Experimental-Praktikums-Protokoll GK 13 Patrick Skoruppa 22. 02. 2011 2. Stunde Franck-Hertz-Versuch Der Franck-Hertz-Versuch wurde erstmals in den Jahren 1911 bis 1914 von James Franck und Gustav Ludwig Hertz durchgeführt und belegt die Existenz von diskreten Energieniveaus in Atomen. Dieser Befund stützte das bohrsche Atommodell und trug zur Fortentwicklung der Quantenmechanik bei. Den Experimentatoren wurde für diesen Versuch im Jahre 1925 der Nobelpreis in Physik verliehen. Im Versuch stoßen durch ein elektrisches Feld beschleunigte Elektronen mit Atomen zusammen und geben dabei, falls sie energiereich genug sind, Energie ab. Gemessen wurde der Strom derjenigen Elektronen, die noch genug Energie hatten, eine Anode zu erreichen, in Abhängigkeit von der Beschleunigungsspannung. Ergänzt durch spektroskopische Untersuchungen des von den Atomen emittierten Lichtes zeigt der Versuch, dass in Atomen Energieaufnahme und -abgabe nur in Form diskreter Energiepakete (Quanten) erfolgt. Der Franck-Hertz-Versuch gehört zu den eindrucksvollsten Belegen der Quantenphysik und ist gleichzeitig relativ einfach aufgebaut. Er ist deshalb ein beliebter Demonstrations- und Praktikumsversuch in der Physikausbildung. Versuchsaufbau: Versuchsdurchführung: In einem Glaskolben befindet sich ein Gas (meist Quecksilberdampf, aber auch Neon ist üblich) mit niedrigem Druck, typischerweise im Bereich von 10 bis 20 mbar. Auf einer Seite des Glaskolbens befindet sich eine geheizte Glühkathode K, die durch die regelbare Spannung Ub etwas negativer als das Gitter G geladen wird. Wenige Millimeter hinter dem Gitter befindet sich eine Platte A, die gegenüber dem Gitter ein leicht negatives Potential von etwa 1 V besitzt. Sinn dieser Anordnung ist, Elektronen zwischen K und G zu beschleunigen und mit den Quecksilberatomen zusammenstoßen zu lassen. Mit dem schwachen Gegenfeld zwischen G und A wird dann gemessen, wie viele Elektronen beim Durchtritt durch G noch eine gewisse Mindestenergie besitzen. Die von der Kathode emittierten Elektronen werden durch das elektrische Feld zwischen Kathode und Gitter beschleunigt und erreichen am Gitter ihre höchste Geschwindigkeit. Die meisten Elektronen landen auf dem Gitter und werden wegen Ub wieder zur Kathode zurück transportiert. Wenige passieren das Gitter und werden vom elektrischen Feld zwischen Gitter und Platte A abgebremst (sogenannte Gegenfeldmethode). Der Strom zwischen Kathode und Platte wird mit Hilfe eines empfindlichen Amperemeters gemessen. Beobachtung: Erhöht man die Spannung Ub, wachsen die gemessenen Stromwerte zunächst an (1). Ab einem bestimmten (von der Gasfüllung abhängigen) Spannungswert fällt der Strom ab (2), erreicht einen Minimalwert und steigt dann wieder an (3). Etwa bei dem doppelten Wert der Spannung, bei der der Strom zum ersten Mal sinkt, fällt er erneut ab (4) und steigt danach wiederum an. Dies wiederholt sich periodisch, dabei steigt die Stromstärke jedes Mal auf einen höheren Wert. Die Abstände zwischen den Maxima bzw. Minima sind – im Gegensatz zu vielen Darstellungen – allerdings nur näherungsweise konstant.[2] Bei Röhren mit Neonfüllung können eine passende Anzahl leuchtender Schichten in der Versuchsapparatur beobachtet werden, diese stammen allerdings, wie unten erläutert, nicht direkt aus der Abregung in den Grundzustand. Dieses Änderungsverhalten der Stromstärke zeigt sich nicht beim Kathodenstrom bzw. Gitterstrom. Diese Stromstärke steigt mit der Spannung an bis – abhängig vom Gasdruck (bei Quecksilber etwa 40 V) – eine Gasentladung zündet. Um eine Zerstörung der Röhre durch die schlagartig erhöhte Stromstärke zu vermeiden, wird im Versuchsaufbau deshalb in Reihe zu Ub ein hochohmiger Widerstand angelegt. Erklärung: Der zu beobachtende Abfall der Stromstärke entspricht einer drastisch kleiner werdenden Zahl von zur Platte „durchkommenden“ Elektronen. Das hängt damit zusammen, dass die Elektronen, sobald sie eine bestimmte Energie (bei Quecksilber ca. 4,9 eV, entspricht Übergang vom 61S0- zum 63P1-Niveau) besitzen, beim Stoß mit den Atomen des Füllgases kinetische Energie, bei Quecksilber eben diese 4,9 eV, abgeben können. Das getroffene Atom wird bei diesem unelastischen Stoß angeregt, d. h. im bohrschen Atommodell nimmt ein Hüllenelektron die abgegebene Energie auf und springt auf ein höheres Energieniveau. Da dieser Zustand instabil ist, fällt es unter Emission eines Lichtquants kurze Zeit später zurück in den Grundzustand. Zunächst steigt der Strom, weil das beschleunigende Feld stärker wird und mehr emittierte Elektronen die Gegenspannung überwinden, die zwischen Gitter und der Auffangplatte besteht (1). Dabei erfolgen offensichtlich nur elastische Stöße zwischen den Elektronen und den Gasteilchen, d. h. es kann keine Energieübertragung vom Elektron auf das Atom erfolgen. Wenn die Spannung die Elektronen stark genug beschleunigt, führen sie unelastische Stöße mit den Atomen aus und geben dabei Energie ab (2). Daher sinkt die Zahl der Elektronen mit ausreichender kinetischer Energie, um das abbremsende Feld zu überwinden. Der gemessene Strom nimmt somit ab. Er sinkt jedoch nicht wieder bis auf 0 Ampere, weil niemals alle Elektronen mit den Atomen unelastisch zusammenstoßen. Es gibt immer Elektronen, die zwar (kurz vor dem Gitter) die notwendige Energie zur quantenhaften Absorption erreichen, dann allerdings wegen der geringen Weglänge zum Gitter keinen Stoßpartner mehr finden und registriert werden. Beim Erhöhen der Beschleunigungsspannung werden auch die Elektronen, die beim Stoß Energie abgeben, wieder stark genug weiterbeschleunigt, sodass die Zahl der Elektronen, die die abbremsende Spannung überwinden, wieder größer wird (3), bis die beschleunigende Spannung die Elektronen so stark beschleunigt, dass sie ein zweites Mal die erforderlichen 4,9 eV an ein Gasteilchen abgeben können (4). Nun existiert nicht nur eine Zone leuchtenden Quecksilbergases, es gibt zwei voneinander getrennte Zonen. Das von den Quecksilberatomen emittierte Licht (der Energie 4,9 eV) ist mit einer Wellenlänge von ca. 253 nm allerdings im ultravioletten Bereich und damit nicht sichtbar. Leuchtschichten: