Adrian Czaplinsky Franck-Hertz-Versuch Der Franck-Hertz-Versuch dient der dazu, die Energieaufnahme von Atomen zu untersuchen. Dazu werden Elektronen in einem elektrischen Feld beschleunigt. In dem Versuchsaufbau von J. Franck und G. Hertz werden Elektronen mit einer durch die Beschleunigungsspannung UB bestimmten Energie von 0eV-80eV verwendet. In dem Versuchsaufbau geben die beschleunigten Elektronen Anteile ihrer kinetischen Energie an Gasatome ab. Versuchsanordnung In der, mit einem Gas fester Temperatur (hier z.B. Quecksilber)gefüllten Röhre werden Elektronen im E-Feld zwischen Kathode und Gitter mit der Spannung UA/B beschleunigt. Ihre kinetische Energie nimmt mit der Beschleunigungsstrecke d zu. Wenn einem Elektron ausreichend Energie hinzugefügt wurde gibt es diese in einem Stoßprozess an ein Gasatom ab. Im Bereich der Wechselwirkung entsteht eine räumlich begrenzte Leuchterscheinung. Beobachtung: Neon Bei der Durchführung des Versuches mit Neongas entsteht bei ca. 20V (19V im Schulexperiment) ein Leuchtstreifen, der mit zunehmender Beschleunigungsspannung UB zur Kathode wandert. Ab ca. 40V entsteht ein zweiter, gleichartiger Leuchtstreifen, der ebenfalls in Richtung Kathode wandert, den ersten jedoch nicht berührt. Diese Beobachtung wiederholt sich bei 80V. Es kommt zu einer Schichtung der Leuchterscheinungen. Erklärung: Neon Die Elektonen erhalten durch ihre Beschleunigung die kinetische Energie Ekin=eUB. Bei ca. 20eV ist die hinzugefügte Energie groß genug, sodass es zu einem inelastischen Stoß mit einem Neonatom kommt, bei dem das Elektron Energie an das Atom abgibt, welches dadurch angeregt wird und die hinzugefügte Energie in Form von Licht emmitiert. Je größer UB, desto eher besitzen die Elektronen die notwendige Energieportion zur Anregung eines Adrian Czaplinsky Atoms, was zur Verschiebung der Leuchterscheinung hin zur Kathode führt. Die Beschleunigungspannung ist bei ca. 40V so groß, dass den Elektronen im Elektrischen Feld der Röhre, der Stärke E = 𝑈 𝑑 zweimal die für eine Anregung nötige Energie hinzugefügt wird. Die beobachtete Schichtung (siehe Bild) entsteht. Zur Überprüfung der Ergebnisse wird der beschriebene Versuch mit einem anderen Füllgas, in diesem Fall Quecksilberdampf, durchgeführt. Dieser Versuchsaufbau erfordert jedoch einen leicht veränderten Aufbau, da Quecksilberatome bei Anregung durch Elektronen keine sichtbaren Leuchterscheinungen zeigen. Daher wird mit Hilfe einer Gegenspannung vom 1V/1,5V die kinetische Energie der, durch das Gitter gehenden Elektronen gemessen. (Vgl. lichtelektrischer Effekt/ h-Bestimmung). Zuzüglich wird der Versuchsaufbau, d.h. das Quecksilber auf ca. 180°C-200°C erwärmt, damit das Quecksilber verdampft. Die Temperatur muss in etwa konstant bleiben, da die Atome sonst bereits in Voraus verschiedene Energiemengen besäßen, was zu einer Verfälschung der Messergebnisse führen würde. Beobachtung: Quecksilber Die Elektronen werden mit einer Beschleunigungsspannung UB von 0V-30V beschleunigt, dabei wird der Strom IA gemessen und in ein IA /UB-Diagramm aufgetragen. Bei steigender Beschleunigungsspannung lässt sich zunächst ein Ansteigen des Anodenstroms beobachten. Danach fällt er jedoch wieder, obwohl die Beschleunigungsspannung weiterhin steigt. Dieser Vorgang wiederholt sich, wobei sich im Graph augenscheinlich relative Maxima und Minima ausbilden. Der gemessene Strom fällt dabei jedoch nicht wieder auf 0A. Adrian Czaplinsky Erklärung: Quecksilber Bei kleinem UB geben die Elektronen noch keine Energie an die Gasatome ab, da sie noch nicht die nötige Energie zur Anregung besitzen. Ihre kinetische Energie ist daher groß genug die Gegenspannung zu überwinden und die Anode zu erreichen. Bei steigendem UB steigt die Energie der Elektronen, allerdings erreichen weniger Elektronen die Anode, das sie ein Quecksilberatom angeregt haben und nun nicht mehr genug Energie besitzen um die Gegenspannung zu überwinden. Sie fallen zur Gitterelektrode zurück. Dieser Vorgang wiederholt sich in Abständen von 4,9V, was sich aus dem Abstand der Maxima ergibt. Dabei wird der gemessene Strom nie 0A, da nicht alle Elektronen nach durchlaufen der Beschleunigungsspannung die gleiche Energie haben. In einem idealen Aufbau würde der Graph scharf abgehackte Maxima/Minima zeigen. (Vgl. Metzler Abb. 408.1) Im Fall von Quecksilber kann ein Atom also nur mit der diskreten Energieportion von 4.9eV (ca.7,85*10-19J) angeregt werden. Das Phänomen, dass nur bestimmte Energiebeträge von den Atomen absorbiert werden können lässt sich allgemein beobachten und führt zu der These der Quantenhaften Absorption. Atome absorbieren nur bestimmte Energiebeträge. Diese sind charakteristisch für das jeweilige Atom. Es lässt sich jedoch beobachten, dass einige Elektronen vor dem Stoß eine höhere Energie, die bis über die, zur Ionisation nötige Energie, hinausgeht. In diesem Fall kann das Atom eine beliebige Energiemenge absorbieren. Im Fall von Quecksilber also ≥ 4,9eV.