Was geschah ab 1930

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Was geschah ab 1930?
Parlamentswahlen
Im September 1930 gewannen nach dem Bruch der großen Koalition die radikalen Dateien,
insbesondere die NSDAP. Dies beschleunigt natürlich den Geldabzug aus Deutschland
heraus.
Im April 1932 waren Landtagswahlen in Preußen: Die NSDAP und die KPD gewinnen, die
links-liberale Regierung hat keine Mehrheit. Es wurde jedoch vorher das konstruktive
Misstrauensvotum eingeführt: Die Regierung konnte nicht mehr abgelöst werden, denn es
konnte sich keine andere Mehrheit bilden.
Es wurden 1932 noch im Juli und im November neue Reichstage gewählt. Ein echtes SuperWahljahr :-). Die Folge war eine Blockademehrheit für die KPD und die NSDAP. Im Juli
hatte die NSDAP mit mehr als 37% ihr höchstes Ergebnis ihrer Geschichte in demokratischen
Wahlen.
Regierungen
Nach dem Ende der großen Koalition waren alle folgenden Regierungen
Präsidentialregierungen, d.h. sie wurden vom Präsidenten ausgewählt und eingesetzt:

Obwohl Brüning keine parlamentarische Mehrheit hat, regiert er bis Mai 32 weiter.

Dann wird er durch von Papen abgelöst.

Diesem wiederum folgt im November 32 von Schleicher,

dann übernimmt am 30.01.33 Hitler, welcher auch keine Mehrheit im Parlament hat.
Brüning
Brüning hielt zwei Jahre durch. Wie hat er das ohne Mehrheit geschafft? Schließlich konnte
der Reichstag jede Notverordnung zurückweisen. Dies tat der Reichstag anscheinend nicht.
Die SPD hatte in dieser Zeit ohne Regierungsbeteiligung die Regierung gestützt.
Brüning versucht, mit den sinkenden Steuereinnahmen dadurch fertig zu werden, dass er auch
die Ausgaben senkt. Die Krisenspirale der Deflation wurde also noch vom Staat angetrieben.
Durch die schlechte Haushaltslage wollte er ferner die Reparationszahlungen aussetzen (so
geschah es auch 1932, leider zu spät für ihn).
Unter Brüning wurden auf Initiative von Bayern und Baden-Württemberg SA und SS
verboten. Dies machte die Regierung beim Reichspräsidenten nicht beliebter, denn andere
Wehrverbände wurden nicht verboten.
Brüning versuchte weiterhin, die überschuldeten Güter in Ostdeutschland aufzulösen und das
Land unter Arbeitslosen aufzuteilen. Die Besitzer bezeichneten dies vor Hindenburg (welcher
dem gleichen Stand angehörte und auch in Ostpreußen ein Gut besaß) als
„Agrarbolschewismus“, was Brüning für Hindenburg untragbar machte.
Hindenburg warf Brüning vor, ihm bei der Stichwahl im April die falschen Wähler gebracht
zu haben: H. wurde von links und aus der Mitte gewählt, aber nicht aus dem konservativen
Lager (s.u., Reichspräsident).
All dies führte im Mai 1932 zur Ablösung Brüning.
Von Papen
Von Papen wurde von Schleicher als Kanzler vorgeschlagen, nachdem Hitler die
Unterstützung einer Regierung angekündigt hat, welche das SA/SS-Verbot aufheben würde.
Die Wehrverbände wurden zwar wieder zugelassen, aber die Adelsregierung von Papens hatte
trotzdem keine Mehrheit, zumal die Regierung im Volk auf härteste Ablehnung traf.
Von Papen beendete den Deflationskurs Brünings: Er erließ z.B. die Notverordnung, dass
jedes neu gekaufte Auto ewig steuerfrei bleiben würde.
Schleicher
Schleicher war ein Freund des Präsidentensohnes Oskar von Hindenburg. Dies machte ihn in
der Politik wichtig: Schleicher, Oskar von Hindenburg und Staatssekretär Meißner waren die
Organisatoren / Sekretäre Paul von Hindenburgs.
Obwohl Schleicher von Papen quasi eingesetzt hatte, löste er ihn wieder ab. Er setzte die
Wirtschaftspolitik von Papens fort. Er wollte dadurch regieren, dass er die Gewerkschaften
(per Arbeitslosenpolitik) und die linken Teile der NSDAP hinter sich versammeln wollte. Die
SPD-Parteiführung brachte jedoch die Gewerkschaften von der Zusammenarbeit ab. Die
NSDAP sollte an dem „S“, dem Sozialismus, gespaltet werden. Hitler setzte jedoch den
linken NSDAP-Subführer Straßer ab.
Hitler
Hitler wäre nie ohne von Papen Kanzler geworden. Von Papen wollte sich an Schleicher
rächen und verbündete sich daher mit Hitler im Januar 1933.
Von Papen bot Hitler die Mitregierung an, doch Hitler drehte den Spieß um: Hitler wollte
Kanzler werden, und Papen willigte ein. Hitler machte es den anderen dadurch weiter
schmackhaft, dass Hitler sich mit sehr wenigen Kabinettsmitgliedern begnügte. Es kam also
zur Regierung Hitler (NSDAP) – von Papen (ex-Zentrum) – Hubenberg (DNVP).
Reichspräsident
Hindenburg löste 1925 Ebert durch eine Wahl mit absoluter Mehrheit als Reichspräsidenten
ab. Er wurde im März (1. Wahlgang) / April (2. Wahlgang) 1932 im Amt gegen Hitler
(NSDAP) und Thälmann (KPD) bestätigt.
Die SPD hat keinen eigenen Kandidaten aufgestellt, um das größere Übel Hitler zu
verhindern. Hindenburg verteidigte die Republik, Hitler wollte sie kaputt machen.
Hitler erhielt also die Stimmen aus dem rechten Lager, Hindenburg die aus dem liberalen und
gemäßigt-linken. Hindenburg war nicht glücklich darüber, dass er von Fremdwählern
bestätigt wurde (seine „eigenen“ Wähler wählten ja Hitler).
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