COMMUNICATIONES N. 54 01.02.2006 Zwei karmelitanische Treffen in Lateinamerikaa In den nächsten zwei Monaten sind zwei karmelitanische Veranstaltungen organisiert. Beide finden in Lima (Peru) statt. Das erste Treffen gilt den Pfarrern der CICLA (Conferencia Internacional de Carmelitas Latinos de América) und wird vom 1.-7. Mai stattfinden. Sinn dieses Treffens ist eine Fortsetzung und Vertiefung des ersten Weltkongresses für die Karmelitenpfarren (2.-9. Mai 2001 in Villa de Leyva, Kolumbien) zum Thema “Testigos de la experiencia de Dios” (“Zeugen der Erfahrung Gottes”.) Als Frucht der gemeinsamen Reflexionen entstand eine Botschaft an die karmelitanischen Pfarren (46 Acta OCD (2001) 129-146). Beim kommenden Treffen in Lima möchte man das Thema der karmelitanischen Pfarre vertiefen und in ihrem konkreten lateinamerikanischen Kontext reflektieren. Ebenfalls in Lima ist vom 25.-29. Oktober dieses Jahres ein Kongress über die Karmelregel als Vorbereitung auf das 800 Jahrjubiläum derselben geplant. Die beiden Generalkruien O.Carm und OCD haben bei ihrer ordentlichen Sitzung im Mai 2005 die neuen Statuten der ACARAL (= Asociación de Carmelitas de América Latina) approbiert, die sich als Nachfolgerin der frühren “gemischten Kommission” der beiden Karmelzweige in Lateinamerika versteht. Die Vereinigung ACARAL versucht in jedem Triennium einen Kongress von gemeinsamen Interessen beider Zweige zu organisieren. Zu diesem Kongress sind alle Mitglieder der Karmelfamilie beider Ordenszweige eingeladen. Mehr Information über die inhaltlichen Themen sowie zum Vorbereitugnsmaterial finden Sie unter: 1) www.comisionmixta.org, 2) http://groups.msn.com/ciclaocd. Das Regionalvikariat “San Martín de Porres” in Peru wird durch die Provinz Navarra (Spanien) unterstützt und zählt 9 Klöster der Patres und 19 Klöster unserer Klausurschwestern. P. Nilo Geagea Ein altehrwürdiger Mariologe Im 98. Lebensjahr entschlief P. Nilo Geagea im Frieden des Herrn. Die Jungfrau Maria, die er so sehr geliebt und verehrt hatte, kam, um ihm am 11. Jänner dieses Jahres mit sich zu nehmen. Youssef Taraya Geagea wurde am 21. Februar 1908 in Bécharré (Bicherri), Tripolis (Líbanon) geboren. Als Nilo vom hl. Brocard legte er am 21. Februar 1925 seine Peofess in Bresia (Italien) ab und gehörte somit der Ordensprovinz von Venedig an. 1928 begann er seine theologischen Studien im Internationalen Kolleg in Rom. 1932 wurde er zum Priester geweiht. 1932. Im Libanon, seiner Heimat, war er Professor im kleinen Seminar sowie im Theologat. 1938 wurde er als Professor an unserer theologische Fakultät nach Rom berufen. Als Student der Gregoriana erlangte er 1943 das Doktorat in Theologie, 1946 jenes in Philosophie und 1948 das dritte in italienischer Literatur. 1951 erfolgte die Ernennung zum stellvertretenden Ordinarius der Päpstlichen Marianisch-internationalen Akademie. 1954 kehrte er in seine libanesische Heimat zurück, wo er als Oberer, Novizenmeister und Studentenmagister sowie als Provinzvikar wirkte. Ab 1963 nahm er als Theologe des Msgr. Tarcisio Benedetti OCD (Bischof von Lodi) am Zweiten Vatikanischen Konzil teil. 1981 wechselte er in die römische Ordensprovinz, und ab diesem Zeitpunkt weilte er ununterbrochen 25 Jahre lang in unserem Kloster am Berg Karmel in Haifa. Als bekannter Mraiologe verfasste P. Nilo mehr als 100 Artikeln zu theologischen Themen. Er war ein unermüdlicher Schriftsteller und Forscher. Von seinen bekanntesten Büchern seien folgende genannt: 1) María en el mensaje coránico (1984); 2) María, Madre y Decoro del Carmelo (1988); 3) Una devoción ecuménica. La Virgen del Carmen (1990); 4) Textos marianos (1996); 5) La espiritualidad mariana del Carmelo (1997). Vor seinem Tod hatter er noch an einem Buch über das Karmelskapulier gearbeitet, welches posthum erscheinen wird. Bemerkenswert ist auch seine Untersuchung zum Thema “Demonio y vida espiritual”(“Dämon und geistliches Leben”) in den Werken des hl. Johannes vom Kreuz (Sanjuanistica, Roma 1943, 135-223). Seine Schriften zeichnen sich aus durch eine Kenntnis der mittelalterlichen Primärliteratur und seinen klaren Stil in der Ausführung der zu behandelnden Thematik. Am 25. September 2005 feierte P. Nilo sein 80-jähriges Professjubiläum. Unser Pater General Luis Arostegui schrieb ihm zu diesem Anlass einen Glückwunschbrief. Spiritualitätswoche über die sel. Elisabeth v. d. Dreifaltigkeit Anlässlich des Gedenkjahres zum 100. Todestag der seligen Elisabeth von der Dreifaltigkeit (1906-2006) ist die 47. Spiritualitätswoche am Teresianum in Rom (5.-9, März 2006) dem Leben und der geistlichen Lehre dieser seligen Karmelitin aus Dijon gewidmet. Thema der Vortärge und Reflexionen ist: “Auf dem Weg zur Innerlichkeit mit der seligen Elisabeth von der Dreifaltigkeit". Die Referenten sind: 1) Prof. Valerio Albisetti: Durst nach Innerlichkeit in der heutigen Welt.; 2) P. Jesús Castellano OCD: Sich Gott in allen Dimensionen öffnen; 3) P. Conrad de Meester OCD: Elisabeth von der Dreifaltigkeit. Ein Leben der Liebe zur Ehre der Dreifaltigkeit und für die Kirche; 4) P. Virgilio Pasquetto OCD: Berufung zur Innerlichkeit nach den Zeugnissen der Evangelien; 5) P. Roberto Fornara OCD: “Nicht mehr ich lebe.... “ Der hl. Apostel Paulus als Wegweiser zur Innerlichkeit; 6) María Campatelli: Die Liturgie in der Liturgie; 7) Gabriele Ferlisi OAD: Der hl. Augustinus. Ein Leben der Innerlichkeit. “Zurück, zurück zum Herzen”; 8) Marisa Bisi: Erziehung zur Innerlichkeit; 9) Dr. Luigi Accattoli: Die Innerlichkeit leben inmitten der Welt;10) P. Antonio Mª Sicari OCD: Ekklesialer Dynamismus aufgrund kontemplativer Erfahrung. Die einzelnen Vorträge werden zuerst in der Zeitschrift “Vita Spirituale” der römischen Ordensprovinz und dann in einem eigenen Band in der Reihe “Fiamma viva” des Teresianums veröffentlicht werden. Auszeichnung für einen Missionar P. Marcelino Claudio vom hlgst. Herzen Jesu (Forcellini) wurde am 6. Dezember 1930 in Paris geboren und gehörte als Karmelit der Provinz von Rom an. Als eine Besonderheit gilt die Tatsache, dass er der einzige Karmelit mit Staatsbürgerschaft von der Republik San Marino war... P. Marcellino war 1968 bei der ersten Expedition der römischen Provinz in den Kongo dabei und war dann ohne Unterbrechungen 38 Jahre in der Mission. Gegenwärtig ist er einer der beiden einzigen ausländischen Missionare im Kongo. Zu seinen Gründungen zählen die Klöster in Kananga-Mont Carmel, Kinshasa, Bukavu und Lubumbashi. Er war sowohl Generaldelegat als auch Novizenmeister. Außerdem arbeitete er im sozialen Bereich und nahm sich den Bedürfnissen der notleidenden Bevölerung an. So gründete er vor einigen Jahren die Tagesheimschule in Lubumbashi. Gegenwärtig ist er Prior in Kananga-Mont Carmel. Große Überraschung bereitete ihm die Veleihung des “Premio San Marino 2005”, ein Preis, der ihm von einer Bank verliehen wurde. Dieser Preis wurde zum ersten Mal verliehen und hat als Ziel, Bewohner von San Marino auszuzeichen, die sich auf besondere Weise in verschiedensten gesellschaftlichen Bereichen engagieren und so auch den Namen der Republik San Marino in Ehren halten. Die Überreichung des Preises wird im März dieses Jahres erfolgen. Zwei Anlässe zum Gedenken an die seligen Märtyrinnen von Compiègne Anlässlich des 100. Jahrestages der Seligsprechung der 16 Karmelitinnen-Märtyrerinnen von Compiègne (1906 -27 Mai - 2006) sind Gedenkfeiern in Vorbereitung. Es war der damalige hl. Papst Pius X., der diese Karmelitinnen zu Ehren der Altäre erhob. Diese Gruppe von Schwestern erlitt in den Wirren der Französischen Revolution am 17. Juli 1794 das Martyrium. Bis zum heutigen Tag ist das Andenken an diese Karmelitinnen lebendig, wozu die Novelle von Gertrud von Le Fort, “Die letzte am Schafott” sowie das Buch “Dialog von Karmelitinnen” des berühmten Schriftstellers Georges Bernanos nicht geringen Anteil hat. Beide Werke wurden außerdem im Theater, im Kino und in Form von Musical verarbeitet. In Frankreich bemüht sich die Vereinigung “Freunde der Seligen Karmelitinnen von Compiègne” in Form einer gleichnamigen Zeitschrift um die Wahchhaltung der Erinnerung an diese Blutzeugen. Ein zweiter Anlass zum Gedenken ist das 50 Jahrjubiläum der Uraufführung der Oper “Dialog der Karmelitinnen” (1957-2007) von Francis Poulenc (1899-1962) an der Mailänder Scala. Wir vergessen den Irak nicht Gewiss, wir haben uns mittlerweile an die andauernden Schreckensmeldungen aus dem Irak schon irgendwie gewöhnt, doch vergessen wir dabei nicht auf unsere drei Karmelitenmitbrüder in diesem Land (zwei davon Spanier) und ihren sechs Novizen. Sie erleben Tag für Tag die Nöte des Krieges und teilen mit der Bevölkerung die Sehnsucht nach baldigem Frieden. Sie richten sich ein, ohne zu wissen, ob sie am nächsten Tag noch leben werden, denn allzu oft und zu nahe sind die ständigen Bombenanschläge und Selbstmordattacken. Nach wie vor residiert der lateinische Erzbischof, Msgr. Jean Benjamín Sleiman OCD in der irakischen Hauptastadt Bagdad; zugleich ist er auch der Präsident der irakischen Caritas. Vor kurzem hat er der italienischen Zeitung “Tracce” (Mailand, Jänner 2006, SS. 104-107) ein sehr erschütterndes Interview gegeben, worin er auf die äußerst schwierige politisch-soziale Lage im kriegsgezeichneten Irak hinweist – eine Situtation unter der auch die 250 000 Katholiken im Land sehr zu leiden haben.