Johann Wolfgang Goethe - Universität Frankfurt am Main Fachbereich Wirtschaftswissenschaften Institut für Statistik und Mathematik Prof. Dr. H. Rommelfanger MATHEMATIK I FÜR WIRTSCHAFTSWISSENSCHAFTLER 3. Übungsblatt SS 2002 A. Übungsaufgaben, die nach privater Vorbereitung in den Tutorien besprochen werden. 1. Ein Fabrikant könnte einen 5-Jahres-Vertrag abschließen, der ihm jährlich 25.000 DM Gewinn einbringt. Um diesen Vertrag erfüllen zu können, müßte er eine zusätzliche Maschine für 120.000 DM installieren lassen, deren Nutzungsdauer 10 Jahre beträgt. Bei der dann fälligen Demontage entstehen Kosten in Höhe von 20.000 DM. Der Fabrikant hat die Chance, den Vertrag zu verlängern. Da er aber sehr pessimistisch eingestellt ist, möchte er sich nicht darauf verlassen und rechnet für diese restliche Nutzungsdauer nur mit einem Mindestgewinn von 15.000 DM jährlich. Soll er die Maschine kaufen und den Auftrag annehmen, wenn er den Kaufpreis stattdessen mit 10% Verzinsung anderweitig anlegen könnte? Lösungshinweis: Der Fabrikant soll die Maschine kaufen. 2. Da Herr Claus Lever arbeitslos wird, möchte er zum 1.1.97 die Auszahlung der ihm zustehenden Leibrente abändern. Nach den bisherigen Konditionen wird er ab 1.1.2003 zwölf Jahre lang eine jährliche, vorschüssige Rente in Höhe von 3.000 DM erhalten. Er möchte nun ab 1997 eine jährliche, nachschüssige Rente in Höhe von 2.000 DM erhalten. a. Wie lang kann die neue Rente in voller Höhe gezahlt werden, wenn eine Zinsrate von 10% p.a. zugrunde gelegt wird. b. Wie hoch ist die letzte verminderte Rate und an welchem Termin wird sie gezahlt? Lösungshinweise: a. 10 Jahre lang 3. b. 1.150,28 am 31.12.2007 Herr E. Infältig möchte sich am 1.1.1984 ein Auto kaufen. Da ihm für den gewünschten Wagentyp noch 10.000 DM fehlen, sucht er den Geldverleiher W. Ucher auf, der ihm die folgenden drei Rückzahlungskonditionen zur Auswahl anbietet. i. Herr E. Infältig zahlt den Kredit in zwei Raten in Höhe von jeweils 8.000 DM zurück, die am 31.12.85 und am 31.12.87 fällig sind. ii. Herr E. Infältig tilgt den Kredit durch jährliche Raten in Höhe von 2.000 DM, beginnend am 31.12.1984 und endend am 31.12.91. iii. Herr E. Infältig zahlt ab 31.1.1984 eine monatliche Rate in Höhe von 200 DM, wobei die letzte Monatsrate am 31.12.1988 fällig wird. Für welche Alternative soll sich Herr E. Infältig entscheiden? Lösungshinweis: Herr E. Infältig soll sich für die Alternative iii. entscheiden. 2 4. 5. Der im Herbst 1997 examinierte Diplom Kaufmann Michael Yuppie, der mit Beginn des Jahres 1998 bei der Unternehmensberatung McKennenwihr arbeitet, sucht ein passendes Auto. Bei der Firma Glanz & Schrott findet er einen gebrauchten BMW-Roadster Z3 für 35.000 DM, der ihm geeignet erscheint. Da er nur über 5.000 DM in bar verfügt, will er die Rechnung, die am 1.1.1998 zu zahlen ist, über einen Kredit finanzieren. i. Seine Hausbank, die Deutsche PINATZ, bietet ihm einen Kredit mit 100%iger Auszahlung und 12% effektiver Jahresverzinsung bei einer Laufzeit von 4 Jahren an. ii. Der Autohändler macht ihm das Angebot, den Restbetrag durch 45 nachschüssige Monatsraten über 800 DM zurückzuzahlen. iii. Sein Studienkollege N. Reich empfiehlt ihm, von diesem Kreditangeboten Abstand zu nehmen, da diese überteuert seien. Er bietet ihm an, den Geldbetrag bei ihm zu leihen und ab 1.1.1999 durch 4 vorschüssige Jahresraten zu je 9.100 DM zurückzuzahlen. Welches Angebot soll M. Yuppie annehmen, wenn seine Entscheidung sich nur nach der geringsten effektiven Jahresverzinsung richtet? i 0,07 0,08 0,09 0,10 0,11 0,12 (1 i) 4 1 i(1 i)4 3,3872 3,3121 3,2397 3,1619 3,1024 3,0373 i 0,005 0,006 0,007 0,008 0,009 0,010 (1 i ) 45 1 i(1 i ) 45 40,2072 39,3341 38,4871 37,6655 36,8682 36,0945 Herr A. Uto kauft am 1.1.1982 einen gebrauchten Personenkraftwagen. Da Herr Uto nur über 5.000 DM in bar verfügt, der Wagen aber teurer ist, bietet ihm der Autohändler die folgenden drei Zahlungsmöglichkeiten an: i. Herr Uto zahlt 5.000 DM sofort und jeweils 2.000 DM am Ende dieses und der nächsten beiden Jahre. ii. Herr Uto zahlt sofort 2.000 DM und am Anfang der Jahre 1983 bis 1989 jeweils 1.500 DM. iii. Herr Uto zahlt in den Jahren 1982 bis 1988 jeweils am 30. Juni 1.000 DM und am 31. Dezember 1.050 DM. Für welche Zahlungsmodalität soll sich Herr Uto entscheiden, wenn mit einer Verzinsung von 10% p.a. gerechnet werden muß? Lösungshinweis: Herr A. Uto soll sich für Zahlungsmodalität ii. entscheiden. 6. Welche der nachfolgenden Pfeildiagramme stellen eine Abbildung fi von Ai in Bi bzw. gj von Cj in Dj dar und welche nicht? Sind die einzelnen Abbildungen injektiv bzw. surjektiv? Liegt keine Abbildung vor bzw. weist eine Abbildung eine der vorstehenden Eigenschaften nicht auf, so begründen Sie dies. Für welche dieser Abbildungen ist eine Verkettung gj fi möglich? Geben Sie die entsprechenden Einzelzuordnungen gj fi: Ai Dj an. Welche Eigenschaften haben die zusammengesetzten Funktionen gj fi ? 3 A1 f1 a B1 A2 1 a 2 3 b A3 a f3 b c d A5 f5 a c A4 1 2 5 3 4 a C2 1 6 2 4 5 g2 f4 B4 1 2 b c e B5 1 3 d C1 g1 1 2 5 3 d 1 2 4 6 d B3 b c e B2 b 4 c f2 2 4 4 3 D2 C3 11 1 12 13 14 5 g3 2 3 4 5 D1 11 12 13 14 D3 11 12 13 15 14 7. Bilden Sie durch Aufzählung aller Elemente die Produktmengen a. A1 = {(x, y) {2, 4, 6} {1, 2, 3, 4, 5, 6} | x < y} b. A2 = {(x, y) {-1, 2, 3} R | 2x = y} c. A3 = {(x, y) {2, 3} [1, 10] | x ist Teiler von y } und veranschaulichen Sie jeweils diese Beziehungen zwischen den Komponenten der geordneten Paare durch ein Pfeildiagramm. 8. a. Ist die Funktion f: A = [1, 5] B = ]0, 6] x y = f(x) = 5 x injektiv bzw. surjektiv? (Begründung!) b. Geben Sie eine bijektive Funktion g: C = [1, 6] D = [-2, 3] y z = g(y) = by + c an. (Begründen Sie Ihre Wahl!) c. Ist die Verkettung g f: A D möglich? (Begründung!) Wenn ja, geben Sie die Funktionsgleichung z = h(x) = g f(x) an. Lösungshinweise: a. injektiv, nicht surjektiv; b. z = y - 3 bzw. z = -y + 4; 5 5 c. z = h(x) = - 3 bzw. z = h(x) = + 4. x x B. Weitere Aufgaben für die Tutoren- oder Plenumsübungen und zur privaten Bearbeitung 9. Eine mit 5% zu verzinsende Schuld von DM 100.000,-- soll vom Ende des ersten Jahres an durch jährliche Zahlungen in Höhe von DM 6.000,-- getilgt werden. a. Nach wieviel Jahren wird die Schuld getilgt sein? 4 b. Wie hoch ist die Restschuld nach 15 Jahren und auf welchen Betrag ist die Annuität dann festzusetzen, um die Restlaufzeit um 5 Jahre zu verringern? Lösungshinweise: 10. b. K15 = 78.421, r = 6.955. Herr Sparstrumpf eröffnet am 1.1.1970 ein Konto bei der Frankfurter Sparkasse. Er zahlt sofort DM 10.000,-- ein und verpflichtet sich, am Ende dieses und der nächsten 11 Jahre jeweils weitere DM 2.000,-- auf das Konto einzuzahlen. Die Sparkasse verzinst die auf dem Konto stehenden Beträge mit 10%. a. Wie hoch ist der Kontostand am 31.12.1986? b. Wieviel DM mehr hätte Herr Sparstrumpf am 1.1.1970 einzahlen müssen, um ohne die weiteren jährlichen Zahlungen denselben Kontostand am 31.12.1986 zu erreichen? c. Ab dem 1.1.1987 möchte Herr Sparstrumpf 12 Jahre lang eine gleichbleibende vorschüssige Rente beziehen. Wie hoch muß diese Rente sein, wenn das Konto nach der letzten Rentenzahlung leer ist? (Die Sparkasse verzinst die auf dem Konto stehenden Beträge weiter mit einem Zinsfuß von 10%). Lösungshinweise: 11. a. n* = 37; a. S31.12.86 = 119.424; b. K* = 13.627; c. r = 15.934. Aus gegebenem Anlaß verspricht Dipl.-Kfm. R. Iver, seiner Ehefrau einen Brillantring zu schenken. Zu diesem Zweck zahlt er ab dem 31.12.87 jährlich 5.000 DM auf ein Sparkonto ein (jeweils am 31.12.). Der versprochene Ring (1 Karat, River, vvsi) kostet 50.000 DM am 1.1.1987 und steigt jährlich (jeweils am 1.1.) um 2% im Preis. Das Geld auf dem Sparkonto verzinst sich mit 2% jährlich. a. Nach wieviel Jahren kann Iver sein Versprechen einlösen (d.h. den Ring kaufen)? b. Wieviel DM hat Iver noch auf dem Sparkonto, wenn er am 31.12. des unter a. errechneten Jahres das letzte Mal 5.000 DM einzahlt, und dann die gesamte Kaufsumme abhebt? c. Nach wieviel Jahren kann Iver sein Versprechen einlösen, wenn sich der Preis des Ringes nicht erhöht? Lösungshinweise: a. 12 Jahre; 12. b. 3.648 DM; c. nach 10 Jahren Nominalwert einer Anleihe Kn Nominalzinsfuß p = 7 [%] Tatsächlicher (effektiver) Zinsfuß pr = 9 [%] 0 = 25.000 DM Gegeben: Die Tilgung erfolgt durch Rückzahlung des Nominalwertes nach 15 Jahren. Gesucht: Ausgabekurs Lösungshinweis: Der Ausgabekurs beträgt 83,9%. 13. Zeichnen Sie jeweils in eine cartesische Koordinatenebene die Produktmenge a. M1 = {2, 3, 5, 6, 7} {-1, 2, 3} b. M2 = [-1, 4] [-1, 2] c. M3 = [1, 3] R d. M4 = R {1, 3}