Nr. 20 - ber den Beweis des Lotos

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Die Gosho-Vorlesung von Präsident Ikeda
Das Studium aus der „Gosho“, dem Lehrtext des Sieges
Nr. 20
„Über den Beweis des Lotos-Sutras“
Das Gebet des „Ausübenden des Lotos-Sutras“, der
den „Teufel durch die Krankheit“ besiegt
Gesundheit ist der Wunsch aller Menschen.
Langes Leben ist die Hoffnung der ganzen Menschheit.
Seitdem ich zum dritten Präsidenten der Soka Gakkai wurde (am 3. Mai 1960), habe auch
ich Tag um Tag dafür, dass all meine gleichgesinnten Freunde „gesund“ bleiben, ein „langes
Leben“ führen und in „Ruhe und Frieden“ leben können, inbrünstig und konsequent gebetet.
In diesen 50 Jahren habe ich aus diesem tiefen Wunsch alle Buddhas, Bodhisattwas und
himmlischen Gottheiten aufgefordert: „Sie mögen all meine Schüler unbedingt verfechten und
beschützen!“
Nam-Myoho-Renge-Kyo, das Daimoku [des Lotos-Sutras], ist die herausragende Medizin
für „Gesundheit und langes Leben“. Das Daimoku ist der Rhythmus, der dem universalen
Leben zugrunde liegt, und die Grundlage der großartigen Lebenskraft aller Buddhas. Deshalb
wünsche ich innig, dass all diejenigen, die über diese herausragende Medizin des Mystischen
Gesetzes verfügen, ohne eine einzige Ausnahme einen Abschnitt aus dem Lotos-Sutra „Du
möchtest … uns weiter langes Leben verleihen!“1) (DLS, Seite 239; JLS, Seite 485)
tatsächlich erleben und ein auf der hehren Aufgabe basierendes Leben mit voller
Zufriedenheit bis zum Ende führen. Und solch ein Leben vermögen Sie mit Sicherheit zu
führen.
Das „Schreiben des Sieges von Meister und Schüler“
für Gesundheit und langes Leben
Dieses Schriftwerk „Über den Beweis des Lotos-Sutras“ wurde am 28. Februar 1282
verfasst. In Wirklichkeit kämpfte Nichiren Daishonin selbst seit einem Jahr gegen eine
Krankheit an.
Zu solch einer Zeit erfährt der Daishonin, dass Nanjo Tokimitsu2) (1259-1332), der in der
Region am Fuße des Berges Fuji in der Provinz Suruga, der heutigen Präfektur Shizuoka,
„Du möchtest … uns weiter langes Leben verleihen!“: Das steht im sechzehnten Kapitel „Unermessliche
Lebensdauer des Tathagatas“ des Lotos-Sutras. (DLS, Seite 239; JLS, Seite 485) Das ist ein Aufruf der Kinder,
die unter Vergiftung litten, weil sie während der Abwesenheit ihres Vaters, des herausragenden Arztes, Gift zu
sich nahmen, und mit großer Freude um die Behandlung ihres Vaters baten, als ihr Vater wieder heimkehrte.
Daraufhin bereitete der Vater, der herausragende Arzt, die bestgeeignete Medizin zu und gab sie seinen Kindern.
Das geht aus der Parabel „Der herausragende Arzt und seine kranken Kinder“, einer der sieben Parabeln des
Lotos-Sutras, hervor, in der beispielhaft erklärt wird, dass der Buddha, der Vater aller Lebewesen, das Mystische
Gesetz lehrt und allen Menschen gibt, damit sie ihre Leiden grundlegend lösen können. Das heißt, dass aufgrund
der verdienstvollen Tugend, an das Lotos-Sutra zu glauben, es beizubehalten und auszuüben, die Lebenskraft
zunimmt und die Lebensdauer verlängert wird.
2)
Nanjo Shichiro-Jiro Tokimitsu (1259-1332): Er war der zweitälteste Sohn von Nanjo Hyoe-Shichiro. Nach
dem Tod seines Vaters ererbte er den Glauben an die Lehre des Daishonins und setzte sich zusammen mit seiner
Mutter dafür ein, den Daishonin zu beschützen. Als Nikko Shonin, der rechtmäßige Nachfolger des Daishonins,
anfing, die Lehre des Daishonins in der Region Fuji zu verbreiten, unterstützte ihn Tokimitsu und leistete ferner
1)
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unter der Leitung Nikko Shonins tapfer kämpfte, sehr schwer krank wurde. Tokimitsu war zu
dieser Zeit erst 23 Jahre jung.
Drei Tage, bevor der Daishonin dieses Schriftwerk verfasste, hatte er Nichiro, einem
seiner Schüler, die Ermutigungsworte an Tokimitsu in die Feder diktiert und somit zur
Erkundigung nach der Krankheit einen Brief an ihn abgeschickt. Jedoch konnte er innerlich
nicht beruhigt sein und machte sich weiterhin große Sorgen um den Gesundheitszustand
seines geliebten Schülers, so kann ich mit Respekt erachten.
Diesmal greift der Daishonin selbst zur Feder und setzt sich dafür ein, Nanjo Tokimitsu
aus seiner ganzen Seele zu ermutigen. „Lasse Dich niemals von der teuflischen Funktion
durch die Krankheit besiegen lassen!“ – mit dieser Ermutigung setzt er sich dafür ein, das
Leben Tokimitsus aus dem tiefsten Grund zu erschüttern, und lehrt ihn den Dreh- und
Angelpunkt des Glaubens, um die Krankheit zu überwinden. Er ist ein wirklich dankenswerter
Meister.
Was in diesem Schriftwerk besonders zu erwähnen ist, ist die Tatsache, dass eingangs
dieses Briefes „Der Ausübende des Lotos-Sutras, Nichiren (Signatur)“ geschrieben ist. Die
Gosho, in der der Name des Daishonins auf diese Weise gezeichnet wurde, ist innerhalb aller
Schriften des Daishonins, die bis heute überliefert sind, einzig und allein dieses Schriftwerk
„Über den Beweis des Lotos-Sutras“.
Derjenige, der das große Gesetz errichtet, das vermag, einfache Menschen in dieser bösen
Welt im Späten Tag des Gesetzes zu erretten, und es für die Verwirklichung von Kosen-rufu
im Jambudvipa3) (der ganzen Welt), die über zehntausend Jahre hinaus gilt, mit der
unerschütterlichen Einstellung, ohne sich davor zu scheuen, Leib und Leben einzusetzen,
verbreitet, ist der „Ausübende des Lotos-Sutras“. Dieses Schriftwerk ist ein Schreiben, in dem
der Daishonin als Ausübender des Lotos-Sutras seinem Schüler, der ihm nachfolgend das
Mystische Gesetz weithin verbreitet, seine strenge, aber liebevolle Führung gibt. Darin sagt
der Daishonin: „Kämpfe gegen die teuflische Funktion durch die Krankheit entschieden an,
besiege sie unbedingt und zeige den tatsächlichen Beweis dafür, dass Du die Buddhaschaft
verwirklicht hast!“
Zudem rügt der Daishonin den Teufel, der den Schüler des Ausübenden des Lotos-Sutras
quält, schonungslos und gibt ihm eine große Schelte, indem er sagt: „Wollt ihr der Erzfeind
aller Buddhas in den drei Existenzen in den zehn Himmelsrichtungen werden?“ (DG, Band 2,
Seite 282; JG, Seite 1587) Die energische Entschlossenheit und die große Überzeugung eines
Menschen als des Ausübenden des Lotos-Sutras, der, um die Kosen-rufu Bewegung im
Späten Tag des Gesetzes voranzutreiben, große Verfolgungen siegreich überwand, werden auf
uns stark und tiefgehend übertragen.
Außerdem steht am Ende dieses Schriftwerkes „Zu Händen Hoki-bos“. Damit wird uns
klar, dass dieses Schriftstück an Nikko Shonin adressiert wurde. Es ist daraus respektvoll zu
entnehmen, dass Nikko Shonin, der rechtmäßige Schüler des Daishonins, Tokimitsu, der im
Krankenbett lag, das aufrichtige Herz seines Meisters vorlas.
Es ist unnötig zu erwähnen, dass Tokimitsu, der dieses Schriftwerk erhielt und dadurch
das glühende, große Löwengebrüll seines Meisters spürte, seinen Entschluss dazu, sich vom
Teufel niemals besiegen zu lassen, vertiefte. In der Tat überwältigte Tokimitsu diese schwere
Krankheit und verlängerte sein Leben um 50 Jahre.
bei der so genannten Atsuhara-Verfolgung ebenso einen großen Beitrag. Jahre später nach dem Tod des
Daishonins, als Nikko Shonin seinen Wohnsitz am Berg Minobu verließ, empfing ihn Tokimitsu in dessen
Landsitz und setzte sich dafür ein, ihn zu beschützen und das Fundament zur Verbreitung der Lehre des
Daishonins zu stabilisieren.
3)
Jambudvipa: Jambu im Sanskrit ist der Name eines großen Baumes, und dvipa bedeutet Kontinent, wodurch
ein Weltbild der buddhistischen Kosmologie im antiken Indien dargestellt wird, und weist somit auf den
gesamten Ort hin, in dem die Menschen leben und die Kernlehre der gesamten buddhistischen Lehren, nämlich
das Lotos-Sutra, verbreitet werden soll.
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Wenn der Schüler den Weg auf der Basis der untrennbaren Einheit von Meister und
Schüler konsequent beibehält, gibt es keine teuflische Natur, die nicht zu besiegen ist. Sind
Meister und Schüler vereint, so gibt es keine Krankheit, die nach dem Prinzip „Gift in
Medizin zu verwandeln“4) nicht geheilt werden kann. Das „Schreiben des Sieges von Meister
und Schüler“, in dem der Dreh- und Angelpunkt für Gesundheit und langes Leben gezeigt
wird, ist dieses Schriftwerk „Über den Beweis des Lotos-Sutras“.
Darüber, dass ich, aus welch karmischer Beziehung in der Vergangenheit auch immer, als
solch ein Mensch, [der jetzt in der bösen Welt im Späten Tag des Gesetzes an das Lotos-Sutra
glaubt], geboren werden konnte, freue ich mich sehr.
Im oben zitierten Text des [Lotos]-Sutras steht, dass, obwohl jemand, der in seiner
früheren Existenz zehn [mal] zehntausend [mal] hunderttausend Buddhas traf und ihnen
Verehrung darbrachte, obzwar er dabei nicht nur vom Lotos-Sutra Gebrauch machte, aber da
die verdienstvolle Tugend, die er dadurch erlangte, den Buddhas Verehrung dargebracht zu
haben, gewaltig groß war, durch seine negative Tat, das [wahre] Gesetz verleumdet zu haben,
im armen und niedrigen Stand geboren worden ist, er jedoch wieder ein Mensch werden kann,
der an dieses [Lotos]-Sutra glaubt.
Diesbezüglich steht in [Miaoles] „Kommentar zu ‚Worte und Sätze des Lotos-Sutras’
Tiantais“: „Es ist, wie jemand, der zu Boden fällt, wiederum vom Boden aufsteht.“ Es wird
erklärt, dass, obwohl diejenigen, die das Lotos-Sutra verleumdet haben, so wie jemand, der zu
Boden gefallen ist, wiederum vom Boden aufsteht, durch ihre negativen Taten [einmal] zu
Boden der drei bösen Pfade (Hölle, Hunger und Animalität) sowie der beiden Welten der
Ruhe und der himmlischen Freude fallen, sie wiederum durch die werte Hand des LotosSutras die Buddhaschaft verwirklichen können. (DG, Band 2, Seite 281f; JG, Seite 1586)
Die große Aufgabe, die aus der tiefen karmischen Beziehung
mit dem Lotos-Sutra hervorgeht
In der ersten Hälfte dieses Schriftwerkes wird gezeigt, wie tief und dick diejenigen, die im
Späten Tag des Gesetzes an das Lotos-Sutra glauben, seit ihren früheren Existenzen mit dem
Buddhismus des Daishonins karmisch verbunden sind.
Den Aussagen dieses Schriftwerkes gemäß wird stark betont, dass zuerst diejenigen, die in
dieser bösen Welt im Späten Tag des Gesetzes das Lotos-Sutra beibehalten, die Menschen
sind, die in der Vergangenheit zehn [mal] zehntausend [mal] hunderttausend Buddhas
Verehrung darbrachten. Der Daishonin stellt eindeutig fest, dass dieser Punkt nicht nur in der
Predigt Shakyamunis allein dargelegt ist, sondern auch durch den Tathagata „Viele
Schätze“ (Prabhutaratna) und unzählige Buddhas in den zehn Himmelsrichtungen bestätigt
worden ist.
Das heißt, der Grund dafür, dass wir vermögen, in diesem Zeitalter im Späten Tag des
Gesetzes das höchste und wahre Gesetz, das Lotos-Sutra, beizubehalten, ist ausschließlich
darauf zurückzuführen, dass wir mit der unvorstellbar großen Glück bringenden Tugend
ausgestattet sind. Das ist die Gewissheit, die alle drei Arten der Buddhas, nämlich Buddha
Shakyamuni, Tathagata „Viele Schätze“ (Prabhutaratna) und unzählige Buddhas in den zehn
Himmelsrichtungen, samt und sonders beweisen.
„Gift in Medizin zu verwandeln“: Im letzten Band des 100 bändigen Werkes von Bodhisattwa Nagarjuna
(etwa: 150-250) aus Indien „Über die Vervollkommnung der großen Weisheit“ wird erläutert: „Es ist, genau wie
der große Mediziner Gift in Medizin verwandelt.“ Diesen Satz zitierend, erklärt der Großmeister Tiantai (538–
597) aus China in „Die tiefe Bedeutung des Lotos-Sutras“ (Ch. Fa-hua Hsüan-i), einem seiner drei Hauptwerke,
als Allegorie, dass selbst Menschen in den Welten der Zwei Fahrzeuge, Stimmen-Hörer und Teilerleuchtete,
welche in den vorläufigen Sutras niemals die Erleuchtung erlangen konnten, durch die Wirkungskraft des LotosSutras eine Prophezeiung zur Erlangung der Erleuchtung in ihrer nächsten Existenz erhalten konnten.
4)
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Daraufhin sagt der Daishonin: „Darüber, dass ich, aus welch karmischer Beziehung in der
Vergangenheit auch immer, als solch ein Mensch, [der jetzt in der bösen Welt im Späten Tag
des Gesetzes an das Lotos-Sutra glaubt], geboren werden konnte, freue ich mich sehr.“ In
einem Zeitalter, das der Späte Tag des Gesetzes genannt wird und voll von Chaos und Leiden
ist, das Lotos-Sutra beizubehalten – mit welch großer Glück bringender Tugend diese
Tatsache verbunden ist! Und mit welch tiefer karmischer Beziehung diese Tatsache steht! An
dieser Stelle lehrt der Daishonin seinen Schüler, dass, wenn er davon tief überzeugt das
Lotos-Sutra praktiziert, er alle Schwierigkeiten, so leidvoll sie auch immer sein mögen,
überwinden und den absolut glücklichen Lebenszustand, die Verwirklichung der
Buddhaschaft genannt, erlangen kann.
Dann stellt sich hier die Frage, warum diejenigen, die in der Vergangenheit zehn [mal]
zehntausend [mal] hunderttausend Buddhas Verehrung darbrachten und dadurch die große
Glück bringende Tugend erlangten, jetzt in dieser bösen Welt geboren sind und sich leidvoll
bemühen. Hierzu erklärt der Daishonin, dass es daran liegt, dass sie in seinen früheren
Existenzen das wahre Gesetz, nämlich das Lotos-Sutra, verleumdeten.
Aber weil sie über die Glück bringende Tugend verfügen, werden sie nach dem Prinzip
der „inversen Beziehung“ in dieser Existenz als diejenigen geboren, die an das Lotos-Sutra
glauben, und kraft des Lotos-Sutras werden sie am Ende die Buddhaschaft verwirklichen, so
sagt der Daishonin mit aller Entschiedenheit. Diese Aussage wird durch den Text aus
Mialoles „Kommentar zu ‚Worte und Sätze des Lotos-Sutras’ Tiantais“ bestätigt, wie er hier
zitiert wird: „Es ist, wie jemand, der zu Boden fällt, wiederum vom Boden aufsteht.“ Das ist
eine Metapher, die dafür verwendet wurde, dass, auch wenn jemand gegen das Lotos-Sutra
verleumderische Taten beging und dadurch einmal in böse Pfade fallen musste, er aber
aufgrund der einmal hergestellten Beziehung mit dem wahren Gesetz ganz sicher durch dieses
wahre Gesetz gerettet wird.
Menschen, die zu Boden gefallen sind, können sich wieder vom Boden erheben. Genauso
können Menschen, die das Lotos-Sutra verleumdeten, durch das Lotos-Sutra gerettet werden.
Alle Menschen einschließlich selbst solcher Lebewesen, die in „inverser Beziehung“ stehen,
vermag das Lotos-Sutra zur Verwirklichung der Buddhaschaft zu führen. Das ist die
unvorstellbare und unermessliche Kraft des Mystischen Gesetzes, in dem die so genannte
„Gifttrommel-Beziehung“5) gelehrt wird.
Krankheit zum Anlass nehmen, den Glauben zu vertiefen,
und den Weg zur Verwirklichung der Buddhaschaft verfolgen
All diejenigen, die das Mystische Gesetz beibehalten, verfügen in sich über die Kraft, sich
allen widrigen Zuständen zu widersetzen und sie zurückzuweisen. Denn im Daimoku des
Lotos-Sutras sind die Wirkungskräfte „Gift in Medizin zu verwandeln“ und „Das schwere
[Karma] abzuändern und [es] leicht anzunehmen“6) enthalten.
5)
Die Gifttrommel-Beziehung: Ein anderer Ausdruck für inverse Beziehung, das heißt eine Beziehung zum
Lotos-Sutra, die dadurch hergestellt wird, dass man sich ihm entgegenstellt oder es verleumdet. Der Ausdruck
„Gifttrommel“ stammt aus dem 9. Band des Nirwana-Sutras, wo es heißt: „Sobald die Gifttrommel geschlagen
wird, werden alle Menschen, die sie hören, sterben, ganz gleich, ob sie ihr zuhören wollen oder nicht.“ Wenn das
Lotos-Sutra gepredigt wird, werden gleichermaßen sowohl jene, die es annehmen als auch jene, die dagegen sind,
den Samen der Erleuchtung erhalten. In diesem Vergleich entspricht der „Tod“, der eintritt, wenn man die wahre
Lehre hört, dem Tod bzw. Absterben der Illusionen oder der irdischen Begierden. Diese Metapher lehrt die
verdienstvolle Tugend, die man auch trotz der inversen Beziehung erlangen kann.
6)
Das „schwere [Karma] abzuändern und [es] leicht anzunehmen“: dieses Prinzip steht im 31. Band des
Nirwana-Sutras erläutert. Es bedeutet, dass wir durch die verdienstvolle Tugend, die wir durch den Schutz des
wahren Gesetzes erlangen, schwere in vergangenen Existenzen begangene Vergehen abändern und in dieser
Lebensexistenz die Vergeltung davon leicht ertragen können.
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An dieser Stelle möchte ich einige Führungen respektvoll anführen, die Nichiren
Daishonin seinen Schülern, die gerade gegen die Krankheit kämpften, zur Ermutigung verlieh.
Zum Beispiel schreibt der Daishonin in seiner „Antwort an Herrn Ota Nyudo“ (Deutsch:
Über die Heilung karmischer Krankheit), dass auch die karmische Krankheit7), die unter
verschiedenen Arten von Krankheit am schwierigsten zu heilen ist, einzig und allein durch die
gute Medizin, Myoho-Renge-Kyo, geheilt werden kann. (DG, Band 2, Seite 231; JG, Seite
1010)
Im achten Band der Abhandlung Tiantais8) „Die große Konzentration und Einsicht“ (Ch.
Mohe-zhiguan), die in diesem Schriftwerk vorgestellt wird, heißt es: „Selbst wenn jemand
schwere Verleumdungen begangen hat (…), obwohl er [die Folge davon eigentlich] in der
Hölle schwer ertragen müsste, geltet er sie unter den Menschen [in dieser Lebensexistenz]
leicht ab. Das heißt nämlich, dass er deshalb krank wird, weil sein Karma danach wünscht,
[dafür] Dankbarkeit zu erweisen.“ (DG, Band 2, Seite 230; JG, Seite 1009) Dies stellt das
Prinzip „Das schwere [Karma] abzuändern und [es] leicht anzunehmen“ dar.
Der Daishonin sagt Herrn Ota gegenüber, dass der Grund, warum er jetzt an der Krankheit
leidet, daran liegt, dass die Leiden, die er eigentlich in der Zukunft abzugelten hat,
gegenwärtig leicht erscheinen, und dass seine Krankheit ganz sicher geheilt wird und er
zweifelsohne ein langes Leben führen wird. Sollte es aber keinen tatsächlichen Beweis dafür
geben, dass seine Krankheit geheilt wird, so sagt der Daishonin offen: „Dann sollten Sie die
Stimme erheben und lautstark aufrufen: ‚Der Buddha, das Auge der ganzen Welt, ist ein
großer Lügner, und das Mystische Sutra des einen (höchsten) Fahrzeugs ist das Sutra, das von
Heuchelei ist! Falls er seinen Namen in Ehren halten will, dann soll mir der Weltverehrte den
Beweis zeigen! Falls sie sich davor fürchten, ihren Schwüren untreu zu werden, dann sollen
alle Heiligen und Weisen [geschwind] herkommen und mich beschützen!’“ (DG, Band 2,
Seite 236; JG, Seite 1012) Das ist zu Recht die große Ermutigung, die aus dem Herzensgrund
des Daishonins kommt: „Bezwinge Deine Krankheit und werde unbedingt gesund!“
Außerdem erklärt der Daishonin Frau Toki-ama gegenüber, die seit langer Zeit krank ist,
dass sie ihre Lebensdauer zweifelsohne verlängern kann, weil der Buddhismus über die Kraft
verfügt, selbst fixiertes Karma zu verändern.
Hierbei schreibt der Daishonin in seinen Briefen, die an sie gerichtet waren: „Es gibt zwei
Arten von Karma; die erste fixiertes Karma und die zweite unfixiertes Karma. Selbst fixiertes
Karma kann, wenn man aufrichtig und gründlich seine ‚Missetaten bereut und sich [dem
Buddha und den Bodhisattwas] erschließt’ (Sk. Ksama) mit Sicherheit ausgelöscht werden,
ganz zu schweigen von unfixiertem Karma.“ (DG, Band 1, Seite 140; JG, Seite 985) Und:
„Angenommen, es ist die karmische Krankheit, trotzdem ist die Kraft des Lotos-Sutras
zuverlässig.“ (EG, Band 1, Seite 656; JG, Seite 975)
Selbst wenn von schwerer Krankheit die Rede ist, kann sie nicht unbedingt darauf
begrenzt sein, sich mit dem Tod zu verbinden. Der Daishonin lehrt Myoshin-ama, deren
7)
Die karmische Krankheit: dies weist auf die Krankheit hin, die durch die karmische Ursache in vergangenen
Existenzen jetzt in dieser Existenz als karmische Vergeltung (Wirkung) erschienen ist.
8)
Der Großmeister Tiantai (538–597): Zhiyi, der in der Periode der Sui-Dynastie (581-618) in China lebte und
die Tiantai-Schule gründete, war zuerst Nanyue Huisis herausragender Schüler, der wegen seiner langen
Verbindung mit dem buddhistischen Zentrum auf dem Berg Tiantai in der Provinz Zhejiang oft als der
Großmeister Tiantai bezeichnet wird. Er widmete fast sein ganzes Leben dem Studium und der Erläuterung des
Lotos-Sutras und den ihm zugrunde liegenden Prinzipien. Er erklärte die Lehren des Lotos-Sutras in logischen
und philosophischen Begriffen und systematisierte sie zum besseren Verständnis der Gläubigen. Seine
Hauptwerke sind „Die große Konzentration und Einsicht“ (Ch. Mohe-zhiguan), „Worte und Sätze des LotosSutras“ (Ch. Fahua-wenju) und „Die tiefe Bedeutung des Lotos-Sutras“ (Ch. Fahua-xuanyi). Dadurch, dass er
die Lehren der drei führenden buddhistischen Schulen am Gelben Fluss im Süden des Landes und die der sieben
führenden buddhistischen Schulen am Jangtse Fluss im Norden des Landes widerlegte, stellte er die Lehren des
Lotos-Sutras hervor.
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Ehemann Takahashi Nyudo gerade gegen eine Krankheit ankämpft: „Es ist ungewiss, dass,
weil jemand krank ist, er sterben wird.“ (EG, Band 1, Seite 937; JG, Seite 1479)
Der Daishonin fährt fort, indem er zu Myoshin-ama sagt: „Und kann diese Krankheit des
Buddhas gefällige Hilfestellung sein? Denn es liegt daran, dass in dem Vimalakirti-Sutra
sowie dem Nirwana-Sutra gelehrt wird, dass jemand, der erkrankt ist, die Buddhaschaft
verwirklicht. Das heißt, durch die Krankheit kann der suchende Geist entstehen.“ (EG, Band 1,
Seite 937; JG, Seite 1479f) Wenn jemand, durch die Krankheit veranlasst, seinen Entschluss
zum Glauben vertieft, dann wird der Weg zur Verwirklichung der Buddhaschaft ganz sicher
angebahnt. Entwickelt es sich in solch eine Richtung, dann wird die Krankheit zu „des
Buddhas gefällige Hilfestellung“.
Möglicherweise wollte der Daishonin auch Tokimitsu diese große Überzeugung lehren.
Auch in diesem Schriftwerk sagt er: „Dass (…) sie wiederum durch die werte Hand des
Lotos-Sutras die Buddhaschaft verwirklichen können.“ Damit weist der Daishonin seinen
Schüler darauf hin: „Du wirst absolut zweifellos die Buddhaschaft verwirklichen. Überzeuge
Dich davon!“
Übrigens ist diese Person, Ueno Shichiro-jiro (Nanjo Tokimitsu), ein gewöhnlicher
Sterblicher im Späten Tag des Gesetzes, und da er in einer Krieger-Familie geboren wurde,
sollte er mit Recht ein böser Mensch genannt werden, dennoch ist sein Herz das eines guten
Menschen.
Das liegt daran: alle Menschen, vom Herrscher bis zum einfachen Volk, sind nicht
imstande, an Nichirens Lehre zu glauben, darüber hinaus, falls es zufälligerweise Menschen
gibt, die daran glauben, werden sie durch [eine zu hohe Steuer], die auf ihre Domäne und
Felder gelegt werden, belästigt, und es gibt auch solche, die letztlich ihr Leben verlieren.
Obwohl an diese Lehre zu glauben dermaßen schwierig ist, haben sowohl seine Mutter als
auch sein inzwischen verstorbener Vater daran geglaubt.
Dann wurde dieser Mensch (Nanjo Tokimitsu) ihr Erbe, und ohne von anderen Menschen
angeregt worden zu sein, hat er von ganzem Herzen daran geglaubt. Und obwohl er von allen
Menschen, von hohem wie auch von niedrigem Rang, ermahnt oder bedroht wurde, hat er bis
zum Ende keine Absicht gehegt, [seinen Glauben] aufzugeben. Gerade deshalb, weil sie
gesehen haben, dass er unmittelbar die Buddhaschaft verwirklichen wird, versuchen der
Teufel des sechsten Himmels und andere Dämonen möglicherweise, ihn krank zu machen und
ihn somit einzuschüchtern. Es steht, dass das Leben [in dieser Welt] begrenzt ist, deshalb soll
er sich darüber nicht im Geringsten verwundern. (DG, Band 2, Seite 282; JG, Seite 1586f)
Die augenblickliche Entschlossenheit (ichinen),
den drei Hindernissen und vier Teufeln entgegenzutreten
Von hier an zeigt der Daishonin, dass Tokimitsu in sich gerade dadurch, nicht nur auf die
Krankheit beschränkt, sondern mannigfaltige leidvolle Schwierigkeiten furchtlos zu
bekämpfen und sie zu besiegen, ein für immer unerschütterliches und siegreiches Leben
begründen kann. Dabei lehrt er, dass leidvolle Drangsale, welche gerade auf dem Weg, den
Glauben beizubehalten, auftreten, als Prüfungen durch die „drei Hindernisse und vier Teufel“9)
zu verstehen sind, die Tokimitsu daran hindern, die Buddhaschaft zu verwirklichen.
Dafür stellt der Daishonin zuerst klar, wie schwierig es ist, den Glauben in der schlechten
Welt im Späten Tag des Gesetzes konsequent beizubehalten. Vor allem rühmt er in Bezug auf
den Kampf, den die Familie Tokimitsus tapfer führte, dessen Eltern, die ihren Glauben trotz
9)
Die drei Hindernisse und vier Teufel: Sie hindern einen daran, buddhistische Ausübungen durchzuführen. Die
drei Hindernisse sind 1) Hindernisse aus den Begierden, 2) Hindernisse aus dem Karma und 3) Hindernisse aus
karmischer Vergeltung). Die vier Teufel entstehen 1) durch Begierde, 2) durch die fünf Komponenten des
Lebens, 3) durch den Tod und 4) durch den Teufel des sechsten Himmels.
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großer Schwierigkeiten bis zum Ende stark und glühend beibehielten. Und er lobpreist, dass
auch Tokimitsu, der in ihre Fußstapfen tritt, einen unbeugsamen Glauben konsequent
beibehielt.
Die Umstände, die Tokimitsu umgaben, waren auf gar keinen Fall günstig. In der Provinz
Suruga, in der sich die so genannte Atsuhara-Verfolgung10) ereignete, setzte er sich voll dafür
ein, seine gleichgesinnten Freunde zu beschützen, und widmete sich dem Glauben, in dem er
nicht zurückfiel. Teuflische Funktionen versuchten mit aller Macht, Tokimitsu, die
Schlüsselperson der Schüler- und Anhängerschaft des Daishonins in der Provinz Suruga, zur
Aufgabe seines Glaubens zu führen. Das entspricht genau der Darstellung in diesem
Schriftwerk: „Er wurde von allen Menschen, von hohem wie auch von niedrigem Rang,
ermahnt oder bedroht …“
Tokimitsus Hervorragendheit liegt darin, dass er sich unter solch widrigen Umständen,
„ohne eine Absicht zu hegen, [seinen Glauben] aufzugeben“, mutig, tapfer, rein und
unablässig bemühte. Der Daishonin stellt lobend fest, dass er bereits zum Zustand gelangte,
„die Buddhaschaft zu verwirklichen“. Und er weist darauf hin, dass Tokimitsu gerade aus
diesem Grund diesmal durch die Krankheit heimgesucht wurde.
Das heißt, diese Krankheit ist es, durch die der Teufel des sechsten Himmels und andere
Dämonen versuchen, Tokimitsu zu bedrohen, so durchschaut der Daishonin. Weiter sagt er,
dass gerade jetzt die Echtheit des Glaubens Tokimitsus grundlegend geprüft wird.
An dieser Stelle möchte ich erneut klarstellen, dass „krank zu werden“ selbst keinesfalls
Niederlage oder Rückschritt bedeutet. Kein einziger Mensch kann dem Kreislauf von Geburt,
Altern, Krankheit und Tod entkommen. Vielmehr, wenn wir aber gerade zu dem Zeitpunkt, in
dem wir krank geworden sind, unseren Glauben, gegen den Teufel durch die Krankheit zu
kämpfen, noch stärker aufbringen, können wir sie zum Anlass nehmen, das von Sieg
durchdrungenes Leben von „Beständigkeit, Freude, wahrem Selbst und Reinheit zu öffnen.
Hier wird unser „wirklicher Glaube“, den Teufel durch die Krankheit zu besiegen, der
Prüfung unterzogen. Denn, wenn wir auf dem Glauben, die drei Hindernisse und vier Teufel
zurückzuschlagen, basieren, können wir in uns ganz sicher einen erleuchteten Lebenszustand
errichten. Es ist der Sturm der drei Hindernisse und vier Teufel, der sich an der Grenzlinie
vom Zustand der gewöhnlichen Sterblichen zur Verwirklichung der Buddhaschaft ereignet.
„Ganz sicher treten die Hindernisse, die ‚drei Hindernisse und vier Teufel’ genannt, hervor,
dann freut sich der Weise darüber, der Dumme hingegen weicht davor zurück, so heißt
es.“ (DG, Band 2, Seite 263; JG, Seite 1091) Wie der Daishonin hier sagt, ist unser Glaube
der „Glaube des Weisen“, der allen Hindernissen unerschrocken entgegentritt, oder der
„Glaube des Dummen“, der sich davon erschrecken lässt und dadurch den Zweifel hegt?
Hierbei handelt es sich um unser Herz bzw. um unsere Entschlossenheit, gegen den Teufel
durch die Krankheit beherzt bis zum Ende zu kämpfen. Es geht darum, ob wir im Kampf
gegen den Teufel durch die Krankheit siegen oder verlieren. Zu der Zeit, in der wir mit
10)
Die Atsuhara-Verfolgung: Diese Verfolgung, die den Gläubigen des Daishonins widerfuhr, ereignete sich in
Atsuhara, einer Ortschaft des Landkreises Fuji, am Fuße des gleichnamigen Bergs in der Provinz Suruga, der
heutigen Präfektur Shizuoka, und dauerte von 1275 bis 1283 an. Nachdem der Daishonin im Mai 1274 die
damalige Hauptstadt Kamakura verlassen und seinen Wohnsitz nach Minobu verlegt hatte, wurden die
Aktivitäten für die Verbreitung der Lehre des Daishonins im Landkreis Fuji unter der Leitung Nikko Shonins
(1246-1333) immer stärker und intensiver. Seine großen Bemühungen trugen mit der Zeit unter den Gläubigen
aus dem Bauernstand immer mehr Früchte. Unter diesen Umständen überfielen am 21. September 1279
zahlreiche schwergerüstete Soldaten, angeführt von den Anhängern Gyochis, der sich der Verbreitung der Lehre
des Daishonins vehement zu widersetzen versuchte, einfache Bauern, die auf einem Reisfeld arbeiteten. Nach
diesem Überfall wurden 20 Bauern, darunter drei Anführer der Bauern-Gläubigen Jinshiro, Yagoro und
Yarokuro festgenommen und nach Kamakura überführt. Hei-no-Saemon, der Oberste Gesetzeshüter des
Kamakura-Regimes, drängte alle festgenommen Gläubigen in seiner Privatresidenz abermals höchstpersönlich,
ihren Glauben aufzugeben. Jedoch lehnten sie alle seine Aufforderung entschieden ab. Nach entsetzlicher
Folterung wurden die drei Brüder Jinshiro, Yagoro und Yarokuro enthauptet. Sie werden heute als drei Märtyrer
von Atsuhara gepriesen.
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verschiedenen leidvollen Drangsalen, darunter der Krankheit, von Angesicht zu Angesicht
konfrontiert sind, stehen wir in Wirklichkeit genau am Scheideweg, um unseren inneren
Lebenszustand großartig zu öffnen.
Makiguchi Sensei (1871-1944), Gründungpräsident der Soka Gakkai, sagte:
„Das auf dem Mystischen Gesetz basierende Alltagsleben bedeutet, ‚Gift in Medizin zu
verwandeln’. Solange wir in der Gesellschaft leben, ist es unvermeidbar, ab und zu Unfall,
Katastrophe und Misserfolg des Unternehmens zu erleben. Diese stellen sowohl Gift als auch
negative Wirkung dar, welche Leiden sowie Unglück genannt werden. Aber, wenn wir auf
jeden Fall das Mystische Gesetz als Grundlage unseres Lebens und den Glauben daran als
Grundlage unseres Lebens betrachten und uns ohne Zweifel am Gohonzon um die
Verstärkung unseres Glaubens bemühen, vermögen wir sicher Gift in Medizin zu verwandeln.
Angenommen, wir sind krank geworden, aber solange wir nur leidend grübeln, ob das eine
negative Wirkung ist oder nicht, wird das Problem nicht gelöst. Es ist wichtig, dass wir uns
mit fester Überzeugung entschließen, ‚Ich werde diese Krankheit als Gift ganz sicher in
Medizin verwandeln und die große Glück bringende Tugend sowie den großen Nutzen,
Gesundheit genannt, öffnen’, und unseren Glauben gerade dadurch immer mehr vertiefen und
immer stärker praktizieren. Zu der Zeit, in der wir uns von der Krankheit vollkommen erholt
haben, heißt es dabei, dass wir nicht nur die Krankheit überwunden haben, sondern noch
gesünder werden als früher, das ist das Mystische Gesetz, das allen ermöglicht, Gift in
Medizin zu verwandeln.“
Wichtig ist unsere Überzeugung, dieses buddhistische Prinzip „Gift in Medizin zu
verwandeln“ absolut sicher realisieren zu können, ganz gleich, welche Mauer, so hoch sie
auch immer sein mag, vor uns aufragend den Weg versperrt. Gerade diese „große
Überzeugung, das Prinzip ‚Gift in Medizin zu verwandeln’ zu realisieren“, ist der wichtige
Knackpunkt, unter allen Umständen ganz sicher den Weg zur Verwirklichung der
Buddhaschaft weit und breit anzubahnen.
In der „Aufzeichnung der Vorlesungen [über das Lotos-Sutra]“ (Ongi-kuden) ist erklärt:
„Das scharfe Schwert, die fundamentale Dunkelheit [des Lebens] zu besiegen, ist ein einziges
Wort ‚Glaube’.“ (EG, Seite 119f; JG, Seite 751)
In diesem Schriftwerk ist die werte Führung des Daishonins in Bezug auf die Krankheit
eindeutig: „Das Leben [in dieser Welt] ist begrenzt, deshalb soll er sich darüber nicht im
Geringsten verwundern.“ Gerade diese Aussage ist die grundlegende Führung, die der
Daishonin seinem jungen Schüler Tokimitsu gab.
Das [zeitlich] begrenzte Leben – führen Sie deshalb ein siegreiches Leben!
Leben hat seine Grenze. Allen Menschen kommt der Tod ganz sicher entgegen. Dazu sagt
der Daishonin: „Auf alle Fälle kommt der Tod definitiv.“ (DG, Band 1, Seite 130; JG, Seite
1561) Gerade deshalb und weil wir [zeitlich] begrenzt „leben“, lehrte der Daishonin
insbesondere Tokimitsu: „ (…), dann geben Sie Ihr Leben, wiewohl vorübergehend, für das
Lotos-Sutra!“ (DG, Band 1, Seite 130; JG, Seite 1561)
Dieses [zeitlich] begrenzte Leben in dieser Existenz für die Verwirklichung von Kosenrufu und für die „Befriedung des Landes durch die Errichtung des Wahren
Gesetzes“ einsetzen, das höchste Banner von Sieg und Glorie aufstellen und das über die drei
Lebensexistenzen hinaus ewig andauernde Glück erringen – im Leben eines jeden Menschen,
der auf diese Weise entschlossen ist, gibt es nichts, zu fürchten.
Der Daishonin ermutigt auch eine seiner Schülerinnen, die gerade gegen die Krankheit
ankämpft: „Passen Sie auf sich auf und beklagen Sie sich innerlich nicht über das oder
jenes!“ (EG, Band 1, Seite 656; JG, Seite 975)
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Wir sind Menschen, deshalb kann es vorkommen, dadurch, dass sowohl die Körperkraft
als auch die Geisteskraft durch Krankheit oder durch lang währende Krankheit geschwächt
werden, unwillkürlich hin und her zu jammern, zu resignieren und sich zu verirren.
Jedoch gilt es für uns, ganz gleich, an welcher Krankheit wir leiden, mit dem Entschluss
„Sich nicht über das oder jenes zu beklagen“ zu leben. Wenn es besonders um den Glauben
geht, ist es für uns sehr wichtig, den starken Kampfgeist, sich vom Teufel durch die Krankheit
nicht besiegen zu lassen und gegen den Teufel durch die Krankheit mutig zu kämpfen,
auflodern zu lassen. Dafür haben wir Daimoku, über dessen Wirkungskraft der Daishonin mit
aller Entschiedenheit sagt: „Kein anderes als das Schiff von Myoho-Renge-Kyo ermöglicht
einem, das große Meer [der aus dem Kreislauf] von Leben und Tod [herrührenden Leiden] zu
überqueren.“ (EG, Band 1, Seite 33; JG, Seite 1448) Auch nur ein einziges Daimoku hat
unermessliche und grenzenlose Kräfte und Wirkungen. Es genügt, wenn man innerlich immer
voranschreitet, sei es einen Millimeter oder zwei Millimeter. Der Daishonin sagt: „Verstärken
Sie Ihren Glauben Tag für Tag und Monat für Monat!“ (DG, Band 1, Seite 288; JG, Seite
1190) Es genügt, wenn unser Leben gerade mit dieser Glaubenseinstellung auch heute einen
Schritt weiter vorangeht. Auch wenn manches nicht so geht, wie wir es uns gerne gewünscht
hätten, beten unsere gleichgesinnten Freunde für uns. Nichts ist größer als diese Kraft.
Wenn wir konsequent auf dem Glauben [an den Gohonzon] als Grundlage basierend
gegen den Teufel durch die Krankheit bis zum Ende kämpfen, wird die Krankheit gänzlich
durch die Wirkungskraft des Mystischen Gesetzes „Gift in Medizin zu verwandeln“ zur
günstigen Gelegenheit, das Karma zu verändern.
„Wenn wir uns davon überzeugen, zweifelsohne die Buddhaschaft zu verwirklichen, dann
worüber sollten wir noch jammern!“ (EG, Band 1, Seite 656; JG, Seite 975) Auf diese Weise
lehrt der Daishonin seine Schüler den Lebenszustand absoluter Ruhe.
Ehrwürdigkeit des Wertes, als Mensch zu leben
Dieser Glaube, den wir praktizieren, ist dafür da, [freudig] zu leben, [mutig] zu leben und
bis zum Ende [glücklich] zu leben. Die verdienstvolle Tugend, durch die Ausübung des
Glaubens [sinnvoll] länger leben zu können, sei es nur einen einzigen Tag, ist unfassbar.
Dadurch, einen Tag länger zu leben, ist es uns möglich, in diesem Maße den Buddhismus
des Daishonins zu verbreiten. Das lässt uns eine unermesslich große Glück bringende Tugend
zuteil werden.
Das Verhalten der gleichgesinnten Freunde, die mit dem Glauben als Grundlage gegen
den Teufel durch die Krankheit mutig kämpfen, lehrt die Menschen in ihrer Umgebung
unausgesprochen die „Ehrwürdigkeit des Wertes, als Mensch zu leben“. Ganz gleich, in
welcher Lage wir uns auch immer befinden mögen, können wir aus uns tiefes Mitgefühl und
Weisheit hervorbringen und aktivieren und unser eigenes Leben sowie das anderer erstrahlen
lassen – das ist unser Verhalten, [das auf der aufrichtigen Ausübung des Glaubens basiert].
Und gerade deshalb wird die „Weisheit“, um konkret die Gesundheit zu erringen, sehr
wichtig.
Der Glaube, den wir ausüben, ist es, der uns ermöglicht, sowohl die Weisheit, nicht krank
zu werden, als auch die Weisheit für die Zeit, in der wir krank geworden sind,
vernünftigerweise zu entfalten und unaufhörlich Werte zu schaffen. Zum Beispiel stellt das
Verhalten zu der Zeit, in der man seine schwere Krankheit überwunden hat, oder zu der Zeit,
in der sie sich bereits am Ende des Heilungsprozesses befindet, ohne sich zu überanstrengen,
mit allem vorsichtig umzugehen, eine wichtige Weisheit dar, um die Gesundheit zu bewahren.
Falls man krank geworden ist, dann sollte man absolut nicht ungeduldig werden und niemals
unaufmerksam sein. Zu der Zeit, in der man sich ausruhen muss, sollte man sich auf gar
keinen Fall überanstrengen.
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Es genügt, wenn, nachdem wir ruhig und gelassen unsere Gesundheit zurückgewonnen
haben, wir dann wieder frisch und lebendig auf dem Weg zur Verwirklichung von Kosen-rufu
voranschreiten.
Als der Daishonin von seinem Schüler Sairen-bo einen Bericht erhielt, er wolle sich
wegen einer Krankheit von dem Dorf, in dem er lebte, entfernen und sich auf einen Berg
zurückziehen, sagte der Daishonin, dass Sairen-bo sich jetzt der Behandlung widmen und,
wenn er sich von der Krankheit erholt hat, sich wieder selbstlos um die Verbreitung des
Mystischen Gesetzes bemühen soll. (EG, Band 2, Seite 460; JG, Seite 1356f) Mit der
schwachen Entschlossenheit (Ichinen) können wir den Teufel durch die Krankheit nie
durchbrechen. Vergessen wir das „Herz“, für die Verwirklichung von Kosen-rufu mit dem
Meister zusammen zu kämpfen, dann, heißt es, „werden Teufel dies ausnutzen“. (DG, Band 1,
Seite 288; JG, Seite 1190)
Dieser „Glaube, gegen den Teufel durch die Krankheit anzukämpfen“, wird in der Soka
Gakkai bereits durch unzählige Mitglieder tatsächlich bewiesen und etabliert.
Unerschütterliche Champions aus dem bürgerlichen Stand, die in Wirklichkeit den Teufel
durch die Krankheit schalten und auch im Krankenbett durch ihr Verhalten viele Menschen,
die einen Krankenbesuch abstatteten, genau umgekehrt ermutigend eine wunderbare
Wirkungskraft, Gift in Medizin zu verwandeln, aufzeigten, sind unmöglich aufzuzählen.
Erfahrungen vieler Mitglieder, die im Strudel von aufrichtigem Daimoku-Chanten ihrer
Familienmitglieder und gleichgesinnten den Teufel durch die Krankheit überwanden und ein
von großer Freude erfülltes Siegesdrama spielten, beweisen selbst die Kraft des großartigen
Buddhismus Nichiren Daishonins.
Und ihr Dämonen! Diesen Menschen zu quälen, heißt – wollt ihr ein Schwert umgekehrt
(von der Spitze an) schlucken und ein großes Feuer umarmen oder zum Erzfeind aller
Buddhas aus den zehn Himmelsrichtungen in den drei Existenzen werden? Es ist wirklich zu
fürchten, wirklich zu fürchten!
Ihr sollt die Krankheit dieses Menschen auf der Stelle heilen und im Gegensatz dazu, [ihn
zu quälen], sein Beschützer werden und dadurch den großen Leiden [in der Welt] des Hungers
entgehen, oder! Andernfalls werdet ihr sicher in der gegenwärtigen Existenz der Strafe, dass
eure Köpfe in sieben Teile zerspringen, ausgesetzt und in der späteren Existent in die große
Hölle unaufhörlichen Leiden fallen. Prägt euch dies tief ins Gedächtnis ein und haltet dies für
immer ein! Wenn ihr Nichirens Worte verachtet, dann werdet ihr bereuen, sicher bereuen.
(DG, Band 2, Seite 282f; JG, Seite 1587)
Schaffen Sie einen von großer Überzeugung erfüllten Lebenszustand,
der Ihnen ermöglicht, Dämonen zu schelten!
Dieser mit dem Satz „ihr Dämonen!“ beginnende Abschnitt ist eine heroische Schelte
schlechthin, die der Daishonin direkt sich gegen Dämonen wendend ausstößt. Ich kann nicht
umhin, das als des Daishonins Äußerung des heftigen Zorns gegen die Dämonen zu erachten,
die darauf lauerten, seinen jungen Schüler des Lebens zu berauben.
Dies stellt, wie bereits erwähnt, die Zurückweisung des Daishonins als des „Ausübenden
des Lotos-Sutras“ dar. Das ist nämlich Shakubuku (zurückzuweisen und zu widerlegen). Der
Daishonin sagt sogar, dass die Tat, Tokimitsu, den Schüler des Ausübenden des Lotos-Sutras,
zu quälen, dazu führt, alle Buddhas aus den zehn Himmelsrichtungen in den drei Existenzen
zum Feind zu machen.
„Dämonen“, von denen hier die Rede ist, stellen eine allgemeine Bezeichnung aller
Funktionen dar, das Leben eines jeden Menschen zu zerfressen und ihn des Lebens zu
berauben. Im Buddhismus werden zum einen böse Dämonen, die die Menschen, die den
Buddhismus ausüben, quälen und plagen, und zum anderen gute Dämonen, die den
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Buddhismus beschützen, dargelegt. In diesem Schriftwerk befahl der Daishonin streng diesen
bösen Dämonen, diesmal die Krankheit Tokimitsus schnell zu heilen und sich in die Existenz
der guten Dämonen zu verwandeln, die ihn umgekehrt zu beschützen.
Es heißt: „Ihr sollt (…) den großen Leiden [in der Welt] des Hungers entgehen,
oder!“ Eigentlich sind Dämonen die Lebewesen, die in der Welt des Hungers schwer leiden.
Und um diesem leidvollen Lebenszustand zu entkommen, bleibt ihnen keine andere Wahl
übrig, als das Lotos-Sutra anzunehmen. An dieser Stelle schilt der Daishonin die bösen
Dämonen, die Tokimitsu plagen, sie sollten sich dadurch, den „Ausübenden des LotosSutras“ zu beschützen, von ihrem eigenen leidvollen Lebenszustand befreien. Wenn das nicht
der Fall ist, ermahnt er abermals, gehen sie dem Ende entgegen, wo „ihre Köpfe in sieben
Teile zerspringen“11), und fallen in der nächsten Existenz zweifelsohne in die große Hölle
unaufhörlichen Leidens.
Auf diese Weise klagt der Daishonin Dämonen mit aller Entschiedenheit an. Diese große
Überzeugung, über die der „Ausübende des Lotos-Sutras“ verfügt, der sich vor nichts fürchtet,
zeigt der Daishonin auch Tokimitsu, so kann ich mit Respekt ersehen.
Gerade aus diesem Grund wollen auch wir das „Gebet des Ausübenden des LotosSutras“ umso stärker und glühender aufbringen und mit festem Entschloss, den Teufel durch
die Krankheit streng tadelnd auch alle bösen Dämonen auf unsere Seite zu ziehen, beherzt
voranschreiten.
Deshalb ist das Daimoku, das wir genau wie Löwengebrüll kraftvoll chanten, sehr wichtig.
Hierzu sagt der Daishonin: „Es ist zu ersehen, dass die Mutter der Dämonenkinder (-töchter)
und ihre zehn Dämonentöchter denjenigen, der das Daimoku des Lotos-Sutras beibehält,
beschützen.“ (DG, Band 1, Seite 124; JG, Seite 1124) Ganz gleich, gegen welchen Teufel
durch die Krankheit wir zu kämpfen haben, bringen wir aus dem tiefsten Grund unseres
Lebens das „Herz des Löwenkönigs“ hervor und treten ihm unerschrocken entgegen – dieser
„von Mut durchdrungene Glaube“ sollte all unseren Handlungen zugrunde liegen.
Auch der Daishonin trat seiner eignen Krankheit entschieden mit dem „Herzen des
Löwenkönigs“ entgegen. Zu dem Zeitpunkt, als er dieses Schriftwerk verfasste, war der
Daishonin selbst auch erkrankt.
Unter solchen Umständen schrieb er auch auf folgende Weise: „Es sind bereits 29 Jahre,
in denen ich diese Lehre verkünde. Möglicherweise deshalb, weil durch tägliche
Kontroversen, monatliche Verfolgungen und die beiden Verbannungen mein Körper ermüdet
ist und diese auch mein Herz schmerzen, bin ich in den letzten sieben, acht Jahren von Jahr zu
Jahr schwach und kränklich geworden, dennoch ist es nicht kritisch geworden.“ (EG, Band 2,
Seite 949; JG, Seite 1105)
Jedoch in jeder Zeit und in jedem Zustand setzte der Daishonin seine Bemühung fort,
seine Schülerschaft zu ermutigen, und sein großer Kampf hörte niemals auf. Dieses
Schriftwerk ist ein Schreiben, das er unter solchen Umständen für die Jugend verfasste, der er
die Zukunft anvertrauen wollte.
Einmal, als er dank der aufrichtigen Behandlung durch einen seiner Schüler zeitweilige
Ruhe gewann, schrieb er auch wieder kraftvoll: „Von der Krankheit, die mich abmagern ließ,
habe ich mich erholt und fühle mich [jetzt so fit], einen Tiger fangen zu können, darüber
hinaus ist es mir dank Ihrer Gabe dieser [aus der Braunalge hergestellten] Wakame so wohl
zumute, dass ich auf einem Löwen reiten könnte.“ (DG, Band 1, Seite 124; JG, Seite 1587)
Auch dafür, seine Schüler zu ermutigen, geruhte der Daishonin sein Verhalten, die drei
Hindernisse und vier Teufel zurückzuschlagen, zu zeigen und ehrwürdige Paradigmen, im
„Ihre Köpfe werden in sieben Teile zerspringen“: es ist eine Strafe, die denjenigen zugeschrieben wird, die
den Ausübenden des Lotos-Sutras schmähen. Im 26. Kapitel des Lotos-Sutras „Dharani“ steht: „Wenn jemand
meine Formel nicht befolgt / Und die Gesetzesmeister (Gesetzesprediger) belästigt und stört, / Dann wird sein
Kopf in sieben Teile zerspringen / Wie die Zweige eines Arjaka-Baumes.“ (DLS, Seite 317; JLS, Seite 648)
11)
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ursprünglich inhärenten [Kreislauf von] Geburt, Altern, Krankheit und Tod bis zum Ende
konsequent zu leben, glänzend zu hinterlassen.
„Zu leben“ an sich macht einem Freude
Makiguchi Sensei sprach: „Die erste Grundvoraussetzung für das Glück ist die Gesundheit.
Für diese Gesundheit ist Aktivität am wichtigsten.“ Gesundheit bedeutet das „Herz, zu
kämpfen“. Gerade die Aktivität der Soka Gakkai für die Verwirklichung von Kosen-rufu,
lehrte er, ist der beste Weg zur Gesundheit. Und wenn er Menschen, die krank waren, fand,
umarmte er sie in höchstem Maße.
Im Jahr 1942, noch mitten in der Kriegszeit, begab er sich zu einer Mitgliederfamilie in
Shimotsuma, einer Stadt der Präfektur Ibaragi (nordöstlich von Tokio), und besuchte dort ein
siebenjähriges Kind, das im Krankenbett lag. Es war ein Jahr vor seiner Inhaftierung.
Auch mein Meister Toda pflegte oft zu sagen:
„Auch solche Menschen, die wegen der Krankheit oder anderer Gründe gelitten haben,
können dadurch, den Gohonzon anzunehmen und beizubehalten, ihr leidvolles Leben in ein
Leben völliger Ruhe verwandeln. Ihre Lebensgrundlage wird von vollkommener Ruhe erfüllt,
dadurch werden sie erleben, dass „zu leben“ an sich ihnen Freude macht.
Auch wenn davon, dass „zu leben“ an sich einem Freude macht, die Rede sein sollte, sind
wir mit den neun Welten ausgestattet, deshalb kann es passieren, dass wir mal leiden und
unsere Leiden sich mal verändern. Manche haben bislang wegen ihrer eigenen
Angelegenheiten gelitten, und dies kann sich verändern, sodass sie für andere leiden. Mich
dünkt, dass der Buddha es ist, der in sich tiefgründig wahrnimmt, dass „zu leben“ an sich
einem absolut Freude macht, nicht wahr?
Wir können manchmal wie Bodhisattwa ‚Armut’ oder Bodhisattwa ‚Krankheit’ zu sein
scheinen. Jedoch heißt dies, dass wir ein Drama des Lebens spielen. Der wahre Daseinsgrund
unseres Lebens ist doch der des authentischen Bodhisattwas aus der Erde. Wenn es sich um
das Drama des Lebens handelt, dann wollen wir es mit fester Entschlossenheit freudig spielen
und die Großartigkeit des Mystischen Gesetzes beweisen!
Das scharfe Schwert, mit dem wir uns vom durch verschiedene Arten von Leiden
gefesselten Alltagsleben befreien können, ist das Mystische Gesetz. Dem ganzen Volk
[Japans] zu ermöglichen, sich davon nicht fesseln zu lassen, ist die Aufgabe der Soka Gakkai
sowie unser Geist.“
Was ist wahre Gesundheit? Das ist sicher nicht der Zustand ohne Krankheit. Es kommt
darauf an, ob wir auf der Basis des Glaubens frisch und lebhaft die Betätigung, Werte zu
schaffen, immer weiter fortsetzen können oder nicht. Jemand, der das Karma, zu erkranken,
zur Lebensaufgabe verändert und sein eigenes Leben beständig erneuert, ist ein Mensch, der
im Kampf gegen den Teufel durch die Krankheit siegt. Inmitten des Kampfes findet sich die
wahre Gesundheit, sowohl physisch als auch psychisch. Der Buddhismus Nichiren
Daishonins ist es, der sie uns lehrt.
Der Daishonin sagt ebenso: „Zu erfahren, dass Sie unter Schmerzen leiden, stimmte mich
zum einen traurig und gab mir zum anderen Anlass, mich zu freuen.“ (DG, Band 2, Seite 229;
JG, Seite 1009) Aus den Augen des Buddhas betrachtet, wird uns Krankheit ermöglichen,
unseren Glauben zu vertiefen, verspricht uns, die Buddhaschaft zu verwirklichen, daher ist sie
eine freudige Angelegenheit, so können wir es auffassen.
Auch ein Intellekt der Welt durchschaut, dass Menschen dadurch, gegen die Krankheit zu
kämpfen, innerlich reicher werden.
Carl Hilty (1833-1909), ein Schweizer Staatsrechtler und Denker, erklärt:
„Krankheit ermöglicht es, das Herz eines jeden Menschen gänzlich auszugraben und zu
kultivieren, genau so wie die Überflutung eines Flusses die Erde ausgräbt und Felder und
Äcker kultiviert. Wer die Krankheit richtig verstehen und sie ertragen kann, wird tiefer,
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stärker und größer und gelangt dazu, sich Einsicht und Glaubensüberzeugung zu Eigen zu
machen, welche er bis dahin nicht verstehen konnte.“ (sinngemäße Rückübersetzung)
Wenn wir vielmehr dem Mystischen Gesetz zugrunde liegen, kann es für uns gar keinen
Grund dafür geben, jedes Leiden, so schmerzhaft es ist, nicht ins Glück zu verwandeln.
Menschen, die gegen die Krankheit mutig ankämpfen, sind es, die den erhabenen Berg, die
Welt der Buddhaschaft genannt, erklimmen. Stehen sie auf der Bergspitze, so können sie
einen herrlichen und wunderschönen Ausblick freudig genießen. Die ganze Mühsal, die sie
gegenwärtig erleiden, wird zum Vermögen, um ein ewig andauerndes Glück aufzubauen.
Diese große Wirkungskraft des großartigen Buddhismus geruhte der Daishonin, der
Jugend zu übertragen.
Ganz gleich, was geschieht, lässt er sich niemals besiegen. Er gibt nie auf und bleibt
unbeugsam. Gerade solch ein Mensch ist der Sieger des Lebens. Er ist auch der Mutige mit
wahrer Gesundheit und langem Leben.
Sowohl meine Frau als auch ich sind felsenfest dazu entschlossen, für Gesundheit und
langes Leben all unserer gleichgesinnten Freundinnen und Freunde noch ernsthafter zu beten.
Denn die Tatsache selbst, dass alle gleichgeisnnten Freundinnen und Freunde von Soka den
tatsächlichen Beweis für Gesundheit und langes Leben frisch und kraftvoll zeigen, erschafft
eine große Verbreitungsbewegung und wird zum hoffnungsvollen Lichtstrahl im „Jahrhundert
des Lebens“.
Für den entscheidenden
Sieg werde ich beten,
Für all Ihre Gesundheit
Und Ihr langes Leben
Werde ich allesamt beten
(aus „Daibyakurenge“, September 2010)
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