Mischa T. Meyer, Posaunist k o b c Er genoss seine Grundausbildung in der Knabenmusik Basel. Anschliessend nahm er zwei Jahre lang Privatunterricht bei Markus Wuest vom Sinfonieorchester Basel. Danach studierte Mischa an der Musikhochschule Luzern, wo er 1996 mit dem Lehrdiplom abschloss. Während dieser Zeit absolvierte er Orchesterpraktika bei der Orchestergesellschaft Biel und belegte diverse Meisterkurse, so u.a. bei Philip Jones (P.J. Brass Ensemble), Karl Hinterbichsler (University of New Mexiko) und Roger Harvey (Orchester St-Martin in the Fields). Eine wichtige Station in seiner Laufbahn war ein Studienaufenthalt 1996 am New England Conservatory in Boston (USA) bei Scott A. Hartman. Zur Zeit bildet er sich erneut aus bei Markus Wuest (Sinfonieorchester Basel, Musikhochschule Freiburg). Mischa T. Meyer ist Zuzüger in der Orchestergesellschaft Biel und Musiklehrer für Posaune an der Knabenmusik Basel und im Kammerorchester Zürich. Ausserdem ist er Mitglied im Blechbläser Quintett Sirius Brass. kammerorchester der basler chemie KONZERT Donnerstag, 7. November 2002 um 20.15 Uhr Peterskirche Basel Christina Schwob, Violoncellistin und Dirigentin Geboren und aufgewachsen in Basel in einem sehr musikinteressierten Elternhaus. Violoncellostudium auf dem 2. Bildungsweg bei Jean Paul Guéneux. 1981 Lehrdiplom beim Schweiz. Musikpädagogischen Verband. Unterrichtet dieses Fach an Jugendmusikschulen in Baselland. Reiche Kammermusik- und Orchestererfahrung. Studien zur Orchesterleitung bei Bruno Goetze. Dirigentin des Kammerorchesters Allschwil, des Kammerorchesters der Basler Chemie und des Kammerorchesters “La Pastorella”. Leitung: Christina Schwob Solist: Mischa T. Meyer, Posaune J. B. Lully Ballettsuite (arr. F. J. Mottl) J. N. Hummel Introduktion, Thema and Variationen op. 102 für Posaune solo und Streichorchester J. Haydn Symphonie Nr. 104 „Londoner“ KAMMERORCHESTER DER BASLER CHEMIE (KOBC) Das KOBC wurde 1965 als “Orchester des Kunstkreises CIBA” gegründet. Kamen die Mitglieder ursprünglich aus den Reihen der Basler Chemie, sind heute auch andere Berufsrichtungen vertreten. Das Orchester, bestehend aus Streichern und Bläsern, bietet Liebhabermusikern Gelegenheit, Werke von Barock bis Hochromantik, auch bis zur Moderne, zu spielen. Das KOBC präsentiert sich bei öffentlichen Konzerten, bei BenefizVeranstaltungen und musikalischen Umrahmungen von feierlichen Anlässen. Es wird zur eigenen Freude musiziert, aber auch, um unserem Publikum nebst bekannteren Werken seltener aufgeführte Kompositionen zu Gehör zu bringen. Nach Konzertauftritten unter verschiedenen Dirigenten steht das Orchester heute unter der musikalischen Leitung der Dirigentin und Cellistin Christina Schwob. Seit 1999 wird das Orchester von einem professionellen Konzertmeister angeführt. Das Orchester freut sich immer über Neuzugänge, Streicher und Bläser sind willkommen. Nähere Informationen zu Mitgliedern, Proben und Aktivitäten finden sich im Internet unter der Webseite www.KOBC.ch. Eintrittskarten zu Fr. 20 resp. Fr. 15 für Schüler und Studenten sind bei den Mitgliedern des KOBC oder an der Abendkasse ab 19.30 Uhr zu erhalten Alle Plätze sind unnumeriert. Programm J. B. Lully (1632-1687) Ballettsuite (arr. F. J. Mottl) Introduction –Nocturno –Menuetto –Prélude/Marsch J. N. Hummel (1778-1837) Introduktion, Thema and Variationen op. 102 für Posaune solo und Streichorchester J. Haydn (1732-1809) Symphonie Nr. 104 „Londoner“ Adagio/Allegro – Andante – Minuetto (Allegro) –Allegro spiritoso J. B. Lully (1632-1687), Ballettsuite Jean-Baptiste Lully, italienisch/französischer Komponist (ursprünglicher Name: Giovanni Battista Lulli) kam 1646 als Sprachlehrer und Musikpage der Prinzessin Montpensier nach Paris und gehörte bald zu den berühmten „24 Violons du Roi“ Ludwigs XIV. 1653 ernannte ihn der König zum Hofkomponisten, später zum Leiter eines eigenen Orchesters „Les Petits Violons“ (16 Streicher), das die „24 Violons“ an Leistung übertraf. Seinen grossen Einfluss auf den König nutzte der als Komponist, Kapellmeister, Geiger, Tänzer und Schauspieler geschätzte Meister unnachsichtig für künstlerische , aber auch bedenkenlos für persönliche Zwecke aus. Durch den Librettisten Ph. Quinault erhielt er jene französisch geschriebenen Unterlagen strenger Formung, die ihn zum Begründer der französischen Nationaloper machten. Die aus seinen Opern zusammengestellten Orchesterstücke (mit vorangehender Ouverture im französischen Stil: langsam-schnell-langsam) wurden bedeutsam für die Entwicklung der Instrumentalsuite. Die heute Abend als Eingang gespielte Ballettsuite, bearbeitet von Felix Josef Mottl – einem bedeutenden österreichischen Dirigenten und Komponisten (1856-1911) wurde unter der Leitung von Mottl im Jahre 1902 in Karlsruhe uraufgeführt. Die Suite beinhaltet Ballettsätze (Tanzsätze) aus der Oper Alceste, aus der Thésée-Suite, aus den Ballettsuiten Le Triomphe de l’amour und Le Temple de la paix. Es sind tonmalerische Intrumentalsätze, wobei Trompeten und Pauken nur erklingen, wenn Herrscher und Krieger auftreten. J. N. Hummel (1778-1837), Introduktion, Thema und Variationen op. 102 Johann Nepomuk Hummel, österreichischer Komponist, war Schüler von Mozart, Albrechtsberger und Salieri. Bereits 1788 unternahm er Konzertreisen nach Dänemark und England. 1804-11 übernahm er dann die durch Haydns Ausscheiden vakant gewordene Stelle als Kapellmeister beim Fürsten Esterhazy. Er lebte 5 Jahre als Musiklehrer in Wien, bevor er 1816 Hofkapellmeister in Stuttgart wurde, und anschliessend in Weimar. Daneben konzertierte er wiederholt auch in Russland und England. Der Einfluss von Mozart ist unverkennbar, doch wurde bei Hummel das figurative Element zur Hauptsache. Berühmt wurde er – ein geschickter Improvisator auf dem Klavier – vor allem für seine Technik und die Effektgebärden seiner Musik. Introduktion, Thema und Variationen op. 102 ist original eine Komposition für Oboe und Orchester. Die Transkription für Posaune solo wurde von Paul Angerer – einem bedeutenden österreichischen Dirigenten – vorgenommen. Dabei wurde die Tonart der Lage der Posaune angepasst und die Begleitung allein dem Streichorchester übertragen, wodurch das Soloinstrument besser zur Geltung kommt. Einem Adagio als Einleitung folgt ein liebliches, tänzerisches Thema, das viermal variiert wird, bevor es in einen Walzer übergeht mit zwei Alternativen, die den Abschluss des Werkes bilden. J. Haydn (1732-1809), Symphonie Nr. 104 „Londoner“ Mit seiner Symphonie Nr. 104 hat Haydn die Symphonik der zentralen Wiener Klassik zu einem krönenden Abschluss gebracht. Sie trägt als Titel den Namen des Geigers und Komponisten Johann Peter Salomon. Er hatte massgeblichen Anteil am Zustandekommen der beiden England-Reisen von Haydn und bot durch die von ihm veranstalteten Konzerte den Aufführungsrahmen und damit auch den Anlass für die Komposition der meisten der zwölf „Londoner-Symphonien“ (Nr. 93 – 104). Aber gerade das nach ihm benannte Werk entstand nicht mehr in seinem Auftrag, da der berühmte Geiger Viotti seine Funktion übernahm. Die langsame Einleitung (Adagio) ist majestätisch, bevor im Allegro ein entzückendes, liebenswürdiges Thema ertönt. Reinste Lebensfreude ist hier in Töne gefasst. Der zweite Satz hält die lichte Stimmung aufrecht. Rhythmus, Tempo und Harmonisierung sind neu, doch ist der Bezug zum Thema des Allegros unüberhörbar. Auch Kompositionsweise und Gliederung sind ähnlich, wenn auch, dem liedhaften Charakter eines zweiten Satzes entsprechend, stärker zum Variationenzyklus tendierend. Das Menuett ist der Abschied vom Tanzcharakter und ein erstaunlicher Vorgriff auf das Scherzo, das Beethoven an dessen Stelle in die Symphonik einführte. Das Trio ist in Schubertscher Weise in der terz- (statt der üblichen quint-)verwandten Tonart gesetzt und somit ein wirklicher Vorgriff auf die Musik der Frühromantik. Das Finale vermittelt zwischen Tanz, Kehraus und Konzertsinfonie. Haydn unterlegt ihm einen langen Orgelpunkt, der nach Dudelsäcken klingt. Aber sehr bald setzt sich der Geist der Wiener Sinfonie durch. Indem es noch einmal alle Bereiche der Musik aufgreift und zusammenfasst, stellt dieses Finale tatsächlich die Summe der Haydnschen Kunst dar.