M ATHEMATIK I - W INTERSEMESTER 2016/2017 L ÖSUNGEN ZUM 1. Ü BUNGSBLATT LINEARE ALGEBRA Aufgabe 1 a) Die Negation der Aussage Die Sonne scheint an allen Tagen lautet Es gibt einen Tag, an dem die Sonne nicht scheint. b) Die Aussage lautet symbolisch: ^ _ : q=y y ∈N q ∈Q Um diese Aussage zu negieren, drehen wir die Quantoren um und negieren die Aussage: _ ^ : q 6= y y ∈N q ∈Q man liest dies als: Es gibt ein y ∈ N, so dass für alle q ∈ Q gilt q 6= y, was eine falsche Aussage darstellt. c) Die Aussage lautet symbolisch: _ : D 6⊂ Q D ⊂R Um diese Aussage zu negieren, drehen wir den Quantor um und negieren die Aussage: ^ : D⊂Q D ⊂R man liest dies als: Für alle Teilmengen D ⊂ R der reellen Zahlen gilt, dass sie auch Teilmengen der rationalen Zahlen sind D ⊂ Q, was ebenfalls eine falsche Aussage darstellt. Aufgabe 2 a) ( A ∪ B) ∩ D = {2, 4, 6} (beachten Sie, dass sich bei Veränderung der Klammersetzung ein anderes Ergebnis ergibt: A ∪ ( B ∩ D ) = {1, 2, 3, 4, 6}, die Klammersetzung ist also entscheidend!) b) C ∪ { 21 x : x ∈ C } = {50, 100, 150, 200, 300, 400} c) ( A ∩ B) ∪ ( A ∩ C ) = {3, 4} (dagegen gilt A ∩ ( B ∪ A) ∩ C = {}) Distrib. d) A ∩ ( B ∪ C ) = ( A ∩ B) ∪ ( A ∩ C ) = {3, 4} e) ( A ∩ B) ∪ C = {3, 4, 100, 200, 300, 400} f) A ∪ ( B ∩ D ) = {1, 2, 3, 4, 6} Distrib. g) ( A ∪ B) ∩ ( A ∪ D ) = A ∪ ( B ∩ D ) = {1, 2, 3, 4, 6} h) A × C = {( a, c) : a ∈ A ∧ c ∈ C } = {(1, 100), (1, 200), . . . , (4, 300), (4, 400)}; Bem.: | A × C | = 4 · 4 = 16 1 Aufgabe 3 Voraussetzung: A ⊂ B ⊂ C ⊂ R sowie a ∈ A, b ∈ B. a) a ∈ C: Aussage ist wahr – klar, da a ∈ A ⊂ C. b) b ∈ A: Aussage ist im Allgemeinen falsch. Gegenbeispiel A = [0, 1], B = R, b = 2. Es gilt A ⊂ B 3 b aber b 6∈ A. Dass die o. g. Aussage falsch ist bedeutet nicht, dass es kein b ∈ B gibt, mit b ∈ A, dies hängt entscheidend von der Wahl von b ab. c) Ā ⊃ B̄: Aussage ist wahr: zu zeigen ist b ∈ B̄ ⇒ b ∈ Ā. Sei also b ∈ B̄ also b 6∈ B. wegen B ⊃ A folgt b 6∈ A, anders ausgedrückt b ∈ Ā. d) (C ∩ A) ∪ ( B ∩ A) ⊃ C: Aussage ist i. a. nicht wahr: Es gilt C ∩ A = A, da C ⊃ A sowie B ∩ A = A, da B ⊃ A. Hieraus folgt (C ∩ A) ∪ ( B ∩ A) = A ∪ A = A. Hieraus ergibt sich unmittelbar (C ∩ A) ∪ ( B ∩ A) = Ā, aber es ist Ā 6⊃ C, denn für a ∈ A gilt a ∈ C, da A ⊂ C. Gälte nun Ā ⊃ C, so wäre a ∈ Ā, da a ∈ C. Es kann aber wegen a ∈ A nicht a ∈ Ā sein, Widerspruch! Es gibt aber durchaus ein a ∈ C mit a ∈ Ā: Wählt man a ∈ C \ A, so gilt einerseits a ∈ C und andererseits a 6∈ A, also a ∈ Ā Aufgabe 4 a) f : N → N, n 7→ n + n: Es gilt f (n) = n + n = 2n, dieser Wert ist stets gerade. Die ungeraden Zahlen werden somit durch die Abbildung f nicht wertemäßig getroffen und liegen daher nicht in W f . Die Abbildung ist also nicht surjektiv. Die Abbildung ist jedoch injektiv, da für ein m ∈ W f genau ein n ∈ N existiert mit m = 2n, nämlich n = m2 . Da sie nicht surjektiv ist, ist sie auch nicht bijektiv. b) Die Abbildung f : R \ {0} → R, x 7→ 1x ist nicht surjektiv, da für 0 ∈ R kein x ∈ R \ {0} existiert mit 0 = f ( x ). Die Wertemenge W f ist also kleiner als die rechtsstehenden Menge R. Die Abbildung ist aber injektiv, denn für ein bestimmtes y ∈ W f gibt es nur ein einziges x ∈ R \ {0} mit y = f ( x ). Formal kann die Injektivität auch anders gezeigt werden: Man setze zwei Werte aus W f gleich: y1 = y2 und zeige, dass zugehörige xWerte auch gleich sein müssen: 1 1 = f ( x1 ) = y1 = y2 = f ( x2 ) = . x1 x2 Daher folgt x1 = x2 . c) Die Abbildung f : R \ {0} → R \ {0}, x 7→ 1x ist dagegen surjektiv, da für ein belie1 biges y ∈ R \ {0} ein x = y1 ∈ R \ {0} existiert mit y = f ( x ) = f (y) = 1/y = y, also ist W f = R \ {0} und die Surjektivität damit formal gezeigt. Nach der Argumentation der vorhergehenden Aufgabe ist die Abbildung ist auch injektiv. Da beides (injektivität und Surjektivität) vorliegt, ist f bijektiv. d) Bei Division einer Zahl durch 6 können nur die ganzen Zahlen von 0 bis 5 als Rest auftreten. Diese Zahlen treten auch alle auf, d.h. man kann für jede der ganzen Zahlen von 0 bis 5 eine ganze Zahl finden, die bei Division durch 6 die jeweilige Zahl ergibt (beispielsweise leistet dies die jeweilige Zahl selber). 2 Da also jedes Element der rechts stehenden Menge durch die Abbildung f getroffen wird, also W f = {0, 1, 2, 3, 4, 5} gilt, ist f surjektiv. Die Abbildung f ist jedoch nicht injektiv. Beispielsweise gibt es für die Zahl 3 ∈ W f mehr als ein Element also mindestens zwei Elemente, z. B. 9, 15 ∈ N, der links stehenden Menge, mit der Eigenschaft f (9) = f (15), da beide Zahlen den selben Rest, nämlich 3, bei Division durch 6 ergeben. Wegen der fehlenden Injektivität ist f auch nicht bijektiv. Aufgabe 5 a) 10 ∑ k = 1 + 2 + 3 + 4 + 5 + 6 + 7 + 8 + 9 + 10 = k =1 10 · 11 = 55, 2 alternativ (mit dem Mittelwert der zehn Zahlen): 10 ∑ k = 1 + 2 + 3 + 4 + 5 + 6 + 7 + 8 + 9 + 10 = 5.5 · 10 = 55. k =1 b) 2 1 2 3 k 1 ∑ ( 2 + 3) = 2 ∑ k + ∑ 3 = 2 (−3 − 2 − 1 + 0 + 1 + 2) + 6 · 3 = − 2 + 18 = 16.5 k=−3 k=−3 k=−3 2 c) 6 1 1 1 1 1 1 49 9 1 = ∑ k + 1 ∑ k = 1 + 2 + 3 + 4 + 5 + 6 = 20 = 2 20 . k =1 k =0 5 d) 5 6 1 1 1 1 1 1 1 1 1 = ∏ k + 1 ∏ k = 1 · 2 · 3 · 4 · 5 · 6 = 6! = 720 . k =0 k =1 e) 3 k2 ∑ j2 = j,k=1 3 ∑ k2 k =1 ! 3 1 ∑ k2 k =1 ! = (1 + 4 + 9)(1 + 1/4 + 1/9) = 14 · 3 49 343 1 = = 19 . 36 18 18