Lehrangebot für das Wintersemester 2008/09

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Lehrangebot für das Wintersemester 2008/09
Name des Dozenten:
Prof. Dr. Jürgen Dittberner
Titel der Lehrveranstaltung:
„Liberalismus und Gerechtigkeit“
Veranstaltungsart:
Seminar in Diplom- und Magisterstudiengängen
Kommentar:
Fundamentalismus ist definitiv, Liberalismus diskursiv. In der Welt des 21. Jahrhunderts
erlebt der Liberalismus eine Renaissance. Er ist das Gegenmodell zum Fundamentalismus.
Dieser erhebt unbedingten Wahrheitsanspruch: Liberalismus dagegen kennt keine letzten
Wahrheiten. Fundamentalismus verspricht Heil im Jenseits, Liberalismus bemüht sich um
faire Sozialstrukturen im Diesseits. Liberales Denken und Handeln sind Alternativen zu
fundamentalistischem Dekretieren und Agieren. Der Gerechtigkeitsliberalismus schließt
fundamentalistische Heilansagen aus. Dafür werden die Ideen der „Klassiker“ wie Thomas
Hobbes, Benjamin Constant, John Stuart Mill oder auch Immanuel Kant, die alle noch in den
Grenzen von Nationalstaaten gedacht hatten, durch die Globalisierung wieder aktuell. Auch
wenn der parteipolitisch organisierte Liberalismus da nicht immer mitkommt, so ist es doch
das Ziel des globalen Gerechtigkeitsliberalismus, „eine Welt freier Menschen“ (Friedrich A.
Hayek) zu schaffen. Liberalismus, so gesehen, ist nun global zu verstehen. Entweder er siegt
oder die Fundamentalisten bestimmen den weiteren Gang der Menschheit. Liberalismus bleibt
nicht länger eine Philosophie des Westens. Durch die Globalisierung wird er weltweit
relevant.
Literaturhinweis:
- Jürgen Dittberner, Sozialer Liberalismus. Ein Plädoyer, Berlin 2008 (Basistext)
sowie
- Christoph Brauers, Die FDP in Hamburg 1945 bis 1953. Start als bürgerliche Linkspartei,
München 2007
- Jürgen Dittberner, Die FDP. Geschichte, Personen, Organisation, Perspektiven. Eine
Einführung, Wiesbaden 2005
- Lothar Döhn,, Politik und Interesse. Die Interessenstruktur der Deutschen Volkspartei,
Meisenheim am Glan 1970
1
- Wolfram Dorn/Harald Hoffmann (Hg.), Geschichte des deutschen Liberalismus, 2.
erweiterte Auflage, Bonn 1966
- Hans Fenske/Dieter Mertens/Wolfgang Reinhard/Klaus Rosen, Geschichte der politischen
Ideen, Frankfurt a.M. 2003
- Lothar Gall (Hg.), Liberalismus, 2. Auflage, Köln 1980
- Jürgen Hartmann/Bernd Meyer/Birgit Oldopp, Geschichte der politischen Ideen, Wiesbaden
2002
- Wolf-Dieter Hauenschild, Wesen und Rechtsnatur der parlamentarischen Fraktionen, Berlin
1968
- Thomas Hobbes, Leviathan oder Stoff, Form und Gewalt eines kirchlichen und bürgerlichen
Staates, Neuwied und Berlin 1966
- Otfried Höffe, Politische Gerechtigkeit. Grundlegung einer kritischen Philosophie von Recht
und Staat. Erweiterte Neuausgabe, Frankfurt a.M. 1987
- Peter Juling (Hg.), Was heißt heute liberal?, Stuttgart 1978
- Immanuel Kant; Kritik der reinen Vernunft, Hamburg 1956
- John Maynard Keynes, The general theory of employment, interest and money, London
1961
- Dieter Langewiesche, Liberalismus in Deutschland, Frankfurt a.M. 1988
- Udo Leuschner, Die Geschichte der FDP. Metamorphosen einer Partei zwischen rechts,
sozialliberal und neokonservativ, Münster 2005
- Peter Lösche/Franz Walter, Die FDP. Richtungsstreit und Zukunftszweifel, Darmstadt 1996
- Karl Marx/Friedrich Engels, Das Kommunistische Manifest. Eine moderne Edition,
Hamburg/Berlin 1999
- Karl Ulrich Mayer (Hg.); Die beste aller Welten? Marktliberalismus versus Wohlfahrtsstaat.
Eine Kontroverse zwischen Jens Alber, Jens Beckert, Johannes Berger, Lutz Leisering und
Wolfgang Streeck, Frankfurt a.M./New York 2001
- John Stuart Mill; Über die Freiheit. Aus dem Englischen übersetzt von Bruno Lemke,
Stuttgart 1988
- Ludwig von Mises, Liberalismus, Sankt Augustin 2000
- Lutz Nickel, Dehler . Maier – Mende. Parteivorsitzende der FDP: Polarisierer – Präsident –
Generaldirektor, München 2005
- Beate Carola Padtberg, Geschichte des deutschen Liberalismus, Königswinter 1988
- Frank R. Pfetsch, Theoretiker der Politik, Paderborn 2003
- Ralf Ptak, Vom Ordoliberalismus zur sozialen Markwirtschaft. Stationen des
Neoliberalismus in Deutschland, Opladen 2004
- John Rawls, Eine Theorie der Gerechtigkeit, Frankfurt a.M. 1975
- John Rawls, Politischer Liberalismus, Frankfurt a.M. 1998
- Werner Stephan, Aufstieg und Verfall des Linksliberalismus 1918 – 1933. Geschichte der
Deutschen Demokratischen Partei, Göttingen 1973
- Max Weber, Politik als Beruf, Stuttgart 1992
- Max Weber, Asketischer Protestantismus und kapitalistischer Geist; in: Max Weber,
Soziologie. Weltgeschichtliche Analysen. Politik, Stuttgart 1964
- Guido Westerwelle, Neuland. Einstieg in einen Politikwechsel, München/Düsseldorf 1998
- Robert Paul Wolff, Das Elend des Liberalismus, Frankfurt a.M. 1969
Zuordnung der Lehrveranstaltung zum Studiengang:
Diplom:
Politikwissenschaft
2
Verwaltungswissenschaft
Magister:
Politikwissenschaft
Verwaltungswissenschaft
Einordnung in Studienphase:
Hauptstudium
Zeitplan
1. 20. 10.
2. 27. 10.
3. 3.11.
4. 10.11.
5. 17.11.
6. 24.11.
7. 1.12.
8. 8.12.
9. 15.12.
10. 5.1.
11. 12.1.
12. 19.1.
13. 26.1.
14. 2.2.
15. 9.2.
Einführung
Sozialer Liberalismus: Gerechtigkeit als Ziel
Liberalismus und andere politische Philosophien
Braucht Deutschland eine liberale Partei?
Wie liberal ist die CSU?
Welche Bedeutung hat der Liberalismus für die CDU?
Welche Bedeutung hat der Liberalismus für die SPD?
Welche Bedeutung hat der Liberalismus für die Grünen?
Welche Bedeutung hat der Liberalismus für die Linkspartei?
Ist die FDP die Partei des Liberalismus in Deutschland?
Liberalismus im Alltag
Wem nützt Liberalismus?
Zukunft des Liberalismus?
Renaissance des Liberalismus?
„Bindestrichliberalismus“ oder „Liberalismus“?
Raum, Zeit:
3.06 S 25
Monatag 16 – 18 h
3
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