Grossbritannien: 1. Grossbritannien verdankte seinen Reichtum der Industrie und dem Handel. 2. Die Handelsbilanz drehte sich mit der Zeit zunehmend ins Negative. Man importierte mehr, als dass man exportierte. Vor allem im Exportbereich hatten bis zum Ersten Weltkrieg andere Länder wie Deutschland und die Vereinigten Staaten Grossbritannien überholt. So auch in der Produktion von Stahlund Eisenprodukten. Grossbritannien war nicht mehr der unbestrittene Industriestaat and der Spitze schlechthin. 3. Dies waren vor allem Deutschland und die Vereinigten Staaten. 4. Es waren vor allem die Stahl- und Eisenproduktion in welchem diese beiden Staaten Grossbritannien den rang abliefen. 5. England wurde durch ein Parlament regiert, welches aus zwei Häusern bestand: dem House of Lords und dem Unterhaus. Dabei lag aber die Macht hauptsächlich beim Unterhaus, das von der Bevölkerung gewählt wurde. 6. Der König hatte lediglich repräsentativen Charakter, genoss bei der Bevölkerung jedoch grosses Ansehen. 7. Die gesamte britische Schiffstonnage entsprach immer noch etwa der Hälfte der gesamten Schiffstonnage der damaligen Welt. Grossbritannien war also immer noch die führende Seemacht schlechthin. 8. Es herrschte im damals reichsten Land der Welt immer noch ein ganz krasser Gegensatz zwischen arm und reich. Beide Seiten der gesellschaftlichen Leiter standen in unmittelbarer Nähe zueinander. 9. Obschon viele Leute in unsäglicher Armut lebten, war ihnen doch bewusst, dass sie in einem land lebte oder einen Teil eines Landes waren, welches grosses Ansehen genoss. Zwangsläufig mussten sie dementsprechend vielleicht auch glauben, dass es ihnen in anderen Ländern noch schlechter ergehen würde. 10. Fläche damals 1909: 29'872'000 km2 Heute 244'820 km2 Es war 122-mal grösser früher als heute. Frankreich 1. Im Vergleich mit den anderen europäischen Ländern stand Frankreich aus industrieller Sicht betrachtet nicht gerade eben gut dar. Trotzdem besass es ein sehr grosses Kolonialreich, was zeigt, dass man für ein Imperium nicht unbedingt eine industrielle Supermacht sein musste. 2. Frankreich besass eine Republik ein gewähltes Parlament 3. Uneinigkeit und die Fülle von Parteien hatten eine instabile Regierung zur Folge, was zu vermehrten Regierungswechseln führte, da man nicht über eine stabile Mehrheit verfügte. 4. Mit ihrer republikanisch-demokratischen Staatsform waren die Franzosen mehrheitlich zufrieden. 5. Man bedauerte immer noch der Verlust von Elsass-Lothringen im deutsch-französischen Krieg von 1870/71. 6. Man hoffte immer noch diese Gebiete eines Tages zurückerobern zu können. 7. Fläche damals 1909: 6'484’000 km2 Heute 547’030 km2 Es war 11,8-mal grösser früher als heute. Das Deutsche Reich 1. Dies konnte vor allem deshalb geschehen, weil Deutschland zu tieferen Preisen produzierte, da zugleich die Arbeitskosten geringer waren. 2. Dies hatte jedoch zur Folge, dass es eine grosse Kluft zwischen den Unternehmern und den Arbeitnehmern gab. Es herrschte also eine eher angespannte Atmosphäre. 3. Obschon Deutschland ebenfalls über ein Parlament verfügte lag die Macht doch mehrheitlich beim Kaiser, wenn dieser auch in Zukunft immer mehr an Einfluss einbüssen sollte je länger der Krieg dauerte. 4. Kaiser Wilhelm II. zeichnete sich durch einen eher labilen Charakter aus, der vielleicht grossspurig auftrat aber dennoch äusserst unsicher war. 5. Die Arbeiterschaft wurde vor allem durch die Sozialdemokratische Partei vertreten, die es noch heute gibt (SPD). Obschon diese Partei den grössten Rückhalt bei der Bevölkerung genoss war ihr Einfluss auf die Regierungspolitik ziemlich gering. Nicht zuletzt auch deshalb, weil sie beim Adel und dem Bürgertum nicht sonderlich beliebt waren, welche erheblichen Einfluss auf das Geschehen in Deutschland hatten. 6. Grossen Einfluss und Bedeutung genoss in Deutschland vor allem das Militär. 7. Ein Hauptmann der Armee konnte in Köpenick lediglich mit Worten die Übergabe des Bargeldes erwirken, was zeigte, wie gross der Respekt (Ehrfurcht) der Bevölkerung gegenüber der Armee war. 8. Er gibt als Grund seiner Schwierigkeiten vor allem das eigene Denken und somit den mangelnden Gehorsam der Bevölkerung als Grund an. 9. Selbst in den Schulklassen herrschte ein militärischer Drill, welcher heute kaum mehr vorhanden ist, da es manchmal mit der Disziplin der heutigen Schüler nicht weit hergeholt ist. Zudem müssen die Schüler heute sicher nicht für den Militärdienst bereits in der Schule gedrillt werden. 10. Fläche damals 1909: 3'197’00 km2 Heute 357’021 km2 Es war 9-mal grösser früher als heute. Österreich-Ungarn 1. Vor 1914 regierte Kaiser Franz Joseph I. Österreich-Ungarn. 2. In diesem Reich lebten viele Völker mit vielen Sprachen, was eine Verständigung schwierig machte und nicht unbedingt förderlich war für den Einheitsgedanken. 3. Jedes dieser Völker wollte einen eigenen Nationalstaat bilden, was einer Loslösung von Österreich-Ungarn bedeute. 4. Deshalb drohte diesem Vielvölkerstaat seine Auflösung. 5. Dieser Politiker war zutiefst bedrückt, da er die Uneinigkeit innerhalb des Reiches sah, welches zu keinem gemeinsam Ziel kam. Er sieht die zunehmenden Probleme des Zusammenlebens innerhalb dieses Vielvölkerstaates. 6. Fläche damals 1909: Heute 676’ 615 km2 83’859 km2 Es war 8-mal grösser früher als heute. Russland 1. Im Gegensatz zu den anderen europäischen Staaten begann die industrielle Entwicklung eher verspätet gegen Ende des 19. Jahrhunderts. 2. Die Arbeiterschaft in Russland befand sich immer noch in grosser Abhängigkeit und die Leibeigenschaft wurde erst sehr spät abgeschafft, was den sozialen Unmut erklärt. 3. Privilegierte im russischen Reich waren vor allem die adligen Grossgrundbesitzer, welchen der grösste Teil des Landes gehörte. 4. Bis 1917 regierte Zar Nikolaus II., welcher 1917 mit seiner Familie in Jekaterinburg ermordet wurde. 5. Gestützt wurde der Zar vor allem durch die Kirche, die Polizei und die Armee. 6. Die Kommunisten strebten eine Revolution an um die soziale Ungerechtigkeit zu beseitigen und endlich selber ein Mitspracherecht zu erlangen, was angesichts der geschichtlichen Weiterentwicklung lediglich eine Utopie war. 7. Man schüchterte die Bevölkerung mit einem Polizeistaat ein, welche alles überwachte und unter ständiger Kontrolle hielt. Die Gewaltanwendung war dabei nicht ausgeschlossen. 8. Er rät dem Zaren die Bevölkerung vermehrt in die Politik mitein zu beziehen um ein Überborden der Aggressionen zu vermeiden. 9. Er prophezeit dem Zaren den Untergang des zaristischen Reiches und der Landpolitik, welcher man auch durch Repressionen nicht Herr werden kann. Gibt es Krieg? 1. Es wurden unter den Staaten Verteidigungsbündnisse geschlossen, um so im Falle eines Angriffs zumindest Unterstützung eines anderen Staates zu haben. Das Risiko dieser Bündnisse bestand darin, dass – sofern es zwischen zwei Staaten zu einem Krieg kam – sogleich andere Staaten in diesen Krieg mit hinein gezogen wurden wodurch sich der Krieg schnell ausweiten konnte. - Gleichzeitig trieben die verschiedenen Staaten ihren eigenen Rüstungsbau voran, wodurch die drohende Gefahr aufgrund des Sicherheitsgefühls verstärkt wurde. 2. Den Mittelmächten gehörten anfangs Deutschland, ÖsterreichUngarn und Italien an, wobei letztere seine Zugehörigkeit während des Krieges änderte. 3. Das andere Bündnis nannte man Entente. 4. General Moltke: War für einen sofortigen Krieg, da man nicht länger warten sollte und die Rüstungsbestrebungen weiter vorangetrieben wurden. Austen Chamberlain: Sagt, dass die führenden Leute Deutschlands im Grunde keinen Krieg wollen, dieser Wunsch aber in deren Volke deshalb so stark vorhanden war – welches die Regierung selber vorangetrieben hatte – dass ein Krieg nicht mehr zu vermeiden ist. Der britische Botschafter in Frankreich: Frankreich habe den Krieg insofern in der Bevölkerung gefördert, als dass das Volk vermehrt nach der Rückeroberung von Elsass-Lothringen drängt. Deutscher Konsul in Russland: Hier würde der Kriegswunsch lediglich von einer kleinen Partei getragen. Fazit: Man hatte innerhalb der Politik solange mit den Säbel gerasselt, die Rüstung vorangetrieben und die Bevölkerung auf den Krieg eingestellt, dass man nun nicht mehr nur hoch pokern konnte, sondern handeln musste. 5. Noch heute gibt es in einigen Ländern erhöhte Rüstungsbestrebungen, um dadurch entweder seine eigene Position zu stärken (USA) oder in der Welt als ernsthafte Gefahr mehr akzeptiert zu werden (Nordkorea, Iran). Was erwarten die Mensche 1914 vom Krieg: 1. Die Leute von 1914 in Deutschland hatten eine heroische und romantische Vorstellung vom Krieg, da der letzte Krieg gegen Frankreich beinahe fünfzig Jahre zurücklag, lediglich kurz war (drei Wochen) und wenige Opfer gefordert hat (was natürlich im völligen Kontrast steht zu der Tatsache wie lange der Erste Weltkrieg dauerte und Opfer forderte. Man sah im Krieg die Möglichkeit seine eigene Manneskraft und den Mut zu beweisen, weshalb man ihn auf keinen Fall „verpassen“ wollte. Zudem war man von der eigenen Überlegenheit völlig überzeugt. Diese allgemeine Begeisterung wurde zusätzlich noch gefördert. 2. Die Kriegsbegeisterung von damals ist sicher nicht mehr ganz so uneingeschränkt vorhanden, was sicher mit den Fakten und Tragödien der letzten Kriege zusammenhängt (Erster und Zweiter Weltkrieg, Vietnamkrieg, 3. Irakkrieg). Zudem ist die kriegkritische Berichterstattung, Buchbeschreibungen und einige Kriegsfilme nicht unbedingt förderlich für diese Kriegsbegeisterung. Leider ist es immer noch Tatsache, dass gewisse Länder immer noch gezielt Rekrutierungspropaganda betreiben und etliche Filme – selbst wenn sie tragische Schicksale schildern – den Heldenmythos fördern. Der Kriegsausbruch 1. Am 28. Juni 1914 wurde in Sarajewo der österreichischungarische Thronfolger Franz Ferdinand von der serbischen Organisation der „Schwarzen Hand“ ermordet. 2. Österreich-Ungarn forderte unter anderem, dass Serbien man österreichische Untersuchungsbeamte in ihr Land schicken dürfe um die Hintergründe der Verschwörung zu klären, was natürlich ein klarer Affront gegen deren Autonomie war. 3. Russland mobilisierte seine Truppen an der Grenze zu Österreich-Ungarn, was diese natürlich als eine Bedrohung erachteten und auch Deutschland zum Handeln ermunterte. 4. Deutschland ging ganz klar von einem baldigen Angriff der Russen aus, welcher auch gegen das deutsche Reich gerichtet sein würde. Da man von Anfang von einem Zweifrontenkrieg ausgegangen war, in welchem man zuerst Frankreich niederringen müsse, um sich dann gegen Russland wenden zu können, war es wichtig, dass die Russen noch nicht kriegsbereit sein durften. Aus diesem Grund empfahl Moltke zuerst den Krieg zu beginnen. Italien nahm diesen bewussten Angriffskrieg klar als Gelegenheit sich neutral zu verhalten, da ihr Bündnis mit Deutschland lediglich ein Verteidigungsbündnis war. Kriegsgedichte und –sprüche von 1914 1. Vor allem die Sprüche auf Transportwagons waren kurz und Schlagworte, welche den Soldaten sich leicht merken konnten. Spricht man solche Dinge in der Gruppe, geben sie einerseits ein Gemeinschaftsgefühl und verstärken den Kampfeswillen der Soldaten. Gedicht lassen sich zudem leicht vertonen und zusammen mit einer Melodie verbinden. Dies hat wiederum zur Folge, dass man das Gemeinschaftsgefühl stärkt und die Klischeevorstellungen gegenüber dem Feind stärkt. Mit solchen Textarten verstärkt man auf unbewusst Art und Weise die Ressentiments gegenüber dem Feind, stärkt den Kampfeswillen und manipuliert die Leute. Selbst in der heutigen Zeit sind solche Gedicht, Sprüche und Lieder sehr beliebt, da man sie sich besser merken oder sogar mitsummen kann. 2. Der Krieg wird zwar mit dem Tod verbunden, aber er wird auch als etwas Helden- und Ehrenhaftes dargestellt. Man befürwortet den Feind und sieht die Fehler lediglich bei ihm. Die Welt steht in Flammen: Der Erste Weltkrieg (1914-1918) 1. Welche Staaten gehörten im Ersten Weltkrieg zu den Mittelmächten? Das Deutsche Reich, Österreich-Ungarn, das Osmanische Reich und Bulgarien 2. Zähle die Staaten der Entente auf. Grossbritannien (und natürlich die Truppen aus ihren Kolonien), Frankreich (ebenfalls mit Kolonien, Russland und Serbien. 3. Weshalb schied Russland 1917 aus dem Krieg aus? Das russische Militär geriet an der Ostfront zumeist in erhebliche Bedrängnis, was hohe Opferzahlen zur Folge hatte. Dies führte wiederum dazu, dass die Bevölkerung gegen diesen Wahnsinn aufbegehrte und sich gegen den Zaren erhob. An seiner Stelle kam der Kommunismus an die Macht. 4. Nenne einige Besonderheiten des Krieges an der Westfront. Es kam zu einem Schützenkampf. Man grub sich als in den Boden ein, erstellte ein Tunnelsystem und bekämpfte sich dadurch, dass man vor einem Vormarsch die gegnerischen Stellungen mit der Artillerie sturmreif schoss, bevor sich die Leute nach vorne stürzten in das feindliche Feuer. 5. Welches waren die Hauptgründe für den Sieg der Entente und die Niederlage der Mittelmächte? Die Entente hatte mehr Menschen und Material. In ihren Kriegsbemühungen wurden sie von den USA unterstützt, welche ihnen in Konvois die notwendigen Produkte zukommen liessen (wobei sie selber eine enorm viel Geld verdienten). Die Entente verfügte also über einen beinahe unerschöpflichen Nachschub. Nach dem Kriegseintritt der USA verfügte die Entente zudem über frische und kampfwillige Truppen, welche den Wandel im jahrelangen Stellungskrieg herbeiführten. 6. Zähle einige im Ersten Weltkrieg eingesetzte Waffen auf und nenne dazu die Gegenmassnahmen. Flugzeuge (in einem beschränkten Rahmen), Gas (Senf- und Chlorgas: Gegenmassnahme: Gasmaske), Panzer (Tanks), Artillerie (dicke Bertha), Zeppelin (Gegenmassnahme: Luftabwehr), Maschinengewehre