Prof. Dr. Dieter Rautenbach Dipl. Math. Philipp Schäfer Wintersemester 2010/2011 Universität Ulm Institut für Optimierung und Operations Research Graphentheorie Übungsblatt 11 (Abgabe der Hausaufgaben: Mi., 26.01.2010, vor der Übung) Hausaufgabe 1. Für m, k1 , . . . , km ∈ N sei r(k1 , . . . , km ) die kleinste Zahl n ∈ N, so dass für jeden vollständigen Graphen G mit mindestens n Ecken und jede Kantenfärbung f : E(G) → [m] mit den m Farben 1 bis m ein Index i ∈ [m] existiert, für den ω((V (G), f −1 (i))) ≥ ki gilt. Zeige folgende Aussagen. 1. r(k1 , . . . , km ) ≤ r(k1 − 1, . . . , km ) + r(k1 , k2 − 1, . . . , km ) + · · · + r(k1 , . . . , km − 1) − m + 2. 2. r(k1 + 1, . . . , km + 1) ≤ (k1 +···+km )! . k1 !···km ! Hausaufgabe 2. Für n ∈ N sei S1 ∪S2 ∪· · ·∪Sn eine Partition der Menge {1, 2, . . . , r(3, 3, . . . , 3)}. | {z } n Einträge Zeige, dass für ein i ∈ [n] Zahlen x, y und z in Si existieren mit x + y = z. Aufgabe 1. Sei G ein Graph, in dem je zwei ungerade Kreise eine gemeinsame Ecke besitzen. Zeige χ(G) ≤ 5. Aufgabe 2. Ein Graph G heißt k-kritisch, falls χ(G) = k gilt und das Entfernen einer beliebigen Kante oder Ecke zu einem Graphen mit kleinerer chromatischer Zahl führt. Zeige, dass ein k-kritischer Graph Minimalgrad mindestens k − 1 hat. Zeige weiter, dass jeder Graph G mit χ(G) = k mindestens k Ecken mit Grad mindestens k − 1 besitzt. Aufgabe 3. Zeige, dass in einem kritischen Graphen G keine Clique C existiert mit c(G−C) > 1. Aufgabe 4. Zeige, dass der einzige 1-kritische Graph der K1 ist, der einzige 2-kritische Graph der K2 ist und die einzigen 3-kritischen Graphen die ungeraden Kreise sind. Aufgabe 5. Ein Graph G heißt eindeutig k-färbbar, falls zwei beliebige k-Färbungen von G die Eckenmenge V (G) auf gleiche Weise partitionieren. Zeige, dass in einem k-kritischen Graphen G keine Menge S ⊆ V (G) mit c(G − S) > 1 einen eindeutig (k − 1)-färbbaren Teilgraphen G[S] induziert. Aufgabe 6. Sei G ein outerplanarer und 2-fach zusammenhängender Graph. Zeige, dass der duale Graph G∗ eine Ecke u besitzt, so dass G∗ − u ein Baum ist.