Sektion „Medizin- und Gesundheitssoziologie“

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Sektion „Medizin- und Gesundheitssoziologie“
in der Deutschen Gesellschaft für Soziologie
Call for Papers
Soziale Ungleichheit in Gesundheit und Pflege:
30 Jahre Lebenslaufansätze
Trotz erheblicher Investitionen in Bildungs-, Sozial- und Gesundheitsleistungen ist der
Einfluss sozialer Ungleichheit auf Gesundheit und Pflegebedürftigkeit ein gesellschaftliches
Problem geblieben. Soziale Ungleichheiten bestimmen wesentlich die Chancen und Risiken
der Lebensgestaltung des einzelnen. In den unterschiedlichen sozialen Schichten sind die
Bedingungen für Gesundheit und gesundem Verhalten unterschiedlich ausgeprägt und
führen deshalb, vielfältig vermittelt, auch zu differenzierter Morbidität, Pflegeabhängigkeit
und unterschiedlich langer Lebensdauer. Die Evidenz des Phänomens gesundheitlicher
Ungleichheit ist inzwischen soweit deutlich und bekannt, dass die theoretisch sich
anschließenden Fragen um so dringlicher aufgeworfen werden, welches die Mechanismen
sind, die diese Ungleichheit verursachen, und .welches die Interventionen sind, die sie
beeinflussen können.
Lange Zeit wurden gesundheitliche Ungleichheiten als ein universelles Phänomen
thematisiert, das sich in allen Lebensphasen gleich wieder findet. Herausgefordert wurde
diese „Allgemeingültigkeit“ gesundheitlicher Ungleichheit durch eine zunehmende Zahl von
Studien, die aufzeigen konnten, dass z.B. im hohen Alter und der Adoleszenz, teilweise
geringere und inkonsistente Zusammenhänge zwischen sozialer Ungleichheit und
Gesundheit auftreten. Diese Ergebnisse unterstreichen die zeitliche Dimension und den
dynamischen Charakter gesundheitlicher Ungleichheit. Während diese Erkenntnisse in der
deskriptiven Forschung bereits aufgenommen wurden, finden sich in der Forschung über
Erklärungsansätze nur vereinzelte Versuche, den gesamten Lebenslauf und die
Statuspassagen und Risikolagen in der Abfolge einzelner Lebensphasen in den Blick zu
nehmen.
Dies
gilt
trotz
der
großen
Verdienste
dreier
soziologischer
Sonderforschungsbereiche, die sich dem Thema widmeten.
Wir möchten den Sektionsmitgliedern und allen anderen interessierten Kollegen/innen eine
Gelegenheit bieten, theoretische und empirische Beiträge über gesundheitliche
Ungleichheiten in einzelnen Lebensphasen sowie über die Lebensspanne zu präsentieren
und zur Diskussion zu stellen. Ein besonderer Schwerpunkt soll dabei auf dem Stellenwert
und der Ausrichtung von Maßnahmen zur Reduzierung gesundheitlicher Ungleichheit in
einzelnen Lebensphasen gelegt werden.
Die Veranstaltungen der Sektionen und Arbeitsgemeinschaften finden Dienstag bis
Donnerstag zwischen 14.15 und 17.00 Uhr sowie am Freitag zwischen 9.00 und 11.45 Uhr
statt.
Vortragsangebote mit aussagekräftigen Exposés (max. 300 Wörter) bitte bis
5. Mai 2010 per Email an:
Prof. Dr. Johann Behrens, Universitätsklinikum Halle, Institut für Gesundheits- und
Pflegewissenschaft, Email: [email protected] oder
Prof. Dr. Matthias Richter, ISPM, Universität Bern, Email: [email protected]
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