Nr. 35 - ber das Erscheinungsbild des Goh

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Die Gosho-Vorlesung von Präsident Ikeda
Das Studium aus der „Gosho“, dem Lehrtext des Sieges
Nr. 35
„Antwort an Frau Nichinyo-gosen
– Über das Erscheinungsbild des Gohonsons“
„Nur in den beiden Schriftzeichen für Glauben“ ist
die große Wirkungskraft des Gohonsons enthalten
„In der Soka Gakkai gibt es den Glauben!“
Das war das glühende Löwengebrüll meines Meisters Josei Toda Sensei. Das war eine
große Deklaration, von der alle, die davon hörten, so empfanden, als seien sie vom
elektrischen Schlag getroffen und wachgerüttelt worden.
Auf der Generalversammlung der Soka Gakkai Zentrale, die im Spätherbst des Jahres
1957 stattfand, gab Toda Sensei diese Führung.
Damals gab es der Soka Gakkai gegenüber, in der viele junge Menschen sich frisch und
lebhaft engagierten und die mit unwiderstehlicher Energie voranschritt, seitens der etablierten
Mächte schwere Vorwürfe und Schmähungen. Und auch in Bezug auf den Grund, warum die
Soka Gakkai sich derart stark entwickelte, belebten mutmaßliche Kommentare und Kritiken
die Massenmedien.
Indem Toda Sensei über solche oberflächlichen Betrachtungsweisen lachte, sagte er mit
aller Entschiedenheit:
„In der Soka Gakkai gibt es den Glauben! Es gibt den Gohonson! Alles ist doch aus den
verdienstvollen Tugenden dieses Gohonsons hervorgegangen!
Allein der Glaube steht im Zentrum! Diesen Glauben praktizieren wir. Sobald wir uns
davon überzeugt haben, lassen wir uns von absolut nichts überraschen, ganz gleich, wer was
auch immer schreiben oder sagen mag!“
Der Glaube ist die Urquelle aller Siege
Der Grund für die große Entwicklung der Soka Gakkai – diesen kann man gewiss von
sozialen, zeitlichen und objektiven Bedingungen aus erklären. Dessen war sich auch Toda
Sensei selbstverständlich bewusst. Aber hier eine Frage: hätte sich die Soka Gakkai ebenso
derart entwickeln können, solange äußerliche Voraussetzungen erfüllt worden wären?
Nein, es war niemals der Fall. Ohne den Glauben Toda Senseis, der mit fester Einstellung,
sein ganzes Leben der Verbreitung des [Mystischen] Gesetzes zu widmen, zur
Verwirklichung von Kosen-rufu allein unerschütterlich aufstand, und ohne den auf der
untrennbaren Einheit von Meister und Schüler basierenden Glauben, der das Leben der ersten
drei Präsidenten der Soka Gakkai durchdringt, gibt es nicht die heutige Soka Gakkai.
Wahrhaft gerade dadurch, dass die Soka Gakkai die beiden Schriftzeichen für „Glauben“
beständig zu ihrer Grundlage gemacht hat, hat sie sich gedeihend und großartig entwickeln
können.
Gerade der „Glaube“ ist die Urquelle aller Siege.
Der Glaube an den Gohonson ist der Kern unserer „Praxis für sich selbst und für andere“.
Er ist wiederum sowohl die Urquelle unserer Menschlichen Revolution und der Veränderung
unseres Karmas als auch ein scharfes Schwert, mit dem wir teuflische Funktionen besiegen,
1
und die treibende Kraft für die Befriedung des Landes durch die Errichtung des [Wahren]
Gesetzes und für die Verwirklichung von Kosen-rufu. Dieses Prinzip wird sich nicht ändern,
ganz gleich, wie sich die Zeit künftig auch immer verändern mag. Nein, es darf sich niemals
ändern. Das ist der grundlegende Geist der Soka Gakkai, der auf gar keinem Fall verloren
gehen darf. Aus diesem Grund wird eine neue Erweiterung der „Jugend-Gakkai“ auch mit
dem starken, glühenden und erfrischenden Glauben beginnen.
Diesmal wollen wir des Daishonins Schrift „Antwort an Frau Nichinyo-gosen – Über das
Erscheinungsbild des Gohonsons“ mit Respekt lesen und diese Essenz des Glaubens, den
Gohonson als Grundlage zu schätzen, gemeinsam studieren.
Eigentlich wurde dieser Gohonson zunächst einmal in den letzten acht Jahren innerhalb
der fünfzigjährigen Predigten Shakyamunis und wiederum innerhalb dieser acht Jahre erst in
den acht Kapiteln des Lotos-Sutras, vom [fünfzehnten] Kapitel „Hervorquellen [der
Bodhisattwas] aus der Erde“ bis zum zweiundzwanzigsten Kapitel „[Einem] anvertrauen und
ihn bemühen“, offenbart. Und innerhalb der drei Zeiten nach dem Erlöschen [des Buddhas],
des Frühen Tages des Gesetzes, des Mittleren Tages des Gesetzes und des Späten Tages des
Gesetzes, gab es in den ersten zweitausend Jahren des Frühen Tages des Gesetzes und des
Mittleren Tages des Gesetzes noch nicht einmal den Namen, der das grundlegende Objekt der
Verehrung (jap. Honson) des wesentlichen Teils [des Lotos-Sutras] bezeichnet, geschweige
denn, dass es [das grundlegende Objekt der Verehrung] nicht offenbart werden konnte.
Zudem gab es niemanden, der vermochte, es zu manifestieren. (…)
An dieser Stelle habe ich, Nichiren – aus welchem Wunder auch immer – dieses große
Mandala, das nicht einmal selbst Nagarjuna und Vasubandhu, Tiantai und Miaole offenbaren
konnten, etwa um die Zeit, als der Späte Tag des Gesetzes zweihundert und etliche Jahre
vergangen ist, zum ersten Mal als Banner für die Verbreitung des Lotos-Sutras manifestiert.
Dieses [Mandala] ist nicht etwas, das ich, Nichiren, ganz und gar aus eigensüchtigen
Gründen erschaffen habe, sondern das grundlegende Objekt der Verehrung, das sowohl
Shakyamuni, der große Weltverehrte, als auch Buddhas als dessen Emanationen im
Schatzturm des Tathagatas „Viele Schätze“ (skt. Prabhutaratna) [Nam-Myoho-Renge-Kyo,
das allen Buddhas ermöglichte, die Erleuchtung zu erlangen] genau so, wie man es mit dem
Druckstock abdruckt, gemeinsam darstellten. (DG, Band 1, Seite 202f; JG, Seite 1243)
Der Gohonson, der alle Menschen im Späten Tag des Gesetzes rettet
Es ist der Gohonson, um die Menschheit zu erretten.
Es geht um den Gohonson, um alle Lebewesen über zehntausend Jahre im Späten Tag des
Gesetzes hinaus in alle Ewigkeit ganz sicher zum Glück zu führen.
Im zweiten Kapitel des Lotos-Sutras „Geeignetes Mittel“ steht: „Alle Menschen mir
ebenbürtig zu machen, / So dass es zwischen uns gar keinen Unterschied mehr gibt …“ (DLS.
Seite 58; JLS. Seite 130) Das ist das Gelübde Shakyamunis und nichts anderes als der
Wunsch aller Buddhas in den drei Existenzen.
Es ist Nichiren Daishonin, der den Gohonson, um diese Absicht der Buddhas zu
realisieren, zum ersten Mal als großes Mandala manifestierte.
Wie unermesslich die verdienstvolle Tugend der Frau ist, die diesem „noch nie da
gewesenen Mandala“ (DG, Band 1, Seite 204; JG, Seite 1244) Verehrungen darbrachte – Der
Brief, in dem der Daishonin anhand der unermesslich großen Wirkungskräfte dieses
Gohonsons seine Schülerin ermutigt, ist diese „Antwort an Frau Nichinyo-gosen – Über das
Erscheinungsbild des Gohonsons“.
Dieses Schriftstück gilt als Antwort darauf, dass Nichinyo-gosen, eine der Schülerinnen
des Daishonin, dem Gohonson mehrere Gegenstände als Spende darbrachte. Über die Person
2
Nichinyo-gosen ist nicht konkretes überliefert worden, dennoch lässt sich aus den an sie
gerichteten Briefen schließen, dass sie eine Frau mit tiefem Glauben und hoher Bildung war.
In diesem Schriftstück erklärt der Daishonin die tiefgründige Bedeutung des Gohonsons,
den er Frau Nichinyo-gosen verliehen hat, und die verdienstvolle Tugend, die sie durch die
Praxis des Glaubens an diesen Gohonson erhalten kann, ausführlich und leichtverständlich
und fordert sie dazu auf, den starken, glühenden Glauben an den Gohonson zu praktizieren.
Zuerst sagt der Daishonin, dass der Gohonson, dem Nichinyo-gosen Verehrungen
darbrachte, im Lotos-Sutra, das Shakyamuni innerhalb seiner 50 Jahre langen Predigt der
Lehren in den letzten acht Jahren predigte, und insbesondere in den acht Kapiteln im
wesentlichen Teil des Lotos-Sutras, vom fünfzehnten Kapitel „Hervorquellen [der
Bodhisattwas] aus der Erde“ bis zum zweiundzwanzigsten Kapitel „[Einem] anvertrauen und
ihn bemühen“, offenbart wird.
Dass der Daishonin hierbei „acht Kapitel“ nennt, hat eine tiefe Bedeutung. Im Kern dieser
Aussage, wohl unnötig zu sagen, geht es um die Existenz der Bodhisattwas aus der Erde1).
Denn diese Bodhisattwas aus der Erde erscheinen, von allen anderen Sutras ganz zu
schweigen, nur in diesen acht Kapiteln des Lotos-Sutras.
Das heißt, das Hauptthema des Lotos-Sutras liegt darin, eindeutig klarzumachen, wer nach
dem Erlöschen Shakyamunis die Führung für die Verwirklichung von Kosen-rufu übernimmt.
Konkret geht es um die Übertragung der Aufgabe von Shakyamuni zu den Bodhisattwas aus
der Erde, insbesondere dem Bodhisattwa „Herausragende Ausübung“ (skt. Visistacaritra)2).
Im fünfzehnten Kapitel des Lotos-Sutras „Hervorquellen [der Bodhisattwas] aus der Erde“
werden die Bodhisattwas aus der Erde hervorgerufen und im nächsten sechzehnten Kapitel
„Unermessliche Lebensdauer des Tathagatas“ wird der seit der ewig entfernten Vergangenheit
unveränderbare ursprüngliche Lebenszustand Shakyamumis offenbart.
Im einundzwanzigsten Kapitel „Die übernatürliche Kraft des Tathagatas“ findet die
Übergabe von Shakyamuni zu den Bodhisattwas aus der Erde statt, und wenn im
zweiundzwanzigsten Kapitel „[Einem] anvertrauen und ihn bemühen“ die Zeremonie in der
Luft zu Ende geht, verlassen die Bodhisattwas aus der Erde die Bühne des Lotos-Sutras.
Außerdem lehrt der Daishonin, dass dieser „Gohonson im wesentlichen Teil [des LotosSutras]“3), der als Zeremonie in der Luft offenbart wurde, nach dem Erlöschen Shakyamunis
weder im Frühen Tag des Gesetzes noch im Mittleren Tag des Gesetzes, also zweitausend
Jahre lang, erschien und dass es niemanden gab, der diesen manifestieren konnte. Und der
Daishonin zeigt auf, dass gerade er etwa um die Zeit, als der Späte Tag des Gesetzes
zweihundert und etliche Jahre vergangen ist, diesen Gohonson als Banner für die Verbreitung
des Lotos-Sutras manifestiert hat.
Der Buddhismus Nichiren Daishonins ist die Lehre, um in dieser Welt im Späten Tag des
Gesetzes eine Welt zu realisieren, in der alle Menschen aufgrund des Mystischen Gesetzes
1)
Die Bodhisattwas aus der Erde: Sie sind unzählige Schüler, die Buddha Shakyamuni als seine wahren Schüler
seit der ewig entfernten Vergangenheit heranbildete und im 15. Kapitel „Hervorquellen [der Bodhisattwas] aus
der Erde“ aus der Erde hervorrief, um ihnen die Aufgabe für die Verbreitung des Lotos-Sutras in der Zeit nach
seinem Tode zu übertragen. Weil sie aus der Erde hervorquellend erschienen sind, werden sie die Bodhisattwas
aus der Erde genannt. Im 21. Kapitel „Die übernatürliche Kraft des Tathagatas“ vertraute Shakyamuni ihnen das
essenzielle Gesetz an, das in der bösen Welt in der Zeit nach seinem Tod verbreitet werden sollte.
2)
Der Bodhisattwa „Herausragende Ausübung“ (skt. Visistacaritra): Der erste der vier Hauptführer der
unzähligen Bodhisattwas, die im 15. Kapitel des Lotos-Sutras „Hervorquellen (der Bodhisattwas) aus der Erde“
erschienen. Shakyamuni vertraute ihm als Hauptfigur der unzähligen Bodhisattwas aus der Erde im 21. Kapitel
„Die übernatürliche Kraft des Tathagatas“ an, das Lotos-Sutra für die Menschen im Späten Tag des Gesetzes zu
verbreiten.
3)
Der wesentliche Teil (jap. Honmon) des Lotos-Sutras: Er besteht aus der zweiten Hälfte des Lotos-Sutras, vom
15. Kapitel „Hervorquellen [der Bodhisattwas] aus der Erde“ bis zum 28. Kapitel „Der Bodhisattwa ‚Universal
überragend’, der [andere] anregt und [den Entschluss] fasst“. Im Gegensatz dazu heißt die erste Hälfte des LotosSutras, vom ersten Kapitel „Anleitung“ bis zum 14. Kapitel „Friedvolle, freudige Ausübung“, der theoretische
Teil (jap. Shakumon).
3
miteinander harmonisch leben und in alle Ewigkeit gedeihen können. Das, was als Stütze der
Philosophie, Glaubensüberzeugung und Praxis, um dies zu realisieren, dient, ist nichts anderes
als dieser Gohonson.
Toda Sensei sprach einmal über die Welt des seit dem Urbeginn der ewig entfernten
Vergangenheit erleuchteten Lebens, in der alle Menschen entsprechend dem Mystischen
Gesetz mannigfaltig leben: „Zu jener Zeit verweilte ich in einer völlig heiteren Welt, frei von
allen Einschränkungen, rein und fröhlich; alle Menschen, die auch zeitgleich lebten, waren in
ausgezeichneter Harmonie mit mir gleichgesinnt.“ (aus „Gesammelte Werke – Josei Toda“,
Band 1) Im Anschluss daran lehrte er auch, dass wir die Bodhisattwas aus der Erde sind, die
anlässlich der im Lotos-Sutra gepredigten Zusammenkunft in der Luft hervortraten und sich
alle gemeinsam gelobten, jene herrliche Welt in der Saha-Welt4) aufzubauen, und jetzt im
Späten Tag des Gesetzes erschienen sind.
Wir sind die Bodhisattwas aus der Erde, die den durch Nichiren Daishonin manifestierten
Gohonson verehren und das Banner von „Befriedung des Landes durch die Errichtung des
[Wahren] Gesetzes“ und „Verwirklichung von Kosen-rufu“ hissend mutig erschienen sind,
um in dieser Saha-Welt, in der Leiden und Streitigkeiten nicht aufhören, das Glück aller
Menschen zu realisieren und das von Ruhe und Frieden erfüllte Land aufzubauen. Und der
Gohonson, den Nichiren Daishonin manifestierte, der als Vorhut dieser Bodhisattwas aus der
Erde einen großen Kampf, basierend auf dem Prinzip „ohne Leib und Leben zu schonen“
(DLS, Seite 203; JLS, Seite 412), führte, ist der „Gohonson für die Verwirklichung von
Kosen-rufu“, der unsere hehre Lebensaufgabe wachruft.
Der Daishonin lehrt Nichinyo-gosen, dass allein dieser Gohonson „das noch nie da
gewesene Mandala“ ist, das allen Menschen ermöglicht, die Buddhaschaft zu verwirklichen.
Dadurch, dass er die tiefgründigen Bedeutungen des Gohonsons aufzeigt, sie zur Vertiefung
des Glaubens an das einzig wichtige Objekt der Verehrung aufzufordern, ist das Wesentliche
in der ersten Hälfte dieses Schriftstückes, so kann ich mit Respekt ersehen.
„Als Banner für die Verbreitung des Lotos-Sutras“
An dieser Stelle wollen wir unsere Aufmerksamkeit darauf richten, dass der Daishonin
den Gohonson als „Banner für die Verbreitung des Lotos-Sutras“ manifestierte. Das heißt,
Nichiren Daishonin manifestierte für die Verbreitung des Lotos-Sutras, nämlich für die
Verwirklichung von Kosen-rufu, diesen Gohonson. Der Grund, warum er mit dem Geist
„ohne Leib und Leben zu schonen“ den Gohonson schrift-bildlich manifestierte, liegt
ausschließlich darin, dass alle Menschen über zehntausend Jahre im Späten Tag des Gesetzes
hinaus die Buddhaschaft verwirklichen können. Es ist der Gohonson, der dafür da ist, dass so
viele Menschen wie möglich zu ihm respektvoll Daimoku chanten und von ihm Nutzen
erhalten und wir seine Lehre so viel Menschen wie möglich verbreiten. Das ist wahrhaft das
Banner für die Verwirklichung von Kosen-rufu.
In unserer Praxis geht es darum, einem Menschen und einem nächsten dieses Banner der
Menschlichen Revolution und das Banner der Veränderung des Karmas immer weiter
auszuhändigen. Gerade dadurch, an diesem Ort und an jenem Ort das Banner des [Wahren]
Gesetzes und das Banner für die Verbreitung des Mystischen Gesetzes aufzustellen, wird
Kosen-rufu verwirklicht. Es ist der Gohonson, der zu diesem herrlichen und stolzen Banner
wird.
Als Toda Sensei als der zweite Präsident der Soka Gakkai aufstand, sagte er zuerst: „Jetzt
ist die Zeit der Verbreitung des Gohonsons“ und begann mit einer großen
Verbreitungskampagne. Es war eine Entscheidung, die aus seiner tiefgründigen Einsicht
hervorging, was für eine Zeit jetzt ist. Es gibt keinen Zweifel daran, dass aufgrund seines
Die Saha-Welt: „Saha“ stammt aus dem Sanskrit, der altindischen Schriftsprache, bedeutet eine Welt, die von
Leiden erfüllt ist, die alle Lebewesen aushalten müssen.
4)
4
entschlossenen „Glaubens“ der Weg zur Verwirklichung von Kosen-rufu von heute geebnet
wurde. Ich kann nicht umhin, mir diese tiefe auf der Anordnung des [Ursprünglichen]
Buddhas basierende Aufgabe durch den Kopf gehen zu lassen.
Er erleuchtet alle Lebewesen in den zehn Welten
Des Weiteren sagt der Daishonin mit aller Entschiedenheit: „Dieses [Mandala] ist nicht
etwas, das ich, Nichiren, ganz und gar aus eigensüchtigen Gründen erschaffen habe.“ Er stellt
klar fest, dass es sich um den Gohonson handelt, den Shakyamuni und alle anderen Buddhas
als dessen Emanationen im Schatzturm des Tathagatas „Viele Schätze“ (skt. Prabhutaratna)
die fünf [chinesischen] Schriftzeichen Myo-ho-Ren-ge-Kyo, das in ihrem Leben tief
verborgende Gesetz für die Erlangung der Erleuchtung, gemeinsam manifestierten. Das ist
also der Gohonson, in dem die Bedeutungen der Prinzipien „Das wahre Wesen aller
Phänomene [des Lebens]“5), „Das gegenseitige Enthaltensein der zehn Welten“6) und
„Ichinen-sansen“, so wie sie es sind, manifestiert worden sind.
Betrachten wir das Erscheinungsbild des Gohonsons mit Respekt genau, stellen wir fest,
dass in der Mitte die „fünf [chinesichen] Schriftzeichen des Hauptthemas“, nämlich NamMyoho-Renge-Kyo, geschrieben sind und alle Lebewesen der zehn Welten anwesend sind.
Das zeigt zu Recht ein Bild, dass alle Lebewesen der zehn Welten, angefangen mit Buddhas
und Bodhisattwas, ohne eine einzige Ausnahme genau so, wie im elften Kapitel des LotosSutras „Den Schatzturm sehen“ steht: „… geruhte der Buddha Shakyamuni, mit seiner
übernatürlichen Kraft die ganze Gemeinde gänzlich in der Luft verweilen zu lassen“ (DLS,
Seite 190; JLS, Seite 386), in diesem Gohonson enthalten sind. Der Gohonson, den Nichiren
Daishonin manifestierte, ist das grundlegende Objekt der Verehrung, in dem alle zehn Welten
gegenseitig ausgestattet sind, der Gohonson, in dem alle Lebewesen der zehn Welten im Licht
des Mystischen Gesetzes „die ihrem Leben ursprünglich inhärente ehrwürdige Gestalt“ (jap.
Honnu-no-Songyo) offenbaren können.
Das heißt, alle Funktionen der Welten, mit denen unser eigenes Leben ausgestattet ist,
vermögen, vom Licht der Weisheit und des tiefen Mitgefühls in der Welt der Buddhaschaft
umhüllt, die Kräfte ihres höchsten Guten voll zu entfalten und Werte zu schaffen.
Das weist wiederum darauf hin, dass jeder einzelne Mensch mit reicher Individualität als
Wesenheit des Mystischen Gesetzes seinen Glanz ausstrahlen und sein erhabenes Wesen, das
ursprüngliche Sein des Lebens, offenbaren kann. Es ist der Gohonson, um die Welt
aufzubauen, von der Toda Sensei einst sprach und in der alle nur gute Freundinnen und
Freunde waren, die freudig, reinherzig und heiter miteinander leben.
Demzufolge vermag jeder einzelne Mensch, ganz gleich, in welchen Lebensumständen er
sich auch immer befinden mag oder ob er noch mitten auf dem Weg zur Veränderung ihres
Karmas sein sollte, als „die ihrem Leben ursprünglich inhärente ehrwürdige Gestalt“ zu
erstrahlen.
Beispielsweise wird auch die Hölle zur auf der Welt der Buddhaschaft basierenden Hölle.
Auch wenn von gleichem Leiden die Rede sein sollte, ist dies keinesfalls das Leiden, von
einer Finsternis in eine andere zu fallen.
Dadurch tritt der Mut hervor, der schwierigen Realität im Alltagsleben frontal
entgegenzutreten, wird die Weisheit entfaltet, die hartnäckige Mauer des Selbst und dessen
Umgebung zu überwinden, und quillt die eiserne Lebenskraft hervor, sich aufs Neue
5)
Das wahre Wesen aller Phänomene [des Lebens] (jap. Shoho-Jisso): Im zweiten Kapitel des Lotos-Sutras
„Geeignetes Mittel“ wird die Wahrheit klargestellt, dass alle Lebewesen ursprünglich mit der Möglichkeit, die
Buddhaschaft zu verwirklichen, ausgestattet sind und diese erschließen und offenbaren können.
6)
Das gegenseitige Enthaltensein der zehn Welten (jap. Jikkai-Gogu): Dies ist ein im Lotos-Sutra gelehrtes
Prinzip für die Verwirklichung der Buddhaschaft aller Menschen. Es zeigt, dass jede der zehn Welten, von der
Hölle bis zur Buddhschaft, in sich wiederum mit zehn Welten ausgestattet ist.
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aufzuschwingen. Und dabei können wir einsehen, dass jedes Leiden, das wir erleben, als
Prüfung für unsere eigene Veränderung und Entwicklung gilt und uns verhilft, eine
sprunghafte Entwicklung zu machen.
Im strahlenden Licht des Mystischen Gesetzes wird das höchst würdevolle Leben des
Mystischen Gesetzes in Gang gesetzt, auch wenn wir uns in der Hölle befinden mögen. Die
Bedeutung des Leidens in der Hölle macht eine Wendung um 180 Grad.
Makiguchi Sensei schrieb im Gefängnis ruhig und gelassen: „Den Glauben eines Herzens
zu praktizieren ist meine Arbeit in letzter Zeit. Solange ich dies verrichte, habe ich gar keine
Angst. (…) Je nach der Einstellung habe ich auch in der Hölle eine Freude.“ Auch Toda
Sensei lehrte, dass wir in uns einen Lebenszustand erlangen können, in dem wir uns überall
dort, wo wir uns befinden, vollkommen freuen können, wenn wir den Gohonson zur
Grundlage unseres Lebens machen.
Auf alle Fälle ist jedes Leben eine Wesenheit des seinem Leben ursprünglich inhärenten
„gegenseitigen Enthaltenseins der zehn Welten“ und von „Ichinen-sansen“. Ursprünglich hat
sie weder Nutzlosigkeit, die auszustreichen ist, noch Mangel, der auszugleichen ist. Es gibt
kein Leben, das ohne Freude, Zorn, Trauer und Glück existiert, und der jedem Leben eigens
innewohnende Leiden, sprich Geburt, Altern, Krankheit und Tod, ist unausweichlich, ganz
gleich, wie sehr man ihn verabscheuen mag.
Das Leben, in dem jede Einzelne der zehn Welten gegenseitig mit den zehn Welten
ausgestattet ist, ist sein Wesen, und jede Einzelne dieser zehn Welten gilt als Erscheinung
eines jeden Lebens, das dem Mystischen Gesetz zugrunde liegt. Und um dieses ursprüngliche
Leben hervortreten zu lassen und fest zu etablieren, ist der Gohonson da und der Glaube, den
wir praktizieren, ist gerade dafür da, dieses ursprüngliche Leben hervortreten zu lassen.
Hier lehrt der Daishonin, dass das Erscheinungsbild des Gohonsons, den er manifestierte,
wahrhaft auf dem im Lotos-Sutra dargestellten Prinzip „Das wahre Wesen aller Phänomene
[des Lebens]“ basiert und wir, gewöhnliche Sterbliche, mit unserer jetzigen Gestalt das
großartige Leben des Buddhas erschließen und offenbaren können.
Ein solcher Gohonson, das ehrwürdige Objekt der Verehrung, war in allen anderen
buddhistischen Schulen nirgends zu sehen. Stattlich prächtige Buddhas und Bodhisattwas
wurden zwar geschnitzt oder gemalt, dennoch gibt es kein Mandala, das auf dem Prinzip „Das
gegenseitige Enthaltensein der zehn Welten“ basierend gezeichnet wurde und es ermöglicht,
dass alle gewöhnlichen Sterblichen die Buddhaschaft verwirklichen können. Den Gohonson,
der jeden Einzelnen aller Menschen als „die seinem Leben ursprünglich inhärente ehrwürdige
Gestalt“ beleuchtet, nämlich den Gohonson für alle Menschen, manifestierte Nichiren
Daishonin zum ersten Mal. Dieser ist wahrhaft nichts anderes als „das noch nie da gewesene
Mandala“, das die Welt der „Religion für alle Menschen“ aufzeigt.
Entfernt Euch von der Verleumdung gegen das Wahre Gesetz
und von schlechten Freunden!
Als nächstes lehrt der Daishonin, dass die verdienstvolle Tugend, die ihr zuteil wird,
außerordentlich groß ist, weil diese Frau Nichinyo-gosen diesem noch nie da gewesenen,
großartigen Gohonson Verehrungen darbrachte. Er zeigt nämlich, dass dieser Gohonson ihr in
dieser Existenz das Glück verspricht und sie auch in der Zeit nach ihrem Tod ganz sicher
beschützen wird. „Dieser noch nie da gewesene, großartige Gohonson ist für Sie da“ – von
diesem großen Mitgefühl des Ursprünglichen Buddhas umhüllt, wurden ihre Unruhe und
Sorge darum, in der unreinen Welt im Späten Tag des Gesetzes zu leben, weggewischt, und es
ist unvorstellbar, wie erleichtert Nichinyo-gosen sich gefühlt haben konnte.
Was dafür, die große verdienstvolle Tugend zu erleben, wichtig wird, ist der Glaube, nach
diesem Gohonson konsequent zu streben und zu ihm respektvoll Daimoku zu chanten. Aus
diesem Grund sagt der Daishonin zu ihr: „’Verlassen Sie schlechte Freunde und freunden Sie
6
sich mit guten Freunden an!’ ist damit gemeint“ (DG, Band 1, Seite 204; JG, Seite 1244) und
warnt sie davor, sowohl die Verleumdung gegen das [Wahre] Gesetz als auch schlechte
Freunde7), die sie dazu führen, das Herz ihres Glaubens zu zerstören, mit aller Konsequenz
aufzugeben.
Diesen Gohonson sollten Sie überhaupt nicht an anderen Orten suchen. Denn er existiert
nur in der Fleischmasse im Herzen der Lebewesen, wie wir es sind, die das Lotos-Sutra
beibehalten und Nam-Myoho-Renge-Kyo rezitieren. Das wird der „Palast der
grundlegendsten Wahrheit im neunten Bewusstsein als König des Herzens“ genannt.
Mit allen zehn Welten ausgestattet zu sein bedeutet, dass alle zehn Welten, ohne dass eine
einzige Welt fehlt, in jeder einzelnen der zehn Welten enthalten sind. Aus diesem Grund
nennt man den Gohonson Mandala. Mandala ist ein Wort aus dem Sanskrit und wird übersetzt
als „wie ein runder Kreis vollkommen ausgestattet“ sowie „Ansammlung verdienstvoller
Tugenden“.
Auch dieser Gohonson ist nur in den beiden Schriftzeichen für „Glauben“ enthalten. „Erst
durch Glauben erlangen, daran einzutreten“ (DLS, Seite 94; JLS. Seite 198) ist damit gemeint.
(DG, Band 1, Seite 205; JG, Seite 1244)
„Der Gohonson ist in Ihrem Herzen“
Wie sehr Nichinyo-gosen sich dabei gefreut haben konnte, als sie erfuhr, dass der
Gohonson, der ihr vom Daishonin verliehen wurde, „der noch nie da gewesene Gehonson“ ist,
der im Späten Tag des Gesetzes zum ersten Mal manifestiert worden war!
Jedoch machte der Daishonin eine noch mehr zu erstaunende Wahrheit bekannt:
„Diesen Gohonson sollten Sie überhaupt nicht an anderen Orten suchen. Denn er existiert
nur in der Fleischmasse im Herzen der Lebewesen, wie wir es sind, die das Lotos-Sutra
beibehalten und Nam-Myoho-Renge-Kyo rezitieren.“
Der Daishonin sagt, dass der Gohonson nicht außerhalb ihrer selbst, sondern im Herzen
von ihr selbst, die Daimoku chantet, existent ist. Zuerst von außen nach Innen und weiter „in
die Fleischmasse in ihrem Herzen. Was für eine dramatische Wendung es ist!
Sowohl zu Lebzeiten des Daishonin als auch in der Gegenwart ist eine folgende
Denkweise tief verwurzelt: „Reale Menschen sind im Grunde genommen unbedeutende,
triviale Existenzen. Im Gegensatz zu ihnen ist die letztendliche Realität, der ewig geltende
Wert, außerhalb unserer selbst, irgendwo in der Ferne existent.“ Eine solche Denkweise und
der Glaube, sich an irgendeine außerhalb dieser realen Welt womöglich existierende,
transzendentale Kraft anzuklammern, sind sozusagen unter der Erde unserer Psychen
miteinander verbunden.
Der Buddhismus Nichiren Daishonins zersprengt diese fixe Idee. Er sieht unmittelbar auf
der Basis des Körpers eines jeden gewöhnlichen Sterblichen, die jetzt hier leben, die Wahrheit
des Lebens, dass die ewige und letztendliche Gesetzmäßigkeit sich offenbart.
Eigentlich bedeutete „Buddha“ der „Erwachte“. Wozu war er erwacht? Zu dem, an das er
sich selbst wirklich anlehnen konnte, nämlich der Gesetzmäßigkeit und seinem wahren Selbst.
Er war in von der fundamentalen Dunkelheit des Lebens8) überdeckten allen Existenzen
der ganzen Schöpfung zur universellen Gesetzmäßigkeit und zur Großartigkeit seines mit
dieser Gesetzmäßigkeit zusammen existierenden Selbst erwacht.
7)
Schlechte Freunde (jap. Akuchishiki): Sie weisen auf schlecht gesonnene Priester und böse Menschen, die
einen daran hindern, den Buddhaweg auszuüben.
8)
Die fundamentale Dunkelheit des Lebens: Sie ist die dem Leben aller Lebewesen inhärente, grundlegende
Ignoranz sowie Dummheit. Insbesondere die grundlegende Unwissenheit darüber, dass alle Dinge die Wesenheit
des Mystischen Gesetzes darstellen, wird die „fundamentale Dunkelheit des Lebens“ genannt.
7
„Der Gohonson existiert in der Fleischmasse im Herzen der Lebewesen“ – wenn ich die
ursprüngliche Absicht dieser Aussage respektvoll einschätze, stellt es sich klar heraus, dass
das Objekt der Verehrung, das der Daishonin manifestierte, in Wirklichkeit der Gohonson ist,
der bewirkt, dass jeder einzelne Mensch zum in seinem eigenen Herzen existierenden
Gohonson erwacht und diesen in unserem Herzen existierenden Gohonson hervorruft.
In der Zeit, in der wir zum Gohonson außerhalb von uns respektvoll beten, ist der genau
gleiche Gohonson auch in unserem Herzen vorhanden. Dieser offenbart sich feierlich in
unserem eigenen Leben, das Daimoku für sich selbst und für andere chantet.
In einem anderen Brief, den der Daishonin an Nichinyo-gosen im Juni des darauf
folgenden Jahres (1278) schrieb, „Antwort an Frau Nichinyo-gosen – Über den
Grundgedanken des Kapitels ‚[Einem anvertrauen und ihn bemühen’ und der anderen“ steht
in Bezug auf den Ort des Kapitels „Den Schatzturm sehen“ Folgendes: „… sehe ich, Nichiren,
dass er (der Schatzturm) in einer achtblättrigen Lotosblume des Herzens zwischen der
Brusthöhle von Nichinyo-gosen vorhanden ist.“ (EG, Band 1, Seite 915; JG, Seite 1249)
Nichinyo-gosen könnte sich wohl an seine Aussage in diesem Schriftstück erinnert haben,
dass der Gohonson in der „Fleischmasse im Herzen der Lebewesen“ existiert. Die
„Fleischmasse im Herzen“ ist mit der „achtblättrigen Lotosblume des Herzens zwischen der
Brusthöhle“ gemeint.
Die „Fleischmasse im Herzen“, in der dieser Gohonson existiert, wird mit anderen Worten
als „Palast der grundlegendsten Wahrheit im neunten Bewusstsein als König des Herzens“
bezeichnet. Das neunte Bewusstsein9), das auf Sanskrit Amala-Bewusstsein heißt und das
grundlegende, reine Bewusstsein genannt wird, wird als König des Herzens bezeichnet. Die
„grundlegendste Wahrheit“ hierbei ist es, die von allen Irrealen entfernt ist, so wie sie ist, und
weil sie der Ort ist, an dem der „König“ des Herzens existiert, heißt dies die „Fleischmasse im
Herzen“, das heißt, unser sterblicher Körper wird als „Palast“ bezeichnet.
Das Leben des Buddhas, das der Daishonin als Ausübender des Lotos-Sutras realisierte,
das Leben Nichiren Daishonins selbst, der mit der Wahrheit eins ist, nämlich „Nichirens
Seele“10), wurde als Gohonson manifestiert.
Außerdem ist der Gohonson in Form eines Mandalas dargestellt, und dieses sanskritische
Wort Mandala wird als „wie ein runder Kreis vollkommen ausgestattet“ sowie „Ansammlung
verdienstvoller Tugenden“ übersetzt.
Das „neunte Bewusstsein“: Die Wahrheit des Lebens klarzustellen und die Ursache aller menschlicher Leiden
zu untersuchen, um alle Menschen von ihren Leiden grundlegend zu befreien – ist der Wunsch des Buddhas
sowie das Ziel der buddhistischen Lehren. Dafür wird im Buddhismus eine These „Die Neun
Bewusstseinsebenen“ aufgestellt. In dieser These wird das Wirken jedes menschlichen „Herzens“, auf Japanisch
„Ichinen“ genannt, in groben Zügen, in fünf Ebenen eingeteilt, erforscht: 1) vom ersten bis zum fünften
Bewusstsein, die mit den fünf Sinnen (Sehen, Hören, Riechen, Schmecken und Tasten) in Verbindung stehen, 2)
das sechste Bewusstsein, zum einen die durch die fünf Wahrnehmungsorgane (Augen, Ohren, Nase, Zunge und
Körper) gewonnenen Wahrnehmungen zusammenzufassen, zu erkennen und sich damit innerlich tiefer zu
befassen und zum anderen zu träumen oder sich etwas vorzustellen, 3) das siebte Bewusstsein (skt. Manas): Das
Manas-Bewusstsein ist im Gegensatz zu den ersten sechs Bewusstseinsebenen, die meist dazu neigen, die äußere
Welt zu erkennen, dadurch gekennzeichnet, die eigene innere Welt tiefer anzuschauen. Hier geht es um die
Erforschung des Egos. 4) das achte Bewusstsein (skt. Alaya): Das Alaya-Bewusstsein ist eine Art Speicher, wie
es das Wort alaya besagt, in dem die Samen enthalten sind, die die Grundlage für unsere Begriffe der
Erfahrungswelt abgeben. Nach dieser Erklärung sind die Samen vergangener Erfahrungen im Alaya-Bewusstsein
gespeichert, bis sie, von äußeren Beziehungen angeregt, in der Gegenwart Sprossen aufkeimen. 5) das neunte
Bewusstsein (skt. Amala): Das Wort „Amala“ wird im Buddhismus als „das grundlegendste, reinste Bewusstsein“ übersetzt. Der Buddhismus lehrt, dass dieses Bewusstsein im tiefsten Grund des Lebens existiert und allen
Menschen ermöglicht, ihr Leben dadurch grundlegend zu verändern, dass sie dieses „grundlegendste, reinste
Leben“, die Buddhanatur, hervorrufen und aktivieren.
10)
In seinem „Brief an Frau Kyo’o“ schreibt der Daishonin: „Ich habe meine, Nichirens Seele der Sumi-Tinte
eingeflößt und [damit den Gohonson, das wahre Objekt der Verehrung] schriftlich manifestiert. Glauben Sie fest
daran!“ (DG, Band 1, Seite 125; JG, Seite 1124)
9)
8
„Ansammlung verdienstvoller Tugenden“ – es geht also um die Ansammlung von
unermesslich vielen Nutzen. Das können wir durch die Praxis des Glaubens an diesen
Gohonson jederzeit uneingeschränkt genießen.
Toda Sensei sagte einmal: „Da das ehrwürdige Leben Nichiren Daishonins Nam-MyohoRenge-Kyo ist, sollte das Leben von uns, seinen Schülern, ebenso Nam-Myoho-Renge-Kyo
sein“ und fügte mit aller Entschiedenheit hinzu: „Wenn wir daran glauben, wird die dem
Leben Nichiren Daishonins innewohnende grundlegende Kraft, auf unser Leben induktiv
reagiert, hervorquellen. Dadurch können wir uns auch zum mit der ewig geltenden
grundlegendsten Wahrheit vereinten Selbst entwickeln.“
Erleben Sie nach dem Prinzip „Erst durch Glauben erlangen, daran einzutreten“
unermessliche Wirkungskräfte!
Dann sagt der Daishonin: „Auch dieser Gohonson ist in den beiden Schriftzeichen für
‚Glauben’ enthalten. ‚Erst durch Glauben erlangen, daran einzutreten’ (DLS, Seite 94; JLS.
Seite 198) ist damit gemeint.“
Der grundlegende Weg zur Verwirklichung der Buddhaschaft liegt in den beiden
„Schriftzeichen für Glauben“. Selbst Shariputra11), der weiseste Schüler Shakyamunis, konnte
durch den „Glauben“ in die letztendliche Wahrheit des Lotos-Sutras eintreten. Das ist hier mit
„Erst durch Glauben erlangen, daran einzutreten“ gemeint.
Wenn sie zum Gohonson respektvoll beten, in dem der großartige Lebenszustand des
Buddhas unmittelbar manifestiert wurde, können gewöhnliche Sterbliche im Späten Tag des
Gesetzes durch ihren tieferen und stärkeren Glauben in die Welt des Gohonsons eintreten, in
der die Heiterkeit und Fröhlichkeit seit dem Urbeginn der ewig entfernten Vergangenheit
herrscht.
Der Daishonin sagt, dass es um den „Gohonson, um das eigene Herz anzuschauen“, geht.
Der Gohonson ist also dafür da, die Welt der Buddhaschaft im eigenen Herzen
wahrzunehmen und dazu zu erwachen. Die Tat, das eigene Herz anzuschauen, hat mit der so
genannten kontemplativen oder meditativen Ausübung nicht zu tun. Der Glaube an den
Gohonson gilt bis zum Ende als Grundlage unserer Praxis. Deshalb sagt der Daishonin:
„Auch dieser Gohonson ist nur in den beiden Schriftzeichen für ‚Glauben’ enthalten.“ Der
„Gohonson, um das eigene Herz anzuschauen“, weist auf den „Gohonson auf der Basis des
Glaubens“ hin.
Überall dort, wo wir den Glauben an den Gohonson stark und glühend praktizieren, wird
in unserem Leben der Gohonson hervorquellend erscheinen.
Im Gegensatz dazu können wir jedoch keinen Nutzen erleben, wenn wir keinen Glauben
daran haben, ganz gleich, in welcher Art wir den Gohonson besitzen. Nur durch die Praxis des
Glaubens offenbart sich der Gohonson, der als Ansammlung verdienstvoller Tugenden gilt,
im Herzen der Menschen. Demzufolge geht die Ansammlung verdienstvoller Tugenden nicht
verloren, solange unser Glaube nicht zerstört wird. Gesetztenfalls, durch Unfälle oder
Katastrophen hat jemand seinen Gohonson verloren, aber solange er den Glauben an den
Gohonson hat, ist der Gohonson in seinem Herzen immerwährend existent. Er kann so viele
Wirkungskräfte wie möglich immer weiter hervorbringen.
Die dem Gohonson innewohnende Kraft der verdienstvollen Tugenden erscheint erst
dann, wenn wir unseren Glauben mutig aufgebracht haben. Wahrhaft ist der Gohonson in den
„zwei Schriftzeichen für Glauben“ in unserem Leben enthalten.
Im nächsten Abschnitt unterstreicht der Daishonin abermals, wie wichtig der „Glaube“ ist.
11)
Er war anfangs Schüler des Skeptikers Sanjaya-Belatthiputtas, eines der sechs am meisten angesehenen
brahmanischen Lehrer im antiken Indien, und nahm schließlich zusammen mit Maudgalyayana die Lehre
Shakyamunis an. Da er den wahren Sinn der Predigten Shakyamunis hervorragend verstand, wurde er unter den
Schülern Shakyamunis der Weiseste genannt.
9
Dadurch, dass Nichirens Schüler und Anhänger den Texten [des Lotos-Sutras] gemäß „/
Gebe ich (Shakyamuni) redlich die geeigneten Mittel auf /“ (DLS, Seite 67; JLS. Seite 144)
und „… dabei keinen einzigen Vers anderer Sutras akzeptieren /“ (DLS, Seite 99; JLS. Seite
206) einzig und allein [an das Lotos-Sutra] glauben, können sie in diesen Schatzturm des
Gohonsons eintreten. Wie zuverlässig sie sind! Wie zuverlässig sie sind! Mit aller
Entschiedenheit sollten Sie auf Ihre nächste Existenz bedacht sein und sich darauf einstellen.
Dass Sie mit aller Intensität nur Nam-Myoho-Renge-Kyo rezitieren und die Buddhaschaft
verwirklichen, ist am wichtigsten. Und das hängt von der Stärke des Glaubens ab. Die
Grundlage des Buddhismus ist, dass allein der Glaube als Ursprung gilt. (…)
[Im ersten Band der] Miaoles „Kommentare zu ‚Die große Konzentration und Einsicht’
Tiantais“ (chi. Mohe zhiguan fuxing zhuan hongjue) wird schließlich mit aller Deutlichkeit
erklärt, dass man den Glauben zur Grundlage [der Ausübung] macht. Weil jener König der
Han-Dynastie auch ohne jeglichen Zweifel an die Worte seines Ministers geglaubt hatte, war
die Wasseroberfläche eines Flusses, der sich [bis vor kurzem] erhoben hatte, [auf der Stell]
zugefroren. Auch die Tatsache, dass ein Pfeil in einen Steinblock eindrang, ist ebenso darauf
zurückzuführen, dass er (Li Guang) von ganzem Herzen daran glaubte, [der im Gras versteckt
liegende Steinblock sei der Tiger], der seinen Vater getötet hatte. Um wie viel mehr gilt
[dieses Prinzip] im Buddhismus! (DG, Band 1, Seite 205f; JG, Seite 1244f)
Die innere Einstellung, „einzig und allein“ daran zu glauben, ist grundlegend
Der Daishonin sagt: „Nichirens Schüler und Anhänger …“ Er meint damit seine ganze
Schülerschaft einschließlich der Frau Nichinyo-gosen.
– Da Sie alle gemäß den Sutratexten aus dem zweiten Kapitel des Lotos-Sutras
„Geeignetes Mittel“ und dem dritten Kapitel „Gleichnis und Parabel“ Ihre Praxis, einzig und
allein an den Gohonson zu glauben, mit fester Entschlossenheit beibehalten, gibt es keinen
Zweifel daran, dass Sie in den Schatzturm dieses Gohonsons eintreten können.
Der Gohonson stellt ohnegleichen die einzige Gesetzmäßigkeit selbst dar, in der die seit
dem Urbeginn der ewig entfernten Vergangenheit existierende und vom Licht des Mystischen
Gesetzes erleuchtete Welt manifestiert wurde, und allein der Glaube an diesen Gohonson ist
der einzige Weg, um unser Leben als „Palast der grundlegendsten Wahrheit im neunten
Bewusstsein als König des Herzens“ feierlich zu schmücken.
Aus diesem Grund müssen wir den Glauben aufbringen, mit der Einstellung „einzig und
allein“ den Gohonson respektvoll zu schätzen.
Haben wir diesen Glauben, den Gohonson als einzig und allein zu verehren, ist in dieser
Existenz der Gohonson in diesem Glauben enthalten und in unserem Leben offenbart sich die
mystische Wirkung des Gohonsons. An dieser Stelle lehrt der Daishonin, dass wir in den
Schatzturm an der Zeremonie in der Luft, die Welt der Buddhaschaft im Kosmos, eintreten
und auch in der Zeit nach unserem Tod die Welt der Buddhaschaft voll genießen können. Das
ist wahrhaft der wertvolle Text, der die großartige, verdienstvolle Tugend aufzeigt, die sich
über die beiden Existenzen, Gegenwart und Zukunft, erstreckt, so kann ich mit Respekt
ersehen.
Dadurch, dass wir einzig und allein an den Gohonson glauben, können wir in uns einen
absolut glücklichen Lebenszustand erlangen, in dem Leben und Tod untrennbar sind, nämlich
sowohl Leben als auch Tod von Freude erfüllt sind. Aus diesem Grund sagt der Daishonin in
diesem Abschnitt: „Dass Sie mit aller Intensität nur Nam-Myoho-Renge-Kyo rezitieren und
die Buddhaschaft verwirklichen, ist am wichtigsten.“ Das grundlegende Ziel buddhistischer
Ausübungen liegt darin, dass gewöhnliche Sterbliche zum Gohonson Nam-Myoho-RengeKyo rezitieren und mit ihrer Gestalt, wie sie ist, die Buddhaschaft verwirklichen. Und
abermals zeigt der Daishonin, dass der Dreh- und Angelpunkt für die „Erlangung der
10
Erleuchtung unmittelbar mit dem eigenem Körper“ (jap. Sokushin-jobutsu) darin liegt: „Das
hängt von der Stärke des Glaubens ab.“
In einer anderen Gosho sagt der Daishonin: „Ob [Ihr Gebet] beantwortet wird oder nicht,
hängt von Ihrem Glauben ab; [auch wenn es unbeantwortet bleibt], bin ich, Nichiren, in keiner
Weise daran schuldig.“ (EG, Band 1, Seite 1079; JG, Seite 1262)
Grundsätzlich erscheint die verdienstvolle Tugend streng dadurch, dass die Kraft des
Buddhas und die Kraft des Gesetzes im Gohonson auf die Kraft unseres eigenen starken
Glaubens und die Kraft unserer eigenen unermüdlichen Praxis12) reagieren. Die Grundlage
liegt in unserem Glauben und unserer auf diesem vor Leidenschaft brennenden Glauben
basierenden Handlung sowie Praxis.
Nichikan Shonin (1665-1726), der 26. Hohepriester der Nichiren Shoshu, erläutert:
„Wenn Sie auch nur kurze Zeit an diesen Gohonson glauben und Nam-Myoho-Renge-Kyo
rezitieren, wird kein Gebet unbeantwortet bleiben, kein Vergehen ungesühnt, kein Glück
ungewährt und alle Rechtmäßigkeit bewiesen. (aus „Kommentar zu Über das Wahre Objekt
der Verehrung“)
Seit der Gründung der Soka Gakkai haben viele Gleichgesinnten ihren Glauben an den
Gohonson zusammengerafft, indem sie sich an diesen Abschnitt erinnert haben. Sie haben den
ihrem Herzen innewohnenden Gohonson wachgerufen und die latente Kraft ihres Lebens, die
sich absolut von keiner Widrigkeit besiegen lässt, aus sich hervorgebracht. Es handelt sich um
den Gohonson, von dem kein Gebet unbeantwortet bleibt. Die Soka Gakkai hat gesiegt, weil
es in ihr diesen Glauben gegeben hat.
Die Kraft des Glaubens, die mit dem Rhythmus des Kosmos übereinstimmt
In einem anderen Brief, in dem er die gleichen Texte des Lotos-Sutras „/ Gebe ich
(Shakyamuni) redlich die geeigneten Mittel auf /“ und „… dabei keinen einzigen Vers anderer
Sutras akzeptieren /“ anführte, sagte der Daishonin als eine der Allegorien, um die Einstellung
des Glaubens zu lehren, Folgendes: „(…) wie ein Kind sich weigert, seine Mutter zu
verlassen.“ (EG, Band 1, Seite 1036; JG, Seite 1255) Gewiss überlässt sich ein Baby seiner
Mutter vollständig. Es glaubt an die Liebe seiner Mutter vollkommen und hegt daran gar
keinen Zweifel.
Die Art und Weise, wie Kinder ihre Sprache erlernen, ist genauso, sie nehmen die Worte,
die in ihrer Familie benutzt werden, einfach auf, so wie sie sind, und fangen damit an, ihnen
nachzusprechen. Erst damit, diese Welt, in der sie geboren wurden, im Glauben anzunehmen,
starten Menschen ihr Leben.
Auch Dr. Norman Cousins (1915-1990), ein US-amerikanischer Philosoph, mit dem ich
Dialoge führte, hielt diese Kraft des Glaubens für wichtig. Das führte auf seine
Glaubensüberzeugung, gestützt auf seine eigenen Erfahrungen, mehrmals schwierige
Krankheiten überwunden zu haben, und zahlreiche konkrete Beispiele – sprich auf seine tiefe
Zuversicht zurück, dass die Kraft, Krankheit zu heilen, im Leben selbst existiert. Dr. Cousins
sagt: „Nichts ist verwunderlicher als die Kraft, dass 15 Milliarden Nervenzellen im Gehirn
eines Menschen Gedanken, Hoffnungen und Geisteshaltungen in chemische Substanzen
verwandeln. Man kann sagen, dass alles mit der Glaubensüberzeugung beginnt. Das, woran
wir glauben, ist eine Auswahl, die stärker ist als alles andere.“ (aus „Human Options“)
Auch Leo Nikolajewitsch Graf Tolstoi (1828-1910), russischer Schriftsteller, hörte nicht
auf, diese wunderbare Kraft des Glaubens zu betonen:
12)
Die Kraft des Glaubens ist, an den Gohonson der drei großen esoterischen Gesetze konsequent zu glauben.
Die Kraft der Praxis ist, die Lehren genau so zu praktizieren, wie der Daishonin lehrt. Die Kraft des Buddhas
weist auf die Wirkungskraft hin, über die der Buddha verfügt. Die Kraft des Gesetzes ist die unbegrenzt
weitreichende und tiefgründige Wirkungskraft, mit der das Mystische Gesetz ausgestattet ist.
11
„Wer im Kampf siegt, ist der, der vom Sieg überzeugt ist. (…) Um glücklich zu werden,
muss man an die Möglichkeit des Glückes glauben.“ (aus „Krieg und Frieden“)
Glaube ist eine unentbehrliche Grundlage dafür, dass Menschen leben, und dabei
bestimmen Stärke und Schwäche ihr Leben.
In diesem Schriftstück sind die geschichtlichen Begebenheiten aus China aufgeführt.
Bei der einen geht es darum, dass Kaiser Guangwu von Han (6 v. Chr.-57 n. Chr.) in der
Zeit, als er noch ein General war, einen Fluss überqueren konnte, der plötzlich zugefroren
war, obwohl dieser kurz zuvor in Wirklichkeit gar nicht gefroren gewesen war, als er mit
festem Glauben an den Bericht seines vertrauten Generals, der Fluss sei zugefroren und
möglich zu überqueren, voranmarschierte. Bei der anderen geht es so: als ein General namens
Li Kuang (?-119 v. Chr.) nach einem Tiger jagte, der seinen Vater [bzw. seine Mutter] getötet
haben sollte, sichtete er eines Tages zwischen den hoch gewachsenen Gräsern der
Wiesenlandschaft diesen Tiger, der in Wirklichkeit nur ein großer Steinblock war, und schoss
in festem Glauben, dieser sei gerade der Tiger, der seinen Vater tötete, einen Pfeil auf diesen
gerichtet ab, so drang der Pfeil in den Steinblock ein.
Der Daishonin sagt mit aller Deutlichkeit: „Um wie viel mehr gilt [dieses Prinzip] im
Buddhismus!“
Der geradlinige, aufrichtige Glaube an den Gohonson kann einen Fluss, gleich einem
reißenden Strom, von Leben und Tod zufrieren lassen und auch einen großen Stein der
fundamentalen Dunkelheit des Lebens, so hart wie eine Felsenwand, durchdringen.
Makiguchi Sensei sagte, dass wir durch unseren starken Glauben an den Gohonson alle
Menschen zur „Erlangung der Erleuchtung unmittelbar mit ihrem eigenen Gestalt“ führen
können, und fuhr fort:
„In der Zeit, in der wir den Atem der Aktivitäten unseres eigenen Lebens mit dem
grundlegenden Rhythmus des weiten, großen und starken universellen Lebens in Einklang
bringen, kann selbst ein kleines Menschenleben in sich ein Metrum der grenzenlosen
Lebenskraft, nämlich eine tiefgründige und großartige Weisheit hervorbringen. Das nennt
man die Verschmelzung der objektiven Wahrheit und der subjektiven Weisheit (jap. Kyochimyogo). Es nutzt aber gar nicht, solange man einfach vage daran denkt, was das universelle
Gesetz sein könnte. Deshalb hat Nichiren Daishonin eine für alle Menschen praktikable
Methode der Praxis etabliert. Das heißt, er hat die Wesenheit aller Phänomene, das
grundlegende Leben, auf dem Gohonson von Nam-Myoho-Renge-Kyo in einem kleineren
Maßstab gezeichnet und manifestiert. Demzufolge können wir auf der Stelle mit dem Leben
des Makrokosmos übereinstimmen, wenn wir an diesen Gohonson als Objekt der Verehrung
glauben.“
Wir können uns dadurch, den Glauben an den Gohonson fest zu etablieren, der objektiven
Wahrheit und der subjektiven Weisheit des Buddhas anschließen, der den wahren Ursprung
von Universum und Leben einsah. Wir können dadurch, daran zu glauben, in die grenzenlos
weite Welt der Weisheit des Buddhas eintreten.
Buddhistische Ausübung ist, den Weg entlang zu gehen, zu dem der Buddha erwachte. Sie
bedeutet ebenso, den Weg zu gehen, auf dem der erwachte Buddha ging, und ferner den Weg
zu ebnen, den der Buddha sich möglicherweise vorstellte. Schreiten wir mit dem „Glauben“,
so können wir alle die Buddhaschaft verwirklichen und mit dem Verhalten als Buddha viele
Menschen stützen, schützen und anführen. Der Gohonson ist dafür da, uns zu ermöglichen,
diesen Buddhaweg bis zum Ende zu führen und die Buddhaschaft zu verwirklichen. Wie sehr
wir ihm zu verdanken haben!
Makiguchi Sensei und Toda Sensei sind es, die uns diesen Glauben, den Gohonson zur
Grundlage zu machen, lehrten.
Glaube und Praxis, basierend darauf, den Gohonson zur Grundlage zu machen, sind durch
die Erscheinung der Sok Gakkai feierlich errichtet. Aus diesem Grund konnte die Soka
Gakkai die dem Gohonson innewohnenden, unermesslichen Kräfte der verdienstvollen
12
Tugend hervorbringen. Der Glaube, den Gohonson zur Grundlage zu machen, so wie der
Daishonin ihn lehrt, ist nur in der Soka Gakkai zu finden. Deshalb ist die Verwirklichung von
Kosen-rufu zum aktuellen Thema geworden.
Lassen Sie uns bis zum Ende mit dem Glauben, den Gohonson zur Grundlage zu machen,
und mit der Praxis nach dem Motto „In direkter Verbindung mit dem Daishonin“, „Daimoku
als Grundlage“ und „Gosho als Grundlage“ immer weiter voranschreiten!
Gemeinsam zum Aufbau der „Jugend-Gakkai“
Im November 1950, als Toda Sensei vom Amt des Generaldirektors zurücktrat, wodurch
die Soka Gakkai sich in einem strengen Herbstfrost befand, in dem sie der Gefahr von
Weiterbestehen oder Untergang ausgesetzt war, stand ich ungestüm auf.
Als sein direkter Schüler und als ein junger Mann habe ich mit festem Glauben an die
großartige Kraft des Gohonsons einen Kampf eröffnet.
Am 17. November [1950] schrieb ich in meinem Tagebuch: „Ich bin mir des mutigen
Glaubens bewusst. …letztendlich kommt es nur auf die Kraft des Glaubens und die Kraft der
Praxis an. Der Gohonson ist mit der Kraft des Gesetzes und der Kraft des Buddhas
ausgestattet. Wenn ich die diesem Gohonson innewohnende großartige Kraft der großen
Gesetzmäßigkeit experimentieren, tatsächlich beweisen und mir zu Eigen machen will, bleibt
mir nichts anderes übrig als mein eigener Glaube.“
Es war ein Tag vor dem 20jährigen Jubiläum seit der Gründung der Soka Gakkai. Damals
war ich 22 Jahre alt.
Mehr als 60 Jahre seit der Zeit habe ich die Kraft des „Glaubens, den Gohonson zur
Grundlage zu machen“, in der ganzen Welt mit aller Deutlichkeit tatsächlich bewiesen.
Durch die Kraft der Jugend habe ich gesiegt.
Durch die Kraft von Meister und Schüler habe ich gesiegt.
Durch die Kraft des Glaubens habe ich gesiegt.
Toda Sensei pflegte zu appellieren:
„Immer Glaube! Es gibt keine andere Kraft, die stärker und großartiger ist als Glaube.“
Nun, schreiten wir mit dem glühend auflodernden Glauben erneut voran. Schaffen Sie mit
der erfrischenden Lebenskraft der Jugend eine Erweiterung Ihres eigenen inneren
Lebenszustandes! Schaffen Sie eine Erweiterung des Sieges! Schaffen Sie eine Erweiterung
des Glückes! Schaffen Sie eine Erweiterung der Gerechtigkeit!
Gehen Sie auf das neue Jahrhundert des Humanismus hin und auf den weiteren Aufbau
der „Jugend-Gakkai“ jetzt erneut voran, indem Sie mit mir zusammen das stolze „Banner von
Kosen-rufu“ hissen!
(aus der „Daibyakurenge“, Dezember 2011)
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