveränderten Substanz nach Einmalgabe im Nüchternzustand betrug 10,4 % nach einer 700-mgDosis und 12,0 % nach einer 1.000-mg-Dosis. Indinavir wird mit einer Halbwertszeit von 1,8 Stunden ausgeschieden. Spezielle Charakteristika bei Patienten Die Pharmakokinetik von Indinavir scheint nicht durch die ethnische Zugehörigkeit des Patienten beeinflusst zu werden. Die pharmakokinetischen Parameter von Indinavir bei HIV-seropositiven Frauen wiesen keine klinisch signifikanten Unterschiede zu denen von HIV-seropositiven Männern auf. Bei Patienten mit leicht- bis mittelgradiger Leberinsuffizienz und klinisch manifester Zirrhose war die Metabolisierung von Indinavir verringert; nach einer Dosis von 400 mg war die mittlere AUC um 60 % größer als bei Lebergesunden, und die durchschnittliche Halbwertszeit stieg auf ca. 2,8 Stunden an. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Im Urin von Ratten, einem Affen und einem Hund wurden Kristalle festgestellt. Die Kristallurie ging nicht mit einer arzneimittelinduzierten Nierenschädigung einher. Eine Zunahme des Schilddrüsengewichtes und Hyperplasie der Schilddrüsenfollikelzellen aufgrund erhöhter ThyroxinClearance wurde bei Ratten unter Dosen von ≥ 160 mg Indinavir/kg/Tag beobachtet. Ein erhöhtes Lebergewicht fand sich bei Ratten, die Indinavir in einer Dosierung von > 40 mg/kg/Tag erhalten hatten; bei den Tieren, die mit ≥ 320 mg/kg/Tag behandelt worden waren, lag außerdem eine Leberzellhypertrophie vor. Die maximale nicht tödliche orale Dosis von Indinavir bei Ratten und Mäusen war mindestens 5.000 mg/kg, die höchste in akuten Toxizitätsstudien verwendete Dosis. Studien an Ratten zeigten, dass die Aufnahme ins Hirngewebe beschränkt war. Die Verteilung in das und aus dem lymphatischen System erfolgte schnell und die Exkretion in die Milch säugender Ratten war sehr stark. Die Plazentagängigkeit von Indinavir war bei Ratten signifikant, bei Kaninchen jedoch begrenzt. Mutagenität Indinavir war in Studien mit oder ohne metabolische Aktivierung weder mutagen noch genotoxisch. Kanzerogenität Bei Mäusen wurde keine Karzinogenität der höchsten vertragenen Dosis festgestellt. Diese entsprach einer systemischen Exposition, die etwa zwei- bis dreimal höher ist als die klinische Exposition. Bei Ratten wurde bei ähnlicher Exposition eine erhöhte Inzidenz von Schilddrüsenadenomen gesehen, wahrscheinlich in Zusammenhang mit einem Anstieg der Ausschüttung des Thyreoidea stimulierenden Hormons infolge eines Anstiegs der Thyroxin-Clearance. Die Bedeutung dieser Befunde für den Menschen ist wahrscheinlich begrenzt. Entwicklungstoxizität 33 Entwicklungstoxizitätsstudien an Ratten, Kaninchen und Hunden (mit Dosen, die zu einer vergleichbaren oder etwas höheren systemischen Exposition als beim Menschen führten) ergaben keinen Hinweis auf Teratogenität. Bei Ratten wurden keine äußeren oder viszeralen Veränderungen festgestellt, jedoch fand sich eine erhöhte Inzidenz überzähliger Rippen bzw. zervikaler Rippen. Bei Kaninchen oder Hunden fanden sich keine äußeren, viszeralen oder skelettalen Veränderungen. Bei Ratten und Kaninchen wurden keine Auswirkungen auf das Überleben der Embryonen/Feten oder das Gewicht der Feten beobachtet. Bei Hunden wurde eine leicht erhöhte Rate von Resorptionen gesehen, jedoch waren alle Feten mit Indinavir behandelter Tiere lebensfähig und die Inzidenz lebender Feten bei mit Indinavir behandelten Tieren war mit der in der Kontrollgruppe vergleichbar. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Hilfsstoffe Kapselinhalt: - Lactose (wasserfrei) - Magnesiumstearat Kapselhülle: - Gelatine - Titandioxid - Siliciumdioxid - Natriumdodecylsulfat - Drucktinte: Titandioxid (E 171) und Indigocarmin (E 132). 6.2 Inkompatibilitäten Nicht zutreffend. 6.3 Dauer der Haltbarkeit 3 Jahre 6.4 Besondere Lagerungshinweise Im Originalbehältnis aufbewahren. Das Behältnis fest verschlossen halten, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses CRIXIVAN 200 mg Hartkapseln: Flaschen (aus HDPE mit einem Polypropylenverschluss und Folienversiegelung) mit 180, 270 oder 360 Kapseln. Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht. 6.6 Hinweise für die Handhabung In der Flasche sind Behälter mit Trockenmittel, die nicht herausgenommen werden dürfen. 7. PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER 34 Merck Sharp & Dohme Limited Hertford Road, Hoddesdon Hertfordshire EN11 9BU Vereinigtes Königreich 8. ZULASSUNGSNUMMER(N) EU/1/96/024/001 EU/1/96/024/002 EU/1/96/024/003 9. DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG 21. November 2001 10. STAND DER INFORMATION 35 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS CRIXIVAN 333 mg Hartkapseln 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG 1 Hartkapsel enthält 416,3 mg Indinavirsulfat, entsprechend 333 mg Indinavir. Hilfsstoffe siehe unter Abschnitt 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Hartkapseln Die Kapseln sind halbdurchscheinend weiß und in rot mit CRIXIVAN 333 mg beschriftet. 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete CRIXIVAN ist in Kombination mit antiretroviralen Nukleosidanaloga für die Behandlung HIV-1infizierter Erwachsener, Jugendlicher und Kinder ab 4 Jahren angezeigt. Bei Jugendlichen und Kindern ist der Nutzen der Therapie mit Indinavir gegen das erhöhte Risiko einer Nephrolithiasis besonders sorgfältig abzuwägen (siehe Abschnitt 4.4). 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung CRIXIVAN soll von Ärzten verordnet werden, die auf die Behandlung von HIV-Infektionen spezialisiert sind. Indinavir sollte in Kombination mit anderen antiretroviralen Substanzen auf Basis der aktuellen Daten zur Pharmakodynamik verabreicht werden. Bei Anwendung von Indinavir in Monotherapie können schnell resistente Virusstämme entstehen (siehe Abschnitt 5.1). Erwachsene Die empfohlene Dosierung von CRIXIVAN ist 800 mg per os alle 8 Stunden. Kinder und Jugendliche im Alter von 4-17 Jahren Die für Patienten von 4-17 Jahren empfohlene Dosierung von CRIXIVAN beträgt 500 mg/m2 (Dosisanpassung gemäß der auf der Basis von Größe und Gewicht errechneten Körperoberfläche [KO]) per os alle 8 Stunden (siehe nachfolgende Tabelle). Diese Dosis sollte die für Erwachsene empfohlene Dosierung von 800 mg alle 8 Stunden nicht überschreiten. CRIXIVAN Hartkapseln dürfen nur an Kinder verabreicht werden, die Hartkapseln schlucken können. Es wurden keine Studien mit CRIXIVAN an Kindern unter 4 Jahren durchgeführt (siehe Abschnitt 5.1 und 5.2). 36 Pädiatrische Dosis (500 mg/m2) zur Gabe alle 8 Stunden Körperoberfläche (m2) CRIXIVAN-Dosis Alle 8 Stunden (mg) 0,50 0,75 1,00 1,25 1,50 300 400 500 600 800 Allgemeine Empfehlungen zur Anwendung Die Hartkapseln sollten unzerkaut und ungeöffnet geschluckt werden. Da CRIXIVAN alle 8 Stunden eingenommen werden muss, ist ein patientenfreundliches Einnahmeschema erforderlich. Für eine optimale Resorption sollte CRIXIVAN ohne gleichzeitige Nahrungszufuhr, d. h. eine Stunde vor oder zwei Stunden nach einer Mahlzeit, mit Wasser eingenommen werden. CRIXIVAN kann aber auch mit einer fettarmen, leichten Mahlzeit eingenommen werden. Zur Sicherstellung einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr sollten Erwachsene mindestens 1,5 l Flüssigkeit im Verlauf von 24 Stunden zu sich nehmen. Es wird weiterhin empfohlen, dass Kinder unter 20 kg Körpergewicht mindestens 75 ml/kg/Tag, Kinder mit einem Körpergewicht von 20-40 kg mindestens 50 ml/kg/Tag Flüssigkeit zu sich nehmen. Bei Patienten mit ein- oder mehrmaligen Episoden einer Nephrolithiasis muss eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sichergestellt werden; falls erforderlich kann die Therapie während der akuten Episode der Nephrolithiasis zeitweilig (d. h. für 1-3 Tage) unterbrochen oder gänzlich abgesetzt werden (siehe Abschnitt 4.4). Spezielle Hinweise für die Dosierung bei Erwachsenen Bei gleichzeitiger Gabe von Rifabutin mit CRIXIVAN wird, wegen der erhöhten Plasmakonzentration von Rifabutin und der erniedrigten Plasmakonzentration von Indinavir, eine Dosisreduzierung von Rifabutin auf die Hälfte der Standarddosis (vgl. Herstellerangaben zu Rifabutin) und eine Dosiserhöhung von CRIXIVAN auf 1.000-1.200 mg alle 8 Stunden empfohlen. Für Dosierungen von 1.000 mg sind die 333-mg-Hartkapseln zu verwenden, für alle anderen Dosierungen sind die 100-mg, 200-mg- oder 400-mg-Hartkapseln zu verwenden. Dieses Dosierungsschema wurde nicht in klinischen Studien geprüft und könnte zu einem klinisch signifikanten Anstieg der Plasmakonzentration von Rifabutin führen. Bei gleichzeitiger Gabe von Itraconazol sollte eine Dosisreduktion von CRIXIVAN auf 600 mg alle 8 Stunden in Betracht gezogen werden (siehe Abschnitt 4.5 ). Bei Patienten mit leicht- bis mittelgradig beeinträchtigter Leberfunktion aufgrund einer Zirrhose sollte die Dosis von CRIXIVAN auf 600 mg alle 8 Stunden reduziert werden. Diese Empfehlung beruht auf einer begrenzten pharmakokinetischen Datenlage (siehe Abschnitt 5.2). Zu Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen liegen keine Daten vor, so dass keine Dosierungsempfehlungen gegeben werden können (siehe Abschnitt 4.4). Die Unbedenklichkeit bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion wurde nicht untersucht; Indinavir wird jedoch zu weniger als 20 % unverändert oder als Metabolit im Urin ausgeschieden (siehe Abschnitt 4.4). 37 4.3 Gegenanzeigen Überempfindlichkeit gegenüber dem arzneilich wirksamen Bestandteil oder einem der sonstigen Hilfsstoffe dieses Arzneimittels. Indinavir darf nicht gleichzeitig mit Arzneimitteln verabreicht werden, die eine geringe therapeutische Breite aufweisen und Substrate von CYP3A4 sind. CRIXIVAN darf nicht zusammen mit Terfenadin, Cisaprid, Astemizol, Alprazolam, Triazolam, Midazolam, Pimozid oder Ergotaminderivaten verabreicht werden. Die Hemmung von CYP3A4 durch CRIXIVAN könnte erhöhte Plasmakonzentrationen dieser Arzneimittel bewirken und möglicherweise ernsthafte oder lebensbedrohende Reaktionen hervorrufen. Indinavir darf nicht zusammen mit Rifampicin verabreicht werden, da die gleichzeitige Gabe zu einer Reduktion der Plasmakonzentration von Indinavir um 90 % führt. Pflanzliche Präparate, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, dürfen nicht zusammen mit CRIXIVAN angewendet werden, da die gemeinsame Einnahme die Plasmakonzentration von Indinavir erheblich verringert. Dies kann zu einer Verringerung der klinischen Wirkung von CRIXIVAN führen (siehe Abschnitt 4.5 ). 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Nephrolithiasis und tubulointerstitielle Nephritis Bei Einnahme von Indinavir ist Nephrolithiasis bei Erwachsenen und Kindern aufgetreten. Nephrolithiasis trat bei Kindern häufiger als bei Erwachsenen auf. In einigen Fällen war die Nephrolithiasis mit Niereninsuffizienz oder akutem Nierenversagen verbunden. In der Mehrzahl der Fälle waren Niereninsuffizienz und akutes Nierenversagen reversibel. Treten Anzeichen und Symptome einer Nephrolithiasis auf, einschließlich Flankenschmerz mit oder ohne Hämaturie (einschließlich Mikrohämaturie), kann eine zeitweilige Therapieunterbrechung (d. h. 1-3 Tage) während der akuten Episode der Nephrolithiasis oder ein Therapieabbruch in Erwägung gezogen werden. Kinder, die über Flankenschmerzen klagen, sind auf eine mögliche Nephrolithiasis zu untersuchen. Zu der Untersuchung können eine Urinanalyse, Serum-Harnstoff und -Kreatinin sowie Ultraschall an Blase und Nieren gehören. Die Langzeitfolgen einer Nephrolithiasis bei Kindern sind nicht bekannt. Bei allen Patienten unter Behandlung mit Indinavir muss eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sichergestellt werden (siehe Abschnitt 4.2und 4.8 ). Bei Patienten mit asymptomatischer ausgeprägter Leukozyturie (> 100 Zellen/Gesichtsfeld) wurden Fälle von interstitieller Nephritis mit medullärer Kalzifizierung und kortikaler Atrophie beobachtet. Bei Patienten mit erhöhtem Risiko, wie Kinder, sollten Urinanalysen in Betracht gezogen werden. Falls eine dauerhafte schwere Leukozyturie gefunden wird, ist eine weitere Abklärung angeraten. Arzneimittelwechselwirkungen Bei gleichzeitiger Gabe anderer Arzneimittel, die starke Induktoren von CYP3A4 sind, sollte Indinavir nur mit Vorsicht eingesetzt werden. Die gemeinsame Anwendung kann zu verringerten Plasmakonzentrationen von Indinavir führen. Damit bestünde ein erhöhtes Risiko dafür, dass die Behandlung unzureichend ist und dass sich leichter eine Resistenz entwickelt (siehe Abschnitt 4.5). Bei Kombination von Indinavir mit Ritonavir könnten die potentiellen Arzneimittelwechselwirkungen zunehmen. Der Abschnitt Arzneimittelwechselwirkungen der Fachinformation Ritonavir sollte ebenfalls zur Information über potentielle Arzneimittelwechselwirkungen herangezogen werden. Die gleichzeitige Einnahme von Indinavir mit Lovastatin oder Simvastatin wird wegen eines erhöhten Myopathierisikos (einschliesslich Rhabdomyolyse) nicht empfohlen. Indinavir darf auch nur mit Vorsicht zusammen mit Atorvastatin eingesetzt werden (siehe Abschnitt 4.5 ). Es ist davon auszugehen, dass die gemeinsame Einnahme von CRIXIVAN und Sildenafil die PlasmaKonzentration von Sildenafil erhöht und damit zu einem Anstieg der unerwünschten 38 Arzneimittelwirkungen von Sildenafil, einschließlich Hypotonie, Sehstörungen und Priapismus führen kann (siehe Abschnitt 4.5). Akute hämolytische Anämie Über akute hämolytische Anämie wurde berichtet. Einige dieser Fälle waren schwer wiegend und rasch fortschreitend. Sobald die Diagnose feststeht, sollten entsprechende Maßnahmen zur Behandlung der hämolytischen Anämie ergriffen werden; dies kann das Absetzen von Indinavir erfordern. Hyperglykämie Berichte liegen vor über neu aufgetretenen Diabetes mellitus, Hyperglykämie oder Verschlechterung eines vorbestehenden Diabetes mellitus bei Patienten unter Behandlung mit einem Protease-Hemmer (PI). In einigen dieser Fälle war die Hyperglykämie schwer wiegend und in einigen Fällen auch mit einer Ketoazidose assoziiert. Viele dieser Patienten hatten Erkrankungen, von denen einige mit Arzneimitteln behandelt werden mussten, die mit der Entwicklung eines Diabetes mellitus oder einer Hyperglykämie in Verbindung gebracht werden. Fettumverteilung Die antiretrovirale Kombinationstherapie wurde mit einer Fettumverteilung (Lipodystrophie) bei HIVPatienten in Verbindung gebracht. Die Langzeitwirkungen dieser Ereignisse sind derzeit nicht bekannt. Die Kenntnisse über den Mechanismus sind unvollständig. Es wurde ein Zusammenhang zwischen der viszeralen Lipomatose und Proteasehemmern (PI) sowie der Lipoatrophie und nukleosidanalogen Reverse-Transkriptase-Hemmern (NRTI) hergestellt. Ein erhöhtes Risiko für eine Lipodystrophie wurde mit individuellen Faktoren, wie z. B. höherem Alter, und mit Arzneimittel-abhängigen Faktoren, wie eine länger andauernde antiretrovirale Behandlung und den damit verbundenen metabolischen Störungen, assoziiert. Im Rahmen der klinischen Untersuchung sollte auf körperliche Anzeichen von Fettumverteilung geachtet werden. Die Messung der Serumlipide im Nüchternzustand und der Blutglukose sollte erwogen werden. Lipidstörungen sollten entsprechend der klinischen Situation behandelt werden (siehe Abschnitt 4.8). Lebererkrankungen Die Sicherheit und Wirksamkeit von Indinavir wurde bei Patienten mit bestehender relevanter Lebererkrankung nicht untersucht. Patienten mit chronischer Hepatitis B oder C, die mit einer antiretroviralen Kombinationstherapie behandelt werden, haben ein erhöhtes Risiko für schwere und möglicherweise letale Nebenwirkungen in der Leber. Im Falle einer antiviralen Begleittherapie gegen Hepatitis B und C beachten Sie bitte auch die Fachinformation dieser Arzneimittel. Patienten mit vorbestehenden Leberfunktionsstörungen einschließlich chronischer aktiver Hepatitis zeigen bei einer antiretroviralen Kombinationstherapie mit größerer Häufigkeit Abweichungen der Leberfunktion und müssen nach den üblichen Richtlinien überwacht werden. Bei solchen Patienten muß bei Hinweisen auf eine Verschlimmerung der Lebererkrankung eine Unterbrechung oder ein Abbruch der Therapie erwogen werden. Bei Patienten mit bestehenden Lebererkrankungen wurde unter Indinavirbehandlung ein häufigeres Auftreten einer Nephrolithiasis beobachtet. Immun-Reaktivierungs-Syndrom Bei HIV-infizierten Patienten mit schwerem Immundefekt kann sich zum Zeitpunkt der Einleitung einer antiretroviralen Kombinationstherapie (ART) eine entzündliche Reaktion auf asymptomatische oder residuale opportunistische Infektionen entwickeln, die zu schweren klinischen Zuständen oder Verschlechterung von Symptomen führt. Typischerweise wurden solche Reaktionen innerhalb der ersten Wochen oder Monate nach Beginn der ART beobachtet. Entsprechende Beispiele sind CMVRetinitis, disseminierte und/oder lokalisierte mykobakterielle Infektionen und Pneumocystis -cariniiPneumonie. Jedes Entzündungssymptom ist zu bewerten; falls notwendig, ist eine Behandlung einzuleiten. Patienten mit Begleiterkrankungen 39 Es liegen Berichte über eine Zunahme von Blutungen, einschließlich spontaner kutaner Hämatome und Hämarthrosen, bei hämophilen Patienten (Typ A und B) vor, die mit PIs behandelt wurden. Einigen Patienten wurde zusätzlicher Faktor VIII gegeben. In über der Hälfte dieser Fälle wurde die Behandlung mit PIs fortgesetzt beziehungsweise wieder aufgenommen, wenn sie unterbrochen worden war. Ein kausaler Zusammenhang wird vermutet, der Wirkmechanismus ist allerdings nicht geklärt. Hämophile Patienten sollten daher auf die Möglichkeit einer Zunahme von Blutungen aufmerksam gemacht werden. Bei Patienten mit leicht bis mäßig eingeschränkter Leberfunktion aufgrund einer Zirrhose muss wegen der verminderten Verstoffwechselung die Dosis von Indinavir reduziert werden (siehe Abschnitt 4.2 ). Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung wurden nicht untersucht. Solange solche Studien nicht vorliegen, ist Vorsicht geboten, da erhöhte Indinavirspiegel auftreten können. Die Unbedenklichkeit bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion wurde nicht untersucht Indinavir wird jedoch zu weniger als 20 % unverändert oder als Metabolit im Urin ausgeschieden (siehe Abschnitt 4.2). Lactose Dieses Arzneimittel enthält 373,5 mg Lactose pro 1000 mg Dosis (maximale Einzeldosis). Diese Menge reicht wahrscheinlich nicht aus, um Symptome einer Lactose-Intoleranz (Milchunverträglichkeit) hervorzurufen. Eine 333 mg Hartkapsel enthält 124,5 mg Lactose. Dieses Arzneimittel darf nicht von Patienten, die an der seltenen ererbten GalaktoseUnverträglichkeit, einem Lapp-Laktase-Mangel oder an einer Glukose-GalaktoseMalabsorption leiden, eingenommen werden. 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Alle Studien zu Wechselwirkungen wurden mit Erwachsenen durchgeführt. Die Bedeutung der Ergebnisse dieser Studien für pädiatrische Patienten ist nicht bekannt. Indinavir wird über das Cytochrom-P450-Enzym CYP3A4 metabolisiert. Deshalb können andere Stoffe, die über den selben Weg metabolisiert werden oder die Aktivität von CYP3A4 verändern, die Pharmakokinetik von Indinavir beeinflussen. Ebenso könnte auch Indinavir die Pharmakokinetik anderer Stoffe beeinflussen, die über diesen Weg metabolisiert werden. Siehe auch 4.3 Gegenanzeigen und 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung. Bei der spezifischen Untersuchung möglicher Wechselwirkungen zwischen Indinavir und Zidovudin, Zidovudin/Lamivudin, Stavudin, Trimethoprim/Sulfamethoxazol, Fluconazol, Isoniazid, Clarithromycin, Chinidin, Cimetidin, Theophyllin, Methadon sowie einem oralen Kontrazeptivum (Norethisteron/Ethinylestradiol 1/35) wurden zwischen Indinavir und diesen Arzneimitteln keine klinisch relevanten Wechselwirkungen beobachtet. Klinisch relevante Wechselwirkungen fanden sich mit den folgenden Arzneimitteln: Mögliche Wechselwirkungen zwischen Indinavir und Warfarin wurden nicht speziell untersucht. Eine gleichzeitige Behandlung mit beiden Stoffen könnte zu erhöhten Spiegeln von Warfarin führen. Kalziumantagonisten Kalziumantagonisten werden über CYP3A4 metabolisiert, das von Indinavir gehemmt wird. Gleichzeitige Anwendung mit CRIXIVAN könnte erhöhte Plasmakonzentrationen von Kalziumantagonisten bewirken, was deren therapeutische und unerwünschte Wirkungen verstärken oder deren Dauer verlängern könnte. Rifabutin 40 Die gemeinsame Gabe von Indinavir 800 mg alle 8 Stunden und Rifabutin entweder 300 mg einmal täglich oder 150 mg einmal täglich wurde in zwei klinischen Studien untersucht. Die Ergebnisse dieser Studien zeigen eine Verkleinerung der AUC von Indinavir (34 %, bzw. 33 %, jeweils im Vergleich zu Indinavir 800 mg alle 8 Stunden allein) und eine Vergrößerung der AUC von Rifabutin (173 %, bzw. 55 %, im Vergleich zu Rifabutin 300 mg einmal täglich allein). Der Anstieg der RifabutinPlasmakonzentration ist wahrscheinlich auf eine durch Indinavir bedingte Hemmung der durch CYP3A4 vermittelten Rifabutinmetabolisierung zurückzuführen. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Indinavir und Rifabutin muss die Indinavirdosis erhöht werden und die Rifabutindosis reduziert werden (siehe Abschnitt 4.2). Ketoconazol Die gleichzeitige Verabreichung von Indinavir und Ketoconazol könnte etwas erhöhte Indinavirspiegel verursachen. Da nicht zu erwarten ist, dass dies das Sicherheitsprofil von Indinavir erheblich beeinträchtigt, wird keine generelle Dosisreduktion empfohlen. Itraconazol Die Gabe von Indinavir 600 mg alle 8 Stunden zusammen mit Itraconazol 200 mg zweimal täglich, einem Inhibitor von CYP3A4, resultierte in einer AUC von Indinavir ähnlich der, die bei alleiniger Verabreichung von Indinavir 800 mg alle 8 Stunden beobachtet wurde (siehe Abschnitt 4.2). Nevirapin Die Gabe von Nevirapin 200 mg zweimal täglich, einem Induktor von CYP3A4, zusammen mit Indinavir 800 mg alle 8 Stunden führte zu einer mittleren Abnahme der AUC von Indinavir um 28 %. Indinavir hatte keinen Einfluss auf die Pharmakokinetik von Nevirapin. Eine Dosiserhöhung von Indinavir auf 1.000 mg alle 8 Stunden sollte bei gemeinsamer Gabe mit Nevirapin erwogen werden. Für diese Kombination liegen keine relevanten Daten zu Wirksamkeit und Verträglichkeit vor. Delavirdin Die Verabreichung von dreimal täglich 400 mg Delavirdin, einem Inhibitor von CYP3A4, zusammen mit einer Einzelgabe von 400 mg Indinavir, ergab AUC-Werte von Indinavir, die 14 % unter denjenigen lagen, die nach alleiniger Gabe einer Dosis von 800 mg Indinavir beobachtet worden waren. Die gemeinsame Anwendung von Delavirdin und einer 600-mg-Dosis Indinavir resultierte in AUC-Werten von Indinavir, die ungefähr 40 % höher waren als die nach alleiniger Anwendung einer Dosis von 800 mg Indinavir beobachteten. Indinavir hatte keinen Einfluss auf die Pharmakokinetik von Delavirdin. Eine Dosisreduktion von Indinavir auf 400-600 mg alle 8 Stunden sollte bei gemeinsamer Gabe mit Delavirdin erwogen werden. Für diese Kombination liegen keine relevanten Daten zu Wirksamkeit und Verträglichkeit vor. Efavirenz Wurde Indinavir (800 mg alle 8 Stunden) zusammen mit Efavirenz (200 mg einmal täglich) verabreicht, wurden die AUC und Css, min von Indinavir um ungefähr 31 % beziehungsweise 40 % verringert. Wenn Indinavir mit erhöhter Dosis (1.000 mg alle 8 Stunden) zusammen mit Efavirenz (600 mg einmal täglich) nicht infizierten Freiwilligen verabreicht wurde, wurden, im Vergleich zu der alleinigen Gabe der Standarddosis Indinavir (800 mg alle 8 Stunden), die AUC und Css, min von Indinavir durchschnittlich um 33 - 46 % beziehungsweise 39 – 57 % verringert. Ähnliche Unterschiede bei der AUC und Css, min von Indinavir wurden bei HIV-infizierten Patienten, die Indinavir (1.000 mg alle 8 Stunden) mit Efavirenz (600 mg einmal täglich) bekamen, im Vergleich zur alleinigen Gabe von Indinavir (800 mg alle 8 Stunden), beobachtet. Obwohl die klinische Signifikanz verringerter Indinavir Konzentrationen noch nicht nachgewiesen ist, sollte das Ausmaß der beobachteten pharmakokinetischen Interaktion bei einer Kombinationstherapie mit Efavirenz und Indinavir in Betracht gezogen werden. Eine Dosisanpassung von Efavirenz bei gleichzeitiger Anwendung von Indinavir ist nicht erforderlich. HMG-CoA-Reduktase-Hemmer Bei HMG-CoA-Reduktase-Hemmern wie Lovastatin und Simvastatin, deren Metabolisierung in hohem Maße von CYP3A4 abhängt, werden bei gleichzeitiger Anwendung mit Indinavir deutlich erhöhte Plasmakonzentrationen erwartet. Da erhöhte Konzentrationen an HMG-CoA-Reduktase41 Hemmern zu Myopathie, einschließlich Rhabomyolyse, führen können, wird die Kombination dieser Arzneimittel mit Indinavir nicht empfohlen. Die Metabolisierung von Atorvastatin ist in geringerem Ausmaß von CYP3A4 abhängig. Klinische Daten über die Kombination von Indinavir mit HMGCoA-Reduktase-Hemmern, die nicht überwiegend über CYP3A4 metabolisiert werden, stehen nicht zur Verfügung. Die Metabolisierung von Pravastatin und Fluvastatin hängt nicht von CYP3A4 ab und Wechselwirkungen mit PIs werden nicht erwartet. Ist eine Behandlung mit HMG-CoA-ReduktaseHemmern angezeigt, werden Pravastatin und Fluvastatin empfohlen. Johanniskraut (Hypericum perforatum) Die gemeinsame Anwendung von Indinavir und pflanzlichen Präparaten, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, führte dazu, dass der Plasmaspiegel von Indinavir erheblich, nämlich auf 20 % im Vergleich zu der Plasmakonzentration bei Einnahme von Indinavir allein verringert wird. Dieser Effekt beruht auf einer von Johanniskraut verursachten Induktion der Arzneimittel metabolisierenden Enzyme und/oder der Transportproteine. Daher dürfen pflanzliche Präparate, die Johanniskraut enthalten, nicht gleichzeitig mit CRIXIVAN angewendet werden. Sollte ein Patient bereits Johanniskraut einnehmen, setzen Sie Johanniskraut ab, untersuchen Sie die Viruslast und – falls möglich – die Plasmakonzentration von Indinavir. Die Plasmakonzentration von Indinavir kann nach dem Absetzen von Johanniskraut ansteigen, so dass die Dosierung von CRIXIVAN angepasst werden muss. Die Induktionswirkung von Johanniskraut kann bis zu 2 Wochen nach Absetzen der Behandlung mit Johanniskraut anhalten (siehe Abschnitt 4.3). Pimozid Pimozid darf nicht zusammen mit Indinavir eingesetzt verden. Die Hemmung von CYP3A4 durch Indinavir kann die Plasmakonzentration von Pimozid erhöhen und so möglicherweise zu einer Verlängerung des QT-Intervalls und damit verbundenen ventrikulären Arrhythmien führen. Rifampicin Rifampicin darf nicht zusammen mit Indinavir eingesetzt werden. Die Anwendung von Rifampicin bei Patienten, die Indinavir erhalten, reduziert die Plasmaspiegel von Indinavir erheblich auf 1/10 der Werte bei alleiniger Verabreichung von Indinavir. Dieser Effekt beruht auf der Induktion von CYP3A4 durch Rifampicin (siehe Abschnitt 4.3 ). Ritonavir Bei Probanden wurde durch die gleichzeitige Einnahme über zwei Wochen von je zweimal täglich Indinavir (800 mg) und Ritonavir (100 mg, 200 mg oder 400 mg) zusammen mit der Nahrung die AUC24h von Indinavir um 178 %, 266 % bzw. 220 % vergrößert (bezogen auf historische Daten zur AUC24h von Indinavir bei Patienten, die CRIXIVAN° 800 mg alle 8 Stunden allein erhielten). Außerdem führte die gleichzeitige Einnahme von Indinavir (400 mg) und Ritonavir (400 mg) je zweimal täglich zu einer Vergrößerung der AUC24h von Indinavir um 68 %. In derselben Studie zeigte sich bei gleichzeitiger, zweimal täglicher Einnahme von Indinavir (800 mg) und Ritonavir (100 mg oder 200 mg) eine Vergrößerung der AUC24h von Ritonavir um 72 %, bzw. 96 % im Vergleich zur Einnahme der gleichen Dosen von Ritonavir allein. Dagegen war die Wirkung der gleichzeitigen Einnahme von Indinavir (800 mg oder 400 mg) und Ritonavir (400 mg) je zweimal täglich auf die AUC24h von Ritonavir (Abnahme um jeweils 7 %) zu vernachlässigen. Zurzeit liegen noch keine Daten zur Verträglichkeit oder Wirksamkeit für die Anwendung dieser Präparatekombination bei Patienten vor. Bei einer gemeinsamen Einnahme von Ritonavir und Indinavir (zweimal täglich 800 mg) ist Vorsicht geboten, da das Risiko einer Nephrolithiasis dadurch erhöht sein kann. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist dringend angeraten. Es kann sinnvoll sein, die Plasmakonzentration von Indinavir zu überwachen, wenn die Dosierung aufgrund von Verträglichkeitsproblemen reduziert wird. Es liegen nicht ausreichend Daten vor, um definitiv einen Zusammenhang zwischen den Indinavir-Plasmakonzentrationen und der Wirksamkeit sowie dem Auftreten von Nephrolithiasis zu belegen (siehe Abschnitt 4.4). Saquinavir Die gleichzeitige Einnahme von Indinavir und Saquinavir (600-mg-Hartkapseln oder 800-mgWeichkapseln oder 1.200-mg-Weichkapseln Einzeldosis) bei gesunden Probanden führte zu einer Vergrößerung der AUC24h für Saquinavir um 500 %, 620 % bzw. 360 %. Für diese Kombination 42 liegen keine relevanten Daten zur Verträglichkeit und Wirksamkeit vor. Das Studiendesign erlaubt keine Auswertung der Wirkung von Saquinavir auf Indinavir, aber es wird vermutet, dass die AUC8h von Indinavir bei gleichzeitiger Anwendung mit Saquinavir um fast das Zweifache ansteigt. Didanosin Die Frage möglicher Wechselwirkungen zwischen Indinavir und Didanosin wurde nicht in einer Studie untersucht. Zu bedenken ist jedoch, dass für eine optimale Resorption von Indinavir ein normaler pH-Wert im Magen (im sauren Bereich) erforderlich ist, Didanosin aber - das zur Erhöhung des pH Puffersubstanzen enthält - durch Säure rasch abgebaut wird. Indinavir und Didanosin sollten in mindestens einstündigem Abstand auf leeren Magen eingenommen werden (siehe Fachinformation für Didanosin). In einer klinischen Studie hatte die Anwendung von Didanosin drei Stunden nach Verabreichung von Indinavir keine Veränderung der antiretroviralen Aktivität zur Folge. Sildenafil Da Indinavir ein Inhibitor von CYP3A4 ist, führt die gleichzeitige Einnahme von CRIXIVAN und Sildenafil wahrscheinlich durch die kompetitive Hemmung dieses Metabolismus zu einem Anstieg der Plasmakonzentration von Sildenafil. In einer publizierten Studie mit HIV-infizierten Männern unter Dauerbehandlung mit 800 mg Indinavir hatte die gleichzeitige Einnahme einer Einzeldosis von 25 mg Sildenafil keine signifikante Wirkung auf die AUC von Indinavir, sie führte jedoch zu einer Vergrößerung der AUC von Sildenafil um 340 % im Vergleich zu historischen Kontrolldaten zur Pharmakokinetik von Sildenafil, dosisnormiert auf 25 mg. Eine Anfangsdosis von 25 mg Sildenafil sollte erwogen werden, wenn Indinavir und Sildenafil gemeinsam eingenommen werden (siehe die Fachinformation des Herstellers von Sildenafil). Sonstige Der gleichzeitige Einsatz von anderen Arzneimitteln, die Induktoren von CYP3A4 sind (z. B. Phenobarbital, Phenytoin, Dexamethason, Carbamazepin), kann die Plasmakonzentration von Indinavir verringern. Zu Informationen über Ernährung und die Wirkung der Nahrung auf die Resorption von Indinavir siehe Abschnitt 4.2 und 5.2.. 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit Anwendung während der Schwangerschaft Es liegen keine geeigneten und gut kontrollierten Studien an schwangeren Frauen vor. Indinavir darf während der Schwangerschaft nur verabreicht werden, wenn der potenzielle Nutzen das mögliche Risiko für den Feten rechtfertigt. Angesichts der deutlich erniedrigten systemischen Exposition von Indinavir ante partum, die in einer kleinen Studie mit HIV-infizierten schwangeren Patientinnen beobachtet wurde und der begrenzten Datenlage dieser Patientenpopulation, wird die Einnahme von Indinavir während der Schwangerschaft nicht empfohlen (siehe Abschnitt 5.2). Bei 14 % der Patienten trat unter Behandlung mit Indinavir eine Hyperbilirubinämie auf; hauptsächlich in Form von indirektem Bilirubin. Da nicht bekannt ist, ob Indinavir die physiologische Neugeborenen-Hyperbilirubinämie verstärkt, darf Indinavir bei Schwangeren kurz vor dem Geburtstermin nur bei strenger Indikationsstellung angewendet werden (siehe Abschnitt 4.8). Die Gabe von Indinavir an neugeborene Rhesusaffen bewirkte eine leichte Verstärkung der vorübergehenden physiologischen Hyperbilirubinämie, die bei dieser Art nach der Geburt beobachtet wird. Eine Gabe von Indinavir an trächtige Rhesusaffen während des dritten Trimenon bewirkte keine solche Verstärkung bei den Neugeborenen; jedoch war Indinavir nur begrenzt plazentagängig. Anwendung während der Stillzeit Um die Übertragung von HIV zu verhindern, wird empfohlen, dass HIV-infizierte Mütter ihre Säuglinge unter keinen Umständen stillen. Es ist nicht bekannt, ob Indinavir beim Menschen in die Muttermilch übertritt. Frauen, die mit Indinavir behandelt werden, sollten angehalten werden, abzustillen. 43 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Es gibt keine Anzeichen dafür, dass Indinavir die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt. Die Patienten sollten jedoch darüber informiert werden, dass unter der Behandlung mit Indinavir über Schwindelgefühl und verschwommenes Sehen berichtet wurde. 4.8 Nebenwirkungen Klinische Erfahrungen Indinavir wurde weltweit in kontrollierten Studien allein oder in Kombination mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln (Zidovudin, Didanosin, Stavudin und/oder Lamivudin) etwa 2.000 Patienten, größtenteils erwachsenen, männlichen Kaukasier (15 % Frauen), verabreicht. Indinavir hatte keine Auswirkungen auf Art, Häufigkeit oder Schweregrad der wichtigsten mit Zidovudin, Didanosin oder Lamivudin in Zusammenhang stehenden Nebenwirkungen. Die unten angegebenen Nebenwirkungen, die bei ≥ 5 % der Patienten (n = 309) während 24-wöchiger Behandlung mit CRIXIVAN allein oder in Kombination auftraten, wurden von den Prüfärzten als möglicherweise, wahrscheinlich oder sicher durch CRIXIVAN verursacht beurteilt. Viele dieser Nebenwirkungen sind bei diesen Patienten als typischerweise weit verbreitete oder häufig auftretende krankheitsbedingte Veränderungen bekannt. Diese Nebenwirkungen waren: Übelkeit (35,3 %), Kopfschmerzen (25,2 %), Diarrhö (24,6 %), Schwäche/Müdigkeit (24,3 %), Ausschlag (19,1 %), veränderte Geschmackswahrnehmung (19,1 %), trockene Haut (16,2 %), Bauchschmerzen (14,6 %), Erbrechen (11 %), Schwindel (10,7 %).Das Auftreten klinischer Nebenwirkungen – mit Ausnahme der trockenen Haut, des Hautausschlags und der veränderten Geschmackswahrnehmung - in der Kontrollgruppe, die mit antiretroviral wirksamen Nukleosidanaloga behandelt wurde, war ähnlich häufig oder häufiger als bei den Patienten, die mit CRIXIVAN allein oder in Kombination behandelt wurden. Bei 107 Patienten, die mit CRIXIVAN allein oder in Kombination für bis zu 48 Wochen behandelt wurden, war das allgemeine Sicherheitsprofil ähnlich. Nebenwirkungen einschließlich Nephrolithiasis können zu einer Unterbrechung der Therapie führen. Sehr häufig (> 10 %) Störungen des Nervensystems: Kopfschmerzen, Schwindel. Gastrointestinale Beschwerden: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Dyspepsie. Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: Ausschlag, trockene Haut. Funktionsstörungen der Niere und der ableitenden Harnwege: Nephrolithiasis bei Kindern ab 3 Jahren. Allgemeine Störungen und Reaktionen an der Applikationsstelle: Schwäche/Müdigkeit, veränderte Geschmackswahrnehmungen, Bauchschmerzen. Häufig (5 – 10 %) Störungen des Nervensystems: Schlaflosigkeit, Hypästhesie, Parästhesie. Gastrointestinale Beschwerden: Flatulenz, trockener Mund, Sodbrennen. Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: Pruritus. Funktionsstörungen des Bewegungsapparates, des Bindegewebes und der Knochen: Myalgie. Funktionsstörungen der Niere und der ableitenden Harnwege: Nephrolithiasis bei Erwachsenen, Dysurie. Nephrolithiasis einschließlich Flankenschmerz mit oder ohne Hämaturie (einschließlich Mikrohämaturie) wurde bei ungefähr 10 % der Patienten (252/2.577) berichtet, die CRIXIVAN im 44 Rahmen klinischer Studien erhielten, im Vergleich zu 2,2 % in den Kontrollgruppen. Im Allgemeinen standen diese Ereignisse nicht im Zusammenhang mit einer renalen Dysfunktion und konnten durch Flüssigkeitszufuhr und zeitweilige Therapieunterbrechung (d. h. 1-3 Tage) beseitigt werden. In klinischen Studien mit pädiatrischen Patienten ab 3 Jahren war das Nebenwirkungsprofil dem von Erwachsenen vergleichbar; allerdings trat Nephrolithiasis mit 29 % (20/70) bei pädiatrischen Patienten, die mit CRIXIVAN in der empfohlenen Dosierung von 500 mg/m2 alle 8 Stunden behandelt wurden, häufiger auf. Laborbefunde Die aufgetretenen Veränderungen von Laborparametern bei ≥ 10% der Patienten unter CRIXIVAN allein oder in Kombination, die von den Prüfärzten als möglicherweise, wahrscheinlich oder sicher durch CRIXIVAN verursacht beurteilt wurden, waren: Sehr häufig (> 10 %) Störungen des Blut- und Lymphsystems : Anstieg von MCV (Erythrozytenvolumen), Abnahme der neutrophilen Granulozyten. Funktionsstörungen der Niere und der ableitenden Harnwege: Hämaturie; Proteinurie; Kristallurie; Pyurie bei Kindern ab 3 Jahren. Funktionsstörungen der Leber und der Galle: Eine isolierte asymptomatische Hyperbilirubinämie (Gesamt-Bilirubin ≥ 2,5 mg/dl, bzw. 43 mikromol/l), vorwiegend als Anstieg des indirekten Bilirubins berichtet und nur selten von einer Erhöhung von ALT, AST oder der alkalischen Phosphatase begleitet, wurde bei ungefähr 14 % der Patienten unter Behandlung mit CRIXIVAN, allein oder in Kombination mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln, beobachtet. Die meisten Patienten setzten die Behandlung mit CRIXIVAN in unveränderter Dosierung fort, und die Bilirubinkonzentration kehrte nach und nach wieder auf den Ausgangswert zurück. Hyperbilirubinämie trat häufiger bei Dosen über 2,4 g/Tag auf, verglichen mit Dosierungen unter 2,4 g/Tag. Anstieg von ALT und AST. In klinischen Studien mit CRIXIVAN an pädiatrischen Patienten ab 3 Jahren wurde asymptomatische Pyurie unbekannter Ursache bei 10,9 % (6/55) der Patienten festgestellt, die CRIXIVAN in der empfohlenen Dosierung von 500 mg/m2 alle 8 Stunden erhielten. In einigen dieser Fälle war gleichzeitig das Serumkreatinin leicht erhöht. Erfahrungen nach Markteinführung Die folgenden zusätzlichen Nebenwirkungen wurden nach Markteinführung berichtet; sie stammen aus Spontanberichten, für die keine genauen Angaben zur Häufigkeit vorliegen. Störungen des Blut- und Lymphsystems: Verstärkte Spontanblutungen bei hämophilen Patienten; Anämie einschliesslich akute hämolytische Anämie; Thrombozytopenie (siehe Abschnitt 4.4). Störungen des Immunsystems: Anaphylaktoide Reaktionen. Endokrine Störungen: Neu auftretender Diabetes mellitus oder Hyperglykämie oder Verschlechterung eines vorbestehenden Diabetes mellitus (siehe Abschnitt 4.4). Störungen des Nervensystems: Orale Parästhesie. Gastrointestinale Beschwerden: Hepatitis einschließlich Meldungen eines Leberversagens, Pankreatitis. Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: Ausschlag einschließlich Erythema multiforme und Stevens-Johnson-Syndrom, allergische Vaskulitis, Alopezie, Hyperpigmentierung, Urtikaria, eingewachsene Zehennägel und/oder Paronychie. Funktionsstörungen des Bewegungsapparates, des Bindegewebes und der Knochen: Myalgie, Myositis, Rhabdomyolyse. Funktionsstörungen der Niere und ableitenden Harnwege: Nephrolithiasis, in einigen Fällen mit Niereninsuffizienz oder akutem Nierenversagen; interstitielle Nephritis, gelegentlich zusammen mit 45 Ablagerungen von Indinavir-Kristallen. Bei einigen Patienten blieb die interstitielle Nephritis nach Absetzen von Indinavir bestehen; Leukozyturie (siehe Abschnitt 4.4). Allgemeine Störungen und Störungen an der Applikationsstelle: Die antiretrovirale Kombinationstherapie wurde mit einer Umverteilung des Körperfetts (Lipodystrophie) bei HIVPatienten assoziiert, einschließlich eines Verlustes von peripherem und fazialem Unterhautfettgewebe, vermehrtem intraabdominellen und viszeralen Fettgewebe, Hypertrophie der Brüste und dorsozervikaler Fettansammlung („Stiernacken"). Die antiretrovirale Kombinationstheraphie wurde mit Stoffwechselanomalien assoziiert, wie Hypertriglyzeridämie, Hypercholesterinämie, Insulinresistenz, Hyperglykämie und Hyperlaktatämie (siehe Abschnitt 4.4.). Bei HIV-infizierten Patienten mit schwerem Immundefekt kann sich zum Zeitpunkt der Einleitung einer antiretroviralen Kombinationstherapie (ART) eine entzündliche Reaktion auf asymptomatische oder residuale opportunistische Infektionen entwickeln (siehe Abschnitt 4.4). Laborbefunde: Die folgenden zusätzlichen Laborwertveränderungen wurden nach Markteinführung berichtet; sie stammen aus Spontanberichten, für die keine genauen Angaben zur Häufigkeit vorliegen. Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen: Erhöhte Serumtriglyzeride, erhöhtes Serumcholesterin. Funktionsstörungen der Leber und der Galle: Leberfunktionsstörungen. Funktionsstörungen des Bewegungsapparates, des Bindegewebes und der Knochen: Erhöhung der CPK. 4.9 Überdosierung Es gab Berichte über eine Überdosierung von CRIXIVAN beim Menschen. Die häufigsten Symptome betrafen den Gastrointestinaltrakt (z. B. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall) oder die Nieren (z. B. Nephrolithiasis, Flankenschmerz, Hämaturie). Es ist nicht bekannt, ob Indinavir durch Peritoneal- oder Hämodialyse aus dem Blut entfernt werden kann. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Protease-Hemmer, ATC-Code J05A E02 Wirkmechanismus Indinavir hemmt rekombinante HIV-1- und HIV-2-Protease mit einer ca. zehnmal stärkeren Selektivität für HIV-1-Protease im Vergleich zu HIV-2-Protease. Indinavir bindet reversibel an das aktive Zentrum der Protease und hemmt das Enzym kompetitiv. Diese Hemmung verhindert die Spaltung des viralen Vorläuferpolyproteins, die bei der Reifung des neugebildeten Viruspartikels stattfindet. Die so entstehenden unreifen Viruspartikel sind nicht infektiös und können keine neuen Infektionszyklen auslösen. Indinavir hatte keine signifikante Hemmwirkung auf die eukaryotischen Proteasen humanes Renin, humanes Cathepsin D, humane Elastase und humaner Faktor Xa. Mikrobiologie Indinavir bewirkte in Konzentrationen zwischen 50 und 100 nMol eine 95 %ige Hemmung (IC95) der Virusausbreitung (im Vergleich zu einer unbehandelten virusinfizierten Kontrolle) in humanen TLymphozytenkulturen und primären humanen Monozyten/Makrophagen, die mit den HIV-1-Varianten LAI, MN, und RF, bzw. der Makrophagen infizierenden Form SF 162 infiziert waren. In Konzentrationen zwischen 25 und 100 nMol bewirkte Indinavir darüber hinaus eine 95 %ige Hemmung der Virusausbreitung in Kulturen mitogen-aktivierter humaner mononukleärer Zellen aus dem peripheren Blut, die mit verschiedenen primären klinischen HIV-1-Isolaten (u. a. auch gegenüber 46 Zidovudin und Non-Nukleosid-RT-Hemmern (NNRTIs) resistenten Isolaten) infiziert worden waren. Eine synergistische antiretrovirale Aktivität wurde beobachtet, wenn humane T-Lymphozyten, die mit der LAI-Variante von HIV-1 infiziert waren, mit Indinavir und entweder Zidovudin, Didanosin oder mit NNRTIs inkubiert wurden. Arzneimittelresistenz Bei einigen Patienten wurde ein Nachlassen der Virus-RNA-Suppression beobachtet; die CD4-Zellzahl blieb jedoch oft höher als vor der Behandlung. Das Nachlassen der Virus-RNA-Suppression ging typischerweise mit einer Verdrängung des zirkulierenden empfindlichen Virus durch resistente Virusvarianten einher. Die Resistenz korrelierte mit der Akkumulation von Mutationen im Virusgenom, die zur Expression von Aminosäurensubstitutionen in der Virusprotease führten. Mindestens elf Aminosäurepositionen der Protease wurden mit einer Resistenz gegen Indinavir in Zusammenhang gebracht: L10, K20, L24, M46, I54, L63, I64, A71, V82, I84 und L90. Die Grundlage für deren Anteil bei der Ausprägung einer Resistenz ist jedoch komplex. Keine dieser Substitutionen war notwendig oder ausreichend für eine Resistenz. Beispielsweise konnte keine einzelne Substitution und kein Paar von Substitutionen eine messbare (≥ vierfache) Resistenz gegen Indinavir bewirken und der Grad der Resistenz war abhängig von der Art, in der mehrere Substitutionen kombiniert wurden. Im Allgemeinen resultierten jedoch aus der Co-Expression einer größeren Anzahl von Substitutionen an den 11 identifizierten Positionen höhere Resistenzgrade. Bei den Patienten, die unter einer Monotherapie mit Indinavir 800 mg alle 8h einen Wiederanstieg der Viruslast aufwiesen, wurden Substitutionen an nur drei dieser Stellen bei der Mehrheit der Patienten beobachtet: V82 (zu A oder F), M46 (zu I oder L) und L10 (zu I oder R). Andere Substitutionen wurden weniger häufig beobachtet. Die beobachteten Aminosäuresubstitutionen schienen sich sequenziell und in nicht vorhersagbarer Reihenfolge anzusammeln, wahrscheinlich als Resultat der anhaltenden viralen Replikation. Zu betonen ist, dass ein Nachlassen der Virus-RNA-Suppression häufiger beobachtet wird, wenn die Dosierung von Indinavir bei Therapiebeginn unter der empfohlenen oralen Dosis von 2,4 g/Tag liegt. Um die Suppression der Virusreplikation zu verstärken und das Auftreten resistenter Viren zu verhindern, muss die Behandlung mit Indinavir mit der empfohlenen Dosierung eingeleitet werden. Die kombinierte Anwendung von Indinavir mit Nukleosidanaloga (mit denen der Patient bisher noch nicht behandelt wurde) könnte der Resistenzentwicklung gegen Indinavir und die Nukleosidanaloga entgegenwirken. In einer Vergleichsstudie schützte die Kombinationstherapie mit Nukleosidanaloga (Dreifachtherapie mit Zidovudin und Didanosin) vor der Selektion eines Virus, das mindestens eine Aminosäuresubstitution aufwies, die mit einer Resistenz gegen Indinavir (13/24 gegenüber 2/20 in Therapiewoche 24) und die Nukleosidanaloga (10/16 gegenüber 0/20 in Therapiewoche 24) einherging. Kreuzresistenz In Isolaten von HIV-1-Infizierten mit verminderter Empfindlichkeit gegenüber Indinavir fanden sich unterschiedliche Ausprägungsmuster und Grade der Kreuzresistenz gegenüber einer Vielzahl von HIV-PIs, u.a. Ritonavir und Saquinavir. Eine voll ausgeprägte Kreuzresistenz fand sich zwischen Indinavir und Ritonavir; bei der Kreuzresistenz gegen Saquinavir gab es Unterschiede zwischen den Isolaten. Viele Aminosäuresubstitutionen in der Protease, die mit einer Resistenz gegen Ritonavir und Saquinavir in Verbindung gebracht werden, spielen auch bei der Resistenz gegen Indinavir eine Rolle. Pharmakodynamische Wirkungen Erwachsene: Es ist belegt, dass die Behandlung mit Indinavir allein oder in Kombination mit anderen antiretroviralen Substanzen (d. h. Nukleosidanaloga) bei Patienten mit CD4Zellzahlen < 500 Zellen/mm³ die Virusbelastung verringert und die CD4-Lymphozytenzahl erhöht. 47 Es wurde gezeigt, dass Indinavir allein oder in Kombination mit Nukleosidanaloga (Zidovudin/Stavudin und Lamivudin) die klinische Progression im Vergleich zu Nukleosidanaloga verzögert und einen anhaltenden Effekt auf die Viruslast und CD4-Zahl hat. In mit Zidovudin vorbehandelten Patienten reduzierte die Kombination von Indinavir, Zidovudin und Lamivudin im Vergleich zu Lamivudin, das zu Zidovudin hinzugegeben wurde, die Wahrscheinlichkeit einer als AIDS zu definierenden Erkrankung oder eines Todes [AIDS defining illness or death (ADID)] nach 48 Wochen von 13 % auf 7 %. In ähnlicher Weise reduzierte Indinavir mit und ohne Zidovudin bei nicht vorbehandelten Patienten im Vergleich zu Zidovudin allein nach 48 Wochen die Wahrscheinlichkeit von ADID von 15 % (Zidovudin allein) auf ungefähr 6 % (Indinavir allein oder in Kombination mit Zidovudin). Die Auswirkungen auf die Viruslast waren durchgehend ausgeprägter bei Patienten, die mit Indinavir in Kombination mit Nukleosidanaloga behandelt wurden, jedoch variierte der Anteil der Patienten, die Virus-RNA im Serum unterhalb der Nachweisgrenze (500 Kopien/ml) enthielten, von Studie zu Studie: nach Woche 24 von 40 % bis zu mehr als 80 %. Dieses Verhältnis scheint während einer längeren Nachbeobachtungszeit stabil zu bleiben. Ebenso scheint, im Vergleich zu Indinavir allein, der Effekt auf die CD4-Zellzahl bei Patienten, die mit Indinavir in Kombination mit Nukleosidanaloga behandelt werden, ausgeprägter zu sein. Im Rahmen von Studien blieb dieser Effekt auch über eine längere Nachbeobachtungszeit erhalten. Pädiatrische Patienten: Das Design von zwei laufenden klinischen Studien an 41 pädiatrischen Patienten (4-15 Jahre) dient zur Bestimmung der Sicherheit, der antiretroviralen Aktivität und der Pharmakokinetik von Indinavir in Kombination mit Stavudin und Lamivudin. In einer Studie betrug der Anteil von Patienten mit einer Virus-RNA im Plasma unter 400 Kopien/ml 60 % in Woche 24; die CD4-Zellzahlen stiegen um durchschnittlich 242 Zellen/mm3 an; der durchschnittliche Anstieg des Prozentanteils an CD4Zellzahlen betrug 4,2 %. In Woche 60 betrug der Anteil von Patienten mit einer Virus-RNA im Plasma unter 400 Kopien/ml 59%. In einer weiteren Studie betrug in Woche 16 der Anteil an Patienten mit einer Virus-RNA im Plasma unter 400 Kopien/ml 59 %; der durchschnittliche Anstieg der CD4-Zellzahlen lag bei 73 Zellen/mm3, der durchschnittliche Prozentanteil der CD4-Zellen stieg um 1,2 %. In Woche 24 betrug der Anteil von Patienten mit einer Virus-RNA im Plasma unter 400 Kopien/ml 60 %. 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Resorption Im Nüchternzustand wird Indinavir rasch resorbiert, und die maximale Plasmakonzentration stellt sich nach 0,8 h ± 0,3 h (Mittelwert ± Standardabweichung) ein. Im Dosisbereich von 200-800 mg findet sich ein etwas mehr als dosisproportionaler Anstieg der Plasmakonzentration. Zwischen den Plasmaspiegeln bei 800-mg- und 1000-mg-Dosierungen ist die Abweichung von der Dosisproportionalität weniger ausgeprägt. Aufgrund der kurzen Halbwertszeit von 1,8 h ± 0,4 h führt eine Mehrfachgabe nur zu einem minimalen Anstieg der Plasmakonzentration. Die Bioverfügbarkeit einer Einzelgabe von 800 mg Indinavir betrug ungefähr 65 % (90 % CI, 58- 72 %). Daten einer “steady state”-Studie mit gesunden Probanden deuten auf eine tagesrhythmische Schwankung in der Pharmakokinetik von Indinavir hin. Nach Dosierungen von 800 mg alle 8 Stunden betrugen die Plasmahöchstkonzentrationen (Cmax) nach Einnahme am Vormittag, am Nachmittag und am Abend jeweils 15.550 nM, 8.720 nM und 8.880 nM; dies entsprach Plasmakonzentrationen 8 Stunden nach Einnahme von jeweils 220 nM, 210 nM und 370 nM. Die Bedeutung dieser Ergebnisse für Indinavir in Kombination mit Ritonavir (Boosterdosis) ist unbekannt. Erwachsene HIV-positive Patienten erreichten in einer Studie nach Dosierungen von 800 mg alle 8 Stunden im „steady-state“ geometrische Mittel von: AUC0-8h von 27.813 nM⋅*h (90% Konfidenzintervall = 22.185, 34.869), Plasmahöchstkonzentrationen von 11.144 nM (90% Konfidenzintervall 9.192, 13.512) und Plasmakonzentrationen 8 Stunden nach Einnahme von 211 nM (90% Konfidenzintervall 163, 274). 48 Gesunde Probanden erreichten in einer Studie nach Dosierungen von 800 mg/100 mg Indinavir/Ritonavir alle 12 Stunden mit einer fettarmen Mahlzeit im “steady state” das geometrische Mittel von: AUC0-12h von 116.067 nM -*h (90% Konfidenzintervall = 101.680, 132.490), Plasmahöchstkonzentrationen von 19.001 nM (90% Konfidenzintervall = 17.538, 20.588), und Plasmakonzentrationen 12 Stunden nach Einnahme von 2.274 nM (90% Konfidenzintervall = 1.701, 3.042). Bei Verabreichung des Therapieschemas zusammen mit einer fettreichen Mahlzeit wurde kein signifikanter Unterschied in der Exposition beobachtet. Ein Therapieschema mit Indinavir 500 mg/m2 alle 8 Stunden ergab bei HIV-infizierten pädiatrischen Patienten eine AUC0-8h von 27.412 nM*h; Plasmahöchstkonzentrationen von 12.182 nM und eine Plasmakonzentration von 122 nMol 8 Stunden nach Einnahme. Die AUC und die Plasmahöchstkonzentrationen waren im Allgemeinen denen ähnlich, die bereits bei HIV-infizierten Erwachsenen beobachtet wurden, die die empfohlene Dosis von 800 mg alle 8 Stunden erhielten; es ist jedoch zu beachten, dass die Plasmakonzentrationen 8 Stunden nach Einnahme etwas geringer waren. Es wurde nachgewiesen, dass die systemische Indinavir Exposition während der Schwangerschaft deutlich erniedrigt ist (PACTG 358: CRIXIVAN, 800 mg alle 8 Stunden + Zidovudin, 200 mg alle 8 Stunden, sowie Lamivudin, 150 mg zweimal pro Tag). In der 30.-32. Gestationswoche betrug die mittlere Indinavir Plasma AUC0-8h bei elf schwangeren Frauen 9231 nM*hr, die gegenüber einem 6 Wochen post partum gemessenenVergleichswert um 74% (95% CI: 50%, 86 %) erniedrigt war. Sechs dieser elf Patientinnen (55 %) hatten 8 Stunden nach Einnahme eine mittlere Indinavir Plasmakonzentration (Cmin) unterhalb der Nachweisgrenze einer sicheren Quantitätsbestimmungsmethode. Sechs Wochen post partum war die Pharmakokinetik von Indinavir bei diesen elf Patientinnen im Allgemeinen wieder vergleichbar mit der bei nichtschwangeren Patientinnen, die in einer anderen Studie beobachtet wurde (siehe Abschnitt 4.6). Bei Einnahme von Indinavir mit einer Mahlzeit mit hohem Kalorien-, Fett- und Proteingehalt verlief die Resorption verzögert und abgeschwächt; die AUC war um ca. 80 % und die Cmax um ca. 86 % verkleinert. Bei Einnahme mit einer leichten Mahlzeit, z. B. trockenem Toast (ohne Butter) mit Marmelade oder Fruchtkonserve, Apfelsaft und Kaffee (mit Magermilch oder entrahmter Milch und Zucker oder Cornflakes mit Magermilch oder entrahmter Milch und Zucker), war die Plasmakonzentration vergleichbar mit einer Einnahme im Nüchternzustand. Wenn Indinavir als mit Apfelmus vermengtes Indinavirsulfatsalz (aus geöffneten Hartkapseln) eingenommen wurde, war die Pharmakokinetik im Allgemeinen mit der Pharmakokinetik von Indinavir vergleichbar, wenn es in Form von Hartkapseln nüchtern eingenommen wurde. Für HIVinfizierte pädiatrische Patienten ergaben sich folgende pharmakokinetische Parameter für mit Apfelmus vermengtem Indinavir: AUC0-8h von 26980 nM*h; eine Plasmahöchstkonzentration von 13.711 nM und eine Plasmakonzentration von 146 nM 8 Stunden nach Einnahme. Verteilung Indinavir bindet nicht stark an humane Plasmaproteine (39 % ungebunden). Es gibt keine Daten über die ZNS-Gängigkeit von Indinavir beim Menschen. Biotransformation Sieben Hauptmetaboliten wurden nachgewiesen, die Verstoffwechselung erfolgt durch Glucuronidierung am Pyridin-N, Pyridin-N-Oxidation mit und ohne 3´-Hydroxylierung am Indan-ring, 3´-Hydroxylierung von Indan, p-Hydroxylierung des Phenylmethylrests und N-Depyridomethylierung mit und ohne 3´-Hydroxylierung. In-vitro-Studien mit humanen Lebermikrosomen zeigten, dass Cytochrom CYP3A4 als einziges P450-Isoenzym eine wichtige Rolle bei der oxidativen Metabolisierung von Indinavir spielt. Die Untersuchung von Plasma- und Urinproben von Probanden, die Indinavir erhalten hatten, ergab, dass die Metaboliten von Indinavir nur wenig Aktivität hinsichtlich einer Proteasehemmung haben. Elimination 49 Im Dosisbereich von 200–1.000 mg nahm die Wiederfindung von Indinavir im Urin bei Gesunden und HIV-1-Infizierten etwas mehr als dosisproportional zu. Die renale Clearance (116 ml/min) von Indinavir ist im gesamten klinischen Dosisbereich konzentrationsunabhängig. Weniger als 20 % des verabreichten Indinavirs werden mit dem Urin ausgeschieden. Die mittlere renale Exkretion der unveränderten Substanz nach Einmalgabe im Nüchternzustand betrug 10,4 % nach einer 700-mgDosis und 12,0 % nach einer 1.000-mg-Dosis. Indinavir wird mit einer Halbwertszeit von 1,8 Stunden ausgeschieden. Spezielle Charakteristika bei Patienten Die Pharmakokinetik von Indinavir scheint nicht durch die ethnische Zugehörigkeit des Patienten beeinflusst zu werden. Die pharmakokinetischen Parameter von Indinavir bei HIV-seropositiven Frauen wiesen keine klinisch signifikanten Unterschiede zu denen von HIV-seropositiven Männern auf. Bei Patienten mit leicht- bis mittelgradiger Leberinsuffizienz und klinisch manifester Zirrhose war die Metabolisierung von Indinavir verringert; nach einer Dosis von 400 mg war die mittlere AUC um 60 % größer als bei Lebergesunden, und die durchschnittliche Halbwertszeit stieg auf ca. 2,8 Stunden an. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Im Urin von Ratten, einem Affen und einem Hund wurden Kristalle festgestellt. Die Kristallurie ging nicht mit einer arzneimittelinduzierten Nierenschädigung einher. Eine Zunahme des Schilddrüsengewichtes und Hyperplasie der Schilddrüsenfollikelzellen aufgrund erhöhter ThyroxinClearance wurde bei Ratten unter Dosen von ≥ 160 mg Indinavir/kg/Tag beobachtet. Ein erhöhtes Lebergewicht fand sich bei Ratten, die Indinavir in einer Dosierung von > 40 mg/kg/Tag erhalten hatten; bei den Tieren, die mit ≥ 320 mg/kg/Tag behandelt worden waren, lag außerdem eine Leberzellhypertrophie vor. Die maximale nicht tödliche orale Dosis von Indinavir bei Ratten und Mäusen war mindestens 5.000 mg/kg, die höchste in akuten Toxizitätsstudien verwendete Dosis. Studien an Ratten zeigten, dass die Aufnahme ins Hirngewebe beschränkt war. Die Verteilung in das und aus dem lymphatischen System erfolgte schnell und die Exkretion in die Milch säugender Ratten war sehr stark. Die Plazentagängigkeit von Indinavir war bei Ratten signifikant, bei Kaninchen jedoch begrenzt. Mutagenität Indinavir war in Studien mit oder ohne metabolische Aktivierung weder mutagen noch genotoxisch. Kanzerogenität Bei Mäusen wurde keine Karzinogenität der höchsten vertragenen Dosis festgestellt. Diese entsprach einer systemischen Exposition, die etwa zwei- bis dreimal höher ist als die klinische Exposition. Bei Ratten wurde bei ähnlicher Exposition eine erhöhte Inzidenz von Schilddrüsenadenomen gesehen, wahrscheinlich in Zusammenhang mit einem Anstieg der Ausschüttung des Thyreoidea stimulierenden Hormons infolge eines Anstiegs der Thyroxin-Clearance. Die Bedeutung dieser Befunde für den Menschen ist wahrscheinlich begrenzt. Entwicklungstoxizität Entwicklungstoxizitätsstudien an Ratten, Kaninchen und Hunden (mit Dosen, die zu einer vergleichbaren oder etwas höheren systemischen Exposition als beim Menschen führten) ergaben keinen Hinweis auf Teratogenität. Bei Ratten wurden keine äußeren oder viszeralen Veränderungen festgestellt, jedoch fand sich eine erhöhte Inzidenz überzähliger Rippen bzw. zervikaler Rippen. Bei Kaninchen oder Hunden fanden sich keine äußeren, viszeralen oder skelettalen Veränderungen. Bei Ratten und Kaninchen wurden keine Auswirkungen auf das Überleben der Embryonen/Feten oder das Gewicht der Feten beobachtet. Bei Hunden wurde eine leicht erhöhte Rate von Resorptionen gesehen, 50 jedoch waren alle Feten mit Indinavir behandelter Tiere lebensfähig und die Inzidenz lebender Feten bei mit Indinavir behandelten Tieren war mit der in der Kontrollgruppe vergleichbar. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Hilfsstoffe Kapselinhalt: - Lactose (wasserfrei) - Magnesiumstearat Kapselhülle: - Gelatine - Titandioxid - Siliciumdioxid - Natriumdodecylsulfat - Drucktinte: Titandioxid (E 171) und Eisenoxid (E 172), rot. 6.2 Inkompatibilitäten Nicht zutreffend. 6.3 Dauer der Haltbarkeit 3 Jahre 6.4 Besondere Lagerungshinweise Im Originalbehältnis aufbewahren. Das Behältnis fest verschlossen halten, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses CRIXIVAN 333 mg Hartkapseln: Flaschen (aus HDPE mit einem Polypropylenverschluss und Folienversiegelung) mit 135 Kapseln. Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht. 6.6 Hinweise für die Handhabung In der Flasche sind Behälter mit Trockenmittel, die nicht herausgenommen werden dürfen. 7. PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER Merck Sharp & Dohme Limited Hertford Road, Hoddesdon Hertfordshire EN11 9BU Vereinigtes Königreich 8. ZULASSUNGSNUMMER(N) EU/1/96/024/007 51 9. DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG 21. November 2001 10. STAND DER INFORMATION 52 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS CRIXIVAN 400 mg Hartkapseln 2. QUALITATIVE UND QUANTITATIVE ZUSAMMENSETZUNG 1 Hartkapsel enthält 500 mg Indinavirsulfat, entsprechend 400 mg Indinavir. Hilfsstoffe siehe unter Abschnitt 6.1. 3. DARREICHUNGSFORM Hartkapseln Die Kapseln sind halbdurchscheinend weiß und in grün mit CRIXIVAN 400 mg beschriftet. 4. KLINISCHE ANGABEN 4.1 Anwendungsgebiete CRIXIVAN ist in Kombination mit antiretroviralen Nukleosidanaloga für die Behandlung HIV-1infizierter Erwachsener, Jugendlicher und Kinder ab 4 Jahren angezeigt. Bei Jugendlichen und Kindern ist der Nutzen der Therapie mit Indinavir gegen das erhöhte Risiko einer Nephrolithiasis besonders sorgfältig abzuwägen (siehe Abschnitt 4.4.). 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung CRIXIVAN soll von Ärzten verordnet werden, die auf die Behandlung von HIV-Infektionen spezialisiert sind. Indinavir sollte in Kombination mit anderen antiretroviralen Substanzen auf Basis der aktuellen Daten zur Pharmakodynamik verabreicht werden. Bei Anwendung von Indinavir in Monotherapie können schnell resistente Virusstämme entstehen (siehe Abschnitt 5.1). Erwachsene Die empfohlene Dosierung von CRIXIVAN ist 800 mg per os alle 8 Stunden. Kinder und Jugendliche im Alter von 4-17 Jahren Die für Patienten von 4-17 Jahren empfohlene Dosierung von CRIXIVAN beträgt 500 mg/m2 (Dosisanpassung gemäß der auf der Basis von Größe und Gewicht errechneten Körperoberfläche [KO]) per os alle 8 Stunden (siehe nachfolgende Tabelle). Diese Dosis sollte die für Erwachsene empfohlene Dosierung von 800 mg alle 8 Stunden nicht überschreiten. CRIXIVAN Hartkapseln dürfen nur an Kinder verabreicht werden, die Hartkapseln schlucken können. Es wurden keine Studien mit CRIXIVAN an Kindern unter 4 Jahren durchgeführt (siehe Abschnitt 5.1 und 5.2). 53 Pädiatrische Dosis (500 mg/m2) zur Gabe alle 8 Stunden Körperoberfläche (m2) CRIXIVAN-Dosis Alle 8 Stunden (mg) 0,50 0,75 1,00 1,25 1,50 300 400 500 600 800 Allgemeine Empfehlungen zur Anwendung Die Hartkapseln sollten unzerkaut und ungeöffnet geschluckt werden. Da CRIXIVAN alle 8 Stunden eingenommen werden muss, ist ein patientenfreundliches Einnahmeschema erforderlich. Für eine optimale Resorption sollte CRIXIVAN ohne gleichzeitige Nahrungszufuhr, d. h. eine Stunde vor oder zwei Stunden nach einer Mahlzeit, mit Wasser eingenommen werden. CRIXIVAN kann aber auch mit einer fettarmen, leichten Mahlzeit eingenommen werden. Zur Sicherstellung einer ausreichenden Flüssigkeitszufuhr sollten Erwachsene mindestens 1,5 l Flüssigkeit im Verlauf von 24 Stunden zu sich nehmen. Es wird weiterhin empfohlen, dass Kinder unter 20 kg Körpergewicht mindestens 75 ml/kg/Tag, Kinder mit einem Körpergewicht von 20-40 kg mindestens 50 ml/kg/Tag Flüssigkeit zu sich nehmen. Bei Patienten mit ein- oder mehrmaligen Episoden einer Nephrolithiasis muss eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sichergestellt werden; falls erforderlich kann die Therapie während der akuten Episode der Nephrolithiasis zeitweilig (d. h. für 1-3 Tage) unterbrochen oder gänzlich abgesetzt werden (siehe Abschnitt 4.4). Spezielle Hinweise für die Dosierung bei Erwachsenen Bei gleichzeitiger Gabe von Rifabutin mit CRIXIVAN wird, wegen der erhöhten Plasmakonzentration von Rifabutin und der erniedrigten Plasmakonzentration von Indinavir, eine Dosisreduzierung von Rifabutin auf die Hälfte der Standarddosis (vgl. Herstellerangaben zu Rifabutin) und eine Dosiserhöhung von CRIXIVAN auf 1.000-1.200 mg alle 8 Stunden empfohlen. Für Dosierungen von 1.000 mg sind die 333-mg-Hartkapseln zu verwenden, für alle anderen Dosierungen sind die 100-mg, 200-mg- oder 400-mg-Hartkapseln zu verwenden. Dieses Dosierungsschema wurde nicht in klinischen Studien geprüft und könnte zu einem klinisch signifikanten Anstieg der Plasmakonzentration von Rifabutin führen. Bei gleichzeitiger Gabe von Itraconazol sollte eine Dosisreduktion von CRIXIVAN auf 600 mg alle 8 Stunden in Betracht gezogen werden (siehe Abschnitt 4.5). Bei Patienten mit leicht- bis mittelgradig beeinträchtigter Leberfunktion aufgrund einer Zirrhose sollte die Dosis von CRIXIVAN auf 600 mg alle 8 Stunden reduziert werden. Diese Empfehlung beruht auf einer begrenzten pharmakokinetischen Datenlage (siehe Abschnitt 5.2). Zu Patienten mit schweren Leberfunktionsstörungen liegen keine Daten vor, so dass keine Dosierungsempfehlungen gegeben werden können (siehe Abschnitt 4.4). Die Unbedenklichkeit bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion wurde nicht untersucht; Indinavir wird jedoch zu weniger als 20 % unverändert oder als Metabolit im Urin ausgeschieden (siehe Abschnitt 4.4). 54 4.3 Gegenanzeigen Überempfindlichkeit gegenüber dem arzneilich wirksamen Bestandteil oder einem der sonstigen Hilfsstoffe dieses Arzneimittels. Indinavir darf nicht gleichzeitig mit Arzneimitteln verabreicht werden, die eine geringe therapeutische Breite aufweisen und Substrate von CYP3A4 sind. CRIXIVAN darf nicht zusammen mit Terfenadin, Cisaprid, Astemizol, Alprazolam, Triazolam, Midazolam, Pimozid oder Ergotaminderivaten verabreicht werden. Die Hemmung von CYP3A4 durch CRIXIVAN könnte erhöhte Plasmakonzentrationen dieser Arzneimittel bewirken und möglicherweise ernsthafte oder lebensbedrohende Reaktionen hervorrufen. Indinavir darf nicht zusammen mit Rifampicin verabreicht werden, da die gleichzeitige Gabe zu einer Reduktion der Plasmakonzentration von Indinavir um 90 % führt. Pflanzliche Präparate, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, dürfen nicht zusammen mit CRIXIVAN angewendet werden, da die gemeinsame Einnahme die Plasmakonzentration von Indinavir erheblich verringert. Dies kann zu einer Verringerung der klinischen Wirkung von CRIXIVAN führen (siehe Abschnitt 4.5 ). 4.4 Warnhinweise und Vorsichtsmaßnahmen für die Anwendung Nephrolithiasis und tubulointerstitielle Nephritis Bei Einnahme von Indinavir ist Nephrolithiasis bei Erwachsenen und Kindern aufgetreten. Nephrolithiasis trat bei Kindern häufiger als bei Erwachsenen auf. In einigen Fällen war die Nephrolithiasis mit Niereninsuffizienz oder akutem Nierenversagen verbunden. In der Mehrzahl der Fälle waren Niereninsuffizienz und akutes Nierenversagen reversibel. Treten Anzeichen und Symptome einer Nephrolithiasis auf, einschließlich Flankenschmerz mit oder ohne Hämaturie (einschließlich Mikrohämaturie), kann eine zeitweilige Therapieunterbrechung (d. h. 1-3 Tage) während der akuten Episode der Nephrolithiasis oder ein Therapieabbruch in Erwägung gezogen werden. Kinder, die über Flankenschmerzen klagen, sind auf eine mögliche Nephrolithiasis zu untersuchen. Zu der Untersuchung können eine Urinanalyse, Serum-Harnstoff und -Kreatinin sowie Ultraschall an Blase und Nieren gehören. Die Langzeitfolgen einer Nephrolithiasis bei Kindern sind nicht bekannt. Bei allen Patienten unter Behandlung mit Indinavir muss eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr sichergestellt werden (siehe Abschnitt 4.2 und 4.8 ). Bei Patienten mit asymptomatischer ausgeprägter Leukozyturie (> 100 Zellen/Gesichtsfeld) wurden Fälle von interstitieller Nephritis mit medullärer Kalzifizierung und kortikaler Atrophie beobachtet. Bei Patienten mit erhöhtem Risiko, wie Kinder, sollten Urinanalysen in Betracht gezogen werden. Falls eine dauerhafte schwere Leukozyturie gefunden wird, ist eine weitere Abklärung angeraten. Arzneimittelwechselwirkungen Bei gleichzeitiger Gabe anderer Arzneimittel, die starke Induktoren von CYP3A4 sind, sollte Indinavir nur mit Vorsicht eingesetzt werden. Die gemeinsame Anwendung kann zu verringerten Plasmakonzentrationen von Indinavir führen. Damit bestünde ein erhöhtes Risiko dafür, dass die Behandlung unzureichend ist und dass sich leichter eine Resistenz entwickelt (siehe Abschnitt 4.5). Bei Kombination von Indinavir mit Ritonavir könnten die potentiellen Arzneimittelwechselwirkungen zunehmen. Der Abschnitt Arzneimittelwechselwirkungen der Fachinformation Ritonavir sollte ebenfalls zur Information über potentielle Arzneimittelwechselwirkungen herangezogen werden. Die gleichzeitige Einnahme von Indinavir mit Lovastatin oder Simvastatin wird wegen eines erhöhten Myopathierisikos (einschliesslich Rhabdomyolyse) nicht empfohlen. Indinavir darf auch nur mit Vorsicht zusammen mit Atorvastatin eingesetzt werden (siehe Abschnitt 4.5 ). Es ist davon auszugehen, dass die gemeinsame Einnahme von CRIXIVAN und Sildenafil die PlasmaKonzentration von Sildenafil erhöht und damit zu einem Anstieg der unerwünschten 55 Arzneimittelwirkungen von Sildenafil, einschließlich Hypotonie, Sehstörungen und Priapismus führen kann (siehe Abschnitt 4.5). Akute hämolytische Anämie Über akute hämolytische Anämie wurde berichtet. Einige dieser Fälle waren schwer wiegend und rasch fortschreitend. Sobald die Diagnose feststeht, sollten entsprechende Maßnahmen zur Behandlung der hämolytischen Anämie ergriffen werden; dies kann das Absetzen von Indinavir erfordern. Hyperglykämie Berichte liegen vor über neu aufgetretenen Diabetes mellitus, Hyperglykämie oder Verschlechterung eines vorbestehenden Diabetes mellitus bei Patienten unter Behandlung mit einem Protease-Hemmer (PI). In einigen dieser Fälle war die Hyperglykämie schwer wiegend und in einigen Fällen auch mit einer Ketoazidose assoziiert. Viele dieser Patienten hatten Erkrankungen, von denen einige mit Arzneimitteln behandelt werden mussten, die mit der Entwicklung eines Diabetes mellitus oder einer Hyperglykämie in Verbindung gebracht werden. Fettumverteilung Die antiretrovirale Kombinationstherapie wurde mit einer Fettumverteilung (Lipodystrophie) bei HIVPatienten in Verbindung gebracht. Die Langzeitwirkungen dieser Ereignisse sind derzeit nicht bekannt. Die Kenntnisse über den Mechanismus sind unvollständig. Es wurde ein Zusammenhang zwischen der viszeralen Lipomatose und Proteasehemmern (PI) sowie der Lipoatrophie und nukleosidanalogen Reverse-Transkriptase-Hemmern (NRTI) hergestellt. Ein erhöhtes Risiko für eine Lipodystrophie wurde mit individuellen Faktoren, wie z. B. höherem Alter, und mit Arzneimittel-abhängigen Faktoren, wie eine länger andauernde antiretrovirale Behandlung und den damit verbundenen metabolischen Störungen, assoziiert. Im Rahmen der klinischen Untersuchung sollte auf körperliche Anzeichen von Fettumverteilung geachtet werden. Die Messung der Serumlipide im Nüchternzustand und der Blutglukose sollte erwogen werden. Lipidstörungen sollten entsprechend der klinischen Situation behandelt werden (siehe Abschnitt 4.8 ). Lebererkrankungen Die Sicherheit und Wirksamkeit von Indinavir wurde bei Patienten mit bestehender relevanter Lebererkrankung nicht untersucht. Patienten mit chronischer Hepatitis B oder C, die mit einer antiretroviralen Kombinationstherapie behandelt werden, haben ein erhöhtes Risiko für schwere und möglicherweise letale Nebenwirkungen in der Leber. Im Falle einer antiviralen Begleittherapie gegen Hepatitis B und C beachten Sie bitte auch die Fachinformation dieser Arzneimittel. Patienten mit vorbestehenden Leberfunktionsstörungen einschließlich chronischer aktiver Hepatitis zeigen bei einer antiretroviralen Kombinationstherapie mit größerer Häufigkeit Abweichungen der Leberfunktion und müssen nach den üblichen Richtlinien überwacht werden. Bei solchen Patienten muß bei Hinweisen auf eine Verschlimmerung der Lebererkrankung eine Unterbrechung oder ein Abbruch der Therapie erwogen werden. Bei Patienten mit bestehenden Lebererkrankungen wurde unter Indinavirbehandlung ein häufigeres Auftreten einer Nephrolithiasis beobachtet. Immun-Reaktivierungs-Syndrom Bei HIV-infizierten Patienten mit schwerem Immundefekt kann sich zum Zeitpunkt der Einleitung einer antiretroviralen Kombinationstherapie (ART) eine entzündliche Reaktion auf asymptomatische oder residuale opportunistische Infektionen entwickeln, die zu schweren klinischen Zuständen oder Verschlechterung von Symptomen führt. Typischerweise wurden solche Reaktionen innerhalb der ersten Wochen oder Monate nach Beginn der ART beobachtet. Entsprechende Beispiele sind CMVRetinitis, disseminierte und/oder lokalisierte mykobakterielle Infektionen und Pneumocystis-cariniiPneumonie. Jedes Entzündungssymptom ist zu bewerten; falls notwendig, ist eine Behandlung einzuleiten. Patienten mit Begleiterkrankungen 56 Es liegen Berichte über eine Zunahme von Blutungen, einschließlich spontaner kutaner Hämatome und Hämarthrosen, bei hämophilen Patienten (Typ A und B) vor, die mit PIs behandelt wurden. Einigen Patienten wurde zusätzlicher Faktor VIII gegeben. In über der Hälfte dieser Fälle wurde die Behandlung mit PIs fortgesetzt beziehungsweise wieder aufgenommen, wenn sie unterbrochen worden war. Ein kausaler Zusammenhang wird vermutet, der Wirkmechanismus ist allerdings nicht geklärt. Hämophile Patienten sollten daher auf die Möglichkeit einer Zunahme von Blutungen aufmerksam gemacht werden. Bei Patienten mit leicht bis mäßig eingeschränkter Leberfunktion aufgrund einer Zirrhose muss wegen der verminderten Verstoffwechselung die Dosis von Indinavir reduziert werden (siehe Abschnitt 4.2 ). Patienten mit schwerer Leberfunktionsstörung wurden nicht untersucht. Solange solche Studien nicht vorliegen, ist Vorsicht geboten, da erhöhte Indinavirspiegel auftreten können. Die Unbedenklichkeit bei Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion wurde nicht untersucht Indinavir wird jedoch zu weniger als 20 % unverändert oder als Metabolit im Urin ausgeschieden (siehe Abschnitt 4.2). Lactose Dieses Arzneimittel enthält 299,2 mg Lactose pro 800 mg Dosis (maximale Einzeldosis). Diese Menge reicht wahrscheinlich nicht aus, um Symptome einer Lactose-Intoleranz (Milchunverträglichkeit) hervorzurufen. Eine 400 mg Hartkapsel enthält 149,6 mg Lactose. Dieses Arzneimittel darf nicht von Patienten, die an der seltenen ererbten GalaktoseUnverträglichkeit, einem Lapp-Laktase-Mangel oder an einer Glukose-GalaktoseMalabsorption leiden, eingenommen werden. 4.5 Wechselwirkungen mit anderen Arzneimitteln und sonstige Wechselwirkungen Alle Studien zu Wechselwirkungen wurden mit Erwachsenen durchgeführt. Die Bedeutung der Ergebnisse dieser Studien für pädiatrische Patienten ist nicht bekannt. Indinavir wird über das Cytochrom-P450-Enzym CYP3A4 metabolisiert. Deshalb können andere Stoffe, die über den selben Weg metabolisiert werden oder die Aktivität von CYP3A4 verändern, die Pharmakokinetik von Indinavir beeinflussen. Ebenso könnte auch Indinavir die Pharmakokinetik anderer Stoffe beeinflussen, die über diesen Weg metabolisiert werden. Siehe auch 4.3 Gegenanzeigen und 4.2 Dosierung, Art und Dauer der Anwendung. Bei der spezifischen Untersuchung möglicher Wechselwirkungen zwischen Indinavir und Zidovudin, Zidovudin/Lamivudin, Stavudin, Trimethoprim/Sulfamethoxazol, Fluconazol, Isoniazid, Clarithromycin, Chinidin, Cimetidin, Theophyllin, Methadon sowie einem oralen Kontrazeptivum (Norethisteron/Ethinylestradiol 1/35) wurden zwischen Indinavir und diesen Arzneimitteln keine klinisch relevanten Wechselwirkungen beobachtet. Klinisch relevante Wechselwirkungen fanden sich mit den folgenden Arzneimitteln: Mögliche Wechselwirkungen zwischen Indinavir und Warfarin wurden nicht speziell untersucht. Eine gleichzeitige Behandlung mit beiden Stoffen könnte zu erhöhten Spiegeln von Warfarin führen. Kalziumantagonisten Kalziumantagonisten werden über CYP3A4 metabolisiert, das von Indinavir gehemmt wird. Gleichzeitige Anwendung mit CRIXIVAN könnte erhöhte Plasmakonzentrationen von Kalziumantagonisten bewirken, was deren therapeutische und unerwünschte Wirkungen verstärken oder deren Dauer verlängern könnte. Rifabutin 57 Die gemeinsame Gabe von Indinavir 800 mg alle 8 Stunden und Rifabutin entweder 300 mg einmal täglich oder 150 mg einmal täglich wurde in zwei klinischen Studien untersucht. Die Ergebnisse dieser Studien zeigen eine Verkleinerung der AUC von Indinavir (34 %, bzw. 33 %, jeweils im Vergleich zu Indinavir 800 mg alle 8 Stunden allein) und eine Vergrößerung der AUC von Rifabutin (173 %, bzw. 55 %, im Vergleich zu Rifabutin 300 mg einmal täglich allein). Der Anstieg der RifabutinPlasmakonzentration ist wahrscheinlich auf eine durch Indinavir bedingte Hemmung der durch CYP3A4 vermittelten Rifabutinmetabolisierung zurückzuführen. Bei gleichzeitiger Behandlung mit Indinavir und Rifabutin muss die Indinavirdosis erhöht werden und die Rifabutindosis reduziert werden (siehe Abschnitt 4.2). Ketoconazol Die gleichzeitige Verabreichung von Indinavir und Ketoconazol könnte etwas erhöhte Indinavirspiegel verursachen. Da nicht zu erwarten ist, dass dies das Sicherheitsprofil von Indinavir erheblich beeinträchtigt, wird keine generelle Dosisreduktion empfohlen. Itraconazol Die Gabe von Indinavir 600 mg alle 8 Stunden zusammen mit Itraconazol 200 mg zweimal täglich, einem Inhibitor von CYP3A4, resultierte in einer AUC von Indinavir ähnlich der, die bei alleiniger Verabreichung von Indinavir 800 mg alle 8 Stunden beobachtet wurde (siehe Abschnitt 4.2). Nevirapin Die Gabe von Nevirapin 200 mg zweimal täglich, einem Induktor von CYP3A4, zusammen mit Indinavir 800 mg alle 8 Stunden führte zu einer mittleren Abnahme der AUC von Indinavir um 28 %. Indinavir hatte keinen Einfluss auf die Pharmakokinetik von Nevirapin. Eine Dosiserhöhung von Indinavir auf 1.000 mg alle 8 Stunden sollte bei gemeinsamer Gabe mit Nevirapin erwogen werden. Für diese Kombination liegen keine relevanten Daten zu Wirksamkeit und Verträglichkeit vor. Delavirdin Die Verabreichung von dreimal täglich 400 mg Delavirdin, einem Inhibitor von CYP3A4, zusammen mit einer Einzelgabe von 400 mg Indinavir, ergab AUC-Werte von Indinavir, die 14 % unter denjenigen lagen, die nach alleiniger Gabe einer Dosis von 800 mg Indinavir beobachtet worden waren. Die gemeinsame Anwendung von Delavirdin und einer 600-mg-Dosis Indinavir resultierte in AUC-Werten von Indinavir, die ungefähr 40 % höher waren als die nach alleiniger Anwendung einer Dosis von 800 mg Indinavir beobachteten. Indinavir hatte keinen Einfluss auf die Pharmakokinetik von Delavirdin. Eine Dosisreduktion von Indinavir auf 400-600 mg alle 8 Stunden sollte bei gemeinsamer Gabe mit Delavirdin erwogen werden. Für diese Kombination liegen keine relevanten Daten zu Wirksamkeit und Verträglichkeit vor. Efavirenz Wurde Indinavir (800 mg alle 8 Stunden) zusammen mit Efavirenz (200 mg einmal täglich) verabreicht, wurden die AUC und Css, min von Indinavir um ungefähr 31 % beziehungsweise 40 % verringert. Wenn Indinavir mit erhöhter Dosis (1.000 mg alle 8 Stunden) zusammen mit Efavirenz (600 mg einmal täglich) nicht infizierten Freiwilligen verabreicht wurde, wurden, im Vergleich zu der alleinigen Gabe der Standarddosis Indinavir (800 mg alle 8 Stunden), die AUC und Css, min von Indinavir durchschnittlich um 33 - 46 % beziehungsweise 39 – 57 % verringert. Ähnliche Unterschiede bei der AUC und Css, min von Indinavir wurden bei HIV-infizierten Patienten, die Indinavir (1.000 mg alle 8 Stunden) mit Efavirenz (600 mg einmal täglich) bekamen, im Vergleich zur alleinigen Gabe von Indinavir (800 mg alle 8 Stunden), beobachtet. Obwohl die klinische Signifikanz verringerter Indinavir Konzentrationen noch nicht nachgewiesen ist, sollte das Ausmaß der beobachteten pharmakokinetischen Interaktion bei einer Kombinationstherapie mit Efavirenz und Indinavir in Betracht gezogen werden. Eine Dosisanpassung von Efavirenz bei gleichzeitiger Anwendung von Indinavir ist nicht erforderlich. HMG-CoA-Reduktase-Hemmer Bei HMG-CoA-Reduktase-Hemmern wie Lovastatin und Simvastatin, deren Metabolisierung in hohem Maße von CYP3A4 abhängt, werden bei gleichzeitiger Anwendung mit Indinavir deutlich erhöhte Plasmakonzentrationen erwartet. Da erhöhte Konzentrationen an HMG-CoA-Reduktase58 Hemmern zu Myopathie, einschließlich Rhabomyolyse, führen können, wird die Kombination dieser Arzneimittel mit Indinavir nicht empfohlen. Die Metabolisierung von Atorvastatin ist in geringerem Ausmaß von CYP3A4 abhängig. Klinische Daten über die Kombination von Indinavir mit HMGCoA-Reduktase-Hemmern, die nicht überwiegend über CYP3A4 metabolisiert werden, stehen nicht zur Verfügung. Die Metabolisierung von Pravastatin und Fluvastatin hängt nicht von CYP3A4 ab und Wechselwirkungen mit PIs werden nicht erwartet. Ist eine Behandlung mit HMG-CoA-ReduktaseHemmern angezeigt, werden Pravastatin und Fluvastatin empfohlen. Johanniskraut (Hypericum perforatum) Die gemeinsame Anwendung von Indinavir und pflanzlichen Präparaten, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, führte dazu, dass der Plasmaspiegel von Indinavir erheblich, nämlich auf 20 % im Vergleich zu der Plasmakonzentration bei Einnahme von Indinavir allein verringert wird. Dieser Effekt beruht auf einer von Johanniskraut verursachten Induktion der Arzneimittel metabolisierenden Enzyme und/oder der Transportproteine. Daher dürfen pflanzliche Präparate, die Johanniskraut enthalten, nicht gleichzeitig mit CRIXIVAN angewendet werden. Sollte ein Patient bereits Johanniskraut einnehmen, setzen Sie Johanniskraut ab, untersuchen Sie die Viruslast und – falls möglich – die Plasmakonzentration von Indinavir. Die Plasmakonzentration von Indinavir kann nach dem Absetzen von Johanniskraut ansteigen, so dass die Dosierung von CRIXIVAN angepasst werden muss. Die Induktionswirkung von Johanniskraut kann bis zu 2 Wochen nach Absetzen der Behandlung mit Johanniskraut anhalten (siehe Abschnitt 4.3). Pimozid Pimozid darf nicht zusammen mit Indinavir eingesetzt verden. Die Hemmung von CYP3A4 durch Indinavir kann die Plasmakonzentration von Pimozid erhöhen und so möglicherweise zu einer Verlängerung des QT-Intervalls und damit verbundenen ventrikulären Arrhythmien führen. Rifampicin Rifampicin darf nicht zusammen mit Indinavir eingesetzt werden. Die Anwendung von Rifampicin bei Patienten, die Indinavir erhalten, reduziert die Plasmaspiegel von Indinavir erheblich auf 1/10 der Werte bei alleiniger Verabreichung von Indinavir. Dieser Effekt beruht auf der Induktion von CYP3A4 durch Rifampicin (siehe Abschnitt 4.3). Ritonavir Bei Probanden wurde durch die gleichzeitige Einnahme über zwei Wochen von je zweimal täglich Indinavir (800 mg) und Ritonavir (100 mg, 200 mg oder 400 mg) zusammen mit der Nahrung die AUC24h von Indinavir um 178 %, 266 % bzw. 220 % vergrößert (bezogen auf historische Daten zur AUC24h von Indinavir bei Patienten, die CRIXIVAN° 800 mg alle 8 Stunden allein erhielten). Außerdem führte die gleichzeitige Einnahme von Indinavir (400 mg) und Ritonavir (400 mg) je zweimal täglich zu einer Vergrößerung der AUC24h von Indinavir um 68 %. In derselben Studie zeigte sich bei gleichzeitiger, zweimal täglicher Einnahme von Indinavir (800 mg) und Ritonavir (100 mg oder 200 mg) eine Vergrößerung der AUC24h von Ritonavir um 72 %, bzw. 96 % im Vergleich zur Einnahme der gleichen Dosen von Ritonavir allein. Dagegen war die Wirkung der gleichzeitigen Einnahme von Indinavir (800 mg oder 400 mg) und Ritonavir (400 mg) je zweimal täglich auf die AUC24h von Ritonavir (Abnahme um jeweils 7 %) zu vernachlässigen. Zurzeit liegen noch keine Daten zur Verträglichkeit oder Wirksamkeit für die Anwendung dieser Präparatekombination bei Patienten vor. Bei einer gemeinsamen Einnahme von Ritonavir und Indinavir (zweimal täglich 800 mg) ist Vorsicht geboten, da das Risiko einer Nephrolithiasis dadurch erhöht sein kann. Eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr ist dringend angeraten. Es kann sinnvoll sein, die Plasmakonzentration von Indinavir zu überwachen, wenn die Dosierung aufgrund von Verträglichkeitsproblemen reduziert wird. Es liegen nicht ausreichend Daten vor, um definitiv einen Zusammenhang zwischen den Indinavir-Plasmakonzentrationen und der Wirksamkeit sowie dem Auftreten von Nephrolithiasis zu belegen (siehe Abschnitt 4.4. ). Saquinavir Die gleichzeitige Einnahme von Indinavir und Saquinavir (600-mg-Hartkapseln oder 800-mgWeichkapseln oder 1.200-mg-Weichkapseln Einzeldosis) bei gesunden Probanden führte zu einer Vergrößerung der AUC24h für Saquinavir um 500 %, 620 % bzw. 360 %. Für diese Kombination 59 liegen keine relevanten Daten zur Verträglichkeit und Wirksamkeit vor. Das Studiendesign erlaubt keine Auswertung der Wirkung von Saquinavir auf Indinavir, aber es wird vermutet, dass die AUC8h von Indinavir bei gleichzeitiger Anwendung mit Saquinavir um fast das Zweifache ansteigt. Didanosin Die Frage möglicher Wechselwirkungen zwischen Indinavir und Didanosin wurde nicht in einer Studie untersucht. Zu bedenken ist jedoch, dass für eine optimale Resorption von Indinavir ein normaler pH-Wert im Magen (im sauren Bereich) erforderlich ist, Didanosin aber - das zur Erhöhung des pH Puffersubstanzen enthält - durch Säure rasch abgebaut wird. Indinavir und Didanosin sollten in mindestens einstündigem Abstand auf leeren Magen eingenommen werden (siehe Fachinformation für Didanosin). In einer klinischen Studie hatte die Anwendung von Didanosin drei Stunden nach Verabreichung von Indinavir keine Veränderung der antiretroviralen Aktivität zur Folge. Sildenafil Da Indinavir ein Inhibitor von CYP3A4 ist, führt die gleichzeitige Einnahme von CRIXIVAN und Sildenafil wahrscheinlich durch die kompetitive Hemmung dieses Metabolismus zu einem Anstieg der Plasmakonzentration von Sildenafil. In einer publizierten Studie mit HIV-infizierten Männern unter Dauerbehandlung mit 800 mg Indinavir hatte die gleichzeitige Einnahme einer Einzeldosis von 25 mg Sildenafil keine signifikante Wirkung auf die AUC von Indinavir, sie führte jedoch zu einer Vergrößerung der AUC von Sildenafil um 340 % im Vergleich zu historischen Kontrolldaten zur Pharmakokinetik von Sildenafil, dosisnormiert auf 25 mg. Eine Anfangsdosis von 25 mg Sildenafil sollte erwogen werden, wenn Indinavir und Sildenafil gemeinsam eingenommen werden (siehe die Fachinformation des Herstellers von Sildenafil). Sonstige Der gleichzeitige Einsatz von anderen Arzneimitteln, die Induktoren von CYP3A4 sind (z. B. Phenobarbital, Phenytoin, Dexamethason, Carbamazepin), kann die Plasmakonzentration von Indinavir verringern. Zu Informationen über Ernährung und die Wirkung der Nahrung auf die Resorption von Indinavir siehe Abschnitt 4.2 und 5.2. 4.6 Schwangerschaft und Stillzeit Anwendung während der Schwangerschaft Es liegen keine geeigneten und gut kontrollierten Studien an schwangeren Frauen vor. Indinavir darf während der Schwangerschaft nur verabreicht werden, wenn der potenzielle Nutzen das mögliche Risiko für den Feten rechtfertigt. Angesichts der deutlich erniedrigten systemischen Exposition von Indinavir ante partum, die in einer kleinen Studie mit HIV-infizierten schwangeren Patientinnen beobachtet wurde und der begrenzten Datenlage dieser Patientenpopulation, wird die Einnahme von Indinavir während der Schwangerschaft nicht empfohlen (siehe Abschnitt 5.2). Bei 14 % der Patienten trat unter Behandlung mit Indinavir eine Hyperbilirubinämie auf; hauptsächlich in Form von indirektem Bilirubin. Da nicht bekannt ist, ob Indinavir die physiologische Neugeborenen-Hyperbilirubinämie verstärkt, darf Indinavir bei Schwangeren kurz vor dem Geburtstermin nur bei strenger Indikationsstellung angewendet werden (siehe Abschnitt 4.8). Die Gabe von Indinavir an neugeborene Rhesusaffen bewirkte eine leichte Verstärkung der vorübergehenden physiologischen Hyperbilirubinämie, die bei dieser Art nach der Geburt beobachtet wird. Eine Gabe von Indinavir an trächtige Rhesusaffen während des dritten Trimenon bewirkte keine solche Verstärkung bei den Neugeborenen; jedoch war Indinavir nur begrenzt plazentagängig. Anwendung während der Stillzeit Um die Übertragung von HIV zu verhindern, wird empfohlen, dass HIV-infizierte Mütter ihre Säuglinge unter keinen Umständen stillen. Es ist nicht bekannt, ob Indinavir beim Menschen in die 60 Muttermilch übertritt. Frauen, die mit Indinavir behandelt werden, sollten angehalten werden, abzustillen. 4.7 Auswirkungen auf die Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Es gibt keine Anzeichen dafür, dass Indinavir die Verkehrstüchtigkeit oder die Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt. Die Patienten sollten jedoch darüber informiert werden, dass unter der Behandlung mit Indinavir über Schwindelgefühl und verschwommenes Sehen berichtet wurde. 4.8 Nebenwirkungen Klinische Erfahrungen Indinavir wurde weltweit in kontrollierten Studien allein oder in Kombination mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln (Zidovudin, Didanosin, Stavudin und/oder Lamivudin) etwa 2.000 Patienten, größtenteils erwachsenen, männlichen Kaukasier (15 % Frauen), verabreicht. Indinavir hatte keine Auswirkungen auf Art, Häufigkeit oder Schweregrad der wichtigsten mit Zidovudin, Didanosin oder Lamivudin in Zusammenhang stehenden Nebenwirkungen. Die unten angegebenen Nebenwirkungen, die bei ≥ 5 % der Patienten (n = 309) während 24-wöchiger Behandlung mit CRIXIVAN allein oder in Kombination auftraten, wurden von den Prüfärzten als möglicherweise, wahrscheinlich oder sicher durch CRIXIVAN verursacht beurteilt. Viele dieser Nebenwirkungen sind bei diesen Patienten als typischerweise weit verbreitete oder häufig auftretende krankheitsbedingte Veränderungen bekannt. Diese Nebenwirkungen waren: Übelkeit (35,3 %), Kopfschmerzen (25,2 %), Diarrhö (24,6 %), Schwäche/Müdigkeit (24,3 %), Ausschlag (19,1 %), veränderte Geschmackswahrnehmung (19,1 %), trockene Haut (16,2 %), Bauchschmerzen (14,6 %), Erbrechen (11 %), Schwindel (10,7 %).Das Auftreten klinischer Nebenwirkungen – mit Ausnahme der trockenen Haut, des Hautausschlags und der veränderten Geschmackswahrnehmung - in der Kontrollgruppe, die mit antiretroviral wirksamen Nukleosidanaloga behandelt wurde, war ähnlich häufig oder häufiger als bei den Patienten, die mit CRIXIVAN allein oder in Kombination behandelt wurden. Bei 107 Patienten, die mit CRIXIVAN allein oder in Kombination für bis zu 48 Wochen behandelt wurden, war das allgemeine Sicherheitsprofil ähnlich. Nebenwirkungen einschließlich Nephrolithiasis können zu einer Unterbrechung der Therapie führen. Sehr häufig (> 10 %) Störungen des Nervensystems: Kopfschmerzen, Schwindel. Gastrointestinale Beschwerden: Übelkeit, Erbrechen, Diarrhö, Dyspepsie. Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: Ausschlag, trockene Haut. Funktionsstörungen der Niere und der ableitenden Harnwege: Nephrolithiasis bei Kindern ab 3 Jahren. Allgemeine Störungen und Reaktionen an der Applikationsstelle: Schwäche/Müdigkeit, veränderte Geschmackswahrnehmungen, Bauchschmerzen. Häufig (5 – 10 %) Störungen des Nervensystems: Schlaflosigkeit, Hypästhesie, Parästhesie. Gastrointestinale Beschwerden: Flatulenz, trockener Mund, Sodbrennen. Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: Pruritus. Funktionsstörungen des Bewegungsapparates, des Bindegewebes und der Knochen: Myalgie. Funktionsstörungen der Niere und der ableitenden Harnwege: Nephrolithiasis bei Erwachsenen, Dysurie. 61 Nephrolithiasis einschließlich Flankenschmerz mit oder ohne Hämaturie (einschließlich Mikrohämaturie) wurde bei ungefähr 10 % der Patienten (252/2.577) berichtet, die CRIXIVAN im Rahmen klinischer Studien erhielten, im Vergleich zu 2,2 % in den Kontrollgruppen. Im Allgemeinen standen diese Ereignisse nicht im Zusammenhang mit einer renalen Dysfunktion und konnten durch Flüssigkeitszufuhr und zeitweilige Therapieunterbrechung (d. h. 1-3 Tage) beseitigt werden. In klinischen Studien mit pädiatrischen Patienten ab 3 Jahren war das Nebenwirkungsprofil dem von Erwachsenen vergleichbar; allerdings trat Nephrolithiasis mit 29 % (20/70) bei pädiatrischen Patienten, die mit CRIXIVAN in der empfohlenen Dosierung von 500 mg/m2 alle 8 Stunden behandelt wurden, häufiger auf. Laborbefunde Die aufgetretenen Veränderungen von Laborparametern bei ≥ 10% der Patienten unter CRIXIVAN allein oder in Kombination, die von den Prüfärzten als möglicherweise, wahrscheinlich oder sicher durch CRIXIVAN verursacht beurteilt wurden, waren: Sehr häufig (> 10 %) Störungen des Blut- und Lymphsystems : Anstieg von MCV (Erythrozytenvolumen), Abnahme der neutrophilen Granulozyten. Funktionsstörungen der Niere und der ableitenden Harnwege: Hämaturie; Proteinurie; Kristallurie; Pyurie bei Kindern ab 3 Jahren. Funktionsstörungen der Leber und der Galle: Eine isolierte asymptomatische Hyperbilirubinämie (Gesamt-Bilirubin ≥ 2,5 mg/dl, bzw. 43 mikromol/l), vorwiegend als Anstieg des indirekten Bilirubins berichtet und nur selten von einer Erhöhung von ALT, AST oder der alkalischen Phosphatase begleitet, wurde bei ungefähr 14 % der Patienten unter Behandlung mit CRIXIVAN, allein oder in Kombination mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln, beobachtet. Die meisten Patienten setzten die Behandlung mit CRIXIVAN in unveränderter Dosierung fort, und die Bilirubinkonzentration kehrte nach und nach wieder auf den Ausgangswert zurück. Hyperbilirubinämie trat häufiger bei Dosen über 2,4 g/Tag auf, verglichen mit Dosierungen unter 2,4 g/Tag. Anstieg von ALT und AST. In klinischen Studien mit CRIXIVAN an pädiatrischen Patienten ab 3 Jahren wurde asymptomatische Pyurie unbekannter Ursache bei 10,9 % (6/55) der Patienten festgestellt, die CRIXIVAN in der empfohlenen Dosierung von 500 mg/m2 alle 8 Stunden erhielten. In einigen dieser Fälle war gleichzeitig das Serumkreatinin leicht erhöht. Erfahrungen nach Markteinführung Die folgenden zusätzlichen Nebenwirkungen wurden nach Markteinführung berichtet; sie stammen aus Spontanberichten, für die keine genauen Angaben zur Häufigkeit vorliegen. Störungen des Blut- und Lymphsystems: Verstärkte Spontanblutungen bei hämophilen Patienten; Anämie einschliesslich akute hämolytische Anämie; Thrombozytopenie (siehe Abschnitt 4.4). Störungen des Immunsystems: Anaphylaktoide Reaktionen. Endokrine Störungen: Neu auftretender Diabetes mellitus oder Hyperglykämie oder Verschlechterung eines vorbestehenden Diabetes mellitus (siehe Abschnitt 4.4). Störungen des Nervensystems: Orale Parästhesie. Gastrointestinale Beschwerden: Hepatitis einschließlich Meldungen eines Leberversagens, Pankreatitis. Funktionsstörungen der Haut und des Unterhautzellgewebes: Ausschlag einschließlich Erythema multiforme und Stevens-Johnson-Syndrom, allergische Vaskulitis, Alopezie, Hyperpigmentierung, Urtikaria, eingewachsene Zehennägel und/oder Paronychie. Funktionsstörungen des Bewegungsapparates, des Bindegewebes und der Knochen: Myalgie, Myositis, Rhabdomyolyse. 62 Funktionsstörungen der Niere und ableitenden Harnwege: Nephrolithiasis, in einigen Fällen mit Niereninsuffizienz oder akutem Nierenversagen; interstitielle Nephritis, gelegentlich zusammen mit Ablagerungen von Indinavir-Kristallen. Bei einigen Patienten blieb die interstitielle Nephritis nach Absetzen von Indinavir bestehen; Leukozyturie (siehe Abschnitt 4.4). Allgemeine Störungen und Störungen an der Applikationsstelle: Die antiretrovirale Kombinationstherapie wurde mit einer Umverteilung des Körperfetts (Lipodystrophie) bei HIVPatienten assoziiert, einschließlich eines Verlustes von peripherem und fazialem Unterhautfettgewebe, vermehrtem intraabdominellen und viszeralen Fettgewebe, Hypertrophie der Brüste und dorsozervikaler Fettansammlung („Stiernacken"). Die antiretrovirale Kombinationstheraphie wurde mit Stoffwechselanomalien assoziiert, wie Hypertriglyzeridämie, Hypercholesterinämie, Insulinresistenz, Hyperglykämie und Hyperlaktatämie (siehe Abschnitt 4.4.). Bei HIV-infizierten Patienten mit schwerem Immundefekt kann sich zum Zeitpunkt der Einleitung einer antiretroviralen Kombinationstherapie (ART) eine entzündliche Reaktion auf asymptomatische oder residuale opportunistische Infektionen entwickeln (siehe Abschnitt 4.4). Laborbefunde: Die folgenden zusätzlichen Laborwertveränderungen wurden nach Markteinführung berichtet; sie stammen aus Spontanberichten, für die keine genauen Angaben zur Häufigkeit vorliegen. Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen: Erhöhte Serumtriglyzeride, erhöhtes Serumcholesterin. Funktionsstörungen der Leber und der Galle: Leberfunktionsstörungen. Funktionsstörungen des Bewegungsapparates, des Bindegewebes und der Knochen: Erhöhung der CPK. 4.9 Überdosierung Es gab Berichte über eine Überdosierung von CRIXIVAN beim Menschen. Die häufigsten Symptome betrafen den Gastrointestinaltrakt (z. B. Übelkeit, Erbrechen, Durchfall) oder die Nieren (z. B. Nephrolithiasis, Flankenschmerz, Hämaturie). Es ist nicht bekannt, ob Indinavir durch Peritoneal- oder Hämodialyse aus dem Blut entfernt werden kann. 5. PHARMAKOLOGISCHE EIGENSCHAFTEN 5.1 Pharmakodynamische Eigenschaften Pharmakotherapeutische Gruppe: Protease-Hemmer, ATC-Code J05A E02 Wirkmechanismus Indinavir hemmt rekombinante HIV-1- und HIV-2-Protease mit einer ca. zehnmal stärkeren Selektivität für HIV-1-Protease im Vergleich zu HIV-2-Protease. Indinavir bindet reversibel an das aktive Zentrum der Protease und hemmt das Enzym kompetitiv. Diese Hemmung verhindert die Spaltung des viralen Vorläuferpolyproteins, die bei der Reifung des neugebildeten Viruspartikels stattfindet. Die so entstehenden unreifen Viruspartikel sind nicht infektiös und können keine neuen Infektionszyklen auslösen. Indinavir hatte keine signifikante Hemmwirkung auf die eukaryotischen Proteasen humanes Renin, humanes Cathepsin D, humane Elastase und humaner Faktor Xa. Mikrobiologie Indinavir bewirkte in Konzentrationen zwischen 50 und 100 nMol eine 95 %ige Hemmung (IC95) der Virusausbreitung (im Vergleich zu einer unbehandelten virusinfizierten Kontrolle) in humanen TLymphozytenkulturen und primären humanen Monozyten/Makrophagen, die mit den HIV-1-Varianten LAI, MN, und RF, bzw. der Makrophagen infizierenden Form SF 162 infiziert waren. In Konzentrationen zwischen 25 und 100 nMol bewirkte Indinavir darüber hinaus eine 95 %ige 63 Hemmung der Virusausbreitung in Kulturen mitogen-aktivierter humaner mononukleärer Zellen aus dem peripheren Blut, die mit verschiedenen primären klinischen HIV-1-Isolaten (u. a. auch gegenüber Zidovudin und Non-Nukleosid-RT-Hemmern (NNRTIs) resistenten Isolaten) infiziert worden waren. Eine synergistische antiretrovirale Aktivität wurde beobachtet, wenn humane T-Lymphozyten, die mit der LAI-Variante von HIV-1 infiziert waren, mit Indinavir und entweder Zidovudin, Didanosin oder mit NNRTIs inkubiert wurden. Arzneimittelresistenz Bei einigen Patienten wurde ein Nachlassen der Virus-RNA-Suppression beobachtet; die CD4-Zellzahl blieb jedoch oft höher als vor der Behandlung. Das Nachlassen der Virus-RNA-Suppression ging typischerweise mit einer Verdrängung des zirkulierenden empfindlichen Virus durch resistente Virusvarianten einher. Die Resistenz korrelierte mit der Akkumulation von Mutationen im Virusgenom, die zur Expression von Aminosäurensubstitutionen in der Virusprotease führten. Mindestens elf Aminosäurepositionen der Protease wurden mit einer Resistenz gegen Indinavir in Zusammenhang gebracht: L10, K20, L24, M46, I54, L63, I64, A71, V82, I84 und L90. Die Grundlage für deren Anteil bei der Ausprägung einer Resistenz ist jedoch komplex. Keine dieser Substitutionen war notwendig oder ausreichend für eine Resistenz. Beispielsweise konnte keine einzelne Substitution und kein Paar von Substitutionen eine messbare (≥ vierfache) Resistenz gegen Indinavir bewirken und der Grad der Resistenz war abhängig von der Art, in der mehrere Substitutionen kombiniert wurden. Im Allgemeinen resultierten jedoch aus der Co-Expression einer größeren Anzahl von Substitutionen an den 11 identifizierten Positionen höhere Resistenzgrade. Bei den Patienten, die unter einer Monotherapie mit Indinavir 800 mg alle 8h einen Wiederanstieg der Viruslast aufwiesen, wurden Substitutionen an nur drei dieser Stellen bei der Mehrheit der Patienten beobachtet: V82 (zu A oder F), M46 (zu I oder L) und L10 (zu I oder R). Andere Substitutionen wurden weniger häufig beobachtet. Die beobachteten Aminosäuresubstitutionen schienen sich sequenziell und in nicht vorhersagbarer Reihenfolge anzusammeln, wahrscheinlich als Resultat der anhaltenden viralen Replikation. Zu betonen ist, dass ein Nachlassen der Virus-RNA-Suppression häufiger beobachtet wird, wenn die Dosierung von Indinavir bei Therapiebeginn unter der empfohlenen oralen Dosis von 2,4 g/Tag liegt. Um die Suppression der Virusreplikation zu verstärken und das Auftreten resistenter Viren zu verhindern, muss die Behandlung mit Indinavir mit der empfohlenen Dosierung eingeleitet werden. Die kombinierte Anwendung von Indinavir mit Nukleosidanaloga (mit denen der Patient bisher noch nicht behandelt wurde) könnte der Resistenzentwicklung gegen Indinavir und die Nukleosidanaloga entgegenwirken. In einer Vergleichsstudie schützte die Kombinationstherapie mit Nukleosidanaloga (Dreifachtherapie mit Zidovudin und Didanosin) vor der Selektion eines Virus, das mindestens eine Aminosäuresubstitution aufwies, die mit einer Resistenz gegen Indinavir (13/24 gegenüber 2/20 in Therapiewoche 24) und die Nukleosidanaloga (10/16 gegenüber 0/20 in Therapiewoche 24) einherging. Kreuzresistenz In Isolaten von HIV-1-Infizierten mit verminderter Empfindlichkeit gegenüber Indinavir fanden sich unterschiedliche Ausprägungsmuster und Grade der Kreuzresistenz gegenüber einer Vielzahl von HIV-PIs, u.a. Ritonavir und Saquinavir. Eine voll ausgeprägte Kreuzresistenz fand sich zwischen Indinavir und Ritonavir; bei der Kreuzresistenz gegen Saquinavir gab es Unterschiede zwischen den Isolaten. Viele Aminosäuresubstitutionen in der Protease, die mit einer Resistenz gegen Ritonavir und Saquinavir in Verbindung gebracht werden, spielen auch bei der Resistenz gegen Indinavir eine Rolle. Pharmakodynamische Wirkungen Erwachsene: Es ist belegt, dass die Behandlung mit Indinavir allein oder in Kombination mit anderen antiretroviralen Substanzen (d. h. Nukleosidanaloga) bei Patienten mit CD4Zellzahlen < 500 Zellen/mm³ die Virusbelastung verringert und die CD4-Lymphozytenzahl erhöht. 64 Es wurde gezeigt, dass Indinavir allein oder in Kombination mit Nukleosidanaloga (Zidovudin/Stavudin und Lamivudin) die klinische Progression im Vergleich zu Nukleosidanaloga verzögert und einen anhaltenden Effekt auf die Viruslast und CD4-Zahl hat. In mit Zidovudin vorbehandelten Patienten reduzierte die Kombination von Indinavir, Zidovudin und Lamivudin im Vergleich zu Lamivudin, das zu Zidovudin hinzugegeben wurde, die Wahrscheinlichkeit einer als AIDS zu definierenden Erkrankung oder eines Todes [AIDS defining illness or death (ADID)] nach 48 Wochen von 13 % auf 7 %. In ähnlicher Weise reduzierte Indinavir mit und ohne Zidovudin bei nicht vorbehandelten Patienten im Vergleich zu Zidovudin allein nach 48 Wochen die Wahrscheinlichkeit von ADID von 15 % (Zidovudin allein) auf ungefähr 6 % (Indinavir allein oder in Kombination mit Zidovudin). Die Auswirkungen auf die Viruslast waren durchgehend ausgeprägter bei Patienten, die mit Indinavir in Kombination mit Nukleosidanaloga behandelt wurden, jedoch variierte der Anteil der Patienten, die Virus-RNA im Serum unterhalb der Nachweisgrenze (500 Kopien/ml) enthielten, von Studie zu Studie: nach Woche 24 von 40 % bis zu mehr als 80 %. Dieses Verhältnis scheint während einer längeren Nachbeobachtungszeit stabil zu bleiben. Ebenso scheint, im Vergleich zu Indinavir allein, der Effekt auf die CD4-Zellzahl bei Patienten, die mit Indinavir in Kombination mit Nukleosidanaloga behandelt werden, ausgeprägter zu sein. Im Rahmen von Studien blieb dieser Effekt auch über eine längere Nachbeobachtungszeit erhalten. Pädiatrische Patienten: Das Design von zwei laufenden klinischen Studien an 41 pädiatrischen Patienten (4-15 Jahre) dient zur Bestimmung der Sicherheit, der antiretroviralen Aktivität und der Pharmakokinetik von Indinavir in Kombination mit Stavudin und Lamivudin. In einer Studie betrug der Anteil von Patienten mit einer Virus-RNA im Plasma unter 400 Kopien/ml 60 % in Woche 24; die CD4-Zellzahlen stiegen um durchschnittlich 242 Zellen/mm3 an; der durchschnittliche Anstieg des Prozentanteils an CD4Zellzahlen betrug 4,2 %. In Woche 60 betrug der Anteil von Patienten mit einer Virus-RNA im Plasma unter 400 Kopien/ml 59%. In einer weiteren Studie betrug in Woche 16 der Anteil an Patienten mit einer Virus-RNA im Plasma unter 400 Kopien/ml 59 %; der durchschnittliche Anstieg der CD4-Zellzahlen lag bei 73 Zellen/mm3, der durchschnittliche Prozentanteil der CD4-Zellen stieg um 1,2 %. In Woche 24 betrug der Anteil von Patienten mit einer Virus-RNA im Plasma unter 400 Kopien/ml 60 %. 5.2 Pharmakokinetische Eigenschaften Resorption Im Nüchternzustand wird Indinavir rasch resorbiert, und die maximale Plasmakonzentration stellt sich nach 0,8 h ± 0,3 h (Mittelwert ± Standardabweichung) ein. Im Dosisbereich von 200-800 mg findet sich ein etwas mehr als dosisproportionaler Anstieg der Plasmakonzentration. Zwischen den Plasmaspiegeln bei 800-mg- und 1000-mg-Dosierungen ist die Abweichung von der Dosisproportionalität weniger ausgeprägt. Aufgrund der kurzen Halbwertszeit von 1,8 h ± 0,4 h führt eine Mehrfachgabe nur zu einem minimalen Anstieg der Plasmakonzentration. Die Bioverfügbarkeit einer Einzelgabe von 800 mg Indinavir betrug ungefähr 65 % (90 % CI, 58- 72 %). Daten einer “steady state”-Studie mit gesunden Probanden deuten auf eine tagesrhythmische Schwankung in der Pharmakokinetik von Indinavir hin. Nach Dosierungen von 800 mg alle 8 Stunden betrugen die Plasmahöchstkonzentrationen (Cmax) nach Einnahme am Vormittag, am Nachmittag und am Abend jeweils 15.550 nM, 8.720 nM und 8.880 nM; dies entsprach Plasmakonzentrationen 8 Stunden nach Einnahme von jeweils 220 nM, 210 nM und 370 nM. Die Bedeutung dieser Ergebnisse für Indinavir in Kombination mit Ritonavir (Boosterdosis) ist unbekannt. Erwachsene HIV-positive Patienten erreichten in einer Studie nach Dosierungen von 800 mg alle 8 Stunden im „steady-state“ geometrische Mittel von: AUC0-8h von 27.813 nM⋅*h (90% Konfidenzintervall = 22.185, 34.869), Plasmahöchstkonzentrationen von 11.144 nM (90% Konfidenzintervall 9.192, 13.512) und Plasmakonzentrationen 8 Stunden nach Einnahme von 211 nM (90% Konfidenzintervall 163, 274). 65 Gesunde Probanden erreichten in einer Studie nach Dosierungen von 800 mg/100 mg Indinavir/Ritonavir alle 12 Stunden mit einer fettarmen Mahlzeit im “steady state” das geometrische Mittel von: AUC0-12h von 116.067 nM -*h (90% Konfidenzintervall = 101.680, 132.490), Plasmahöchstkonzentrationen von 19.001 nM (90% Konfidenzintervall = 17.538, 20.588), und Plasmakonzentrationen 12 Stunden nach Einnahme von 2.274 nM (90% Konfidenzintervall = 1.701, 3.042). Bei Verabreichung des Therapieschemas zusammen mit einer fettreichen Mahlzeit wurde kein signifikanter Unterschied in der Exposition beobachtet. Ein Therapieschema mit Indinavir 500 mg/m2 alle 8 Stunden ergab bei HIV-infizierten pädiatrischen Patienten eine AUC0-8h von 27.412 nM*h; Plasmahöchstkonzentrationen von 12.182 nM und eine Plasmakonzentration von 122 nMol 8 Stunden nach Einnahme. Die AUC und die Plasmahöchstkonzentrationen waren im Allgemeinen denen ähnlich, die bereits bei HIV-infizierten Erwachsenen beobachtet wurden, die die empfohlene Dosis von 800 mg alle 8 Stunden erhielten; es ist jedoch zu beachten, dass die Plasmakonzentrationen 8 Stunden nach Einnahme etwas geringer waren. Es wurde nachgewiesen, dass die systemische Indinavir Exposition während der Schwangerschaft deutlich erniedrigt ist (PACTG 358: CRIXIVAN, 800 mg alle 8 Stunden + Zidovudin, 200 mg alle 8 Stunden, sowie Lamivudin, 150 mg zweimal pro Tag).In der 30.-32. Gestationswoche betrug die mittlere Indinavir Plasma AUC0-8h bei elf schwangeren Frauen 9231 nM*hr, die gegenüber einem 6 Wochen post partum gemessenenVergleichswert um 74% (95% CI: 50%, 86 %) erniedrigt war. Sechs dieser elf Patientinnen (55 %) hatten 8 Stunden nach Einnahme eine mittlere Indinavir Plasmakonzentration (Cmin) unterhalb der Nachweisgrenze einer sicheren Quantitätsbestimmungsmethode. Sechs Wochen post partum war die Pharmakokinetik von Indinavir bei diesen elf Patientinnen im Allgemeinen wieder vergleichbar mit der bei nicht-schwangeren Patientinnen, die in einer anderen Studie beobachtet wurde (siehe Abschnitt 4.6). Bei Einnahme von Indinavir mit einer Mahlzeit mit hohem Kalorien-, Fett- und Proteingehalt verlief die Resorption verzögert und abgeschwächt; die AUC war um ca. 80 % und die Cmax um ca. 86 % verkleinert. Bei Einnahme mit einer leichten Mahlzeit, z. B. trockenem Toast (ohne Butter) mit Marmelade oder Fruchtkonserve, Apfelsaft und Kaffee (mit Magermilch oder entrahmter Milch und Zucker oder Cornflakes mit Magermilch oder entrahmter Milch und Zucker), war die Plasmakonzentration vergleichbar mit einer Einnahme im Nüchternzustand. Wenn Indinavir als mit Apfelmus vermengtes Indinavirsulfatsalz (aus geöffneten Hartkapseln) eingenommen wurde, war die Pharmakokinetik im Allgemeinen mit der Pharmakokinetik von Indinavir vergleichbar, wenn es in Form von Hartkapseln nüchtern eingenommen wurde. Für HIVinfizierte pädiatrische Patienten ergaben sich folgende pharmakokinetische Parameter für mit Apfelmus vermengtem Indinavir: AUC0-8h von 26980 nM*h; eine Plasmahöchstkonzentration von 13.711 nM und eine Plasmakonzentration von 146 nM 8 Stunden nach Einnahme. Verteilung Indinavir bindet nicht stark an humane Plasmaproteine (39 % ungebunden). Es gibt keine Daten über die ZNS-Gängigkeit von Indinavir beim Menschen. Biotransformation Sieben Hauptmetaboliten wurden nachgewiesen, die Verstoffwechselung erfolgt durch Glucuronidierung am Pyridin-N, Pyridin-N-Oxidation mit und ohne 3´-Hydroxylierung am Indan-ring, 3´-Hydroxylierung von Indan, p-Hydroxylierung des Phenylmethylrests und N-Depyridomethylierung mit und ohne 3´-Hydroxylierung. In-vitro-Studien mit humanen Lebermikrosomen zeigten, dass Cytochrom CYP3A4 als einziges P450-Isoenzym eine wichtige Rolle bei der oxidativen Metabolisierung von Indinavir spielt. Die Untersuchung von Plasma- und Urinproben von Probanden, die Indinavir erhalten hatten, ergab, dass die Metaboliten von Indinavir nur wenig Aktivität hinsichtlich einer Proteasehemmung haben. 66 Elimination Im Dosisbereich von 200–1.000 mg nahm die Wiederfindung von Indinavir im Urin bei Gesunden und HIV-1-Infizierten etwas mehr als dosisproportional zu. Die renale Clearance (116 ml/min) von Indinavir ist im gesamten klinischen Dosisbereich konzentrationsunabhängig. Weniger als 20 % des verabreichten Indinavirs werden mit dem Urin ausgeschieden. Die mittlere renale Exkretion der unveränderten Substanz nach Einmalgabe im Nüchternzustand betrug 10,4 % nach einer 700-mgDosis und 12,0 % nach einer 1.000-mg-Dosis. Indinavir wird mit einer Halbwertszeit von 1,8 Stunden ausgeschieden. Spezielle Charakteristika bei Patienten Die Pharmakokinetik von Indinavir scheint nicht durch die ethnische Zugehörigkeit des Patienten beeinflusst zu werden. Die pharmakokinetischen Parameter von Indinavir bei HIV-seropositiven Frauen wiesen keine klinisch signifikanten Unterschiede zu denen von HIV-seropositiven Männern auf. Bei Patienten mit leicht- bis mittelgradiger Leberinsuffizienz und klinisch manifester Zirrhose war die Metabolisierung von Indinavir verringert; nach einer Dosis von 400 mg war die mittlere AUC um 60 % größer als bei Lebergesunden, und die durchschnittliche Halbwertszeit stieg auf ca. 2,8 Stunden an. 5.3 Präklinische Daten zur Sicherheit Im Urin von Ratten, einem Affen und einem Hund wurden Kristalle festgestellt. Die Kristallurie ging nicht mit einer arzneimittelinduzierten Nierenschädigung einher. Eine Zunahme des Schilddrüsengewichtes und Hyperplasie der Schilddrüsenfollikelzellen aufgrund erhöhter ThyroxinClearance wurde bei Ratten unter Dosen von ≥ 160 mg Indinavir/kg/Tag beobachtet. Ein erhöhtes Lebergewicht fand sich bei Ratten, die Indinavir in einer Dosierung von > 40 mg/kg/Tag erhalten hatten; bei den Tieren, die mit ≥ 320 mg/kg/Tag behandelt worden waren, lag außerdem eine Leberzellhypertrophie vor. Die maximale nicht tödliche orale Dosis von Indinavir bei Ratten und Mäusen war mindestens 5.000 mg/kg, die höchste in akuten Toxizitätsstudien verwendete Dosis. Studien an Ratten zeigten, dass die Aufnahme ins Hirngewebe beschränkt war. Die Verteilung in das und aus dem lymphatischen System erfolgte schnell und die Exkretion in die Milch säugender Ratten war sehr stark. Die Plazentagängigkeit von Indinavir war bei Ratten signifikant, bei Kaninchen jedoch begrenzt. Mutagenität Indinavir war in Studien mit oder ohne metabolische Aktivierung weder mutagen noch genotoxisch. Kanzerogenität Bei Mäusen wurde keine Karzinogenität der höchsten vertragenen Dosis festgestellt. Diese entsprach einer systemischen Exposition, die etwa zwei- bis dreimal höher ist als die klinische Exposition. Bei Ratten wurde bei ähnlicher Exposition eine erhöhte Inzidenz von Schilddrüsenadenomen gesehen, wahrscheinlich in Zusammenhang mit einem Anstieg der Ausschüttung des Thyreoidea stimulierenden Hormons infolge eines Anstiegs der Thyroxin-Clearance. Die Bedeutung dieser Befunde für den Menschen ist wahrscheinlich begrenzt. Entwicklungstoxizität Entwicklungstoxizitätsstudien an Ratten, Kaninchen und Hunden (mit Dosen, die zu einer vergleichbaren oder etwas höheren systemischen Exposition als beim Menschen führten) ergaben keinen Hinweis auf Teratogenität. Bei Ratten wurden keine äußeren oder viszeralen Veränderungen festgestellt, jedoch fand sich eine erhöhte Inzidenz überzähliger Rippen bzw. zervikaler Rippen. Bei Kaninchen oder Hunden fanden sich keine äußeren, viszeralen oder skelettalen Veränderungen. Bei Ratten und Kaninchen wurden keine Auswirkungen auf das Überleben der Embryonen/Feten oder das 67 Gewicht der Feten beobachtet. Bei Hunden wurde eine leicht erhöhte Rate von Resorptionen gesehen, jedoch waren alle Feten mit Indinavir behandelter Tiere lebensfähig und die Inzidenz lebender Feten bei mit Indinavir behandelten Tieren war mit der in der Kontrollgruppe vergleichbar. 6. PHARMAZEUTISCHE ANGABEN 6.1 Hilfsstoffe Kapselinhalt: - Lactose (wasserfrei) - Magnesiumstearat Kapselhülle: - Gelatine - Titandioxid - Siliciumdioxid - Natriumdodecylsulfat - Drucktinte: Titandioxid (E 171), Indigocarmin (E 132) und Eisenoxid (E 172). 6.2 Inkompatibilitäten Nicht zutreffend. 6.3 Dauer der Haltbarkeit 2 Jahre für die HDPE-Flaschen mit 18 Hartkapseln 3 Jahre für die HDPE-Flaschen mit 90 oder 180 Hartkapseln 6.4 Besondere Lagerungshinweise Im Originalbehältnis aufbewahren. Das Behältnis fest verschlossen halten, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen. 6.5 Art und Inhalt des Behältnisses CRIXIVAN 400 mg Hartkapseln: Flaschen (aus HDPE mit einem Polypropylenverschluss und Folienversiegelung) mit 18, 90 oder 180 Kapseln. Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht. 6.6 Hinweise für die Handhabung In der Flasche sind Behälter mit Trockenmittel, die nicht herausgenommen werden dürfen. 7. PHARMAZEUTISCHER UNTERNEHMER Merck Sharp & Dohme Limited Hertford Road, Hoddesdon Hertfordshire EN11 9BU Vereinigtes Königreich 8. ZULASSUNGSNUMMER(N) EU/1/96/024/004 68 EU/1/96/024/005 EU/1/96/024/008 9. DATUM DER ZULASSUNG/VERLÄNGERUNG DER ZULASSUNG 21. November 2001 10. STAND DER INFORMATION 69 ANHANG II A. INHABER DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS, DER FÜR DIE CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH IST B. BEDINGUNGEN DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN 70 A. INHABER DER HERSTELLUNGSERLAUBNIS, DER FÜR DIE CHARGENFREIGABE VERANTWORTLICH IST Name und Anschrift des Herstellers, der für die Chargenfreigabe verantwortlich ist Merck Sharp & Dohme B.V., Waarderweg 39, P.O. Box 581, 2003 PC Haarlem, Holland B. BEDINGUNGEN DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN • BEDINGUNGEN ODER EINSCHRÄNKUNGEN FÜR DIE ABGABE UND DEN GEBRAUCH, DIE DEM INHABER DER GENEHMIGUNG FÜR DAS INVERKEHRBRINGEN AUFERLEGT WERDEN Arzneimittel auf eingeschränkte ärztliche Verschreibung (siehe Anhang I: Zusammenfassung der Merkmale des Arzneimittels, 4.2). • SONSTIGE BEDINGUNGEN Der Inhaber dieser Genehmigung für das Inverkehrbringen muss die Europäische Kommission über die Pläne für das Inverkehrbringen des im Rahmen dieser Entscheidung genehmigten Arzneimittels informieren. Anforderungen gemäß Artikel 22 Absatz 2 der Verordnung (EWG) Nr. 2309/93 des Rates, einschließlich Änderungen. 71 ANHANG III ETIKETTIERUNG UND PACKUNGSBEILAGE 72 A. ETIKETTIERUNG 73 ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW: BEI DEREN FEHLEN AUF DEM BEHÄLTNIS FALTSCHACHTEL UND ETIKETT 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS CRIXIVAN 100 mg Hartkapseln Indinavir 2. ARZNEILICH WIRKSAMER BESTANDTEIL 1 Hartkapsel enthält: 125 mg Indinavirsulfat, entsprechend 100 mg Indinavir. 3. SONSTIGE BESTANDTEILE Lactose (wasserfrei). Weitere Informationen siehe Gebrauchsinformation. 4. DARREICHUNGSFORM UND INHALT 180 Hartkapseln 5. ART DER ANWENDUNG Zum Einnehmen. Hartkapseln ungeöffnet und unzerkaut schlucken. Vor Einnahme beiliegende Gebrauchsinformation beachten. 6. KINDERWARHNINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. 7. GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH Das Trockenmittel nicht aus der Plastikflasche entfernen. Das Trockenmittel nicht schlucken. 8. VERFALLDATUM Verwendbar bis 9. BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE Im Originalbehältnis aufbewahren. Die Plastikflasche fest verschlossen halten, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen. 74 10. GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER DAVON STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN 11. NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS Merck Sharp & Dohme Limited Hertford Road, Hoddesdon Hertfordshire EN11 9BU Vereinigtes Königreich 12. ZULASSUNGSNUMMERN EU/1/96/024/010 13. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B. 14. VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT Verschreibungspflichtig 15. HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH 75 ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW: BEI DEREN FEHLEN AUF DEM BEHÄLTNIS ETIKETT 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS CRIXIVAN 200 mg Hartkapseln Indinavir 2. ARZNEILICH WIRKSAMER BESTANDTEIL 1 Hartkapsel enthält: 250 mg Indinavirsulfat, entsprechend 200 mg Indinavir. 3. SONSTIGE BESTANDTEILE Lactose (wasserfrei). Weitere Informationen siehe Gebrauchsinformation. 4. DARREICHUNGSFORM UND INHALT 180 Hartkapseln 5. ART DER ANWENDUNG Zum Einnehmen. Hartkapseln ungeöffnet und unzerkaut schlucken. Vor Einnahme beiliegende Gebrauchsinformation beachten. 6. KINDERWARHNINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. 7. GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH Das Trockenmittel nicht aus der Plastikflasche entfernen. Das Trockenmittel nicht schlucken. 8. VERFALLDATUM Verwendbar bis 9. BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE 76 Im Originalbehältnis aufbewahren. Die Plastikflasche fest verschlossen halten, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen. 10. GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER DAVON STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN 11. NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS Merck Sharp & Dohme Limited Hertford Road, Hoddesdon Hertfordshire EN11 9BU Vereinigtes Königreich 12. ZULASSUNGSNUMMERN EU/1/96/024/001 13. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B. 14. VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT Verschreibungspflichtig 15. HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH 77 ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW: BEI DEREN FEHLEN AUF DEM BEHÄLTNIS ETIKETT 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS CRIXIVAN 200 mg Hartkapseln Indinavir 2. ARZNEILICH WIRKSAMER BESTANDTEIL 1 Hartkapsel enthält: 250 mg Indinavirsulfat, entsprechend 200 mg Indinavir. 3. SONSTIGE BESTANDTEILE Lactose (wasserfrei). Weitere Informationen siehe Gebrauchsinformation. 4. DARREICHUNGSFORM UND INHALT 270 Hartkapseln 5. ART DER ANWENDUNG Zum Einnehmen. Hartkapseln ungeöffnet und unzerkaut schlucken. Vor Einnahme beiliegende Gebrauchsinformation beachten. 6. KINDERWARHNINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. 7. GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH Das Trockenmittel nicht aus der Plastikflasche entfernen. Das Trockenmittel nicht schlucken. 8. VERFALLDATUM Verwendbar bis 9. BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE Im Originalbehältnis aufbewahren. Die Plastikflasche fest verschlossen halten, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen. 78 10. GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER DAVON STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN 11. NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS Merck Sharp & Dohme Limited Hertford Road, Hoddesdon Hertfordshire EN11 9BU Vereinigtes Königreich 12. ZULASSUNGSNUMMERN EU/1/96/024/002 13. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B. 14. VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT Verschreibungspflichtig 15. HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH 79 ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW: BEI DEREN FEHLEN AUF DEM BEHÄLTNIS ETIKETT 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS CRIXIVAN 200 mg Hartkapseln Indinavir 2. ARZNEILICH WIRKSAMER BESTANDTEIL 1 Hartkapsel enthält: 250 mg Indinavirsulfat, entsprechend 200 mg Indinavir. 3. SONSTIGE BESTANDTEILE Lactose (wasserfrei). Weitere Informationen siehe Gebrauchsinformation. 4. DARREICHUNGSFORM UND INHALT 360 Hartkapseln 5. ART DER ANWENDUNG Zum Einnehmen. Hartkapseln ungeöffnet und unzerkaut schlucken. Vor Einnahme beiliegende Gebrauchsinformation beachten. 6. KINDERWARHNINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. 7. GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH Das Trockenmittel nicht aus der Plastikflasche entfernen. Das Trockenmittel nicht schlucken. 8. VERFALLDATUM Verwendbar bis 9. BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE Im Originalbehältnis aufbewahren. Die Plastikflasche fest verschlossen halten, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen. 80 10. GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER DAVON STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN 11. NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS Merck Sharp & Dohme Limited Hertford Road, Hoddesdon Hertfordshire EN11 9BU Vereinigtes Königreich 12. ZULASSUNGSNUMMERN EU/1/96/024/003 13. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B. 14. VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT Verschreibungspflichtig 15. HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH 81 ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW: BEI DEREN FEHLEN AUF DEM BEHÄLTNIS ETIKETT 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS CRIXIVAN 333 mg Hartkapseln Indinavir 2. ARZNEILICH WIRKSAMER BESTANDTEIL 1 Hartkapsel enthält: 416,3 mg Indinavirsulfat, entsprechend 333 mg Indinavir. 3. SONSTIGE BESTANDTEILE Lactose (wasserfrei). Weitere Informationen siehe Gebrauchsinformation. 4. DARREICHUNGSFORM UND INHALT 135 Hartkapseln 5. ART DER ANWENDUNG Zum Einnehmen. Hartkapseln ungeöffnet und unzerkaut schlucken. Vor Einnahme beiliegende Gebrauchsinformation beachten. 6. KINDERWARHNINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. 7. GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH Das Trockenmittel nicht aus der Plastikflasche entfernen. Das Trockenmittel nicht schlucken. 8. VERFALLDATUM Verwendbar bis 9. BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE Im Originalbehältnis aufbewahren. Die Plastikflasche fest verschlossen halten, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen. 82 10. GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER DAVON STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN 11. NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS Merck Sharp & Dohme Limited Hertford Road, Hoddesdon Hertfordshire EN11 9BU Vereinigtes Königreich 12. ZULASSUNGSNUMMERN EU/1/96/024/007 13. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B. 14. VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT Verschreibungspflichtig 15. HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH 83 ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW: BEI DEREN FEHLEN AUF DEM BEHÄLTNIS FALTSCHACHTEL UND ETIKETT 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS CRIXIVAN 400 mg Hartkapseln Indinavir 2. ARZNEILICH WIRKSAMER BESTANDTEIL 1 Hartkapsel enthält: 500 mg Indinavirsulfat, entsprechend 400 mg Indinavir. 3. SONSTIGE BESTANDTEILE Lactose (wasserfrei). Weitere Informationen siehe Gebrauchsinformation. 4. DARREICHUNGSFORM UND INHALT 90 Hartkapseln 5. ART DER ANWENDUNG Zum Einnehmen. Hartkapseln ungeöffnet und unzerkaut schlucken. Vor Einnahme beiliegende Gebrauchsinformation beachten. 6. KINDERWARHNINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. 7. GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH Das Trockenmittel nicht aus der Plastikflasche entfernen. Das Trockenmittel nicht schlucken. 8. VERFALLDATUM Verwendbar bis 9. BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE Im Originalbehältnis aufbewahren. Die Plastikflasche fest verschlossen halten, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen. 84 10. GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER DAVON STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN 11. NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS Merck Sharp & Dohme Limited Hertford Road, Hoddesdon Hertfordshire EN11 9BU Vereinigtes Königreich 12. ZULASSUNGSNUMMERN EU/1/96/024/004 13. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B. 14. VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT Verschreibungspflichtig 15. HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH 85 ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW: BEI DEREN FEHLEN AUF DEM BEHÄLTNIS FALTSCHACHTEL UND ETIKETT 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS CRIXIVAN 400 mg Hartkapseln Indinavir 2. ARZNEILICH WIRKSAMER BESTANDTEIL 1 Hartkapsel enthält: 500 mg Indinavirsulfat, entsprechend 400 mg Indinavir. 3. SONSTIGE BESTANDTEILE Lactose (wasserfrei). Weitere Informationen siehe Gebrauchsinformation. 4. DARREICHUNGSFORM UND INHALT 180 Hartkapseln 5. ART DER ANWENDUNG Zum Einnehmen. Hartkapseln ungeöffnet und unzerkaut schlucken. Vor Einnahme beiliegende Gebrauchsinformation beachten. 6. KINDERWARHNINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. 7. GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH Das Trockenmittel nicht aus der Plastikflasche entfernen. Das Trockenmittel nicht schlucken. 8. VERFALLDATUM Verwendbar bis 9. BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE Im Originalbehältnis aufbewahren. Die Plastikflasche fest verschlossen halten, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen. 86 10. GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER DAVON STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN 11. NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS Merck Sharp & Dohme Limited Hertford Road, Hoddesdon Hertfordshire EN11 9BU Vereinigtes Königreich 12. ZULASSUNGSNUMMERN EU/1/96/024/005 13. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B. 14. VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT Verschreibungspflichtig 15. HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH 87 ANGABEN AUF DER ÄUSSEREN UMHÜLLUNG BZW: BEI DEREN FEHLEN AUF DEM BEHÄLTNIS FALTSCHACHTEL UND ETIKETT 1. BEZEICHNUNG DES ARZNEIMITTELS CRIXIVAN 400 mg Hartkapseln Indinavir 2. ARZNEILICH WIRKSAMER BESTANDTEIL 1 Hartkapsel enthält: 500 mg Indinavirsulfat, entsprechend 400 mg Indinavir. 3. SONSTIGE BESTANDTEILE Lactose (wasserfrei). Weitere Informationen siehe Gebrauchsinformation. 4. DARREICHUNGSFORM UND INHALT 18 Hartkapseln 5. ART DER ANWENDUNG Zum Einnehmen. Hartkapseln ungeöffnet und unzerkaut schlucken. Vor Einnahme beiliegende Gebrauchsinformation beachten. 6. KINDERWARHNINWEIS, DASS DAS ARZNEIMITTEL FÜR KINDER UNERREICHBAR UND NICHT SICHTBAR AUFZUBEWAHREN IST Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. 7. GEGEBENENFALLS WARNHINWEISE, FALLS ERFORDERLICH Das Trockenmittel nicht aus der Plastikflasche entfernen. Das Trockenmittel nicht schlucken. 8. VERFALLDATUM Verwendbar bis 9. BESONDERE LAGERUNGSHINWEISE Im Originalbehältnis aufbewahren. Die Plastikflasche fest verschlossen halten, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen. 88 10. GEGEBENENFALLS BESONDERE VORSICHTSMASSNAHMEN FÜR DIE BESEITIGUNG VON NICHT VERWENDETEN ARZNEIMITTELN ODER DAVON STAMMENDEN ABFALLMATERIALIEN 11. NAME UND ANSCHRIFT DES PHARMAZEUTISCHEN UNTERNEHMERS Merck Sharp & Dohme Limited Hertford Road, Hoddesdon Hertfordshire EN11 9BU Vereinigtes Königreich 12. ZULASSUNGSNUMMERN EU/1/96/024/008 13. CHARGENBEZEICHNUNG Ch.-B. 14. VERSCHREIBUNGSSTATUS/APOTHEKENPFLICHT Verschreibungspflichtig 15. HINWEISE FÜR DEN GEBRAUCH 89 B. PACKUNGSBEILAGE 90 GEBRAUCHSINFORMATION Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen. - Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen. - Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker. - Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn sie dieselben Symptome haben wie Sie. Die Packungsbeilage beinhaltet: 1. WAS IST CRIXIVAN UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET? 2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON CRIXIVAN BEACHTEN? 3. WIE IST CRIXIVAN EINZUNEHMEN? 4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH? 5. WIE IST CRIXIVAN AUFZUBEWAHREN? 6. WEITERE ANGABEN CRIXIVAN 100 mg Hartkapseln (Indinavirsulfat) Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Indinavirsulfat. 1 Hartkapsel enthält 125 mg Indinavirsulfat, entsprechend 100 mg Indinavir. Die sonstigen Bestandteile sind Lactose (wasserfrei), Magnesiumstearat, Gelatine, Siliciumdioxid, Natriumdodecylsulfat und Titandioxid (E 171). Die Kapseln sind mit einer Tinte beschriftet, die Titandioxid (E 171), Indigocarmin (E 132) und Eisenoxid (E 172) enthält. Pharmazeutischer Unternehmer Merck Sharp & Dohme Limited Hertford Road, Hoddesdon Hertfordshire EN11 9BU Vereinigtes Königreich Hersteller Merck Sharp & Dohme B.V. Postbus 581 Waarderweg 39 2003 PC Haarlem Niederlande 1. WAS IST CRIXIVAN UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET? Darreichungsform und Inhalt CRIXIVAN 100 mg Hartkapseln stehen in Plastikflaschen aus HDPE mit einem Polypropylenverschluss mit Folienversiegelung mit 180 Kapseln zur Verfügung. Die Kapseln sind halbdurchscheinend weiß und in grün mit CRIXIVAN 100 mg beschriftet. Arzneimittel-Klasse CRIXIVAN gehört zur Arzneimittel-Klasse der so genannten Protease-Hemmer. Durch seine Wirkung gegen das Humane-Immunschwäche-Virus (HIV) verringert CRIXIVAN die Anzahl der HI-Viren im Blut. 91 Anwendungsgebiete CRIXIVAN sollte in Kombination mit anderen antiretroviralen Wirkstoffen zur Behandlung HIV-1infizierter Erwachsener und Kinder eingesetzt werden. Es wurde gezeigt, dass CRIXIVAN hilft, das Risiko zu verringern, eine Krankheit zu entwickeln, die mit der HIV-Erkrankung assoziiert ist. Es wurde auch gezeigt, dass CRIXIVAN hilft, die Menge an HIV im Körper (die so genannte „Viruslast”) zu senken und die Zahl der CD4-(T-)Zellen zu erhöhen. CD4-Zellen spielen eine wichtige Rolle bei der Erhaltung eines gesunden Immunsystems und damit auch für die Bekämpfung von Infektionen. Es kann sein, dass CRIXIVAN nicht bei jedem Patienten diese Wirkungen hat. 2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON CRIXIVAN BEACHTEN? CRIXIVAN darf nicht eingenommen werden: Sie dürfen CRIXIVAN nicht einnehmen, wenn Sie überempfindlich (allergisch) auf den Wirkstoff oder die sonstigen Bestandteile sind. Folgende Anzeichen und Symptome können auf eine allergische Reaktion hinweisen: Juckreiz, gerötete Haut, Quaddeln oder Nesselsucht, Schwellung von Gesicht, Lippen, Zunge und/oder Hals oder Schwierigkeiten beim Atmen. Einige Arzneimittel (Rifampicin, Terfenadin, Astemizol, Cisaprid, Alprazolam, Triazolam, Midazolam, Pimozid und Ergotaminderivate wie Ergotamintartrat mit und ohne Koffein) dürfen nicht gleichzeitig mit CRIXIVAN eingenommen werden. Patienten, die CRIXIVAN einnehmen, dürfen keine Präparate anwenden, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, da dies zu einem Verlust der therapeutischen Wirkung und der Entwicklung einer Resistenz führen kann. Besondere Vorsicht bei der Einnahme von CRIXIVAN ist erforderlich: Sie sollten wissen, dass CRIXIVAN eine HIV-Infektion nicht heilen kann. Dies bedeutet, dass bei Ihnen möglicherweise weiterhin Infektionen oder andere Erkrankungen im Zusammenhang mit der HIV-Erkrankung auftreten können. Auch unter der Behandlung mit CRIXIVAN sollten Sie deshalb weiter von Ihrem Arzt betreut werden. Die HIV-Infektion ist eine Erkrankung, die durch Kontakt mit infiziertem Blut oder durch sexuellen Kontakt mit HIV-Infizierten übertragen wird. Die Behandlung mit CRIXIVAN verringert nicht das Risiko, andere Menschen durch sexuellen Kontakt oder Kontakt mit Blut mit HIV zu infizieren. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie eine Lebererkrankung in Ihrer Krankengeschichte haben. Patienten mit chronischer Hepatitis B oder C, die mit antiretroviralen Arzneimitteln behandelt werden, haben ein erhöhtes Risiko für schwere und möglicherweise lebensbedrohliche Nebenwirkungen in der Leber und können Blutuntersuchungen zur Kontrolle der Leberfunktion benötigen. Eine Umverteilung, Zunahme oder ein Verlust von Körperfett kann bei Patienten mit antiretroviraler Kombinationstherapie vorkommen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie Veränderungen bezüglich Ihres Körperfetts bemerken. Bei einigen Patienten mit fortgeschrittener HIV-Infektion (AIDS) und bereits früher aufgetretenen Begleit-Infektionen können kurz nach Beginn der antiretroviralen Behandlung Anzeichen und Symptome einer Entzündung von zurückliegenden Infektionen auftreten. Es wird angenommen, dass diese Symptome auf eine Verbesserung der körpereigenen Immunantwort zurückzuführen sind, die es dem Körper ermöglicht Infektionen zu bekämpfen, die möglicherweise ohne erkennbare Symptome vorhanden waren. Wenn Sie irgendwelche Anzeichen einer Infektion bemerken, informieren Sie bitte unverzüglich Ihren Arzt. 92 Informieren Sie Ihren Arzt - über bestehende und frühere Erkrankungen und gesundheitliche Probleme, insbesondere Leberfunktionsstörungen aufgrund einer Zirrhose, - wenn Sie Probleme mit den Nieren (einschließlich Rückenschmerzen mit oder ohne Blut im Urin) haben, - wenn Sie Allergien haben, - wenn Sie hohe Cholesterinwerte haben und cholesterinsenkende Arzneimittel (so genannte „Statine“) einnehmen, - wenn Sie zuckerkrank sind, - wenn Sie Bluter sind, - wenn bei Ihnen eine Lactose-Unverträglichkeit bekannt ist, da 1 Hartkapsel 37,4 mg Lactose (wasserfrei) enthält. Kinder CRIXIVAN kann von Kindern ab 4 Jahren eingenommen werden, sobald sie Hartkapseln schlucken können. Wichtige Informationen über bestimmte Bestandteile von CRIXIVAN Dieses Arzneimittel enthält 299,2 mg Lactose pro 800 mg Dosis (maximale Einzeldosis). Wenn Sie von Ihrem Arzt erfahren haben, dass Sie manche Zuckerarten nicht vertragen, wenden Sie sich vor der Einnahme dieses Arzneimittels deswegen an Ihren Arzt. Bei Einnahme von CRIXIVAN zusammen mit anderen Arzneimitteln Sie sollten Ihren Arzt immer über alle Arzneimittel informieren, die Sie einnehmen oder planen einzunehmen, einschließlich rezeptfreier Arzneimittel. Einige Arzneimittel (siehe CRIXIVAN darf nicht eingenommen werden) dürfen nicht gleichzeitig mit CRIXIVAN eingenommen werden. Manche Arzneimittel dürfen nur in reduzierter Dosis des anderen Arzneimittels bzw. von CRIXIVAN eingenommen werden (Rifabutin, Itraconazol, Nevirapin, Delavirdin und Efavirenz). Wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn Sie Lovastatin oder Simvastatin gleichzeitig mit CRIXIVAN einnehmen. Wenden Sie sich auch an Ihren Arzt, wenn Sie andere cholesterinsenkende Arzneimittel (z. B. Atorvastatin, Pravastatin, Fluvastatin), Arzneimittel gegen Pilzinfektionen (z. B. Ketoconazol), krampflösende Arzneimittel (z. B. Phenobarbital, Phenytoin, Carbamazepin), Steroide (z. B. Dexamethason), Protease-Hemmer (z. B. Ritonavir, Saquinavir), Arzneimittel gegen Impotenz (z. B. Sildenafil), Kalziumantagonisten (z. B. Amlodipin, Felodipin – eine Arzneimittel-Substanzklasse zur Behandlung von Bluthochdruck und von bestimmten Herzerkrankungen) oder andere Arzneimittel einnehmen. CRIXIVAN kann gleichzeitig mit einer Reihe anderer, häufig bei HIV-Infektionen eingesetzten Arzneimitteln eingenommen werden (Zidovudin, Didanosin, Lamivudin, Stavudin, Chinidin, Cimetidin, Clarithromycin, Isoniazid, Fluconazol, Trimethoprim/Sulfamethoxazol und Methadon). Bei der Einnahme von CRIXIVAN zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken CRIXIVAN sollte ohne Nahrung, aber mit Wasser eingenommen werden. Die Einnahme kann statt mit Wasser mit Magermilch oder entrahmter Milch, Saft, Kaffee oder Tee erfolgen. Ist die Einnahme ohne Nahrung nicht möglich, kann CRIXIVAN auch mit einer fettarmen, leichten Mahlzeit, z. B. trockenem Toast (ohne Butter) mit Marmelade oder Fruchtkonserve, Saft und Kaffee mit Magermilch oder entrahmter Milch und Zucker oder Cornflakes mit Magermilch oder entrahmter Milch und Zucker eingenommen werden. 93 Die Einnahme von CRIXIVAN mit einer kalorien-, fett- und eiweißhaltigen Mahlzeit beeinträchtigt die Fähigkeit des Körpers, den Wirkstoff aufzunehmen, und verringert dadurch seine Wirksamkeit. Schwangerschaft Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie schwanger sind oder schwanger werden wollen. Falls Sie schwanger sind, dürfen Sie CRIXIVAN nur dann einnehmen, wenn Ihr Arzt dies für unbedingt erforderlich hält. Es ist nicht bekannt, ob es zu einer Schädigung des Ungeborenen kommen kann, wenn eine Schwangere CRIXIVAN einnimmt. Stillzeit Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie stillen. Es wird empfohlen, dass HIV-infizierte Frauen ihre Kinder unter keinen Umständen stillen, um die Übertragung von HIV zu vermeiden. Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Es gibt keine Berichte über Beeinträchtigungen der Verkehrstüchtigkeit oder der Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen unter CRIXIVAN. Allerdings wurde unter Behandlung mit CRIXIVAN über Schwindel und Verschwommensehen berichtet. Sollten solche Symptome bei Ihnen auftreten, sollten Sie das Autofahren oder das Bedienen von Maschinen vermeiden. 3. WIE IST CRIXIVAN EINZUNEHMEN? Nehmen Sie CRIXIVAN immer genau nach Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind. Die normale Dosierung für Erwachsene ist 800 mg alle 8 Stunden. Die Dosierung für Kinder und Jugendliche wird vom Arzt individuell bestimmt. Für Dosierungen von 1.000 mg verwenden Sie die 333-mg-Hartkapseln, für alle anderen Dosierungen verwenden Sie die 100-mg-, 200-mg- oder 400-mg-Hartkapseln. CRIXIVAN muss regelmäßig alle 8 Stunden eingenommen werden; entweder 1 Stunde vor bzw. 2 Stunden nach einer Mahlzeit, um die volle Wirksamkeit zu sichern. CRIXIVAN Hartkapseln sollten unzerkaut mit Wasser geschluckt werden. Es ist wichtig, dass Erwachsene jeden Tag, an dem sie CRIXIVAN einnehmen, mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit trinken. Damit helfen Sie, das Risiko zu verringern, dass sich bei Ihnen Nierensteine bilden. Es ist auch für Kinder und Jugendliche wichtig, im Laufe eines Tages genügend Flüssigkeit zu trinken. Der Arzt wird Ihnen die Menge an Flüssigkeit nennen, die Ihr Kind trinken soll. Ihr Arzt wird Sie über die Dauer der Behandlung mit CRIXIVAN informieren. Wenn Sie eine größere Menge von CRIXIVAN eingenommen haben, als Sie sollten In klinischen Studien wurde gezeigt, dass höhere Dosierungen als 800 mg alle 8 Stunden keine bessere Wirkung erzielen. Wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn Sie eine größere Menge von CRIXIVAN eingenommen haben als verschrieben. Zu den häufigsten Anzeichen und Symptomen einer Überdosierung zählen: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Rückenschmerzen und Blut im Urin. Zurzeit ist wenig bekannt über die Behandlung einer Überdosierung. 94 Wenn Sie die Einnahme von CRIXIVAN vergessen haben Falls Sie einmal eine Einnahme vergessen haben, holen Sie diese nicht später am Tag nach. Setzen Sie einfach Ihr gewohntes Einnahmeschema fort. Auswirkungen, wenn die Behandlung mit CRIXIVAN abgebrochen wird Es ist wichtig, CRIXIVAN genau so einzunehmen, wie es Ihr Arzt verordnet hat, und das Arzneimittel nicht abzusetzen, ohne Ihren Arzt vorher um Rat zu fragen. Wenn man die Dosis reduziert oder Dosen auslässt, erhöht sich die Gefahr für eine Resistenzentwicklung der HI-Viren und damit für einen Wirkungsverlust der Behandlung mit CRIXIVAN. 4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH? Wie alle Arzneimittel kann CRIXIVAN Nebenwirkungen haben. Folgende Nebenwirkungen wurden am häufigsten berichtet: Schwindel, Schwäche/Müdigkeit; Bauchschmerzen/aufgetriebener Bauch, Durchfall, Verdauungsstörungen, Übelkeit, Kopfschmerzen, trockene Haut, Ausschlag, veränderte Geschmackswahrnehmung, Erbrechen. Zu selteneren Nebenwirkungen zählen: Blähungen, Schlaflosigkeit, verringerte oder abnorme Hautempfindungen, trockener Mund, Sodbrennen, schmerzhafte Blasenentleerung, Muskelschmerzen. Wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie weitere Informationen zu Nebenwirkungen wünschen. Beiden liegen umfassendere Informationen über Nebenwirkungen vor. Es wurde über Nierenentzündungen und Nierensteine berichtet. Diese führten bei einigen Patienten zu schweren Nierenproblemen einschließlich Nierenversagen. In den meisten Fällen gingen die Nierenfunktionsstörungen und Nierenversagen wieder zurück. Rufen Sie Ihren Arzt an, wenn Sie plötzlich starke Schmerzen im Rücken verspüren, mit oder ohne gleichzeitiges Auftreten von Blut im Urin, verursacht durch Nierensteine. Folgende Nebenwirkungen wurden nur selten berichtet: Taubheitsgefühl des Mundes, schwere allergische Reaktionen (einschließlich Schock), Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis), schwere Hautreaktionen, allergische Reaktionen, Haarausfall, dunklere Hautfarbe, eingewachsene Zehennägel mit oder ohne Infektion, sowie Verminderung der Anzahl der roten Blutkörperchen. Ihr Arzt wird Ihre Blutwerte regelmäßig überwachen, um mögliche Abweichungen wie einen schnellen Zerfall der roten Blutkörperchen (Anämie), erhöhte Leberenzymwerte, eingeschränkte Nierenfunktion oder Veränderung im Blutzucker (Hyperglykämie) feststellen zu können. Bei hämophilen Patienten (Typ A und B) ist eine Zunahme von Blutungen unter der Behandlung mit diesem Arzneimittel oder mit einem anderen Protease-Hemmer berichtet worden. Beim Auftreten dieser Nebenwirkung sollten Sie sofort Ihren Arzt um Rat fragen. Wenden Sie sich unverzüglich an Ihren Arzt, wenn bei Ihnen schwerer Muskelschmerz oder Schwächegefühl auftreten. Schwerer Muskelschmerz und Schwächegefühl ist bei Patienten aufgetreten, die Protease-Hemmer, einschließlich CRIXIVAN, zusammen mit cholesterinsenkenden Arzneimitteln, so genannten „Statinen“, eingenommen hatten. Es wurde über Schmerzen, Empfindlichkeit und Schwäche der Muskulatur berichtet, insbesondere bei Patienten unter antiretroviraler Behandlung mit ProteaseHemmern zusammen mit Nukleosidanaloga, die keine Statine erhielten. In seltenen Fällen waren diese Störungen der Muskulatur schwerwiegend (Rhabdomyolyse, d. h. Zerfall von Skelettmuskelzellen). Eine antiretrovirale Kombinationstherapie kann Veränderungen der Körperform aufgrund von Veränderungen der Fettverteilung verursachen. Diese Veränderungen können einen Fettverlust an den Beinen, Armen und im Gesicht, Fettzunahmen im Abdomen (Bauch) und an anderen inneren Organen, eine Vergrößerung der Brüste und Fettansammlungen im Nacken (“Stiernacken”) umfassen. Ursache und langfristige Wirkungen dieser Veränderungen sind derzeit nicht bekannt. Eine antiretrovirale 95 Kombinationstherapie kann auch erhöhte Milchsäurewerte, erhöhten Blutzucker, Hyperlipidämie (erhöhte Blutfette) und Insulinresistenz verursachen. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind. Wenn Sie wegen dieser oder anderer ungewöhnlicher Symptome beunruhigt sind, insbesondere wenn diese sich sogar verschlechtern, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. 5. WIE IST CRIXIVAN AUFZUBEWAHREN? Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Bewahren Sie CRIXIVAN im Originalbehältnis auf. Halten Sie das Behältnis fest verschlossen, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen. Die Flaschen enthalten Trockenmittel, die im Behältnis verbleiben sollen. Nehmen Sie dieses Arzneimittel nicht mehr nach dem Verfalldatum ein, das auf dem Behältnis oder dem Umkarton angegeben ist. 6. WEITERE ANGABEN Falls weitere Informationen über das Arzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem örtlichen Vertreter des pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung. Belgique/ België/Belgien - Luxembourg/Luxemburg: Merck Sharp & Dohme B.V., Succursale belge/Belgisch bijhuis, Chaussée de Waterloo/Waterloosesteenweg 1135, B-1180 Bruxelles/Brussel/Brüssel, Tél/Tel: +32 (0) 2 373 42 11 Česká republika: Merck Sharp & Dohme, IDEA, Inc., Křenova 5, PSČ-162 00 Praha 6, Tel.: +420 233 010 111 Danmark: Merck Sharp & Dohme, Smedeland 8, DK-2600 Glostrup, Tlf: +45 43 28 77 66 Deutschland: MSD SHARP & DOHME GmbH, Lindenplatz 1, D-85540 Haar, Tel: +49 (0) 89 4561 2612 Eesti: Merck Sharp & Dohme OÜ, Peterburi tee 46, EE-11415 Tallinn, Tel.: +372 613 9750 Ελλάδα: BIANEΞ Α.Ε, Οδός Τατοΐου, Ταχ.Θυρ. 52894, GR-146 10 Νέα Ερυθραία, Τηλ: +30 210 80091 11 España: Merck Sharp & Dohme de España, S.A., C/Josefa Valcárcel, 38, E-28027 Madrid, Tel: +34 91 321 06 00 France: Laboratoires Merck Sharp & Dohme – Chibret, 3, Avenue Hoche, F-75114 Paris Cedex 08, Tél: +33 (0) 1 47 54 87 00 Ireland - United Kingdom: Merck Sharp and Dohme Limited, Hertford Road, Hoddesdon, Hertfordshire EN11 9BU, UK, Tel: +44 (0) 1992 467272 Ísland: Merck Sharp & Dohme Ísland ehf., Skógarhlíð 12, IS-105 Reykjavík, Tel: +354 520 8600 Italia: Merck Sharp & Dohme (Italia) S.p.A., via G. Fabbroni, 6, I-00191 Roma, Tel: +39 06 361911 Κύπρος: Μ. Σ. Ιακωβίδης & Σια Λτδ., Οδός Αγίου Νικολάου Αρ. 8, CY-1055 Λευκωσία, Τηλ: +357 22757188 Latvija: SIA “Merck Sharp & Dohme Latvija”, Skanstes iela 13, LV-Rīga 1013, Tel: +371 7364 224 Lietuva: UAB “Merck Sharp & Dohme”, Geležinio Vilko 18A, LT-01112 Vilnius, Tel.: +370 5 278 02 47 Magyarország: MSD Magyarország Kft., Alkotás u. 50, H-1123 Budapest, Tel.: +361 888 53 00 Malta: A.M.Mangion Ltd, New Street off Valletta Road , MT-Luqa LQA 06, Tel: +356 21 442010 Nederland: Merck Sharp & Dohme B.V., Postbus 581, NL-2003 PC Haarlem, Tel: +31 (0) 23 5153153 96 Norge: MSD (Norge) AS, Solbakken 1, P.O. Box 458 Brakerøya, N-3002 Drammen, Tlf: +47 32 20 73 00 Österreich: Merck Sharp & Dohme GmbH, Donau-City Strasse 6, A-1220 Wien, Tel: +43 (0) 1 26 044 Polska: MSD Polska Sp. z o.o., ul.Puławska 303, PL-02-785 Warszawa, Tel.: +48 22 549 51 00 Portugal: Merck Sharp & Dohme, Lda, Quinta da Fonte, Edifício Vasco da Gama (19), P.O. Box 214, Porto Salvo, P-2770-192 Paço de Arcos, Tel: +351 21 4465700 Slovenija: Merck Sharp & Dohme, inovativna zdravila d.o.o., Šmartinska cesta 140, SI-1000 Ljubljana, Tel: + 386 1 5204201 Slovenská republika: Merck Sharp & Dohme IDEA, Inc., Prievozská 6, SK-821 09 Bratislava 2, Tel.: +421 2 53413003 Suomi/Finland: Suomen MSD Oy, Keilaranta 3/Kägelstranden 3, FIN-02150 Espoo/Esbo, Puh/Tel: +358 (0) 9 804650 Sverige: Merck Sharp & Dohme (Sweden) AB, Box 7125, S-192 07 Sollentuna, Tel: +46 (0) 8 626 1400 Stand der Information: 97 GEBRAUCHSINFORMATION Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen. - Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen. - Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker. - Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn sie dieselben Symptome haben wie Sie. Die Packungsbeilage beinhaltet: 1. WAS IST CRIXIVAN UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET? 2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON CRIXIVAN BEACHTEN? 3. WIE IST CRIXIVAN EINZUNEHMEN? 4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH? 5. WIE IST CRIXIVAN AUFZUBEWAHREN? 6. WEITERE ANGABEN CRIXIVAN 200 mg Hartkapseln (Indinavirsulfat) - Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Indinavirsulfat. 1 Hartkapsel enthält 250 mg Indinavirsulfat, entsprechend 200 mg Indinavir. - Die sonstigen Bestandteile sind Lactose (wasserfrei), Magnesiumstearat, Gelatine, Siliciumdioxid, Natriumdodecylsulfat und Titandioxid (E 171). Die Hartkapseln sind mit einer Tinte beschriftet, die Titandioxid (E 171) und Indigocarmin (E 132) enthält. Pharmazeutischer Unternehmer Merck Sharp & Dohme Limited Hertford Road, Hoddesdon Hertfordshire EN11 9BU Vereinigtes Königreich Hersteller Merck Sharp & Dohme B.V. Postbus 581 Waarderweg 39 2003 PC Haarlem Niederlande 1. WAS IST CRIXIVAN UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET? CRIXIVAN°200 mg Hartkapseln stehen in Plastikflaschen aus HDPE mit einem Polypropylenverschluss mit Folienversiegelung mit 180, 270 und 360 Hartkapseln zur Verfügung. Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht. Die Kapseln sind halbdurchscheinend weiß und in blau mit CRIXIVAN 200 mg beschriftet. Arzneimittel-Klasse CRIXIVAN gehört zur Arzneimittel-Klasse der so genannten Protease-Hemmer. Durch seine Wirkung gegen das Humane-Immunschwäche-Virus (HIV) verringert CRIXIVAN die Anzahl der HI-Viren im Blut. 98 Anwendungsgebiete CRIXIVAN sollte in Kombination mit anderen antiretroviralen Wirkstoffen zur Behandlung HIV-1infizierter Erwachsener und Kinder eingesetzt werden. Es wurde gezeigt, dass CRIXIVAN hilft, das Risiko zu verringern, eine Krankheit zu entwickeln, die mit der HIV-Erkrankung assoziiert ist. Es wurde auch gezeigt, dass CRIXIVAN hilft, die Menge an HIV im Körper (die so genannte „Viruslast”) zu senken und die Zahl der CD4-(T-)Zellen zu erhöhen. CD4-Zellen spielen eine wichtige Rolle bei der Erhaltung eines gesunden Immunsystems und damit auch für die Bekämpfung von Infektionen. Es kann sein, dass CRIXIVAN nicht bei jedem Patienten diese Wirkungen hat. 2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON CRIXIVAN BEACHTEN? CRIXIVAN darf nicht eingenommen werden: Sie dürfen CRIXIVAN nicht einnehmen, wenn Sie überempfindlich (allergisch) auf den Wirkstoff oder die sonstigen Bestandteile sind. Folgende Anzeichen und Symptome können auf eine allergische Reaktion hinweisen: Juckreiz, gerötete Haut, Quaddeln oder Nesselsucht, Schwellung von Gesicht, Lippen, Zunge und/oder Hals oder Schwierigkeiten beim Atmen. Einige Arzneimittel (Rifampicin, Terfenadin, Astemizol, Cisaprid, Alprazolam, Triazolam, Midazolam, Pimozid und Ergotaminderivate wie Ergotamintartrat mit und ohne Koffein) dürfen nicht gleichzeitig mit CRIXIVAN eingenommen werden. Patienten, die CRIXIVAN einnehmen, dürfen keine Präparate anwenden, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, da dies zu einem Verlust der therapeutischen Wirkung und der Entwicklung einer Resistenz führen kann. Besondere Vorsicht bei der Einnahme von CRIXIVAN ist erforderlich: Sie sollten wissen, dass CRIXIVAN eine HIV-Infektion nicht heilen kann. Dies bedeutet, dass bei Ihnen möglicherweise weiterhin Infektionen oder andere Erkrankungen im Zusammenhang mit der HIV-Erkrankung auftreten können. Auch unter der Behandlung mit CRIXIVAN sollten Sie deshalb weiter von Ihrem Arzt betreut werden. Die HIV-Infektion ist eine Erkrankung, die durch Kontakt mit infiziertem Blut oder durch sexuellen Kontakt mit HIV-Infizierten übertragen wird. Die Behandlung mit CRIXIVAN verringert nicht das Risiko, andere Menschen durch sexuellen Kontakt oder Kontakt mit Blut mit HIV zu infizieren. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie eine Lebererkrankung in Ihrer Krankengeschichte haben. Patienten mit chronischer Hepatitis B oder C, die mit antiretroviralen Arzneimitteln behandelt werden, haben ein erhöhtes Risiko für schwere und möglicherweise lebensbedrohliche Nebenwirkungen in der Leber und können Blutuntersuchungen zur Kontrolle der Leberfunktion benötigen. Eine Umverteilung, Zunahme oder ein Verlust von Körperfett kann bei Patienten mit antiretroviraler Kombinationstherapie vorkommen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie Veränderungen bezüglich Ihres Körperfetts bemerken. Bei einigen Patienten mit fortgeschrittener HIV-Infektion (AIDS) und bereits früher aufgetretenen Begleit-Infektionen können kurz nach Beginn der antiretroviralen Behandlung Anzeichen und Symptome einer Entzündung von zurückliegenden Infektionen auftreten. Es wird angenommen, dass diese Symptome auf eine Verbesserung der körpereigenen Immunantwort zurückzuführen sind, die es dem Körper ermöglicht Infektionen zu bekämpfen, die möglicherweise ohne erkennbare Symptome vorhanden waren. Wenn Sie irgendwelche Anzeichen einer Infektion bemerken, informieren Sie bitte unverzüglich Ihren Arzt. 99 Informieren Sie Ihren Arzt - über bestehende und frühere Erkrankungen und gesundheitliche Probleme, insbesondere Leberfunktionsstörungen aufgrund einer Zirrhose, - wenn Sie Probleme mit den Nieren (einschließlich Rückenschmerzen mit oder ohne Blut im Urin) haben, - wenn Sie Allergien haben, - wenn Sie hohe Cholesterinwerte haben und cholesterinsenkende Arzneimittel (so genannte „Statine“) einnehmen, - wenn Sie zuckerkrank sind, - wenn Sie Bluter sind, - wenn bei Ihnen eine Lactose-Unverträglichkeit bekannt ist, da 1 Hartkapsel 74,8 mg Lactose (wasserfrei) enthält. Kinder CRIXIVAN kann von Kindern ab 4 Jahren eingenommen werden, sobald sie Hartkapseln schlucken können. Wichtige Informationen über bestimmte Bestandteile von CRIXIVAN Dieses Arzneimittel enthält 299,2 mg Lactose pro 800 mg Dosis (maximale Einzeldosis). Wenn Sie von Ihrem Arzt erfahren haben, dass Sie manche Zuckerarten nicht vertragen, wenden Sie sich vor der Einnahme dieses Arzneimittels deswegen an Ihren Arzt. Bei Einnahme von CRIXIVAN zusammen mit anderen Arzneimitteln Sie sollten Ihren Arzt immer über alle Arzneimittel informieren, die Sie einnehmen oder planen einzunehmen, einschließlich rezeptfreier Arzneimittel. Einige Arzneimittel (siehe CRIXIVAN darf nicht eingenommen werden) dürfen nicht gleichzeitig mit CRIXIVAN eingenommen werden. Manche Arzneimittel dürfen nur in reduzierter Dosis des anderen Arzneimittels bzw. von CRIXIVAN eingenommen werden (Rifabutin, Itraconazol, Nevirapin, Delavirdin und Efavirenz). Wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn Sie Lovastatin oder Simvastatin gleichzeitig mit CRIXIVAN einnehmen. Wenden Sie sich auch an Ihren Arzt, wenn Sie andere cholesterinsenkende Arzneimittel (z. B. Atorvastatin, Pravastatin, Fluvastatin), Arzneimittel gegen Pilzinfektionen (z. B. Ketoconazol), krampflösende Arzneimittel (z. B. Phenobarbital, Phenytoin, Carbamazepin), Steroide (z. B. Dexamethason), Protease-Hemmer (z. B. Ritonavir, Saquinavir), Arzneimittel gegen Impotenz (z. B. Sildenafil), Kalziumantagonisten (z. B. Amlodipin, Felodipin – eine Arzneimittel-Substanzklasse zur Behandlung von Bluthochdruck und von bestimmten Herzerkrankungen) oder andere Arzneimittel einnehmen. CRIXIVAN kann gleichzeitig mit einer Reihe anderer, häufig bei HIV-Infektionen eingesetzten Arzneimitteln eingenommen werden (Zidovudin, Didanosin, Lamivudin, Stavudin, Chinidin, Cimetidin, Clarithromycin, Isoniazid, Fluconazol, Trimethoprim/Sulfamethoxazol und Methadon). Bei der Einnahme von CRIXIVAN zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken CRIXIVAN sollte ohne Nahrung, aber mit Wasser eingenommen werden. Die Einnahme kann statt mit Wasser mit Magermilch oder entrahmter Milch, Saft, Kaffee oder Tee erfolgen. Ist die Einnahme ohne Nahrung nicht möglich, kann CRIXIVAN auch mit einer fettarmen, leichten Mahlzeit, z. B. trockenem Toast (ohne Butter) mit Marmelade oder Fruchtkonserve, Saft und Kaffee mit Magermilch oder entrahmter Milch und Zucker oder Cornflakes mit Magermilch oder entrahmter Milch und Zucker eingenommen werden. Die Einnahme von CRIXIVAN mit einer kalorien-, fett- und eiweißhaltigen Mahlzeit beeinträchtigt die Fähigkeit des Körpers, den Wirkstoff aufzunehmen, und verringert dadurch seine Wirksamkeit. 100 Schwangerschaft Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie schwanger sind oder schwanger werden wollen. Falls Sie schwanger sind, dürfen Sie CRIXIVAN nur dann einnehmen, wenn Ihr Arzt dies für unbedingt erforderlich hält. Es ist nicht bekannt, ob es zu einer Schädigung des Ungeborenen kommen kann, wenn eine Schwangere CRIXIVAN einnimmt. Stillzeit Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie stillen. Es wird empfohlen, dass HIV-infizierte Frauen ihre Kinder unter keinen Umständen stillen, um die Übertragung von HIV zu vermeiden. Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Es gibt keine Berichte über Beeinträchtigungen der Verkehrstüchtigkeit oder der Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen unter CRIXIVAN. Allerdings wurde unter Behandlung mit CRIXIVAN über Schwindel und Verschwommensehen berichtet. Sollten solche Symptome bei Ihnen auftreten, sollten Sie das Autofahren oder das Bedienen von Maschinen vermeiden. 3. WIE IST CRIXIVAN EINZUNEHMEN? Nehmen Sie CRIXIVAN immer genau nach Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind. Die normale Dosierung für Erwachsene ist 800 mg alle 8 Stunden. Die Dosierung für Kinder und Jugendliche wird vom Arzt individuell bestimmt. Für Dosierungen von 1.000 mg verwenden Sie die 333-mg-Hartkapseln, für alle anderen Dosierungen verwenden Sie die 100-mg-, 200-mg- oder 400-mg-Hartkapseln. CRIXIVAN muss regelmäßig alle 8 Stunden eingenommen werden; entweder 1 Stunde vor bzw. 2 Stunden nach einer Mahlzeit, um die volle Wirksamkeit zu sichern. CRIXIVAN Hartkapseln sollten unzerkaut mit Wasser geschluckt werden. Es ist wichtig, dass Erwachsene jeden Tag, an dem sie CRIXIVAN einnehmen, mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit trinken. Damit helfen Sie, das Risiko zu verringern, dass sich bei Ihnen Nierensteine bilden. Es ist auch für Kinder und Jugendliche wichtig, im Laufe eines Tages genügend Flüssigkeit zu trinken. Der Arzt wird Ihnen die Menge an Flüssigkeit nennen, die Ihr Kind trinken soll. Ihr Arzt wird Sie über die Dauer der Behandlung mit CRIXIVAN informieren. Wenn Sie eine größere Menge von CRIXIVAN eingenommen haben, als Sie sollten In klinischen Studien wurde gezeigt, dass höhere Dosierungen als 800 mg alle 8 Stunden keine bessere Wirkung erzielen. Wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn Sie eine größere Menge von CRIXIVAN eingenommen haben als verschrieben. Zu den häufigsten Anzeichen und Symptomen einer Überdosierung zählen: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Rückenschmerzen und Blut im Urin. Zurzeit ist wenig bekannt über die Behandlung einer Überdosierung. Wenn Sie die Einnahme von CRIXIVAN vergessen haben Falls Sie einmal eine Einnahme vergessen haben, holen Sie diese nicht später am Tag nach. Setzen Sie einfach Ihr gewohntes Einnahmeschema fort. 101 Auswirkungen, wenn die Behandlung mit CRIXIVAN abgebrochen wird Es ist wichtig, CRIXIVAN genau so einzunehmen, wie es Ihr Arzt verordnet hat, und das Arzneimittel nicht abzusetzen, ohne Ihren Arzt vorher um Rat zu fragen. Wenn man die Dosis reduziert oder Dosen auslässt, erhöht sich die Gefahr für eine Resistenzentwicklung der HI-Viren und damit für einen Wirkungsverlust der Behandlung mit CRIXIVAN. 4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH? Wie alle Arzneimittel kann CRIXIVAN Nebenwirkungen haben. Folgende Nebenwirkungen wurden am häufigsten berichtet: Schwindel, Schwäche/Müdigkeit, Bauchschmerzen/aufgetriebener Bauch, Durchfall, Verdauungsstörungen, Übelkeit, Kopfschmerzen, trockene Haut, Ausschlag, veränderte Geschmackswahrnehmung, Erbrechen. Zu selteneren Nebenwirkungen zählen: Blähungen, Schlaflosigkeit, verringerte oder abnorme Hautempfindungen, trockener Mund, Sodbrennen, schmerzhafte Blasenentleerung, Muskelschmerzen. Wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie weitere Informationen zu Nebenwirkungen wünschen. Beiden liegen umfassendere Informationen über Nebenwirkungen vor. Es wurde über Nierenentzündungen und Nierensteine berichtet. Diese führten bei einigen Patienten zu schweren Nierenproblemen einschließlich Nierenversagen. In den meisten Fällen gingen die Nierenfunktionsstörungen und Nierenversagen wieder zurück. Rufen Sie Ihren Arzt an, wenn Sie plötzlich starke Schmerzen im Rücken verspüren, mit oder ohne gleichzeitiges Auftreten von Blut im Urin, verursacht durch Nierensteine. Folgende Nebenwirkungen wurden nur selten berichtet: Taubheitsgefühl des Mundes, schwere allergische Reaktionen (einschließlich Schock), Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis), schwere Hautreaktionen, allergische Reaktionen, Haarausfall, dunklere Hautfarbe, eingewachsene Zehennägel mit oder ohne Infektion, sowie Verminderung der Anzahl der roten Blutkörperchen. Ihr Arzt wird Ihre Blutwerte regelmäßig überwachen, um mögliche Abweichungen wie einen schnellen Zerfall der roten Blutkörperchen (Anämie), erhöhte Leberenzymwerte, eingeschränkte Nierenfunktion oder Veränderung im Blutzucker (Hyperglykämie) feststellen zu können. Bei hämophilen Patienten (Typ A und B) ist eine Zunahme von Blutungen unter der Behandlung mit diesem Arzneimittel oder mit einem anderen Protease-Hemmer berichtet worden. Beim Auftreten dieser Nebenwirkung sollten Sie sofort Ihren Arzt um Rat fragen. Wenden Sie sich unverzüglich an Ihren Arzt, wenn bei Ihnen schwerer Muskelschmerz oder Schwächegefühl auftreten. Schwerer Muskelschmerz und Schwächegefühl ist bei Patienten aufgetreten, die Protease-Hemmer, einschließlich CRIXIVAN, zusammen mit cholesterinsenkenden Arzneimitteln, so genannten „Statinen“, eingenommen hatten. Es wurde über Schmerzen, Empfindlichkeit und Schwäche der Muskulatur berichtet, insbesondere bei Patienten unter antiretroviraler Behandlung mit ProteaseHemmern zusammen mit Nukleosidanaloga, die keine Statine erhielten. In seltenen Fällen waren diese Störungen der Muskulatur schwerwiegend (Rhabdomyolyse, d. h. Zerfall von Skelettmuskelzellen). Eine antiretrovirale Kombinationstherapie kann Veränderungen der Körperform aufgrund von Veränderungen der Fettverteilung verursachen. Diese Veränderungen können einen Fettverlust an den Beinen, Armen und im Gesicht, Fettzunahmen im Abdomen (Bauch) und an anderen inneren Organen, eine Vergrößerung der Brüste und Fettansammlungen im Nacken (“Stiernacken”) umfassen. Ursache und langfristige Wirkungen dieser Veränderungen sind derzeit nicht bekannt. Eine antiretrovirale Kombinationstherapie kann auch erhöhte Milchsäurewerte, erhöhten Blutzucker, Hyperlipidämie (erhöhte Blutfette) und Insulinresistenz verursachen. 102 Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind. Wenn Sie wegen dieser oder anderer ungewöhnlicher Symptome beunruhigt sind, insbesondere wenn diese sich sogar verschlechtern, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. 5. WIE IST CRIXIVAN AUFZUBEWAHREN? Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Bewahren Sie CRIXIVAN im Originalbehältnis auf. Halten Sie das Behältnis fest verschlossen, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen. Die Flaschen enthalten Trockenmittel, die im Behältnis verbleiben sollen. Nehmen Sie dieses Arzneimittel nicht mehr nach dem Verfalldatum ein, das auf dem Behältnis oder dem Umkarton angegeben ist. 6. WEITERE ANGABEN Falls weitere Informationen über das Arzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem örtlichen Vertreter des pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung. Belgique/ België/Belgien - Luxembourg/Luxemburg: Merck Sharp & Dohme B.V., Succursale belge/Belgisch bijhuis, Chaussée de Waterloo/Waterloosesteenweg 1135, B-1180 Bruxelles/Brussel/Brüssel, Tél/Tel: +32 (0) 2 373 42 11 Česká republika: Merck Sharp & Dohme, IDEA, Inc., Křenova 5, PSČ-162 00 Praha 6, Tel.: +420 233 010 111 Danmark: Merck Sharp & Dohme, Smedeland 8, DK-2600 Glostrup, Tlf: +45 43 28 77 66 Deutschland: MSD SHARP & DOHME GmbH, Lindenplatz 1, D-85540 Haar, Tel: +49 (0) 89 4561 2612 Eesti: Merck Sharp & Dohme OÜ, Peterburi tee 46, EE-11415 Tallinn, Tel.: +372 613 9750 Ελλάδα: BIANEΞ Α.Ε, Οδός Τατοΐου, Ταχ.Θυρ. 52894, GR-146 10 Νέα Ερυθραία, Τηλ: +30 210 80091 11 España: Merck Sharp & Dohme de España, S.A., C/Josefa Valcárcel, 38, E-28027 Madrid, Tel: +34 91 321 06 00 France: Laboratoires Merck Sharp & Dohme – Chibret, 3, Avenue Hoche, F-75114 Paris Cedex 08, Tél: +33 (0) 1 47 54 87 00 Ireland - United Kingdom: Merck Sharp and Dohme Limited, Hertford Road, Hoddesdon, Hertfordshire EN11 9BU, UK, Tel: +44 (0) 1992 467272 Ísland: Merck Sharp & Dohme Ísland ehf., Skógarhlíð 12, IS-105 Reykjavík, Tel: +354 520 8600 Italia: Merck Sharp & Dohme (Italia) S.p.A., via G. Fabbroni, 6, I-00191 Roma, Tel: +39 06 361911 Κύπρος: Μ. Σ. Ιακωβίδης & Σια Λτδ., Οδός Αγίου Νικολάου Αρ. 8, CY-1055 Λευκωσία, Τηλ: +357 22757188 Latvija: SIA “Merck Sharp & Dohme Latvija”, Skanstes iela 13, LV-Rīga 1013, Tel: +371 7364 224 Lietuva: UAB “Merck Sharp & Dohme”, Geležinio Vilko 18A, LT-01112 Vilnius, Tel.: +370 5 278 02 47 Magyarország: MSD Magyarország Kft., Alkotás u. 50, H-1123 Budapest, Tel.: +361 888 53 00 Malta: A.M.Mangion Ltd, New Street off Valletta Road , MT-Luqa LQA 06, Tel: +356 21 442010 Nederland: Merck Sharp & Dohme B.V., Postbus 581, NL-2003 PC Haarlem, Tel: +31 (0) 23 5153153 Norge: MSD (Norge) AS, Solbakken 1, P.O. Box 458 Brakerøya, N-3002 Drammen, Tlf: +47 32 20 73 00 Österreich: Merck Sharp & Dohme GmbH, Donau-City Strasse 6, A-1220 Wien, Tel: +43 (0) 1 26 044 Polska: MSD Polska Sp. z o.o., ul.Puławska 303, PL-02-785 Warszawa, Tel.: +48 22 549 51 00 103 Portugal: Merck Sharp & Dohme, Lda, Quinta da Fonte, Edifício Vasco da Gama (19), P.O. Box 214, Porto Salvo, P-2770-192 Paço de Arcos, Tel: +351 21 4465700 Slovenija: Merck Sharp & Dohme, inovativna zdravila d.o.o., Šmartinska cesta 140, SI-1000 Ljubljana, Tel: + 386 1 5204201 Slovenská republika: Merck Sharp & Dohme IDEA, Inc., Prievozská 6, SK-821 09 Bratislava 2, Tel.: +421 2 53413003 Suomi/Finland: Suomen MSD Oy, Keilaranta 3/Kägelstranden 3, FIN-02150 Espoo/Esbo, Puh/Tel: +358 (0) 9 804650 Sverige: Merck Sharp & Dohme (Sweden) AB, Box 7125, S-192 07 Sollentuna, Tel: +46 (0) 8 626 1400 Stand der Information: 104 GEBRAUCHSINFORMATION Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen. - Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen. - Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker. - Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn sie dieselben Symptome haben wie Sie. Die Packungsbeilage beinhaltet: 1. WAS IST CRIXIVAN UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET? 2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON CRIXIVAN BEACHTEN? 3. WIE IST CRIXIVAN EINZUNEHMEN? 4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH? 5. WIE IST CRIXIVAN AUFZUBEWAHREN? 6. WEITERE ANGABEN CRIXIVAN 333 mg Hartkapseln (Indinavirsulfat) - Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Indinavirsulfat. 1 Hartkapsel enthält 416,3 mg Indinavirsulfat, entsprechend 333 mg Indinavir. - Die sonstigen Bestandteile sind Lactose (wasserfrei), Magnesiumstearat, Gelatine, Siliciumdioxid, Natriumdodecylsulfat und Titandioxid (E 171). Die Hartkapseln sind mit einer Tinte beschriftet, die Titandioxid (E 171) und Eisen(III)-oxid (E 172) rot enthält. Pharmazeutischer Unternehmer Merck Sharp & Dohme Limited Hertford Road, Hoddesdon Hertfordshire EN11 9BU Vereinigtes Königreich Hersteller Merck Sharp & Dohme B.V. Postbus 581 Waarderweg 39 2003 PC Haarlem Niederlande 1. WAS IST CRIXIVAN UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET? Darreichungsform und Inhalt CRIXIVAN 333 mg Hartkapseln stehen in Plastikflaschen aus HDPE mit einem Polypropylenverschluss und Folienversiegelung mit 135 Hartkapseln zur Verfügung. Die Kapseln sind halbdurchscheinend weiß und in rot mit CRIXIVAN 333 mg beschriftet. Arzneimittel-Klasse CRIXIVAN gehört zur Arzneimittel-Klasse der so genannten Protease-Hemmer. Durch seine Wirkung gegen das Humane-Immunschwäche-Virus (HIV) verringert CRIXIVAN die Anzahl der HI-Viren im Blut. 105 Anwendungsgebiete CRIXIVAN sollte in Kombination mit anderen antiretroviralen Wirkstoffen zur Behandlung HIV-1infizierter Erwachsener und Kinder eingesetzt werden. Es wurde gezeigt, dass CRIXIVAN hilft, das Risiko zu verringern, eine Krankheit zu entwickeln, die mit der HIV-Erkrankung assoziiert ist. Es wurde auch gezeigt, dass CRIXIVAN hilft, die Menge an HIV im Körper (die so genannte „Viruslast”) zu senken und die Zahl der CD4-(T-)Zellen zu erhöhen. CD4-Zellen spielen eine wichtige Rolle bei der Erhaltung eines gesunden Immunsystems und damit auch für die Bekämpfung von Infektionen. Es kann sein, dass CRIXIVAN nicht bei jedem Patienten diese Wirkungen hat. 2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON CRIXIVAN BEACHTEN? CRIXIVAN darf nicht eingenommen werden: Sie dürfen CRIXIVAN nicht einnehmen, wenn Sie überempfindlich (allergisch) auf den Wirkstoff oder die sonstigen Bestandteile sind. Folgende Anzeichen und Symptome können auf eine allergische Reaktion hinweisen: Juckreiz, gerötete Haut, Quaddeln oder Nesselsucht, Schwellung von Gesicht, Lippen, Zunge und/oder Hals oder Schwierigkeiten beim Atmen. Einige Arzneimittel (Rifampicin, Terfenadin, Astemizol, Cisaprid, Alprazolam, Triazolam, Midazolam, Pimozid und Ergotaminderivate wie Ergotamintartrat mit und ohne Koffein) dürfen nicht gleichzeitig mit CRIXIVAN eingenommen werden. Patienten, die CRIXIVAN einnehmen, dürfen keine Präparate anwenden, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, da dies zu einem Verlust der therapeutischen Wirkung und der Entwicklung einer Resistenz führen kann. Besondere Vorsicht bei der Einnahme von CRIXIVAN ist erforderlich: Sie sollten wissen, dass CRIXIVAN eine HIV-Infektion nicht heilen kann. Dies bedeutet, dass bei Ihnen möglicherweise weiterhin Infektionen oder andere Erkrankungen im Zusammenhang mit der HIV-Erkrankung auftreten können. Auch unter der Behandlung mit CRIXIVAN sollten Sie deshalb weiter von Ihrem Arzt betreut werden. Die HIV-Infektion ist eine Erkrankung, die durch Kontakt mit infiziertem Blut oder durch sexuellen Kontakt mit HIV-Infizierten übertragen wird. Die Behandlung mit CRIXIVAN verringert nicht das Risiko, andere Menschen durch sexuellen Kontakt oder Kontakt mit Blut mit HIV zu infizieren. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie eine Lebererkrankung in Ihrer Krankengeschichte haben. Patienten mit chronischer Hepatitis B oder C, die mit antiretroviralen Arzneimitteln behandelt werden, haben ein erhöhtes Risiko für schwere und möglicherweise lebensbedrohliche Nebenwirkungen in der Leber und können Blutuntersuchungen zur Kontrolle der Leberfunktion benötigen. Eine Umverteilung, Zunahme oder ein Verlust von Körperfett kann bei Patienten mit antiretroviraler Kombinationstherapie vorkommen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie Veränderungen bezüglich Ihres Körperfetts bemerken. Bei einigen Patienten mit fortgeschrittener HIV-Infektion (AIDS) und bereits früher aufgetretenen Begleit-Infektionen können kurz nach Beginn der antiretroviralen Behandlung Anzeichen und Symptome einer Entzündung von zurückliegenden Infektionen auftreten. Es wird angenommen, dass diese Symptome auf eine Verbesserung der körpereigenen Immunantwort zurückzuführen sind, die es dem Körper ermöglicht Infektionen zu bekämpfen, die möglicherweise ohne erkennbare Symptome vorhanden waren. Wenn Sie irgendwelche Anzeichen einer Infektion bemerken, informieren Sie bitte unverzüglich Ihren Arzt. 106 Informieren Sie Ihren Arzt - über bestehende und frühere Erkrankungen und gesundheitliche Probleme, insbesondere Leberfunktionsstörungen aufgrund einer Zirrhose, - wenn Sie Probleme mit den Nieren (einschließlich Rückenschmerzen mit oder ohne Blut im Urin) haben, - wenn Sie Allergien haben, - wenn Sie hohe Cholesterinwerte haben und cholesterinsenkende Arzneimittel (so genannte „Statine“) einnehmen, - wenn Sie zuckerkrank sind, - wenn Sie Bluter sind, - wenn bei Ihnen eine Lactose-Unverträglichkeit bekannt ist, da 1 Hartkapsel 124,5 mg Lactose (wasserfrei) enthält. Kinder CRIXIVAN kann von Kindern ab 4 Jahren eingenommen werden, sobald sie Hartkapseln schlucken können. Wichtige Informationen über bestimmte Bestandteile von CRIXIVAN Dieses Arzneimittel enthält 373,5 mg Lactose pro 1000 mg-Dosis (maximale Einzeldosis). Wenn Sie von Ihrem Arzt erfahren haben, dass Sie manche Zuckerarten nicht vertragen, wenden Sie sich vor der Einnahme dieses Arzneimittels deswegen an Ihren Arzt. Bei Einnahme von CRIXIVAN zusammen mit anderen Arzneimitteln Sie sollten Ihren Arzt immer über alle Arzneimittel informieren, die Sie einnehmen oder planen einzunehmen, einschließlich rezeptfreier Arzneimittel. Einige Arzneimittel (siehe CRIXIVAN darf nicht eingenommen werden) dürfen nicht gleichzeitig mit CRIXIVAN eingenommen werden. Manche Arzneimittel dürfen nur in reduzierter Dosis des anderen Arzneimittels bzw. von CRIXIVAN eingenommen werden (Rifabutin, Itraconazol, Nevirapin, Delavirdin und Efavirenz). Wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn Sie Lovastatin oder Simvastatin gleichzeitig mit CRIXIVAN einnehmen. Wenden Sie sich auch an Ihren Arzt, wenn Sie andere cholesterinsenkende Arzneimittel (z. B. Atorvastatin, Pravastatin, Fluvastatin), Arzneimittel gegen Pilzinfektionen (z. B. Ketoconazol), krampflösende Arzneimittel (z. B. Phenobarbital, Phenytoin, Carbamazepin), Steroide (z. B. Dexamethason), Protease-Hemmer (z. B. Ritonavir, Saquinavir), Arzneimittel gegen Impotenz (z. B. Sildenafil), Kalziumantagonisten (z. B. Amlodipin, Felodipin – eine Arzneimittel-Substanzklasse zur Behandlung von Bluthochdruck und von bestimmten Herzerkrankungen) oder andere Arzneimittel einnehmen. CRIXIVAN kann gleichzeitig mit einer Reihe anderer, häufig bei HIV-Infektionen eingesetzten Arzneimitteln eingenommen werden (Zidovudin, Didanosin, Lamivudin, Stavudin, Chinidin, Cimetidin, Clarithromycin, Isoniazid, Fluconazol, Trimethoprim/Sulfamethoxazol und Methadon). Bei der Einnahme von CRIXIVAN zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken CRIXIVAN sollte ohne Nahrung, aber mit Wasser eingenommen werden. Die Einnahme kann statt mit Wasser mit Magermilch oder entrahmter Milch, Saft, Kaffee oder Tee erfolgen. Ist die Einnahme ohne Nahrung nicht möglich, kann CRIXIVAN auch mit einer fettarmen, leichten Mahlzeit, z. B. trockenem Toast (ohne Butter) mit Marmelade oder Fruchtkonserve, Saft und Kaffee mit Magermilch oder entrahmter Milch und Zucker oder Cornflakes mit Magermilch oder entrahmter Milch und Zucker eingenommen werden. Die Einnahme von CRIXIVAN mit einer kalorien-, fett- und eiweißhaltigen Mahlzeit beeinträchtigt die Fähigkeit des Körpers, den Wirkstoff aufzunehmen, und verringert dadurch seine Wirksamkeit. 107 Schwangerschaft Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie schwanger sind oder schwanger werden wollen. Falls Sie schwanger sind, dürfen Sie CRIXIVAN nur dann einnehmen, wenn Ihr Arzt dies für unbedingt erforderlich hält. Es ist nicht bekannt, ob es zu einer Schädigung des Ungeborenen kommen kann, wenn eine Schwangere CRIXIVAN einnimmt. Stillzeit Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie stillen. Es wird empfohlen, dass HIV-infizierte Frauen ihre Kinder unter keinen Umständen stillen, um die Übertragung von HIV zu vermeiden. Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Es gibt keine Berichte über Beeinträchtigungen der Verkehrstüchtigkeit oder der Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen unter CRIXIVAN. Allerdings wurde unter Behandlung mit CRIXIVAN über Schwindel und Verschwommensehen berichtet. Sollten solche Symptome bei Ihnen auftreten, sollten Sie das Autofahren oder das Bedienen von Maschinen vermeiden. 3. WIE IST CRIXIVAN EINZUNEHMEN? Nehmen Sie CRIXIVAN immer genau nach Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind. Die normale Dosierung für Erwachsene ist 800 mg alle 8 Stunden. Die Dosierung für Kinder und Jugendliche wird vom Arzt individuell bestimmt. Für Dosierungen von 1.000 mg verwenden Sie die 333-mg-Hartkapseln, für alle anderen Dosierungen verwenden Sie die 100-mg-, 200-mg- oder 400-mg-Hartkapseln. CRIXIVAN muss regelmäßig alle 8 Stunden eingenommen werden; entweder 1 Stunde vor bzw. 2 Stunden nach einer Mahlzeit, um die volle Wirksamkeit zu sichern. CRIXIVAN Hartkapseln sollten unzerkaut mit Wasser geschluckt werden. Es ist wichtig, dass Erwachsene jeden Tag, an dem sie CRIXIVAN einnehmen, mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit trinken. Damit helfen Sie, das Risiko zu verringern, dass sich bei Ihnen Nierensteine bilden. Es ist auch für Kinder und Jugendliche wichtig, im Laufe eines Tages genügend Flüssigkeit zu trinken. Der Arzt wird Ihnen die Menge an Flüssigkeit nennen, die Ihr Kind trinken soll. Ihr Arzt wird Sie über die Dauer der Behandlung mit CRIXIVAN informieren. Wenn Sie eine größere Menge von CRIXIVAN eingenommen haben, als Sie sollten In klinischen Studien wurde gezeigt, dass höhere Dosierungen als 800 mg alle 8 Stunden keine bessere Wirkung erzielen. Wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn Sie eine größere Menge von CRIXIVAN eingenommen haben als verschrieben. Zu den häufigsten Anzeichen und Symptomen einer Überdosierung zählen: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Rückenschmerzen und Blut im Urin. Zurzeit ist wenig bekannt über die Behandlung einer Überdosierung. Wenn Sie die Einnahme von CRIXIVAN vergessen haben Falls Sie einmal eine Einnahme vergessen haben, holen Sie diese nicht später am Tag nach. Setzen Sie einfach Ihr gewohntes Einnahmeschema fort. Auswirkungen, wenn die Behandlung mit CRIXIVAN abgebrochen wird 108 Es ist wichtig, CRIXIVAN genau so einzunehmen, wie es Ihr Arzt verordnet hat, und das Arzneimittel nicht abzusetzen, ohne Ihren Arzt vorher um Rat zu fragen. Wenn man die Dosis reduziert oder Dosen auslässt, erhöht sich die Gefahr für eine Resistenzentwicklung der HI-Viren und damit für einen Wirkungsverlust der Behandlung mit CRIXIVAN. 4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH? Wie alle Arzneimittel kann CRIXIVAN Nebenwirkungen haben. Folgende Nebenwirkungen wurden am häufigsten berichtet: Schwindel, Schwäche/Müdigkeit, Bauchschmerzen/aufgetriebener Bauch, Durchfall, Verdauungsstörungen, Übelkeit, Kopfschmerzen, trockene Haut, Ausschlag, veränderte Geschmackswahrnehmung, Erbrechen. Zu selteneren Nebenwirkungen zählen: Blähungen, Schlaflosigkeit, verringerte oder abnorme Hautempfindungen, trockener Mund, Sodbrennen, schmerzhafte Blasenentleerung, Muskelschmerzen. Wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie weitere Informationen zu Nebenwirkungen wünschen. Beiden liegen umfassendere Informationen über Nebenwirkungen vor. Es wurde über Nierenentzündungen und Nierensteine berichtet. Diese führten bei einigen Patienten zu schweren Nierenproblemen einschließlich Nierenversagen. In den meisten Fällen gingen die Nierenfunktionsstörungen und Nierenversagen wieder zurück. Rufen Sie Ihren Arzt an, wenn Sie plötzlich starke Schmerzen im Rücken verspüren, mit oder ohne gleichzeitiges Auftreten von Blut im Urin, verursacht durch Nierensteine. Folgende Nebenwirkungen wurden nur selten berichtet: Taubheitsgefühl des Mundes, schwere allergische Reaktionen (einschließlich Schock), Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis), schwere Hautreaktionen, allergische Reaktionen, Haarausfall, dunklere Hautfarbe, eingewachsene Zehennägel mit oder ohne Infektion, sowie Verminderung der Anzahl der roten Blutkörperchen. Ihr Arzt wird Ihre Blutwerte regelmäßig überwachen, um mögliche Abweichungen wie einen schnellen Zerfall der roten Blutkörperchen (Anämie), erhöhte Leberenzymwerte, eingeschränkte Nierenfunktion oder Veränderung im Blutzucker (Hyperglykämie) feststellen zu können. Bei hämophilen Patienten (Typ A und B) ist eine Zunahme von Blutungen unter der Behandlung mit diesem Arzneimittel oder mit einem anderen Protease-Hemmer berichtet worden. Beim Auftreten dieser Nebenwirkung sollten Sie sofort Ihren Arzt um Rat fragen. Wenden Sie sich unverzüglich an Ihren Arzt, wenn bei Ihnen schwerer Muskelschmerz oder Schwächegefühl auftreten. Schwerer Muskelschmerz und Schwächegefühl ist bei Patienten aufgetreten, die Protease-Hemmer, einschließlich CRIXIVAN, zusammen mit cholesterinsenkenden Arzneimitteln, so genannten „Statinen“, eingenommen hatten. Es wurde über Schmerzen, Empfindlichkeit und Schwäche der Muskulatur berichtet, insbesondere bei Patienten unter antiretroviraler Behandlung mit ProteaseHemmern zusammen mit Nukleosidanaloga, die keine Statine erhielten. In seltenen Fällen waren diese Störungen der Muskulatur schwerwiegend (Rhabdomyolyse, d. h. Zerfall von Skelettmuskelzellen). Eine antiretrovirale Kombinationstherapie kann Veränderungen der Körperform aufgrund von Veränderungen der Fettverteilung verursachen. Diese Veränderungen können einen Fettverlust an den Beinen, Armen und im Gesicht, Fettzunahmen im Abdomen (Bauch) und an anderen inneren Organen, eine Vergrößerung der Brüste und Fettansammlungen im Nacken (“Stiernacken”) umfassen. Ursache und langfristige Wirkungen dieser Veränderungen sind derzeit nicht bekannt. Eine antiretrovirale Kombinationstherapie kann auch erhöhte Milchsäurewerte, erhöhten Blutzucker, Hyperlipidämie (erhöhte Blutfette) und Insulinresistenz verursachen. 109 Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind. Wenn Sie wegen dieser oder anderer ungewöhnlicher Symptome beunruhigt sind, insbesondere wenn diese sich sogar verschlechtern, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. 5. WIE IST CRIXIVAN AUFZUBEWAHREN? Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Bewahren Sie CRIXIVAN im Originalbehältnis auf. Halten Sie das Behältnis fest verschlossen, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen. Die Flaschen enthalten Trockenmittel, die im Behältnis verbleiben sollen. Nehmen Sie dieses Arzneimittel nicht mehr nach dem Verfalldatum ein, das auf dem Behältnis oder dem Umkarton angegeben ist. 6. WEITERE ANGABEN Falls weitere Informationen über das Arzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem örtlichen Vertreter des pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung. Belgique/ België/Belgien - Luxembourg/Luxemburg: Merck Sharp & Dohme B.V., Succursale belge/Belgisch bijhuis, Chaussée de Waterloo/Waterloosesteenweg 1135, B-1180 Bruxelles/Brussel/Brüssel, Tél/Tel: +32 (0) 2 373 42 11 Česká republika: Merck Sharp & Dohme, IDEA, Inc., Křenova 5, PSČ-162 00 Praha 6, Tel.: +420 233 010 111 Danmark: Merck Sharp & Dohme, Smedeland 8, DK-2600 Glostrup, Tlf: +45 43 28 77 66 Deutschland: MSD SHARP & DOHME GmbH, Lindenplatz 1, D-85540 Haar, Tel: +49 (0) 89 4561 2612 Eesti: Merck Sharp & Dohme OÜ, Peterburi tee 46, EE-11415 Tallinn, Tel.: +372 613 9750 Ελλάδα: BIANEΞ Α.Ε, Οδός Τατοΐου, Ταχ.Θυρ. 52894, GR-146 10 Νέα Ερυθραία, Τηλ: +30 210 80091 11 España: Merck Sharp & Dohme de España, S.A., C/Josefa Valcárcel, 38, E-28027 Madrid, Tel: +34 91 321 06 00 France: Laboratoires Merck Sharp & Dohme – Chibret, 3, Avenue Hoche, F-75114 Paris Cedex 08, Tél: +33 (0) 1 47 54 87 00 Ireland - United Kingdom: Merck Sharp and Dohme Limited, Hertford Road, Hoddesdon, Hertfordshire EN11 9BU, UK, Tel: +44 (0) 1992 467272 Ísland: Merck Sharp & Dohme Ísland ehf., Skógarhlíð 12, IS-105 Reykjavík, Tel: +354 520 8600 Italia: Merck Sharp & Dohme (Italia) S.p.A., via G. Fabbroni, 6, I-00191 Roma, Tel: +39 06 361911 Κύπρος: Μ. Σ. Ιακωβίδης & Σια Λτδ., Οδός Αγίου Νικολάου Αρ. 8, CY-1055 Λευκωσία, Τηλ: +357 22757188 Latvija: SIA “Merck Sharp & Dohme Latvija”, Skanstes iela 13, LV-Rīga 1013, Tel: +371 7364 224 Lietuva: UAB “Merck Sharp & Dohme”, Geležinio Vilko 18A, LT-01112 Vilnius, Tel.: +370 5 278 02 47 Magyarország: MSD Magyarország Kft., Alkotás u. 50, H-1123 Budapest, Tel.: +361 888 53 00 Malta: A.M.Mangion Ltd, New Street off Valletta Road , MT-Luqa LQA 06, Tel: +356 21 442010 Nederland: Merck Sharp & Dohme B.V., Postbus 581, NL-2003 PC Haarlem, Tel: +31 (0) 23 5153153 Norge: MSD (Norge) AS, Solbakken 1, P.O. Box 458 Brakerøya, N-3002 Drammen, Tlf: +47 32 20 73 00 Österreich: Merck Sharp & Dohme GmbH, Donau-City Strasse 6, A-1220 Wien, Tel: +43 (0) 1 26 044 110 Polska: MSD Polska Sp. z o.o., ul.Puławska 303, PL-02-785 Warszawa, Tel.: +48 22 549 51 00 Portugal: Merck Sharp & Dohme, Lda, Quinta da Fonte, Edifício Vasco da Gama (19), P.O. Box 214, Porto Salvo, P-2770-192 Paço de Arcos, Tel: +351 21 4465700 Slovenija: Merck Sharp & Dohme inovativna zdravila d.o.o., Šmartinska cesta 140, SI-1000 Ljubljana, Tel: + 386 1 5204201 Slovenská republika: Merck Sharp & Dohme IDEA, Inc., Prievozská 6, SK-821 09 Bratislava 2, Tel.: +421 2 53413003 Suomi/Finland: Suomen MSD Oy, Keilaranta 3/Kägelstranden 3, FIN-02150 Espoo/Esbo, Puh/Tel: +358 (0) 9 804650 Sverige: Merck Sharp & Dohme (Sweden) AB, Box 7125, S-192 07 Sollentuna, Tel: +46 (0) 8 626 1400 Stand der Information: 111 GEBRAUCHSINFORMATION Lesen Sie die gesamte Packungsbeilage sorgfältig durch, bevor Sie mit der Einnahme dieses Arzneimittels beginnen. - Heben Sie die Packungsbeilage auf. Vielleicht möchten Sie diese später nochmals lesen. - Wenn Sie weitere Fragen haben, wenden Sie sich bitte an Ihren Arzt oder Apotheker. - Dieses Arzneimittel wurde Ihnen persönlich verschrieben und darf nicht an Dritte weitergegeben werden. Es kann anderen Menschen schaden, auch wenn sie dieselben Symptome haben wie Sie. Die Packungsbeilage beinhaltet: 1. WAS IST CRIXIVAN UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET? 2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON CRIXIVAN BEACHTEN? 3. WIE IST CRIXIVAN EINZUNEHMEN? 4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH? 5. WIE IST CRIXIVAN AUFZUBEWAHREN? 6. WEITERE ANGABEN CRIXIVAN 400 mg Hartkapseln (Indinavirsulfat) - Der arzneilich wirksame Bestandteil ist Indinavirsulfat. 1 Hartkapsel enthält 500 mg Indinavirsulfat, entsprechend 400 mg Indinavir. - Die sonstigen Bestandteile sind Lactose (wasserfrei), Magnesiumstearat, Gelatine, Siliciumdioxid, Natriumdodecylsulfat und Titandioxid (E 171). Die Hartkapseln sind mit einer Tinte beschriftet, die Titandioxid (E 171), Indigocarmin (E 132) und Eisenoxid (E 172) enthält. Pharmazeutischer Unternehmer Merck Sharp & Dohme Limited Hertford Road, Hoddesdon Hertfordshire EN11 9BU Vereinigtes Königreich Hersteller Merck Sharp & Dohme B.V. Postbus 581 Waarderweg 39 2003 PC Haarlem Niederlande 1. WAS IST CRIXIVAN UND WOFÜR WIRD ES ANGEWENDET? Darreichungsform und Inhalt CRIXIVAN 400 mg Hartkapseln stehen in Plastikflaschen aus HDPE mit einem Polypropylenverschluß mit Folienversiegelung mit 18, 90 oder 180 Hartkapseln zur Verfügung. Es werden möglicherweise nicht alle Packungsgrößen in den Verkehr gebracht. Die Kapseln sind halbdurchscheinend weiß und in grün mit CRIXIVAN 400 mg beschriftet. 112 Arzneimittel-Klasse CRIXIVAN gehört zur Arzneimittel-Klasse der so genannten Protease-Hemmer. Durch seine Wirkung gegen das Humane-Immunschwäche-Virus (HIV) verringert CRIXIVAN die Anzahl der HI-Viren im Blut. Anwendungsgebiete CRIXIVAN sollte in Kombination mit anderen antiretroviralen Wirkstoffen zur Behandlung HIV-1infizierter Erwachsener und Kinder eingesetzt werden. Es wurde gezeigt, dass CRIXIVAN hilft, das Risiko zu verringern, eine Krankheit zu entwickeln, die mit der HIV-Erkrankung assoziiert ist. Es wurde auch gezeigt, dass CRIXIVAN hilft, die Menge an HIV im Körper (die so genannte „Viruslast”) zu senken und die Zahl der CD4-(T-)Zellen zu erhöhen. CD4-Zellen spielen eine wichtige Rolle bei der Erhaltung eines gesunden Immunsystems und damit auch für die Bekämpfung von Infektionen. Es kann sein, dass CRIXIVAN nicht bei jedem Patienten diese Wirkungen hat. 2. WAS MÜSSEN SIE VOR DER EINNAHME VON CRIXIVAN BEACHTEN? CRIXIVAN darf nicht eingenommen werden: Sie dürfen CRIXIVAN nicht einnehmen, wenn Sie überempfindlich (allergisch) auf den Wirkstoff oder die sonstigen Bestandteile sind. Folgende Anzeichen und Symptome können auf eine allergische Reaktion hinweisen: Juckreiz, gerötete Haut, Quaddeln oder Nesselsucht, Schwellung von Gesicht, Lippen, Zunge und/oder Hals oder Schwierigkeiten beim Atmen. Einige Arzneimittel (Rifampicin, Terfenadin, Astemizol, Cisaprid, Alprazolam, Triazolam, Midazolam, Pimozid und Ergotaminderivate wie Ergotamintartrat mit und ohne Koffein) dürfen nicht gleichzeitig mit CRIXIVAN eingenommen werden. Patienten, die CRIXIVAN einnehmen, dürfen keine Präparate anwenden, die Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten, da dies zu einem Verlust der therapeutischen Wirkung und der Entwicklung einer Resistenz führen kann. Besondere Vorsicht bei der Einnahme von CRIXIVAN ist erforderlich: Sie sollten wissen, dass CRIXIVAN eine HIV-Infektion nicht heilen kann. Dies bedeutet, dass bei Ihnen möglicherweise weiterhin Infektionen oder andere Erkrankungen im Zusammenhang mit der HIV-Erkrankung auftreten können. Auch unter der Behandlung mit CRIXIVAN sollten Sie deshalb weiter von Ihrem Arzt betreut werden. Die HIV-Infektion ist eine Erkrankung, die durch Kontakt mit infiziertem Blut oder durch sexuellen Kontakt mit HIV-Infizierten übertragen wird. Die Behandlung mit CRIXIVAN verringert nicht das Risiko, andere Menschen durch sexuellen Kontakt oder Kontakt mit Blut mit HIV zu infizieren. Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie eine Lebererkrankung in der Krankengeschichte haben. Patienten mit chronischer Hepatitis B oder C, die mit antiretroviralen Arzneimitteln behandelt werden, haben ein erhöhtes Risiko für schwere und möglicherweise lebensbedrohliche Nebenwirkungen in der Leber und können Blutuntersuchungen zur Kontrolle der Leberfunktion benötigen. Eine Umverteilung, Zunahme oder ein Verlust von Körperfett kann bei Patienten mit antiretroviraler Kombinationstherapie vorkommen. Sprechen Sie mit Ihrem Arzt, wenn Sie Veränderungen bezüglich Ihres Körperfetts bemerken. Bei einigen Patienten mit fortgeschrittener HIV-Infektion (AIDS) und bereits früher aufgetretenen Begleit-Infektionen können kurz nach Beginn der antiretroviralen Behandlung Anzeichen und Symptome einer Entzündung von zurückliegenden Infektionen auftreten. Es wird angenommen, dass diese Symptome auf eine Verbesserung der körpereigenen Immunantwort zurückzuführen sind, die es dem Körper ermöglicht Infektionen zu bekämpfen, die möglicherweise ohne erkennbare Symptome 113 vorhanden waren. Wenn Sie irgendwelche Anzeichen einer Infektion bemerken, informieren Sie bitte unverzüglich Ihren Arzt. Informieren Sie Ihren Arzt - über bestehende und frühere Erkrankungen und gesundheitliche Probleme, insbesondere Leberfunktionsstörungen aufgrund einer Zirrhose, - wenn Sie Probleme mit den Nieren (einschließlich Rückenschmerzen mit oder ohne Blut im Urin) haben, - wenn Sie Allergien haben, - wenn Sie hohe Cholesterinwerte haben und cholesterinsenkende Arzneimittel (so genannte „Statine“) einnehmen, - wenn Sie zuckerkrank sind, - wenn Sie Bluter sind,. - wenn bei Ihnen eine Lactose-Unverträglichkeit bekannt ist, da 1 Hartkapsel 149,6 mg Lactose (wasserfrei) enthält. Kinder CRIXIVAN kann von Kindern ab 4 Jahren eingenommen werden, sobald sie Hartkapseln schlucken können. Wichtige Informationen über bestimmte Bestandteile von CRIXIVAN Dieses Arzneimittel enthält 299,2 mg Lactose pro 800 mg Dosis (maximale Einzeldosis). Wenn Sie von Ihrem Arzt erfahren haben, dass Sie manche Zuckerarten nicht vertragen, wenden Sie sich vor der Einnahme dieses Arzneimittels deswegen an Ihren Arzt. Bei Einnahme von CRIXIVAN zusammen mit anderen Arzneimitteln Sie sollten Ihren Arzt immer über alle Arzneimittel informieren, die Sie einnehmen oder planen einzunehmen, einschließlich rezeptfreier Arzneimittel. Einige Arzneimittel (siehe CRIXIVAN darf nicht eingenommen werden) dürfen nicht gleichzeitig mit CRIXIVAN eingenommen werden. Manche Arzneimittel dürfen nur in reduzierter Dosis des anderen Arzneimittels bzw. von CRIXIVAN eingenommen werden (Rifabutin, Itraconazol, Nevirapin, Delavirdin und Efavirenz). Wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn Sie Lovastatin oder Simvastatin gleichzeitig mit CRIXIVAN einnehmen. Wenden Sie sich auch an Ihren Arzt, wenn Sie andere cholesterinsenkende Arzneimittel (z. B. Atorvastatin, Pravastatin, Fluvastatin), Arzneimittel gegen Pilzinfektionen (z. B. Ketoconazol), krampflösende Arzneimittel (z. B. Phenobarbital, Phenytoin, Carbamazepin), Steroide (z. B. Dexamethason), Protease-Hemmer (z. B. Ritonavir, Saquinavir), Arzneimittel gegen Impotenz (z. B. Sildenafil), Kalziumantagonisten (z. B. Amlodipin, Felodipin – eine Arzneimittel-Substanzklasse zur Behandlung von Bluthochdruck und von bestimmten Herzerkrankungen) oder andere Arzneimittel einnehmen. CRIXIVAN kann gleichzeitig mit einer Reihe anderer, häufig bei HIV-Infektionen eingesetzten Arzneimitteln eingenommen werden (Zidovudin, Didanosin, Lamivudin, Stavudin, Chinidin, Cimetidin, Clarithromycin, Isoniazid, Fluconazol, Trimethoprim/Sulfamethoxazol und Methadon). Bei der Einnahme von CRIXIVAN zusammen mit Nahrungsmitteln und Getränken CRIXIVAN sollte ohne Nahrung, aber mit Wasser eingenommen werden. Die Einnahme kann statt mit Wasser mit Magermilch oder entrahmter Milch, Saft, Kaffee oder Tee erfolgen. Ist die Einnahme ohne Nahrung nicht möglich, kann CRIXIVAN auch mit einer fettarmen, leichten Mahlzeit, z. B. trockenem Toast (ohne Butter) mit Marmelade oder Fruchtkonserve, Saft und Kaffee 114 mit Magermilch oder entrahmter Milch und Zucker oder Cornflakes mit Magermilch oder entrahmter Milch und Zucker eingenommen werden. Die Einnahme von CRIXIVAN mit einer kalorien-, fett- und eiweißhaltigen Mahlzeit beeinträchtigt die Fähigkeit des Körpers, den Wirkstoff aufzunehmen, und verringert dadurch seine Wirksamkeit. Schwangerschaft Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie schwanger sind oder schwanger werden wollen. Falls Sie schwanger sind, dürfen Sie CRIXIVAN nur dann einnehmen, wenn Ihr Arzt dies für unbedingt erforderlich hält. Es ist nicht bekannt, ob es zu einer Schädigung des Ungeborenen kommen kann, wenn eine Schwangere CRIXIVAN einnimmt. Stillzeit Informieren Sie Ihren Arzt, wenn Sie stillen. Es wird empfohlen, dass HIV-infizierte Frauen ihre Kinder unter keinen Umständen stillen, um die Übertragung von HIV zu vermeiden. Verkehrstüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen Es gibt keine Berichte über Beeinträchtigungen der Verkehrstüchtigkeit oder der Fähigkeit zum Bedienen von Maschinen unter CRIXIVAN. Allerdings wurde unter Behandlung mit CRIXIVAN über Schwindel und Verschwommensehen berichtet. Sollten solche Symptome bei Ihnen auftreten, sollten Sie das Autofahren oder das Bedienen von Maschinen vermeiden. 3. WIE IST CRIXIVAN EINZUNEHMEN? Nehmen Sie CRIXIVAN immer genau nach Anweisung des Arztes ein. Bitte fragen Sie bei Ihrem Arzt oder Apotheker nach, wenn Sie sich nicht ganz sicher sind. Die normale Dosierung für Erwachsene ist 800 mg alle 8 Stunden. Die Dosierung für Kinder und Jugendliche wird vom Arzt individuell bestimmt. Für Dosierungen von 1.000 mg verwenden Sie die 333-mg-Hartkapseln, für alle anderen Dosierungen verwenden Sie die 100-mg-, 200-mg- oder 400-mg-Hartkapseln. CRIXIVAN muss regelmäßig alle 8 Stunden eingenommen werden; entweder 1 Stunde vor bzw. 2 Stunden nach einer Mahlzeit, um die volle Wirksamkeit zu sichern. CRIXIVAN Hartkapseln sollten unzerkaut mit Wasser geschluckt werden. Es ist wichtig, dass Erwachsene jeden Tag, an dem sie CRIXIVAN einnehmen, mindestens 1,5 Liter Flüssigkeit trinken. Damit helfen Sie, das Risiko zu verringern, dass sich bei Ihnen Nierensteine bilden. Es ist auch für Kinder und Jugendliche wichtig, im Laufe eines Tages genügend Flüssigkeit zu trinken. Der Arzt wird Ihnen die Menge an Flüssigkeit nennen, die Ihr Kind trinken soll. Ihr Arzt wird Sie über die Dauer der Behandlung mit CRIXIVAN informieren. Wenn Sie eine größere Menge von CRIXIVAN eingenommen haben, als Sie sollten In klinischen Studien wurde gezeigt, dass höhere Dosierungen als 800 mg alle 8 Stunden keine bessere Wirkung erzielen. Wenden Sie sich an Ihren Arzt, wenn Sie eine größere Menge von CRIXIVAN eingenommen haben als verschrieben. Zu den häufigsten Anzeichen und Symptomen einer Überdosierung zählen: Übelkeit, Erbrechen, Durchfall, Rückenschmerzen und Blut im Urin. Zurzeit ist wenig bekannt über die Behandlung einer Überdosierung. 115 Wenn Sie die Einnahme von CRIXIVAN vergessen haben Falls Sie einmal eine Einnahme vergessen haben, holen Sie diese nicht später am Tag nach. Setzen Sie einfach Ihr gewohntes Einnahmeschema fort. Auswirkungen, wenn die Behandlung mit CRIXIVAN abgebrochen wird Es ist wichtig, CRIXIVAN genau so einzunehmen, wie es Ihr Arzt verordnet hat, und das Arzneimittel nicht abzusetzen, ohne Ihren Arzt vorher um Rat zu fragen. Wenn man die Dosis reduziert oder Dosen auslässt, erhöht sich die Gefahr für eine Resistenzentwicklung der HI-Viren und damit für einen Wirkungsverlust der Behandlung mit CRIXIVAN. 4. WELCHE NEBENWIRKUNGEN SIND MÖGLICH? Wie alle Arzneimittel kann CRIXIVAN Nebenwirkungen haben. Folgende Nebenwirkungen wurden am häufigsten berichtet: Schwindel, Schwäche/Müdigkeit; Bauchschmerzen/aufgetriebener Bauch, Durchfall, Verdauungsstörungen, Übelkeit, Kopfschmerzen, trockene Haut, Ausschlag, veränderte Geschmackswahrnehmung, Erbrechen. Zu selteneren Nebenwirkungen zählen: Blähungen, Schlaflosigkeit, verringerte oder abnorme Hautempfindungen, trockener Mund, Sodbrennen, schmerzhafte Blasenentleerung, Muskelschmerzen. Wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie weitere Informationen zu Nebenwirkungen wünschen. Beiden liegen umfassendere Informationen über Nebenwirkungen vor. Es wurde über Nierenentzündungen und Nierensteine berichtet. Diese führten bei einigen Patienten zu schweren Nierenproblemen einschließlich Nierenversagen. In den meisten Fällen gingen die Nierenfunktionsstörungen und Nierenversagen wieder zurück. Rufen Sie Ihren Arzt an, wenn Sie plötzlich starke Schmerzen im Rücken verspüren, mit oder ohne gleichzeitiges Auftreten von Blut im Urin, verursacht durch Nierensteine. Folgende Nebenwirkungen wurden nur selten berichtet: Taubheitsgefühl des Mundes, schwere allergische Reaktionen (einschließlich Schock), Entzündung der Bauchspeicheldrüse (Pankreatitis), schwere Hautreaktionen, allergische Reaktionen, Haarausfall, dunklere Hautfarbe, eingewachsene Zehennägel mit oder ohne Infektion, sowie Verminderung der Anzahl der roten Blutkörperchen. Ihr Arzt wird Ihre Blutwerte regelmäßig überwachen, um mögliche Abweichungen wie einen schnellen Zerfall der roten Blutkörperchen (Anämie), erhöhte Leberenzymwerte, eingeschränkte Nierenfunktion oder Veränderung im Blutzucker (Hyperglykämie) feststellen zu können. Bei hämophilen Patienten (Typ A und B) ist eine Zunahme von Blutungen unter der Behandlung mit diesem Arzneimittel oder mit einem anderen Protease-Hemmer berichtet worden. Beim Auftreten dieser Nebenwirkung sollten Sie sofort Ihren Arzt um Rat fragen. Wenden Sie sich unverzüglich an Ihren Arzt, wenn bei Ihnen schwerer Muskelschmerz oder Schwächegefühl auftreten. Schwerer Muskelschmerz und Schwächegefühl ist bei Patienten aufgetreten, die Protease-Hemmer, einschließlich CRIXIVAN, zusammen mit cholesterinsenkenden Arzneimitteln, so genannten „Statinen“, eingenommen hatten. Es wurde über Schmerzen, Empfindlichkeit und Schwäche der Muskulatur berichtet, insbesondere bei Patienten unter antiretroviraler Behandlung mit ProteaseHemmern zusammen mit Nukleosidanaloga, die keine Statine erhielten. In seltenen Fällen waren diese Störungen der Muskulatur schwerwiegend (Rhabdomyolyse, d. h. Zerfall von Skelettmuskelzellen). Eine antiretrovirale Kombinationstherapie kann Veränderungen der Körperform aufgrund von Veränderungen der Fettverteilung verursachen. Diese Veränderungen können einen Fettverlust an den Beinen, Armen und im Gesicht, Fettzunahmen im Abdomen (Bauch) und an anderen inneren Organen, eine Vergrößerung der Brüste und Fettansammlungen im Nacken (“Stiernacken”) umfassen. Ursache 116 und langfristige Wirkungen dieser Veränderungen sind derzeit nicht bekannt. Eine antiretrovirale Kombinationstherapie kann auch erhöhte Milchsäurewerte, erhöhten Blutzucker, Hyperlipidämie (erhöhte Blutfette) und Insulinresistenz verursachen. Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die nicht in dieser Packungsbeilage aufgeführt sind. Wenn Sie wegen dieser oder anderer ungewöhnlicher Symptome beunruhigt sind, insbesondere wenn diese sich sogar verschlechtern, wenden Sie sich an Ihren Arzt oder Apotheker. 5. WIE IST CRIXIVAN AUFZUBEWAHREN? Arzneimittel für Kinder unzugänglich aufbewahren. Bewahren Sie CRIXIVAN im Originalbehältnis auf. Halten Sie das Behältnis fest verschlossen, um den Inhalt vor Feuchtigkeit zu schützen. Die Flaschen enthalten Trockenmittel, die im Behältnis verbleiben sollen. Nehmen Sie dieses Arzneimittel nicht mehr nach dem Verfalldatum ein, das auf dem Behältnis oder dem Umkarton angegeben ist. 6. WEITERE ANGABEN Falls weitere Informationen über das Arzneimittel gewünscht werden, setzen Sie sich bitte mit dem örtlichen Vertreter des pharmazeutischen Unternehmers in Verbindung. Belgique/ België/Belgien - Luxembourg/Luxemburg: Merck Sharp & Dohme B.V., Succursale belge/Belgisch bijhuis, Chaussée de Waterloo/Waterloosesteenweg 1135, B-1180 Bruxelles/Brussel/Brüssel, Tél/Tel: +32 (0) 2 373 42 11 Česká republika: Merck Sharp & Dohme, IDEA, Inc., Křenova 5, PSČ-162 00 Praha 6, Tel.: +420 233 010 111 Danmark: Merck Sharp & Dohme, Smedeland 8, DK-2600 Glostrup, Tlf: +45 43 28 77 66 Deutschland: MSD SHARP & DOHME GmbH, Lindenplatz 1, D-85540 Haar, Tel: +49 (0) 89 4561 2612 Eesti: Merck Sharp & Dohme OÜ, Peterburi tee 46, EE-11415 Tallinn, Tel.: +372 613 9750 Ελλάδα: BIANEΞ Α.Ε, Οδός Τατοΐου, Ταχ.Θυρ. 52894, GR-146 10 Νέα Ερυθραία, Τηλ: +30 210 80091 11 España: Merck Sharp & Dohme de España, S.A., C/Josefa Valcárcel, 38, E-28027 Madrid, Tel: +34 91 321 06 00 France: Laboratoires Merck Sharp & Dohme – Chibret, 3, Avenue Hoche, F-75114 Paris Cedex 08, Tél: +33 (0) 1 47 54 87 00 Ireland - United Kingdom: Merck Sharp and Dohme Limited, Hertford Road, Hoddesdon, Hertfordshire EN11 9BU, UK, Tel: +44 (0) 1992 467272 Ísland: Merck Sharp & Dohme Ísland ehf., Skógarhlíð 12, IS-105 Reykjavík, Tel: +354 520 8600 Italia: Merck Sharp & Dohme (Italia) S.p.A., via G. Fabbroni, 6, I-00191 Roma, Tel: +39 06 361911 Κύπρος: Μ. Σ. Ιακωβίδης & Σια Λτδ., Οδός Αγίου Νικολάου Αρ. 8, CY-1055 Λευκωσία, Τηλ: +357 22757188 Latvija: SIA “Merck Sharp & Dohme Latvija”, Skanstes iela 13, LV-Rīga 1013, Tel: +371 7364 224 Lietuva: UAB “Merck Sharp & Dohme”, Geležinio Vilko 18A, LT-01112 Vilnius, Tel.: +370 5 278 02 47 Magyarország: MSD Magyarország Kft., Alkotás u. 50, H-1123 Budapest, Tel.: +361 888 53 00 Malta: A.M.Mangion Ltd, New Street off Valletta Road , MT-Luqa LQA 06, Tel: +356 21 442010 Nederland: Merck Sharp & Dohme B.V., Postbus 581, NL-2003 PC Haarlem, Tel: +31 (0) 23 5153153 Norge: MSD (Norge) AS, Solbakken 1, P.O. Box 458 Brakerøya, N-3002 Drammen, Tlf: +47 32 20 73 00 117 Österreich: Merck Sharp & Dohme GmbH, Donau-City Strasse 6, A-1220 Wien, Tel: +43 (0) 1 26 044 Polska: MSD Polska Sp. z o.o., ul.Puławska 303, PL-02-785 Warszawa, Tel.: +48 22 549 51 00 Portugal: Merck Sharp & Dohme, Lda, Quinta da Fonte, Edifício Vasco da Gama (19), P.O. Box 214, Porto Salvo, P-2770-192 Paço de Arcos, Tel: +351 21 4465700 Slovenija: Merck Sharp & Dohme, inovativna zdravila d.o.o., Šmartinska cesta 140, SI-1000 Ljubljana, Tel: + 386 1 5204201 Slovenská republika: Merck Sharp & Dohme IDEA, Inc., Prievozská 6, SK-821 09 Bratislava 2, Tel.: +421 2 53413003 Suomi/Finland: Suomen MSD Oy, Keilaranta 3/Kägelstranden 3, FIN-02150 Espoo/Esbo, Puh/Tel: +358 (0) 9 804650 Sverige: Merck Sharp & Dohme (Sweden) AB, Box 7125, S-192 07 Sollentuna, Tel: +46 (0) 8 626 1400 Stand der Information: 118