Handout Praktikumskolloquium WiSe 2011/12 Bereich Klinische Psychologie, Diagnostik, Intervention Burgenlandklinik Bad Kösen, Psychosomatische Fachklinik Kontakt (Käthe-Kruse-Str. 2, [email protected], 034463 60661) Beschreibung und Schwerpunkte der Einrichtung 3 gemischte Stationen, eine Station dabei mit Fokus auf Suchterkrankungen - Pro Station ein therapeutisches Team mit 2-3 Pschotherapeuten und 1 Teamleiter, 1 Internist, 1 Ergotherapeut, 1 Physiotherapeut - Chefarzt, Fachärzte, eine Sozialarbeiterin, Pfleger und Co-Therapeuten stationsübergreifend Krankheitsbilder: - depressive Erkrankungen - Erschöpfungszustände (Burn-out-Syndrom) - Angsterkrankungen - Persönlichkeitsstörungen - Anpassungsstörungen als Reaktion auf schwierige Lebensereignisse - psychische Probleme bei der Verarbeitung von körperlichen Erkrankungen - Essstörungen (Magersucht, Ess-Brech-Sucht, Überessen mit Übergewicht) - Somatisierungsstörungen (körperliche Beschwerden ohne organisch fassbare Befunde) - psychosomatische Schmerzstörungen - dissoziative Störungen (z. B. Gedächtnisstörungen, psychogene Krampfanfälle) - Zwangsstörungen - Abhängigkeitserkrankungen (vor allem Alkoholentwöhnungsbehandlungen Therapien: - Einzelgespräche, Chefarztvisiten - Unspezifische Problemlösegruppen und Bezugsgruppe - Indikationsspeifische Gruppen (Schmerz-, Depressions-, Angst-, Stressbewältigung, Soziale Kompetenz, „Genuss und Essen“, Raucherentwöhnung - Physiotherapie, Sporttherapien, Ergotherapie, Gestaltungstherapie, Arbeitstherapie, Projektgruppen, Entspannungsverfahren (PMR, Autogenes Training, Yoga), Ernährungsberatung - Spezielle individuelle Therapien wie Expositionstherapie, externe Arbeitserprobung, uvm. Diagnostische Verfahren: - Prä- und Postdiagnostik (ADS-L, SCL-90-R, FPI-R) - Individuelle kognitive Leistungsdiagnostik - Suchtdiagnostik Zeitplan Es handelt sich um einen exemplarischen Arbeitstag Uhrzeit Tätigkeit Beginn Morgenrunde des therapeutischen Teams (teilnehmen) 08:00 08:30 Morgenrunde der Patienten (teilnehmen) Prädiagnostik aller neuen Patienten (Gruppentestung. Patienten anleiten, Fragen klären, evtl. gesonderte Hilfe anbieten bei kognitiver Leistungsminderung oder 09:00 Seh-/Leseschwäche, evtl. Krisenintervention bei Wut-/Tränenausbrüchen, Streit ö.ä.) Eingabe und Auswertung der Daten aus der Prädiagnostik, Eintragung der 10:15 Ergebnisse in Entlassungsbriefe, entsprechendes ausdrucken, sortieren und an Bezugstherapeuten weiterleiten 12:30 Mittagspause 13:00 Angstbewältgungsgruppe (teilnehmen und einen selbstständig vorbereiteten Teil Handout Praktikumskolloquium WiSe 2011/12 14:40 16:00 der Sitzung an die Patienten vermitteln) Kognitive Einzeltestung von Herr B. (selbstständig durchführen) Verhaltensbeobachtungen aus der Einzeltestung notieren, Ergebnisse auswerten und an Bezugstherapeuten weiterleiten Schluss 16:30 Durchgeführte Tätigkeiten/Aufgaben im Praktikum - sehr viel Diagnostik, Gruppen- und Einzeltestungen - Hospitation und aktive Mitgestaltung von Gruppentherapien - Teilnahme an wöchentlichen Stationsbesprechungen im Team und an den täglichen Morgenrunden von Patienten und Therapeuten (getrennt) - Expositionstherapie bei einer Patientin mit Panikstörung und Agoraphobie - Verhaltensbeobachtung von Patienten und Weiterleitung von Informationen und Ergebnissen; Berichte schreiben - Krisenintervention bei drohender Eskalation (z.B. während der Diagnostik) - Selbststudium (Einlesen in relevante Literatur, Patientenakten) Fazit pro - Sehr intensive und warmherzige Betreuung, viel inhaltliche und praktische Hilfe und Beratung seitens der Kollegen (trotz Stress) - wachsendes Aufgabenspektrum und wachsende Verantwortung mit der Zeit - viele Möglichkeiten mich einzubringen, hohe Einbindung von Praktikanten (und auch damit verbundene Anerkennung für Entlastungen) - relativ intensiver Kontakt mit Patienten - sehr junges Personal, freundschaftliches Verhältnis mit gelegentlichen gemeinsamen Aktivitäten nach Feierabend - äußerst hoher fachlicher Austausch im Team über Patienten - sehr gute zeitliche Koordination contra - Persönliche Spannungen zwischen den Mitarbeitern und der Verwaltung waren spürbar (es gab während meines Praktikums einen Chefarztwechsel) - deutliche Hierarchie (die manche Teamleiter mehr für sich beansprucht haben als andere) - ich durfte nicht an Einzel-/Erstgesprächen teilnehmen Gesamtbewertung der Praktikumsstelle (in Schulnoten) (1=sehr gut, 2= gut, 3=befriedigend, 4= ausreichend, 5=genügend 6=ungenügend) 2