Dungpilze und andere Dung-Organismen Pilze haben nahezu alle organischen Materialien als Nahrungsquelle erschlossen. Saprobionten ernähren sich von toter organischer Substanz; sie spielen im Naturhaushalt als Destruenten eine wichtige Rolle bei der Humusbildung (Humifizierung). Dungpilze haben sich spezialisiert auf die schnelle Ausnutzung der organischen Bestandteile in Exkrementen und können als Sporen 1 eine Darmpassage überstehen. Die Sporen werden dann mit dem Kot ausgeschieden und keimen dann sehr schnell aus, so dass Dungpilze nach wenigen Tagen auf Pferdeäpfeln (Rossknödel, Rosengold) oder Kuhfladen beobachtet werden können. Tierischer Kot (Exkremente) enthält immer auch abgeschürfte Darmzellen sowie geplatzte Bakterien und damit Mineralstoffe als auch freie Aminosäuren, Monosaccharide und Fettsäuren sowie komplexere Zellbestandteile (Lipide und Stärke). Die Hauptbestandteile sind jedoch Wasser (um 60 %), Darmbakterien (25-50 % der Trockenmasse) und schwer verdauliche organische Polymere, wie Hemicellulose, Cellulose und Lignin. 2 Pilze bevorzugen belüftete Bereiche im strukturreicheren Kot von Herbivoren, welcher sich in Abhängigkeit von der bevorzugten Kost, der Verdauungsart und des Darmtraktes deutlich unterscheidet. Wiederkäuer (z.B. Rind, Wisent, Büffel, Antilopen, Giraffen) verdauen einen großen Teil der Cellulose und anderer Polysaccharide im Pansen mithilfe anaerober Prokaryoten, die die Cellulose zu Fettsäuren umsetzen. Ähnliches gilt auch für Enddarmfermentierer (z.B. Pferd, Nashorn, Elefant), bei denen die Verarbeitung jedoch im Dickdarm stattfindet und die i.d.R. einen etwas weniger gut verdauten Kot haben, der noch reich an erkennbaren pflanzlichen Bestandteilen und auch Samen ist. 3 Auf Pferdeäpfel und Kuhfladen kann man die Abfolge von Dungpilzen in Abhängigkeit von ihrer bevorzugten Nahrungs-grundlage und ihrer Entwicklungsgeschwindigkeit gut beob-achten. Dabei folgen die sichtbaren Pilzgruppen Zygomycota (Jochpilze), Ascomycota (Schlauchpilze), Basidomycota (Ständerpilze) sehr oft einer Abfolge in wenigen Tagen und Wochen. Bei 20°C und ausreichender Feuchtigkeit keimen Zygomycota auf Pferdeäpfeln schnell aus und nach 12-24 h können sporulierende Formen gesehen werden, die sich ca. 2-3 Tage halten. Nach etwa drei Tagen kann der Pillenwerfer (Zygomycota, Pilobolus, Bild oben 4) entdeckt werden, der seine Sporen dem Licht entgegen gezielt abschießt. Nach etwa einer Woche wachsen Ascomycota Fruchtkörper an die Oberfläche. Ein Beispiel für koprophile Ascomycota ist der an gelben, becherförmigen Fruchtkörpern erkennbare Ascobolus (Bild, Mitte) 5. Später nach zwei bis vier Wochen erscheinen in der Regel die ersten Tintlinge (Basidomycota, Coprinus) (Bild, unten) 6 Aus luftgetrocknetem Pferdemist lassen sich auch nach Monaten noch Coprinus-Arten (Basidomycota) züchten, Zygomycota fehlen dann aber vollständig. 7 Quellen: 1 Ihre Sporen sind meistens durch eine besonders dicke Chitinwand geschützt und zusätzlich durch eine Gelatineschicht umgeben, die vor der Verdauung schützen und teilweise ein Festkleben an der Vegetation erlauben. 2 Carnivoren-Kot enthält Chitin und Keratin (Horn, Haare) in größeren Mengen. Carnivoren-Kot wird überwiegend von Bakterien zersetzt. 3 Analog gilt das auch für unterschiedliche Bodenlebewesen in der Streuschicht (u.a. Springschwänze, Moosmilben, Nematoden, Fliegenlarven, Asseln, Regenwurm), deren Kothaufen sehr viel kleiner sind aber ebenso differenziert in Abhängigkeit von Kost und Verdauungsart. 4 Bild aus dem Pilzforum (https://www.pilzforum.eu) 5 Bild aus der spanischen Wikipedia 6 Bilder aus der spanischen Wikipedia 7 In den kühl-feuchteren Jahreszeiten kann man aus etwas älterem Kot auch Nematoden-fangende carnivore Pilze isolieren (z.B. Arthrobotrys, Ascomycota), die Kleine Tiere im Dung Eine sehr ähnliche Entwicklung und Sukzession lässt sich auch für Fadenwürmer (Nematoden), Fliegen (Diptera), Käfer (Coleoptera) und Hautflügler (Hymenoptera) 8 beschreiben, wobei die meisten Arten Dungfresser sind, einige aber Räuber oder Parasitoide. Eine der ersten Fliegen an einem frischen Kuhfladen ist die Gelbe Dungfliege 9 (Scathophaga stercoraria). Die Weibchen legen Eier in den Dung ab. Die geschlüpften Larven der Dungfliege leben im frischen Dung etwa 10-20 Tage bevor sie sich verpuppen. Adulte Tiere, die andere Larven fressen, schlüpfen dann ca. 10 Tage später (sehr temperartur-abhängig). Ebenfalls möglichst früh finden sich Vertreterinnen der kleinen Schwingfliegen (Sepsidae) ein. Wie Dungfliegen vermeiden auch sie es, Eier an alte Kuhfladen zu legen, weil auch ihre Maden die Kuhfladenkruste nicht durchstoßen können. Die Entwicklung vom Ei bis zum adulten Tier dauert insgesamt 14 bis 32 Tage. Auch später legen Schwingfliegen und Dungfliegen noch Eier ab, aber nur wenn der inzwischen überkrustete Kuhfladen Löcher aufweist, die meist von Dungkäfern (Aphodius) stammen, dessen Larven ebenfalls im Dung leben und dabei Gänge fressen. Sämtliche Hautflügler, die an Kuhfladen auftauchen, sind parasitoide Schlupfwespen, die mit ihrem Legestachel (Ovipositor) Eier in noch lebende Wirtsorganismen, hier Fliegenlarven, ablegen und ihren Wirt bei Abschluss der eigenen Larvalentwicklung abtöten. Mistkäfer (Geotrupidae) riechen Dung aus großen Entfernungen. Auf dem Dung paart sich der Mistkäfer und gräbt dann unter dem Fladen ein bis zu 50 Zentimeter tiefes Röhrensystem. Männchen und Weibchen graben auch unterirdische Gänge bzw. eine Brutkammer und legen dort Nahrungsvorräte für ihre Larven an. Das ist ein wesentlicher Faktor bei der Verteilung von Nährstoffen als auch bei der Belüftung des Dungs. Die Mistkäfer ernähren sich von Dung und auch von Pilzen. Omnivore Schnecken tauchen am Dung ebenfalls auf und fressen nicht zuletzt die Pilze und Bakterien, die sich darin entwickelt haben. Aufgaben: 1. Geben Sie eine Sukzession der Pilze Pilobolus, Ascolobus und Coprinus als Vertreter ihrer Pilzgruppe und deren Ernährungspräferenzen in Pferdeäpfeln und Kuhfladen an 2. Geben sie eine Vermutung ab, welche Nahrungsquelle die Pilze bevorzugen und welche sie gut erschließen können. 3. Geben sie eine Sukzession der Dung- und SchwingFliegen, der Dung- und Mist-Käfer und der Schlupfwespen in Pferdeäpfeln und Kuhfladen an und beschreiben Sie, wo die Unterschiede zwischen der Sukzession in den beiden Kot-Arten zu erwarten sind. Quellen: Braune, W., Leman, A., Taubert, H. (1982) Pflanzenanatomisches Praktikum II, Jena 1982 Lysek, G., Rubner, A. (1993) Tierfangen Pilze, Unterricht Biologie 17 (1993): 49-53. Probst, W. (1993) Dungpilze, Unterricht Biologie 17 (1993): 40-44. Krämer, T. (2006) Mistkäfer sei Dank - Spektrum der Wissenschaft, April 2006, 1-6 Tesarik, E., Waitzbauer, W. (2008) Vergleichende Untersuchungen der KoprophagenKäfergemeinschaft im Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel. Abh. Zool.-Bot. Ges. Österreich 37 (2008): 229-260. Sudhaus, W., Rehfeld, K.; Schlüter, D. Und Schweiger, J. (1988) Beziehungen zwischen Nematoden, Coleopteren und Dipteren in der Sukzession beim Abbau von Kuhfladen. Pedobiologia 31, 305-322. auch zur biologischen Schädlingsbekämpfung gegen Wurzel-parasitäre Nematoden eingesetzt werden. 8 Es ist nur deutlich schwieriger selbst für Experten diese Arten zu erkennen. Sie müssen anders als Dungpilzsporen mobil zum frischen Dung kommen, weshalb die Beobachtungzeit im Vergleich zu Pilzen erheblich länger und kontinuierlicher sein, um Zufallseffekte der Sukzessions-Beobachtung ausschließen zu können. 9 Bilder der Tiere aus der Wikipedia Arbeitsblatt – Skizze für Tab. 1: Merkmale von Rinder- und Pferdekot in Abhängigkeit seines Alterungsprozesses (modifiziert nach Tesarik, E., Waitzbauer, W. (2008)) Alter Tage 1-2 Parameter Rinderdung Farbe: anfangs grünbraun, dann dunkelbraun, bis manchmal hell bis dunkelbraun marmoriert 1 -> 1 mm dick; anfangs grünbraun, dann mittel - bis dunkelbraun, selten schwarz Farbe: hell - dunkelbraun marmoriert oder dunkelbraun mittel dunkelbraun, selten schwarz Kruste: 1 -> 3 mm dick; ----- 5 -6 Farbe: hell - bis mittelbraun 7 -8 Kruste: Prozess: Farbe: Kruste: Prozess: hell - dunkelbraun marmoriert oder mittelbraun 2-7 mm dick Dung trocknet ein hell - bis dunkelbraun 5-7 mm dick Dung trocknet ein Farbe: hellbraun hellbraun Kruste: Prozess: > 1 cm dick Dung ist völlig eingetrocknet ----Zerfall stark fortgeschritten Kruste: 3 -4 Auftreten der Organismen Pferdedung Auftreten der Organismen ------ ----Zerfall beginnt hellbraun ----Zerfall fortgeschritten 9-12 12-15 16 - 19 20 -24 25-29 30-36 Quellen: Braune, W., Leman, A., Taubert, H. (1982) Pflanzenanatomisches Praktikum II, Jena 1982 Probst, W. (1993) Dungpilze, Unterricht Biologie 17 (1993): 40-44. Lysek, G., Rubner, A. (1993) Tierfangen Pilze, Unterricht Biologie 17 (1993): 49-53. Teuscher, J. M. (1972) Neue experimentelle Designs zum Thema Naturstoffe im Chemieunterricht: Chemie mit Pilzen, Dissertation Jena Tesarik, E., Waitzbauer, W. (2008) Vergleichende Untersuchungen der Koprophagen- Käfergemeinschaft im Nationalpark Neusiedler See – Seewinkel. Abh. Zool.-Bot. Ges. Österreich 37 (2008): 229-260. Krämer, T. (2006) Mistkäfer sei Dank - Spektrum der Wissenschaft, April 2006, 1-6 Hättenschwiler, S., Gasser,P. (2005) Soil animals alter plant litter diversity effects on decomposition. PNAS 102, (5): 1519–1524 Didakatische Reserve I Tab. 2: Merkmale von Nahrungsgewohnheiten von Rindern, Pferden und Elefanten und den daraus resultierende Exkrement-Mengen (zusammengetragen aus unterschiedliche Quellen) Tier Kuh Pferd Elefant Fraßmenge und Wassermenge /Tag Ca. 50-80 kg 60 -80 L Ca. 40-70 kg 30-50 L Ca. 200 kg 70-150 L Exkrementgröße in kg Ca. 2 kg Häufigkeit des Kotens /Tag 10 Ca. 1-2 kg 15 Ca. 8-10 kg 15 Durchmesser und Höhe eines „Fladen“ oder Haufens Ca. 30 cm Höhe: ca. 1-3 cm Ca. 15 cm Höhe: um 15 cm Ca. 40 cm Höhe: um 40 cm 1. Berechnen Sie die Menge an Kuhfladen, Pferdeäpfeln und Elefantenkot in Fläche (m2), Volumen (m3), und Gewicht (kg) für eine Herde von jeweils 200 Tieren pro Tag und Woche. In einer Woche bewegt sich eine Kuhherde auf der Weide nicht sehr weit, Elefantenherden wandern je nach Futterbedingungen zwischen 3 und 12 km pro Tag. 2. Nimmt man in erster Annäherung einen Kegel für Elefantenhaufen und Pferdäpfel an, dann gilt: Grundfläche = π * Radius² und Volumen = 1/3 * Grundfläche * Höhe Elsäßer, M. (1999): Merkblätter für umweltgerechte Landwirtschaft. Landesanstalt für Pflanzenbau, Forchheim. Didaktische Reserve II Als Kühe nach Australien in großen Mengen importiert wurden, stellte man um 1965 fest, dass ihre Fladen nicht abgebaut wurden, weil die heimische Dungfauna nur an Kot von Beuteltieren (Marsupialia) angepasst war. Bald waren die Weiden mit Fladen zugepflastert. Der Mistkäfer wurde damals eingeführt (43 Arten, wovon 23 sich hielten). Heute wird wieder versucht Mistkäfer (neue Arten aus den Gattungen Onthophagus, Bubas) einzuführen. Ähnliche Probleme und analoge Lösungen werden in Neuseeland bearbeitet. Ein verwandter, wenn auch weniger dramatischer Effekt wird auch spezifisch wirksamen Tierarzneimitteln für Großvieh zugetraut, die den Abbau von Kot behindert durch Vergiftung wichtiger Destruenten. Quellen: J. Dönges (2014), Kuhfladenbeseitigung: Australien wildert europäische Mistkäfer aus. Spektrum der Wissenschaft, 21.08.2014 E. Dudda, Neuseeland: Mistkäfer: Hoffnungsträger einer Nation (https://www.schweizerbauer.ch/tiere/uebrige-tiere/mistkaeferhoffnungstraeger-einer-nation-13062.html, Zugriff 2.02.2019) R. Koopmann, S. Kühne (2017) Tierarzneimittel (Antiparasitika) im Kuhfladen – Ein Risiko für Nicht-Ziel-Organismen (Literaturübersicht), Appl. Agric. Forestry Res., 2 (2017, 67): 70-92. T. Krämer (2006), Mistkäfer sei Dank, Spektrum der Wissenschaft, 4.04.2006 Zersetzung von Cellulose und Lignin Pilze fressen nicht durch Münder, sondern entlassen Enzyme an den Wänden ihren weitverzweigten Myzelien und lösen Bodenbestandteile in zerkleinerte, resorbierbare Stoffe auf. Hochmolekulare Verbindungen wie Polysaccharide, Lipide oder Proteine müssen dafür zunächst durch ausgeschiedene Ekto-Enzyme der Pilze extrazellulär in kleinere Moleküle zerlegt werden, die die Zellmembranen passieren können und dann von intrazellulären Enzymen weiter umgeformt werden. Diese Art der Ernährung lässt zwangläufig Mitesser zu (u.a Bakterien). Zahlreiche Pilze haben sich auf das Substrat Holz spezialisiert. Holz ist ein Verbundmaterial aus ca. 45 % Cellulose, 20–30 % Hemicellulosen und 20–30 % Lignin. Darüber hinaus enthält es Pektine (< 1 %), Harze und andere eingelagerte Verbindungen. Einige Pilze bauen vornehmlich die Hemicellulose und Cellulose ab, andere wenige Pilzarten sind auch zum Ligninabbau befähigt. Zur Verwertung von Hemicellulosen hingegen sind sehr viele Pilze befähigt. Hemicellulosen sind uneinheitliche, aus verschiedenen Pentosen, Hexosen und Uronsäuren bestehende Polysaccharide. Cellulose, das mengenmäßig als auch in seiner Verbreitung häufigste Biopolymer, besteht aus unverzweigten β-1,4-verknüpften GlucoseKetten, die untereinander über Wasserstoffbrücken miteinander verbunden sind und so kristalline Bereiche bilden, die mit amorphen Bereichen abwechseln. Endo- und Exo-Glucanasen spalten die Ketten zu Gluco-Oligomeren und Cellobiose, die von β-Glucosidasen (Cellobiasen) zu Glucose hydrolisiert werden. Lignin bildet für die meisten Mikroorganismen eine Barriere beim Holzabbau. Auch Kräuter und Gräser enthalten verholzte Bestandteile, insbesondere im Stängel (Sprossachsen) und in den Gefäßen. Lignin ist ein stark vernetztes hochmolekulares Phenylpropan-Derivat, das die interzellulären Hohlräume verholzender Pflanzengewebe ausfüllt. Die Grundbausteine sind über verschiedene Bindungstypen miteinander verknüpft und variieren in den verschiedenen Pflanzen (Nadelholz, Laubholz, Krautige Pflanze). Die Vielfalt der Bindungen und der hohe Anteil aromatischer Ringe bewirkt die Resistenz des Lignins gegenüber den meisten mikrobiellen Enzymen. Am Lignin-Abbau durch Pilze sind mehrere Enzym-Komplexe beteiligt. Lignin-Peroxidasen und Mangan-Peroxidasen oxidieren im Zusammenspiel mit Wasserstoffperoxid aromatische Ringe zu unstabilen Radikal-Kationen, die in Folgereaktionen zu Ketten- und Ringspaltungen führen. Laccasen und Phenoloxidasen oxidieren phenolische Strukturen. Der Ligninabbau ist sehr energieintensiv und kann entsprechend nicht als alleinige Kohlenstoff- und Energiequelle dienen. Beim biologischen Ligninabbau unterscheidet man zwischen dem Verwerten bereits gelöster Ligninfragmente (1) und dem eigentlichen Abbau des Naturstoffes (2). Erstere können bereits von vielen Bakterien verwertet werden, insbesondere Actinomyceten (anaerobe, filamentbildende Bakterien im Darm, Kommensalen) und Streptomyceten (aerobe, filament-bildende Bakterien im Boden). Aas als Synusie 10 Eine ähnliche Entwicklung und Sukzession lässt sich auch für Aas und Aas-besiedelnde Organismen beschreiben, worauf sich auch die Forensik stützt. Es ist nur deutlich schwieriger diese Arten zu erkennen. Im Aas ist die Suksession 1. 2. 3. 4. 5. 6. 7. 8. Schmeißfliegen(Calliphoridae),, schon nach einer Woche kommen Puppen an die Oberfläche des Aaskörpers Fleischfliegen (Sarcophaga) und Goldfliegen (Lucilia) Speckkäfer (Dermestes), angelockt durch Buttersäuregärung Käsefliegen (Piaphilia), angelockt durch Eiweißgärung Aaskäfer Buckelfliegen (Phoridae) Einige Larven leben räuberisch von Fliegenmaden Milben und Colembolen 10 Im übertragenen Sinne wird der Begriff der Synusie auch in der Ökologie verwendet; er bezeichnet hier eine Gemeinschaft an Organismen mit einem charakteristischen Artenbestand meist gleicher oder ähnlicher Lebensformen, die in einem Syntop, also einem kleinen und abgrenzbaren Biotopausschnitt, lebt; es handelt sich dabei um Teilsysteme ohne eigenen Stoffkreislauf oder Energiefluss, die in das Gesamtökosystem eingebettet sind. Beispiele für Synusien sind in Laubwäldern die Baumschicht, die Strauchschicht, die Krautschicht, die Synusie der Flechten an den Baumstämmen und die Moos-Synusie an der Basis von Stämmen oder auf Baumstümpfen.