Kapitel 22: Grenzbereiche der Mikroökonomik - Bei vielen ökonomischen Transaktionen sind die Informationen asymmetrisch Agent: Jemand, der für einen anderen tätig ist Prinzipal: Jemand, für den ein anderer (Agent) agiert Asymmetrische Information: Unterschiede im Zugang zu relevantem Wissen (1) Hidden Action: Prinzipale müssen daran denken, dass Agenten unter Moral Hazard (moralisches Risiko) leiden Bsp.: Arbeitnehmer weiß mehr als Arbeitgeber über seine Anstrengungen (2) Hidden Characteristics: Käufer können von Problem der negativen Auslese unter den Verkäufern betroffen sein Bsp.: Verkäufer eines Gebrauchtswagens weiß mehr über die Qualität des Autos als Käufer In beiden Fällen möchte uninformierte Seite mehr wissen: Problem entsteht: zu (1) Moral Hazard und zu (2) Adverse Selection (1) Moral Hazard: (moralisches Risiko) Neigung einer Person (Agent), die unzulänglich überwacht wird, sich unerwünscht zu verhalten; > zB weniger einsetzen als Prinzipal wünscht (2) Adveres Selection: (negative Auslese) Umstand, dass sich eine Kombination aus unbeobachtbaren Eig. vom Standpunkt der uninformierten Partei aus als unerwünscht darstellt tritt in Märkten auf, in denen Verkäufer mehr über Eig. der Güter wissen als die Käufer> Käufer laufen Gefahr, dass ihnen ein Gut minderer Qualität verkauft wird (negativ) Bsp.: Gebrauchtwagenmarkt, Versicherungsmarkt Behandlung der Problematik von asymm. Information: (1) Signalling: Übermittlung privater Informationen, inform. Seite signalisiert Diplomabschluss als Signal für eigene Fähigkeiten Werbeausgaben als Signal für hohe Qualität (2) Screening: Anstoß zur Enthüllung von Informationen, uninform. Seite analysiert - Verlangen, dass Gebrauchtwagen vorgeführt wird Anbieten versch.Vers.verträge um Info über Risikoklasse des Vers.nehmers zu erhalten Existenz von asymm. Information kann zu Marktversagen führen ! Kapitel 23: Die Messung des Volkseinkommens BIP Da jede Transaktion Käufer und Verkäufer hat, müssen die gesamten Ausgaben Volkswirtschaft dem gesamten Einkommen einer Volkswirtschaft entsprechen BIP misst die Gesamtausgaben für neu produzierte Waren und Dienstleistungen und das Gesamteinkommen, das aus der Produktion dieser Güter erzielt wird Einkommen einer VW = Ausgaben für Output Definition: Marktwert aller für den Endverbrauch bestimmten Waren und Dienstleistungen, die in einem Land in einem bestimmten Zeitabschnitt hergestellt werden Y = C + I G + NX - 4 Ausgabenbestandteile: (1) Konsum: umfasst Ausgaben der Haushalte für Waren/Dienstleistungen (Ausnahme: Grundstückkauf, Neubaue) (2) Investition: Ausgaben für Kapitalausstattung, Lagerbestände und Bauten, einschl. des Erwerbs von Grundstücken und Neubauten durch die privaten Haushalte (3) Staatsausgaben: Ausgaben für Waren/Dienstlstg. seitens des Staats, sowie seiner Gebietskörperschaften (4) Nettoexporte: Wert der Waren/Dienstlstg., die im Inland hergestellt und an das Ausland verkauft werden abzüglich des Werts der Güter, die im Ausland produziert und im Inland abgesetzt werden - Nominale BIP: verwendet die laufenden Preise, um den Wert der gesamtwirtschaftlichen Produktionsleistung an Waren und Dienstleistungen zu ermitteln Reale BIP: verwendet konstante Preise des Vorjahres, um den Wert der gesamtwirtsch. Produktionsleistung an Gütern zu ermitteln Höhe des realen BIP: Maß für wirtsch. Wachstum Wachstum des realen BIP: Maß für wirtsch. Fortschritt BIP Deflator: (Nominale BIP/ Reale BIP) x100 = misst Preisniveau einer Volkswirtschaft - - - - BIP und ökonomischer Wohlstand BIP misst Einkommen und Ausgaben eines Durchschnittmenschen BIP nat. Maßstab für Wohlergehen des Durchschnittmenschen Länder mit höherem BIP können sich besseres Gesundheitssystem, Bildungssystem leisten leichtere Förderung wenn keine Sorgen um materiellen Notwendigkeiten BIP misst unsere Fähigkeit, die Einsatzfaktoren für ein lebenswertes Leben zu erhalten ABER BIP umfasst nicht Wert der Freizeit, Wert der Umwelt ! Kapitel 24: Die Messung der Lebenserhaltungskosten Verbraucherpreisindex: Gibt den Preis eines Warenkorbs im Verhältnis zum Preis desselben Warenkorbs im Basisjahr an Maßstab für das allgemeine Preisniveau (Anstieg: Inflation) wenn er steigt, müssen Haushalte im Schnitt mehr ausgeben, um ihren bisherigen Lebensstandard aufrechtzuerhalten prozentuale Veränderung des Index = Inflationsrate - Probleme bei der Messung der Lebenserhaltungskosten: (1) keine Berücksichtigung der Möglichkeit, dass der Konsument von teurer gewordenen Gütern zu billigeren übergeht Substitutionsverzerrung (2) spiegelt nicht die Erhöhung der Kaufkraft des Geldes aufgrund der Einführung neuer Güter wieder (Konsumenten brauchen weniger Geld, um einen gegebenen Lebensstandard aufrechtzuerhalten) (3) wird durch nicht erfasste Qualitätsänderungen (bei Waren/Dienstlstg) verzerrt Verbraucherpreisindex überzeichnet die Inflation ! - Preisänderungen bei importierten Gütern wirken sich auf Verbraucherpreisindex aus, nicht BIP-Deflator - Geldbeträge von unterschiedlichen Zeitpunkten erlauben keinen zuverlässigen Kaufkraftvergleich für Vergleich eines alten Geldbetrags mit aktuellem, muss der ältere Geldbetrag mit Hilfe eines Preisindex inflationiert werden - Inflationsbereinigung wichtig bei Zinssätzen ! Nominalzinssatz: der bekannt gegebene Zinssatz; er gibt an wie schnell das Guthaben auf einem Bankkonto im Zeitablauf zunimmt Realzinssatz: berücksichtigt Geldwertveränderungen im Zeitablauf = Nominalzinssatz – Inflationsrate Berechnung des Verbraucherpreisindex 1) 2) 3) 4) 5) Erfassung der Gebrauchsgewohnheiten zur Festlegung des Warenkorbs 4 Hotdogs, 2 Hamburger Feststellung des Preises für jedes Gut in jedem Jahr Jahr Preis für Hotdogs Preis für Hamburger 2005/06/07 € 1/ 2 / 3 € 2/ 3/ 4 Berechnung des Preises des Warenkorbs für jedes Jahr Jahr Preis des Warenkorbs 2005/06/07 4*1€+2*2€= 8€/ 14€ / 20€ Auswahl eines Basisjahrs (2005) und Berechnung des VPI für jedes Jahr Jahr Verbraucherpreisindex 2005/06/07 (€8/€8)*100 = 100 (€14/€8)*100 = 175 (€20/€8)*100 = 250 Berechnung der Inflationsrate mithilfe des VPI Jahr Inflationsrate 2006/2007 (175-100)/100*100 = 75% (250-175)/175*100 = 43% Kapitel 25: Produktion und Wachstum Große Einkommensunterschiede spiegeln sich in der Lebensqualität wieder Abhängigkeit von der Produktivität: = Die Menge der pro Arbeitsstunde produzierten Waren und Dienstleistungen abhängig von der Ausstattung mit: (1) Realkapital: Der Bestand an prod. Produktionsmitteln, die für die Produktion von Waren und Dienstleistungen verwendet werden umfangreichere Ausstattung: schnellere und genauere Arbeit Input des Produktionsprozess ! (2) Humankapital: Das Wissen und die Fähigkeiten, die Arbeitskräfte durch Ausbildung und Berufserfahrung erwerben Input: Lehrer, Zeitaufwand etc. (3) natürlichen Ressourcen: Bei der Produktion von Waren und Dienstlstg. eingesetzte Inputs, die von der Natur bereitgestellt werden, wie zB. Land, Flüsse, Bodenschätze regenerierbar: Wald; nicht regenerierbar: Erdöl (4) technologisches Wissen: Das Wissen der Gesellschaft um die besten Wege zur Herstellung von Waren und Dienstleistungen. Staatliche Maßnahmen zur Erhöhung der zukünftigen Produktivität: (1) Spar- und Investitionsanreize: mehr der gegenwärtigen Ressourcen in die Produktion von Kapital zu investieren Voraussetzung: Gesellschaft muss ihren gegenwärtigen Konsum einschränken, um höheren Konsum in der Zukunft zu ermöglichen (2) Förderung von Investitionen aus dem Ausland: Investition, die von einem ausländischen Wirtschaftssubjekt finanziert und durchgeführt wird (3) Unterstützung der Ausbildung: positive Externalität, Problem: Brain-Drain = Abwanderung vieler hoch qualifizierter Arbeitskräfte in reiche Länder (höherer Lebensstandard) (4) Gewährleistung von Eigentumsrechten und politischer Stabilität (5) Schaffung von Freihandel: internationale Handel kann Wohlstand verbessern (6) Kontrolle des Bevölkerungswachstums (7) Förderung von Forschung und Entwicklung neuer Technologien Abnehmende Grenzerträge: Je mehr Kapital eine VW hat, umso geringer ist der Output, den die VW mit einer zusätzlichen Einheit Kapital erwirtschaftet Aufgrund der abnehmenden Grenzerträge führt ein Anstieg der Ersparnis vorübergehend zu einem höheren Wachstum, das Wachstum verlangsamt sich schließlich, wenn die VW sich einem höheren Niveau des Kapitals, der Produktivität und des Einkommens nähert Catch-Up Effekt (Aufholeffekt): = Arme Länder erreichen, von einem gegebenen Ausgangspunkt betrachtet, tendenziell ein schnelleres Wachstum als reiche Länder Bereits geringe Investitionen in Kapital würden die Produktivität der Arbeitskräfte armer Länder beträchtlich erhöhen hoher Bestand an Kapital pro Arbeitskraft > zusätzliche Investition in Kapital hat nur geringe Auswirkung auf Produktivität Für Schüler, die Schuljahr faul begonnen haben, ist eine Verbesserung leichter zu erreichen, als für Schüler, die immer hart gearbeitet haben Kapitel 28: Die natürliche Arbeitslosenquote Arbeitslos = niedriger Lebensstandard, Verunsicherung über die Zukunft, verringertes Selbstwertgefühl Arbeitkräftepotential: Gesamtzahl der Arbeitskräfte eines Landes (zu einem best. Zeitpunkt) und zwar der beschäftigten wie der erwerbslosen Menschen Natürliche Arbeitslosenquote: liegt außerhalb des Einflusses der Geldpolitik Faktoren die ~ erklären: 1) Friktionelle Arbeitslosigkeit (Übergangs~): Arbeitslosigkeit, die durch die Zeit verursacht wird, um den Arbeitsplatz zu finden, der am besten zu ihren Fähigkeiten und Neigungen passt erklärt Kurzzeitarbeitslosigkeit, Ergebnis von Verschiebungen der Arbeitskräftenachfrage zwischen verschiedenen Unternehmungen Ölpreis sinkt: Ölforderung nimmt in Ländern mit hohen Löhnen ab> Arbeitslosigkeit; niedriger Benzinpreis > regt zu Autokäufen an, Steigerung der Autoproduktion > mehr Arbeit, weniger ~ sektorale Nachfrageverschiebung: verursacht temporäre Arbeitslosigkeit, da es einige Zeit dauert, bis die Arbeitskräfte nach Suchprozessen ihre Arbeitsplätze in den neuen Sektoren finden friktionelle ~ unvermeidlich, da eine VW ständig sektoralen Strukturwandel erlebt 2) Strukturelle Arbeitslosigkeit:: ~, die daraus resultiert, dass die Zahl der verfügbaren Arbeitsplätze nicht ausreicht, um jedem Arbeitswilligen einen Arbeitsplatz zu geben erklärt Langzeitarbeitslosigkeit Gründe für Arbeitslosigkeit: 1) Arbeitsplatzsuche: Der Prozess, in dem Arbeitskräfte die zu ihren Fähigkeiten und Neigungen passenden Arbeitsplätze finden 2) Arbeitslosenversicherung: Teil der Sozialversicherung, der die Einkommen die Arbeitslosigkeit teilweise durch Arbeitslosigkeit sichert mildert Härten der ~, trägt zu höherem Niveau der ~ bei (Menschen reagieren auf Anreize) neue Beschäftigung > AV hört auf > geringer Neigung zu nachdrücklicher Suche + ausschlagen unattraktiver Stellenangebote ABER: verringert Einkommensunsicherheit, verbessert die Voraussetzung dafür, dass jede Arbeitskraft auf den am besten passenden Arbeitsplatz gelangt 3) Mindestlöhne: Falls Lohnsatz aus gesetzlichen/tarifvertraglicher Vorschriften über GWniveau > Angebot an Arbeit steigt, Nachfragemenge sinkt > Angebotsüberschuss > mehr Arbeitskräfte als Plätze vorhanden wollen arbeiten Arbeitslosigkeit Menschen ohne Berufsausbildung + Berufserfahrung, Schulabbrecher, gering qualifizierte Arbeitskräfte 4) Gewerkschaft: Eine Arbeitnehmervereinigung, die mit den Arbeitgebern über Entlohnung und Arbeitsbedingungen verhandelt/ gemeinschaftlich agierende Gruppen von Anbietern, die ihre gemeinsame Marktmacht ausüben möchten - Art Kartell: Arbeitskräfte sind in den Verhandlungen mit Arbeitgebern auf größere Verhandlungsstärke angewiesen - Keine Einigung Streik: der gewerkschaftlich organisierte Abzug der Arbeitskräfte aus den U. > für U. teuer (Ausfälle an Prod., Umsatz, Gewinn) Einwilligung in höhere Löhne und bessere Arbeitsbedingungen Lohn über GW 5) Effizienzlöhne: Löhne über dem Gleichgewichtsniveau, die Unternehmungen freiwillig zur Steigerung der Arbeitsproduktivität bezahlen a) Gesundheitszustand der Arbeitskräfte: mehr Lohn > ausgewogene + hochwertiges Essen gesünder, leistungsfähiger b) Arbeitsplatzwechsel: wenn positive Anreize, Abwägen von Nutzen des Ausscheidens mit Nutzen des Verbleibens in der U. mehr Lohn, weniger Kündigung Grund: Kosten für Neueinstellungen/Einlernen, höhere Prod.kosten c) Arbeitsleistung: mehr Lohn steigert Motivation Anreiz für Menschen ihr Bestes zu geben d) Qualifikation der Arbeitskräfte: hohes Lohnniveau übt Anziehungskraft auf besser qualifizierte Bewerber aus > Erhöhung der Arbeitskräftequalität Lohnsenkung: negative Qualitätsänderung im Arbeitskräftebestand Kapitel 29: Geld und Preise – das monetäre System Der Begriff Geld bezieht sich auf Aktiva, die Menschen regelmäßig zum Erwerb von Waren und Dienstleistungen verwenden Geld erfüllt 3 Funktionen: (1) Transaktionsfunktion: Tausch/Zahlungsmittel (2) Recheneinheit: Maß für Preise und ökon. Werte (3) Wertaufbewahrung: Möglichkeit Kaufkraft von der Gegenwart in die Zukunft zu verschieben Warengeld: zB Gold, Zigaretten auch dann wertvoll, wenn es nicht als Geld genutzt würde (intrinsischer Wert) Zentralbank: = Institution, die zur Kontrolle der Geldmenge in einer VW dient Europa: EZB, USA: Federal Reserve System - allgemeine Merkmale: (1) Geldpolitik: Steuerung der Geldmenge durch die Zentralbank (2) Offenmarktpolitik: Ankauf von Wertpapieren vom Bankensektor und der Verkauf von Wertpapieren an den Bankensektor durch die Zentralbank zur Steuerung der Geldmenge Kauf von Wertpapieren: Erhöhung der Geldmenge Verkauf von Wertpapieren an Bankensektor: Geldangebot senken (3) Zentralbank = Hüterin der Preisstabilität - EZB ist unabhängig von politischen Weisungen: 1) Institutionelle Unabhängigkeit: nur unabh. nat. ZB dürfen beteiligt sein 2) Personelle/Persönliche Unabhängigkeit: lange Amtszeiten 3) Operative Unabhängigkeit: lässt der EZB freie Hand bei der Festlegung der Strategie und der Auswahl sowie dem Einsatz der geldpolitische Instrumente ( wichtigstes Instrument: Offenmarktpolitik) - Aufgaben: - Festlegung der geldpolitischen Ziele - Durchführung von Devisengeschäften - Verwaltung der Währungsreserven der Teilnehmerländer - Sicherung der Funktionsfähigkeit der Zahlungssysteme - Aufsicht über das Bankenwesen - Allgemeine Gewährleistung der Stabilität des europ. Finanzsystems o o Reserven: Einlagen, die Banken erhalten haben, aber nicht verleihen Partielles Reservesystem: Bankensystem, in dem die Banken nur einen bestimmten Prozentsatz (= Reservesatz) ihrer Einlagen als Reserven halten Prozentsatz bestimmt sich durch staatl. Vorgaben und durch die Politik der ZB wenn Bank einen Teil ihrer Einlagen als Kredite weitervergeben, so erhöhen sich damit die in der VW umlaufende Geldmenge. Durch das Halten von Überschussreserven können Banken außerhalb der Kontrolle durch die Zentralbank das Geldangebot beeinflussen. o Geldschöpfungsmultiplikator: Geldbetrag, den das Bankensystem mit jedem Euro an ursprünglichen Einlagen bzw. Reserven erzeugt Kehrwert des Reservesatzes Geldpolitische Instrumente der ZB: (1) Offenmarktgeschäfte: Definitiver An- und Verkauf von Wertpapieren durch die Zentralbank im Bankensektor ohne die Vereinbarung über eine entsprechende Gegentransaktion zu einem späteren Zeitpunkt (2) Refinanzierungssatz: ZB wird einen Zinssatz festlegen, zu dem sie bereit ist, den Geschäftsbanken auf kurzfristiger Basis Liquidität zur Verfügung zu stellen nutzt Wertpapiere als Kreditsicherheit o Pensionsgeschäft: Verkauf von Wertpapieren durch die ZB an Bankensektor mit einer Vereinbarung zum Rückkauf zu einem vereinbarten Preis o Geldmarkt: Der Markt, in dem sich Geschäftsbanken untereinander auf kurzfristiger Basis Geld leihen o Spitzenref.: Zinssatz, zu dem die EZB über Nacht Liquidität für Banken zur Verfügung stellt o Hauptref.: ~ Zeitraum von einer Woche Anhebung des Refinanzierungssatzes: Geschäftsbanken bremsen ihre Kreditvergabe, anstatt sich Geld von der ZB zu leihen: Geldmenge geht zurück Senkung des Refinanzierungssatzes: Ausweitung der Kreditvergabe, da die notwendige Liquidität zur Einhaltung der Reserveanforderung von der ZB nun billiger zur Verfügung gestellt wird: Geldmenge steigt an (3) Mindestreserveanforderungen: Festlegungen über die Mindesthöhe von Reserven, die die Banken auf ihre Einlagen einhalten müssen Instrument zur Stabilisierung des Geldmarkts; Anstieg Banken halten höhere Reserven, weniger Kredite, Reservesatz erhöht sich, Geldschöpfungsmultiplikator sinkt, Geldmenge geht zurück Probleme: - ZB kann nicht diejenige Menge an Geld kontrollieren kann, die private Haushalte als Einlagen im Bankensystem halten - ZB hat keine Kontrolle darüber, wie viel die Banken an Krediten ausleihen Kapitel 30: Geldmengenwachstum und Inflation Inflation: Anstieg des allgemeinen Preisniveaus ( Rückgang Geldwert, weniger kaufen) Hyperinflation: außergewöhnlich hohe Inflationsraten ( Staat hat hohe Ausgaben, Steuereinnahmen unzulänglich, Möglichkeit der Kreditaufnahme begrenzt Notenpresse) Quantitätstheorie: = Eine Theorie, die besagt, dass die verfügbare Geldmenge das Preisniveau und die Wachstumsrate der Geldmenge die Inflationsrate bestimmt. Auf lange Sicht passt sich das allgemeine Preisniveau an das Niveau an, bei dem die Geldnachfrage dem Geldangebot entspricht (GW) Preisniveau über GW: Geldnachfrage übersteigt Geldangebot Preisniveau muss sinken, damit Ausgleich Preisniveau unter GW: Geldangebot übersteigt Geldnachfrage PN muss steigen Überangebot an Geld: unmittelbare Effekt einer Ausweitung der Geldmenge Ausweitung der Geldmenge erhöht Nachfrage nach Waren/Dienstleistungen Nominale Variablen: werden in Geldeinheiten ausgedrückt €-Preise durch Veränderung der Geldmenge beeinflusst Reale Variablen: werden in Mengeneinheiten ausgedrückt relative Preise, Reallohn, Produktion, Arbeitslosigkeit Arbeitslosigkeit entsteht, wenn Reallohn über GW Neutralität des Geldes: Änderungen des Geldangebots haben keine Auswirkungen auf reale Variablen Quantitätsgleichung: M x V = P x Y Geldmenge, Umlaufgeschw., PN (BIP-Defl.), Outputmenge (reale BIP) Anstieg Geldmenge: entweder PN muss sinken, Outputmenge zunehmen, UG sinken Inflationssteuer: Einnahmen, die der Staat durch Geldschöpfung (Geld drucken) erzielt >Druck > Erhöhung des PN > € im Geldbeutel verlieren an Wert Steuer auf das Halten von Geld je reicher, umso mehr von Inflation betroffen Fisher-Effekt: Anpassung des Nominalzinssatzes an Inflationsrate Erhöhung des Geldmengenwachstums: höhere Inflationsrate > höherer Nom.zinssatz Kosten der Inflation: 1) Schuhsohlen-Kosten: verringerte Geldhaltung 2) Speisekarten-Kosten: häufige Anpassung der Preise 3) eine erhöhte Variabilität der relativen Preise 4) unbeabsichtigte Änderungen der Steuerschuld aufgrund der Vernachlässigung von Inflationseffekten in den Steuergesetzen 5) Verwirrung und Unannehmlichkeiten infolge von Wertveränderungen der Recheneinheit 6) willkürliche Vermögensumverteilung zwi. Schuldnern und Gläubigern