Anwendungslisting Platinen-CAD Mit diesem Programm für den 48-KByte-Spectrum ist es möglich, elektronische Schaltungen zu konstruieren. Das Programm arbeitet mit zwei Grafikseiten, das heißt es lassen sich zwei Bildschirme mit Schaltungen besetzen. Es wird eine automatische Bauteilliste geführt: Zeichnet man ein Bauteil, so wird es automatisch nummeriert und sein Wert wird mittels INPUT abgefragt. Einzelne Bauteilwerte oder auch eine ganze Liste lassen sich später löschen. Eine Hardcopy der Grafikseite auf einem Drucker ist möglich. Entsprechende Routinen enthält das Programm. Selbstverständlich kann mal) einen »SCREEN« auch auf Kassette aufnehmen. Zwischen den beiden Bildschirmen lässt sich beliebig umschalten. Das geschieht mittels Druck auf eine bestimmte Taste, dazu später noch mehr. Hier sei nur soviel gesagt: Es wird zum Umschalten eine Assembler-Routine verwendet, welche außerordentlich schnell arbeitet. Auch die Bauteillisten lassen sich ausdrucken oder auf Band speichern beziehungsweise Laden. Übrigens: Zu dem Programm darf nichts mehr hinzugefügt werden, da es den ganzen Speicherplatz (48 KByte) einnimmt. Die Steuerung der einzelnen Funktionen des Programms ist sehr einfach. Jede Taste wurde mit einem Bauteil oder einer Funktion belegt. Man bestätigt also nur den entsprechenden Buchstaben und die Unterroutine wird angewählt. Damit dies schnell genug funktioniert, wurde eine spezielle Programmiertechnik angewendet. Bei elektronischen Bauteilen braucht man nur die Buchstabentaste zu betätigen, die dem Anfangsbuchstaben des Namens des jeweiligen Teils entspricht. Maßgebend sind hier die deutschen Namen. Für Widerstand tippt man »W«, für Transistor »T«, für einen Kondensator »K« und so weiter. Folgende Funktionen lassen sich ausführen: Taste Wirkung W Widerstand T Transistor K Kondensator D Diode S Spule B Batterie G Glühlampe P Potentiometer E Erdung U Übertrager L Lautsprecher M Mikrofon Die obigen Tasten führen also allesamt Bauteile. Weitere Funktionen sind: O Lötverbindung A Löschen V gesamten Bildschirm löschen Y Eine Bauteilliste löschen H Ein Einzelteil aus einer best. Liste löschen F Saven bzw. Laden der Bauteillisten Z Bildschirm-Hardcopy R Ausdruck der Bauteillisten Q Saven bzw. Laden des Bildschirms C Umschalten der beiden Bildschirme Als Cursor dient ein PLOT-Punkt (Pixel), der sich in einem blinkendem Printfeld befindet. Bewegt wird dieser Punkt mit den Tasten 5-8. Mit der Taste »0« wird ein Pixel gesetzt, und dieses ist dann der Anfangspunkt einer zu zeichnenden Linie. Happy Computer Sonderheft Spectrum Also, um eine Linie zu zeichnen betätigt man die Taste »0« an der gewünschten Bildschirmstelle. Die Bildschirmumrandung ist dann rot. Nun fährt man mit dem Cursor zu dem gewünschten Endpunkt der Linie und betätigt nochmals die Taste »0«.Die Bildschirmumrandung ist dann grün. Man muss also immer Anfangsund Endpunkt der Linie lediglich mit »0« markieren; das Zeichnen der Linie übernimmt der Computer selber. Noch etwas zum Cursor. Betätigt man die Tasten 5-8 zusätzlich zusammen mit SHIFT, so lässt sich der Cursor um jeweils eine PLOT Position verschieben. Somit ist also ein genaues Arbeiten gewährleistet. Nun etwas zum eigentlichen Zeichnen der elektronischen Bauteile: Man bewegt den Cursor an die gewünschte Stelle irgendwo auf dem Bildschirm und betätigt dann eine beliebige Bauteiltaste, zum Beispiel »W«.Nun fragt das Programm unten am Bildschirm die Richtung ab, in die das Ballteil gezeichnet werden soll. Die möglichen Richtungen bei, allen Bauteilen sind: Norden, Süden, Westen und Osten. Diese vier Richtungen werden wieder mit den Cursortasten 5-8 bestimmt. Möchte man zum Beispiel ein Bauteil in Richtung Westen (immer relativ zum Cursor) gezeichnet haben, so betätigt man Taste »5« und so weiter. Die Bedienung ist somit einfach gehalten. Hat man einmal das falsche Unterprogramm angewählt, so kann man es durch Betätigen der Taste »0« wieder mühelos verlassen. Dies gilt in gleichem Maße für alle Funktionen, außer für die, die andere Antworten, wie ja oder nein verlangen. Ist das Bauteil gezeichnet, so muss noch sein Wert für die automatische Liste eingegeben werden. Dies trifft jedoch nur für Widerstände, Transistoren, Dioden, Kondensatoren, Potentiometer und Spulen zu. Bei allen anderen Bauteilen muss kein Wert eingetippt werden. Oben genannte Bauteile haben jeweils eine eigene Bauteilliste für sich alleine. Alle anderen Bauteile (wie Batterie, Lautsprecher, Mikrofon, Erdung und so weiter) haben eine gemeinsame Liste. Widerstände, Transistoren, Dioden, Kondensatoren und Spulen werden automatisch mit fortlaufenden Ziffern nummeriert. Insgesamt lassen sich 240 Bauteile speichern. Pro Bauteilgruppe 40 Stück. Ist diese Zahl erreicht, sollte man sich die Bauteilliste ausdrucken lassen, um weitermachen zu können, ohne Bauteile zu löschen. Im allgemeinen wird man aber nicht so Anwendungslisting viele Bauteile benötigen. Noch etwas ist dazu zu sagen: Bei der Eingabe der Werte können insgesamt 8 beliebige Zeichen eingetippt werden. Außer dem reinen Zahlenwert lassen sich also auch noch andere Kurzinformationen eingeben. Bei der Liste, die die diversen Bauteile (Batterie, Lautsprecher, Erdung usw.) führt, wird der Name des verwendeten Bauteils automatisch gespeichert. Zur Verdeutlichung der hier gemachten schriftlichen Erläuterungen, sollte man auch die beigelegten Hardcopys heranziehen, die mit dem Programm angefertigt wurden. Übrigens wurden sie auf einem Seikosha GP-50 S erstellt, der sich hierfür bestens eignet. Für die auf der Hardcopy wiedergegebene Schaltung wurden etwa 5 Minuten benötigt, um sie aufzubauen. Die Bedienung des Programm ist wirklich einfach. Um es noch einmal deutlich zu sagen: Für ein bestimmtes Bauteil, tippt man den Anfangsbuchstaben des Namens des Bauteils an, also: »W« für Widerstand, »B« für Batterie zum Beispiel. Und jetzt erfolgen detaillierte Erklärungen der einzelnen Möglichkeiten und Funktionen des Programms. Man kann diese Liste neben den Computer legen, wenn man mit diesem Programm arbeitet. Taste »W« Zeichnet in vier Himmelsrichtungen einen Widerstand. Automatische Nummerierung und Listenführung. Wert muss eingetippt werden. Taste »T« Zeichnet in vier Himmelsrichtungen einen Transistor. Es kann zwischen PNP oder NPN gewählt werden. Automatische Nummerierung und Listenführung. Bezeichnung (zum Beispiel BC 238) muss eingetippt werden. Taste »K« Zeichnet in vier Himmelsrichtungen einen Kondensator. Es kann zwischen einem ungepolten und einem gepolten gewählt werden (gepolt=Elko). Automatische Nummerierung und Listenführung. Wert muss eingetippt werden. Taste »D« Zeichnet in vier Himmelsrichtungen eine DIODE. Es kann zwischen normaler Diode und Zenerdiode gewählt werden. Automatische Listenführung und Nummerierung. Wert muss eingetippt werden. Taste »S« Zeichnet in vier Himmelsrichtungen eine Spule. Automatische Nummerierung und Listenführung. Wert muss eingetippt werden. Taste »P« Zeichnet in vier Himmelsrichtungen ein Potentiometer. Automatische Listenführung. Wert muss eingetippt werden (Zählt zu den Widerständen; Unterscheidung macht man am besten durch Zusatz von R). Taste »B« Zeichnet in vier Himmelsrichtungen eine Batterie. Automatische Listenführung. Taste »G« Zeichnet in vier Himmelsrichtungen eine Glühlampe. Automatische Listenführung. Taste »E« Zeichnet in vier Himmelsrichtungen das Erdungssymbol. Automatische Listenführung. Taste »U« Zeichnet in vier Himmelsrichtungen einen Übertrager (Transformator). Automatische Listenführung. Taste »L« Zeichnet in vier Himmelsrichtungen einen Lautsprecher. Automatische Listenführung. Happy Computer Sonderheft Spectrum Taste »M« Zeichnet in vier Himmelsrichtungen ein Mikrofon. Automatische Listenführung. Taste »O« (O wie in Vogel!) Zeichnet an der momentanen Position eine Lötverbindung. Taste »A« Es wird der Bereich gelöscht, der blinkt (eine Printposition). Muss man ausprobieren. Die oben aufgezeigten Funktionen haben alle etwas mit dem Editieren einer Schaltung zu tun. Gemeinsam haben alle obengenannten Funktionen, dass sie immer von der momentanen Position des Cursors (PLOT-Punkt, blinkend) ausgehen. Weitere Funktionen Taste »V« Bildschirm löschen. Man kann den (momentan sichtbaren) Bildschirm löschen. Tippt man diese Taste wird aber nicht sofort gelöscht, sondern erst noch einmal gegengefragt. Taste »Y« Mit dieser Funktion kann man eine Bauteilliste löschen. Gelöscht wird vollständig und erst nach ausdrücklichem Wunsch. Auch hier kann man mit Taste »O« verneinen, jedoch nur, bevor man den Buchstaben des Namens der Liste noch nicht eingetippt hat (R, T, D, C, L oder E). Taste »H« Hiermit kann man ein spezielles Bauteil aus einer bestimmten Liste löschen. Man gibt zuerst die Nummer des Bauteilsein und dann die Bauteilart. Taste »F« Mit dieser Funktion kann man die Bauteillisten Laden oder auf Band sichern. Man verwendet am besten eine spezielle Kassette. In der Funktion »SAVE« wird ein VERIFY-Durchgang gemacht. Dafür muss das Band wieder zurückgespult werden. Tritt ein Tape Loading Error auf, so gibt man GOTO 4000 ein und wiederholt den SAVEVorgang. GOTO 4000 kann immer angewendet werden, wenn man aus irgendeinem Grund aus dem Programm gekommen ist. Daten gehen hierbei nicht verloren. Das SAVE der Bauteillisten kann sehr vorteilhaft sein, wenn man die Konstruierung des Schaltplans zu einem späteren Zeitpunkt fortsetzen möchte, zum Beispiel am anderen Tag. Dazu sichert man beide Grafikseiten auf Band (siehe Taste »Q«) und die Bauteilliste. Später lädt man dann zuerst das Hauptprogramm und dann die Bauteillisten und die beiden Bildschirme. Mit der Taste »F« wird die Bauteilliste auch geladen. Taste »Z« Hiermit kann man eine Hardcopy des momentan sichtbaren Bildes auf dem angeschlossenen Drucker ausgeben lassen. Möchte man beide Bildschirme ausdrucken lassen, so lässt man erst mal den einen ausdrucken, schaltet dann auf den zweiten um (siehe Taste »C«) und lässt den ebenfalls wieder mit Hilfe der Taste »Z« ausdrucken. Als Drucker eignen sich der kleine Sinclair, der Alphacom und der Seikosha GP-50 sowie der GP-100 gut. Vorrang gebe ich jedoch den beiden Seikosha-Druckern, da sie im allgemeinen ein deutlicheres Druckbild abgeben, das sich auch mühelos kopieren lässt! Taste »R« Hiermit lassen sich die Bauteillisten ausdrucken. Taste »Q« Mit dieser Funktion lässt sich der momentane Bildschirm abspeichern, beziehungsweise ein SCREEN von Band laden. Taste »C« Diese Funktion ist sehr wichtig. Sie gestattet es zwischen zwei Grafikseiten blitzschnell umzuschalten. Jeweils eine Grafikseite ist auf dem Bildschirm zu sehen, und die andere ist über RAMTOP gespeichert und ist somit auch vor NEW geschützt. Jedes Mal wenn Anwendungslisting man die Taste »C« tippt, wird zwischen den beiden Grafikseiten umgeschaltet, das heißt sie werden aus getauscht: Die eine wird gespeichert, die andere wird auf den Bildschirm geholt. Dazu wird eine ausgeklügelte Maschinencoderoutine verwendet, die diesen Austausch schnell und sicher gewährleistet. Die Routine ist 33 Byte lang und ist ebenfalls über RAMTOP gespeichert. Noch einmal etwas allgemeines, für alle Funktionen gültiges: Hat man aus Versehen eine nicht gewünschte Routine angewählt, so kann man diese durch die Taste »0« (Null!) wieder verlassen. Hat man das Programm einmal ausprobiert, merkt man erst, wie leicht die Bedienung ist. Am besten, man macht sich eine Stichwortliste mit den wichtigsten Funktionen, die man sich neben den Computer legt. Da ich das Programm entwickelt habe, um selber elektronische Layouts aufzubauen, gebe ich hier noch einige nützliche Tipps zum Aufbauen einer Schaltung. Am besten ist, man fängt mit den Transistoren an, denn sie bestimmen die Dimensionen der gesamten Schaltung. Dann sollte man Dioden, Widerstände und andere Bauteile einfügen. Die Verdrahtung und Lötstellen (Taste »O«) kann man zuletzt machen oder fortlaufend an die gezeichneten Teile ansetzen. Ich schlage vor, zuletzt zu verdrahten. Man kann auch größere Schaltungen zeichnen, als solche über zwei Bildschirme, indem man jeweils einen Bildschirm zeichnet, diesen dann ausdruckt, den Bildschirm löscht und weiter macht. Um es noch einmal in Erinnerung zu rufen. Insgesamt lassen sich 240 Bauteile speichern, das dürfte selbst für größere Schaltpläne reichen. Und auch wenn die Bauteillisten voll sind, kann man ja die Werte auch »zu Fuß« aufschreiben. Löscht man ein bereits gezeichnetes Bauteil, so sollte man auch dessen Wert aus seiner Liste löschen. Dazu wählt man mit Taste »H« die Funktion Einzelteil löschen. Man gibt zuerst die Nummer des Bauteils ein, die es auf dem Bildschirm hatte, und dann die Bauteilart, also zum Beispiel R, T, C, D, L oder E. »E« steht für diverse Bauelemente wie Mikrofon, Erdungssymbol, Übertrager und so weiter. Alle Einzelbuchstaben (außer N) werden für die einzelnen Unterprogramme gebraucht. Sie enthalten Zeilennummern. xx horizontale Komponente der Position des Cursors yy vertikale Komponente der Position des Cursors r$() List mit Zählvariable rr der Widerstände rr c$ Liste mit Zählvariable cc der Kondensatoren cc d$() Liste mit Zählvariable dd der Dioden dd t$() Liste mit Zählvariable tt der Transistoren tt l$() Liste mit Zählvariable ll der Spulen ll e$() Liste mit Zählvariable ee der diversen Bauteile ee x() werden gebraucht für Verbindungslinien y() horiz enthalten wieder bestimmte Zeilennummern; stehen am Anfang eines Unterprogrammes. Richtung = 9800, ist eine Zeilennummer eines Unterprogramms Wichtige Variablen Sollte man, aus welchem Grund auch immer; einmal aus dem Programmablauf gelangen (zum Beispiel bei Tape Loading Error!), so gibt man »GOTO 4000« ein. Daten gehen hierbei nicht verloren, falls man dies sofort ausführt ohne zwischendurch eine andere Taste zu betätigen. Happy Computer Sonderheft Spectrum Die Variablenliste ist im allgemeinen nicht so wichtig für das Verständnis des Programms. Die wichtigsten Variablen sind xx und yy. Sie repräsentieren die momentane Position des Cursors. (M. Malik) Die meisten REM-Zeilen mussten aus Speicherplatzgründen weggelassen werden. An den entsprechenden Stellen befinden sich lediglich Doppelpunkte (:), damit das Programm nicht zu unübersichtlich wird. Der Programmaufbau ist im großen und ganzen einfach. Es gibt einen Hauptteil und Unterprogramme. 1000-3000 Variablendefinition. Dies ist ein sehr wichtiger Teil. Es ist beim Eintippen darauf zu achten, dass die Zahlen richtig eingetippt werden, sonst funktioniert das Programm nicht optimal. 4000-4200 Dieser Programmteil steuert den Cursor und die Unterprogramme. 4200-5000 Dieser Teil ist verantwortlich für das Ziehen der Verbindungslinien. Ab 5000 Ab hier folgen nur noch Unterprogramme für die einzelnen Bauteile und Funktionen. 9800 Ab 9800 befindet sich ebenfalls noch ein sehr wichtiges Unterprogramm, das die Richtung abfragt und an die einzelnen Unterprogramme zum Zeichnen der Bauteile weitergibt. Programmaufbau Anwendungslisting Happy Computer Sonderheft Spectrum