Monbijoustr.29 3001 Bern 031 380 65 65 [email protected] www.brotfueralle.ch Se cambió el clima! Ein Workshop zur Klimaveränderung Von Hanspeter Bundi, Katharina Morello Über Klimerwärmung, Ausstoss vonTreibhausgasen und Zertifikatshandel wird die internationale Politik im Herbst in Kopenhagen verhandeln, wenn es um das PostKyoto-Protokoll geht. Doch die Existenz vieler kleiner Bauern im Süden ist derweil schon längst bedroht. Se cambió el clima, sagen die Bauern in Honduras. Damit meinen sie nicht die weltweite Klimaerwärmung, irgendwo in der Ferne, sondern ganz die lokalen und regionalen Veränderungen. Kyoto, Stern-Report oder der Bericht des IPCC sind für sie kein Thema. „Was wissen denn die Wissenschafter? Wir wissen besser, was passiert, weil wir es erleben.“ Für sie ist die Veränderung Tatsache. Jahr für Jahr verspätet sich die Regenzeit. Der schützende Nebel, der in den bewaldeten Hügeln hockte, hat sich wegen der Abholzung aufgelöst. Die Stürme sind zahlreicher und heftiger geworden. Der Ertrag der Reisfelder geht zurück. Im Auftrag von Brot für alle und HEKS hat Marius Keller in Honduras einen PilotWorkshop über Anpassungsmassnahmen organisiert. An diesem Workshop nahmen Fachleute und Bauern aus honduranischen NGO’s teil. Es ging um Anpassungsmassnahmen, welche die Leute vor Ort leisten können. Die globalen Gefahren wurden zwar angesprochen, das eigene Umfeld jedoch stand im Vordergrund. So konnten auch Teilnehmer mit einfacher Schulbildung profitieren. Wie können die Bauern auf die neuen Wetterphänomene reagieren? Wie müsste eine Alarmorganisation aussehen, damit nicht jeder Wirbelsturm zu Todesopfern führt? Wie kann ein Hang gesichert werden, damit ein heftiges Gewitter die Erde nicht wegschwemmt oder ein Dauerregen die Siedlungen ins Rutschen bringt? Ganz konkrete Fragen, die nach konkreten Anworten verlangen. Ein Teil des Workshops war auch der immer häufiger gestellten Frage gewidmet, inwiefern die Klimaerwärmung die bestehenden Projekte der Entwicklungszusammenarbeit bedroht. Dazu wurde eine Art Stresstest für bestehende Projekte entworfen. Ebenso mögliche Projektmassnahmen, um dem Klimastress zu begegnen. Bei der Vorbereitung hat sich Marius Keller gefragt, ob die Leute – insbesondere die kleinen Bauern – sich überhaupt für das Thema interessieren würden. Ob man genug Teilnehmer haben werde. Das Interesse hat ihn überrascht, die Hälfte der 60 Interessenten musste abgewiesen werden. Für die Teilnehmenden war der workshop ein Erfolg. „Ich habe den Stolz gesehen, mit dem die Leute ihre Vorschläge und Entwürfe präsentierten, das Leuchten in ihren Augen, wenn sie vor der Versammlung standen. Es zeigte sich, dass sie sich noch so gern einsetzen ... wenn sie eine Zukunftsperspektive sehen“, erzählt Keller. Denn die Regierung kann und will den Kleinbauern nicht helfen. Ihr unmittelbares Überleben hängt deshalb – nicht nur in Honduras – von Projekten und Programmen der Entwicklungszusammenarbeit ab. Eine Tatsache, die von Kritikern der Entwicklungszusammenarbeit kaum zu Kenntnis genommen wird. Über die konkreten Massnahmen hinaus wurden die Bauern und Vertreterinnen von Basisorganisationen auch ermutigt, Ansprüche anzumelden und Rechte geltend zu machen. Animatorinnen erzählten von den Erfahrungen in andern Ländern. Für die HonduranerInnen war das besonders wichtig. Anders als die Menschen in El Salvador oder Nicaragua haben sie noch keine Erfahrung darin, sich zu organisieren und sich zu wehren. Bäume pflanzen, Hänge schützen … und bei der Regierung die Rechte einfordern. Das ist der Anfang zu einem Aufbau einer Zivilgesellschaft. Längerfristig wird solche Arbeit auch die politischen Verhältnisse vor Ort positiv beeinflussen. Auch das ein Argument das den Kritiker einleuchten müsste. Hier wird der Grundstein für die good governance, das Umdenken der korrupten Regierungen gelegt. Hier wird die Zivilgesellschaft gefördert, die sie oft so laut fordern. Bilder auf www.brotfueralle.ch/de/deutsch/service Abdruck von Text und Bildern sind kostenlos, wenn in einem Info-Kasten auf Brot für alle und auf die Website www.brotfueralle.ch hingewiesen wird. Info-Kasten: Die Entwicklungsorganisation Brot für alle unterstützt weltweit 400 Entwicklungsprojekte und –programme und bewegt Menschen in der Schweiz dazu, sich solidarisch und gemeinschaftlich für eine gerechtere Welt einzusetzen. Brot für alle nimmt Einfluss auf die die Entwicklungspolitik der Schweiz. Brot für alle stützt sich auf die christliche Soziallehre sowie auf die sozialen und politischen Menschenrechte. Brot für alle ist eine Stiftung der evangelischen Kirchen der Schweiz. www.brotfueralle.ch