an einen Haushalt P.b.b. AUSSERFERN INFORMATION APRIL 2002 überparteilich unabhängig gemeinnützig ein Service von Vision 2012: zweispuriger Ausbau. – Vision 2025: vierspuriger Ausbau? EPOCHALE ENTSCHEIDUNG Liebe AußerfernerInnen, Aufgrund der bevorstehenden Entscheidung über die Verkehrslösung auf der Fernpassstrecke, die von nachhaltiger Wirkung für uns und alle nachfolgenden Generationen im Außerfern sein wird, wollen wir Sie informieren. Das Thema ist keineswegs schwierig – alle können die Fakten und Lösungskonzepte nachvollziehen! Wir als Verein sehen es als unsere Pflicht an, die Interessen der heimischen Bevölkerung und Wirtschaft zu vertreten. Erlauben Sie uns vorab ein paar Fragen an Sie zu richten: Wessen Interessen sollen die von uns gewählten Regional- und Landespolitiker vertreten? Was hilft es, wenn Bürgermeister Unterschriften gegen einen Transitstreckenausbau von ca. 80% der Gemeindebürger hinter sich haben (Aktion „Mütter gegen Transit“)? Der Transitverkehr durch Schwerlastzüge ist auf der Fernpassstrecke von 1998 – 2001 um ca. 20% gestiegen, und dies ohne zusätzlich geschaffener Attraktivität der Straße. Der Deutsche Staatssekretär Hillsberg prognostiziert 62% Steigerung für LKW auf der A7 für die nächsten 10 Jahre. Wie glaubwürdig ist daher eine Aussage, dass der Transitverkehr nicht zunehmen wird, nachdem wir den Transitkorridor erst eröffnet haben? Die Schadstoff- und Lärmbelastungen liegen in den engen Alpentälern des Außerferns und Tiroler Oberlands häufig an den Grenzwerten. Wie verantwortungsvoll ist es, solche Realitäten zu ignorieren und weiteren Verkehr zu ermöglichen? Wer ist hier Realist, wer Träumer? Werden zwei Spuren vierspurigen Autobahnverkehr bewältigen können? Bitte betrachten Sie im folgenden die Lösungskonzepte von der politischen Vertretung und von einer engagierten Bürgerinitiative. AUSSERFERN INFORMATION 2 APRIL 2002 1. KONZEPT: „WEINEN-IM-GARTEN“ – DAS 1-PUNKT-PROGRAMM Die Landesregierung unter LH Weingartner betrachtet ausschließlich einen Ausbau der B314 zum Transitkorridor. 1.1 Grundsätze 1.2 Lösung 1.3 Zweispuriger Ausbau mit Eliminierung von Verkehrshindernissen durch Tunnels am Fernpass und bei Heiterwang. Gewinner 1.4 Verkehr ist naturgegeben. „Wir können den Verkehr nicht aufhalten!“ Es geht um die schnellstmögliche Beförderung des Transitverkehrs von der Grenze ins Inntal. Keine Eingriffe in den Verkehrszustrom und –zuwachs und keine Miteinbeziehung des weiteren Verkehrsflusses zum Beispiel am Reschenpass. Keine Betrachtung von Auswirkungen auf Gesellschaft, Wirtschaft und Umwelt. Die Bauwirtschaft. Konzerne, die auf unseren Straßen rollende Warenlager eingerichtet haben. Eine kürzere und billigere (Road-Pricing) Transitroute durch den Bezirk Reutte hilft diesen noch mehr Kosten zu sparen. Verlierer Die Anrainer der Transitstrecke und deren Umkreis durch Verschlechterung von Lebensqualität (Lärm), Gesundheit (Stickoxid, Ruß) und Nahversorgung. Die regionale Wirtschaft, da Kaufkraft auf schnellen Straßen zugunsten der Zentren (z.B. Innsbruck) abwandert, (schon durch den Grenztunnel für die Reuttener Geschäfte spürbar). Außerdem wird das Schadstoffkontingent zugunsten des Verkehrs aufgebraucht. Der Tourismus, weil kaum einer auf Transitstrecken anhält um den Lärm zu inhalieren (Beispiel Wipptal). Heimische Transportunternehmen, die stark von allen Seiten, vor allem von unlauteren Mitbewerbern, unter Beschuss kommen. Der österreichische Steuerzahler, der auf unseren Straßen rollende Warenlager finanziert. schnelle Straßen AUSSERFERN INFORMATION 3 APRIL 2002 2. KONZEPT: „ATA KREATIV“ – DAS 6-PUNKTE-PROGRAMM Der Verein „Alpentransit Außerfern“ realisiert kurz und bündig: 1. Das für Mensch und Umwelt erträgliche Maß an Schadstoffen und Lärm ist erreicht und zum Teil übertroffen. 2. Der Verkehr innerhalb des erträglichen Maßes muss im Fluss gehalten werden (keine Staubildung). 3. Verkehrsspitzen und Verkehrszuwächsen (bei PKW, LKW und Schwerlastzüge nachweisbar) muss wirksam begegnet werden. 2.1 2.2 2.3 Grundsätze Verkehr ist gestaltbar. Begrenzter Lebensraum erträgt nur begrenzten Verkehr. Die Region hat Vorrang vor dem Fernverkehr. Lösung Modernes technisches Regelungssystem für eine kapazitätsabhängige Verkehrsleitung. Die Erfassung von Verkehrsdichte und Emissionswerten (Schadstoffe, Lärm) entlang der gesamten Route. Dabei wird stets darauf geachtet, dass der Verkehr flüssig und erträglich bleibt. Geregelt wird mit Verkehrsinformation, optimierter Geschwindigkeit, Ampeln an den Zugängen. Dadurch kann eine sogenannte Mobilitätsgarantie abgegeben werden. Wirksame Gesetze: Umsetzung von länderübergreifenden Vereinbarungen in der Alpenkonvention; Abänderung unwirksam gewordener Landesgesetze (LGB 72§2 Ausnahmekriterien, LGB 71 Wochenend- und Nachtfahrverbot) Mehr Kontrollen von Transit LKWs für fairen Wettbewerb mit heimischen Frächtern und zur Abwendung von Gefahren im Straßenverkehr. Wirtschaftliche Maßnahme: Einführung von Kostenwahrheit im Transitverkehr. Bauliche Maßnahme: Entlastung von Ortskernen durch Straßenverlegung nur dann, wenn obige Verbesserungsmaßnahmen nicht ausreichend sind. Verkehrs Management Center: Gleichmäßige Auslastung aller Verkehrsmittel in Transport, Tourismus und Regionalverkehr (Außerfernbahn, Bus, Shuttle-Bus, Zustelldienst, etc.) und bessere Verteilung des Urlaubverkehrs auf alle Wochentage. Dafür wird die Errichtung eines „Verkehrs Management Centers (VMC)“ etwa im IC-Reutte notwendig. Gewinner Das Außerfern und das Land Tirol durch kalkulierbare Fahrzeiten und staufreie Mobilität regional und nach außen, Lebensqualität und Gesundheit der Menschen, Fortbestand und Förderung der kleinen, gesunden Wirtschaftsstruktur im Außerfern, eine Umwelt (Wald, Wiesen, Gärten, Wasser, Tiere), die noch halbwegs intakt ist, langsames Erreichen echter Marktpreise durch Kostenwahrheit der Straße, Die Steuerzahler, da diese Verkehrslösung wesentlich kostengünstiger zu realisieren ist. und Schaffung von Arbeitsplätzen durch „Verkehrs Management Centers (VMC)“. 2.4 Verlierer Konzerne, die auf unseren Straßen rollende Warenlager eingerichtet haben. AUSSERFERN INFORMATION 4 APRIL 2002 FAZIT Realisten erkennen, welche Lösung zum Wohle von uns ist und wo nur Scheinlösungen zu Gunsten anderer verkauft werden sollen. Ein Großausbau würde ca. 10 Jahre auf sich warten lassen und würde dann nach einem kurzfristigen Erfolg die Transitlawine derart verschlimmern, dass in ca. 25 Jahren der 4-spurige Ausbau gefordert würde. (Das ist realistisch: Im Unterinntal wurde schon lange der 6-spurige Ausbau gefordert). Man bedenke auch, dass unsere Transitstrecke nach Ulm-Innsbruck um 100 km kürzer wäre. Dann, etwa im Jahr 2025, würde man bestimmt zum Umdenken bereit sein. Wieso aber nicht schon heute, da das Schlimmste noch abwendbar ist? Wie viel unseres schmalen Talbodens wollen wir noch für fremden Verkehr opfern? Es ist die Zeit reif für alternative Konzepte. Unterstützen Sie daher ATA, denn leider sind unsere politischen Vertreter (noch) nicht bereit, Alternativkonzepte in Auftrag zu geben! Weitere Informationen erhalten sie unter: ATA, Fritz Mitterbauer, Danielstraße 9 6631 Lermoos, Tel 05673 3437 Helfen auch Sie ATA die Unkosten durch eine Spende zu tragen. Sparkasse Reutte Konto 0051.010.995 BLZ 20509