Nr. 9

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„Die Gosho und die Jugend“
Nr. 9
„Der beständige Sieg auf der Basis der Gosho“ (Teil 2)
Sei ein wahrer Mutiger, der allein aufsteht!
Kawashima, Leiterin der Junge-Frauen-Abteilung der Religion Kansai:
Vor einiger
Zeit hatte ich die Gelegenheit, Ihnen, Ikeda Sensei, eine Frage zu stellen: „Wie sollten wir den
neuen Mitgliedern den Geist, basierend auf dem Prinzip „Untrennbare Einheit von Meister
und Schüler“, gut verständlich übermitteln?“
Damals sagten Sie zunächst einmal: „Es ist unnötig, sich darüber schwerwiegend
Gedanken zu machen.“ Dann fuhren Sie fort: „Es genügt, ihnen den Glauben durch die
tägliche Berührung mit ihnen Schritt für Schritt beizubringen. Es gilt, stets als ein im Glauben
erfahrenes Mitglied und als eine gute Freundin mit ihnen umzugehen, und zwar ganz natürlich
und ungekünstelt, so wie Du bist.“
Außerdem brachten Sie mir bei: „Wichtig ist die intuitive Weisheit einer humanistischen
Philosophin, die das Herz ihrer Freundin erkennt und mit ihr je nach Zeit und Lage
offenherzig redet.“ Diese Ermutigung wurde zu meinem Ausgangspunkt.
Präsident Ikeda:
So war es. Es ist überhaupt nicht nötig, sich zu überanstrengen oder
eine zu große Verantwortung zu übernehmen.
Im Buddhismus Nichiren Daishonins heißt die Erlangung der Buddhaschaft nicht, sich in
eine besondere Existenz zu verwandeln. Im höchst menschlichen Charakter findet sich das
Leben eines jeden Buddhas.
Hierzu gibt es die buddhistischen Prinzipien „Die neun Welten besitzen in sich die Welt
der Buddhaschaft“ sowie „Die Welt der Buddhaschaft offenbart sich unmittelbar in den neun
Welten“. Auch wenn wir anfangen, an den Gohonzon zu glauben oder den Glauben daran
täglich ausüben, heißt es nicht, dass Leiden sowie Kummer einfach verschwinden.
Aber dadurch, dass wir das Mystische Gesetz, Nam-Myoho-Renge-Kyo, ernsthaft
rezitieren, um des Gesetzes willen für das Glück der Menschen und zum Wohlergehen der
Gesellschaft handeln, schaffen wir es, im Leben eines gewöhnlichen Menschen, das
ursprünglich ungekünstelt existiert, einen großartigen Lebenszustand des Buddhas zu
offenbaren. Das heißt, dadurch können wir unser seit dem Urbeginn der ewig entfernten
Vergangenheit existierendes Leben so wie die Morgensonne glänzend erstrahlen lassen.
In der „Aufzeichnung der Vorlesungen über das Lotos-Sutra“ wird dargelegt: „Die ‚ewig
entfernte Vergangenheit’ (Kuon) bedeutet, weder geschaffen noch gekünstelt, sondern so zu
sein, wie sie (die Existenz) ursprünglich war.“ (EG, Seite 141; JG, Seite 759)
Affektiertheit oder Geziertheit sind überhaupt nicht nötig. Auch im Vergleich mit anderen
sollte man sich selbst nicht erniedrigen.
Dass jeder Mensch seine natürlichen Vorzüge in höchstem Maße fröhlich und heiter
entfalten und somit zum Wohl der Gesellschaft beitragen kann, das ist der korrekte Glaube,
der die „wahre Wesenheit aller Phänomene beleuchtet und die Wahrheit manifestiert“.
Auf alle Fälle wünsche ich mir sehr, dass alle Mitglieder der Junge-Frauen-Abteilung
ohne eine einzige Ausnahme das Glück ohnegleichen erringen. Gerade dafür gibt es das
buddhistische Studium.
Toda Sensei sagte: „Die Junge-Frauen-Abteilung soll auf der Basis des buddhistischen
Studiums aufstehen!“ Nichts ist erhabener und wertvoller als die Jugend, dem
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philosophischen Prinzip, das die Würde des Lebens lehrt, und der Philosophie für Frieden und
Glück nach unbeirrt zu leben.
Selbstverständlich heißt es jedoch nicht, dass es der Junge-Männer-Abteilung erlaubt sei,
es zu vernachlässigen. (Lachen) Auch die Junge-Männer-Abteilung, wünsche ich, möge sich
so hart wie die „Ausübung eines großen Schwertkämpfers“ beständig trainieren und mit dem
„buddhistischen Studium für die Praxis“ mutig voranschreiten.
Kumagaya, Leiter der Jugendabteilung der Religion Kansai: Ja! Sowohl die JungeMänner-Abteilung als auch die Studenten-Abteilung sind darum bemüht, die Philosophie für
die „Befriedung des Landes durch die Errichtung des Wahren Gesetzes“, wie Sie sie uns
gelehrt haben, ernsthaft zu studieren und die Solidarität der jungen Generation zu erweitern,
um die Gesellschaft in eine weitaus bessere Richtung zu verändern.
Eine Kultur der Koexistenz erschaffen
Präsident Ikeda:
Vor vielen Jahren wurde Toda Sensei beim Interview eines lokalen
Radiosenders gefragt: „Warum sind in der Soka Gakkai so viele junge Menschen aktiv?“
Seine Antwort darauf war eindeutig: „Das liegt daran, dass die Philosophie so tiefgründig ist.“
Furuya, Leiter der Junge-Männer-Abteilung der Religion Kansai:
Dem
Voranschreiten der Soka Gakkai, die das „philosophielose“ Zeitalter erschließt, bringen auch
viele Intellektuellen der Welt ihre große Erwartung entgegen. Ing Hildegardo González Irala,
Rektor der National University of Itapúa in Paraguay, der Ihnen, Ikeda Sensei, im Frühling
vor fünf Jahren die Ehrendoktorwürde verlieh, sprach:
„Die Philosophie der SGI, kann man sagen, ist eine ‚Richtschnur der Welt’. Die
Veränderung zur besseren Welt ist allein durch die ‚Menschliche Revolution’, die unter der
überragenden Führung von Dr. Ikeda vorangetrieben wird, realisierbar.“
Präsident Ikeda:
Der Rektor González ist ein unvergesslicher großer Pädagoge mit fester
Glaubensüberzeugung. Auch im südamerikanischen Paraguay vergießen meine
gleichgesinnten Freunde ihren edlen Schweiß für den sozialen Beitrag.
Gerade die Basis dieser großen Philosophie ist die Gosho, die Schriften des Daishonins.
Die Gosho ist eine Schatzkammer der Weisheit, um die Zukunft der Menschheit zu eröffnen.
Viele Probleme, darunter Krieg, Gewalt, Diskriminierung und Umweltzerstörung, denen die
Welt von Angesicht zu Angesicht gegenübersteht, sind letztlich auf das Problem der
Menschen selbst und deren Leben zurückzuführen.
Der Buddhismus des Daishonins beleuchtet den Kern dieser Probleme und offenbart die
Weisheit, die dazu führt, den wahren Frieden und die Kultur der Koexistenz zu erschaffen.
In der Abhandlung „Über die Befriedung des Landes durch die Errichtung des Wahren
Gesetzes“ steht: „Wenn Sie aber vor allem Ihrem Land Frieden und Sicherheit verschaffen
und für Ihr jetziges und künftiges Glück beten wollen, dann müssen Sie es sich unverzüglich
überlegen und beschleunigt Maßnahmen gegen irreführende Lehren ergreifen.“ (DG, Band 2,
Seite 42; JG, Seite 31)
Ihr, junge Menschen, habt eine schwerwiegende Aufgabe, mit dieser großen Philosophie
die Gesellschaft zu beleuchten und die ganze Welt zu erhellen; das Recht dazu; die
Verantwortung dafür.
Überwindet große Widrigkeiten siegreich!
Furuya:
Wenn von der „Befriedung des Landes durch die Errichtung des Wahren
Gesetzes“ die Rede ist, gibt es eine Geschichte, die die gleichgesinnten Freunde von Kansai
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tief in ihrem Leben einprägen. Sie ist der so genannte „Vorfall von Osaka“, bei dem Sie,
Ikeda Sensei, am 3. Juli 1957 wegen völlig grundloser Anschuldigungen ungerechterweise
verhaftet wurden.
Es war eine Verfolgung, die sich genau der Lehre des Daishonins entsprechend ereignete:
„Man sollte genau erkennen, dass gerade der Mensch, der, obwohl er selbst nicht die
geringsten Vergehen beging, wieder und immer wieder großen Verfolgungen ausgesetzt wird,
der Ausübende des Lotos-Sutras in der Zeit nach dem Erlöschen des Buddhas ist.“ (DG, Band
4, Seite 177f; JG, Seite 297) Sie, Ikeda Sensei, haben dagegen tapfer und unerschrocken
angekämpft und einen Freispruch perfekt erwirkt.
Präsident Ikeda:
Warum schreitet die Soka Gakkai mit der Gosho als Grundlage voran?
Das liegt daran, dass wir ohne das scharfe Schwert des buddhistischen Studiums
Widrigkeiten, obendrauf Verfolgungen niemals bezwingen können.
Durch die massive Unterdrückung, die sich während des Zweiten Weltkrieges ereignete,
gaben außer Makiguchi Sensei, dem Gründungspräsidenten der Soka Gakkai, und Toda
Sensei, dem Generaldirektor, alle Leiter, die in der höchsten Ebene der Organisation tätig
waren, ihren Glauben auf. Dadurch wurde die Organisation völlig zerstört. Weil sie kein
tiefgründiges Studium des Buddhismus des Daishonins hatten.
Wenn Sie diesen Glauben praktizieren, dann können Sie viel Nutzen erfahren und sicher
glücklich werden – obwohl viele zuerst mit dem Vertrauen in diese Aussage anfingen, den
Glauben an die Lehre des Daishonins zu praktizieren, wurden sie großen Drangsalen
ausgesetzt. Das löste in ihrem Leben Zweifel aus, so fielen sie im Glauben zurück. Es gab
ebenso solch undankbare Leute, die Makiguchi Sensei, dem sie ohnehin sehr viel zu
verdanken hatten, beschimpften.
Nichtsdestotrotz sagt der Daishonin unerschrocken in seiner Gosho „Brief an die Brüder“:
„Wenn man diese Lehre predigt, werden die Teufel unweigerlich erscheinen. Falls die Teufel
nicht wetteifernd erscheinen, dann sollte man nicht erkennen, dass sie die korrekte Lehre ist.
(DG, Band 1, Seite 185; JG, Seite 1087)
In einer anderen Gosho steht: „Aber wenn große Verfolgungen kommen, wird sich der
starke, glühende Glaube [des Ausübenden des Lotos-Sutras] mehr denn je freuen.“
(EG, Band 1, Seite 33; JG, Seite 1448)
Übt man das wahre Gesetz aus, so gibt es ganz sicher große Verfolgungen. Deshalb, weil
man gerechterweise handelt, wird man unterdrückt. Aber gerade dadurch, sie siegreich zu
bezwingen, können wir tief in unserem Leben einen ewig unzerstörbaren, erleuchteten
glücklichen Lebenszustand aufbauen.
Der Daishonin lehrt uns diesen Punkt in seiner Gosho mehrfach wiederholt.
In der Nachkriegszeit setzte Toda Sensei seine Kraft mit aller Konsequenz dafür ein, das
buddhistische Studium zu fördern. Auch die Herausgabe der „Gesammelten Werke Nichiren
Daishonins“, genannt die Gosho-Zenshu, ging aus seiner tiefen Entschlossenheit hervor.
Kumagaya: Der Daishonin schrieb auch an Nanjo Shichiro-Jiro Tokimitsu (1259-1332),
einen seiner jungen Schüler, viele Briefe, in einem davon appellierte er stark an den
„Glauben, Widrigkeiten zu überwinden“:
„Wenn dies wahr wird, dann werden solche Menschen, die Sie wertschätzen, Sie daran
hindern, [den Glauben auszuüben]. Zudem werden große Verfolgungen kommen. Zu dieser
Zeit sollten Sie sich mit fester Überzeugung, dass das [Versprechen der Schutzgötter, alle, die
das Lotos-Sutra ausüben, zu beschützen], sicher eingelöst wird, umso stärker und glühender
bemühen. (…) Wiederholt sage ich: falls Leute Sie daran hindern, dann sollten Sie sich
darüber herzlich freuen!“ (EG, Band 2, Seite 566; JG, Seite 1512)
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Präsident Ikeda:
Auch Tokimitsu, [der als junger Landvogt, der in der Gemeinde Ueno
am Fuß des Berges Fuji große Ländereien besaß, dem Kamakura-Regime diente], wurden
ungerechterweise zu viele und zu hohe Steuern aufgebürdet. Außerdem wurde er wegen
seines Glaubens auf verschiedene Weise verfolgt und verschmäht. Während er sich selbst der
Gefahr ständigen Angriffs aussetzte, beschützte er seine gleichgesinnten Freunde.
Der Daishonin verwöhnte Tokimitsu nicht, gerade weil er ein junger Mann war. Er
meißelte in die junge Seele das „Herz des Löwenkönigs“ ein.
Der Daishonin zeigte ihm, dass, wenn man mit dem „Herzen des Löwenkönigs“ kämpft,
er auch gegen alle Hindernisse und Verfolgungen furchtlos ankämpfen und sie ganz sicher
bezwingen kann.
Die Soka Gakkai übt die Quintessenz dieses buddhistischen Kanons aus, der uns in jedem
Fall einen Sieg verspricht.
Furuya:
Die Priesterschaft der Nichiren Shoshu ist es, die diese Schriften des
Daishonins gering schätzt und dessen Lehren widerstrebt.
Das sind die Übeltaten, das Herz Nikko Shonins (1246-1333) mit Füßen zu treten, der sich
mit ganzer Kraft darum bemühte, die werten Schriften seines Meisters Nichiren Daishonins
anzusammeln, abzuschreiben und dessen gesamte Abhandlungen einschließlich der persönlich
gerichteten Briefe korrekt zu erläutern, und ihre Handlungen entsprechen genau den Taten,
die die Fünf Älteren Priester zu jener Zeit begingen.
Präsident Ikeda:
In seinem Vermächtnis „Die Warnungsartikel Nikkos“ sagt Nikko
Shonin: „In dieser Schule sollten wir die werten Schriften [des Daishonins] tief im Herzen
einprägen …“ (JG, Seite 1618)
Zudem erklärt er in seinem Schreiben „Über die Widerlegung [der Ansichten] der fünf
Personen“: „Genauso sollte man zum Zeitpunkt, als die Heiligen Schriften des Daishonins aus
Japan weithin verbreitet werden, seine in Hiragana geschriebenen Schriften wiederum in
Fremdsprachen übersetzen und sie in China sowie in Indien verbreiten.“ (JG, Seite 1613)
Die Soka Gakkai hat genau dem Geist Nikko Shonins entsprechend die Gosho in viele
Sprachen der Welt übersetzt und somit die Lehren des Daishonins in der ganzen Welt
verbreitet.
Derweil sind in jedem Land Asiens, auch in Nord-, Mittel- und Südamerika, auch in
Europa, auch in Afrika und auch in Ozeanien viele gleichgesinnte Freunde eifrig dabei, die
Gosho mit Respekt zu lesen, fleißig zu studieren und in die Tat umzusetzen. Es gibt keine
andere Bewegung des buddhistischen Studiums, die unsere derart große Studienbewegung
übertrifft.
Auch hierin findet sich ein klarer Beweis dafür, dass allein die Soka Gakkai eine
Glaubensgemeinschaft ist, die, mit Nichiren Daishonin und Nikko Shonin direkt verbunden,
gemäß der Absicht des Buddhas sowie der Anordnung des Buddhas für die Verwirklichung
von Kosen-rufu erschienen ist.
Studiere inmitten des harten Kampfes!
Kumagaya: Im November 1991 übersandte die irregeführte Priesterschaft der Soka Gakkai
ihre völlig lächerliche „Mitteilung der Exkommunikation“, jedoch gab es darin kein einziges
Zitat aus der Gosho.
Kurzum wollte sie nur durch die Autorität des geistlichen Gewands die Soka Gakkai dazu
zwingen, ihr zu gehorchen. Ihre irrigen Behauptungen hat die Soka Gakkai anhand der Gosho
als Grundlage vollkommen widerlegt und zurückgewiesen.
Präsident Ikeda:
Toda Sensei erhob ein Löwengebrüll:
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„Einer der Gründe, auf die die Soka Gakkai stolz ist, liegt darin, dass sie über das höchste
buddhistische Studium der Welt verfügt.“
Auf alle Fälle ist es wichtig, unserem Herzen die Gosho tief einzuprägen und sie in die Tat
umzusetzen, auch nur einen einzigen Satz und auch nur einen einzigen Abschnitt, das genügt
schon.
Toda Sensei pflegte zu sagen:
„Der Buddhismus Nichiren Daishonins ist gar tiefgründig, deshalb ist er nicht leicht zu
verstehen, wie manche gerne sagen möchten: ‚Ich habe es gut verstanden!’ (Lachen) Und dass
Ihr zuerst daran glaubt, den Glauben praktiziert und ihn später [theoretisch] versteht, wird
Euch mehr Nutzen zuteil, als dass man ihn praktiziert, erst wenn man ihn gut verstanden hat.“
Kawashima: In Ihrem Tagebuch, das Sie, Ikeda Sensei, in Ihren jungen Jahren führten, ist
eine Vielzahl von goldenen Worten des Daishonins niedergeschrieben.
In Ihrem Tagebuch, das Sie im Alter von 21 Jahren führten, ist nebst einem Zitat aus der
Gosho „Wenn wir Myoho-Renge-Kyo ausüben, sollten wir uns erst durch das Hervortreten
von Verfolgungen sicher sein, Frieden und Freude erringen zu können“ (EG, Seite 115; JG,
Seite 750) Ihr Entschluss aufgezeichnet: „Schreite mannhaft voran! Gehe tapfer voran! Du
bist jung, du bist jung. Entwickle dich stetig weiter! Vergiss nicht, Aufschwung zu nehmen!“
Das hat mich sehr bewegt.
Präsident Ikeda:
Ganz gleich, wie beschäftigt ich war, nein, gerade weil ich beschäftigt
war, las ich die Gosho laut vor und studierte sie respektvoll. Der Daishonin verfasste seine
Schriften nicht in einer von der Gesellschaft entfernten ruhigen Lage. Er schrieb seine Briefe
sowie Abhandlungen inmitten großer Verfolgungen, bei denen es um sein Leben oder Tod
ging.
Deshalb stellte ich innerlich fest, dass man gerade inmitten harten Kampfes mit vollem
Einsatz des Lebens die Gosho zu seinem eigenen Fleisch und Blut werden lassen kann, und
schrieb aufgrund dieses Verständnisses die wichtigen Sätze der Gosho nieder.
Auch Ihr sollt gerade zu dem Zeitpunkt, in dem Ihr gegen die Wand gestoßen seid, die
Gosho respektvoll lesen, ernsthaft studieren und den Mut aufbringen, das ist wichtig.
Der Daishonin legt dar: „Was Myo genannt wird, heißt, zu öffnen.“ (EG, Band 1, Seite
145; JG, Seite 943) Wenn wir die Gosho aufschlagen, können wir aus unserem eigenen Leben
eine großartige Weisheit des Sieges hervorbringen.
Die „Frontlinie“ ist von großer Wichtigkeit
Kumagaya: Zu jenem Zeitpunkt, als der „Kampf in Osaka“ stattfand, schrieben Sie an alle
damaligen Bezirke in Osaka Ermutigungen, die sich auf die Gosho stützten.
Präsident Ikeda:
Am wichtigsten sind sowohl der „Bezirk“ als auch der „Bereich“,
welche sich an der vordersten Frontlinie befinden. In der Heiligen Lehre des Daishonins steht:
„[Die Verbreitung] des Buddhismus in Ihrem Land werde ich Ihnen mit vollem Respekt
anvertrauen.“ (EG, Band 1, Seite 1117; JG, Seite 1467)
Es sind Bereichsleiter und Bereichsfrauenleiterinnen sowie Bezirksleiter und
Bezirksfrauenleiterinnen der Soka Gakkai, die direkt von Nichiren Daishonin einen Auftrag,
im jeweiligen Gebiet seinen Buddhismus weithin zu verbreiten, erhalten haben.
Und es sind ebenso alle Bezirksleiter und Bereichsleiter der Jugend-Abteilung. Wie tief
diese karmische Beziehung ist und welch große Glück bringende Tugend sie durch ihre
Aktivitäten ansammeln können!
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Kawashima: Am 17. Juli 1957, als Sie, Ikeda Sensei, aus der Haft entlassen wurden, habe
ich erfahren, waren vor dem Gefängnis in Osaka viele Frauenleiterinnen, angefangen mit
Bezirksfrauenleiterinnen der Region Kansai, versammelt.
Und mit festem Entschluss „Wir lassen uns niemals besiegen!“ standen sie alle
leidenschaftlich auf.
Präsident Ikeda:
In der Heiligen Lehre sagt der Daishonin, indem er die Mutter von Otogozen lobte, die ihn inmitten der Verfolgung um des Gesetzes willen, auf der Insel Sado
eilends aufsuchte: „Dass ich bis an diesen Ort verbannt wurde, hat [unter anderem] einen
spezifischen Grund. Das dient dazu, dass sich Ihre edle Absicht (Ihr edler Glaube) offenbaren
kann, so spüre ich voller Dankbarkeit.“ (EG, Band 2, Seite 1030; JG, Seite 1222)
Es war die Frauen-Abteilung von Kansai, die zu dem Zeitpunkt, als die Soka Gakkai sich
in der schwierigsten Lage befand, mit voller Intensität kämpfte. Und die Mütter von Soka in
Japan und in der Welt.
Kawashima: Auch die „Ikeda Kayo-kai“ ist fest dazu entschlossen, ihre Herzen zu
übernehmen.
Und auf dem Weg beständigen Sieges, basierend auf der Gosho als Grundlage, dem Weg,
den die älteren Mitglieder von Kansai unter der Leitung von Ihnen, Ikeda Sensei, mutig
gegangen sind, werden wir auch geradewegs voranschreiten.
Präsident Ikeda:
Ein Satz, den ich, unmittelbar nachdem ich der Soka Gakkai beitrat,
direkt von Toda Sensei gelernt habe, ist zu meinem Ausgangspunkt geworden:
„Wenn wir in einem augenblicklichen Herzen (Ichinen) die ganze Mühsal von
hunderttausend (Kotis) Kalpas ausschöpfen, dann treten die ursprünglichen, ungekünstelten
Drei Körper [des Buddhas] Gedanke um Gedanke in jedem Augenblick [in unserem
Verhalten] hervor.“ (EG, Seite 214; JG, Seite 790)
Toda Sensei forderte alle mit fester Entschiedenheit dazu auf: „Die Kämpfer der Soka
Gakkai müssen ihrem Leben diesen Gosho-Abschnitt tief einprägen. Sie dürfen diesen Text
niemals vergessen!“
Auch als ich den „Kampf in Osaka“ anführte, ging mir dieser Abschnitt keinen einzigen
Augenblick aus dem Sinn.
„In einem augenblicklichen Herzen (Ichinen) die ganze Mühsal von hunderttausend
(Kotis) Kalpas auszuschöpfen“ beginnt, von einer Ebene aus gesagt, mit dem „Glauben, allein
aufzustehen“, bei dem jede und jeder einzelne von uns mit fester Entschlossenheit die ganze
Verantwortung übernimmt.
Auch wenn vom Sieg die Rede ist, ist er doch nicht leicht zu erringen. Erst am Ende,
nachdem jede und jeder einzelne von uns ernsthafter als alle anderen gebetet, sich ernsthafter
als alle anderen überlegt und ernsthafter als alle anderen gehandelt hat, quellen die große
Lebenskraft und die Weisheit, mit denen wir in jedem Kampf unbesiegbar bleiben können,
aus unserem Herzen wie ein Brunnen hervor.
Ich war [damals] fest dazu entschlossen, eine Geschichte zu schreiben, in der ein
eintägiger Kampf einem einwöchigen und ein einmonatiger Kampf einem einjährigen
gleichkommen sollte.
In seiner Abhandlung „Über die Verwirklichung der Buddhaschaft durch den
anfänglichen Glauben an das Lotos-Sutra“ sagt der Daishonin:
„Wenn wir mit unserem Mund das Mystische Gesetz respektvoll rufen, wird dadurch die
unserem Leben innewohnende Buddhanatur hervorgerufen und kann sich ganz sicher
offenbaren. Der Brahma-König und Shakra werden, wenn ihre Buddhanatur angerufen wird,
uns beschützen. Alle Buddhas und Bodhisattwas werden sich freuen, wenn ihre Buddhanatur
angerufen wird.“ (EG, Band 1, Seite 887; JG, Seite 557)
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Durch unsere starke Entschlossenheit (Ichinen) vermögen wir, unsere ganze Umgebung
ganz sicher auf die Kraft für die Verwirklichung von Kosen-rufu hin zu bewegen.
Während ich meine Aktivität in der ganzen Stadt Osaka ununterbrochen fortsetzte, betete
ich intensiv und konsequent dafür, dass von allen Menschen in der ganzen Region Kansai
auch nur ein einziger Mensch mehr zu unserem Unterstützer für die Verwirklichung von
Kosen-rufu werden möge.
In der Gosho wird auch ein Zitat aus dem Lotos-Sutra aufgezeichnet: „Im dritten Band des
Lotos-Sutras steht: ‚Obwohl es den Teufel[skönig] (Mara) und sein Gefolge gibt, beschützen
sie alle das Gesetz des Buddhas.’ (DLS, Seite 127; JLS, Seite 257)“ (EG, Band 1, Seite 750;
JG, Seite 1242)“
Kumagaya: Ihrem tiefen Gebet angeschlossen, kämpften auch die gleichgesinnten Freunde
von Kansai tapfer. Die älteren Mitglieder, die damals an diesem Kampf teilnahmen, haben
mir erzählt, dass, sobald sie nach Beendigung der buddhistischen Dialoge nach Hause
zurückgekommen waren, sie damit anfingen, sich an die Gesichter derjenigen, denen sie an
dem Tag begegneten, erinnernd Daimoku so intensiv zu chanten, als ob sie jeden einzelnen
Menschen, den sie trafen, an den Glauben „mit Kleister kleben“ wollten. (Lachen)
Jetzt ist der „entscheidende Augenblick“
Präsident Ikeda:
In einem Abschnitt aus der Gosho „Die Überlegenheit des Gesetzes“,
die ich mit meinen Freundinnen und Freunden von Kansai zusammen studierte, steht:
„Bringen Sie Ihre Absicht (Ihren Glauben) umso stärker und glühender hervor! (…) Obwohl
das Lotos-Sutra selbst das gleiche ist, wenn Sie Ihre Absicht (Ihren Glauben) weiter
verstärken, werden Sie mit der Farbe (Ausstrahlung) anderen überlegen sein und mehr Nutzen
erleben.“ (DG, Band 3, Seite 200; JG, Seite 1221)
Es gilt, „Ihre Absicht (Ihren Glauben) weiter zu verstärken“. Im Kampf geht es um die
Zähigkeit. Um die Hartnäckigkeit.
Es gibt auch Zeiten, in denen nichts so läuft, wie man es sich gerne gewünscht hätte.
Jedoch lassen wir uns von Kleinigkeiten nicht einfach entmutigen. Bis wir siegen, setzen wir
unseren Kampf immer weiter, zäh, geduldig und ausdauernd fort.
Der „Kansai-Geist“ ist der letztendliche „unbesiegbare Geist“. In Erwiderung auf diese
unbeugsame Kraft des Glaubens sowie die Kraft der Ausübung [unsererseits] setzen sich auch
Buddhas und himmlische Schützgötter dafür ein, ihre Aufgabe zu erfüllen. Dadurch ist der
Schutz durch die Kraft des Buddhas sowie die Kraft des Gesetzes zweifelsohne gesichert.
Außerdem steht in der Heiligen Lehre des Daishonins: „Diese Saha-Welt ist ein Reich, in
dem die Erleuchtung durch die ‚Wurzel des Ohrs’ (den Gehörsinn) erlangt wird. (…) Deshalb
sind alle Lebewesen, die mit diesem [Daimoku] in Berührung kommen, die Lebewesen, die
[dadurch] die verdienstvolle Tugend erlangen.“ (EG, Band 2, Seite 87f; JG, Seite 415)
Wichtig ist, mit Mut unbeirrt über die Gerechtigkeit zu sprechen. Die „Kraft der
Stimme“ vermag, das Herz der Menschen zu verändern; die Blumen der verdienstvollen
Tugend zu erweitern; auch das Land selbst großartig zu verändern.
Die Zukunft der weltweiten Kosen-rufu Bewegung wird von Euch, den Mitgliedern der
Jugend-Abteilung heute, entschieden. Jetzt ist der „entscheidende Augenblick“.
Auch im Leben geht es um Sieg oder Niederlage, und auch in der Jugend geht es um Sieg
oder Niederlage. Damit wir in jedem Kampf um Sieg oder Niederlage bis zum Ende siegen
können, ist der Buddhismus Nichiren Daishonins vorhanden.
Der Daishonin ermutigte einen seiner Schüler, der gerade im Begriff war, zu einem
wichtigen Kampf zu gehen:
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„Sie müssen sich einfach entschließen. (…) Dies ist der Ort, wo Sie den Fluss Uji-kawa
überqueren. Dies ist der Ort, wo Sie den Fluss Seta durchqueren. Es geht darum, ob Sie sich
einen Namen machen oder Ihren Namen schänden.“ (EG, Band 1, Seite 829; JG, Seite 1451)
Gerechtigkeit muss siegen. Nein, gerade dadurch, dass sie siegt, stellt sie sich als
Gerechtigkeit heraus.
Gerade der große Kampf, der von Meister und Schüler auf der Basis der Gosho als
Grundlage durchgeführt wird, ist die „Erinnerung an die Welt der Menschen in dieser
Existenz“ und gewährt die Glorie, die über die drei Existenzen hinaus andauert.
Ich wünsche mir innig, dass Ihr im [bevorstehenden] Kampf mit aller Entschiedenheit
siegen und dadurch eine in aller Ewigkeit glänzend strahlende goldene Pyramide der Jugend
beständigen Sieges majestätisch und würdevoll hinterlassen könnt. [Meine lieben Mitglieder
der Jugend-Abteilung der Region] Kansai! Ich zähle auch Euch!
(aus der „Seikyo Shimbun“ vom 27. Mai 2010)
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