Elektrodynamik für Bachelor plus Ludwig-Maximilians-Universität München Dr. Michael Haack Zentralübung 2 6. Mai 2016 Aufgabe 1: Homogen geladene Kugel Gegeben sei die Ladungsverteilung einer homogen geladenen Kugel ( ρ0 = const (r ≤ R) ρ(~r) = ρ(r) = 0 (r > R) Berechnen Sie das Potential über direkte Auswertung des Integrals Z 1 1 Φ(~r) = d3 r0 ρ(~r0 ) . 4π0 |~r − ~r0 | (1) (2) Hinweis: Man wähle das Koordinatensystem so dass der Beobachtungspunkt ~r k ~ez . Dann ist der 0 Abstand von (r0 , θ0 , ϕ0 ) hat, gegeben durch √ ~r zu einem beliebigen Punkt ~r , der Kugelkoordinaten 0 0 2 02 0 0 |~r − ~r | = r + r − 2rr cos θ . Dann lässt sich das Integral über θ ausführen. Aufgabe 2: Elektrostatische Energie (Staatsexamen Herbst 2014) Eine Kugelschale mit innerem Radius Ri und äußerem Radius Ra sei homogen geladen. Die Gesamtladung sei q. (a) Geben Sie die konstante Ladungsdichte ρ als Funktion der beiden Radien der Kugelschale an. ~ r) im gesamten Raum. (b) Berechnen Sie das elektrische Feld E(~ ~ 2 . Berechnen Sie die Gesamtenergie (c) Die elektrostatische Energiedichte ist bekanntlich u = 12 0 |E| U (Ri , Ra ) als Funktion der beiden Radien. (d) Welchen Wert hat die Gesamtenergie für eine infinitesimal dünne Kugelschale (Ri → Ra ) und welchen für eine Vollkugel (Ri → 0)? (e) Diskutieren Sie den Grenzfall einer Punktladung, 0 < Ri < Ra → 0. Die geladene Kugelschale sei nun metallisch. (f) Berechnen Sie die Ladungsdichte. (g) Berechnen Sie die Energie U (Ri , Ra ). 1 Aufgabe 3: Linienförmige Ladungsverteilung und Metalloberfläche (Staatsexamen Herbst 2005) Es soll das elektrische Potential untersucht werden, das von einer in z-Richtung linearen Ladungsverteilung ρ(x, y, z) = ρ1 δ(x−a)δ(y) erzeugt wird. Hierbei ist ρ1 eine konstante Ladung pro Länge. Es soll ferner die Möglichkeit vorgesehen sein, eine ideal leitende, geerdete Metallplatte in der (y, z)-Ebene anzubringen. (a) Zeigen Sie mit Hilfe des Satzes von Gauß, dass sich das Potential in Abwesenheit der Metallplatte in der Form Φ(s) = − ρ1 ln(s) + Φ0 2π0 (3) schreiben lässt, wobei s der senkrechte Abstand von der linearen Ladungsverteilung ist. Hinweis: In Zylinderkoordinaten (s, ϕ, z) gilt ~ = ∂Φ ~es + 1 ∂Φ ~eϕ + ∂Φ ~ez . ∇Φ ∂s r ∂ϕ ∂z (4) (b) Es werde nun eine unendlich ausgedehnte, geerdete Metallplatte in der (y, z)- Ebene angebracht. Welche Randbedingungen muss das Potential bei x = 0 erfüllen? Bestimmen Sie nun mit Hilfe der Bildladungsmethode das elektrische Potential im Halbraum x > 0. (c) Skizzieren Sie qualitativ die elektrischen Feldlinien in der (x, y)-Ebene für x > 0. In welche Richtung zeigt das elektrische Feld an der Metallplatte? Bei Fragen: [email protected] 2