Der Nationalsozialismus Von den Anfängen bis zur „Machtergreifung“ der NSDAP 1920: NSDAP / SA / SS Nach dem Ersten Weltkrieg bildeten sich in Deutschland mehrere politisch extrem rechte Gruppierungen heraus. Aus einer dieser Gruppen ging die Nationalsozialistische Deutsche Arbeiterpartei (NSDAP) in München (1920) hervor mit ihren paramilitärischen Verbänden Sturmabteilung (SA) und Schutzstaffel (SS) Putschversuch und Neugründung 1923 versuchte die NSDAP in München einen Putsch (Vorbild Mussolinis „Marsch auf Rom“ 1922) ihr Führer Adolf Hitler musste dafür ein knappes Jahr ins Gefängnis er schrieb dort „Mein Kampf“ die Partei wurde verboten 1925 Neugründung der NSDAP (War bis zum Ausbruch der Weltwirtschaftskrise eine unbedeutende Kleinpartei) Die Verzweifelte. Photographie von Walter Ballhause, um 1930 „Harzburger Front“ Die Anhänger der NSDAP stammten vorwiegend aus der unteren Mittelschicht, aus national-konservativen Kreisen. Unterstützung erhielt die Partei sowohl von der konservativen Presse (Propaganda) als auch von der Großindustrie (finanziell). 1931: Zusammenschluss der NSDAP mit Deutschnationalen und „Stahlhelm“ zur „Harzburger Front“. Tagung der „Nationalen Opposition“ Bad Harzburg, 11. Oktober 1931 Aufstieg Die NSDAP forderte u. a. die Aufhebung des Friedensvertrages von Versailles: Ablehnung der alleinigen Kriegsschuld Deutschlands sowie der Reparationszahlungen. 1929-1932: Starke Zuwächse an Wählerstimmen für die NSDAP bei Kommunal-, Landtags- und Reichstagswahlen 1930: zweitstärkste Fraktion nach den Sozialdemokraten Juli 1932: stärkste Fraktion mit 37 Prozent der Stimmen November 1932: 32 Prozent Reichspräsidentenwahl, 1932 Im ersten Wahlgang zur Reichspräsidentenwahl am 13. März 1932 bleibt Amtsinhaber Paul von Hindenburg nur knapp unter der erforderlichen absoluten Mehrheit. Er erhält 49,6 Prozent der Stimmen. Sein stärkster Konkurrent um das Amt des deutschen Staatsoberhauptes ist Adolf Hitler (NSDAP), der 30,1 Prozent der Stimmen auf sich vereinigen kann. Erst im zweiten Wahlgang am 10. April bestätigen die Wähler den greisen „Sieger von Tannenberg“ mit 53 Prozent der abgegebenen Stimmen in seinem Amt. Selbst die SPD hatte angesichts der nationalsozialistischen Bedrohung ihre Anhänger aufgefordert, für Hindenburg zu stimmen. Ihr Motto: „Schlagt Hitler! Darum wählt Hindenburg.“ Wahlplakat der NSDAP zur Reichspräsidentenwahl, 1932 30. Jänner 1933: „Machtergreifung“ Hitler wurde von Hindenburg zum Kanzler einer konservativen Koalitionsregierung ernannt (mit zwei NS-Ministern). Schon einen Tag später wurde der Reichstag aufgelöst und Neuwahlen wurden ausgeschrieben Terror durch SA und SS Politik der „Paukenschläge“ Reichstagsbrand (Februar 1933) „Ermächtigungsgesetz“ (März 1933) Verbot aller Parteien (Juni/Juli 1933) Reichstagsbrand (27. 2. 1933) Folge des Reichstagsbrandes: „Verordnung zum Schutz von Volk und Staat“ Es wurden die bürgerlichen Freiheitsrechte eingeschränkt bzw. aufgehoben (Presse-, Versammlungs- und persönliche Freiheit; Aufhebung des Brief- und Telefongeheimnisses etc.) kommunistische Funktionäre und Abgeordnete wurden v. a. von der neu geschaffenen Geheimen Staatspolizei (GESTAPO) verfolgt und verhaftet. „Ermächtigungsgesetz“ 23. März 1933: Trotz des Verbotes der Kommunistischen Partei und vieler Einschüchterungen erreichte die NSDAP nicht die absolute Mehrheit bei den Wahlen (44 Prozent). Hitler erhielt jedoch diktatorische Vollmachten durch das „Ermächtigungsgesetz“. Dadurch konnte die Regierung selber Gesetze beschließen Ausschaltung des Parlaments Die Tagung des Reichstags in der Krolloper am 23. März 1933 „Machtergreifung“ vollzogen Juni / Juli 1933: Die Parteien lösten sich z. T. selber auf bzw. wurden verboten (z. B. die Sozialdemokraten). Seit Juli war nur noch die NSDAP als Partei zugelassen, die Demokratie beseitigt und die „Machtergreifung“ in weniger als einem halben Jahr vollzogen. Hitler wird „Führer und Reichskanzler“ Juni 1934: Hitler ließ die SA-Führung unter Leitung von Ernst Röhm festnehmen und hinrichten. August 1934: Nach dem Tod des Reichspräsidenten Hindenburg ließ sich Hitler zum „Führer und Reichskanzler“ ernennen. Gleichzeitig wurde die Deutsche Wehrmacht auf seine Person vereidigt. * 1889 † 1945 Quellen Bildquellen: Folie 4: Die Verzweifelte. Photographie von Walter Ballhause aus der Reihe „Rentner“, um 1930 Deutsches Historisches Museum (DHM), Berlin In: http://www.dhm.de/lemo/objekte/pict/ph001267/index.html [Stand: 23.02.06] Folie 6: Tagung der „Nationalen Opposition“, Bad Harzburg, 11. Oktober 1931 In: http://www.dhm.de/lemo/objekte/pict/ba103379/index.html [Stand: 22.02.06] Folie 9: Wahlplakat der NSDAP zur Reichspräsidentenwahl, 1932. DHM, Berlin In: http://www.bwbs.de/bwbs_biografie/Reichspraesidentenwahl_1932_B1066.html [Stand: 22.02.06] Folie 14: Die Tagung des Reichstags in der Krolloper am 23. März 1933 In: http://www.ety.com/berlin/ermaecht.htm [Stand: 23.02.06] Folie 17: Adolf Hitler. Bernhard Bleeker (1937),Bronze. DHM, Berlin In: http://www.dhm.de/lemo/objekte/pict/g0000021/index.html [Stand: 22.02.06] Textquellen: Wald, Anton u.a.: Zeitbilder 7.- Wien: öbv & hpt 2005 http://sbx.bildung.at/ext/sbx/ui/teacher_my_classes.php?frm_id=frm_Sbx_Ui_ClassSelectForm [Stand: 22.02.06] http://www.willy-brandt.org/bwbs_biografie/Brandt/Reichspraesidentenwahl_1932_B1066.html [Stand: 22.02.06] Mag. Peter Mittermüller