Hochschule für Technik und Architektur Bern Abteilung Elektrotechnik und Elektronik BFH Bereich Elektro- und Kommunikationstechnik Elektrotechnik Grundlagen Kapitel 7 Weitere Schaltungen mit R, L und C für sinusförmige Signale 2003 Kurt Steudler (\ET_07.doc) STR – ING Elektrotechnik 7-2 _____________________________________________________________________ Inhaltsverzeichnis 7 Weitere Schaltungen mit R, L und C für sinusförmige Signale ....... 3 7.1 Erzeugung elektrischer Energie............................................................. 3 7.1.1 7.1.2 7.2 Strom Spannung und Leistung .............................................................. 5 7.2.1 7.2.2 7.3 Begriffe zur Leistung an einer komplexen Last ................................................. 5 Zeitverhalten der Leistung ................................................................................. 6 Kompensation der Blindleistung ............................................................ 7 7.3.1 7.3.2 7.3.3 7.4 Drehstrom .......................................................................................................... 3 Netze ................................................................................................................. 4 Ziel der Kompensation....................................................................................... 7 Vorgehen zur Kompensation ............................................................................. 7 Bestimmen der Kompensation .......................................................................... 8 Leistungsanpassung.............................................................................. 9 7.4.1 7.4.2 Leistungsanpassung einer komplexen Last ...................................................... 9 Bedingungen für die Lastimpedanz................................................................... 9 7.5 Entkoppelte Netzwerke........................................................................ 10 7.6 Normieren auf vorgegebene Frequenz................................................ 11 7.6.1 7.6.2 7.7 Analoge Filter mit passiven Elementen................................................ 15 7.7.1 7.7.2 7.7.3 7.7.4 7.8 Filter mit Butterworth Charakter ...................................................................... 16 Filter mit Tschebyscheff Charakter.................................................................. 18 Filter mit Bessel Charakter .............................................................................. 19 Filter höherer Ordnung .................................................................................... 21 Mittelwerte periodischer Funktionen .................................................... 22 7.8.1 7.8.2 7.8.3 7.9 Normieren auf eine Grenzfrequenz ................................................................. 11 Normieren auf ein Winkelextremum ................................................................ 13 Gleichrichtwerte ............................................................................................... 22 Effektivwert ...................................................................................................... 23 Formfaktor und Scheitelfaktor ......................................................................... 24 Verzeichnisse ...................................................................................... 25 Literaturverzeichnis und Software L 7-1 L 7-2 L 7-3 L 7-4 L 7-5 Frohne Heinrich, Löcherer Karl-Heinz und Müller Hans, Grundlagen der Elektrotechnik, Verlag B.G. Teubner, Stuttgart – Leipzig, 1996, ISBN 3-519-46400-4. Gren Joachim und Krause Joachim, Metzler Physik, Verlag Schroedel, Hannover, 1998, ISBN 3-507-10700-7. ® MATHCAD 2000. Mathematiksoftware, die sich für numerische Rechnungen und Laborauswertungen eignet. Tabellenbuch Informations- und Telekommunikationstechnik, Verlag Dr. Max Gehlen, Bad Homburg vor der Höhe, 1998, ISBN 3-441-92102-x Tietze Ulrich, Schenk Christoph, Halbleiter-Schaltungstechnik, Dritte Auflage, Springer – Verlag Berlin, Heidelberg, New York, 1974, ISBN 3-540-06667-5. ______________________________________________________________________ Kurt Steudler 7-2 str STR – ING Elektrotechnik 7-3 _____________________________________________________________________ 7 Weitere Schaltungen mit R, L und C für sinusförmige Signale 7.1 Erzeugung elektrischer Energie Elektrische Energie wird zum grössten Teil aus Maschinen mit umlaufenden Teilen 1 2 (Generatoren) gewonnen. , 7.1.1 Drehstrom Wird ein bewegter Leiter einem magnetischen Feld mit der Induktion B ausgesetzt, 3 induziert sich in diesem Leiter eine Spannung u(t). Diese Tatsache (Induktionsgesetz) wird zur Energieerzeugung genutzt. Ein Dreiphasennetz ergibt sich aus drei einem Induktionsfeld ausgesetzten Leiterschlaufen. Sind diese Leiterschlaufen zueinander um je 120 Grad versetzt entsteht das in Europa übliche Drehstromnetz. ωt B L1 L2 L3 N N L1 L2 L3 Fig. 7-1 Generator im Drehstromsystem PE Fig. 7-2 Drehstromsystem Vom Generator führen drei Aussenleiter (Phasenleiter) L1, L2 und L3 weg. Die Spannung eines Aussenleiters zum Neutralleiter N (hellblau) heisst Phasenspannung (Live) und beträgt in Europa 230 Veff. PE ist der Schutzleiter (gelbgrün). Er liegt auf Erdpotential. Die Spannung zwischen den drei Aussenleitern L1, L2 und L3, nämlich je L1 – L2, L2 – L3 und L3 – L1 heisst Aussenleiterspannung. Sie beträgt 400 Veff. 1 2 3 Die Grundlagen zum Generator finden sich im Kapitel 86 Die indirekte Umwandlung in elektrische Energie mit Generatoren geschieht aus Primärenergien wie Oel, Kohle, Kernbrennstoffe, Wasser. Bekannt aber noch wenig verbreitet ist die direkte Umwandlung: elektrochemische Stromerzeuger (galvanische Elemente, Akkumulatoren), Thermospannung und Photovoltaik (Halbleiterelemente). Im europäischen Netz beträgt die Netzfrequenz f = 50 Hz. ______________________________________________________________________ Kurt Steudler 7-3 str STR – ING Elektrotechnik 7-4 _____________________________________________________________________ Zwischen der Aussenleiterspannung und der Phasenspannung herrscht folgende Beziehung: Aussenleiterspannung = 3 ⋅ Phasenspannung Für die nachfolgenden Betrachtungen darf das Niederspannungsnetz als ideale Quelle angenommen werden. 7.1.2 Netze Wir unterscheiden Netze mit: • Kleinspannung: Betriebsspannung bis 50 V (Gleichspannung oder Wechselspannungseffektivwert) • Niederspannung: Betriebsspannung über 50 V und bis 1000 V (Gleichspannung oder Wechselspannungseffektivwert) • Hochspannung: Betriebsspannung über 1000 V. Unterteilt ergeben sich die Mittelspannung von 1 kV bis 50 kV, die Hochspannung von 50 kV bis 150 kV, die Höchstspannung von 150 kV bis 380 kV und die Ultrahochspannung über 380 kV (bis 1500 kV). ______________________________________________________________________ Kurt Steudler 7-4 str STR – ING Elektrotechnik 7-5 _____________________________________________________________________ 7.2 Strom Spannung und Leistung Ausgemessen wird ein beliebiges Eintor mit der Impedanz Z: I U Quelle, Generator, Netz Fig. 7-3 Z Leistungsmessung an einem Eintor 7.2.1 Begriffe zur Leistung an einer komplexen Last 4 Die Impedanz Z = a+ j⋅b stellt eine kapazitive oder induktive Last dar. Zwischen 5 dem Strom I und der Spannung U ist eine Phasenverschiebung ϕ vorhanden. In der Impedanz Z fällt die Scheinleistung S an mit S = I2 ⋅ Z = I2 ⋅ a + j ⋅ I2 ⋅ b = P + j ⋅ Q 6 7 (7-1) 8 Die Scheinleistung S ist eine komplexe Zahl. Der Realteil P stellt die Wirkleis9 tung dar. Der Imaginärteil Q wird Blindleistung genannt. Im VAr, Var S Q LeistungsDreieck ϕ Re P Fig. 7-4 4 5 6 7 8 9 W Leistungsdreieck Die Lasten im Niederspannungsnetz sind oft (meist) induktiv (Motoren, Transformatoren und so weiter). Die Quelle liefert ein sinusförmiges Signal. Die grossen Buchstaben U und I bedeuten hier Effektivwerte. In der Elektrotechnik wird als Bezugsgrösse der Strom I [bzw. i(t)] verwendet. [S] = VA, [P] = W, [Q] = VAr (VoltAmpère reaktiv). Die Scheinleistung S ist jene Leistung, die vom Stromerzeuger (EW) aufgebracht werden muss. Die Blindleistung ist nicht nutzbar (sie ist „blind“). ______________________________________________________________________ Kurt Steudler 7-5 str STR – ING Elektrotechnik 7-6 _____________________________________________________________________ 7.2.2 Zeitverhalten der Leistung u(t) = Û sin(ωt - ϕ) und i(t) = Î sin ωt Es seien i(t) I u(t) U Ideale Quelle Fig. 7-5 Z Messanordnung zum Zeitverhalten 10 Für die Leistung gilt ) ) p( t) = u(t ) ⋅ i(t ) = U ⋅ I ⋅ sin ωt ⋅ sin(ωt − ϕ) und daraus ) ) ) ) U⋅ I U⋅ I p( t) = ⋅ cos ϕ − ⋅ cos(2 ⋅ ωt − ϕ) 2 2 (7-2) Die momentane Leistungsaufnahme der Lastimpedanz (Eintor) schwankt sinusförmig mit der Kreisfrequenz 2ω (doppelte Netzfrequenz) um den Mittelwert P = ) ) U⋅ I U⋅I⋅cosϕ, dies mit der Amplitude = U⋅I. 2 10 10 5 p( t ) u( t ) i( t ) 0 5 5 0 0 Fig. 7-6 10 0.005 0.01 0.015 t 0.02 0.025 0.03 Zeitverhalten der Leistung Es ist zu beachten, dass mit einem Voltmeter und einem Ampèremeter die Wirkleistung bei einem Verbraucher nicht gemessen werden kann. Die Anordnung miss die Scheinleistung S. ______________________________________________________________________ Kurt Steudler 7-6 str STR – ING Elektrotechnik 7-7 _____________________________________________________________________ 7.3 Kompensation der Blindleistung 7.3.1 Ziel der Kompensation Wird ein Eintor mit sinusförmigem Signal gespeist, muss der speisende Generator die Scheinleistung S aufbringen. Dabei ist die Scheinleistung in ihrem Betrag stets │S│ ≥ P der reellen Wirkleistung. Für ϕ = 0 wird S = P, für ϕ ≠ 0 wird │S│ > P; dabei kann die zugehörige Blindleistung Q mit einem positiven oder einem negativen Vorzeichen versehen sein. [Das Vorzeichen ergibt sich nach DIN beziehungsweise DIN-EN 40110 aus dem Bezugszeiger i (Strom)]. Ist Q > 0 (ϕ > 0), sprechen wir von einer Induktiv - Last. Das Eintor wirkt induktiv. Mit Q < 0 (ϕ < 0), liegt eine Kapazitiv - Last vor. Das Eintor wirkt kapazitiv. Im Bereich der Energieversorgung (Starkstromtechnik) sind praktisch alle Lasten induktiv (Motoren, Transformatoren und so weiter). In einem Energie - Verteilnetz mit konstanter Spannung U wird bei ϕ ≠ 0 ein grösserer Strom I fliessen, als das für die zu erzeugende Wirkung nötig wäre. Am Ort der Last wird nur P als reelle Grösse wirksam (Leistung an einer Motorwelle, umgesetzte Leistung in einem Transformator und so weiter). Mit zunehmendem ϕ ≠ 0 muss das Leitungsnetz zunehmende Drahtquerschnitte aufweisen, um eine vorgegebene Stromdichte J nicht zu überschreiten. Die so verursachten Mehrkosten lassen sich vermeiden, wenn die Blindleistung Q auf ein erträgliches Mass reduziert oder kompensiert wird. 7.3.2 Vorgehen zur Kompensation Im VAr, Var S Q Q‘ S‘ ϕ ϕ‘ P Fig. 7-7 Q‘‘ W Re Wirkung der Kompensation im Leistungsdreieck Induktive Blindleistung QL lässt sich ganz oder teilweise wegschaffen oder kompensieren mit einer zusätzlichen kapazitiven Blindlast QC. Wird zum Zeiger S = P + j⋅QL der Zeiger - j⋅QC addiert, ergibt sich gegenüber der Quelle eine Reduktion der Scheinleistung auf S', beziehungsweise eine Reduktion 2 von Q auf Q‘‘ = Q - QC (Q – Q‘), worin QC = U ωC. ______________________________________________________________________ Kurt Steudler 7-7 str STR – ING Elektrotechnik 7-8 _____________________________________________________________________ Je nach Grösse und Vorzeichen von Q' unterscheiden wir drei Fälle: Q' = Q - QC > 0 wird als „unvollständige Kompensation“ bezeichnet, Q' = Q - QC = 0 nennen wir eine „vollständige Kompensation“ und Q' = Q - QC < 0 ist eine „Überkompensation“. Der Zusammenhang zwischen P, Q und S ergibt sich über den Winkel ϕ zwischen P und S (u und i). Es gelten: Q = S⋅sinϕ , P = S⋅cosϕ und Q = P⋅tanϕ • • I C Z U • Fig. 7-8 (7-3) • Beschaltung zur Kompensation In der Energietechnik wird üblicherweise der zu einer bestimmten Anlage gehörende Winkel als cosϕ angegeben. Der Wert cosϕ = P/S heisst Leistungsfaktor. Q/S = sinϕ wird Blindfaktor genannt. 7.3.3 Bestimmen der Kompensation Für eine vollständige Kompensation gilt QC = Q = S⋅sinϕ = P⋅tanϕ und damit für C Q C= 2 U ⋅ 2 πf Für eine unvollständige Kompensation wird QC = Q‘ = Q – Q‘‘ mit Q‘‘ = P⋅tanϕ‘ C= (Fig. 7-7) und damit für C (Fig. 7-7) tan ϕ − tan ϕ' P = ⋅ [tan ϕ − tan ϕ'] ⋅ tan ϕ U2 ⋅ 2πf U2 ⋅ 2πf Q (7-4) (7-5) Beweisen Sie die vorangehende Formel. Aufgabe Eine Maschine mit der Anschrift 200 MVA, cosϕ = 0,8 weist eine Wirkleistung von P = 160 MW auf und nimmt 120 MVAr Blindleistung auf. Bei einer vollständigen Kompensation in einem 66 kV/50Hz-Netz kann mit C = QC/U2ω = 87,7 µF der aufgenommene Strom von 3 kA auf 2,4 kA reduziert werden. Wieviele Prozent Kupferquerschnitt lassen sich so einsparen ? ______________________________________________________________________ Kurt Steudler 7-8 str STR – ING Elektrotechnik 7-9 _____________________________________________________________________ 7.4 Leistungsanpassung 7.4.1 Leistungsanpassung einer komplexen Last Zi A Ii IL Ui ZL U B Ûsinωt Fig. 7-9 UL Komplexe Last Die Anordnung zeigt eine reale Quelle mit einer komplexen Innenimpedanz Zi. Zi = Ri + j⋅Xi. Die Last sei ebenfalls komplex mit ZL = RL + j⋅XL. Welche Bedingungen müssen für die Lastimpedanz ZL erfüllt sein, damit sie eine maximale Wirkleistung PL aufnimmt ?, damit Leistungsanpassung herrscht ? 7.4.2 Bedingungen für die Lastimpedanz Die Scheinleistung an der Last wird S = IL2 ⋅ ZL = U2 2 ⋅ RL + j ⋅ U2 Zi + ZL Zi + ZL Daraus ergibt sich die Wirkleistung zu PL = U2 ⋅ RL (Ri + RL )2 + ( X i + X L )2 2 ⋅ XL (7-6) (7-7) Aus der Bestimmungsgleichung ∂P ∂P ∆PL = L ⋅ dR L + L ⋅ dX L (7-8) ∂R L ∂X L ergeben sich die Bedingungen für die maximale Wirkleistungsaufnahme der Lastimpedanz ZL einerseits RL = Ri und XL = − Xi (7-9) oder andererseits ZL = Zi* ZL* = Zi ______________________________________________________________________ Kurt Steudler 7-9 str STR – ING Elektrotechnik 7 - 10 _____________________________________________________________________ 7.5 Entkoppelte Netzwerke ue1 Fig. 7-10 Zweitor 1 ua1 ue2 Zweitor 2 ua2 Entkoppelte Netzwerke Zwei Netzwerke (Zweitore) gelten als entkoppelt, wenn das zweite Zweitor 2 das erste Zweitor 1 kaum (oder nicht) belastet. Diese Bedingung ist erfüllt, wenn die Eingangsimpedanz Z2IN des Zweitors 2 sehr 11 gross ist gegenüber der Ausgangsimpedanz Z1OUT des Zweitors 1. ZIN2 >> ZOUT1 (7-10) Für entkoppelte Netzwerke gilt ua ua 2 ua1 ua 2 = = ⋅ ue ue1 ue1 ue 2 (7-11) Im dB – Mass addieren sich die Amplitudengänge u u u 20 ⋅ lg a = 20 lg a1 + 20 ⋅ lg a 2 ue ue1 ue 2 11 (7-12) Als „sehr viel grösser“ gilt in der technischen Praxis der Faktor 10 oder mehr (besser 100). ______________________________________________________________________ Kurt Steudler 7 - 10 str STR – ING Elektrotechnik 7 - 11 _____________________________________________________________________ 7.6 Normieren auf vorgegebene Frequenz Bei verschiedenen Anwendungen besteht der Wunsch, die normierte Kreisfrequenz für eine bestimmte Bedingung auf dem Wert 1 zu halten. Zum Beispiel soll Ω = 1 sein für eine Eckfrequenz oder eine bestimmte Winkelbedingung. Mit der Normierung ΩN = ωRC wird Anwendung: u 1 + j ⋅ kωRC 1 + j ⋅ kΩN v (Ω N ) = a (Ω N ) = = ue 1 + k + j ⋅ kωRC 1 + k + j ⋅ kΩN kR Der untere 3 dB – Punkt (die untere Eckfrequenz) stellt 1+ k 1 sich ein bei ΩN1 = ⋅ k (1 + k)2 − 2 1 Die obere Eckfrequenz wird ΩN2 = ⋅ (1 + k )2 − 2 k C ua ue R Fig. 7-11 Hochpass mit Anfangsdämpfung 0 10 20⋅ log ( v ( Ω , x, 99) 20⋅ log ( v ( Ω , x, 9) ) 20⋅ log ( v ( Ω , x, 1) ) ) 20 30 40 1 .10 3 0.01 0.1 1 10 Ω ( x) Fig. 7-12 Amplitudengang 7.6.1 Normieren auf eine Grenzfrequenz Es besteht der Wunsch, die obere Eckfrequenz für alle k auf dem Wert Ω = 1 zu halten, das heisst es soll Ω2 = 1 sein. Die angewendete Normierung ist um den Faktor aus ΩN2 zu verändern, das heisst ΩN ⋅ Ω 3dB = Ω ⋅ Ω 3dB worin es gilt für die Normierung Ω neu Ω 3dB ΩN Ω ωRC Ω= = N = . Ω 3dB ΩN2 1 2 ⋅ (1 + k ) − 2 k ______________________________________________________________________ Kurt Steudler 7 - 11 str STR – ING Elektrotechnik 7 - 12 _____________________________________________________________________ Damit wird neu u 1 + j ⋅ kωRC v (Ω ) = a (Ω ) = ue 1 + k + j ⋅ kωRC = = mit den Eckfrequenzen 1 + j ⋅ k ⋅ ΩNΩ 3dB 1 + k + j ⋅ k ⋅ ΩNΩ 3dB Ω2 = 1 und (1 + k)2 − 2 Ω1 = 1+ k 2 1 + j ⋅ Ω ⋅ (1 + k ) − 2 1 + k + j ⋅ Ω ⋅ (1 + k )2 − 2 Zeigen Sie, dass diese Aussage stimmt. Bei welchen Frequenzen liegt neu der Winkel auf ϕ = π/4 ? v( Ω , x , k) := 1 + j ⋅k ⋅Ω ( x) ⋅Ω 3dB( k) Ω 3dB( k) := ( 1 + k) + j ⋅k ⋅Ω ( x) ⋅Ω 3dB( k) 1 2 ⋅ ( 1 + k) − 2 k 0 3 ( ( )) 20⋅ log ( v ( Ω N , x, 9) ) 20⋅ log ( v ( Ω N , x, 1) ) 20⋅ log v Ω N , x, 99 6 9 12 15 18 0.1 1 10 Ω ( x) 1.5 arg( v ( Ω , x, 99) ) 1 arg( v ( Ω , x, 9) ) arg( v ( Ω , x, 1) ) 0.5 0 0.1 1 10 Ω ( x) Fig. 7-13 Amplituden- und Phasengang mit verschoben normierter oberer Eckfrequenz ______________________________________________________________________ Kurt Steudler 7 - 12 str STR – ING Elektrotechnik 7 - 13 _____________________________________________________________________ 90 120 60 1 150 30 0.5 v ( Ω , x, 99) v ( Ω , x, 9) v ( Ω , x, 1) 180 0 0 210 330 240 300 270 arg( v ( Ω , x, 99) ) , arg( v ( Ω , x, 9) ) , arg( v ( Ω , x, 1) ) Fig. 7-14 Ortskurve mit verschoben normierter oberer Eckfrequenz 7.6.2 Normieren auf ein Winkelextremum Es besteht der Wunsch, das Maximum des Winkels (der Phase) ϕ für alle k auf dem Wert Ω = 1 zu halten, das heisst es soll Ω0 = 1 sein. Die angewendete Normierung ist um den Faktor aus ΩN0 zu verändern, das heisst ΩN ⋅ ΩMax = Ω ⋅ ΩMax worin es gilt für die Normierung Ω neu ΩMax ΩN Ω ωRC Ω= = N = . Ω 3Max ΩN0 1 ⋅ 1+ k k Damit wird neu u 1 + j ⋅ kωRC v (Ω ) = a (Ω ) = ue 1 + k + j ⋅ kωRC = 1 + j ⋅ k ⋅ ΩNΩMax 1 + k + j ⋅ k ⋅ ΩNΩMax mit den Frequenzen Ω0 = 1 Ωπ = 4 = und k 1 + k ± (1 + k )(k 2 − 4k − 4) 2 ⋅ (1 + k ) 1+ j ⋅ Ω ⋅ 1+ k 1+ k + j ⋅ Ω ⋅ 1+ k Zeigen Sie, dass diese Aussage stimmt. Bei welchen Frequenzen stellen sich nun die Eckfrequenzen (3dB - Orte) ein ? ______________________________________________________________________ Kurt Steudler 7 - 13 str STR – ING Elektrotechnik 7 - 14 _____________________________________________________________________ 1.5 arg( v ( Ω , x, 99) ) 1 arg( v ( Ω , x, 9) ) arg( v ( Ω , x, 1) ) 0.5 0 0.01 0.1 1 10 100 Ω ( x) Fig. 7-15 Winkel in rad bei verschobener normierter Frequenz auf Extremum ______________________________________________________________________ Kurt Steudler 7 - 14 str STR – ING Elektrotechnik 7 - 15 _____________________________________________________________________ 7.7 Analoge Filter mit passiven Elementen Mit den passiven Bauelementen R, L und C lassen sich Filter bauen, die unterschiedlichen Anforderungen genügen. Wir unterscheiden Filter mit Butterworth, Tschebyscheff oder Bessel Charakter. Butterworth Filter zeichnen sich durch einen Amplitudengang aus, der im Durch12 lassbereich bis zur Grenzfrequenz möglichst horizontal verläuft. Tschebyscheff Filter lassen vorgegebene Spannungsüberhöhungen mit konstanter Amplitude (Welligkeit) zu. Die Filter zeichnen sich durch eine hohe Steilheit auf die Grenzfrequenz hin aus und werden mit zunehmender Welligkeit steiler. Bessel Filter sind bezüglich der Gruppenlaufzeit optimiert (vgl. 7.7.3). 3 2.5 2 1.5 1 A ( Ω , x, 0.7) A ( Ω , x, 1.3) Tschebyscheff 0.5 0 Butterworth 0.5 1 1.5 2 A ( Ω , x, 0.86) 2.5 A ( Ω , x, 0.58) Bessel 3 3.5 4 4.5 5 5.5 6 0.01 0.1 1 10 Ω ( x) Fig. 7-16 Butterworth, Tschebyscheff und Bessel Filter - Charakter Den nachfolgenden Betrachtungen wird folgende Anordnung zugrunde gelegt: R ue ua = ue L C 1 1 (1 − ΩN ) + j ΩN k ua ΩN = ω LC , kΩN = ω 12 mit der Normierung 2 L 1 , ΩN = ωRC R k Eckfrequenz, 3dB-Ort, 3dB-Punkt. ______________________________________________________________________ Kurt Steudler 7 - 15 str STR – ING Elektrotechnik 7 - 16 _____________________________________________________________________ 3 Tschebyscheff 0 Butterworth Bessel A ( Ω , x, 0.71) A ( Ω , x, 1.3) A ( Ω , x, 0.58) 3 A ( Ω , x, 0.86) 6 9 0.01 0.1 1 10 Ω ( x) Fig. 7-17 Die Filter – Charaktere, normiert auf die Eckfrequenz 7.7.1 Filter mit Butterworth Charakter Butterworth Filter zeichnen sich durch einen Amplitudengang aus, der im Durchlassbereich bis zur Grenzfrequenz möglichst horizontal verläuft. Tiefpässe lassen sich allgemein darstellen als ua ue 2 = a0 1 + a 2Ω 2 + a 4Ω 4 + ..... + a 2nΩ 2n (7-13) worin Ω auf die Eck- oder Grenzfrequenz normiert ist. Angewendet auf unser Beispiel wird nach 7.6.1 aus ua 1 = 1 ue (1 − Ω 3dB 2 ⋅ Ω 2 ) + j Ω 3dB ⋅ Ω k ua ue 2 = 1 1 1 + − 2 Ω 3dB 2 ⋅ Ω 2 + Ω 3dB 4 ⋅ Ω 4 k (7-14) 2 1 1 mit Ω 3dB = 1 − + 1 − +1 2 2k 2k 2 ______________________________________________________________________ Kurt Steudler 7 - 16 str STR – ING Elektrotechnik 7 - 17 _____________________________________________________________________ u Aufgabe: Leiten Sie Ω3dB aus a = ue u Damit a ue 2 1 1 (1 − ΩN ) + j ΩN k her. 2 u möglichst horizontal verläuft, soll a ue 2 nur von der höchsten Potenz Ω2n beziehungsweise Ω4 abhängen. Die tieferen Potenzen von Ω ergeben für Ω<1 höhere Beiträge an den Amplitudenabfall. Um dies zu vermeiden sollen die Koeffizienten a1 bis a2n-2 Null sein. 1 a 2 = a 4 = ..... = a 2n − 2 = 0 beziehungsweise − 2 = 0 ; k = 0,707 (7-15) k Damit wird |ua/ue| für das Butterworth – Filter näherungsweise 2 2 ua 1 ≈ ue B 1 + Ω 3dB 4 ⋅ Ω 4 ua a0 ≈ ue B 1 + a 2nΩ 2n (7-16) Für Ω = 1 soll die Amplitude um 3 dB abgenommen haben, das heisst 2 ua a a0 = 0 ≈ ue B Ω =1 2 1 + a 2n 2 ua 1 1 = ≈ ue B Ω =1 2 1 + Ω3dB 4 Der Butterworth – Charakter ergibt sich mit a 2n = 1 beziehungsweise Ω 3dB 4 = 1 (7-17) und der oben genannten Bedingung, was im Beispiel erfüllt ist. (Fig. 7-17) Zusammengefasst sind zwei Bedingungen zu erfüllen: In ua ue 2 = a0 1 + a 2Ω + a 4Ω 4 + ..... + a 2nΩ 2n müssen a 2 = a 4 = ..... = a 2n − 2 = 0 2 13 und a 2n = 1 sein. 13 In aktiven Schaltungen ist a0 die Verstärkung bei tiefen Frequenzen (bei f gegen Null). ______________________________________________________________________ Kurt Steudler 7 - 17 str STR – ING Elektrotechnik 7 - 18 _____________________________________________________________________ 7.7.2 Filter mit Tschebyscheff Charakter Tschebyscheff Filter lassen vorgegebene Spannungsüberhöhungen mit konstanter Amplitude (Welligkeit) zu. Die Filter zeichnen sich durch eine hohe Steilheit auf die Grenzfrequenz hin aus und werden mit zunehmender Welligkeit steiler. (Fig. 7-16, Fig. 7-17) 7.7.2.1 Tschebyscheff - Tiefpass zweiter Ordnung ua = ue Die Form 1 1 (1 − Ω 3dB ⋅ Ω ) + j Ω 3dB ⋅ Ω k 2 weist nur einen Ort mit einer Span- 2 nungsüberhöhung auf, nämlich den Ort ΩMax = 1− ua = ue Max 2 ⋅ k2 2 4 ⋅k −1 1 k2 . Für ΩMax wird . Aufgabe: Leiten Sie ΩMax her und bestimmen Sie ua . ue Max Für eine bestimmte Welligkeit (Spannungsüberhöhung) von A dB lässt sich ansetzen ua ue 2 A 4⋅k = = 10 20 = a 2 4 ⋅ k2 − 1 Max 2 4 woraus sich k errechnet zu a2 + a a2 − 1 . Für eine Welligkeit von 3 dB wird k = 1,307 und für 0,5 dB 2 wird k = 0,864. k= 3 3 dB Tschebyscheff 0 A ( Ω , x, 1.3) 0,5 dB A ( Ω , x, 0.86) 3 6 0.01 0.1 1 10 Ω ( x) Fig. 7-18 7.7.2.2 Tschebyscheff Tiefpass mit 3 dB und 0,5 dB Welligkeit Tschebyscheff - Tiefpass höherer Ordnung Wird unter 7.7.4 behandelt. ______________________________________________________________________ Kurt Steudler 7 - 18 str STR – ING Elektrotechnik 7 - 19 _____________________________________________________________________ 7.7.3 Filter mit Bessel Charakter Bessel Filter sind bezüglich der Gruppenlaufzeit optimiert. 7.7.3.1 Gruppenlaufzeit Das Signal ue = U1sinωt1 wird in ein Zweitor gespeist. Zu einem beliebigen Zeitpunkt t1 weist das Signal den Winkelwert ωt1 auf. Das Signal erscheint am Ausgang zeitlich um die Phasenlaufzeit TP verschoben. ua u e t 0 Fig. 7-19 t ue Zweitor t1 ua 0 T P t1 t2 Phasenlaufzeit Am Ausgang erscheint das Signal ua = U2sin(ωt1 – ϕ(ω)). Der Amplitudenwert zum Winkel ωt1 erscheint am Ausgang zur Zeit t2 mit dem Winkelwert ωt2 . Es muss daher gelten ωt1 − ϕ(ω) = ωt 2 und daraus − ϕ(ω) = ω(t 2 − t1 ) = ωTP = ω ⋅ ∆t . Damit wird ϕ(ω) b(ω) TP = ∆t = − = = ∆t(ω) (7-18) ω ω Der Ausdruck b(ω) wird Wellenphasenmass genannt. Ein Signal das verschiedene Frequenzen enthält (zum Beispiel ein Dreiecksignal) wird dann verzerrungsfrei übertragen, wenn ∆t(ω) frequenzunabhängig ist, das heisst wenn ϕ(ω) ~ ω beziehungsweise ϕ(ω) = - Kω . Diese Bedingung wird erfüllt, wenn die Ableitung von ϕ(ω) nach ω konstant ist. t gr = − dϕ(ω) dω (7-19) Die Ableitung von ϕ(ω) nach ω nennen wir Gruppenlaufzeit tgr. Ein beliebiges Signal wird demnach verzerrungsfrei übertragen, wenn die Gruppenlaufzeit tgr und 14 damit die Phasenlaufzeit TP konstant sind. 7.7.3.2 Bessel – Filter am Beispiel Bessel – Filter sind Filter, welche die Gruppenlaufzeit möglichst konstant halten. Für praktische Anwendungen wird die normierte Gruppenlaufzeit Tgr eingeführt. t gr t gr ω dϕ 1 dϕ (7-20) =− ⋅ = t gr ⋅ f3dB = ⋅ ω3dB = − 3dB ⋅ Tgr = 2π 2π dω 2π dΩ T3dB Angewendet auf das Beispiel wird mit 14 Mit dem Begriff „Gruppe“ sind benachbarte Frequenzen, eine Gruppe von Frequenzen gedacht. ______________________________________________________________________ Kurt Steudler 7 - 19 str STR – ING Elektrotechnik 7 - 20 _____________________________________________________________________ 1 Ω 3dB ⋅ Ω ϕ = − arctan k 1 − Ω 3dB 2 ⋅ Ω 2 − Ω 1 dϕ = Tgr = 3dB ⋅ ⋅ 2π dΩ 2 πk 1 + Ω 3dB 2Ω 2 1 1+ − 2 Ω 3dB 2Ω 2 + Ω 3dB 2Ω 4 2 k Die normierte Gruppenlaufzeit Tgr wird dann möglichst lange konstant, wenn einerseits die Faktoren vor Ω2 im Zähler und im Nenner übereinstimmen und andererseits der Faktor vor Ω4 den 3 dB - Punkt für Ω = 1 erfüllt. Die erste Bedingung ist erfüllt mit 1 1 Ω 3dB 2 = − 2 ⋅ Ω 3dB 2 ; k = = 0,577 2 3 k 2 1 2 und die zweite Bedingung mit 1 − Ω 3dB 2 + Ω =2 2 3dB k Die nachfolgende Figur vergleicht die Gruppenlaufzeiten von Butterworth, Tschebyscheff und Bessel. ( Tgr( Ω , x, 0.71) ) 0.4 Tgr( Ω , x, 1.31) Tschebyscheff Tgr( Ω , x, 0.58) Tgr( Ω , x, 0.86) Butterworth 0.2 0 0.01 Bessel 0.1 1 10 Ω ( x) Fig. 7-20 Gruppenlaufzeit im Vergleich ______________________________________________________________________ Kurt Steudler 7 - 20 str STR – ING Elektrotechnik 7 - 21 _____________________________________________________________________ 7.7.3.3 Bessel – Filter zweiter Ordnung Tiefpässe zweiter Ordnung lassen sich, normiert auf die Eckfrequenz, allgemein darstellen als ua a0 (7-21) = ue 1 + a1 ⋅ jΩ + b1 ⋅ jΩ ⋅ jΩ a1 ⋅ Ω Aus ϕ = − arctan 1− b ⋅ Ω2 1 folgt für die normierte Gruppenlaufzeit − 1 dϕ a 1 + b1 ⋅ Ω 2 = Tgr = 1 ⋅ ⋅ 2π dΩ 2π 1 + a12 − 2 ⋅ b1 ⋅ Ω 2 + b12Ω 4 ) ( (7-22) Die normierte Gruppenlaufzeit Tgr wird dann möglichst lange konstant, wenn einerseits die Faktoren vor Ω2 im Zähler und im Nenner übereinstimmen und andererseits der Faktor vor Ω4 den 3 dB - Punkt für Ω = 1 erfüllt (Normierungsbedingung). Damit werden b1 = 1 2 a1 3 2 und ua a a0 = 0 = ue 3dB 2 (1 − b1)2 + a12 7.7.3.4 (7-23) Bessel - Tiefpass höherer Ordnung Wird unter 7.7.4 behandelt. 7.7.4 Filter höherer Ordnung ______________________________________________________________________ Kurt Steudler 7 - 21 str STR – ING Elektrotechnik 7 - 22 _____________________________________________________________________ 7.8 Mittelwerte periodischer Funktionen Wir gehen aus von einer periodischen Funktion u(t) oder i(t) mit der Periodendauer T und der Frequenz f = 1/T. Fig. 7-21 Periodische Funktion [aus L 7-1] Für elektrotechnische Anwendungen interessieren zwei Grössen: • Welche Ladung wird im Mittel transportiert ? • Welche Leistung wirkt an einem Verbraucher (am Widerstand R) ? 7.8.1 Gleichrichtwerte t Die während der Zeit t transportierte Ladung ergibt sich aus Q = ∫ i(t) ⋅ dt = i(t) ⋅ t , 0 worin der Mittelwert des Stromes wird DEFINITION T i( t) = 1 ⋅ i( t) ⋅ dt T ∫0 (7-24) Für Anwendungen geeignete Werte ergeben sich nach einer Gleichrichtung des periodischen Signals. Dabei unterscheiden wir die Einweg- und die Zweiweg Gleichrichtung. 7.8.1.1 Einweg - Gleichrichtwert Fig. 7-22 u(t) Einweg - Gleichrichtung Diode i(t) R Für die Mittelwertbildung werden nur die positiven Anteile der Spannungs- oder der Strom - Funktion berücksichtigt. ______________________________________________________________________ Kurt Steudler 7 - 22 str STR – ING Elektrotechnik 7 - 23 _____________________________________________________________________ 7.8.1.2 Zweiweg – Gleichrichtwert Fig. 7-23 Zweiweg - Gleichrichtung Dioden u(t) i(t) Für die Mittelwertbildung werden die negativen Anteile der Spannungs- oder der Strom – Funktion an der Zeitachse positiv gespiegelt. R Es gilt dann T i( t) = 7.8.1.3 1 ⋅ i( t) ⋅ dt T ∫0 (7-25) Gleichrichtwerte sinusförmiger Signale Beweisen Sie, dass für u( t) = U ⋅ sin(ω ⋅ t) gelten: 1 u(t ) 1Weg = ⋅ U π 2 u(t ) 2 Weg = ⋅ U π (7-26) (7-27) 7.8.2 Effektivwert Für die meisten Wirkungen des elektrischen Stromes ist die übertragene Arbeit W = U·I·t und damit die Leistung P = U·I = I2·R = U2/R massgebend. T T 1 1 Für periodische Signale werden I = ⋅ ∫ [i(t )]2 ⋅ dt und U2 = ⋅ ∫ [u(t )]2 ⋅ dt T 0 T 0 2 Daraus definieren wir den Effektivwert für Spannung und Strom: DEFINITION T ieff = irms = 1 ⋅ ∫ [i(t )]2 ⋅ dt T 0 (7-28) T ueff = urms = 1 ⋅ [u(t )]2 ⋅ dt T ∫0 ______________________________________________________________________ Kurt Steudler 7 - 23 str STR – ING Elektrotechnik 7 - 24 _____________________________________________________________________ Beweisen Sie, dass für u( t) = U ⋅ sin(ω ⋅ t) gilt: 1 u( t)effektiv = ueff = urms = ⋅U 2 15 (7-29) 7.8.3 Formfaktor und Scheitelfaktor Als Formfaktor F eines periodischen Signals definieren wir das Verhältnis von Effektivwert ueff zum Gleichrichtwert uGleichricht = <u> : DEFINITION ueff u Frage: Wie gross ist der Formfaktor für sinusförmiges Signal ? F= (7-30) Als Scheitelfaktor ξ eines periodischen Signals definieren wir das Verhältnis von Scheitelwert û zum Effektivwert ueff : DEFINITION û ueff Frage: Wie gross ist der Scheitelfaktor für sinusförmiges Signal ? ξ= 15 (7-31) rms: root mean square ______________________________________________________________________ Kurt Steudler 7 - 24 str STR – ING Elektrotechnik 7 - 25 _____________________________________________________________________ 7.9 Verzeichnisse Verzeichnis der Figuren Fig. 7-1 Fig. 7-2 Fig. 7-3 Fig. 7-4 Fig. 7-5 Fig. 7-6 Fig. 7-7 Fig. 7-8 Fig. 7-9 Fig. 7-10 Fig. 7-11 Fig. 7-12 Fig. 7-13 Fig. 7-14 Fig. 7-15 Fig. 7-16 Fig. 7-17 Fig. 7-18 Fig. 7-19 Fig. 7-20 Fig. 7-21 Fig. 7-22 Fig. 7-23 Generator im Drehstromsystem..................................................................................... 3 Drehstromsystem........................................................................................................... 3 Leistungsmessung an einem Eintor............................................................................... 5 Leistungsdreieck ............................................................................................................ 5 Messanordnung zum Zeitverhalten ............................................................................... 6 Zeitverhalten der Leistung ............................................................................................. 6 Wirkung der Kompensation im Leistungsdreieck .......................................................... 7 Beschaltung zur Kompensation ..................................................................................... 8 Komplexe Last ............................................................................................................... 9 Entkoppelte Netzwerke ................................................................................................ 10 Hochpass mit Anfangsdämpfung................................................................................. 11 Amplitudengang ........................................................................................................... 11 Amplituden- und Phasengang mit verschoben normierter oberer Eckfrequenz.......... 12 Ortskurve mit verschoben normierter oberer Eckfrequenz.......................................... 13 Winkel in rad bei verschobener normierter Frequenz auf Extremum .......................... 14 Butterworth, Tschebyscheff und Bessel Filter - Charakter .......................................... 15 Die Filter – Charaktere, normiert auf die Eckfrequenz ................................................ 16 Tschebyscheff Tiefpass mit 3 dB und 0,5 dB Welligkeit.............................................. 18 Phasenlaufzeit ............................................................................................................. 19 Gruppenlaufzeit im Vergleich....................................................................................... 20 Periodische Funktion [aus L 7-1] ................................................................................. 22 Einweg - Gleichrichtung ............................................................................................... 22 Zweiweg - Gleichrichtung............................................................................................. 23 Kurzschluss in einer Schalttafel ______________________________________________________________________ Kurt Steudler 7 - 25 str