Die Gosho-Vorlesung von Präsident Ikeda

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Die Gosho-Vorlesung von Präsident Ikeda
Das Studium aus der „Gosho“, dem Lehrtext des Sieges
Nr. 28
„Über die Verwirklichung der Buddhaschaft
durch den Glauben an das Lotos-Sutra“
Gerade das wohlklingende Chanten des Daimoku ist
die Energie, um voranzuschreiten
– Der erste Schritt der Hoffnung beginnt
mit der Veränderung unseres eigenen Lebens
Mut bringt einen neuen Entschluss hervor. Gerade das von neuem Entschluss erfüllte tiefe
Gebet ist der erste Schritt der Hoffnung zum großartigen Sieg.
Der Schüler, basierend auf dem Prinzip „Untrennbare Einheit
von Meister und Schüler“, macht vom „3. Mai“ an einen neuen Start
Der „Mai von Soka“ ist der Monat, der mit festem Entschluss der Mitglieder, stets neu
voranzuschreiten, erfüllt ist. Der „3. Mai“, in den die Seele von Meister und Schüler
eingraviert ist, ist sowohl der Tag des Ausgangs, an dem wir aufstehen, um das untrennbare
Wunschgelübde zu erfüllen, als auch der Tag der Abreise zum nächsten Ziel.
Die Soka Gakkai hat auch bis jetzt ihre neuen Herausforderungen mit dem von neuem
Entschluss durchdrungenen ernsten „Gebet“ begonnen. Alles fängt mit dem Chanten des
Daimoku an. Wir haben alle Hindernisse, so groß sie gewesen sind, durch die beste Weisheit
und Bemühung auf der Basis des unermüdlichen Chantens des Daimoku siegreich
überwunden. Indem wir jede Prüfung unmittelbar als Quelle schätzen, unseren Glauben zu
vertiefen und die Wirkungskraft des Daimoku hervorzubringen, sind wir auf dem Weg der
Urbarmachung, die Lehre weithin zu verbreiten, mutig und tapfer vorwärts gegangen.
Zu jeder Zeit und unter allen Umständen liegt die Grundlage aller Aktivitäten in der
„Ausübung, Daimoku zu chanten“. Nichiren Daishonin sagt: „Sehen Sie ein, dass das Leid zu
leiden ist, und öffnen Sie sich dafür, dass die Freude sich zu freuen bedeutet. Gleich gesinnt,
sowohl im Leiden als auch in der Freude, rezitieren Sie resolut Nam-Myoho-RengeKyo.“ (DG, Band 1, Seite 53f; JG, Seite 1143)
Hier geht es um „sowohl im Leiden als auch in der Freude“. Die Bemühung, zu jeder Zeit,
sei es die Zeit, in der wir uns freuen, sei es die Zeit, in der wir traurig sind, sei es die Zeit, in
der wir leiden, unaufhörlich Daimoku zu chanten, ist der sichere Weg zur Verwirklichung der
Buddhaschaft. Gerade das Chanten des Daimoku ist die einzige Möglichkeit, die unserem
Herzen innewohnende Welt der Buddhaschaft hervorquellen zu lassen, die teuflische
Funktion zu besiegen, unser Karma zu überwinden und unseren inneren Lebenszustand
grundlegend zu verändern.
Das Chanten des Daimoku ist die einzige buddhistische Ausübung, durch die jeder
Mensch „von sich selbst die [wahre Ruhe und] Freude, die verdienstvolle Tugend des
[Mystischen] Gesetzes“ (Jiju-horaku) erhalten kann. Wenn wir den inneren Lebenszustand
des absoluten Glückes aufbauen wollen, in dem wir erleben können, dass zu leben selbst eine
Freude ist, gibt es für uns keine andere Möglichkeit, als Daimoku zu chanten. Wenn wir
konsequent darauf bestehen, Daimoku zu chanten, ganz gleich, was auch immer geschehen
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mag, brauchen wir uns keine Sorge zu machen. Denn das unbegrenzt breite und große Leben
in der Welt der Buddhaschaft offenbart sich in unserem Körper.
In diesem Monat möchten wir in Bezug auf die Ausübung, Daimoku zu chanten, was den
Kern der buddhistischen Ausübungen ausmacht, anhand der Texte im letzten Abschnitt der
Abhandlung „Über die Verwirklichung der Buddhaschaft durch den Glauben an das LotosSutra“ die Lehren des Daishonin respektvoll studieren.
In diesem Schriftwerk wird eindeutig erklärt, dass allein das Lotos-Sutra das Sutra ist, in
dem die Absicht des Buddha Shakyamuni offenbart wurde, und dass das in der schlechten
Welt im Späten Tag des Gesetzes zu verbreitende Gesetz für die Verwirklichung der
Buddhaschaft nichts anderes als Nam-Myoho-Renge-Kyo ist.
Die ausführlichen Daten, wann dieses Schriftwerk verfasst wurde und wem es verliehen
wurde, sind unbekannt. Jedoch widerlegt der Daishonin die Anschauung des reinen Landes,
die dem Glauben an den Amitabha (Unendliches Licht)-Buddha zu Grunde liegt, und erwähnt
die Verwirklichung der Buddhaschaft der Frauen. Aus diesem Grund kann man vermuten,
dass diese Gosho eine Schrift ist, in der er entweder an eine seiner Anhängerinnen, die früher
den Amitabha (Unendliches Licht)-Buddha anrief, oder an eine Frau, die immer noch am
Glauben an den Amitabha (Unendliches Licht)-Buddha anhing, adressierte und sie die
Grundlage des Glaubens an das Lotos-Sutra lehrte.
Der Abschnitt, in dem der Daishonin zum Abschluss seiner Glaubensführung die
tiefgründige Bedeutung und die verdienstvolle Tugend des Daimoku-Chantens, das auf den
Kern des Glaubens an das Lotos-Sutra zutrifft, lehrt, ist es, den wir diesmal respektvoll
studieren.
Das Chanten des Daimoku bringt aus unserem Leben eine grenzenlose Energie hervor, um
voranzuschreiten. Es ermöglicht uns, Weisheit und Mut aufzubringen, um jede Widrigkeit, so
schlimm sie ist, zur Ursache für den nächsten Sprung zu machen. Denn Myoho-Renge-Kyo ist
der ursprüngliche Name der Lebenskraft. Lassen Sie uns auf der Basis der Gosho die
Bedeutung der buddhistischen Ausübung, Daimoku zu chanten, was zur Quelle des wahren
Sieges wird, mit tiefem Respekt studieren!
Im großen und ganzen gesagt, bedeutet Myoho-Renge-Kyo, dass die Buddhanatur von uns
Lebewesen, die Buddhanatur von Brahma-Himmel (Sk. Brahma), Indra (Sk. Shakra) und
anderen Gottheiten, die Buddhanatur von Shariputra, Maudgalyayana u. a., die Buddhanatur
der Bodhisattwas Manjushri, Maitreya u. a. und das Mystische Gesetz, zu dem alle Buddhas
in den drei Lebensexistenzen erwacht sind, untrennbar und eins sind, und diese Wahrheit wird
Myoho-Renge-Kyo genannt.
Deshalb: Wenn wir einmal Myoho-Renge-Kyo rezitieren, können wir die dem Leben aller
Buddhas, aller Gesetze, aller Bodhisattwas, aller Stimmenhörer, aller Wesen einschließlich
der Könige Brahma-Himmel und Shakra, des Teufelskönigs, des Königs der Gesetze, der
Gottheiten von Sonne, Mond und Sternen, der Gottheiten von Himmel und Erde, und aller
Lebewesen einschließlich derer, die sich in den niederen Welten Hölle, Hunger, Animalität
und Ärger befinden, innewohnende Buddhanatur durch die einzige Stimme hervorrufen, diese
[dadurch erlangte] verdienstvolle Tugend ist unermesslich und unbegrenzt.
(EG, Band 1, Seite 887; JG, Seite 557)
Die verdienstvolle Tugend des Daimoku ist unermesslich und grenzenlos
In diesem Text werden die tiefgründige Bedeutung und die grenzenlose, verdienstvolle
Tugend des Daimoku eindeutig erklärt.
Es waren in den meisten Fällen die Namen der Buddhas und Bodhisattwas, die im bisher
weit verbreiteten Buddhismus als Zeugnis des Glaubens oder der Widmung angerufen werden.
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Ein wohl bekanntes Beispiel ist das Nembutsu, den Namen des Amitabha (Unendliches
Licht)-Buddha anzurufen.
Aber in der Ausübung, das Daimoku zu chanten, die der Daishonin errichtete, wird der
„Name des Gesetzes“ rezitiert. Das ist das Daimoku von Myoho-Renge-Kyo.
Dieses Gesetz ist das Mystische Gesetz, zu dem alle Buddhas in den drei
Lebensexistenzen erwachten. Das ist der Samen für die Verwirklichung der Buddhaschaft, der
jedem Buddha ermöglicht, als Buddha gebührend zu existieren. Weil das grundlegende
Gesetz für die Verwirklichung der Buddhaschaft nach der „Gleichzeitigkeit von Ursache und
Wirkung“1) existiert, vergleicht der Buddha dieses Gesetz mit einer Lotos-Blume, bei der
Blumen und Wurzeln zusammen wachsen und ihr Aufblühen und Früchtetragen gleichzeitig
geschehen.
Der Buddhasamen, das wunderbare Mystische Gesetz, wird auf dem Feld unseres Lebens
ausgesät, blüht auf und erbringt sofort Früchte der verdienstvollen Tugend, erfüllt von
Weisheit und tiefem Mitgefühl. Weil es die Gesamtheit dieser verdienstvollen Tugend,
basierend auf der Gleichzeitigkeit von Ursache und Wirkung für die Verwirklichung der
Buddhaschaft, enthält, wird dieses Gesetz „Myoho-Renge-Kyo“ genannt. Das ist der Name,
der durch die Weisheit des Buddhas genannt wurde.
In der Abhandlung „Über die Wesenheit des Mystischen Gesetzes“ wird erörtert, dass
Myoho-Renge-Kyo der „Name der letztendlichen Wahrheit“2) ist, den ein dazu erwachter
Weiser in der Vergangenheit benannte. Gerade dieses Myoho-Renge-Kyo ist der Ursprung
aller Dinge und das, was zur grundlegenden Kraft des Werteschaffens wird, tiefes Mitgefühl
und Weisheit hervorzubringen.
Zudem ist Myoho-Renge-Kyo sowohl der Name der Buddhanatur, die im Leben aller
Lebewesen verborgen liegt, die den Kreislauf von Leben und Tod, durchdrungen von Irrsal,
wiederholen, als auch der Name der Buddhanatur, die im Leben der Lebewesen [in den
Welten] der zwei Fahrzeuge (Stimmenhörer und Pratyekabuddhas), aller himmlischen
Gottheiten und Bodhisattwas existiert.
Bei den Lebewesen in den neun Welten kann sich das Wirken des Mystischen Gesetzes
deshalb, weil ihr Leben mit der fundamentalen Dunkelheit3) überzogen ist, noch nicht
offenbaren, und ihre Verwirklichung der Buddhaschaft bleibt lediglich auf der Ebene der
Möglichkeit. Deshalb wird es die „Buddhanatur“ genannt. Myoho-Renge-Kyo ist der Name
der Buddhanatur, mit der alle Lebewesen universal ausgestattet sind.
Der vollständige Name der Buddhaschaft, der durch die erleuchtete Weisheit des Buddhas
benannt wurde, ist Myoho-Renge-Kyo. Deshalb können wir, wenn wir seinen Namen
rezitieren, die Buddhanatur aller Lebewesen in den zehn Welten rufen und hervorbringen.
Aus dem Grund, dass es der universale und vollständige Name ist, der der Buddhanatur
aller Lebewesen gegeben wurde, verfügen wir über die Kraft, durch eine einzige Stimme, das
Daimoku zu chanten, die Buddhanatur aller Lebewesen hervorzurufen und zu offenbaren.
Das ist nicht der Name, der nur für einen Buddha, nur für einen Bodhisattwa, nur für einen
Heiligen oder nur für eine himmlische Gottheit steht, was bei anderen buddhistischen Schulen
Die „Gleichzeitigkeit von Ursache und Wirkung“ (Inga-Guji): Das bedeutet, dass die neun Welten, in denen
wir den Buddhismus ausüben, sprich die Ursache, und die Welt der Buddhaschaft, in der wir den höchsten
Lebenszustand der Erleuchtung erlangen, sprich die Wirkung, ursprünglich in jedem Leben gleichzeitig
vorhanden sind. Im Lotos-Sutra wird gelehrt, dass alle Menschen die ihrem eigenen Leben innewohnende
Buddhanatur aufgrund des Prinzips „Gegenseitiges Enthaltensein der zehn Welten“ unmittelbar öffnen können.
2)
In der Gosho steht: „Die letztendliche Wahrheit war ursprünglich ohne Namen. Als ein Weiser die [allen
Dingen innewohnenden] Wahrheiten intuitiv wahrnahm und damit begann, allen Dingen Namen zuzuteilen,
erkannte er, dass es das eine wunderbare Gesetz der Gleichzeitigkeit von Ursache und Wirkung gibt. Er benannte
es Myoho-Renge.“ (EG, Band 1, Seite 421; JG, Seite 513)
3)
Die fundamentale Dunkelheit des Lebens: Sie ist die dem Leben aller Lebewesen inhärente, grundlegende
Ignoranz sowie Dummheit. Insbesondere die grundlegende Unwissenheit darüber, dass alle Dinge die Wesenheit
des Mystischen Gesetzes darstellen, wird die „fundamentale Dunkelheit des Lebens“ genannt.
1)
159
üblich ist. Das ist der Name des Buddhasamens, der allen Buddhas ermöglichte, als Buddha
gebührend zu wirken. Das ist der Name des grundlegenden Gesetzes, das alle Bodhisattwas
anstrebten und ausübten. Und das ist der Name des würdevollsten Lebens, mit dem alle
Lebewesen ausgestattet sind.
Dass wir diesen Namen rezitieren, führt dazu, nicht nur unsere eigene Buddhanatur,
sondern auch die Buddhanatur aller Lebewesen hervorzurufen und zu offenbaren.
Das bedeutet, dass jeder einzelne Mensch, der jetzt und hier lebt, ganz gleich, in welchem
Lebenszustand der zehn Welten er sich befindet, seine eigene Buddhanatur hervorrufen und
offenbaren kann. Außerdem heißt es, dass er dazu fähig ist, nicht nur seine eigene
Buddhanatur, sondern auch die Buddhanatur aller Lebewesen im gesamten Universum
hervorzurufen und zu offenbaren, und die reale Welt, in der er lebt, als Welt der Buddhaschaft
ihren Glanz ausstrahlt.
Weil darin die großartige verdienstvolle Tugend enthalten ist, die Subjekt und Umgebung
durchdringt, sagt der Daishonin in diesem Abschnitt: „Wenn wir einmal Myoho-Renge-Kyo
rezitieren, können wir (…) die Buddhanatur durch die einzige Stimme hervorrufen, diese
[dadurch erlangte] verdienstvolle Tugend ist unermesslich und unbegrenzt.“ Wie wunderbar
diese verdienstvolle Tugend ist, möchten wir im nächsten Abschnitt respektvoll betrachten.
Der Zustand, in dem wir Myoho-Renge-Kyo in unserem eigenen Herzen als wahres
Objekt der Verehrung, den Honzon, mit tiefem Respekt schätzen und die unserem eigenen
Herzen innewohnende Buddhanatur, die wir als Nam-Myoho-Renge-Kyo anrufen, sich auf
diese Anrufung hin manifestiert, wird Buddha genannt.
Das kommt einem Beispiel gleich, dass, wenn ein Vogel in seinem Käfig zwitschert,
Vögel, die am Himmel fliegen, dadurch herbeigerufen werden und sich in seiner Nähe
versammeln; und wenn die Vögel, die am Himmel fliegen, sich in seiner Nähe versammeln,
versucht der Vogel, aus dem Käfig herauszukommen.
Wenn wir mit unserem Mund das Mystische Gesetz mit tiefem Respekt rufen, wird sich
die unserem Leben innewohnende Buddhanatur, davon angerufen, ganz sicher offenbaren.
Die Buddhanatur von Brahma-König und Shakra wird dadurch, angerufen zu werden, uns
beschützen. Die Buddhanatur der Buddhas und Bodhisattwas wird sich freuen, wenn sie
angerufen wird.
Demzufolge steht [im elften Kapitel des Lotos-Sutras „Den Schatzturm sehen“]: „Wenn
jemand es (das Lotos-Sutra) auch nur für kurze Zeit beibehält, / Dann bin ich (der
Weltverehrte) unmittelbar von Freude erfüllt / Und alle Buddhas ebenso.“ (DLS, Seite 194;
JLS, Seite 393) Das, was er (der Buddha) geruhte, zu predigen, stellt genau dieses Herz dar.
(EG, Band 1, Seite 887; JG, Seite 557)
Errichtung des unzerstörbar glücklichen Lebenszustandes
Wie wunderbar die verdienstvolle Tugend des Daimoku-Chantens ist, die wir dadurch
erlangen können, die Buddhanatur aller Lebewesen nur durch die einzige Stimme
hervorzurufen und zu offenbaren. Hier wird es klar aufgezeigt.
Zuerst sagt der Daishonin: „Wir schätzen Myoho-Renge-Kyo in unserem eigenen Herzen
als wahres Objekt der Verehrung, den Honzon, mit tiefem Respekt.“ Das Chanten des
Daimoku wird unter der Voraussetzung, dass es den Glauben an den Gohonzon gibt, zur
buddhistischen Ausübung. Der Daishonin geruhte, Myoho-Renge-Kyo, das sich in seinem
eigenen Leben offenbarte, als Gohonzon zu manifestieren.
Wir schätzen diesen Gohonzon des Daishonin mit tiefem Respekt, betrachten ihn als
Spiegel und Vorbild und glauben daran, dass auch wir mit diesem grenzenlos großen und
höchst würdevollen Lebenszustand, über den der Daishonin verfügt, ausgestattet sind und uns
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diesen vollkommen aneignen können. Das heißt: „Wir schätzen Myoho-Renge-Kyo in
unserem eigenen Herzen als wahres Objekt der Verehrung, den Honzon, mit tiefem Respekt.“
Gerade dadurch, dass wir danach streben, auch in einem Zeitalter, das von höchster
Unreinheit und Bösem erfüllt ist, den Daishonin, der, mit den drei Tugenden von Herrscher,
Meister und Eltern ausgestattet, alle Menschen zu schützen, zu lehren und aufzuziehen, mutig
kämpfte, als grundlegenden Meister zu verehren, seine unermüdliche Praxis zu erlernen, zu
übernehmen und weiterzugeben, heißt es für uns, den Gohonzon korrekt zu verehren.
Gerade die Bemühung, ganz gleich, wie chaotisch die Welt ist, das Herz des Meisters zum
eigenen Herzen zu machen, allein aufzustehen, für alle Menschen als Hoffnung zu wirken und
zur Stütze von Mut und Ruhe zu werden, stellt die grundlegende Einstellung dar, wie wir den
Gohonzon respektvoll verehren sollten.
Auch wenn man genau umgekehrt in einem Buddha, der außerhalb unseres Selbst existiert,
wie zum Beispiel in einer übernatürlichen Existenz, die der aller vorläufigen Buddhas4)
gleicht, die in den dem Lotos-Sutra vorausgehend gepredigten Sutras dargestellt wurden, nach
der Rettung sucht und sie flehend anbetet, heißt es doch nicht, „Myoho-Renge-Kyo in
unserem eigenen Herzen als wahres Objekt der Verehrung, den Honzon, mit tiefem Respekt
zu schätzen.“
In seiner „Antwort an Frau Nichinyo – über den wahren Aspekt des Gohonzon“ sagt der
Daishonin: „Sie sollten diesen Gohonzon keinesfalls außerhalb Ihrer selbst suchen. Er
existiert nur im sterblichen Fleisch im Herzen der Lebewesen, wie wir es sind, die das LotosSutra beibehalten und Nam-Myoho-Renge-Kyo rezitieren.“ (DG, Band 1, Seite 205; JG, Seite
1244) Der Grund, warum der Daishonin seine eigene Buddhaschaft, „Nichirens Seele“ (DG,
Band 1, Seite 125; JG, Seite 1124), in einem Mandala manifestierte, liegt darin, dass jede und
jeder Einzelne von uns den Honzon im eigenen Herzen offenbaren kann. Der Gohonzon ist
ein klarer Spiegel dafür.
Auch der Grund, warum wir zum Gohonzon mit tiefem Respekt Daimoku chanten, liegt
darin, den unserem Herzen innewohnenden Honzon hervorzubringen und „Myoho-RengeKyo in unserem eigenen Herzen“ sich dynamisch bewegen zu lassen. Wenn wir diesen einen
Punkt vergessen, heißt es, dass wir doch den „Glauben, das von uns weit entfernte Absolute
um Hilfe anzuflehen“, praktizieren.
Toda Sensei sagte oft: „Sie sind selbst Nam-Myoho-Renge-Kyo“ und gab die Führung:
„Deshalb gibt es gar keinen Grund, dass der Buddha sich von einer Krankheit oder vom
finanziellen Leiden besiegen lässt, nicht wahr!“ Wenn wir zu unserem eigenen großartigen
Potenzial erwachen, können wir allen Widrigkeiten, so schlimm sie auch immer sein mögen,
mutig entgegentreten. Der Glaube, den wir praktizieren, ist eigentlich dafür da, ein solch
starkes Selbst aufzubauen.
Einem Mitglied, das keine Überzeugung hervorbringen konnte und das Herz der
Resignation und die Einstellung der Feigheit zeigte, gab Toda Sensei eine extra strenge
Führung. Als er von einem Bericht des Sieges hörte, Widrigkeiten überwunden zu haben,
freute er sich darüber mit einem Lächeln. Er betonte immer und immer wieder: „Erwache zu
deinem großen Selbst!“ Und: „Lebe deinem Selbst!“ Denn bis zum Ende „Myoho-Renge-Kyo
in unserem eigenen Herzen“ hervorzubringen und in unserem eigenen Herzen einen in alle
Ewigkeit unzerstörbaren Lebenszustand des Glückes fest zu errichten, ist das Ziel unseres
Glaubens.
Die Ausübung, Daimoku zu chanten,
bedeutet einen Austausch zwischen Universum und Leben
4)
Die vorläufigen Buddhas: sie sind die Buddhas, die in den dem Lotos-Sutra vorausgehend gepredigten Sutras
gepredigt wurden und von den neun Welten abgehoben sind. Daher werden sie nicht als wahrer Buddha
bezeichnet, der in sich das Prinzip „Gegenseitiges Enthaltensein der zehn Welten“ (Jikkai-Gogu) verkörpert.
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In diesem Schriftwerk sagt der Daishonin, dass, wenn wir „Nam-Myoho-Renge-Kyo in
unserem eigenen Herzen“ als wahres Objekt der Verehrung, den Honzon, schätzen und die
Ausübung, Nam-Myoho-Renge-Kyo zu rezitieren, verrichten, „Der Zustand, in dem (…) die
unserem eigenen Herzen innewohnende Buddhanatur, die wir als Nam-Myoho-Renge-Kyo
anrufen, sich auf diese Anrufung hin manifestiert, Buddha genannt wird“.
Dieses großartige Phänomen, dass die Welt der Buddhaschaft hervorquillt, erklärt der
Daishonin mit dem Gleichnis „Vogel im Käfig“ wirklich so leichtverständlich.
Das heißt, wenn ein Vogel in seinem Käfig zwitschert, werden die Vögel, die am Himmel
fliegen, herbeigerufen. Und wenn die Vögel, die am Himmel fliegen, sich versammeln,
versucht der Vogel, der sich im Käfig befindet, herauszukommen.
Der „Vogel im Käfig“ hier stellt die Buddhanatur von uns, den gewöhnlichen Sterblichen,
dar. Der „Käfig“ zeigt hierbei den Zustand, dass wir, die Lebewesen, solange wir die jetzige
Lage unverändert lassen, weiterhin durch die fundamentale Dunkelheit des Lebens, mit
verschiedenen Begierden und mannigfaltigen Leiden gefesselt bleiben. Dieser „Vogel im
Käfig“ bringt den Glauben hervor und beginnt, Daimoku zu chanten.
Die „Vögel, die am Himmel fliegen“, weisen auf die Buddhanatur aller Lebewesen hin.
Das heißt, mit unserer eigenen Stimme, Daimoku zu chanten, rufen wir unsere eigene
Buddhanatur, nämlich Myoho-Renge-Kyo in unserem eigenen Inneren, an.
Und wir rufen nicht nur unsere eigene, sondern in Wirklichkeit auch die Buddhanatur aller
Lebewesen an. Warum? Weil, wie wir aus dem vorangegangenen Text respektvoll ersehen
haben, die Buddhanatur aller Lebewesen in den zehn Welten, angefangen mit sämtlichen
Buddhas und Bodhisattwas, ebenso Myoho-Renge-Kyo ist. Und das liegt daran, dass, wenn
wir einmal Myoho-Renge-Kyo rezitieren, die Kraft, die Buddhanatur aller Lebewesen
hervorzurufen, im Daimoku vorhanden ist. Das heißt, unsere Stimme, Daimoku zu chanten,
ist eine großartige Stimme, die Buddhanatur aller Lebewesen im ganzen Universum
anzurufen und zu erwecken.
Und wenn die „Vögel, die am Himmel fliegen“, von der Stimme des „Vogels im
Käfig“ angerufen, sich versammeln, wird der „Vogel im Käfig“ dann versuchen, aus dem
Käfig hinauszugehen. In diesem Augenblick verschwindet der Käfig der fundamentalen
Dunkelheit des Lebens und aller Leiden, dadurch wird er, von allen Fesseln befreit, völlig frei
und kann am „großen Himmel der Dharmanatur5)“, nämlich im erleuchteten Lebenszustand,
so groß und frei wie das Firmament, vollkommen uneingeschränkt fliegen.
Unser ernstes Gebet mit dem Daimoku von Nam-Myoho-Renge-Kyo wird mit dem
Mystischen Gesetz, das den Makrokosmos durchdringt, in Resonanz schwingen, unser
eigenes Leben umschließen und aus der Tiefe unseres Lebens die Kraft hervorbringen, unsere
eigene fundamentale Dunkelheit des Lebens zu durchbrechen. Die Ausübung, Daimoku zu
chanten, stellt sozusagen das Drama eines großen Austausches zwischen dem Makrokosmos
und unserem eigenen Leben dar.
„Wenn wir mit unserem Mund das Mystische Gesetz mit tiefem Respekt rufen, wird sich
die unserem Leben innewohnende Buddhanatur, davon angerufen, ganz sicher offenbaren“ –
hierin sagt der Daishonin mit aller Entschiedenheit „ganz sicher“. Wenn wir Daimoku chanten,
können wir die grenzenlose Wirkungskraft des Mystischen Gesetzes „ganz sicher“ in unserem
eigenen Körper offenbaren. Durch unseren starken, glühenden Glauben können wir diese
unvorstellbar weite, große und grenzenlose Wirkungskraft mehr und immer mehr genießen.
Bei seiner Gosho-Vorlesung sagte Toda Sensei oft: „Wenn der Nutzen, der mir zuteil
geworden ist, beispielsweise mit der Größe dieser öffentlichen Halle verglichen wird, ist Ihr
Nutzen nur so groß wie ein kleiner Finger.“ Er erklärte auch, dass der Nutzen, der ihm zuteil
wird, so wie ein sprudelnd hervorquellender Brunnen niemals versiegt. Auch heute erinnere
ich mich sehnsüchtig an seine Vorlesungen. Der Glaube, den wir tagtäglich praktizieren, ist
5)
Die Dharmanatur: Sie ist das grundlegendste Gesetz selbst, das das ganze Sein im Universum durchdringt, und
zugleich die Wesenheit der Erleuchtung, die der Buddha erlangte.
162
eigentlich dafür da, dass wir die von verdienstvoller Tugend erfüllte Kraft, die so groß wie das
Universum, in dem die Buddhanatur aller Buddhas, Bodhisattwas und himmlischen
Gottheiten dynamisch wirkt, in unserem Leben nach Belieben voll genießen können.
Der „Schutz durch die himmlischen Gottheiten“
und die „Freude der himmlischen Gottheiten“
Im Abschnitt dieses Schriftwerkes sagte der Daishonin weiter, dass die Buddhanatur der
himmlischen Gottheiten wie Brahma-König und Shakra, wenn sie angerufen wird, uns
beschützen wird und die Buddhanatur der Buddhas und Bodhisattwas sich freut, wenn sie
angerufen wird.
Hier wird die verdienstvolle Tugend, die wir dadurch erlangen, Daimoku zu chanten, aus
den zwei Aspekten, nämlich aus dem Schutz durch alle himmlischen Gottheiten und aus der
Freude der Buddhas und Bodhisattwas, betrachtet.
Zuerst sagt der Daishonin über den Schutz durch alle himmlischen Gottheiten: „Die
Buddhanatur von Brahma-König und Shakra wird dadurch, angerufen zu werden, uns
beschützen.“ Das heißt, dass, wenn wir das Daimoku des Mystischen Gesetzes chanten, die
himmlischen Schutzgötter angerufen werden und uns beschützen.
Der Schutz der himmlischen Schutzgötter weist auf die Offenbarung der Kraft und
Wirkung des Mystischen Gesetzes hin. Dieser Schutz erscheint durch die Praxis, Daimoku zu
chanten, die dazu führt, unsere eigene Buddhanatur hervorzurufen und zu offenbaren. Im
Buddhismus gibt es das Prinzip „Duft [der Buddhanatur kommt] von innen, Schutz von
außen“6) (Ja. Naikun-Gego). „Naikun“ bedeutet, dass die Buddhanatur aus dem Innern des
Lebens wohlriechend hervortritt.
Und „Gego“ bedeutet, dass die Buddhanatur des Lebens anderer, durch den Duft von
innen (Naikun) angezogen, damit beginnt, zu arbeiten, und die Schutzfunktion von außen
offenbar wird. Das heißt, wir können nur dadurch, dass die Buddhanatur von innen
wohlriechend hervortritt, den Schutz der himmlischen Gottheiten hervorrufen.
Mit anderen Worten gesagt, die Ursache, die himmlischen Schutzgötter in Bewegung zu
setzen, liegt bis zum Ende in der festen Entschlossenheit (Ichinen) unseres Glaubens.
Gerade zu der Zeit, in der wir mit der festen Entschlossenheit unseres starken Glaubens
die fundamentale Dunkelheit durchbrochen haben, kann die Buddhanatur wohlriechend
hervortreten. Folglich sagt der Daishonin aufgrund des Kommentars des Großmeisters
Miaole7) aus China „Gewiss aufgrund der Festigkeit des Herzens wirkt der Schutz der Götter
Das buddhistische Prinzip „Duft [der Buddhanatur kommt] von innen, Schutz von außen“ (Naikun-Gego): es
weist darauf hin, dass die dem Leben aller Lebewesen innewohnende Buddhanatur von innen zur Entfaltung
gebracht wird und sich dadurch als Funktion offenbart, das eigene Leben von außen zu beschützen. Auch wenn
von der Buddhanatur die Rede ist, oder wer damit ausgestattet ist und sie erweckt, ist niemand sonst außer jedem
einzelnen Menschen selbst. Wie der wohlriechende Duft an einem Gewand haftet, wenn man ein Räucherwerk
anzündet, wird die Buddhanatur von innen zur Entfaltung gebracht. Wie der Duft des Räucherwerks ausströmt,
tritt unsere eigene Buddhanatur hervor. Selbst der Schutz durch die himmlischen Götter (Devas), von dem im
Buddhismus oft die Rede ist, beginnt vor allen Dingen damit, dass jeder Mensch sich ernsthaft darum bemüht,
sein eigenes Leben zu verändern. Das Prinzip „Naikun-Gego“ lehrt, dass, wenn die Buddhanatur, die jedem
Leben aller Lebewesen innewohnt, von innen (Nai) erscheint und auf die fundamentale Dunkelheit des Lebens
Einfluss (kun) nimmt, die dadurch entstandene Kraft sich als Funktion offenbart, alle dem Irrsal verhafteten
Lebewesen von außen (Ge) zu beschützen (go).] (DG, Band 2, Seite 252; JG, Seite 1171) Wenn wir die uns
innewohnende Buddhanatur [mit Daimoku] mutig anregen und beeinflussen, wird sie als Schutzfunktion aller
Götter ganz sicher erscheinen.
7)
Miaole: Tschan-jan (711-782) wird oft Tsching-hsi Tschan-jan genannt, weil Tsching-hsi sein Geburtsort war,
und er ist auch unter dem posthumen Titel „Großmeister Miaole“ bekannt, ein Name, der sich von der Tatsache
ableitet, dass Tschan-jan in einem Tempel in Lan-ling mit Namen Miaole lebte. Er war der sechste Patriarch des
Tiantai-Buddhismus in China, wenn man den Großmeister Tiantai (538–597) als den Gründer der Schule ansieht.
Durch die genaue, ausführliche Erläuterung der drei Hauptwerke Tiantais befestigte er das theoretische
6)
163
stark“ (aus „Anmerkungen zur Großen Konzentration und Einsicht“) Folgendes: „Das heißt,
wenn der Glaube der Menschen fest ist, ist der Schutz der [himmlischen] Götter ganz sicher
stark.“ (DG, Band 3, Seite 199; JG, Seite 1220)
Die Kraft, die himmlischen Schutzgötter in Bewegung zu setzen, liegt bis zum Ende in
unserer Bemühung, eifrig und unerschütterlich Daimoku zu chanten. Erst dadurch, dass es
eine Veränderung unseres Lebens gibt, können sich die himmlischen Schutzgötter aktiv
bewegen. Die Art und Weise, uns auf den Schutz durch Buddhas und himmlische Gottheiten
zu verlassen, ohne unser eigenes Leben zu verändern, hat mit dem korrekten Gebet im
Buddhismus des Daishonin nichts zu tun.
Gerade in der lebhaften Bewegung des Lebens in der Welt der Buddhaschaft
sowie in der des Bodhisattwas findet sich die wahre Freude
Nebst diesem Schutz durch die himmlischen Gottheiten wird in diesem Schriftwerk die
„Freude der Buddhas und Bodhisattwas“ erklärt. Der Daishonin sagt: „Die Buddhanatur der
Buddhas und Bodhisattwas wird sich freuen, wenn sie angerufen wird.“ Als literarischen
Beweis führt er einen Abschnitt aus dem elften Kapitel des Lotos-Sutras „Den Schatzturm
sehen“ (DLS, Seite 194; JLS, Seite 393) an und erklärt, dass, wenn es jemanden gibt, der das
Lotos-Sutra auch nur für kurze Zeit beibehält, nicht nur Shakyamuni, sondern auch alle
anderen Buddhas ihn lobpreisen und sich darüber freuen.
Dass die Buddhas und Bodhisattwas sich freuen, weist hier auf die wahre verdienstvolle
Tugend hin, die wir dadurch erlangen können, Daimoku zu chanten. Das heißt, der
unvorstellbar weite und große Lebenszustand in der Welt der Buddhaschaft, alles Seiende zu
umschließen, und das von tiefem Mitgefühl durchdrungene Leben in der Welt des
Bodhisattwas, bis zum Ende nach Myoho-Renge-Kyo zu suchen und es Anderen weitergeben
zu wollen, werden sich lebendig offenbaren und sich dynamisch bewegen.
In der „Aufzeichnung der Vorlesungen über das Lotos-Sutra“ (Ongi-kuden) steht:
„Erstmals zu erkennen, dass unser Leben ursprünglich Buddha ist, wird als große Freude
bezeichnet. Sozusagen: Nam-Myoho-Renge-Kyo ist die größte Freude aller Freuden.“ (EG,
Seite 212; JG, Seite 788) Es gibt keine größere Freude, als dass unsere eigene Buddhanatur
erscheint und die Welt der Buddhaschaft in unserem Herzen sich dynamisch bewegt.
Wenn hierbei von der „Freude, zu erkennen, dass mein Leben ursprünglich Buddha ist“,
die Rede ist, kann es solche Menschen geben, die denken: „Das hat mit mir, die/der ich im
realen Alltagsleben mit so vielen Problemen auseinandergesetzt bin, überhaupt nichts zu
tun.“ Jedoch haben sich viele Mitglieder der Soka Gakkai, während sie sich für den Kampf
um die Verwirklichung von Kosen-rufu, die Absicht des Buddhas sowie die Anordnung des
Buddhas, eingesetzt haben, bereits solch einen Lebenszustand zu Eigen gemacht.
Zum Beispiel trifft jener Kampf in Osaka (1956), bei dem das Unmögliche möglich
gemacht wurde, auf diesen Fall zu. Während die einfachen Bürger, die nur kurz davor der
Soka Gakkai beigetreten waren und in ihrem täglichen Leben so viele Hindernisse und
Schwierigkeiten gehabt hatten, die Freude genossen, die sie in ihrem Leben noch nie erfahren
hatten, erzählten sie ohne jegliche Ausnahme: „Zu kämpfen selbst, ist für mich eine große
Freude.“ Und von dieser Freude erfüllt, bemühten sie sich, eifrig Daimoku zu chanten, und
schritten für die Ausübung des Shakubuku mutig voran.
Wenn wir uns der Ausübung des Bodhisattwas aus der Erde, die Lehre des Daishonin zu
verbreiten, konsequent widmen, werden wir von selbst vom Leben der Freude erfüllt. Und
wenn wir sehen, dass unsere Freunde sich einer nach dem anderen durch die Praxis des
Glaubens wieder beleben, Widrigkeiten überwinden und sich zu ihren neuen Aufgaben mutig
herausfordern, können wir tief in unserem Leben empfinden, dass jeder Einzelne von uns als
Fundament der Mahayana-Lehren und leistete somit zu deren Verbreitung in China einen großen Beitrag. Der
Großmeister Miaole wird als Restaurator dieser Schule verehrt.
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Bote des Buddhas auf dem Weg voranschreitet, um das Glück für sich selbst und für andere
zu realisieren, und dass sich unser eigenes Leben dynamisch bewegt – Das ist genauso, wie
viele Mitglieder der Soka Gakkai selbst bis jetzt erfahren haben.
In der „Aufzeichnung der Vorlesungen über das Lotos-Sutra“ (Ongi-kuden) steht: „Freude
bedeutet, dass Ich und Andere sich gemeinsam freuen.“ (OTT, Seite 146; JG, Seite 761) Dass
wir genau dieser Lehre entsprechend als Ausdruck des tiefen Mitgefühls für das Glück der
Menschen und für das Wohlergehen der Gesellschaft unermüdlich handeln, weist genau auf
die Handlung der Buddhas und Bodhisattwas hin. Demzufolge gibt es gar keinen Grund dafür,
dass sich alle Buddhas und Bodhisattwas nicht darüber freuen und unsere Handlung nicht
lobpreisen.
Es sind sowohl die Praxis von uns Mitgliedern der Soka Gakkai als auch das
Voranschreiten der SGI (Soka Gakkai International), welche jetzt diese Freude aller Buddhas
hervorrufen.
Überall an jedem Ort der Welt erscheinen die Bodhisattwas aus der Erde, die aufgrund
ihres Wunschgelübdes den Kreis, Daimoku zu chanten, immer stärker erweitern, um Kosenrufu zu verwirklichen. Die Zeit ist gekommen, in der die Strömung, kraftvoll Daimoku zu
chanten, um aus dem tiefen Wunsch nach dem Frieden der Welt und dem Glück aller
Lebewesen heraus zu handeln, die ganze Erde grandios umschließt.
Wenn sie an die Möglichkeit, ihr Leben grundlegend zu verändern, fest glauben, können
die Menschen allen Drangsalen, so schlimm sie auch immer sein mögen, unerschrocken
entgegentreten. Die Mitglieder der Soka Gakki, die, während sie in sich die wahre Stärke und
den inneren Reichtum solcher Menschen verkörpern, sich als gute Bürger und als gute
Menschen in der Gesellschaft für das Glück der Menschen und für den Frieden der Welt
mutig engagieren, erscheinen jetzt in der ganzen Welt. Es ist sehr geschätzt, dass die Tatsache
selbst, dass eine solch hoffnungsvolle Solidarität der Menschen, die an das Potenzial aller
Menschen fest glauben, geboren ist, im Hinblick auf die Menschheitsgeschichte einen tiefen
Sinn hat. Es ist die Zeit gekommen, in der die Welt auf unser Vorwärtsschreiten und unseren
Sieg, basierend auf dem Chanten des Daimoku, sehnsüchtig Vertrauen und Erwartung setzt.
Demzufolge geruhten alle Buddhas in den drei Lebensexistenzen, durch die fünf
Schriftzeichen von Myo-ho-Ren-ge-Kyo die Buddhaschaft zu verwirklichen. Es wird das
Mystische Gesetz genannt, dessen Errichtung die wahre Absicht der Erscheinung aller
Buddhas in den drei Lebensexistenzen ist und durch das alle Lebewesen den Buddhaweg
vollbringen können. Begreifen Sie diesen wesentlichen Sinn tief, tiefgründig, und auf dem
Weg zur Verwirklichung der Buddhaschaft sollten Sie ohne das Gefühl von Arroganz und
falschem Beharren mit tiefem Respekt rezitieren: „Nam-Myoho-Renge-Kyo.“
(EG, Band 1, Seite 887f; JG, Seite 557)
Das Mystische Gesetz, durch das alle Lebewesen den Buddhaweg vollbringen
Warum freuen sich alle Buddhas? Das liegt daran, dass auch alle Buddhas in den drei
Lebensexistenzen durch die fünf Schriftzeichen von Myo-ho-Ren-ge-Kyo die Buddhaschaft
verwirklicht haben.
Einzig die Errichtung von Nam-Myoho-Renge-Kyo ist die wahre Absicht der Erscheinung
aller Buddhas in den drei Lebensexistenzen, und das ist das Gesetz, durch das alle Lebewesen
den Buddhaweg vollbringen können.
Nam-Myoho-Renge-Kyo ist sowohl das grundlegende Gesetz, das allen Buddhas in den
drei Lebensexistenzen ermöglichte, die Buddhaschaft zu verwirklichen, als auch der
Buddhasamen, der allen Lebewesen ermöglicht, die Buddhaschaft zu verwirklichen. Der
Name der Buddhanatur ist Nam-Myoho-Renge-Kyo, und das zu chantende Daimoku ist
ebenso Nam-Myoho-Renge-Kyo.
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Alle Menschen sind ursprünglich mit dem „Samen des Buddhas“, Nam-Myoho-RengeKyo genannt, ausgestattet. Aber solange das Leben des Buddhas nicht aktiviert wird, kann es
nicht glänzen. Der Schlüssel dazu, das unserem Herzen innewohnende Leben des Buddhas zu
öffnen, ist unsere Ausübung, Daimoku zu chanten. Dadurch, Nam-Myoho-Renge-Kyo zu
rezitieren, können wir zum ersten Mal unsere eigene Buddhanatur öffnen.
Und wenn die Buddhanatur aller himmlischen Gottheiten geöffnet wird, sind sie dazu
fähig, uns zu beschützen, und wenn die Buddhanatur aller Buddhas in den drei
Lebensexistenzen geöffnet wird, können wir von der Welt der Freude erfüllt werden.
Unser Selbst, das mit der fundamentalen Dunkelheit des Lebens und vielen Leiden
gefesselt war, kann sich wieder beleben, und durch die Kraft und Wirkung des Mystischen
Gesetzes können wir den Lebenszustand erlangen, in dem wir „von uns selbst die [wahre
Ruhe und] Freude, die verdienstvolle Tugend des [Mystischen] Gesetzes erhalten“ (Jijuhoraku) können.
Im Mystischen Gesetz sind die drei Bedeutungen8) enthalten, nämlich „vollkommen
ausgestattet zu sein“ (Gusoku, Enman), „zu öffnen“ (Hiraku) und „wiederzubeleben“ (Sosei).
Unsere Ausübung, Daimoku zu chanten, ist wahrhaft nichts anderes als die höchste Praxis des
Buddhismus Nichiren Daishonins, um zu beweisen, dass jedes Individuum, basierend auf dem
Mystischen Gesetz, eine höchst verehrungswürdige Existenz darstellt. Der Buddhismus des
Daishonin ist die Religion, die bis zum Ende dazu bestimmt ist, in jedem einzelnen Menschen
das grenzenlose Potenzial zu finden und zu öffnen.
Zum Schluss dieses Schriftwerkes sagt der Daishonin: „Begreifen Sie diesen wesentlichen
Sinn tief, tiefgründig, und auf dem Weg zur Verwirklichung der Buddhaschaft sollten Sie
ohne das Gefühl von Arroganz und falschem Beharren mit tiefem Respekt rezitieren: ‚NamMyoho-Renge-Kyo.’“
Zu Lebzeiten des Daishonin hatte jede Einzelne aller anderen Schulen versucht, „die
arroganten [Lehren] aufzustellen und gegenseitig auf ihren falschen [Lehren] zu
beharren“ (EG, Band 1, Seite 874; JG, Seite 545), und dadurch hatten sie alle die „wahre
Absicht des Buddhas“ vergessen. Das heißt, alle buddhistischen Schulen hatten die
Entwicklung der jedem Menschen selbst innewohnenden höchsten Würde, nämlich den
Ausgangspunkt des Buddhismus überhaupt, aus den Augen verloren. Sie hatten völlig
vergessen, das mit der Größe des Universums vergleichbare Potenzial des Lebens jedes
einzelnen Menschen zu öffnen, und waren den Weg gegangen, irreführende Doktrinen zu
bilden. Sie hatten wahrhaft „außerhalb ihres eigenen Herzens nach dem Gesetz gesucht“.
Folglich waren sie im grundlegenden Sinne nicht imstande, die Menschen im Späten Tag des
Gesetzes zu erretten.
Außerdem hatten sie das Lotos-Sutra, sowohl die wahre Absicht des Buddhas als auch die
höchste Lehre, alle Menschen zur Verwirklichung der Buddhaschaft zu führen, verleumdet.
Aus dem Grund hatte Nichiren Daishonin, während er die falschen Lehren der irreführenden
Schulen zu jener Zeit streng gerügt und die wahre Bedeutung des Buddhismus Shakyamunis
zurückgeholt hatte, das Lotos-Sutra, die wahre Absicht des Buddhas, erhöht und den Weg,
alle Lebewesen im Späten Tag des Gesetzes über zehntausend Jahre hinaus zu erretten,
nämlich die Ausübung, Nam-Myoho-Renge-Kyo zu rezitieren, errichtet.
Der Buddhismus des Daishonin ist eine Religion, die dafür da ist, das höchst würdevolle
Potenzial eines jeden Menschen zu öffnen. Jeder Mensch kann dadurch, Daimoku zu chanten,
in seinem eigenen Herzen die Buddhanatur, die der des Buddhas gleicht, öffnen. Das ist die
Die „Drei Bedeutungen des ‚Myo’“ (Myo-no-Sangi): In der Abhandlung „Über das Daimoku des LotosSutras“ steht: „Was Myo genannt wird, heißt, zu öffnen.“ (EG, Band 1, Seite 145; JG, Seite 943) „Myo weist auf
die Bedeutung, ausgestattet zu sein, hin. Ausgestattet zu sein, weist wiederum auf die Bedeutung, vollkommen
zu sein, hin.“ (EG, Band 1, Seite 146; JG, Seite 944) „Myo weist auf die Bedeutung, wiederzubeleben, hin.
Wiederzubeleben, weist wiederum auf die Bedeutung, wieder ins Leben zu rufen, hin.“ (EG, Band 1, Seite 145;
JG, Seite 947)
8)
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Lehre der letztendlichen Gleichheit und es gibt keine andere Welt, in der alle Menschen die
höchste Würde ihres Lebens derart offenbaren können.
Der Gohonzon ist sowohl das Objekt, mit dem wir das unserem eigenen Leben
innewohnende Mystische Gesetz offenbaren, als auch ein klarer Spiegel, der zeigt, dass unser
Leben, so wie es ist, die Wesenheit des Mystischen Gesetzes ist.
Der Daishonin lehrt mehrmals, dass das Leben, das dem Gohonzon gleicht, in unserem
Herzen vorhanden ist. Die Bemühung, den in unserem eigenen Herzen existenten Honzon
hervortreten zu lassen, führt uns zur Verwirklichung der Buddhaschaft. Demzufolge lehrt der
Gohonzon, dass nichts würdevoller ist, als unser Leben. In Wahrheit ist der Buddhismus des
Daishonin eine „Religion für alle Menschen“, die die Würde eines jeden Menschen durch und
durch lehrt. Und er ist eine „Religion, die allen Menschen ermöglicht, ihrem großen Selbst zu
leben“.
In der Meister und Schüler Beziehung von Soka findet sich der unbesiegbare Glaube
Toda Sensei hatte beim Interview einer Zeitschrift auf die Frage, warum die Mitglieder
der Soka Gakkai zum Gohonzon Daimoku chanten, wie folgt geantwortet:
„Unser ganzer Körper selbst ist dem Mandala gleich. Obwohl unser Leben selbst dem
Mandala gleich ist, wird das Wesen dieses Mandalas nicht einfach in unserem Leben
erscheinen. Dadurch, dass wir zum Gohonzon respektvoll Daimoku chanten, wird in unserem
Leben das Mandala errichtet. Wenn das geschieht, tritt die Kraft der im Gohonzon
manifestierten Bodhisattwas, Könige Brahma-Himmel und Shakra hervor. Deshalb können
wir glücklich werden. Es ist nicht der Fall, dass der Gohonzon uns das Glück zuteil werden
lässt. Das, was in unserem Leben existiert, tritt durch unsere Ausübung, Daimoku zu chanten,
hervor. Es ist weder geheimnisvoll noch obskur.“
750 Jahre seit dem Erscheinen des Daishonin: Es ist die Soka Gakkai, die genau der
Prophezeiung des Ursprünglichen Buddhas entsprechend den „Glauben an den
Gohonzon“ errichtet hat, durch den alle Menschen ihre Buddhanatur öffnen können. Es ist
nicht übertrieben zu sagen, dass zu jener Zeit, als die Soka Gakkai erschien, der Weg zur
Veränderung des Lebens durch den Buddhismus Nichiren Daishonins im Grunde genommen
völlig in Vergessenheit geraten war. Die Menschen, die lehrten, dass der Glaube an den
Gohonzon sowohl mit der Revolution des Alltags als auch mit der Menschlichen Revolution
unmittelbar verbunden ist und darüber hinaus zur Veränderung der Gesellschaft führt, sind
unsere beiden Meister, Makiguchi Sensei und Toda Sensei. Außer der Soka Gakkai gibt es
keine andere Glaubensgemeinschaft, deren Mitglieder mit der Ausübung, aufrichtig und
inbrünstig Daimoku zu chanten, auf dem „Weg zur Verwirklichung der Buddhaschaft“ mit
aller Entschiedenheit mutig und stolz voranschreiten, genauso wie der Daishonin in diesem
Schriftwerk aussagt. Der Glaube, basierend auf den Prinzipien „Daimoku zuerst“ und
„Gohonzon als Grundlage“, fließt in der Soka Gakkai dynamisch pulsierend.
Durch die Soka Gakkai ist der große Weg der letztendlichen Hoffnung der Menschheit
angebahnt worden, der zur Verwirklichung der Aussage des Daishonin führt: „Nam-MyohoRenge-Kyo, das ich, Nichiren, jetzt rezitiere, wird allen Lebewesen von mehr als zehntausend
Jahren im Späten Tag des Gesetzes ermöglichen, die Buddhaschaft zu verwirklichen.“ (OTT,
Seite 41; JG, Seite 720)
In der Soka Gakkai gibt es den stärksten und unbesiegbaren Glauben. Während man stets
andere Menschen ermutigt, führt man sein Leben aufgrund des Wunschgelübdes furchtlos zu
Ende. Im Verhalten von Ihnen allen, die das Leben eines solch großen Siegers führen,
erstrahlt das der Buddhanatur aller Buddhas gleiche Leben. Jeder Mensch, der die Praxis,
Daimoku zu chanten, zur Grundlage seines Lebens macht und den Glauben sowohl für sich
selbst als auch für andere konsequent beibehält, kann in sich einen Lebenszustand des
Löwenkönigs, der dem Buddha gleicht, öffnen. Und während er das Glück sowohl für sich als
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auch für andere immer erweitert, kann er in seinem Herzen die große Kraft der Weisheit und
das große Herz des tiefen Mitgefühls unerschütterlich aufbauen.
Gerade jetzt ist die Zeit, die Lehre des Daishonin „Myo weist auf die Bedeutung,
wiederzubeleben, hin“ (EG, Band 1, Seite 145; JG, Seite 947) in die Tat umzusetzen. Chanten
Sie Daimoku, um die Wirkungskraft, „Gift in Medizin zu verwandeln“, tatsächlich zu
beweisen!
Gerade jetzt ist die Zeit, in der Sie dafür Daimoku chanten, das Prinzip „Sollte sich das
große Böse ereignen, dann entsteht das große Gute“ (EG, Band 1, Seite 1119; JG, Seite 1300)
unter Beweis zu stellen!
Gerade jetzt ist die Zeit, in der Sie für die „Befriedung des Landes durch die Errichtung
des [Wahren] Gesetzes“ Daimoku chanten, um Ihr Land ins Buddhaland zu verwandeln!
Wir, Mitglieder der Soka Gakkai, wollen jetzt, während wir die Stimme, das Mystische
Gesetz zu chanten, wohlklingend ertönen lassen, als Champion der geistigen Welt unsere
gesellschaftliche Aufgabe umso stärker erfüllen und auf das 100jährige Jubiläum der Soka
Gakkai hin die Siegeslieder singend mutig und kraftvoll voranschreiten.
Das Mystische Gesetz
Chante und lebe bis zum Ende
Heiter und fröhlich,
Den Ruhm des Lebens
In dieser Existenz genießend.
(aus „Daibyakurenge“, Mai 2011)
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