01 Einf&Begriff BioDid

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Lehrstuhl Prof.em. Dr. rer. nat. Eberhard G. SCHMIDT Universität Essen, FB 9:
Grundvorlesung BIOLOGIEDIDAKTIK, Bearbeitungsstand vom 20.1.2001
Kap. 0: Ziele der Vorlesung. Kap. 1: Begriff Biologiedidaktik
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0 Ziele der Vorlesung
Stellung im Studienplan: Die Grundvorlesung „Biologiedidaktik“ ist eine
Pflichtveranstaltung des Grundstudiums für die Lehrämter Biologie SI und SII und
damit Grundlage für die Zwischenprüfung (und zwar für den Teil Biologiedidaktik). Die
Vorlesung hat einen Umfang von 2 SWS, etwa zu einem Drittel prüfungsrelevante
Inhalte und zu zwei Dritteln veranschaulichende Beispiele, Bezug zur Schulpraxis (als
Vorbereitung auf das Referendariat) und (schwer abprüfbares) Verständnis und
kritisches Hinterfragen von Zusammenhängen. Für die Klausur ist dabei (unbeschadet
der technischen Schwierigkeiten des Abfragens und Bewertens) Verständnis von
Zusammenhängen wichtiger als „Vokabel- & Schlagwortwissen“.
Zur Vorlesung wurde ein Skript herausgegeben, das als Kopiervorlage bei mir im Labor (bei Herrn
Kaminski, S05 V00 E07) ausgeliehen werden konnte. Dieses Skript wurde jeweils zum Vorlesungsende
aktualisiert. Angesichts meiner Emeritierung per 1.8.2000 ist dieses Verfahren im neuen Jahrtausend
nicht mehr so günstig, das Skript wird daher per Januar 2001 unter meinem Lehrstuhl in das Internet
gestellt.
Bei den laufenden Überarbeitungen wurden im WS 1999/2000 das Schema und die Beispiele zur
didaktischen Rekonstruktion und die Gliederung der Biologischen Arbeitsweisen umgestellt, in diesem
WS 2000/01 die Ziele um grundlegende Leitziele erweitert und die Begriffe „Beobachten“ (jetzt unter
Einschluß des „naiven“, also unvoreingenommenen Beboachtens) und „Untersuchen“ (nun unter
Einschluß zielgerichteter Beobachtungen mit Arbeitshypothese) neu gefaßt.
Die Grundvorlesung ist auch die allgemeine Grundlage für die Biologiedidaktik im
Hauptstudium (Lehramt SI & SII), insbesondere für das Hauptseminar zur Speziellen
Biologiedidaktik (SII: Didaktik der Evolutionsbiologie bzw. Ökologie in der Oberstufe
des Gymnasiums bzw. der Gesamtschule NRW) und für die Schulpraktischen Studien.
Die Schulpraktischen Studien und das Referendariat: Die Schulpraktischen
Studien können nicht die Fertigkeit im Unterrichten perfektionieren, dafür sind das
Unterrichtsgeschehen und seine Beherrschung zu komplex, die Schulpraktischen
Studien zu kurz. Professionalisierung der Unterrichtstechnologie und –gestaltung, des
Umganges mit den Schülern und der Umsetzung der Unterrichtsziele ist die
Hauptaufgabe des zweijährigen Referendariats mit der Kombination von Schulpraxis
und Anleitung durch die Fachleiter im Studienseminar. Den Abschluß bildet das
2. Staatsexamen, das aus einer schulpraktisch/ fachdidaktischen Hausarbeit und
Lehrproben nebst mündlichen Prüfungen in den Erziehungswissenschaften und
Fachdidaktiken besteht (vgl. MSWWF NRW 1997; allgemeine Details zur 2. Phase und
der Methodik des BU bei WAGENER 1992 [aus der Sicht eines Fachleiters für Biologie in
der SI am Ausbildungsseminar Göttingen]).
Die Schulpraktischen Studien können also nur einen ersten Eindruck von dem
späteren Berufsfeld geben, sollen daher wirklich schulpraktische Teile umfassen. Es
kann allen Biologiestudierenden nur dringend empfohlen werden, über diese
Pflichtanteile des Studiums hinaus Gelegenheiten zu Schulbesuchen (z.B. bei von
früher her bekannten Lehrern an der alten Schule) zu suchen.
Es gilt sorgsam zu prüfen, ob der Beruf als Lehrer so begeistert, daß er mit Erfolg
und Freude 40 Jahre lang ausgeübt (und nicht nur durchgestanden) werden kann,
daß sich also ein Engagement im Studium (als Kern des 3. Lebensjahrzehnts der
Studierenden) auch so lohnt, so daß dieser nicht wiederholbare Lebensabschnitt nicht
vertan ist.
Lehrstuhl Prof.em. Dr. rer. nat. Eberhard G. SCHMIDT Universität Essen, FB 9:
Grundvorlesung BIOLOGIEDIDAKTIK, Bearbeitungsstand vom 20.1.2001
Kap. 0: Ziele der Vorlesung. Kap. 1: Begriff Biologiedidaktik
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Der Bereich E, Biologiedidaktik, im Hauptstudium. Die Fachdidaktik ist nach der
(alten wie der neuen) Lehramtsprüfungsordnung (LPO) des Landes NRW (bzw. den
Verwaltungsvorschriften der Prüfungsämter dazu) im Hauptstudium ein Pflichtbereich
mit mindestens 4 SWS und obligatem Leistungsnachweis. Dabei ist zwischen den
Teilgebieten „Allgemeine Biologiedidaktik“ (mit Klärung und Klassifikation von
Grundbegriffen wie Unterrichtsziele, biologische Arbeitsweisen im Biologieunterricht,
Medien, Unterrichtsverfahren) und „Spezielle Biologiedidaktik“ (Didaktik von
biologischen Kurs-/ Unterrichtsthemen) zu wählen. Diese Untergliederung wird in
dieser Vorlesung in den Vordergrund gestellt, auch wenn sie nicht konsequent
durchzuhalten ist. In den gängigen Lehrbüchern zur Biologiedidaktik wird sie dagegen
nicht ausgewiesen (bei EKR 1998 beispielsweise gibt es kein Stichwort „Allgemeine“
oder „Spezielle Biologiedidaktik“, sondern nur die Stichworte „Allgemeine“ und
„Spezielle Biologie“), BERCK (1999, z.B. S.168) nennt wohl diese Begriffe, setzt sie aber
mit den Begriffen „formale Unterrichtsprinzipien“ (die sich auf allgemeine Fertigkeiten
und Fähigkeiten beziehen) bzw. „kognitive Unterrichtsprinzipien“ (die sich auf
bestimmte Themen des BU beziehen) gleich (was in der Sache nicht überzeugt). Die
alternative Entscheidung für eines der beiden Teilgebiete im Hauptstudium ist
allerdings nicht sinnvoll, da beide Sichtweisen für den Lehrer unverzichtbar sind.
Das haben auch die Diskussionen mit Fachleitern für Biologie an
Studienseminaren aus unserem Gebiet, insbesondere deren Erfahrungen mit Defiziten
der Referendare selbst nach einem ordnungsgemäßen Studium ergeben. Konkret
wurde deutlich, daß die fachliche und didaktische Grundlegung zu den Kursthemen
der Schule, also die fachliche Breite und die Prinzipien der didaktischen Umsetzung
(dem Kern der Speziellen Biologiedidaktik), im Studium zu lückenhaft bleiben und
angesichts der Verkürzungen des Studiums mit der neuen LPO und der engen
Limitierung des Stundenvolumens und der Leistungsanforderungen im Studium auch
lückenhaft bleiben müssen. Bei der Neufassung der Prüfungsordnungen LA Biologie
SI/SII gemäß der LPO wurde in Essen versucht, durch Änderungen der
Wahlmöglichkeiten für die fachlichen Teilgebiete (A-D) das Problem der zu engen
fachlichen Grundlegung im Studium zu mindern; außerdem ist im Hauptstudium
obligat das Teilgebiet „Spezielle Biologiedidaktik“ zu wählen (die „Allgemeine
Biologiedidaktik“ ist ja mit dieser Vorlesung und der Zwischenprüfung abgedeckt).
Das wurde auch von dem WS 1997/98 an für das Lehramt Biologie SII
konsequent mit den Seminaren zur Didaktik der Evolutionsbiologie (als Muster für die
Behandlung des Aspektes der Geschichtlichkeit [Evolution] des Lebendigen)
umgesetzt. Dabei bildeten 2 SWS als Seminar im klassischen Sinne mit Referat und
Hausarbeit und 2 SWS als Projekt mit Eigenarbeit zu praktischen Grundlagen (wie
Fossilien in Museen oder Aufarbeitung der Anschauung an rezenten Formen im Zoo)
eine Einheit. Mein Lehrangebot ist allerdings über das SS 2000 hinaus aus
Altersgründen eingeschränkt, die Nachfolge ist seitens des Fachbereichs 9 bzw. der
Universität GH Essen bislang noch nicht angemessen geklärt. Mit dem WS 2000/01
wurde das Hauptseminar unter Bezug auf den besonderen Schwerpunkt
„(Angewandte) Ökologie“ im FB 9 wieder auf Ökologiedidaktik in der SII (der Allgemein
bildenden Schulen NRW) umgestellt.
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Kap. 0: Ziele der Vorlesung. Kap. 1: Begriff Biologiedidaktik
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Das Leitziel „Kritisches Hinterfragen und Denken in Vernetzungen“ und die
Bedeutung eigener Naturerfahrungen für Studierende Lehramt Biologie: Wichtig
ist es mir, eine kritische, distanzierte und differenzierte Sicht der Biologiedidaktik im
Praxiskontext zu fördern. Dazu gehört es, Daten aus den verschiedenen biologischen
oder didaktischen Teilgebieten zu verknüpfen und nicht in „Schubladen“ zu denken
(Leitziel des „inklusiven Denkens“, vgl. Kap. 2.8). Auch sind stets Alltagserfahrungen
und Informationen aus anderen Quellen (z.B. aus Fernseh-Naturfilmen) als Prüfstein
für die gelernte Theorie zu einzubringen. Querverbindungen zu Erfahrungen des
täglichen Lebens vermitteln zugleich schon im Eigen-Studium wichtige Grundlagen
für später, für den Bezug zur Lebenswirklichkeit von Schülern.
Dieses eigene Querdenken ist überdies die Voraussetzung dafür, Schüler zum
unbequemen, aber förderlichen kritischen Denken anzuregen. Ein solches Denken in
Vernetzungen wird heute vielfach als Gebot der Stunde gesehen (vgl. den Buchtitel
„Vernetztes Denken“ bei VESTER, 1991, der aber schon in der sprachlichen
Formulierung [gemeint ist „Denken in Vernetzungen“!] die Begrenztheit aufzeigt).
Diese Vorlesung soll somit dafür sensibilisieren, immer wieder zu fragen, ob man
durch den akademischen Lehrkanon (oder durch Vorurteile) auf eine bestimmte, zu
einseitige Sichtweise festgelegt worden ist. Bei begrenzter Erfahrung ist das schwer zu
erkennen. Eigene Naturerfahrung (im Sinne des selbsttätigen forschend-entdeckenden
Lernens aus eigenem Ansporn) hilft in besonderer Weise, Lücken/ Grenzen im
Lehrkanon aufzuspüren und zu hinterfragen. So sollten Studierende des Faches
Biologie bei jeder Gelegenheit (auch in der Freizeit) mit offenen Augen (und passender
optischer Ausrüstung) in die Natur gehen, sie auf ausgewählten Teilgebieten
eigenständig erforschen (und damit auch vertieft erleben). Derartige biologische (Feld-)
Erfahrungen sind überdies oft schulrelevant und Voraussetzung für einen lebendigen
Biologieunterricht. Das ist schon deutlich von JUNGE (1885, vgl. Kap. 4.4)
herausgestellt worden!
Biologiedidaktik als akademische Disziplin: Biologiedidaktik ist in dieser Vorlesung
auch als akademische Disziplin vorzustellen. Sie war (wie die anderen Fachdidaktiken
auch) bis in die 60er Jahre nur außerhalb der Universitäten, an den
Lehrerakademien/ Pädagogischen Hochschulen und in der Lehrerfortbildung, etabliert
und ist daher an der Universität eine relativ junge, dynamische Arbeitsrichtung, im
Kern mit angewandter Fragestellung. Sie wird daher von den Vertretern der „reinen“
biologischen Diziplinen noch keineswegs voll akzeptiert, sie ist auch in ihrem
akademischen
Selbstverständnis
noch
nicht
gefestigt
und
von
einem
Meinungspluralismus geprägt. Das hatte auch die 11. Zweijahres-Tagung der
Biologiedidaktiker, die wir im September 1997 hier in Essen ausgerichtet hatten,
deutlich gemacht (BAYRHUBER et al. 1999):
Leitziel der Vorlesung: Diese Vorlesung faßt den  gesicherten Lehrkanon der
Biologiedidaktik eher knapp und verweist zur Ergänzung auf ein Lehrbuch nach
eigener Wahl (wie EKR 1998). Sie will vielmehr den Meinungspluralismus der Disziplin
aufzeigen und Hilfe für eine kritische Bewertung geben, insbesondere das traditionell
Bewährte den eher modischen Zeitströmungen gegenüberstellen und die aktuellen
Herausforderungen deutlich machen. Dabei kann ich auf 35jährige didaktische
Erfahrungen zurückgreifen: In der Schule (Studienrat in den 60ern in Kiel), am
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Kap. 0: Ziele der Vorlesung. Kap. 1: Begriff Biologiedidaktik
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didaktischen Forschungsinstitut (IPN in Kiel in der Gründungsphase 1968-70) und als
Hochschullehrer für Biologie und ihre Didaktik (seit 1970 in Flensburg, seit 1978
Lehrstuhl in Bonn und seit 1990 in Essen) und auf mehr als ein halbes Jahrhundert
intensive Freilandbiologie vor allem an Gewässern aller Art (Forschungsschwerpunkt
Ökologie der Libellen und ihrer Habitate und Ökosystem Teich/See als Lehrbeispiel)
zurückgreifen.
Der Stellenwert mancher Inhalte dieser Vorlesung wird demgemäß teilweise erst im
Hauptstudium, oft auch erst im Referendariat deutlich werden. Sollte das zu Motivationsproblemen
führen, müssen Sie, die Sie Sich jetzt ja von der Schülerperspektive lösen und der Lehrerperspektive
zuwenden, damit für sich fertig werden. Die Prüfungs- und Studienordnungen lassen uns leider keine
andere Wahl des Lehrangebotes.
Die Vorlesung wurde schrittweise auf die Zielvorstellungen zur Biologiedidaktik
als Bereich der Lehramts-Studiengänge SI/II in NRW umgestellt. Mit dieser Fassung
wurde das konsequent zum Abschluß gebracht. Die Vorlesung gliedert sich daher
(nach der Begriffsklärung und der akademischen Institutionalisierung der
Biologiedidaktik nebst des akademischen Selbstverständnisses der Disziplin) in die
Hauptabschnitte Unterrichtsziele, Allgemeine und Spezielle Biologiedidaktik sowie
Methodik des BU (als Voraussetzung für die Schulpraktischen Studien). Abschließend
folgt die Geschichte des BU, die die wechselhafte Entwicklung der heutigen
Vorstellungen aufzeigen soll. Der Anhang gibt einen ersten Zugang zu den
didaktischen Handbüchern und Zeitschriften (als Übersicht der Themen von
Themenheften).
Eigene Skripte werden zu den Hauptseminaren „Didaktik der Evolutionsbiologie
bzw. der Ökologie (LA SII)“ semesterweise erstellt.
Literatur:
BAYRHUBER, H., K.ETSCHENBERG, U.GEBHARD, K-H.GEHLHAAR, R.HEDEWIG, M.HESSE, S.KLAUTKE, R.KLEE,
J.MAYER, M.PRENZEL, E.G.SCHMIDT (Hrsg.): Biologie und Bildung. 11. Int. Tagung Sektion
Biologiedidaktik im VDBiol Sept. 1997 in Essen. IPN, Kiel 1998 (real Mitte 1999).
BERCK, K-H.: Biologiedidaktik. Grundlagen und Methoden. UTB 8175. Wiebelsheim, Quelle & Meyer
1999.
FEY, M.: Biologie am Bach. Praktische Limnologie für Schule und Naturschutz. Biologische Arbeitsbücher
48, Quelle & Meyer, Wiesbaden 1996.
JUNGE, F.: Der Dorfteich als Lebensgemeinschaft, Lipsius & Tischer, Kiel/Leipzig 1885. Nachdruck der 3.
Aufl. (1907) mit einer Einleitung von G.TROMMER & W.RIEDEL (Hrsg., Vorwort W.JANßEN), Lühr &
Dircks, St.Peter-Ording 1995.
MSWWF (Ministerium für Schule & Weiterbildung, Wissenschaft & Forschung) NRW (Hrsg.): Ausbildung
der Lehrerinnen und Lehrer in Nordrhein-Westfalen. Kamp, Bochum (unveränderter Nachdruck)
1997.
VESTER, F.: Leitmotiv vernetztes Denken; für einen besseren Umgang mit der Welt. Heyne TB, München,
2.Aufl. 1991 (= 2.Aufl. 1989).
WAGENER, A.: Biologie unterrichten. Ein fachdidaktisches Arbeitsbuch. Quelle & Meyer, Heidelberg 1992.
WILHELMI, V.: Didaktik und Methodik der Umwelterziehung, eine praxisorientierte Gesamtkonzeption. Mitt.
Pollichia 80: 347-380 (1993).
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Kap. 0: Ziele der Vorlesung. Kap. 1: Begriff Biologiedidaktik
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Der Begriff „Biologiedidaktik“
1.1 Definition und Untergliederungen des Begriffs „Biologiedidaktik“
Das Wort Didaktik leitet sich her von griechisch didaskein im Sinne von lehren,
belehren, unterweisen, jemanden unterrichten lassen; als Substantiv entsprechend:
Lehrer, Belehrung, Lehrtätigkeit, Unterricht, Schule, Lehrer. Das Wort hat so einen
weiten Bedeutungsbereich. In den Erziehungswissenschaften wird der Begriff Didaktik
unterschiedlich gefaßt.
Hier wird Didaktik verstanden als
Wissenschaft vom Lehren und Lernen.
Hier im Kontext der Lehramtsstudiengänge wird Didaktik auf die entsprechende Stufe an
Allgemeinbildenden Schulen als Adressatengruppe eingeschränkt. Hochschuldidaktik wird also ebenso
ausgeschlossen wie beispielsweise außerschulische Umwelterziehung. Statt des Begriffs Didaktik wurde
früher in verschiedenen Bereichen der Begriff Pädagogik benutzt. Er hat sich an einigen Stellen noch
gehalten (z.B. Museums-, Zoopädagogik, Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften [IPN] in
Kiel).
Biologiedidaktik im Sinne dieser Vorlesung ist damit
die Wissenschaft vom Lehren und Lernen im Biologieunterricht
in den Sekundarstufen I/II des Allgemeinbildenden Schulwesens.
Damit blieben hier die außerschulischen Unterrichts- und Bildungsmöglichkeiten zur
Biologie (wie im Fernsehen, durch Sachbücher, in Biologischen Stationen oder
Museen) außer Betracht, es sei denn sie werden in Verbindung mit dem o.g.
Schulunterricht genutzt. Ein besonderes Feld ist die Werbung (z.B. mit Tieren oder
Naturerlebnissen), sie hat ähnliche Paradigmen, aber völlig andere Ziele (kommerzielle
Ziele statt der Bildungsziele, die höchstens als Mittel zum Zweck eingesetzt werden,
z.B. bei der Förderung von Naturfilmen im öffentlich-rechtlichen Fernsehen).
Die Begriffe „Didaktik und Methodik“ des Biologieunterrichts:
(Biologie-) Didaktik (i.w.S.) wird gegliedert in:
 (Biologie-) Didaktik i.e.S. als Theorie der Bildungsinhalte,
d.h. Theorie der Bildungsziele, des Bildungswertes, der Bildungsinhalte
und der Bildungsbedingungen der Biologie (im o.g. Unterricht).
Didaktik i.e.S. kann damit schlagwortartig als Diskussion der Kritierien der
Stoffauswahl charakterisiert werden.
 Methodik des (Biologie-) Unterrichts als Unterrichtstechnologie
d.h. Technologie der Planung, Durchführung und Erfolgskontrolle
konkreter Unterrichtsstunden (oder-stundenkomplexe).
Hinweis: In der ehemaligen DDR wurde der Begriff (Biologie-) Methodik (i.w.S.) genau
umgekehrt als Oberbegriff benutzt.
Didaktik im o.g. Sinne wäre damit die eher akademische Disziplin, Methodik das
Tagesgeschäft des Lehrers. In der Praxis ergeben sich jedoch vielfältige Verzahnungen.
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Kap. 0: Ziele der Vorlesung. Kap. 1: Begriff Biologiedidaktik
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Allgemeine und Spezielle Biologiedidaktik: Nach der Lehramts-Prüfungsordnung
(LPO) gliedert sich der (Pflicht-) Bereich E „Biologiedidaktik“ des Hauptstudiums in die
Teilgebiete E 1 „Allgemeine Biologiedidaktik“ und E 2 „Spezielle Biologiedidaktik“.
Diese Teilgebiete sparen eigentlich die Methodik des BU im vorstehenden Sinne aus
(sie kommt im Hauptsstudium vor allem in den Schulpraktischen Studien zur
Anwendung). Sie sind daher im Kern eine Untergliederung der Didaktik i.e.S. im
vorstehenden Sinne. Wie schon in den Vorbemerkungen gesagt, wird die
Untergliederung in Allgemeine und Spezielle Biologiedidaktik von den Lehrbüchern zur
Biologiedidaktik (fast) nicht angenommen; ihre Autoren kommen auch nicht aus
unserem Lande NRW.
Die Spezielle Biologiedidaktik ist dabei die Didaktik der biologischen Disziplinen
oder der Kursthemen im BU (wie Ethologie oder Ökologie in einer bestimmten
Jahrgangsstufe und Schulart; auszugehen ist von Zielsetzungen, davon herzuleiten
sind die Stoffauswahl und -anordnung, die Möglichkeiten praktischen Arbeitens, der
Medieneinsatz etc.). Die Spezielle Biologiedidaktik ist damit auf die Umsetzung von
Biologie im BU ausgerichtet und daher mit der Methodik verzahnt. Spezielle
Biologiedidaktik wird oft mit Biologiedidaktik i.e.S. insgesamt identifiziert (vgl. Kap. 2)
und an den Anfang der Vorlesung gestellt. BERCK (1999: 168) ersetzt den
Begriff(snamen) „Spezielle Biologiedidaktik“ durch den Begriff(snamen) „kognitive
Unterrichtsprinzipien“ und den der „Allgemeinen Biologiedidaktik“ durch „formale
Unterrichtsprinzipien“; diese Ausdrücke assozieren jedoch einen anderen Kontext (wie
zum Unterrichtsprinzip des Exemplarischen: Kap. 2) und führen daher leicht zu
Mißverständnissen; sie werden daher hier nicht verwendet.
Die Allgemeine Biologiedidaktik befaßt sich mit (kursthemen-) übergreifenden
Begriffen, Klassifikationen und Fragen, z.B. mit dem Begriff „Medien im BU“ oder
mit „Biologischen Arbeitsweisen im BU“ (wie biologische Experimente im BU). Sie
erarbeitet z.B. Charakteristika und Klassifikationen dieser Begriffe, ordnet dabei oft
nach formalen Kriterien, also nicht nach funktionalen Kriterien (wie Einsatz im
konkreten Unterricht). Zur Allgemeinen Biologiedidaktik (zur Benennung mit
„formalen Unterrichtsprinzipien bei BERCK 1999 s.o.) gehört auch die Geschichte des
BU und seiner Schwerpunktsetzungen in den verschiedenen Epochen oder die
Curriculum-Theorie (angewendet auf den BU). Bei der Klassifikation von
Unterrichtsverfahren ergibt sich eine Verzahnung mit der Methodik. Insgesamt
gesehen vermittelt die Allgemeine Biologiedidaktik mehr den geistigen Hintergrund für
den BU. Die Beziehung von Biologiedidaktik und Erziehungswissenschaften wird hier
mit einbezogen.
Spezielle und Allgemeine Biologiedidaktik sind damit zwei Achsen (Dimensionen) des
gleichen Feldes, bestimmen also unterschiedliche Zugangsrichtungen zu dem gleichen
Phänomen. Nicht einfach zuzuordnen sind die Erziehungsaufgaben im BU (wie
Gesundheits-, Umwelterziehung) oder auch die Lernzieltaxonomien und die Fragen der
Evaluation von BU. Das gleiche gilt für Untersuchungen zu Motivationen und
Einstellungen von Schülern in Bezug auf Biologieunterricht.
Wie schon vorstehend ausgeführt, gibt diese Grundvorlesung vor allem eine
Einführung in die Allgemeine Biologiedidaktik.
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1.2
Grundlegende Literatur zur Biologiedidaktik allgemein
1.2.1 Lehrbücher für die Biologiedidaktik insgesamt
Jeder Lehramtsstudent sollte unbedingt eine Didaktik zu seiner ständigen Verfügung
haben, um jederzeit zu Begriffen, Inhalten, Gliederungen und anderen Stichpunkten
nachschlagen zu können.
Diese einführende Vorlesung setzt diese Nachschlagemöglichkeit voraus und
versucht vor allem, aktuelle Blickrichtungen, Interpretationen strittiger Fragen und
Schwerpunkte herauszustellen, will also eine kritische Lesehilfe für die gängigen
Lehrmeinungen vermitteln und die Belange des Berufsfeldes aus der Sicht der
1. Phase der Lehrerausbildung herausstellen.
Im nachstehenden Text werden diese Werke mit Autor und Jahr zitiert und nicht
in die kapitelweisen Literatur-Übersichten aufgenommen.
Als Lehrbuch wird besonders empfohlen:
ESCHENHAGEN, D., U.KATTMANN & D.RODI (Begründer), U.KATTMANN (aktueller Hrsg.):
Fachdidaktik Biologie. Aulis, Köln, 1 Aufl. 1983, 2. Aufl. 1993, unveränderter
Nachdruck 1996, Neubearbeitung 1998
[im Skript zitiert als EKR mit dem betr. Jahr].
Alternativen sind:
BERCK, K-H.: Biologiedidaktik. Grundlagen und Methoden. UTB 8175. Quelle & Meyer,
Wiebelsheim 1999.
KILLERMANN, W.: Biologieunterricht heute. Eine Didaktik für Grundschule und
Sekundarstufe I. Auer, Donauwörth, 9. Aufl. 1991.
STAECK, L.: Zeitgemäßer Biologieunterricht. 1. Aufl. Metzler, Stuttgart, 1975, 3. Aufl.
1987; Cornelsen, Berlin, 5. Aufl. 1995.
Den unmittelbaren Bezug zur Natur im Unterricht betonen besonders:
STICHMANN, W.: Biologie. Didaktik, Schriftenreihe für den Unterricht an der Grund- &
Hauptschule. Päd.Verlag Schwann, Düsseldorf, 1970, 2. Aufl. 1973.
VERFÜRTH, M.: Kompendium Didaktik Biologie. Eine Biologiedidaktik für naturnahen
Unterricht von der Vorschule bis zur Sekundarstufe II. Ehrenwirth, München 1987.
Sehr anregend und als Ergänzung zu empfehlen ist:
ELLENBERGER, W. (Hrsg.): Ganzheitlich-kritischer Biologieunterricht. Für das Leben
lernen. Cornelsen, Berlin 1993.
Zu nennen sind auch die Klassiker unter den (Nachkriegs-) Biologie-Didaktiken, die
zum Nachschlagen (bei zeitlosen Themen) sehr empfohlen werden:
SIEDENTOP, W.: Methodik und Didaktik des Biologieunterrichts. Quelle & Meyer,
Heidelberg, 1964, 4.Aufl. 1972.
GRUPE, H. (jun.): Biologie-Didaktik. Auswahl der Lehrinhalte und Gestaltung des
Unterrichts. Aulis/ Deubner, Köln, 1971, 4.Aufl. 1977.
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1.2.2 Fachzeitschriften für die Biologiedidaktik insgesamt
(Handbücher und Fachzeitschriften zur Speziellen Biologiedidaktik s. Kap. 3, zu
Richtlinien/ Lehrplänen s. Kap. 2).
ZfDN: Zeitschrift für Didaktik der Naturwissenschaften. Biologie, Chemie, Physik.
5. Jahrg. 1999. Zeitschrift für die (akademisch etablierte) Didaktik der
Naturwissenschaften aus dem IPN Kiel (ab 2000 als Internet-Druck).
MNU: Der mathematische und naturwissenschaftliche Unterricht;
54. Jahrg. 2001 (Organ des Vereins zur Förderung des MNU; Jahrestagungen jeweils in
der Osterwoche an wechselnden Orten, die 92. Hauptversammlung 2001 in Köln).
PdN-Bio S (ab Jg. 49, Heft 7, Okt 2000 unter dem neuen Namen): Vereinigung von PdB und
Bio S.
Ausgelaufen oder umgestellt sind:
BU Der Biologieunterricht. 1 (1965) - 20 (1984). Klett, Stuttgart. Jeweils 4 Hefte (oft unter einem
Thema) je Jahrgang, die Zeitschrift wurde leider ein Opfer der Ökonomie, vieles ist aktuell
geblieben (Themenübersicht im Anhang 3).
BioS Biologie in der Schule; 49. Jahrg. 2000. Volk und Wissen-Verlag (früher Ost-Berlin), jetzt bei
Cornelsen, Berlin. Seit der Wende sehr gewandelt und ansprechend gestaltet, einzige Zeitschrift
zur Biologiedidaktik für alle Schulstufen, in der ohne Themenbindung die aktuellen Fragen zur
Sprache kommen. Mit Heft 3/ 2000 ging die Eigenständigkeit verloren; ab Jg. 49, Heft 4 (Okt.
2000) vereinigt mit PdB (Praxis der Naturwissenschaften/ Biologie, ab Jg. 49, Heft 7) unter dem
Namen Praxis der Naturwissenschaften/ Biologie in der Schule:
NiU Naturwissenschaften im Unterricht, Teil B – Biologie.
Zeitschrift für die Unterrichtspraxis in der S I, zahlreiche Themenhefte (vgl. Anhang ##).
Ausgelaufen mit dem Jahrgang ###/ 19##.
1.2.3 Tagungsbände der Sektion Biologiedidaktik
im Verband Deutscher Biologen (VDBiol)
Fachtagungen oder Symposien dienen dem raschen Erfahrungsaustausch zwischen
den Wissenschaftlern und Anwendern. Sie ermöglichen den direkten Kontakt der
Fachkollegen und (im Anschluß an Vorträge bzw. bei den Poster-Präsentationen) eine
direkte Diskussion der vorgestellten Ergebnisse. Sie sind daher für die
Kommunikation innerhalb der Wissenschaft unersetzlich. Die Vorträge/ Poster werden
üblicherweise in Tagungsbänden rasch publiziert.
Die Symposien der Sektion Biologiedidaktik im Verband Deutscher Biologen
(VDBiol) sind d i e Fachtagungen der deutschsprachigen Biologiedidaktiker. Sie
werden im Zweijahresrhythmus an wechselnden Orten [örtlicher Organisator in der
nachstehenden Übersicht in Klammern] mit wechselnden Schwerpunkten
veranstaltet. Die Tagungsbände haben wechselnde Herausgeber und geben einen
guten Überblick der jeweils aktuellen Fragestellungen zur Biologiedidaktik. 1997
haben wir mit unserer kleine Arbeitsgruppe die Tagung hier in Essen ausgerichtet
(BAYRHUBER et al. 1999). Das Tagungsmotto „Biologie und Bildung“ galt dem Ringen um
die Aktualisierung der Bildungswerte und ihrer Umsetzung im BU. Hinzu kam der
örtliche Tagungschwerpunkt „Biologie im Ballungsraum“. Er sollte die Chancen für
einen lebendigen Biologieunterricht im Freiland im Ballungsraum aufzeigen. Das
Symposium „Kognitive und motivationale Dimensionen des Biologieunterrichts“ stellte
die von der DFG geförderten Projekte zur empirischen (statistisch gesichertern)
Untersuchung von biologischen Kenntnissen und Motivationen von Schülern im BU
vor und war damit das Forum der empirischen Lehr- & Lernforschung der
akademischen Biologiedidaktik.
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XI. Tagung der Sektion
Biologie-Didaktik im Verband
deutscher Biologen,
Universität GH Essen,
14.09. - 19.09.1997:
Biologie und Bildung
Neben dem Tagungsmotto
mit den Symposien
Biologieunterricht
im Ballungsraum
und
Kognitive
und motivationale
Dimensionen des BU
Die Symposien der Sektion Biologiedidaktik im VDBiol hatten ihre Vorläufer in
den Tagungen der Biologiedidaktiker Deutschlands. Deren 4. Tagung wurde 1973 in
Schwäbisch Gmünd durch den Kollegen RODI ausgerichtet. Erstmals gab es einen
Tagungsband. Auf dieser Tagung wurde die Sektion begründet, sie war aber erst zur
nächsten Tagung (bei Kiel 1977) auch juristisch gesichert. So wurde ursprünglich die
Tagung in Schwäbisch Gmünd (sachgerecht, aber juristisch nicht korrekt) als erste
Tagung der Sektion, der Tagungsband als erster der Reihe gezählt (in der
nachfolgenden Übersicht ist er daher an erster Stelle aufgeführt), später setzen sich
die Formalisten mit dem Beginn der Zählung erst ab der Kieler Tagung durch.
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Kap. 0: Ziele der Vorlesung. Kap. 1: Begriff Biologiedidaktik
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Übersicht der Tagungen und der Tagungsbände
der Sektion Biologiedidaktik im VDBiol:
1973: Schwäbisch Gmünd [RODI, PH am Ort];
(4. Tagung des Vorläufers der Sektion).
RODI, D. (Hrsg.): Biologie und curriculare Forschung. Aulis, Köln 1975.
1977: Marina Wendtorf bei Kiel [EULEFELD, IPN Kiel]
(1. Tagung der Sektion im formaljuristisch korrekten Sinne).
EULEFELD, G. & D.RODI (Hrsg.): Biologielehrerausbildung. Aulis, Köln
1978.
1979: Bad Boll [BAUER, PH & Studienseminar Eßlingen].
RODI, D. & E.BAUER (Hrsg.): Biologiedidaktik als Wissenschaft.
Aulis, Köln 1980.
1981: Hofgeismar [HEDEWIG GH Kassel].
HEDEWIG, R. & D.RODI (Hrsg.): Biologielehrpläne und ihre Realisierung.
Aulis, Köln 1982.
1983: Berlin [STAECK, TU am Ort].
HEDEWIG, R. & L.STAECK (Hrsg.): Biologieunterricht in der Diskussion.
Aulis, Köln 1984.
1985: Loccum [KNOLL, Uni Hannover].
HEDEWIG, R. & J.KNOLL (Hrsg.): Biologieunterricht außerhalb des
Schulgeländes. Aulis, Köln 1986.
1987: Iserlohn [STICHMANN, Uni Dortmund].
HEDEWIG, R. & W.STICHMANN (Hrsg.): Biologieunterricht und Ethik.
Aulis, Köln 1988.
1989: Hersching [KILLERMANN, Uni München].
KILLERMANN, W. & STAECK, L. (Hrsg.): Methoden des Biologieunterrichts.
Aulis, Köln 1989.
1991: Bad Zwischenahn [ENTRICH, Uni Bremen].
ENTRICH, H. & L.STAECK (Hrsg.): Sprache und Verstehen im
Biologieunterricht. Leuchtturm, Alsbach 1992.
1993: Ludwigsfelde [GRÖNKE; PH/Uni Potsdam].
BAYRHUBER, H. et al. (Hrsg.): Interdisziplinäre Themenbereiche
und Projekte im BU. IPN, Kiel 1994.
1995: Weilburg/Lahn [KLEE, Uni Gießen].
BAYRHUBER, H. et al. (Hrsg.): BU und Lebenswirklichkeit.
IPN, Kiel 1997.
1997: Essen [SCHMIDT, Uni am Ort].
BAYRHUBER, H. et al. (Hrsg.): Biologie und Bildung. IPN, Kiel 1999.
1999: Salzburg (UNTERBRUNNER, Uni am Ort).
BAYRHUBER, H. et al. (Hrsg.): Lernen im Biologieunterricht.
(Zusammenfassungen der Vorträge); Uni Salzburg 1999.
(Tagungsband mit ausgewählten Beiträgen erscheint gesondert!).
Lehrstuhl Prof.em. Dr. rer. nat. Eberhard G. SCHMIDT Universität Essen, FB 9:
Grundvorlesung BIOLOGIEDIDAKTIK, Bearbeitungsstand vom 20.1.2001
Kap. 0: Ziele der Vorlesung. Kap. 1: Begriff Biologiedidaktik
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1.3
Institutionalisierung der Biologiedidaktik
Biologiedidaktik war noch im vorigen Jahrhundert von (begnadeten) Lehrern, also
außerhalb der etablierten Wissenschaften, vorangetrieben worden (vgl. Kap. 6). Für die
Volksschullehrer waren die Seminare (später Pädagogische Akademien und dann
Pädagogische Hochschulen) Stätten (biologie-) didaktischer Lehre und (einphasiger)
Lehrer-Ausbildung. In der Gymnasiallehrer-Ausbildung an der Universität war die
Biologiedidaktik nicht vorgesehen. Dafür gab es hier das zweijährige Referendariat,
eine schulpraktische 2. Ausbildungsphase am Studienseminar mit fachkundiger
Anleitung/
Unterrichtung
durch
besonders
qualifizierte
Fachleiter
(am
Studienseminar) und Mentoren (als Betreuer an den Schulen). Dazu gehörten
regelmäßige Lehrproben (oft an fremden Schulen, vor den anderen Referendaren des
Studienseminars und dem Fachleiter mit ausgiebigen und nicht immer erfreulichen
Nachbesprechungen) und eine schulpraktische 2. Staatsexamensarbeit.
Seit den 60er Jahren (beschleunigt mit der Integration der Pädagogischen
Hochschulen in die Universitäten in den meisten Bundesländern, Ausnahme z.B.
Baden-Württemberg) etablierten sich die Fachdidaktiken als akademische Disziplin an
den Universitäten mit Promotions- und Habilitationsrecht, die Fachdidaktik wurde
fester Bestandteil auch des Studienganges Gymnasial-/ SII-Lehrer. Die
schulpraktische Ausbildung blieb eine eigenständige 2. Ausbildungsphase an den
Studienseminaren dieses Studienganges, bei den anderen Lehrämtern wurde sie neu
eingerichtet.
Ansätze zu einer einphasigen Lehrerausbildung wurden in der Bundesrepublik
eingestellt: Ihre Erprobung war an „Reformhochschulen“ angesiedelt worden und litt
unter zu starken Kürzungen der Ausbildungsdauer sowie an einer kritischen
Einstellung zur Leistung. Die bewährte einphasige Lehrerausbildung der DDR wurde
ein Opfer der Wende. Jetzt gibt es in NRW wieder Reformvorstellungen in diese
Richtung.
So haben wir derzeit ein Nacheinander von akademisch orientierter Fachdidaktik
an der Universität in der 1. Phase und von schulpraktischer Ausbildung am
Studienseminar in der 2. Phase der Lehrerausbildung, dem Referendariat. Die
Studienseminare sondern sich leider von der Fachdidaktik an der Universität in der
Regel deutlich ab. Auch die unterrichtspraktische Hausarbeit zum 2. Staatsexamen
wird allein von den Studienseminaren betreut, fachdidaktische Innovationen in diesen
Arbeiten werden damit leider kaum einmal publiziert, leiden auch oft unter der
Hochschulferne der Seminare. Die Biologiedidaktik an der Universität sollte die
Verbindung vom Fachstudium Biologie zum Berufsfeld Biologie als Schulfach
herstellen und dazu beitragen, die Kluft akademischer Lehre und schulischer Praxis
zu mindern. Für die Biologiedidaktik hier an der Universität bedeutet diese
Abkopplung von der Schulpraxis, daß vornehmlich die Prinzipien der Umsetzung von
Biologie in den Schulstoff im Fach Biologie (Kriterien der Stoffauswahl, vgl. das
Stichwort „Didaktische Rekonstruktion“, Kap. 3) deutlich zu machen sind. Sie richten
sich nach den Zielen des jeweiligen Unterrichts und nach den jeweiligen, konkreten
Unterrichtsbedingungen. Man kann also keine allgemein gültigen Rezepte erlernen,
sondern nur allgemeine Prinzipien und Denkansätze, aus denen heraus im Einzelfall
die Optimierung anzustreben ist. Das entspricht den Prinzipien der Berufsausbildung
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Grundvorlesung BIOLOGIEDIDAKTIK, Bearbeitungsstand vom 20.1.2001
Kap. 0: Ziele der Vorlesung. Kap. 1: Begriff Biologiedidaktik
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in anderen akademischen Disziplinen (wie bei Betriebswirten, Juristen oder
Medizinern).
Die Betreuung und Ausbildung der Studienreferendare in den Studienseminaren
NRW wird leider in NRW mit einer Neufassung der Ausbildungsordnung
zurückgefahren. Die Referendare erhalten damit zwar mehr Freiraum, mehr
Selbständigkeit und mehr Eigentätigkeit; das Ministerium spart dadurch Stellen ein
und nimmt die Gefahr des Dilettantismus in Kauf.
Biologiedidaktik ist aber in den letzten 3 Jahrzehnten (wie die anderen
Fachdidaktiken auch) zu einer eigenständigen akademischen Disziplin mit eigenen
Denk- und Forschungsansätzen (Paradigmen) geworden. Diese müssen nicht
unbedingt hilfreich für die Unterrichtspraxis sein, der angehende Lehrer muß aber
von ihnen gehört haben und sollte sie auch für sich beurteilen bzw. bewerten können.
Bei einer so jungen akademischen Disziplin ist auch vieles noch nicht zum Lehrkanon
gefestigt, manches wird kontrovers gesehen. Die Vorlesung soll helfen, hier Spreu (i.S.
von Modischem) von Weizen (i.S. von bleibend Wertvollem) zu trennen, und damit zum
kritischen Aufnehmen der Fachliteratur anregen. Wertvoll ist dafür auch ein
historischer Überblick der Ziele und der Schwerpunkte des Biologieunterrichts in der
Schule, der am Schluß der Vorlesung angefügt wird.
Literatur:
EULEFELD, G.& D.Rodi (Hrsg.): Biologielehrer-Ausbildung. Bericht Tagung Sektion Fachdidaktik VDBiol
& IPN Wendtorf b. Kiel 1977. Aulis/ Deubner, Köln 1978.
1.4
Das Institut für die Pädagogik
der Naturwissenschaften (IPN) an der Universität Kiel
Es gibt in Deutschland nur ein überregionales Forschungsinstitut zur Didaktik der
Naturwissenschaften. Es ist das Institut für die Pädagogik der Naturwissenschaften
(IPN) an der Universität Kiel. Es wurde 1966 mit Mitteln aus der Stiftung
Volkswagenwerk gegründet (Leitung der Physikdidaktiker Prof. Dr. HECHT) und
vereinte die Abteilungen Physik-, Chemie-, Biologiedidaktik (Leiter Prof. Dr. G.
SCHAEFER ab 1969) mit den Abteilungen Erziehungswissenschaften und PädagogischPsychologische Methodenlehre (nebst Datenverarbeitung). Aufgabe war zunächst vor
allem die Entwicklung von Curricula zu den Naturwissenschaften in der SI nach den
Kriterien der Curriculum-Theorie (vgl. Kap. 6), später erweiterte sich das Spektrum.
Das IPN wurde zu einer Bund-Länder-Einrichtung der BR Deutschland (vgl. FREY
1980, HECHT 1986, SCHROOTEN 1971), seine Beiträge zur Biologiedidaktik sind eine
interessante Facette im breiten Spektrum der Hochschuldidaktik. Hinsichtlich der
Kontakte zu internationalen Einrichtungen hat das IPN ein herausragendes
Engagement. Nach den Curriculum-Konstruktionen der 60er und 70er Jahre liegt der
Forschungs-Schwerpunkt nun maßgeblich auf der empirischen Lehr-/ Lernforschung
(Kap. 1.5).
Literatur:
FREY, K.: Forschungsplanung am IPN. IPN, Kiel 1980.
HECHT, K.: Meine Erinnerungen an die Vor- und Frühgeschichte des IPN. IPN, Kiel 1986.
SCHROOTEN, G. (Hrsg.): IPN-Curriculum-Entwicklung. Themenheft BU 7 (4). Klett, Stuttgart 1971.
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Kap. 0: Ziele der Vorlesung. Kap. 1: Begriff Biologiedidaktik
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1.5
Aktuelle Forschungsschwerpunkte
der Biologiedidaktik in Deutschland
Die klassischen Forschungschwerpunkte der Biologiedidaktik in Deutschland
entsprechen den Aufgaben der Biologiedidaktik. Im Mittelpunkt standen:

Diskussion der Klassifikationen von Grundbegriffen (Allgemeine
Biologiedidaktik) vor allem in den Lehrbücheren und in Zeitschriftenaufsätzen/
Tagungsbeiträgen.

Diskussion der Bildungsziele und Stoffpläne für den BU.

Aufarbeitung von Materialien zur Speziellen Biologiedidaktik (wie
Schulversuche oder Medien) und Entwicklung von Unterrichtseinheiten.
Diese Materialien und Unterrichtseinheiten waren aber i.a. nicht auf eine ganz
konkrete Situation spezifiziert, sondern so gehalten, daß sie vom Fachlehrer an seine
konkrete Unterrichtsplanung angepaßt werden mußten, ihm aber Anregungen gaben
und aufwendige Vorbereitungs- und Entwicklungsarbeit abnahmen. Damit wurden sie
der Individualität eines jeden Unterrichts gerecht.
Mit der Reformperiode im Zeichen der Curriculumstheorie in den 70er Jahren
(vgl. Kap. 6.11) sollte die Wissenschaftlichkeit der Biologiedidaktik durch eine
statistische Sicherung (im Sinne der Testtheorie) der Ergebnisse deutlich gemacht
werden. Das erste wissenschaftliche Großinstitut in Deutschland, das IPN in Kiel (s.
Kap. 1.4), legte dementsprechend die Erprobung/ Evaluierung von CurriculumKonstruktionen so an, daß etwa 30 Klassen mit zusammen etwa 1000 Schülern
einen weitgehend genormten Unterricht erhielten, um der Testtheorie zugenügen. Die
Erprobungen dienten dann auch vor allem der Erprobung der Vor- und Nachtests,
nicht einer fortschreitenden Verbesserung der Unterrichtsinhalte. Die IPNUnterrichtseinheiten Biologie waren daher trotz des immensen Aufwandes für ihre
Entwicklung und vor allem für ihre Evalutation für den Fachlehrer nicht sonderlich
dienlich.
Aktuell sind Projekte zur empirischen Lehr-/ Lernforschung in der
Biologiedidaktik. Im Mittelpunk steht die statistisch gesicherte Analyse von Vor-,
Einstellungen/ Motivationen oder dem Wissensstand. Inzwischen hat Biologiedidaktik
damit auch Anteil an der Förderung durch die DFG, obwohl hier die
Wissenschaftlichkeit gewissermaßen von der Testpsychologie „geborgt“ wird und der
Transfer auf die Anwendung auf den täglichen Unterricht kaum möglich ist. Einige
Beispiele werden nachstehend spezifiziert.
Diese aktuellen Forschungsschwerpunkte der Biologiedidaktik spiegelten sich auch
gut in den Symposien der Biologiedidaktik-Tagung in Essen im September 1997
wieder (BAYRHUBER et al. 1999):

Biologie und Bildung (als Motto der Tagung insgesamt, nach Stufen getrennt
und jeweils untergliedert in „bildungstheoretische Grundlagen“, „fachdidaktische
Konzepte“ und „Praxisbeispiele“)

Biologie im Ballungsraum (mit Vorlage praktischer Konzepte), hierzu auch die
Exkursionen an die Ruhr (Essen/ Mülheim einschließlich der Arbeit im Haus
Ruhrnatur), zur BUGA Gelsenkirchen („Grünes Klassenzimmer“) und zum Zoo
Wuppertal (Zooschule) sowie ein Praktikum „Ökologie am Uniteich“.
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
„Kognitive und motivationale Bedingungen des BU“ (Vorstellung der aktuellen
DFG-Projekte im Sinne statistisch gesicherter Erhebungen dazu).
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Empirische Forschung zum Schüler im Biologieunterricht (Lehr-Lern-Forschung):
In der Biologiedidaktik sind statistische Erhebungen von Einstellungen, Interessen,
Motivationen oder der Einschätzungen des Lernklimas zu einem wesentlichen
Bestandteil von Forschungsprogrammen verschiedener Arbeitsgruppen geworden
(empirische Unterrichtsforschung; Tab. ##; Abb. ##, ##). Die Untersuchung der
Assoziationsprofile zu biologischen Begriffen (ehem. Arbeitsgruppe SCHAEFER in
Hamburg) wird im Kap. 3.4, Sprache) behandelt. Die Arbeitsgruppe des leider früh
verstorbenen Kollegen LÖWE, Heidelberg, ist der Frage der biologischen Interessen von
Schülern (z.B. der Unterschiede nach Schularten und Geschlecht oder ihrem Wandel
mit dem Alter) detailliert nachgegangen (vgl. LÖWE 1992). Damit erhält die
Biologiedidaktik wertvolle, wenn auch (z.B. hinsichtlich der Übereinstimmung von
Äußerung im Fragebogen und tatsächlichem subjektivem und objektivem Interesse
oder der Übertragbarkeit) im einzelnen zu hinterfragende Informationen. Im folgenden
werden einige Beispiele an Hand von Grafiken etc. gegeben:
Tab. ##: I n t e r e s s e n b e f r a g u n g (aus EULEFELD u.a. 1974: 55, Frage 2)
Frage 2: Was meinst Du zu der Darstellung von Beziehungen und Vorgängen mit Hilfe
von Pfeildiagrammen?
a) ### Es ist lustig, daß man z. B. sowohl die Beziehung zwischen Spechten und Käfern mit
Pfeilen darstellen kann als auch die Beziehung zwischen der Dicke der Schnee decke
und der Wärme.
b) ### Ich glaube, daß dies wenig dazu beiträgt, das Geschehen in der Natur deutlich und
verständlich zu machen.
c) ### Ich habe mir kaum Gedanken darüber gemacht, weil ich die Pfeile unanschaulich
und langweilig finde.
d) ### Es hat mich beeindruckt, weil man damit wichtige biologische Beziehungen einfach
darstellen kann.
Wie ersichtlich, stellen die Aussagen a) und d) in Bezug auf das Thema Pfeildiagramme eine
positive Bewertung, die Aussagen b) und c) eine negative Bewertung dar.
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7
normierter Summenscore
6
5
4
3
2
1
0
Zufriedenheit
Jungen (Klasse A)
7
Verständlichkeit/
Anforderungen
thematische Relevanz
Partizipationsmöglichkeiten
Mitarbeit der Klasse
Partizipationsbereitschaf t
Lehrperson (Klasse A)
Mädchen (Klasse A)
normierter Summenscore
6
5
4
3
2
1
0
Zufriedenheit
Jungen (Klasse B)
Verständlichkeit/
Anforderungen
thematische Relevanz
Mädchen (Klasse B)
Partizipationsmöglichkeiten
Mitarbeit der Klasse
Partizipationsbereitschaf t
Lehrperson (Klasse A)
Abb.##: Beispiel für eine Erhebung zur Einschätzung des Lernklimas.
Einschätzung des als real wahrgenommenen Lernklimas durch die Schüler (Säulen) und die
antizipierte Einschätzung der Antworten durch die Lehrperson in zwei Klassen, A (oben) und
B (unten), getrennt nach Jungen, Mädchen und Lehrperson (offenen Kreise/ Rechtecke) für
6 Parameter des Lernklimas (als Mittelwerte aus: BOLTE 1994).
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Kap. 0: Ziele der Vorlesung. Kap. 1: Begriff Biologiedidaktik
0 & 1 — 17
75
69
HK
MN
MN
HK
37
36
32
29
29
23
21
20
21
30
11
24
21
10
7
3
Bio
Erd Ges Mat Che Phy Deu Kun Spo
2. Modelljahr
Bio
Erd Ges Mat Che Phy Deu Kun Spo
3. Modelljahr
Abb. ## : Die am häufigsten genannten Lieblingsfächer während der Schulzeit
(aus MAYER 1993, S. 387: Eingangsfragebogen, Frage 16; 2. Modelljahr 89/90, N=61 100%;
3. Modelljahr 90/91, N=71 100%; Werte in %; durch Mehrfachangaben Werte über 100%).
HK Fächergruppe der traditionell heimatkundlichen Vermittlung von Naturschutzerziehung:
Bio Biologie, Erd Erdkunde, Ges Geschichte. MN Fächergruppe Mathematik und „exakte“
Naturwissenschaften: Mat Mathematik, Che Chemie, Phy Physik. Ohne Bezeichnung Auswahl
anderer Fächer: Deu Deutsch, Kun Kunst, Spo Sport
Literatur:
BERCK, K. & R.KLEE: Interesse an Tier- & Pflanzenarten und Handeln im Natur-/Umweltschutz. Eine
empirische Untersuchung. Lang, Frankfurt/M. 1992.
BOLTE, C.: Motivationale Merkmale des Lernklimas als Entscheidungshilfe für die Nachbereitung, Planung
und Durchführung des (eigenen) Unterrichts; Konzeption und Einsatz von Befragungsinstrumenten
zur Analyse motivialer Merkmale des Lernklimas im Chemieunterricht. MNU 47: 434-440 (1994).
ELLENBERGER, W. (Hrsg.): Ganzheitlich-kritischer Unterricht. Für das Leben lernen. Cornelsen, Berlin
1993.
EULEFELD, G., G.SCHAEFER & K.DYLLA.: Biologisches Gleichgewicht. Unterrichtseinheit für die
Klassenstufen 6-8. IPN-Einheitenbank Biologie, Lehrerheft. Aulis/ Deubner, Köln 1974.
LÖWE, B.: Schülerinteressen und BU; Forschungsansätze und schulpraktische Konsequenzen. PdB 31: 3338 (1982).
LÖWE, B.: Biologieunterricht und Schülerinteresse an Biologie. Dt. Studienverlag, Weinheim 1992.
MAYER, J.: Formenvielfalt im Biologieunterricht. IPN, Kiel 1992.
RODI, D. & E.BAUER (Hrsg.): Biologiedidaktik als Wissenschaft. Bericht über die Tagung der Sektion
Fachdidaktik im VDBiol. in Bad Boll 1979. Aulis/ Deubner, Köln 1980.
ROLBITZKI, D.: Diagnostik der Lern- & Leistungsmotivation im BU. PdB 1982: 53-64 (1982).
WERNER, A. & A.GERHARDT: Schutz der Saumbiotope; Schüler erkunden und dokumentieren
Einstellungen und praktisches Verhalten gegenüber "Unkräutern". NiU-B 32: 406-414 (1984).
ZABEL, E. (Hrsg.): Differenzierter Biologieunterricht im Rahmen der Erneuerung der Schule. Leuchtturm,
Alsbach/Bergstr. 1991.
Lehrstuhl Prof.em. Dr. rer. nat. Eberhard G. SCHMIDT Universität Essen, FB 9:
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1.6
Die biologie-didaktischen Lehrerverbände
Für Biologielehrer ist Biologiedidaktik die Grundlage für ihr Tagesgeschäft, für ihren
Biologieunterricht. Eine Reihe von Biologielehrern ist dabei innovativ und vorbildlich.
Mit der Publikation dieser Erfahrungen und Ergebnisse in den didaktischen
Zeitschriften wird ihre Arbeit zu einem wissenschaftlichen Beitrag zur
Biologiedidaktik. Ein anderes Forum bieten die biologiedidaktischen Vereinigungen
mit ihren Fachtagungen und den Berichtsbänden zu den Tagungen. Zu nennen sind
hier vor allem:
 Der
Deutsche
Verein
zur
Förderung
des
mathematischen
und
naturwissenschaftlichen Unterrichts (MNU) e.V.
 Der Verband Deutscher Biologen (VDBiol).
MNU war ursprünglich ein Zusammenschluß von Gymnasiallehrern, hat sich aber in
jüngerer Zeit für Lehrer aller Schularten und -stufen geöffnet. Die Biologiedidaktiker
an den Hochschulen nutzen die MNU-Tagungen weniger. Die Jahrestagungen dienen
der privaten Lehrer-Fortbildung, finden an wechselnden Orten (in Eigeninitiative
örtlicher Lehrer) traditionell in den Osterferien statt. Interessierte Lehrer können
daher ohne Formalitäten mit den Schulbehörden teilnehmen. Auf dem 91. Kongreß in
der Karwoche 2000 in Stuttgart berichtete ich über „Evolutionsbiologie in der
Gymnasialen Oberstufe: Anschaulich, bildend, kritisch gegen Spekulationen“. Die
Vorträge werden in der Verbands-Zeitschrift MNU (s.o.) publiziert.
Auch beim VDBiol dominierten anfangs die Lehrer, inzwischen haben die
Biologen in Wissenschaft und Forschung und in der Angewandten Biologie ein
größeres Gewicht. Er hat auch die Funktion eines Berufsverbandes (Zeitschrift
„Biologen heute“). Die jährlichen Fachtagungen an wechselnden Orten liegen im
September und sind (oft mit Leitthemen) allgemeineren Fragen/ Problemen gewidmet.
Die Tagung 2000 war in Münster. Dem VDBiol sind eine Reihe von Sektionen
beigeordnet. Eine ist die Sektion Biologiedidaktik, vornehmlich für die
Biologiedidaktiker an den Hochschulen, mit ihren Zweijahres-Tagungen (1997 bei uns
in Essen, 1999 in Salzburg, 2001 in Kiel). Für die Lehrer bietet sich die Sektion
„Biologie und Schule“ an.
Beide Verbände äußern sich zu allgemeinen Fragen der naturwissenschaftlichen
Lehrer und Ausbildung. Dazu gehören die Lehrerausbildung und die Erstellung von
Rahmenplänen auch zum Biologie-Unterricht
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