Abiturvorbereitung – Biologie

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Abiturvorbereitung – Biologie
I.
Ökologie
Definition: Teilgebiet der Biologie, welches sich mit den Wechselbeziehungen zwischen
Organismen und ihrer natürlichen Umwelt beschäftigt.
Die Ökologie lässt sich heute in 3 Teilgebiete untergliedern:
a) Autoökologie
b) Populationsökologie
c) Synökologie
Ökosystem :
- setzt sich aus Biotop (= abiotische Umwelt = "unbelebte" Umwelt) und Biozönose
zusammen
- komplexes Gefüge von unbelebten und belebten Komponenten
- typische Ökosysteme sind Wald, See und Meer
- offenes System  ständiger Ein- und Austrag verschiedener Stoffe und von Energie,
sowie der begrenzten Lebensdauer der Lebewesen
Biotop :
-
abgrenzbarer Lebensraum der Biozönose, z. B. ein Moor, einen Auwald oder einen
Teich
umfasst die Gesamtheit der abiotischen Faktoren
Biozönose:
- Gesamtheit der artverschiedenen Individuen, die in einem geografisch abgrenzbaren
Raum Leben
Population:
- alle Artgenossen im Biotop, die eine Fortpflanzungsgemeinschaft bilden
ökologische Nische:
- Summe aller Umweltfaktoren (biotische Faktoren und abiotische Faktoren), die einer
Tier- oder Pflanzenart das Dasein bzw. das Überleben ermöglichen
 Vielzahl von Beziehung zwischen Population (Art) und ihrer Umwelt
ökologische Potenz :
- Fähigkeit einer bestimmten Organismenart bzw. eines bestimmten Lebewesens,
unterschiedliche Intensitäten eines Umweltfaktors zu ertragen, also z. B. bei
verschiedenen Temperaturgraden existieren zu können
- potenzielle Reaktionsbreite gibt an, innerhalb welcher Grenzen ein Variieren
("Schwanken") des Umweltfaktors toleriert wird
- Grenzbereiche der ökologischen Potenz nennt man Minimum (Tiefstwert) und
Maximum (Höchstwert)
- prinzipiell erblich bedingt  allerdings keine unveränderlichen Werte
- Werte zwischen Geschlechter einer Art können variieren
- abhängig von Alter, Entwicklungsstadium oder physiologischem Zustand eines Tiers
- auch durch Akklimatisation (Anpassung an Klimaten) kann sich der Reaktionsbereich
verändern
 euryök – großer Toleranzbereich (Fische)
 eurytherm – großer Toleranzbereich (bezogen auf Umgebungstemperatur)
 stenök – kleiner Toleranzbereich (Tanzmaus)
 stenotherm – kleiner Toleranzbereich (bezogen auf Umebunstemperatur)
Abitotische Umweltfaktor Temperatur:
Bergmannsche Regel : In kalten Klimaten ist die Körperröße homiothermer (gleichwarmer) Tiere
größer als in wärmeren Klimaten
 Größere gleichwarme Tiere haben im Verhältnis zum Volumen eine geringere (relative) Oberfläche
als kleine Tiere
 Wärmeverlust in kalten Regionen geringer als der von kleineren Tieren
 Bsp.: Größenvergleich verschiedener Pinguinarten, (Galappagos-Pinguin <> Kaiserpinguin)
größten Arten in der Antarktis, die kleinsten am Äquator: Je kälter das Klima ist, um so größer ist die
jeweilige Pinguinart
Allensche Regel (Temperaturregel): Größe der Körperextremitäten (Schwanz, Ohren, Beine,
Arme etc.) bei gleichwarmen Tieren nimmt in kälteren Regionen ab
 Verkleinerung der relativen Oberfläche führt zu einer geringeren Wärmeabgabe
 Bsp.: Mauereidechse
Vergleich homiotherme (gleichwarme) Tiere <> poikilotherme (wechselwarme) Tiere
homiotherme Tiere (Vögel, Säugetiere):
- größerer Aktions- und Toleranzbereich
- können nur auf einen Temperaturbereich spezialisiert werden
- konstant gehaltene Körpertemperatur  höhere Intensität des Stoffwechsels, da
unabhängig von Umweltbedingungen
- über längeren Zeitraum sind extrem niedrige od. extrem hohe Außentemperaturen
nicht kompensierbar
- Winterschlaf: Reduktion der Körpertemp., Blutumlauf, Atemfrequent, Soffumsatz 
Zugriff auf eigene Fettreserven oder Vorräte  Erwachen bei lebensbedrohlichen
Minusgraden
 Bsp.: Mensch : Temperatur des Körperkerns darf nicht über 43 Grad Celsius steigen
und nicht unter 21 Grad Celsius sinken  Tod
poikilotherme Tiere (Fische,Lurche,Reptilien,Amphibien):
- Körpertemperatur hängt von der Umgebungstemperatur ab (Fische <>
Wassertemperatur)
- schwankende Umgebungstemperatur <> wechselnde Körpertemperatur
- zu hohe Temperatur  Wärmestarre: Stoffwechsel wird gestört und sämtliche
Aktivität kommt zum Erliegen  Übergang um Wärmetod
- zu niedrige Temperatur  Kältestarre: Körpertemp. an Umgebung angepasst,
Herzschlag, Atmung und Stoffwechsel sind in ihrer Aktivität stark herabgesetzt 
kein Erwachen bei lebensbedrohlichen Minustemperaturen
- niedriger Aktions-und Toleranzbereich
- Stoffwechselintensität geringer
Trophie (Nährstoffangebot) :
-
oligotropp = nährstoffarm
mesotroph = mittleres Nährstoffangebot
eutroph = nährstoffreich
polytroph = umfanreiches Nährstoffangebot
hypertroph = extrem nährstoffreich
Heterotrophie : Stoffwechselenergie aus von anderen Lebewesen angebauten organischen Substanzen beziehen
Autotrophie: autotropher Organismus stellt aus anorganischen Substanzen selbst organische her  Algen
Biotische Umweltfaktoren :
Konkurrenz:
- wechselseitige Behinderung von Arten durch gemeinsame Nutzung limitierter Ressourcen 
Einschränkung der Lerlebensfähigkeit der schwächeren Art  Nischenbildung
 Konkurrenzausschluss ( gemeinsame Existenz zweier konkurriender Arten bei ähnlichen
Umweltansprüchen unwahrscheinlich  stärkere Art verdrängt schwächere)
- Bsp.: Pantoffeltierchen (interspezifisch-zwischenartlich) ; Balzverhalten (intraspezifisch-innerartlich)
Koexistenz:
- Konkurrenzverminderung
- wechselseitige Anpassung zweier Organismen mit gleichem Lebensraum
 Bsp.: Wurzeltiefe bei Pflanzen
Kommensalismus:
- der Kommensale wird durch Wirt gefördert, ohne dass der eschädigt wird
 Bsp.: Transport kleinerer Tiere durch größere (Fische)
Symbiose:
a) Protokooperation : wechselseitige Begünstigung, ohne dass das Zusammenleben essentiell ist:
Akazie <> Ameise (Ameisen verteidigen Akazien für Nahrung)
b) Mutualismus : wechselseitige Begünstigung, wobei das Zusammenleben für beide Arten
essentiell ist : Flechte <>Alge ; Baum <> Pilz
c) Ensymbiose : Partner alleine nicht mehr lebensfähig (wahre Symbiose)
Parasitismus:
- Förderung eines kleinen Parasiten zu Lasten eines Wirtes
 Bsp.: Mistel <> Baum , Bandwurm <> Säugetier
Räuber-Beute-Verhältnis:
- physische Vernichtung einer Art durch einen Fressfeind
- Populationsschwankungen funktionieren nur, wenn Räuber immer gleiche Beute aufsucht
 Bsp.: Hase <> Fuchs, Hai - Robbe
r – Selektion :
- Art lebt in einem kurzzeitig bestehenden Biotop (Sandbank)
- muss sich schnellst möglich erfolgreich vermehren, um andere Biotope zu besiedeln
k – Selektion :
- beständige Lebensräume (Urwald, Korallenriff, Höhle)
- Arten mit konstanter Populationsdichte
- Konkurrenzfähigkeit entscheidend, nicht die Vermehrung
- Platzhaltertypen, statt Ausbreitungstypen
- wenige Nachkommen <> intensive Brutpflege
Organismus: einzelnes Lebewesen mit den Kennzeichen des Lebens
Spezies: Population von Individuen die sich fortpflanzen können
Biom: ein großes geographisches Gebiet mit einheitlichen klimatischen Bedingungen, einem Komlex
von Biozönosen charakterisiert durch bestimmte Vegetatio
Biosphäre: der Teil der Erdkruste, Wasser und Atmospäre wo Organismen leben
Biologisches Gleichgewicht : natürlicher Zustand eines Ökosystems, hervorgerufen durch die
gegenseitige Abhängigkeit der darin lebenden Organismen
Fotosynthese : Photosynthese ist ein Prozess, durch den Pflanzen die Energie des Sonnenlichts
nutzen, um Kohlenstoffdioxid (CO2) mit Hilfe von Wasser (H2O) in Zucker umzuwandeln.
Damit die so fixierte ("eingefangene") Energie für verschiedenste Stoffwechselprozesse genutzt
werden kann, wird die Energie in Form von Adenosintriphosphat (kurz: ATP) gespeichert und an
geeigneter Stelle in der Zelle zur Verfügung gestellt. Orte der Photosynthese sind die Chloroplasten.
Lichtreaktion in Thylakoiden der Chloroplasten und Dunkelreaktion in Stroma der Chloroplasten.
6 H2O + 6 CO2 ----------> C6H12O6 + 6 O2
6 Moleküle Wasser und 6 Moleküle Kohlenstoffdioxid ergeben
unter Einwirkung von Sonnenlicht
1 Molekül Glucose und 6 Moleküle Sauerstoff.
Stoffwechsel bei grünen Pflanzen, bei dem mit Licht aus CO2 und H2O Glucose und O2 aufgebaut wird
 Reduktion (energieverbrauchend = endergonisch)
Zellatmung : Stoffwechselweg in allen aeroben Organismen, bei dem zum ATP-Gewinn Glucose mit
Hilfe von O2 abgebaut wird  Oxidation (enerieproduzierend = exergonisch)
anaerob: unter Sauerstoffabschluss/ohne Sauerstoff (lebend bzw. den Stoffwechsel betreibend)
aerob: Vorhandensein von Sauerstoff; in Gegenwart/Anwesenheit von Sauerstoff; in einem
sauerstoffhaltigen Milieu lebend und den Sauerstoff für Stoffwechselprozesse nutzend
Assimilation: Unter Assimilation versteht man die Gewinnung körpereigener organischer Substanzen
aus körperfremden Stoffen.
Dissimilation: Unter Dissimlation versteht man den Abbau organischer Substanzen unter
Nutzbarmachung der in ihnen enthaltenen Energie. Diese Energie wird in Form von ATP nutzbar
gemacht.
Stickstoffkreislauf:
1. Bei Gewittern entstehen Stickstoffoxide, die mit dem Regenwasser als Nitrat in den Boden
gelangen  Niederschlag
2. Einige Pflanzen können mit Hilfe von Bakterien und Pilzen den Luftstickstoff binden
3. Durch Exkrete und Absterben gelangt stickstoffhaltiges Material in den Boden
4. anaerobe Fäulnisbakterien zersetzen das organische Material, wobei sich NH3 (NH4+) bildet
(Ammonium)
5. Nitrifizierende Bakterien bilden Nitrat, dieses wird von den Pflanzen aufgenommen 
Nitrifikation
6. Denitrifizierende Bakterien reduzieren NO3- zu N2 ( N-Verlust des Bodens)  Denitrifikation
7. Alle Böden verlieren Stickstoff als NH3
Abiotischer Umweltfaktor Licht :
A) siehe AB „Umweltfaktor Licht“
B) Fotosynthese
C) Wachstum der Pflanzen – Transpiration
 Durch die Transpiration (Abgabe von Wasser in Form von Wasserdampf) der Blätter entsteht im
Xylem der Leitbündel ein Unterdruck, sodass Wasser aus dem Boden "nachgesogen" wird. Der
Transpirationssog ist die eigentliche Triebkraft dafür, dass das Wasser in der Pflanze von der
Endodermis bis ins Blatt aufsteigt  Aufwärtstransport von Wasser in einer Pflanze  je größer
dabei die durch Lichteinstrahlung erzeugte Wärme, desto schneller der Transport
D) Pigmentierung des Menschen  Verknüpfung zu Evolution : Warum haben Afrikaner eine
schwarze Hautfabre ? Antwort: Dies ist ein Ergebnis der Evolution, bei der durch Wechselspiel von
Mutation (sprunghafte Erbänderung) und Selektion (natürliche Auswahl des tauglichsten Genotyps
durch den Faktor Licht) sich nach Jahrmillionen der dunkle Hauttyp in Afrika herausgebildet hat
Beispiel eines Ökosystems – See
1.
2.
3.
4.
Seeprofil  siehe AB
Seezirkulation  siehe AB
Stoffumsatz im See  siehe AB
Nahrungskette im See
Nahrungskette:
Produzent (Phytoplankton, Pflanzen)  Primärkonsumenten (Pflanzenfresser) 
Sekundärkonsumenten (Fleischfresser)  Tertiärkonsumenten (fressen Sekundärkonsumenten) 
Primär – und Sekundärdestruenten (wandeln abgestorbenen organischen Reste in anorganische
Nährstoffe für die Pflanzen um, Bakterien)  Mineralstoffe
5. Sauerstoffumsatz im See
Epilimnion (Deckschicht): hohe Sauerstoffproduktion, aber wenig Sauerstoffgehalt durch hohe
Temperatur  Sauerstoff geht an Luft verloren
Sprungschicht: rasche Abnahme des Sauerstoffgehalts, abhängig von der Anzhal aerober Lebewesen
Hyolimnion: niedrige Sauerstoffproduktion <> hohe Sauerstoffkonzentration
6. Verlandungsprozess im See
1.
2.
3.
4.
5.
6.
Ansiedlung planktischer Algen (Primärproduktion)
Ansiedlung planktischer Konsumenten
Zuwachs an Arten und zunehmende Vernetzung von Trophieebenen
Anreicherung von Nährstoffen durch Abwasser
Sedimentation durch unvollständigen Abbau org. Substanzen
Verflachung/Verlandung des Sees
7. Seealterung – Moore – Klimaxstadium eines Sees
 Anhäufungen von Pflanzenresten, die durch O2mangel in Nässegebieten unvollständig zersetzt sind
-
Faulschlamm setzt sich in Schmelzwasser ab
Seen und Versumpfungsgebiete vorhanden
abgestorbene Pflanzen vertorfen  Niedermoor entsteht
Bruchwälder entstehen (Klimaxstadium eines Sees)
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