Der Kalte Krieg

Werbung
1
Der Kalte Krieg (von 2.WK bis Kubakrise)





Nach dem 2. Weltkrieg entstanden zwei Machtblöcke mit den USA und der Sowjetunion
als jeweilige Zentren.
Die wichtigsten Mittel im Kampf waren:
o Militärbündnisse
o Wettrüsten
o Diplomatisch-politischer Druck
o Propaganda
o Wirtschaftliche Kampfmassnahmen (Embargo)
o Militärisches und politisches Eingreifen in regionale Konflikte (Stellvertreterkriege)
Bei Kriegsende wollten USA und Sowjetunion in enger Zusammenarbeit eine neue Weltordnung schaffen, doch unterschiedliche Vorstellungen über die zukünftige Organisation
von Staat, Gesellschaft und Wirtschaft verschärften die Spannungen.
Der Kalte Krieg drohte 1962 in der Kubakrise zum „heissen“ Atomkrieg zu überschreiten.
Er endete Anfang der 1990-jahre nach dem Zusammenbruch der Sowjetunion und des
Ostblocks.
Gegensätze
USA
Sowjetunion
Politik
Parlamentarische Demokratie
Einparteienstaat, Diktatur
Gesellschaft
Pluralistisch-freiheitlich
Kommunistisch
Wirtschaft
Marktwirtschaftlich-kapitalistisch
Planwirtschaftlich-sozialistisch
Marktwirtschaft
Bezeichnet eine Wirtschaftsordnung, in der Produktion und Verteilung
aller Güter und Dienstleistungen über Angebot und Nachfrage, d.h. über
Marktprozesse frei gehandelt und getauscht werden.
Planwirtschaft
Sämtliche Produktionsmittel gehören dem Staat. Der Entscheid über
Produktion und Zuteilung wird dem zentralen Plan übertragen. Einzig
der angefertigte Plan bestimmt, welcher Produzent welche Güter in welchen Mengen herstellt und wer diese konsumiert. Die Produktion wird
dem ermittelten Bedarf angepasst  kein Überschuss! Die ideologische
Grundlage der zentralen Planwirtschaft ist der Sozialismus.



Sowjetunion wurde diktatorisch regiert, Beschlüsse wurden mit Gewalt und Terror durchgesetzt, Unruhen und Aufstände wurden mithilfe der Sowjetarmee niedergeschlagen.
Die Reformen der Sowjetunion, die Gorbatschow seit seinem Amtsantritt als Generalsekretär der Kommunistischen Partei der Sowjetunion 1985 einleitete, gaben den entscheidenden Anstoss zur Auflösung des Ostblocks und zur Neuordnung Europas und der
Welt.
Die osteuropäischen Länder lehnten sich sogleich an die USA und EU. Nach dem Zusammenbruch des Kommunismus wiedervereinigten sich die beiden deutschen Teilstaaten DDR und BRD im Oktober 1980.
2
Die Teilung Deutschlands





Im Mai 1945 hatte Deutschland den von Hitler begonnenen 2. WK verloren und wurde
von den Siegermächten (F, GB, USA, UdSSR) in vier Besatzungszonen aufgeteilt. Die
Sowjetunion und die anderen drei Westmächte gerieten in einen Konflikt. Man konnte
sich nicht einigen, was man mit dem besiegten Deutschland machen soll.
1949 führte dies dazu, dass zwei deutsche Staaten gegründet wurden:
o Im Westen die BRD (Bundesrepublik Deutschland): Anlehnung an Alliierte
 Wurde eine parlamentarische Demokratie nach westlichem Muster.
o Im Osten die DDR (Deutsche Demokratische Republik): Anlehnung an UdSSR
 Wurde eine kommunistische Diktatur nach sowjetischem Muster.
Berlin, welches sich in der sowjetischen Besatzungszone befand, wurde ebenfalls in vier
Sektoren verteilt. Die drei West-Sektoren befanden sich somit mitten im Territorium der
Sowjetunion. Dies führte während dem Kalten Krieges zu starken Spannungen. Die
Westmächte versorgten die Stadt durch eine Luftbrücke.
1961 wurde von der DDR eine Mauer auf der Grenze gebaut, dass den Menschen im
Osten nicht mehr möglich war, in den anderen Stadtteil zu gehen.
Während dem angehenden Zerfall des Ostblockes und des Kommunismus fiel 1989 die
Brücke überraschend. Berlin wurde wieder eine Stadt und die beiden deutschen Staaten
wiedervereinigten sich 1990.
Hoffnung auf eine friedlichere Welt: Gründung der UNO






Auf der Konferenz von San Francisco setzten im Juni 1945 die Delegierten von 51 Staaten ihre Unterschrift unter die Charta der Vereinigten Nationen. Es war eine Sternstunde
der internationalen Politik.
Die UNO hatte sich vier Ziele gesetzt:
o Sicherung des Weltfriedens
o Schutz der Menschenrechte
o Gleichberechtigung aller Völker
o Verbesserung des allgemeinen Lebensstandards in der Welt
Seit 2002 (Schweiz-Beitritt) zählt die United Nations Organization 192 Mitglieder
(Generalversammlung in New York: Je Staat eine Stimme).
Der Sicherheitsrat kann im Fall der Bedrohung des Weltfriedens Militäraktionen beschliessen  nur mit Zustimmung der fünf ständigen Mitglieder des Sicherheitsrates
(USA, Grossbritannien, Frankreich, Sowjetunion und China, mit ihrem Vetorecht können
sie jederzeit Beschlüsse verhindern).
Der einheitliche Will zu Beginn wich jedoch bald den tiefen Gegensetzen zwischen West
und Ost (USA und Sowjetunion). Das Vetorecht der ständigen Mitglieder schränkte den
Handlungsspielraum der UNO ein. Wenn sich die Sowjetunion und USA nicht einig waren, konnten sie jeden Beschluss oder jede Massnahme des Sicherheitsrates blockieren.
Zu den wichtigsten Massnahmen zählte die Entsendung der Blauhelme zur Überwachung von Waffenstillstands- oder Friedensverträgen.
3
Die Ziele der Alliierten


Während des 2. Weltkrieges hatten USA, Grossbritannien und Sowjetunion gemeinsame
Gegner, die sie besiegen wollten, aber verfolgten unterschiedliche Kriegsziele bzw. andere Vorstellungen über die zukünftige Friedensordnung.
Atlantik-Charta von 1941: Diese forderte das Selbstbestimmungsrecht der Völker bei der
Wahl ihrer Regierungsform, die Garantie der Unabhängigkeit und Souveränität und wirtschaftliche Gleichberechtigung. Alle Kriegsgegner Deutschlands und Japans schlossen
sich an.
Unterschiedliche Ziele
USA



Grossbritannien 


Sowjetunion


Vernichtung der faschist. und nationalist. Diktaturen
Demokratie und Freihandel  freier Weltmarkt
„Vier Freiheiten“:
o Rede- und Meinungsfreiheit
o Glaubensfreiheit
o Freiheit von Not
o Freiheit von Furcht
Vernichtung der faschist. und nationalist. Diktaturen  Demokratie!
Herkömmliche Politik beibehalten (USA wollte die veraltete Politik der
Europagrossmächte abschaffen)
GB wollte Kolonialmacht bleiben!
Die durch den Krieg geschwächte Wirtschaft regenerieren
Stalin wollte die Weltmachtstellung der Sowjetunion erhalten und
weiter ausbauen  deshalb errichtete er Ende des 2. WK in Mittelosteuropa einen Sicherheitsgürtel, ohne sich um die freiheitlichdemokratischen Prinzipien der Atlantik-Charta zu kümmern.
Alliierte Kriegskonferenzen




Die Interessengegensätze führten zu Misstrauen zwischen USA/GB und Sowjetunion.
Konferenz von Jalta der „Grossen Drei“ (USA, Sowjetunion, GB) im Februar 1945:
o Übereinstimmung:
 Einteilung Deutschlands in Besatzungszonen
 Entmilitarisierung und Entnazifizierung Deutschlands
 Aufnahme Frankreichs zu den Siegermächten
o Unstimmigkeiten:
 Verlauf der deutsch-polnischen Grenze
 Selbstbestimmungsrecht der Völker (initialisiert von USA/GB)
 Stalin scheiterte am Versuch der Anbindung Polens an die Sowjetunion.
Der neue US-Präsident Truman (1945: Tod Roosevelt) setzte im Unterschied zur Vorgängerregierung auf Konfrontation anstatt auf Kooperation
 Konferenz von Potsdam:
o USA gab bekannt, einen Tag davor einen Atombombentest erfolgreich durchgeführt zu haben.
Am Tag der deutschen Kapitulation im Mai 1945 hatte Washington die Lieferungen an die
Sowjetunion eingestellt und weitere Kredite zurückgehalten, was das Misstrauen nochmals verstärkte und die Fronten verhärtete.
4

Je intensiver die USA auf das Selbstbestimmungsrecht beharrte (v.a. in der Polenfrage),
desto mehr fürchtete sich die Sowjetunion vor möglichen Bedrohungen ihrer Sicherheit.
Und je massiver die Sowjetunion die Sowjetisierung betrieb in den Ländern, in denen die
Rote Armee stand, desto stärker wuchsen die Ängste von USA/GB, dass die Sowjetunion
das Selbstbestimmungsrecht generell ausschalten und sein Machtgebiet ausweiten
wollte.
Ende der europäischen Weltherrschaft







Nachdem sich die USA zur modernsten kapitalistischen Industrienation entwickelt und
ihre Truppen starke Beteiligung an der Kriegsentscheidung hatte und die Sowjetunion
nach der Februar- und Oktoberrevolution als erster sozialistischen Staat der Welt ausgerufen wurde, verloren die Europäer immer mehr an internationalem Gewicht.
Die USA besass ihre politisch-militärische und ökonomische Stärke und galt als Geburtsland demokratischer Freiheit.
Die Sowjetunion beruhte auf dem Marxismus-Leninismus, eine klassenlose Gesellschaft
ohne Ausbeutung und Unterdrückung. Sie sicherten sich nach dem Sieg über die Nazis
dank politischem und militärischem Druck die Herrschaft in Osteuropa.
Anfangs besass die USA einige Vorteile: Stärkste machtpolitische Position, militärische
Überlegenheit, atomaren Waffenbesitz, keinerlei Kriegszerstörungen, intakte Wirtschaft
 Supermacht! Die Sowjetunion hatte zu beklagen: Verlust von Millionen Menschen,
verheerende Kriegsschäden, um Jahre zurückgeworfene Wirtschaft durch gewaltige Rüstungsanstrengungen! Ihren Trumpf war, dass ihre Rote Armee Europa bis in die Mitte von
Deutschland besetzte
Die Sowjetunion wurde 1949 zur 2. Supermacht durch den Besitz einer Atombombe.
Europa verlor nach dem 2. WK endgültig seine frühere weltpolitische Vorrangstellung
 Grossbritannien musste sein „Empire“ in das „Commonwealth“ umwandeln, einen
Verband von unabhängigen und gleichberechtigten Staaten. Wie auch Frankreich verlor
England seine Kolonien.
Die Supermächte hatten grosses Interesse am kriegszerstörten Europa  wichtige Handelspartner sowie Bündnispartner (Westeuropa für USA, Osteuropa für Sowjetunion).
Beginn der Konfrontation




1946: In einer Rede in Amerika sprach Churchill (GB) vom eisernen Vorhang quer durch
den Kontinent Europa.
1947: Truman-Doktrin: In dieser Rede betonte er die Aggressivität und Unterdrückung
der Sowjetunion und die Demokratie und die Freiheiten der USA. Er bot allen bedrohten
Staaten Hilfe an.
1948: Truman (USA) versprach, allen vom Kommunismus bedrohten demokratischen
Staaten zu helfen mithilfe der „Politik der Eindämmung (Containment)“
 Der Marshall-Plan, ein Programm zum Wiederaufbau Europas, versprach amerikanische Finanz- und Wirtschaftshilfe.
1949: Gründung der NATO, die militärische Sicherheitsgarantie für die westeuropäischen
Staaten.
5
Verhärtung der Fronten




Die Sowjetunion lehnte die osteuropäische Beteiligung am US-Marshall-Plan ausdrücklich ab, aus sowjetischer Sicht solle dies nur zur Ausbreitung des Kapitalismus bzw. zur
Eindämmung des Kommunismus dienen.
1947: Gründung Kommunistisches Informationsbüro („Kominform“)  Zusammenschluss
aller kommunistischen Parteien unter Führung der UdSSR. So mussten auf Befehl aus
Moskau die kommunist. Parteien Frankreichs und Italiens Streiks gegen den MarshallPlan durchsetzen.
Machtpolitisch versuchten beide Seiten, ihren Einflussbereich weltweit auszudehnen und
militärisch abzusichern. Man produzierte ein Arsenal an Kriegstechnik und neuartigen
Waffensystemen, mit dem man heute noch das gesamte Leben auf dem Planten mehrfach auszulöschen  riesige Summen in gigantische Rüstungsvorhaben investiert!
Die Selbstvernichtung der Menschheit durch Atomwaffen wurde zu einem politisch einsetzbaren Faktor.
Geteiltes Europa – Geteilte Welt





Die Hoffnung auf eine wirtschaftliche Zusammenarbeit zwischen Ost und West wurde
zerschlagen durch die Gründung der westlichen „Organisation für Europäische Wirtschaftliche Zusammenarbeit“ (OEEC) und dem östlichen Gegenstück, dem „Rat für gegenseitige Wirtschaftshilfe“ (RGW).
Mit der Integration der west- und osteuropäischen Staaten in jeweils feindliche Militärbündnisse verstärkte sich die Blockbildung.
Nachdem 1955 die BRD in die NATO (Nordatlantikvertrag) aufgenommen wurde, gründete die Sowjetunion im gleichen Jahr den „Warschauer Pakt“ als gemeinsame Militärorganisation mit den verbündeten osteuropäischen Staaten, dem auch die DDR beitrat.
Zwei Ereignisse in 1949 stachelten im Westen der Furcht vor dem Kommunismus dramatisch an:
o Chinesische Kommunisten riefen die „Volksrepublik China“ aus
o Sowjetunion wurde nach einem erfolgreichen Kernkraftest zur Atommacht.
Nun suchten beide Supermächte weltweit nach Unterstützung für ihre Politik
 polit., wirtschaftl. und militär. Einbindung in die jeweiligen Machtblöcke.
Konfrontation und Entspannung im Kalten Krieg



Der Kalte Krieg wurde als „Nicht-Frieden“ bezeichnet, der binnen Stunden zu einem
Atomkrieg werden und einen Grossteil der Menschheit vernichten kann.
Die Auseinandersetzung zwischen den Supermächten prägte die gesamte Weltpolitik.
Im Kalten Krieg gab es nicht nur Phasen der Konfrontation, sondern auch Phasen der
Entspannung und Kooperation.
6
Der Koreakrieg





Korea wurde nach dem 2. WK in eine sowjetische Besatzungszone im Norden und in
eine amerikanische im Süden geteilt. 1949 zogen die Besatzungstruppen ab, doch das
Land war weiterhin geteilt; Nordkorea wurde von der UdSSR und der Volksrepublik China
unterstützt, Südkorea von den USA.
1950 griffen nordamerikanische Truppen Südkorea an. Die USA griff ein, um den Vormarsch des kommunistischen Nordkorea aufzuhalten.
Während des Korea-Krieges wuchs die Gefahr militärischer Auseinandersetzungen zwischen den USA und China, das Nordkorea unterstützte. Der US-Oberbefehlshaber
McArthur erwog sogar einen Einsatz von Atomwaffen. Truman lehnte strikt ab, um einen
3. WK zu vermeiden.
1953 hörten die Kämpfe auf, etwa 3 Millionen Menschen starben. Korea blieb wie ursprünglich geteilt, bis heute noch.
1957: Start des ersten sowjetischen Satelliten „Sputnik“  die UdSSR zog im Rüstungswettlauf gleich.
Kubakrise (1962)




Als die Sowjetunion Mittelstreckenraketen auf Kuba stationiert hat (nur wenige Seemeilen
von US-Festland entfernt) und seit 1959 der Sozialist Fidel Castro in Kuba regiert, hatte
Moskau den machtpolitischen Status quo zu seinen Gunsten verändert.
 Staatsgebiet der USA war jetzt direkt bedroht.
US-Präsident John F. Kennedy reagierte: Er mobilisierte die Streitkräfte und forderte den
sowjet. Staatschef Chruschtschow ultimativ auf, die Raketen abzuziehen, was er darauf
auch machte. Im Gegenzug werde die USA in Kuba nicht intervenieren und ihre Raketen
in der Türkei, die unmittelbar auf die Sowjetunion gerichtet waren, abzubauen.
Die Kubakrise war der Wendepunkt des Kalten Krieges. Man erkannte, dass die Konfrontation in einem Atomkrieg enden könnte. Mit Verhandlungen gingen die Supermächte in
kleinen Schritten aufeinander zu, ohne die Aufrüstung grundsätzlich zu stoppen.
1963 wurde dann eine direkte Nachrichtenverbindung, der „Heisse Draht“ zwischen Moskau und Washington eingerichtet, um internationale Konflikte rascher zu entschärfen.
Die europäische Union (EU)
Gründung und Entwicklung der EU





Alles fing an mit der Initiative des franz. Aussenministers Robert Schuman, eine gemeinsame Integration der westeuropäischen Kohle- und Stahlindustrie zu betreiben. 1951
gründeten Deutschland, Frankreich, Italien, Niederlande, Belgien und Luxemburg die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS).
1957 gründeten die sechs EGKS-Gründerstaaten eine tiefergreifende Wirtschaftsgemeinschaft, und zwar die EWG, die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft wie auch die
Euratom, die Europäische Atomgemeinschaft.
In den 70er-Jahren traten noch die Länder Dänemark, Grossbritannien und Irland der
EWG bei. Die Gemeinschaft nannte sich später Europäische Union (EU) und fand immer
mehr Bedeutung und Interesse bei anderen europäischen Staaten.
2004 traten gleich 10 Staaten bei, 2007 die letzten beiden (Bulgarien und Rumänien).
Eine Aufnahme ist mit aufwändigen Prüfverfahren verbunden. Wirtschaftliche, kulturelle
und menschenrechtliche setzten hohe Hürden vor einer Mitgliedschaft.
7
Die sechs Organe der EU
Europäischer Rat


Höchstes Entscheidungsgremium der EU
Bestimmt die Leitlinien der europäischen Politik
Europäisches Parlament


Sitz in Strassburg
Umfasst 784 Mitglieder aus allen Mitgliederstaaten
(Deutschland hat am meisten)
Aufgaben sind die europäische Gesetzgebung, die
Feststellung des EU-Haushaltes und die Kontrolle aller
EU-Organe

Rat der europäischen Union
(auch Ministerrat)



Bestehend aus 27 Mitgliedern (1 Vertreter pro Staat)
Beschliesst europäische Gesetze
Ist die gesetzesgebende Gewalt  Legislative
Europäische Kommission

Ausführende Gewalt  Exekutive
Europäischer Gerichtshof

Ist für die Einhaltung der Rechtsvorschriften verantwortlich (bestehend aus 15 internationalen Richtern)
Europäischer Rechnungshof

Kontrolliert und überwacht die rechtmässige Verwaltung
des EU-Haushaltes
Bewirkung der EU
Die EU hat folgendes bewirkt:
 Nie zuvor war Europa über einen so langen Zeitraum von Kriegen verschont geblieben.
 Bei der Gründung der EGKS hat man ausserdem eine Zollunion geschaffen. Der Warenhandel zwischen den Mitgliedsstaaten der EWG ist zollfrei, gegenüber Drittstaaten
herrscht ein gemeinsamer Aussenzoll.
 Später wurde ein europäischer Binnenmarkt vereinbart  Freier Verkehr von Personen,
Waren, Dienstleistungen und Kapital.
 Gemeinsame Verkehrsobjekte für den europaweiten Güter- und Personenverkehr.
 Europäische Zentralbank (EZB) und eine neue Währung (der Euro) wurden geschaffen.
 Den eher landwirtschaftlich geprägten Staaten hilft man mit finanziellen Entwicklungshilfen zur wirtschaftlichen Angleichung, da diese sehr teuer ist.
Der Binnenmarkt – das Herzstück der EU




Das Schengener Abkommen (1985) und die Maastrichter Verträge (1992) beinhalten
weitreichende Einigungen über eine gemeinsame Sicherheits-, Handels- und Wirtschaftspolitik  Schaffung eines Binnenmarktes:
o Freier Warenverkehr: Abschaffung der Einfuhrbeschränkung und der Zölle.
o Freier Dienstleistungsverkehr: Dienstleistungsunternehmen ist es erlaubt, grenzüberschreitend tätig zu werden.
o Freier Kapitalverkehr: Bürger und Unternehmen der EU dürfen Kredit im europäischen Ausland aufnehmen und Geld in andere EU-Länder investieren.
o Freier Personenverkehr: Wegfall der Grenzkontrollen, Unternehmen haben Niederlassungsrecht in allen Mitgliedsstaaten.
Geöffnete Märkte  Unternehmenskonkurrenz  Leistungs- und Preisdruck  Preise
sinken und grösseres Waren- und Dienstleistungsangebot  Verbraucher profitieren!
Regulierungsbehörden und das EU-Kartellrecht achten darauf, dass Firmen die Märkte
nicht untereinander aufteilen und keine Preisabsprachen treffen.
Handlungsbedarf: Vereinheitlichung von Normen und Standards, z.B. Steuersysteme.
8
Die Einführung des Euro






Auf dem Europäischen Gipfel 1969 (Den Haag) wurde eine gemeinsame Währung als
offizielles Ziel erklärt.
Erster Schritt: Einrichtung der Europäischen Zentralbank (EZB) in Frankfurt, welche folgende Aufgaben hat:
o Verwaltung der 27 nationalen Zentralbanken der einzelnen Mitgliedsstaaten
o Währungsreserven verwalten
o Devisengeschäfte tätigen
o Finanzpolitik für die Eurozone festlegen
1. Januar 2002: Übergang zum Euro  alte Landeswährungen verloren ihre Gültigkeit.
Nicht alle Mitgliedsländer der EU wechselten in den Euro (z.B. England, Schweden, usw)
Der Geldtransfer wurde nun einfacher.
In diesem riesigen Währungsraum war es wichtig, dass die teilnehmende Länder stets für
einen ausgeglichenen Haushalt zu sorgen haben  Stabilität! Jedes Land wird durch
den Stabilitäts- und Wachstumspakt überwacht.
Schengen-Abkommen
Für die Abschaffung der Grenzkontrollen sind folgende Voraussetzungen notwendig:
 Vorschriften für Einreise und kurzfrist. Aufenthalt von Ausländern im „Schengen-Raum“
 Massnahmen gegen grenzüberschreitenden Drogenhandel
 Polizeiliche Zusammenarbeit
 Zusammenarbeit der Schengenstaaten im Justizwesen
 Auch die Schweiz ist ein Schengenmitglied, jedoch kein EU-Mitglied!
Dublin-Abkommen

Europaweit abgestimmtes Vorgehen bei der Behandlung von Asylgesuchen
 Sekundäre Migrationsbewegungen sollen so unterbunden werden!
9
Politik
Politisches System der Schweiz
Wahlrecht:
 Wahlberechtigt sind alle über 18-Jährige Schweizer/-innen
 Volk wählt alle 4 Jahre die 200 Mitglieder des Nationalrats
 Man darf wählen oder sich selbst zur Wahl stellen  aktives und passives Wahlrecht
 Der Wahlberechtigte hat viele Möglichkeiten:
o Leere Liste: Namen der bevorzugten Kandidaten eintragen
o Vorgedruckte Liste mit Kandidierenden :
 Die Liste unverändert lassen
 Die Liste verändern:
 Namen streichen
 Panaschieren (mischen  Namen von anderen Listen einsetzen)
 Kumulieren (Name zweimal auf der Liste aufführen)
Stimmrecht:
 Wahlberechtigt sind alle über 18-Jährige Schweizer/-innen
 Abgestimmt wird über Volksinitiativen und Referenden
 Für alle Änderungen der Verfassung sowie für den Beitritt einer internationalen Organisation gilt das obligatorische Referendum. Zur Annahme braucht es das doppelte Mehr:
o Volksmehr: Mehrheit der gültigen Stimmen im ganzen Land
o Ständemehr: Mehrheit von Kantonen, in denen die Stimmenden die Vorlage angenommen haben
 Für alle Änderungen von Gesetzen gilt das fakultative Referendum. Zur Annahme genügt
das Volksmehr.
Initiativrecht:
 Volksentscheid über eine von den Bürgern gewünschte Änderung oder Ergänzung der
Verfassung; gehen nicht vom Parlament aus, sondern von den Bürgerinnen und Bürgern.
 Volksinitiative kommt zustande, wenn folgendes erfüllt ist:
o Maximale Sammelfrist: 18 Monate
o Notwendige Unterschriften: 100’000
 Die Behörden reagieren oft mit einem direkten Gegenvorschlag, in der Hoffnung, dieser
werde von Volk und Ständen eher angenommen.
 Doppeltes Ja: Man kann Initiative und Gegenvorschlag gutheissen.
 Sie gelten als Antriebselement der direkten Demokratie.
Referendumrecht:
 Bundesgesetze, Bundesbeschlüsse und Staatsverträge können mit dem fakultativen
Referendum angefochten werden.
 Voraussetzungen:
o Maximale Sammelfrist: 100 Tage
o Notwendige Unterschriften: 50‘000
 Das vetoähnliche Referendumrecht bezeichnet man als Bremse in der Hand des Volkes.
10
Wählerstärkste Parteien:
1. SVP (Schweizerische Volkspartei), Parteipräsident Toni Brunner
2. SP (Sozialdemokratische Partei), Parteipräsident Christian Levrat
3. FDP (Freisinnig-Demokratische Partei), Parteipräsident Fulvio Pelli
4. CVP (Christlichdemokratische Volkspartei), Parteipräsident Christophe Darbellay
5. Die Grünen, Parteipräsident Ueli Leuenberger
Zwei-Kammer-Parlament
 Der Nationalrat repräsentiert die Gesamtbevölkerung, der Ständerat die Gliedstaaten
des Bundes, die Kantone. Beide Räte wählt das Volk direkt: den Nationalrat nach gemeinsamen eidgenössischen Regeln, den Ständerat gemäss kantonal unterschiedlichen
Regeln.
o Nationalrat (Grosse Kammer): 200 Sitze  Zahl der Nationalräte eines Kantons
richtet sich nach der Bevölkerungsgrösse des Kantons (deshalb haben Zürich und
Bern die meisten Nationalräte).
o Ständerat (Kleine Kammer): 45 Sitze  jeder Kanton 2 Vertreter, jeder Halbkanton 1 Vertreter.
Gewaltenteilung Schweiz
 Legislative: Parlament  Bundesversammlung
 Exekutive: Bundesrat
o Johann Schneider-Amann
o Didier Burkhalter
o Doris Leuthard
o Micheline Calmy-Rey
o Eveline Widmer-Schlumpf
o Ueli Maurer
o Simonetta Sommaruga
 Judikative: Bundesgericht
Minarettinitiative


Die Schweizer Volksinitiative „Gegen den Bau von Minaretten“ wurde 2009 in einer
Volksabstimmung angenommen.
Die Baugesuche für Minarette in Wangen b. Olten, Langethal und Will lösten in Teilen
der Bevölkerung Protest und politische Debatten aus.
Menschenrechte

Menschenrechte werden heute gewöhnlich als Abwehrrechte des Bürgers gegen den
Staat zum Schutz seiner Freiheitssphäre verstanden. Die wichtigsten sind:
o Persönlichkeitsrechte:
 Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit (z.B. Schutz vor Folter)
o Freiheitsrechte:
 Rede- und Meinungsfreiheit
 Religionsfreiheit
 Handlungsfreiheit (durch Gesetz beschränkt)
 Informationsfreit
 Berufsfreiheit
o Soziale Menschenrechte:
 Recht auf Selbstbestimmung
 Gleichberechtigung von Mann und Frau
 Recht auf Arbeit und angemessenen Lohn
 Recht auf Bildung
 Recht auf angemessenen Lebensstandard (inkl. angemessene Nahrung)
11
Der Imperialismus
Britischer Imperialismus
 Briten machten erste Besiedlungen in Übersee im 16. Jh. in Nordamerika: Die 13 Neuenglandkolonien machten sich unabhängig und bildeten die „Vereinigten Staaten von
Amerika. Andere wichtige brit. Besitzungen waren Kanada, Australien, eine Kapkolonie in
Südafrika und Indien (wertvollster Besitz).
 Der Premierminister Disraeli machte England zum britischen Empire (Weltreich).
 Indien: Englische Industriewaren überschwemmten den indischen Markt  einheimisches Gewerbe ging zugrunde, viele gerieten in Schulden. Dafür bauten Engländer
Strassen, Eisenbahnen, Häfen, Schulen, etc. Engländer gewannen die Sympathie der indischen Fürsten  Ausübung einer indirekten Herrschaft (Ausweisungen aus England!).
Die Unabhängigkeit des Landes wurde erst 1947 erreicht.
 Vor dem 1. WK zählte über ein Viertel der Menschheit zu englischen Empire!
Aufteilung Afrikas
 Gegen Ende des 19. Jh. begannen die Europäer mit der Aufteilung des ganzen afrikanischen Kontinentes. Grösste Gebiete sicherten sich England (z.B. Südafrika, Ägypten),
Frankreich (z.B. Algerien, Senegal, Tunesien) und Deutschland (z.B. Kamerun, Namibia).
 Behandlung der Afrikaner: Zwangsarbeit, Unterdrückung, Rassenschranke zwischen
Weissen und Schwarzen, Widerstände militärisch niedergeschlagen. Engländer errichteten sogar gegen die aufständischen Buren in Südafrika erstmals Konzentrationslager.
 Reformen: Es entstanden dafür Schulen, Hospitäler, Strassen und Eisenbahnen.
Bilanz und Sinn des Imperialismus
 Neue Rohstoffquellen und neue Absatzmärkte für die eigene Industrie
 Sicherung von Machtgebieten und Einflusszonen
 Imperialismus ist ein Grund zur Entstehung des 1. Weltkrieges!
USA im Imperialismus
 Die USA betrieb auch Kolonialeroberung, jedoch nur für wirtschaftliche Zwecke (neue
Rohstoffquellen und neue Absatzmärkte).
 Sie interessierte sich für die Meerenge von Panama, man wollte einen Kanal bauen, um
den Seeweg von New York nach San Francisco zu verkürzen. Doch Kolumbien (besetzte
damals Panama) liess dies nicht zu. So provozierte die USA in Panama eine Revolution,
sodass Panama unabhängig wird. Dies gelang  Vertrag zwischen USA und Panama
zum Bau des Kanals.
 Die so mächtig gewordene USA erklärte sich als Schutzmacht von Mittelamerikastaaten.
Diese waren gegenüber Europa hoch verschuldet. Die USA übernahm diese und zugleich auch die Kontrolle (unbestrittene Führung in Mittelamerika bis zum 2. Weltkrieg).
China im Imperialismus
 England führte mit bestechlichen chinesischen Beamten den Opiumhandel. Der Staat
konnte nichts dagegen unternehmen, bis ein Kommissar 20‘000 Kisten Opium beschlagnahmte und verbrannte  England erklärte China den (Opium-)Krieg, in dem England
militärisch überlegen war. China musste seine Niederlage teuer bezahlen, darauf kam es
zu „Ungleiche Verträge“ mit anderen europäischen Staaten (sie fesselten die chinesische
Wirtschaft an die europäische).
 China wurde von den Europäern wirtschaftlich ausgebeutet und politisch gedemütigt
(Verletzung des Nationalstolzes). Boxer ermordeten darauf einen deutschen Gesandten,
die Boxeraufstände wurden aber rasch niedergeschlagen.
12
Japan im Imperialismus
 Nachdem amerikanische Schiffe Japan zum Handel gezwungen hatten, suchte Japan
den Anschluss an die moderne industrielle Entwicklung. Viele Freiheiten wurden eingeführt. Man übernahm aus Europa das Rechtswesen und die Diplomatie.
 Nach dem Sieg eines Interessenkonflikts-Krieges gegen Russland, besetzte man Korea.
Das Osmanische Reich
 Das Osmanische Reich hatte für Europa eine wichtige geographische Lage, es lag am
Bosporus (Meerenge zw. Mittelmeer und Schwarzes Meer).
 Gesellschafts- und Wirtschaftsformen waren veraltet  Staatsbankrott in 1875. Zudem
verlor es in Kriegen (Krimkrieg, Orientkrise) gegen Ende 19. Jh. grosse Gebiete. Es
konnte sich nicht mehr aus eigener Kraft modernisieren  Europäische Staaten halfen
und schlossen deshalb Wirtschaftsverträge mit dem Osmanischen Reich ab (Hoffnung
auf grossen Markt für ihre Industriewaren).
13
Erster Weltkrieg
Ursachen





Deutsche Flottenpolitik: Der neue deutsche Kaiser Wilhelm II. war nicht auf Ausgleich
der Interessen mit anderen Staaten, er wollte die eigene Macht in der Welt erweitern
(seine Wirtschaftspolitik war dagegen ein voller Erfolg). Er baute den Ausbau der Flotten
massiv aus. Durch die Flottenpolitik verlor er das Vertrauen Englands. Deutschland gab
Bündnisse mit Russland und England auf  Deutsche Isolation!
Bündnissysteme: In Europa standen sich zwei ungleiche Blöcke gegenüber:
o Entente (Enland-Frankreich-Russland)
o Dreibund (Deutschland-Österreich-Italien)
Imperialismus: Wettlauf um den Erwerb von Kolonien  Interessenskonflikte!
Aufrüstung
Militarismus: Kriegsverherrlichung
Anlass
1914 wurde in Sarajewo der österreichische Thronfolger Franz Ferdinand auf offener Strasse
erschossen von serbischen Untergrundbewegungen. Österreich wollte mit Serbien abrechnen. Serbien war jedoch mit Russland befreundet. Einen Angriff war nur mit deutscher Rückendeckung möglich. Man bekam eine unbedingte Bündnistreue von Deutschland.
Österreich stellte ein Ultimatum mit Gewaltandrohung an Serbien. Als Serbien nur ausweichend antwortete, erklärte Österreich den Serben den Krieg  Generalmobilmachung in
Russland  Bedrohung Deutschlands und Österreichs!
Verlauf










Deutschland wollte mit dem Schlieffenplan einen schnellen Sieg im Westen erzielen.
Man drang über Belgien nach Nordfrankreich ein und dann in den Süden in Richtung Paris. Man erreichte Marne (Marneschlacht, in Reichweite der dt. Geschütze)  Frankreich
mobilisierte den Widerstand der ganzen Nation. Man hatte den Gegner unterschätzt. Es
fehlten Munition, Verpflegung, es gab viele Verluste  Rückzug!
Im Osten konnte man die Russen in der Schlacht bei Tannenberg schlagen und Ostpreussen befreien.
In Frankreich gerieten deutsche Truppen in Flandern in einen Stellungskrieg  Überlegenheit des Materials soll Ausschlag geben.
1915 trat Italien auf Seite der Alliierten ein.
England verhängte eine vollständige Blockade über die deutschen Küsten  eingeschränkte Versorgung der deutschen Bevölkerung  Lebensmittelkarten
Auf Begeisterungstaumel zu Kriegsbeginn folgte Ernüchterung und Kriegsmüdigkeit.
1916 Friedensangebot der Mittelmächte: Wurde von Alliierten zurückgewiesen. Sie forderten die Abtretung von Elsass-Lothringen, die Auflösung der Donaumonarchie und des
Osmanischen Reiches.
Wende des Krieges: Im Sommer 1918 standen 600‘000 US-Soldaten auf französischem
Boden. Die USA trat in den Krieg, weil sie die Gefahr aus Deutschland aufhalten wollten,
indem sie viele Soldaten, gewaltige Materiallieferungen und ihre Wunderwaffen („Tanks“Panzer) nach Europa schickten  Zusammenbruch der deutschen Front im Westen. Die
Stimmung war immer mehr verzweifelt. Ende 1918 kapitulierte Deutschland ( Waffenstillstand).
Deutschland hatte mehr als 160 Mrd. Mark Schulden. Es kam zur Geldentwertung. Die
spätere Inflation und Wirtschaftskrise war dadurch verursacht.
Erster Weltkrieg: 20 Mio. Tote
14
Russische und Deutsche Revolution
Friedensverträge und Völkerbund
Russische Revolution




„Bolschewiki“ (Mehrheitler): Anhänger Lenins  er wollte eine disziplinierte Kampfpartei,
deren Mitglieder sich der Führung bedingungslos unterwerfen sollten  Revolution!
„Menschewiki“ (Minderheitler): Gegner der Bolschewiki  waren für eine Massenpartei
mit innerparteilichen Demokratie  Reformen!
Februarrevolution 1917: Niederlagen an der Front und schlechte Versorgung der Bevölkerung führten zu Demonstrationen und Streiks, Soldaten schlossen sich an. In Moskau
besetzten Revolutionäre den Kreml. Sie zwangen den Zaren zur Abdankung, er wurde
gefangengesetzt und Russland zur Republik erklärt  neue „Provisorische Regierung“
setzte Krieg fort und gewährte alle bürgerlichen Freiheiten.
Oktoberrevolution 1917: Provisorische Regierung schickte Soldaten in letze Offensive,
sie scheiterte  neue Meutereien und Unruhen. Lenin kam aus seinem finnischen Versteck, um den Aufstand zu leiten mit Hilfe von Trotzki und Stalin: Sturm auf den Winterpalast in Petrograd  Sturz der provisorischen Regierung.
1. Massnahmen unter Lenin: Bildung des Rates der Volkskommisare, Verstaatlichung
von Betrieben und Dekret über den Boden und Frieden.
Deutsche Revolution


In Deutschland ersehnte man das Kriegsende schon lange. Kurz vor dem Waffenstillstand erhielt die deutsche Hochseeflotte den Befehl, einen sinnlosen Angriff gegen die
Engländer zu machen. Die Matrosen weigerten sich.
Der anschliessende Kieler Matrosen- und Arbeiteraufstand entwickelte sich innerhalb
wenigen Tagen zu einer Revolution, die das ganze Reich umfasste. Am 9. November
1918 führte sie zur Ausrufung der Republik und zur Abdankung von Kaiser Wilhelm II und
aller anderen Bundesfürsten. Das Reichskanzleramt wurde dem Sozialdemokraten Friedrich Ebert übertragen.
Friedensverträge


Friedensvertrag von Versailles 1919: Das Reich verlor alle Kolonien, Elsass-Lothringen
musste an Frankreich abgetreten werden, Gesamtverlust Deutschlands beträgt 70‘000
km2 und 6.5 Mio. Einwohnern (an Belgien, Dänemark, Tschechoslowakei und Polen),
deutsche Entwaffnung und Abrüstung. Besondere Schwierigkeiten bereiteten die Reparationszahlungen (Kriegsentschädigung) von 15 – 25 Billionen Dollar. Man gab Deutschland die alleinige Schuld am Krieg.
Friedensverträge mit Verbündeten Deutschlands:
o Donaumonarchie und Osmanische Reich wurden aufgelöst.
o Österreich wurde auf einen wirtschaftlich kaum lebensfähigen Staat von 6.5 Mio.
Einwohner reduziert: Südtirol an Italien und Gebiete an Tschechoslowakei.
o Ungarn und Bulgarien mussten Gebiete vor allem an neu entstandenes Jugoslawien abtreten.
o Nahe Osten kam unter britische und französische Mandatsherrschaft.
15
Der Völkerbund




Wilson (US-Präsident) bemühte sich auf der Friedenskonferenz der Siegermächte um
die Schaffung eines Völkerbundes, der alle zukünftige Streitfragen lösen sollte. Deutsche
Kolonien sowie Teile des Osmanischen Reiches übernahm der Völkerbund als Mandatsgebiete.
Beschlüsse sollten einstimmig zustande kommen. Ständige Rat: USA, GB, F, I und J.
Russland wurde nicht eingeladen, Deutschland und seine Verbündeten bald.
1920 nahm der Völkerbund seine Tätigkeit auf. In den Augen der Russen war er eine
„Vereinigung der kapitalistischen Staaten“ gegen den Kommunismus.
In den USA lehnte der Senat den Völkerbund ab, d.h. USA wurde kein Mitglied des von
ihrem Präsidenten geschaffenen Bundes.
16
Weimarer Republik: Entstehung und Entwicklung bis 1923
Entstehung





Ebert bildete eine Regierung und nannte sie „Rat der Volksbeauftragten“, der von den
Arbeiter- und Soldatenräte anerkannt wurde.
Inzwischen hat Deutschland im November 1918 den Waffenstillstand unterzeichnet
 Rückzug der Armee in die Heimat.
Die Unzufriedenheit mit dem „Rat der Volksbeauftragten“ wuchs, der nichts gegen die
notleidende Bevölkerung unternahm. Im Januar 1919 erhoben sich Berliner Arbeiter, kurzerhand war die ganze Stadt in der Hand der Aufständischen, geführt von Kommunisten
und USPD-Leuten. Die Reichsregierung befahl den Einsatz von Truppen und Freikorps,
welche den Januaraufstand nach blutigen Kämpfen niederschlug. Karl Liebknecht (Führer des Spartakusbundes  später KPD) wurde getötet.
Die Weimarer Nationalversammlung: Eine Woche nach dem Januaraufstand fanden die
Wahlen zur Nationalversammlung in Weimar statt. Die Versammlung wählte Ebert zum
Reichspräsidenten. Stärkste Parteien waren SPD, DDP und Zentrum („Weimarer Koalition“)
Die Weimarer Reichsverfassung (Demokratie): Im August 1919 trat die neue Reichsverfassung in Kraft. Schwergewicht der Gesetzgebung lag beim Reichstag, das Volk wählte
den Reichspräsidenten in direkter Wahl. Die neue Verfassung enthielt alle demokratischen Grundrechte und Grundpflichten: Gleichberechtigung Frau, Arbeitslosenhilfe, Regelung der Lohn- und Arbeitsbedingungen, Reformierung des Schulwesens.
Entwicklung / Krisenjahre der jungen Republik




1920 fanden Neuwahlen zum Reichstag statt: Links- und Rechtsparteien erhielten viele
Stimme. Die Weimarer Koalition verlor die Mehrheit. Die KPD – unter Einfluss Moskaus –
wurde immer mehr zu einer Massenpartei (grosser Teil der USPD ging zur KPD).
Der Staat hatte sich wegen der Kriegskosten bei der Bevölkerung ungeheuer verschuldet. Nach dem Krieg kamen noch Reparationszahlungen. Reichsbank erhöhte laufend
die Menge des umlaufenden Geldes  Inflation! Frankreich glaubte, dass Deutschland
nicht mehr zahlen kann und besetzte deshalb 1923 das Ruhrgebiet. Die Reichsregierung
verkündete den „passiven Widerstand“, der aber zu teuer war und aufgegeben wurde.
Die Inflation galoppierte noch schneller  Regierung trat zurück. Neue Regierung bestand aus SPD, Zentrum und DVP (Grosse Koalition) mit Stresemann (DVP) als Reichskanzler. Er beendete den Ruhrkampf. 1923 erhielt Deutschland eine neue Währung:
Rentenmark.
Hitlerputsch: Aus Protest gegen die Beendigung des Ruhrkampfes wollte sich Bayern
aus dem Reich lösen. Generalstaatskommissar von Kahr übernahm die gesamte Regierungsgewalt, unter denen sich auch die SA (Sturmabteilungen  Kampftruppe der
NSDAP mit Hitler als Führer). Hitler wollte die Macht an sich reissen und die Berliner
Reichsregierung stürzen. Im November 1923 versuchte er in München den Putsch. General Ludendorff hatte er für den Plan gewonnen. Mit Hilfe der Reichswehr sollte von
Bayern aus „der Marsch auf Berlin“ folgen, doch die Reichswehr machte nicht mit, der
Putsch misslang. Hitler kam wegen Hochverrat in Haft, in der er „Mein Kampf“ ( „Bibel“
der Nazis) schrieb.
Rechtsparteien warfen dem Reichskanzler Stresemann „Erfüllungspolitik“ vor, weil er die
Auflagen des Friedensvertrages erfüllte. Die Linksparteien behaupteten, dass die Regierung nur gegen linke Aufstände vorgehen würde. Stresemann stellte die Vertrauensfrage
und trat nach keiner Mehrheit zurück.
17
Weimarer Republik: Entwicklung und Niedergang
bis zur Machtergreifung Hitlers (1924 – 1933)
Entwicklung / Fortschritte in der Aussenpolitik




Vertrag von Rapallo 1922: Vertrag zwischen Deutschland und Russland  Mit diesem
durchbrach Russland die Isolierung und Deutschland lockerte die Fesseln des VV.
Vertrag von Locarno 1925: Frankreich war überzeugt, dass Deutschland die Reparationszahlungen auf Dauer nicht tragen könnte. Beide Länder wollten den deutschfranzösischen Gegensatz abbauen. Der deutsche Aussenminister Stresemann sah nur
so eine Erleichterung für Deutschland zu erreichen  Mit dem Vertrag von Locarno bestätigten sich Deutschland, Frankreich und Belgien die Unverletzlichkeit der Grenzen
(wie durch VV festgesetzt).
Deutsch-sowjetischer Vertrag von Berlin 1926: Freundschafts- und Neutralitätsvertrag
zwischen Deutschland und Sowjetunion. Beide verpflichteten sich, neutral zu bleiben,
falls einer von ihnen angegriffen würde. Deutschland soll zudem keiner Koalition angehören, die einen wirtschaftlichen Boykott der Sowjetunion anstrebte. Stresemann war es gelungen, eine Aussöhnung mit den Westmächten sowie freundschaftliche Beziehungen
zur Sowjetunion zu führen.
Deutschland im Völkerbund 1926: Man sprach von der Einigung Europas und der
deutsch-französischen Versöhnung.
Entwicklung / „Goldene“ Zwanziger Jahre?




Wirtschaftliche Entwicklung: Die erfolgreiche Aussenpolitik Stresemanns trug Früchte.
Deutschland galt international als vertrauenswürdig. Auslandkapital strömte herein aufgrund den hohen Zinsen. Die Industrie nutzte die Kredite zur Rationalisierung  neue
Maschinen  Anschluss an die Weltkonjunktur.
o Löhne stiegen nach 1924 über ein Drittel
o 1927: Gesetz zur Arbeitslosenversicherung  sozialer Fortschritt!
o Weltweite Agrarkrise erfasste auch die deutsche Landwirtschaft
Sozialer Wandel: Land- und Forstwirtschaft beschäftigten immer weniger Menschen
Zunahme in Industrie und Handwerk. Die Zahl der erwerbstätigen Frauen nahm sprunghaft zu. Adligen hatten nach der Revolution von 1918 ihre Privilegien verloren. Aus Angst
vor der Deklassierung schlossen sich die Mittelständler den Rechtsparteien an.
Reichspräsident Friedrich Ebert starb 1925, Hindenburg wurde neu gewählt. Er setzte
sich für die Zusammenarbeit aller Volksschichten beim friedlichen Wiederaufbau
Deutschlands ein. Durch ihn hatte das Militär noch grösseren Einfluss auf die Politik.
1929 trat in Paris eine neue Konferenz über Reparationen zusammen. Bis 1988 sollte
die Schuld erloschen sein. Als Gegenleistung musste Frankreich die Besetzung des
Rheinlandes beenden. Die Rechtsparteien bekämpften den Aussenminister schärfer als
zuvor. Die ständigen Auseinandersetzungen und Widerstände ruinierten Stresemanns
Gesundheit  er starb Ende 1929.
Krise und Zusammenbruch der Republik


Als Brüning (Zentrum) 1930 zum Reichskanzler ernannt wurde bedeutete dies das Ende
des parlamentarischen Systems, er liess den Reichstag auflösen. Unterdessen gewann
die NSDAP wie auch die KPD immer mehr Stimmen.
Weltwirtschaftskrise: 1928 stiegen die Arbeitslosenzahlen und die Absatzschwierigkeiten
nahmen zu. Als im Oktober 1929 die New Yorker Börsen zusammenbrachen, versetzte
dies die deutsche Wirtschaft in Panik. Unternehmer entliessen massenhafte Angestellte.
Die amerikanischen Banken forderten ihre Kredite an deutsche Bank und Unternehmen
zurück. Europäische Grossbanken brachen ebenfalls zusammen. Wie auch in England
18





und Frankreich bekamen die Banken kein Geld mehr (kein Vertrauen mehr) und konnten
somit der Wirtschaft keine Kredite geben  weitere Produktionseinschränkungen und
grössere Arbeitslosigkeit  Teufelskreis!
Brüning verordnete die eiserne Sparsamkeit. 1931 erklärte er, dass Deutschland die
Reparationszahlungen nicht zahlen könne  Folge: England und Frankreich konnten
somit ihre Kriegsschulden bei den USA nicht mehr abbezahlen.
Reparationskonferenz in Lausanne 1932: Reparationsschuld wurde bis auf 3 Mrd. erlassen, die aber nie bezahlt wurden.
NSDAP wurde immer stärker. Brüning liess SA und SS verbieten. 1932 wurde Brüning
entlassen, von Papen wurde neuer Kanzler und hob das SS- und SA-Verbot auf.
Josef Goebbels startete einen unglaublichen Wahlkampf, er benutzte moderne Medien
(Radio, Film, etc.) für seine Wahlpropaganda. 1932 war die NSDAP die stärkste Partei
und stellten nun den Reichspräsidenten Hermann Göring.
Die Wahlkämpfe des Jahres 1932 waren vom Terror zwischen Links und Rechts gekennzeichnet  Strassenschlachten zwischen Nationalsozialisten und Kommunisten
Ähnelte einem Bürgerkrieg! Nachdem der Reichskanzler Schleicher zurückgetreten ist,
wurde Hitler von Hindenburg zum Reichskanzler ernannt.
19
Herrschaft der Nationalsozialisten und der 2. Weltkrieg (auch CH)
Herrschaft der Nationalsozialisten bis 1939






1933: Hitler wird Reichskanzler, Hitler bekommt volle Macht vom Parlament (Ermächtigungsgesetze), Boykott jüdischer Geschäfte, Hitler verbietet alle anderen Parteien
1934: Reichspräsident Hindenburg stirbt und Hitler übernimmt (Führer und Reichspräs.)
1935: Nürnberger Gesetze (Juden wurden vollkommen rechtlos  kein Stimmrecht,
keine Ehen zw. Deutschen und Juden, kein Schutz des Eigentums, etc.  „bürgerlichen
Tod“ der Juden)
1937: Juden werden keinen Auslandpass mehr erstellt: Verlassen des Reichs unmöglich
1938: Hitler zieht in Österreich ein, wo er jubelnd empfangen wurde (auch dort erlangen
antijüdische Gesetze Geltung). Kristallnacht: Die Ermordung eines deutschen Diplomaten
durch einen Juden, löste 1938 ein Massaker durch die SA und SS an die Juden aus (Synagogen, jüd. Geschäfte und Wohnungen wurden in Brand gesteckt und geplündert, Juden wurden gefoltert, getötet und ins KZ eingewiesen).
1939: Hitler verkündet, im Falle eines Krieges die Juden auszurotten.
Der 2. Weltkrieg







1939: Am 1. November überfällt Deutschland nach Nichtangriffs-Pakt mit Russland Polen. Daraufhin erklärten England und Frankreich Deutschland den Krieg.
1940: Deutschland besetzt Dänemark, Norwegen, Holland, Belgien und Luxemburg und
überrannte Nordfrankreich (geteiltes Frankreich). Die Luftschlacht über England (Unternehmen Seelöwe) ging für Deutschland verloren  englisches RADAR-System war besser als neue deutsche V1 und V2 Raketen (erster Wendepunkt). Beginn des Feldzugs in
Afrika (Afrika-Korps unter Rommel).
1941: Balkan-Feldzug von Hitler (Besetzung Jugoslawiens und Griechenlands). Aufgrund des jugoslawischen Partisanenkriegs unter Tito verzögerte sich der Russlandfeldzug. Dieser kam kurz vor Moskau zum Stehen  Zweiter Wendepunkt und Ende der
Osteroberungen. Auch in Russland kam es zum Völkermord durch SS und SA 
Zwangsarbeit. Juden wurden in Europa systematisch getötet und in KZ (z.B. Auschwitz)
eingewiesen  im 2. WK ca. 6 Mio. ermordete Juden! Ende 1941 überfiel Japan den
wichtigsten US-Flottenstützpunkt auf Hawaii, Pearl Harbour  Krieg zw. Japan und USA.
Auch Deutschland und Italien erklärten den USA den Krieg  Ausweitung z. Weltkrieg!
1942: Beginn der russischen Gegenoffensive an allen Fronten und unaufhaltsamer
Marsch Richtung Westen („totaler Krieg“).
1943: Die endgültige Kriegswende war die Schlacht um Stalingrad (Niederlage Deutschlands). Das Afrika-Korps kapitulierte 1943 ebenfalls. Die Alliierten landeten auf Sizilien,
Mussolini floh, Italien trat aus dem Krieg. Die Wehrmacht konnte den alliierten Vormarsch
in Italien nicht aufhalten.
1944: Invasion der Alliierten in der Normandie und Befreiung von Paris.
1945: USA, GB und Russland marschierten in Deutschland ein, die Russen eroberten
Berlin, Hitler beging Selbstmord. Deutschland kapitulierte bedingungslos. Japan musste
ebenfalls kapitulieren nach dem Abwurf von US-Atombomben auf Hiroshima und Nagasaki. Mussolini wurde in Norditalien von Partisanen erschossen. Die grossen Sieger
des 2. WK waren Sowjetunion unter Stalin (trotz grossen Menschenverluste und Gebietszerstörungen) und USA unter Roosevelt (Supermacht!). England unter Churchill war
ebenfalls Sieger, musste aber sein Empire auflösen und in den Commonwealth umwandeln. Frankreich verlor auch seine Kolonien.
 Fazit: 55 Mio. Tote im 2. WK, Europa völlig zerstört und am Boden, Millionen von
Menschen wurden vertrieben oder deportiert (Flüchtlingswelle).
20
CH im 2. Weltkrieg






Da man von Hitler die Zusicherung hatte, dass er die Schweizer Neutralität anerkenne,
durfte man sich sicher fühlen. Der vom Bundesrat gewählte General Guisan war misstrauisch. Er verfasste einen geheimen Verteidigungsplan (= Réduit-Plan  Flucht in Alpen, Sicherung der Grenzen durch Soldaten), den er nur in kleinen Regionalzeitungen
veröffentlichen liess, damit Hitler nichts darüber erfuhr.
Gegenblockade-Abkommen mit Deutschland in 1940: Das ermöglichte Deutschland,
Waren durch die Schweiz zu führen.
1943: Wirtschaftsabkommen mit den Alliierten
Die Schweiz hatte Schwierigkeiten, ihre Bevölkerung zu ernähren. Die zunehmende
Flüchtlingswelle nahm den Platz für Ackerbau weg. Schweizer befürchteten den Verlust
ihrer Kultur und die Gefahr stieg, dass Deutschland merken sollte, wie viele Juden in die
Schweiz flüchteten, was einen sofortigen Angriff ausgelöst hätte.
Flüchtlingspolitik: CH war sehr grosszügig, Flüchtlinge wurden in Flüchtlingslager transportiert  Die Flut nahm immer mehr zu!
1944: Irrtümliche Bombardierung Schaffhausens durch amerikanische Flugzeuge.
21
Der Kalte Krieg (von Kubakrise bis Ende der Sowjetunion)
Aufrüstungen und Entspannungen





1968: Atomwaffensperrvertrag
Bereitschaft zu Verhandlungen stieg: Strategische Rüstungsgrenze (SALT-Abkommen)
Vietnam-Krieg (1964-1975): USA unterstütze Südvietnam, SU und China unterstützte
den Norden; USA verliess 1973 das Land und Nordvietnam besieg den Süden bis 1975.
Afghanistan-Krieg (1979-1989): SU unterstütze die kommunistische Regierung, USA die
Rebellen  USA erhöhte die Militärausgaben verhängte ein Weizenembargo gegen SU.
Gorbatschow (seit 1985) leitete deine neue Phase der Entspannungspolitik ein.
Stalinismus



Stalin war von 1929 bis 1953 Alleinherrscher mit Gewalt und Terror.
Gulag: Straflager, wo Millionen von Menschen nach dem 2. WK eingewiesen wurden
 Zwangsarbeit und Tötungen.
Die Rote Armee brachte osteuropäische Länder unter sowjetische Herrschaft durch
Wahlmanipulationen sowie Ermordungen von politischen Gegnern  Ostblockbildung!
Chruschtschow




Nach dem Tod Stalins in 1953 kam Chrutschtschow. Er wollte die Schandflecken der
Verbrechen Stalin reinwaschen  zahlreiche Reformen wie Dezentralisierung der Wirtschaftsverwaltung  Destalinisierung!
Erster Erdsatelliten „Sputnik“ versetzte die Welt in Aufregung
Unionsrepubliken erhielten mehr Rechte.
Alle diese Massnahmen verunsicherten die alten Funktionäre, welche um ihre Machtstellung fürchteten  Chruschtschow wurde 1964 gestürzt!
Breschnew




Nach Chruschtschow kam Breschnew, der die alte Parteihierarchie wieder herstellte. Es
kam zur Rücknahme der politischen Reformen der Ära Chruschtschow. Korruption gehörten zum Alltag  Restalinisierung!
Dissidenten (für Demokratie) wurden wieder verfolgt.
Um den Westen zu überholen, gab man Unsummen an Geld, Ressourcen und Arbeitskraft aus für die militärische Hochaufrüstung  Folge: Unterversorgung der Bevölkerung,
wirtschaftlichen Niedergang und Senkung der Arbeitsmoral!
Breschnew starb 1982.
Gorbatschow


1985 kam Gorbatschow, der ein völliges Erneuerungsprogramm in Angriff nahm:
o Glasnost: Offenheit, Öffentlichkeit, Transparenz  Staatliche Entscheidungen unter Beteiligung der Massenmedien
o Perestroika: Demokratische Modernisierung von Gesellschaft, Politik und Wirtschaft  Aufnahme marktwirtschaftlicher Elemente.
Nach Anfangsbegeisterung folgte Enttäuschung, weil sich die Lebensverhältnisse verschlechterten (Inflation und Arbeitslosigkeit stieg, Versorgungsengpässe), Gründe:
o Mangelnde Konsequenz Gorbatschows seiner Reformen
o Leidende Wirtschaft seit den letzten Jahren Breschnews
o Geringe Initiative der Bevölkerung, da man sich nie an etwas anders als absolute
Herrschaft der Zaren und Diktatoren gewohnt war.
22
Ende der Sowjetunion



1991 spitzte sich die Krise in SU zu: Schlechte Versorgung der Bevölkerung, wirtschaftlicher Zerfall, politische Instabilität.
Ein Putsch (unter Führung von Vizepräsident Janajew) scheiterte am Widerstand der
Moskauer Bevölkerung unter Führung von Jelzin.
Ende 1991 trat Gorbatschow zurück, die Sowjetunion wurde über Silvester zu Russland.
 Ende der Sowjetunion!
Zerfall des Ostblocks

Die Öffnung der ungarisch-österreichischen Grenze durch Ungarn leitet den Zerfall des
Ostblocks ein. In Polen, Tschechoslowakei, Bulgarien, Rumänien und Ungarn begann
1990 der Übergang vom Sozialismus zur Demokratie nach westlichem Muster.
Wiedervereinigung Deutschlands


Die Revolution begann mit den Kommunalwahlen 1989, als Oppositionelle in der DDR
gegen das gefälschte Wahlergebnis protestierten. Der Durchbruch schaffte die „Leipziger
Montagsrevolution“. Eine halbe Million forderte eine grundlegende Umgestaltung von
Staat und Gesellschaft.
Im November 1989 fiel die Berliner Mauer  Einführung von D-Mark war ein wichtiger
Schritt zur Wiedervereinigung  Siegermächte gaben ihre Zustimmung und die DDR und
BRD unterzeichneten 1990 den Einigungsvertrag Wiedervereinigung Deutschlands!
Herunterladen