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Se cambió el clima!
Ein Workshop zur Klimaveränderung
Von Hanspeter Bundi, Katharina Morello
Über Klimerwärmung, Ausstoss vonTreibhausgasen und Zertifikatshandel wird die
internationale Politik im Herbst in Kopenhagen verhandeln, wenn es um das PostKyoto-Protokoll geht. Doch die Existenz vieler kleiner Bauern im Süden ist derweil
schon längst bedroht. Se cambió el clima, sagen die Bauern in Honduras. Damit
meinen sie nicht die weltweite Klimaerwärmung, irgendwo in der Ferne,
sondern ganz die lokalen und regionalen Veränderungen. Kyoto, Stern-Report oder
der Bericht des IPCC sind für sie kein Thema. „Was wissen denn die
Wissenschafter? Wir wissen besser, was passiert, weil wir es erleben.“
Für sie ist die Veränderung Tatsache. Jahr für Jahr verspätet sich die Regenzeit. Der
schützende Nebel, der in den bewaldeten Hügeln hockte, hat sich wegen der
Abholzung aufgelöst. Die Stürme sind zahlreicher und heftiger geworden. Der Ertrag
der Reisfelder geht zurück.
Im Auftrag von Brot für alle und HEKS hat Marius Keller in Honduras einen PilotWorkshop über Anpassungsmassnahmen organisiert. An diesem Workshop nahmen
Fachleute und Bauern aus honduranischen NGO’s teil.
Es ging um Anpassungsmassnahmen, welche die Leute vor Ort leisten können. Die
globalen Gefahren wurden zwar angesprochen, das eigene Umfeld jedoch stand im
Vordergrund. So konnten auch Teilnehmer mit einfacher Schulbildung profitieren.
Wie können die Bauern auf die neuen Wetterphänomene reagieren? Wie müsste
eine Alarmorganisation aussehen, damit nicht jeder Wirbelsturm zu Todesopfern
führt? Wie kann ein Hang gesichert werden, damit ein heftiges Gewitter die Erde
nicht wegschwemmt oder ein Dauerregen die Siedlungen ins Rutschen bringt? Ganz
konkrete Fragen, die nach konkreten Anworten verlangen.
Ein Teil des Workshops war auch der immer häufiger gestellten Frage gewidmet,
inwiefern die Klimaerwärmung die bestehenden Projekte der
Entwicklungszusammenarbeit bedroht. Dazu wurde eine Art Stresstest für
bestehende Projekte entworfen. Ebenso mögliche Projektmassnahmen, um dem
Klimastress zu begegnen.
Bei der Vorbereitung hat sich Marius Keller gefragt, ob die Leute – insbesondere die
kleinen Bauern – sich überhaupt für das Thema interessieren würden. Ob man
genug Teilnehmer haben werde. Das Interesse hat ihn überrascht, die Hälfte der 60
Interessenten musste abgewiesen werden.
Für die Teilnehmenden war der workshop ein Erfolg. „Ich habe den Stolz gesehen,
mit dem die Leute ihre Vorschläge und Entwürfe präsentierten, das Leuchten in ihren
Augen, wenn sie vor der Versammlung standen. Es zeigte sich, dass sie sich noch
so gern einsetzen ... wenn sie eine Zukunftsperspektive sehen“, erzählt Keller.
Denn die Regierung kann und will den Kleinbauern nicht helfen. Ihr unmittelbares
Überleben hängt deshalb – nicht nur in Honduras – von Projekten und Programmen
der Entwicklungszusammenarbeit ab. Eine Tatsache, die von Kritikern der
Entwicklungszusammenarbeit kaum zu Kenntnis genommen wird.
Über die konkreten Massnahmen hinaus wurden die Bauern und Vertreterinnen von
Basisorganisationen auch ermutigt, Ansprüche anzumelden und Rechte geltend zu
machen. Animatorinnen erzählten von den Erfahrungen in andern Ländern. Für die
HonduranerInnen war das besonders wichtig. Anders als die Menschen in El
Salvador oder Nicaragua haben sie noch keine Erfahrung darin, sich zu organisieren
und sich zu wehren.
Bäume pflanzen, Hänge schützen … und bei der Regierung die Rechte einfordern.
Das ist der Anfang zu einem Aufbau einer Zivilgesellschaft. Längerfristig wird solche
Arbeit auch die politischen Verhältnisse vor Ort positiv beeinflussen. Auch das ein
Argument das den Kritiker einleuchten müsste. Hier wird der Grundstein für die good
governance, das Umdenken der korrupten Regierungen gelegt. Hier wird die
Zivilgesellschaft gefördert, die sie oft so laut fordern.
Bilder auf
www.brotfueralle.ch/de/deutsch/service
Abdruck von Text und Bildern sind kostenlos, wenn in einem Info-Kasten auf Brot für
alle und auf die Website www.brotfueralle.ch hingewiesen wird.
Info-Kasten:
Die Entwicklungsorganisation Brot für alle unterstützt weltweit 400
Entwicklungsprojekte und –programme und bewegt Menschen in der Schweiz dazu,
sich solidarisch und gemeinschaftlich für eine gerechtere Welt einzusetzen. Brot für
alle nimmt Einfluss auf die die Entwicklungspolitik der Schweiz. Brot für alle stützt
sich auf die christliche Soziallehre sowie auf die sozialen und politischen
Menschenrechte.
Brot für alle ist eine Stiftung der evangelischen Kirchen der Schweiz.
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