Protokoll: GC Trennungsoptimizierung Mithilfe des Chromatogram Modeler Sinn und Zweck des Versuchs: es soll die Trennung der Substanzen mittels Gaschromatographie mithilfe der Pro EZGC Chromatogramm-Modeler (online-Tool) optimiert werden. Theorie: Skizze eines Gaschromatographen1: Trennprinzip in der Gaschromatographie: Gaschromatographie ist nur für gasförmige Substanzen, oder Substanzen, die sich unzersetzt verdampfen lassen, geeignet. Als mobile Phase könnte z.B. Helium verwendet werden, die Kapillarsäule ist bei der stationären Phase ein Flüssigkeitsfilm. Bei der GC sind sowohl Adsorptionsals auch Verteilungschromatographie (Verteilung der Probe zwischen der mobilen und stationären Phase) zu beobachten. Die Verteilungschromatographie ist bei den Kapillarsäulen vorhanden. Nach der Injektion der Probe in den Einspritzblock wird sie im gasförmigen Zustand mit der mobilen Phase in die Trennsäule transportiert. Die Substanzen weisen verschiedene Siedepunkte und haben unterschiedliche Wechselwirkungen mit der stationären Phase. Daher beruht die GC auf die verschiedenen Verweilzeiten der Substanzen in der stationären Phase. Man erhält ein Chromatogramm mit getrennten Peaks, welche die einzelnen Substanzen darstellen. Mittels eines Temperaturprogramms wird einen Temperaturgradienten für eine effizientere Trennung aufgebaut. Flammenionisationsdetektor: (Skizze und kurze Erklärung, Wie funktioniert der Flammenionisationsdetektor?)2 1 2 (HU-Berlin, o. J.) (Springer Link, o. J.) Die Analyten (v.a. Verbindungen mit oxidierbarem Kohlenstoff) werden mit einem Trägerstrom in die Flamme transportiert, wo sie mit synthetischem Sauerstoff thermisch ionisiert werden. Die freiwerdenden Elektronen bei der Ionisierung (→ messbare Strom am Ende der Säule) werden aufgefangen und vom Datensystem als Peak angegeben. Der Detektorsignal ist linear proportional zur Menge des Analyten. Was versteht man unter Split-Injection? Ein bestimmtes Volumen der injizierten Probemenge kann mittels des Split-Injektors abgetrennt werden. Dieses abgetrennte Volumen wird nicht zur Säule geleitet, und somit wird die Menge an Analytmolekülen in der Säule auf ein bestimmtes Maß reduziert, um Überladungseffekte zu vermeiden3 Was versteht man unter On Column Injection? Gaschromatographische Injektionstechnik, die dazu dient, eine Probe in ein chromatographisches System einzuschleusen. Bei dieser Technik wird die flüssige Probe direkt in die Kapillarsäule eingeführt. Der Durchmesser der Spritzenkanüle der zur Injektion verwendete Spritze muss kleiner sein als der Durchmesser der Kapillarsäule. Die Temperatur der Säule wird bei der Probenaufgabe niedrig gehalten, danach wird die sie erhöht (über Säulenofen oder eine zusätzliche Heizung)4. 3 4 (analytik.ethz, o. J.) (Chemgapedia, o. J.) Wenn die stationäre Phase eine Flüssigkeit ist handelt es sich um die Verteilungs- oder Adsorptionschromatographie? Bei einer flüssigen stationären Phase handelt es sich um eine Verteilungschromatographie Diskussion: a) Sie haben das Ziel eine ultraschnelle Methode (≤ 5min) zu entwickeln, bei der mindestens eine Auflösung von 1,5 erreicht wird und alle Komponenten (bitte sieht die Excel-Tabelle auf Moodle) innerhalb dieser Zeit eluieren. Geben sie dazu die Werte für alle Variablen (Säule, Trägergas, Ofenprogramm, u.s.w.) und die bessere Auflösung an und trennen sie alle Komponenten. Bitte hängen Sie die Chromatogramm von der Modeler mit Parametern (Bildschirmfoto) an. Bitte erläutern Sie ihre Ergebnisse. Welche(r) Parameter(n) hat/haben großen Einfluss auf gute Trennung/Auflösung. für dieses Ziel werden die Maß der Säule geändert: Die Analysenzeit beträgt dabei 4,77 min. Das Ziel wurde erreicht, in dem die Säulenlänge, Säulendurchmesser und Dicke der Säule kleiner geworden sind. Die Retentionszeit beschreibt die Zeit, die ein Analyt fürs Passieren der Säule benötigt. Durch das Verkleinern der Säule wird die Zeit kürzer, die das Analyt braucht, um die Säule zu passieren, und somit verkürzt sich die Analysenzeit. Die Auflösung wird mit der folgenden Formel berechnet: 1 𝛼−1 𝑘 𝑅𝑠 = √𝑁 ∙ ( )∙( ) 4 𝛼 1+𝑘 1 √𝑁: 4 steht für die Effizienz 𝛼−1 ): 𝛼 ( Selektivität 𝑘 (1+𝑘): Retention Dabei hat die Selektivität den größten Einfluss auf die Auflösung. Sie hängt von den AnalytEigenschaften ab. Diese Eigenschaften könnten z.B. durch Änderung der Temperatur verändert werden (T hat den größten Einfluss), oder durch Veränderung der Polarität der stationären Phase oder Änderung der mobilen Phase (z.B. Carriergas). In unserem Fall hat also die Temperatur und das Carriergas den größten Einfluss auf die Auflösung. b) Geben Sie eine geeignete Formel zur Berechnung der Trennstufenzahl N an, mit der Sie anhand der Daten aus dem EZGC Modeler rechnen können. 𝑁 = 16 ∙ ( 𝑡𝑅 2 ) 𝑊𝑏 c) Berechnen Sie N für folgende Flussrate (0,1; 0,5; 1; 2; 3; 5; 7; 10; 15; 20; 25 mL/min) für jeden Analyten (welche ihr eluieren sollt) und stellen Sie in einem Diagramm N vs. Flussrate dar (für jede). Bei welcher Flussrate hat N sein Maximum? Was wäre die optimale Flussrate für alle Analyte, damit ihr eine optimale chromatographishe Methode entwickeln könnt. Valproic acid Flussrate [ml/min] 0,1 tR wb N 9,07 0,335 11728,5667 = 11729 0,5 2,73 0,044 61594,2149 = 61595 1 1,72 0,02 118336 2 1,12 0,01 200704 3 0,88 0,007 252865,306 = 252866 5 0,66 0,005 278784 7 0,55 0,004 302500 10 0,46 0,004 211600 15 0,37 0,003 243377,778 = 243378 20 0,32 0,003 182044,444 = 182045 25 0,28 0,003 139377,778 = 139378 Auftragung N vs. Flussrate für valproic acid 350000 300000 250000 N 200000 150000 100000 50000 0 0 5 10 15 20 25 30 Flussrate in ml/min Das Maximum der Trennstufenzahl ist bei der Flussrate 7 ml/min. Ethosuximide: Flussrate [ml/min] 0,1 tR wb N 9,24 0,33 12544 0,5 2,87 0,043 1 1,83 0,021 2 1,2 0,011 3 0,95 0,008 71276,5819 = 71277 121502,041 = 121503 190413,223 = 190414 225625 5 0,71 0,006 7 0,59 0,005 224044,444 = 224045 222784 10 0,49 0,004 240100 15 0,4 0,004 160000 20 0,34 0,004 115600 25 0,3 0,004 90000 Auftragung N vs. Flussrate für Ethosuximide 300000 250000 N 200000 150000 100000 50000 0 0 5 10 15 20 25 30 Flussrate in ml/min Das Maximum der Trennstufenzahl ist ungefähr bei der Flussrate 10 ml/min Benzocaine Flussrate [ml/min] 0,1 tR wb N 9,95 0,314 0,5 3,47 0,042 1 2,38 0,022 2 1,66 0,014 3 1,35 0,012 16065,9662 = 16066 109214,512 = 109215 187252,893 = 187253 224946,939 = 224947 202500 5 1,03 0,011 7 0,85 0,01 140284,298 = 140285 115600 10 0,71 0,009 99575,3086 15 0,57 0,009 20 0,49 0,009 25 0,44 0,009 = 99576 64177,7778 = 64178 47427,1605 = 47428 38241,9753 = 38242 Auftragung N vs. Flussrate für Benzocaine 250000 200000 N 150000 100000 50000 0 0 5 10 15 20 25 30 Flussrate in ml/min Das Maximum der Trennstufenzahl liegt bei ungefähr 2 ml/min Hydromorphone: Flussrate [ml/min] 0,1 tR wb N 15,15 0,384 0,5 6,4 0,05 24904,7852 = 24905 262144 1 5,14 0,024 2 4,36 0,018 3 3,98 0,018 5 3,57 0,021 7 3,33 0,023 10 3,09 0,027 15 2,84 0,032 20 2,67 0,037 733877,778 = 733878 938745,679 = 938746 782241,975 = 782242 462400 335392,06 = 335393 209560,494 = 209561 126025 83318,0424 = 83319 25 2,54 0,04 64516 Auftragung N vs. Flussrate für Hydromorphone 1000000 900000 800000 700000 N 600000 500000 400000 300000 200000 100000 0 0 5 10 15 20 25 30 Flussrate in ml/min Das Maximum der Trennstufenzahl ist ungefähr bei der Flussrate 2 ml/min. Flunitrazepam: Flussrate [ml/min] 0,1 tR wb N 16,28 0,408 0,5 6,87 0,053 1 5,51 0,026 2 4,71 0,018 3 4,34 0,018 5 3,94 0,02 25474,6636 =25475 268832,467 = 268833 718582,249 = 718583 1095511,11 = 1095512 930153,086 = 930154 620944 7 3,71 0,023 10 3,47 0,027 15 3,22 0,032 20 3,05 0,036 25 2,93 0,041 416305,482 = 416306 264272,154 =264273 162006,25 = 162007 114845,679 = 114846 81712,3141 = 81713 Auftragung N vs. Flussrate für Flunitrazepam 1200000 1000000 N 800000 600000 400000 200000 0 0 5 10 15 20 25 30 Flussrate in ml/min Das Maximum der Trennstufenzahl ist ungefähr bei 2 ml/min Flurazepam: Flussrate [ml/min] 0,1 tR wb N 18,33 0,459 0,5 7,58 0,06 1 6,04 0,03 2 5,14 0,018 3 4,78 0,018 5 4,38 0,02 25516,4082 = 25517 255361,778 = 255362 648561,778 = 648562 1304671,6 = 1304672 1128316,05 = 1128317 767376 7 4,14 0,023 518400 10 3,91 0,027 15 3,66 0,032 20 3,5 0,037 25 3,37 0,04 335541,289 = 335542 209306,25 = 209307 143170,197 = 143171 113569 Auftragung N vs. Flussrate für Flurazepam 1400000 1200000 1000000 N 800000 600000 400000 200000 0 0 5 10 15 20 25 30 Flussrate in ml/min Das Maximum der Trennstufenzahl ist bei 2 ml/min Im Folgenden sind alle Kurven für alle Diagramme in einem Diagramm aufgetragen: Auftragung N vs. Flussrate 1400000 1200000 1000000 N 800000 600000 400000 200000 0 0 5 10 15 20 25 30 Flussrate Valproic acid Ethosuximid Benzocaine Hydromorphone Flunitrazepam Flurazepam Aus dem Diagramm resultiert, dass 4 Substanzen ihr Maximum bei der Flussrate 2 ml/min. haben, daher resultiert, dass die optimale Flussrate ungefähr 2 ml/min. für alle Analyten beträgt! d) Berechnen Sie die erforderliche Trennstufenzahl N, die Sie mindestens benötigen, um eine Auflösung R von 1.5 zu erhalten (k = 3, α = 1.1). Wie lang muss die Säule bei einer gegebenen Trennstufenhöhe H von 10,0 µm sein? 1 𝛼−1 𝑘 𝑅𝑠 = √𝑁 ∙ ( )∙( ) 4 𝛼 1+𝑘 1 1,1 − 1 3 1,5 = √𝑁 ∙ ( )∙( ) 4 1,1 1+3 𝑁 = 7744 Die erforderliche Trennstufenzahl beträgt 7744! 𝑁= 𝐿 𝐻 𝐿 = 𝑁 ∙ 𝐻 = 7744 ∙ 10,0 𝜇𝑚 = 77440 𝜇𝑚 Die Säule muss 77440 𝜇𝑚 lang sein. e) Sie wollen die Konzentration eines unbekanntes Stoffes mittels Standardadditionsverfahren herausfinden (sieht bitte die Excel-Datei auf Moodle um eure Substanz zu finden). Dazu geben Sie einen bekannten Stoff zu ihrer Probe und erstellen ein Diagramm (z.B. mit Excel) mithilfe dessen eine Regressionsgerade bezüglich Peakfläche und Konzentration für den linearen Bereich ein. Geben Sie dabei das Bestimmtheitsmaß (R²) und die Geradengleichung an. (Die in Excel erstellte Kalibriergerade (Konzentration (x) vs Peakfläche (y)) wird an das Protokoll angehängt. R2 und die Geradengleichung angeben.) Die Gerade ist für die Substanz B erstellt! Spiked conentration [𝜇𝑔/𝑚𝑙] 0 Area 434491,68 0,14375 17129285,92 0,2875 31773618,63 0,43125 44949979,87 1,00625 82819597,42 Area Konzentration vs. Peakfläche 100000000 90000000 80000000 70000000 60000000 50000000 40000000 30000000 20000000 10000000 0 y = 7,976E+07x + 5,612E+06 R² = 9,818E-01 0 0,2 0,4 0,6 0,8 1 1,2 Konzentration in 𝜇g/ml Bestimmung der Konzentration: −𝑎 | 𝑏 Wobei a ist der y-Achsenabschnitt und b ist die Steigung der Regressionsgerade: 𝑥=| −5,612 ∙ 106 𝑥=| | = 7,036 ∙ 10−2 𝜇𝑔/𝑚𝑙 7,976 ∙ 107 f) Die Bewertung der Robustheit sollte während der Entwicklungsphase berücksichtigt werden und hängt von der Art des untersuchten Verfahrens ab. Es sollte die Zuverlässigkeit einer Analyse in Bezug auf absichtliche Variationen der Methodenparameter zeigen. Wenn Messungen anfällig für Änderungen der Analysebedingungen sind, sollten die Analysebedingungen angemessen kontrolliert oder eine Vorsichtsmaßnahme in das Verfahren aufgenommen werden. Eine Konsequenz der Bewertung der Robustheit sollte sein, dass eine Reihe von Systemeignungsparametern (z. B. Auflösungstest) festgelegt wird, um sicherzustellen, dass die Gültigkeit des Analyseverfahrens bei jeder Verwendung erhalten bleibt. Laut der ICH Richtlinie (es wird auf Moodle zur Verfügung gestellt) (International Council for Harmonisation of Technical Requirements for Pharmaceuticals for Human Use), was sind die Beispiele für typische Variationen in der Gaschromatographie? - Unterschiedliche Säulen (z.B. auch von unterschiedlichen Packungen und Herstellern) Temperatur Flussrate