ФЕДЕРАЛЬНОЕ ГОСУДАРСТВЕННОЕ БЮДЖЕТНОЕ ОБРАЗОВАТЕЛЬНОЕ УЧРЕЖДЕНИЕ ВЫСШЕГО ПРОФЕССИОНАЛЬНОГО ОБРАЗОВАНИЯ «РОССИЙСКАЯ АКАДЕМИЯ НАРОДНОГО ХОЗЯЙСТВА И ГОСУДАРСТВЕННОЙ СЛУЖБЫ при ПРЕЗИДЕНТЕ РОССИЙСКОЙ ФЕДЕРАЦИИ» ЮЖНО-РОССИЙСКИЙ ИНСТИТУТ – ФИЛИАЛ РАНХиГС Кафедра иностранных языков и речевых коммуникаций А.И. Кладько М.А. Юрченко МЕТОДИЧЕСКИЕ РЕКОМЕНДАЦИИ ПО НЕМЕЦКОМУ ЯЗЫКУ ДЛЯ ПОДГОТОВКИ К ВСТУПИТЕЛЬНОМУ ЭКЗАМЕНУ В АСПИРАНТУРУ Ростов-на-Дону 2013 ЮЖНО-РОССИЙСКИЙ ИНСТИТУТ – ФИЛИАЛ РАНХиГС Кафедра иностранных языков и речевых коммуникаций Кладько А. И., Юрченко М. А. Методические рекомендации по немецкому языку для подготовки к вступительному экзамену в аспирантуру: учебное пособие. Ростов н/Д: Изд-во: Южно-Российского института – филиала РАНХиГС, 2013. 70 с. Методическое пособие предназначено для выпускников вузов, поступающих в аспирантуру, сдающих вступительный экзамен по немецкому языку, и содержит методические рекомендации для подготовки к экзамену. Цель методических рекомендаций пособия – познакомить поступающих в аспирантуру со структурой вступительного экзамена и требованиями, предъявляемыми к уровню владения иностранным языком. В пособие включены аутентичные тексты по темам, выносимым на обсуждение. Пособие предназначено для самостоятельной работы с целью подготовки к сдаче вступительного экзамена по немецкому языку. 3 СОДЕРЖАНИЕ И СТРУКТУРА ВСТУПИТЕЛЬНОГО ЭКЗАМЕНА. На вступительном экзамене претенденты должны продемонстрировать приобретённые в высшем учебном заведении знания и умения в области перевода с иностранного языка на русский язык, монологической и диалогической речи, специальных знаний в области своей профессии. ТРЕБОВАНИЯ, ПРЕДЪЯВЛЯЕМЫЕ НА ВСТУПИТЕЛЬНОМ ЭКЗАМЕНЕ ПО ИНОСТРАННОМУ ЯЗЫКУ. 1. Перевести письменно (со словарём) оригинальный текст по специальности объёмом 2000-3000 печатных знаков на русский язык (60 минут). 2. Прочитать без словаря статью на общественно политическую тему объёмом 1000 – 1200 печатных знаков из иностранной газеты или журнала и передать извлечённую информацию на иностранном языке (2-3 минуты). 3. Уметь вести беседу по одной из предложенных тем на иностранном языке. СПИСОК ТЕМ ДЛЯ СОБЕСЕДОВАНИЯ. I. Научные интересы будущего аспиранта. Wissenschaftliche Interessen des zukünftigen Aspiranten. II. Государственное устройство страны изучаемого языка. Grundlagen der Staatsordnung der Bundesrepublik Deutschland. 4 III. Конституция страны изучаемого языка. Das Grundgesetz der BRD. IV. Судебная ветвь власти страны изучаемого языка. Judikative. V. Экономическое развитие страны изучаемого языка. Wirtschaftliche Entwicklung der BRD. VI. Высшее образование в стране изучаемого языка. Das Hochschulwesen in Deutschland. VII. Университеты стран изучаемого языка. Hochschulen und Universitäten der BRD. VIII. Менеджмент: определение и функции. Management: Begriff und Funktionen. IX. Маркетинг. Marketing. X. Научные конференции/симпозиумы. Konferenzen, Tagungen, Symposien. 5 Thema I. Wissenschaftliche Interessen des zukünftigen Aspiranten. Mein Name ist Iwan Petrow. Im vorigen Jahr habe ich die Nordkaukasische Akademie für den öffentlichen Dienst mit Auszeichnung absolviert, die Fachrichtung Ökonomie. Während des Studiums interessierte ich mich für die Fragen der Volkswirtschaft, nahm aktiv an den Seminaren teil, hielt Vorträge auf den wissenschaftlichen Studentenkonferenzen, schrieb die mit den Problemen der Entwicklung der Wirtschaft verbundenen Semesterarbeiten. Ich glaube, dass die Wissenschaft eine große Zukunft hat. Die heutige Entwicklung der Industrie und des Handels, die Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Kultur verlangen von den Menschen gute Kenntnisse. Um bedeutende Erfolge im Wirtschafts-, Wissenschafts- und Kulturbereich zu erzielen, muss man gute und gründliche Kenntnisse haben. Um allgemeine Anerkennung auf dem internationalen Niveau zu finden, muss jeder Mensch gut ausgebildet sein. Eine Bildung zu besitzen, ist nicht nur für jeden Mensch wichtig, sondern auch für das ganze Land. Dazu dienen unsere mittleren und höheren Lehranstalten. Heranbildung des akademischen Nachwuchses ist sehr wichtig für die Zukunft der Wissenschaft, des Staates, des Menschen selbst, für die Laufbahn. Sich mit der Wissenschaft zu beschäftigen, ist es immer sehr interessant, es ermöglicht, die beruflichen Fertigkeiten fortzubilden, erweitert den Gesichtskreis, fördert die Geistesbildung und das Denken. Ich besuche oft Bibliotheken und studiere wissenschaftliche Zeitschriften und Fachliteratur, sammle das Material. Zum Thema meiner wissenschaftlichen Arbeit habe ich schon einen Artikel geschrieben und veröffentlicht. Aufgabe. Erzählen Sie über Ihre wissenschaftlichen Interessen. Warum beschlossen Sie an der Aspirantur zu studieren? 6 Thema II. Grundlagen der Staatsordnung der Bundesrepublik Deutschland. Nach dem Artikel 20 des Grundgesetzes bestimmen 5 Prinzipien die Staatsordnung der BRD. Die Bundesrepublik Deutschland ist ein demokratischer, sozialer, parlamentarischer und föderativer Rechtsstaat. Die demokratische Grundlage der Staatsordnung bildet das Prinzip der Volkssouveränität. „Alle Staatsgewalt geht vom Volk aus“, heißt es im Artikel 20 des Grundgesetzes. Das deutsche Volk übt die Staatsgewalt unmittelbar in Wahlen und mittelbar durch besondere Staatsorgane, die nach dem Prinzip der Gewaltenteilung organisiert sind, aus. Formen unmittelbarer Demokratie wie Volksentscheid (Referendum) oder Volksbegehren sieht das Grundgesetz nur ausnahmsweise vor, nämlich nur für den Fall der Neugliederung des Bundesgebietes. Die republikanische Form des deutschen Staates findet ihren verfassungsmäßigen Ausdruck in der Bezeichnung „Bundesrepublik Deutschland“. Äußerlich tritt sie vor allem dadurch in Erscheinung, dass der durch Wahl berufene Bundespräsident das Staatsoberhaupt ist. Die rechtliche Ordnung der BRD manifestiert sich in ihrer Verfassung – dem Grundgesetz (GG) vom 23. Mai 1949. Die Artikel 1 bis 19 des GG enthalten den Grundrechtskatalog, der im wesentlichen die klassischen Menschen- und Bürgerrechte nennt. Kernstück des Rechtsstaatsprinzips ist die Gewaltenteilung. Die Funktionen der Staatsgewalt sind den voneinander unabhängigen Organen der Gesetzgebung (Legislative), der vollziehenden Gewalt (Exekutive) und der Rechtsprechung (Judikative) übertragen. Verfassungsorgane mit legislativen Aufgaben sind der Bundestag (Parlament) und der Bundesrat (Länderkammer). Die exekutiven Aufgaben nehmen vor allem die Bundesregierung (der Bundeskanzler und sein „Kabinett“) und der Bundespräsident wahr. Dem Bundesverfassungsgericht kommt auf Verfassungsebene die Funktion der Rechtsprechung zu. 7 Der föderative Aufbau Deutschlands bedeutet, dass nicht nur der Bund, sondern auch 16 einzelnen Bundesländer Staaten sind. Sie haben ihre eigene, aber auf gewisse Bereiche beschränkte Hoheitsgewalt, die durch eigene Gesetzgebung, Vollziehung und Rechtsprechung wahrgenommen wird. 16 Gliedstaaten der BRD sind die Länder: Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hessen, Mecklenburg-Vorpommern, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, RheinlandPfalz, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein, Thüringen, und drei Städte Bremen, Hamburg und Berlin. Das sozialistische Prinzip verpflichtet den Staat zum Schutz der sozial schwächeren und zum ständigen Bemühen um soziale Gerechtigkeit. Der Sozialstaat zeigt sich in der Sozialsicherung mit ihren Leistungen für Alter (Renten), Invalidität, Krankheit, Arbeitslosigkeit, auch in der Sozialhilfe für Bedürftige, in Wohnungsbehilfen, im Kindergeld u.v.a. Texterläuterungen: die Neugliederung des Bundesgebietes – изменение территориального деления ФРГ der Bedürftige (-en) – нуждающийся Aktiver Wortschatz: der Staat – государство der Rechtsstaat – правовое государство der Sozialstaat – социальное государство die Staatsordnung – государственное устройство, система, порядок die Staatsgewalt – государственная власть das Grundgesetz = die Verfassung – основной закон den Ausdruck finden – находить своё выражение 8 die Staatsgewalt ausüben – осуществлять государственную власть in Erscheinung treten – проявляться die Gewaltenteilung – разделение власти die Legislative – законодательная власть die Exekutive – исполнительная власть die Judikative – судебная власть Fragen zum Text: 1. Wie viele Prinzipien bestimmen die Staatsordnung der BRD und wie heißen sie? 2. Wer ist das Staatsoberhaupt der BRD? Von wem wird er gewählt? 3. Wer ist Chef der Regierung der BRD? 4. Worin findet ihren Ausdruck die republikanische Form in der BRD? 5. Worin manifestiert sich die rechtliche Ordnung der BRD und was ist ihr Kernstück? 6. Wozu verpflichtet das Sozialprinzip den Staat? 7. Welche Sozialleistungen in der BRD sind Ihnen bekannt? Thema III. Das Grundgesetz für die BRD. Das Grundgesetz. Das Grundgesetz bindet die Gesetzgebung an die verfassungsmäßige Ordnung und die Staatsverwaltung an Recht und Gesetz. Besondere Bedeutung besitzt der Artikel 1 des Grundgesetzes. Er postuliert als höchstes Gut der Verfassungsordnung die Respektierung der Menschenwürde: „Die Würde des Menschen ist unantastbar. Sie zu achten und zu schützen ist Verpflichtung aller staatlichen Gewalt“. Die weiteren Grundrechte garantieren unter anderem die 9 Freiheit des Handelns im Rahmen der Gesetze, die Gleichheit der Menschen vor dem Gesetz, die Presse- und Medienfreiheit, die Vereinigungsfreiheit sowie den Schutz der Familie. Mit der Feststellung, dass das Volk die Herrschaft durch besondere Organe ausübt, schreibt das Grundgesetz die Herrschaftsform der repräsentativen Demokratie fest. Darüber hinaus bestimmt es Deutschland als Rechtsstaat: Alles Handeln staatlicher Behörden unterliegt der richterlichen Kontrolle. Ein weiteres Verfassungsprinzip ist der Bundesstaat, das heißt die Aufteilung der Herrschaftsgewalt auf eine Reihe von Gliedstaaten und auf den Zentralstaat. Schließlich definiert das Grundgesetz Deutschland als einen Sozialstaat. Der Sozialstaat verlangt, dass die Politik Vorkehrungen trifft, um den Menschen auch bei Erwerbslosigkeit, Behinderung, Krankheit und im Alter ein menschenwürdiges materielles Auskommen zu gewährleisten. Eine Besonderheit des Grundgesetzes ist der so genannte „Ewigkeitscharakter“ dieser tragenden Verfassungsgrundsätze. Die Grundrechte, die demokratische Herrschaftsform, der Bundesstaat und der Sozialstaat dürfen auch durch spätere Änderungen des Grundgesetzes oder durch eine komplett neue Verfassung nicht angetastet werden. Das Grundgesetz von 1949 umfasst 146 Artikel. Sie lassen sich in vier Bereiche zusammenfassen. Der erste Bereich enthält die 19 unantastbaren Grundrechte. Im zweiten wird die föderalistische Staatsstruktur, also das Verhältnis von Bund und Ländern bestimmt. Der dritte Bereich beschreibt Funktion und Aufgaben der obersten Staatsorgane. Und im vierten werden die Staatsfunktionen wie die Ausführung von Bundesgesetzen etc. behandelt. Voran steht die Präambel, die den Willen, „in einem vereinten Europa dem Frieden der Welt zu dienen“, unterstreicht. 10 Das Grundgesetz kann nur mit der Zustimmung von zwei Dritteln der Mitglieder des Bundestages und zwei Dritteln der Stimmen des Bundesrates geändert werden. Einige Bestimmungen des Grundgesetzes dürfen nicht geändert werden. Zu diesen Verfassungsgrundsätzen gehören die bundesstaatliche Ordnung, die Gewaltenteilung, die Prinzipien der Demokratie, des Rechts- und Sozialstaates. Unantastbar sind auch das Bekenntnis zur Würde des Menschen sowie der Kern der grundrechtlichen Gleichheits- und Freiheitsrechte. Am 15. November 1994 traten Grundgesetzänderungen in Kraft, die zum einen Staatsziele zum Umweltschutz, zur tatsächlichen Durchsetzung der Gleichberechtigung von Frauen und Männern sowie zum Schutz der Behinderten enthalten. Zum anderen wurden Änderungen zur Verteilung der Gesetzgebungskompetenz zwischen Bund und Ländern eingefügt. Eine weitere Verfassungsänderung wurde durch den Maastricht-Vertrag erforderlich. Der neue Europaartikel 23 des GG stellt klar, dass die BRD ein vereintes Europa mit demokratischer, rechtsstaatlicher, sozialer und föderativer Struktur anstrebt. Der neue Artikel 23 regelt auch, welche Rolle der Bundestag und die Bundesländer bei der Fortentwicklung der europäischen Integration spielen werden. Weitere neuere Verfassungsänderungen ermöglichen die Privatisierung der Bundespost und der Bundesbahn. Texterläuterungen: der Maastricht-Vertrag – Маастрихтский договор Aktiver Wortschatz: das Grundgesetz – основной закон 11 binden (an D) – привязать к ч.-л. die Gesetzgebung – законодательство verfassungsmäßig – конституционный die Staatsverwaltung – государственное управление die Respektierung – уважение, соблюдение (напр. законов) die Menschenwürde – человеческое достоинство unantastbar – неприкосновенный die Feststellung – установление, констатация; определение festschreiben – зафиксировать письменно das Auskommen – доход, заработок tatsächlich – фактический, действительный Fragen zum Text: 1. Wann wurde das Grundgesetz für die BRD geschaffen? 2. Wann und warum wurde das GG in Deutschland geändert? 3. Welche Grundrechte dürfen in ihrem Wesensgehalt nicht angetastet werden? 4. Welche Bestimmungen des GG dürfen nicht geändert werden? 5. Wann und warum wurden neue Grundgesetzänderungen eingefügt? 6. Auf welche Weise kann das Grundgesetz in der BRD geändert werden? Thema IV. Judikative. Das Bundesverfassungsgericht (Es hat seinen Sitz in Karlsruhe und besteht aus zwei Senaten mit je acht Richtern, die je zur Hälfte vom Bundestag und vom Bundesrat gewählt werden. Die Amtszeit beträgt zwölf Jahre. Eine Wiederwahl ist nicht möglich.) ist eine charakteristische Institution der deutschen Nachkriegsdemokratie. Es wurde vom Grundgesetz mit dem Recht 12 ausgestattet, demokratisch korrekt zustande gekommene Gesetzesbeschlüsse außer Kraft zu setzen, wenn es zu der Feststellung gelangt, dass sie gegen das Grundgesetz verstoßen. Das Verfassungsgericht kann nur dann tätig werden, wenn es mit einer Klage befasst wird. Der Kreis der Klageberechtigten umfasst die Bundesorgane: Bundespräsident, Bundestag, Bundesrat, Bundesregierung oder deren Teile – Abgeordnete oder Fraktionen – sowie Landesregierungen. Das Verfassungsgericht wird im „Verfassungsstreit“ zum Schutz der im Grundgesetz garantierten Gewaltenteilung und des Bundesstaates aktiv. Um auch einer parlamentarischen Minderheit die Anrufung des Verfassungsgerichts zu ermöglichen, genügt ein Drittel der Mitglieder des Bundestages, um Klage gegen eine Rechtsnorm zu erheben („abstrakte Normenkontrollklage“). Das Grundgesetz legitimiert auch den einzelnen Bürger zur „Verfassungsbeschwerde“, wenn er sich durch das Handeln einer Behörde in seinen Grundrechten verletzt sieht. Schließlich ist jedes deutsche Gericht verpflichtet, mit einer „konkreten Normenkontrollklage“ an das Verfassungsgericht heranzutreten, wenn es ein Gesetz für verfassungswidrig hält. Das Bundesverfassungsgericht hat das Monopol auf die Verfassungsauslegung für die gesamte Gerichtsbarkeit. Deutschland teilt mit den meisten Mitgliedsstaaten der Europäischen Union (EU) grundlegende Eigenschaften des politischen Systems. Es besitzt das Regierungssystem der parlamentarischen Demokratie, das heißt, die Regierungspolitik wird vom Regierungschef und seinen Ministern, aber nicht vom Staatsoberhaupt bestimmt. Durch die hohen Standards des Grundgesetzes für Rechtsstaatlichkeit und Demokratie wird bisweilen auch das Bundesverfassungsgericht zu einem europapolitischen Akteur. Das Gericht hat mehrfach verdeutlicht, dass die europäische Rechtsordnung den Kriterien des Grundgesetzes genügen muss, bevor Deutschland politische Gestaltungsrechte an die EU abtritt. Die „Ewigkeitsgarantie“ der tragenden Grundgesetzprinzipien 13 gerät hier in ein gewisses Spannungsverhältnis zum Bekenntnis des Grundgesetzes zur europäischen Integration. Aktiver Wortschatz: das Bundesverfassungsgericht – федеральный конституционный суд die Streitigkeiten (pl) – спорный вопрос, спор, конфликт gefährden – подвергать к.-л. опасности; угрожать, причинять вред verfassungswidrig – противоречащий конституции, неконституционный die Verfassungsbeschwerde – жалоба, подаваемая в конституционный суд ~ einlegen – подавать ~ verletzen – нарушать das zuständige Gericht – компетентный суд Fragen zum Text: 1. Worüber wacht das Bundesverfassungsgericht? 2. Worin entscheidet es? 3. Wer kann eine Verfassungsbeschwerde einlegen? 4. Aus wie vielen Senaten besteht das Bundesverfassungsgericht? 5. Worüber entscheidet das Erste Senat? 6. Welche Fragen sind dem Zweiten Senat zuständig? Thema V. Wirtschaftliche Entwicklung der BRD Daimler, Siemens, Porsche, Lufthansa, SAP. Deutsche Unternehmen genießen international einen ausgezeichneten Ruf. Sie stehen für das weltweit als Qualitätssiegel geachtete „Made in Germany“. Sie stehen für Innovation, Qualität und technischen Vorsprung. Doch die drittgrößte Volkswirtschaft der 14 Erde, das sind nicht nur die „Global Player“, sondern auch zahlreiche Weltmarktführer aus dem Mittelstand, dem Herzstück der deutschen Wirtschaft. Sie alle bauen auf gute wirtschaftliche Rahmenbedingungen im „Land der Ideen“ und auf die ausgezeichnete Qualifikation der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer. Auch ausländische Investoren schätzen dies – als Standortvorteil in Zeiten der globalen Wirtschaft. Deutschland zählt zu den am höchsten entwickelten Industrienationen der Welt und ist nach den USA und Japan die drittgrößte Volkswirtschaft. Mit 82,3 Millionen Einwohnern ist Deutschland auch der größte und wichtigste Markt in der Europäischen Union (EU). Im Jahr 2007 wurde in Deutschland ein Bruttoinlandsprodukt (BIP) von 2423 Milliarden Euro erwirtschaftet, was einer Summe von 29455 Euro pro Kopf entspricht. Diese Leistung beruht vor allem auf dem Außenhandel. Mit einem Exportvolumen von 969 Milliarden Euro (2007), mehr als einem Drittel des Bruttonationaleinkommens, ist Deutschland weltweit der größte Exporteur von Gütern. 2007 wurde Deutschland zum fünften Mal in Folge „Exportweltmeister“. Dadurch ist Deutschland wie kaum ein anderes Land wirtschaftlich global ausgerichtet und stärker als viele andere Länder mit der Weltwirtschaft verflochten. Mehr als jeder vierte Euro wird im Export von Waren und Dienstleistungen verdient – mehr als jeder fünfte Arbeitsplatz hängt vom Außenhandel ab. Die wichtigsten Wirtschaftszentren in Deutschland sind das Ruhrgebiet (Industrieregion im Wandel zum Hightechund Dienstleistungszentrum), die Großräume München und Stuttgart (Hightech, Automobil), Rhein-Neckar (Chemie), Frankfurt am Main (Finanzen), Köln, Hamburg (Hafen, Airbus-Flugzeugbau, Medien), Berlin und Leipzig. In jüngster Zeit hat die deutsche Wirtschaft einen robusten konjunkturellen Aufschwung erlebt – im Jahr 2007 wuchs sie um 2,5 Prozent. Mit 8,4 Prozent fiel der Anstieg der Unternehmensinvestitionen zudem besonders deutlich aus. Mit dem Wirtschaftswachstum, das von Wachstumsimpulsen sowohl aus dem 15 Ausland als auch aus dem Inland profitiert, geht eine Verminderung der Zahl der arbeitslos gemeldeten Menschen einher. Im Dezember 2007 lag sie bei 3,4 Millionen – das war der niedrigste Dezemberstand seit 1992. Für diese positive wirtschaftliche und arbeitsmarktpolitische Entwicklung gibt es eine Reihe von Faktoren. Die Wirtschaftspolitik hat die so genannten Rahmenbedingungen verbessert und die Unternehmen haben ihre Wettbewerbsfähigkeit gesteigert. So wurden die Lohnzusatzkosten gesenkt, der Arbeitsmarkt flexibilisiert und Bürokratie abgebaut. Außerdem trat 2008 die Reform der Unternehmenssteuer in Kraft. Damit werden die Firmen weiter deutlich entlastet. Die Unternehmer haben gleichzeitig Einkaufs- und Kostenstrukturen optimiert, in innovative Produkte investiert und sich fit für den Wettbewerb gemacht. Aktiver Wortschatz: technischer Vorsprung – техническое превосходство die Volkswirtschaft – народное хозяйство Global Player – глобальный игрок (партнёр, участник) der Weltmarktführer – лидер мирового рынка das Bruttoinlandsprodukt – валовой внутренний продукт erwirtschaften – зарабатывать; получать средства за счёт собственной хозяйственной деятельности der Außenhandel – внешняя торговля das Exportvolumen – объём экспорта das Bruttonationaleinkommen – валовой национальный доход das Gut (-es, Güter) – товар der Aufschwung – подъём erleben – переживать die Rahmenbedingungen – общие условия, типовые условия flexibilisieren - устанавливать гибкую систему 16 abbauen – сокращать der Wettbewerb – конкуренция Fragen zum Text: 1. Welchen Platz nimmt die BRD im Welthandel ein? 2. Ist Deutschland wirtschaftlich global ausgerichtet? Beweisen Sie das. 3. Welche Industriezweige gehören zu den wichtigsten in der BRD. Nennen Sie wichtigsten Wirtschaftszentren. 4. Nennen Sie die international anerkannten deutschen Unternehmen. 5. Was bildet das Herzstück der deutschen Wirtschaft? 6. Welche Funktionen dienen der positiven und arbeitsmarktpolitischen Entwicklung in der BRD? Thema VI. Das Hochschulwesen in Deutschland. Bildung, Wissenschaft, Forschung Deutschland ist ein Land der Ideen. Bildung und Wissenschaft, Forschung und Entwicklung kommen zentrale Bedeutung zu. Das Hochschulwesen in Deutschland hat eine sehr alte Geschichte. Schon 1386 wurde auf dem deutschen Boden die erste Universität (in Heidelberg) gegründet. Alle Hochschulen der BRD sind – mit wenigen Ausnahmen – staatliche Einrichtungen der Länder. Der Staat beteiligt sich an der Finanzierung des Hochschulbaus und der Hochschulforschung. Die Hochschulen haben das Recht der Selbstverwaltung. Das Studium an einer wissenschaftlichen Hochschule wird mit der Diplom-, Magister- oder Staatsprüfung abgeschlossen. In den meisten Ländern der BRD 17 verwalten die Studenten selbst ihre Angelegenheiten. Dazu werden Studentenparlamente und Studentenausschüsse gewählt. Wer heute in Deutschland studieren möchte, hat die Wahl zwischen 383 Hochschulen, die über das gesamte Bundesgebiet verteilt sind. In fast jeder größeren deutschen Stadt gibt es eine Hochschule. Allein das Bundesland Nordrhein-Westfalen verfügt über 15 Universitäten und 27 Fach- sowie acht Kunsthochschulen. Viele von ihnen wurden in den sechziger und siebziger Jahren gegründet. Innerhalb von zwei Jahrzehnten verfünffachte sich damals die Zahl der Studierenden. Heute studieren in Deutschland rund zwei Millionen junge Menschen. Mehr als ein Drittel eines Altersjahrgangs nimmt ein Studium auf – mit steigender Tendenz. Ebenso im Gegensatz zu vielen anderen Nationen spielen private Universitäten nur eine vergleichsweise geringe Rolle: 96 Prozent der Studierenden besuchen öffentliche Einrichtungen. Es gibt verschiedene Hochschultypen in Deutschland. Fachhochschule, Technische Hochschule, Universität, Berufsakademie: Das deutsche Hochschulsystem hat viele Seiten, viele verschiedene Hochschultypen – das verwirrt vielleicht auf den ersten Blick, bedeutet aber auch: Die große Vielfalt bietet die bestmögliche Studienwahl. Wer sehr viel Wert auf Praxisnähe legt, ist an einer Fachhochschule gut aufgehoben, wen es in die eher theoriebezogene Forschung zieht, wählt eine Universität. Hochschultypen Fachhochschule, Technische Hochschule, Universität, Berufsakademie: Das deutsche Hochschulsystem hat viele Seiten, viele verschiedene Hochschultypen – das verwirrt vielleicht auf den ersten Blick, bedeutet aber auch: Die große Vielfalt bietet die bestmögliche Studienwahl. Wer sehr viel Wert auf Praxisnähe 18 legt, ist an einer Fachhochschule gut aufgehoben, wen es in die eher theoriebezogene Forschung zieht, wählt eine Universität. Universität Die Wissenschaftsschmieden: Universitäten sind die klassische Form der Hochschule. Die deutschen Unis verknüpfen Forschung und Lehre eng miteinander. Als Volluniversitäten bieten die meisten von ihnen das gesamte Fächerspektrum an. Besonders stark technisch orientierte Universitäten bezeichnen sich als Technische Universität (TU) oder Technische Hochschule (TH). Gegenüber den anwendungsorientierten Fachhochschulen legen sie größeren Wert auf Grundlagenforschung. Fachhochschule Ausbildung für Praktiker: Die deutschen Fachhochschulen (FH) verstehen sich als Hochschulen für angewandte Wissenschaften. Sie stehen für hohen Praxisbezug und eine starke Anbindung an die Arbeitswelt, die Schwerpunkte liegen auf Technik, Wirtschaft, Gestaltung und Sozialwesen. Ein Medizin- oder Jurastudium oder eine Promotion kann man an einer FH dagegen nicht absolvieren. Kunst-, Musik- und Filmhochschulen Für Kreative: An den staatlich anerkannten Kunst-, Musik- und Filmhochschulen entscheidet zumeist eine Eignungsprüfung darüber, wer hier studieren darf. Besonders begehrt bei ausländischen Studierenden sind die 23 deutschen Musikhochschulen: Der Anteil ausländischer Studierender hier liegt bei 35,7 Prozent. Die Einstiegshürden für die künstlerischen Hochschulen sind zwar hoch, dafür ist die Ausbildung – häufig in Einzelunterricht oder Kleingruppen – exzellent. 19 Berufsakademie Für Berufseinsteiger: Die deutschen Berufsakademien (BA) sind keine Hochschulen, aber ihre Abschlüsse werden teilweise denen der FHs gleichgestellt. BAs bieten ein Fachstudium in Wirtschaft, Technik oder Sozialwesen kombiniert mit einer Berufsausbildung an. An einer Berufsakademie kann aber nur studieren, wer einen Ausbildungsvertrag mit einem Unternehmen abgeschlossen hat. Absolventen haben gute Jobaussichten, vor allem bei Global Playern mit Standorten in aller Welt. Private Hochschule Für Selbstzahler: Studiengebühren zwischen 1800 und 4700 Euro pro Semester verlangen die privaten Hochschulen, dafür bieten sie kleine Studiengruppen, eine enge Anbindung an die Wirtschaft, hohen Praxisbezug und kurze Studienzeiten. Aber: Nicht alle Privaten erfüllen diese Erwartungen. Ganz wichtig ist zu prüfen, ob eine Privatuni staatlich anerkannt ist. Denn sonst gelten auch die Studienabschlüsse nicht als anerkannt, was zu großen Problemen bei der Jobsuche führen kann. Das deutsche Bildungs- und Hochschulsystem befindet sich in einem tief greifenden Erneuerungsprozess, der jetzt erste Erfolge zeigt: Deutschland ist eines der beliebtesten Studienländer, Ort internationaler Spitzenforschung und Patententwicklung. Texterläuterungen: die Einrichtung – учреждение das Recht auf Selbstverwaltung – право на самоуправление Angelegenheiten verwalten – управлять делами der Ausschuß – комитет 20 Fragen zum Text: 1. Kommt der Bildung und Wissenschaft, Forschung und Entwicklung eine besondere Bedeutung zu? Beweisen Sie das! 2. Seit wann besteht die erste Universität in Deutschland? 3. Welche Typen der Hochschulen gibt es heute in der BRD? 4. Womit wird das Studium an den Hochschulen abgeschlossen? 5. Wie viele junge Menschen studieren heute an den deutschen Hochschulen? Thema VII. Hochschulen und Universitäten der BRD. Die Hochschulen in Deutschland. Eine Hochschule ist im weiteren Sinne eine zusammenfassende Bezeichnung für eine Universität, eine Fachhochschule, eine pädagogische Hochschule, eine Gesamthochschule oder eine Kunsthochschule. Im engeren Sinne bezeichnet eine Hochschule eine Einrichtung, die Forschung betreibt, wissenschaftliche Lehre vermittelt und akademische Grade als Studienabschlüsse verleiht, die jedoch gegenüber einer Universität über ein eingeschränktes Studienangebot verfügt. Das Studium ist das wissenschaftliche Lernen und Forschen an Hochschulen. Es besteht aus dem Besuch von Vorlesungen, Seminaren, Laborpraktika, Tutorien und aus dem Selbststudium. Das erworbene Wissen wird entweder in semesterbegleitenden Teilprüfungen oder in Abschlussprüfungen durch Klausuren oder mündliche Prüfungen abgefragt. Die rechtliche Stellung der Hochschulen wird im Hochschulrecht geregelt. Die Rahmenkompetenz wird über das Hochschulrahmengesetz vom Bund ausgeübt. Im Rahmen ihres Selbstverwaltungsrechts bestimmen die Hochschulen in ihrer 21 Grundordnung die Rechte und Pflichten der Mitglieder und Angehörigen der Hochschulgremien sowie das Verfahren der Organe und Fachbereiche. Eine Hochschule besteht im wesentlichen aus Fakultäten (Abteilungen), der Hochschulleitung besteht aus Rektorat sowie Zentralen Service-Einrichtungen der Hochschule (z. B. Hochschulbibliothek, Rechenzentrum, Zentrale Studienberatung u. a.). Die an einer Hochschule eingeschriebenen Studenten bilden die Studierendenschaft. Um an einer deutschen Hochschule studieren zu können, ist im Allgemeinen die Hochschulreife erforderlich: für ein Studium an einer Universität die allgemeine Hochschulreife – das Abitur, für ein Studium an einer Fachhochschule – die Fachhochschulreife. Bei vielen Studienfächern bestehen Zulassungsbeschränkungen, z. B. Numerus Clausus. Bei Fächern, die bundesweit an vielen Hochschulen zulassungsbeschränkt sind, werden die Studienplätze über die ZVS in Dortmund vergeben. Es gibt eine Vielzahl unterschiedlicher Studiengänge. Überwiegend werden in einem Fach oder Fachbereich mehrere Studiengänge angeboten, die mit unterschiedlichen Abschlüssen (Diplom, Staatsexamen, Promotion) enden und damit teilweise auch für unterschiedliche berufliche Wege qualifizieren. Das Studium im Diplom-Studiengang gliedert sich zumeist in ein Grundstudium, das mit bestandener Diplomprüfung abgeschlossen wird, und ein Hauptstudium, an dessen Ende das mit bestandener Diplomprüfung verliehene Diplom steht. An Fachhochschulen wird ein Fachhochschul-Diplom erworben. In Deutschland gibt es (ausschließlich an Universitäten und für geistes- und sozialwissenschaftliche Fächer) auch noch den Magister-Studiengang. Er gliedert sich ebenfalls in ein Grundstudium, an dessen Ende eine Zwischenprüfung steht, und ein Hauptstudium. Das Studium besteht in der Regel aus einem Hauptfach und zwei Nebenfächern oder aus zwei 22 Hauptfächern. Mit der Ablieferung der Abschlussarbeit, der so genannten Magisterarbeit, erlangt man den akademischen Grad eines Magister Artium, abkürzt M. A. Seit 1998 werden in Deutschland unzählige Studiengänge mit den international gebräuchlicheren Bachelor- und Master-Abschlüssen angeboten. Der Wandel zu dem Bachelor- bzw. Mastersystem wird Bologna-Prozess genannt. Am Ende des Studiums in den Fächern Rechtswissenschaft, Medizin, Veterinärmedizin, Zahnmedizin, Pharmakologie, Lebensmittelchemie und in den Lehramtsstudiengängen stehen in der BRD staatliche Abschlussprüfungen. Man unterscheidet allgemein zwischen gradualen Studiengängen, die zu einem ersten Hochschulabschluss führen (Bachelor, Diplom, Magister, 1. Staatsexamen, Lizentiat, Baccalaureus), und postgradualen Studiengängen (sog. Aufbaustudium), zu denen insbesondere der sog. Master gehört. Auch ein Doktorstudium ist ein postgraduales Studium, das den Erwerb eines – in vielen Fächern qualifizierten – ersten Abschlusses voraussetzt und an dessen Ende die sog. Promotion steht. Texterläuterungen: akademische Grade verleihen – присваивать академическое звание/ учёную степень (кандидата наук) Numerus Clausus – количественное ограничение приёма на (какую-л.) специальность die ZVS, die Zentralstelle für Vergabe von Studienplätzen – центр по распределению мест в высших учебных заведениях den akademischen Grad eines Magister Artium (M. A.) erlangen – получить степень магистра (в гуманитарных науках) 23 graduale/postgraduale Studiengänge – обучение на получение академического звания первой степени/ второй степени (послевузовское образование) den Erwerb eines ersten Abschlusses voraussetzen – предполагать наличие академического звания первой степени (бакалавра, магистра, лицензиата). Aktiver Wortschatz: der Abschluss – окончание учебного заведения der Bachelor ['beʧ( ə)lər] – бакалавр der Baccalaureus – бакалавр die Diplomprüfung – экзамен на получение диплома der Diplom-Studiengang – учёба на получение диплома das Fachhochschuldiplom – диплом об окончании специального высшего учебного заведения das Doktorstudium – учёба на получение учёной степени доктора наук der Fachbereich – специальность das Hauptfach – главный учебный предмет; основная специальность das Nebenfach – второстепенный (не основной) учебный предмет; вторая специальность die Grundordnung – устав высшего учебного заведения das Hochschulgremium – учёный совет das Hochschulrahmengesetz – общий закон о высшем учебном заведении das Hochschulrecht – закон о высшей школе die Hochschulreife – образование, достаточное для поступления в высшее учебное заведение die Fachhochschulreife – образование, достаточное для поступления в специальное высшее учебное заведение 24 der Fachhochschulplan – расписание занятий в специальном высшем учебном заведении die Klausur – контрольная работа das Laborpraktikum – лабораторная работа der Magister-Studiengang – учёба на получение степени магистра der Master – мастер (академическое звание) die Prüfungsordnung – положение о проведении экзаменов die Teilprüfung – семестровый экзамен die Studierendenschaft – студенческое объединение die Studienberatung – студенческое производственное совещание der Studiengang – учебный курс die Studienordnung – учебный процесс der Studienplatz – место для учёбы das Grundstudium – первая учебная ступень das Hauptstudium – основная учёба das Selbststudium – самостоятельная учёба студента das Tutorium – практические занятия в студенческой группе, на которых выполняются тренировочные упражнения (часто под руководством студентов старших курсов) die Verwaltungsfachhochschule – специальное высшее учебное заведение по подготовке служащих административных учреждений das Selbstverwaltungsrecht – право на самоуправление die Zulassungsbeschränkung – ограничение приёма в учебное заведение abgekürzt – сокращённо, сокращённый bundesweit – на территории всей Федерации fachspezifisch – в соответствии со специальностью zulassungsbeschränkt – ограниченный в приёме (в вуз) 25 zumeist – чаще всего, преимущественно abfragen – опрашивать (кого-л.) einschreiben – зачислять (куда-л.) erlangen – достигать, получать qualifizieren für A – обучать квалификации studieren an D – учиться (в учебном заведении) verleihen – присваивать (кому-л., напр., учёное звание) voraussetzen - предполагать Die deutschen Universitäten. Die älteste deutsche Hochschule, die Universität Heidelberg, wurde 1386 gegründet. Mehrere andere Universitäten haben bereits ihre Fünfhundertjahrfeier hinter sich (отметили), darunter die traditionsreichen Universitäten von Leipzig (gegründet 1409) und Rostock (gegründet 1419). Daneben gibt es auch ganz junge Universitäten – mehr als 20 sind erst nach 1960 gegründet worden. Im 19. Jahrhundert und in der ersten Hälfte des 20. Jahrhunderts stellte die Uni Berlin ein Bildungsmuster dar (считался), sie war von W. Humboldt 1810 gegründet worden. Neben den alten Universitäten entstanden technische Hochschulen, pädagogische Hochschulen und – insbesondere in den 70er und 80er Jahren des 20. Jahrhunderts – Fachhochschulen. Die Hochschule wird von einem Rektor oder Präsidenten geleitet, der auf mehrere Jahre gewählt wird. Das Studium an diesen Hochschulen wird mit der Diplom-, Magister- oder Staatsprüfung abgeschlossen. Danach ist eine weitere Qualifizierung bis zur Doktorprüfung (Promotion) möglich. Deutschland verfügt über einen hohen Wissens- und Ausbildungsstandard. An den 343 Hochschulen (darunter Universitäten, Kunst- und Fachhochschulen) 26 studieren über 1,5 Millionen Männer und Frauen. Die Bundesregierung will vor allem die Kompetenz Deutschlands in Bio- und Informationstechnologie ausbauen. Die Ruprecht-Karls-Universität Heidelberg Die 1386 gegründete Ruperto Carola ist nicht nur in Deutschland älteste sondern in internationalen Rankings auch die erste Hochschule. Die Universität bietet Traditionen und Weltoffenheit zugleich. An der Ruprecht-Karls-Universität studierten oder waren viele berühmte Professoren tätig: Hegel, Max Weber, Dibelius, Jaspers, Alfred Weber, Helmholz. Unter den 30 000 Studierenden sind über 10 Prozent Ausländer. Hier gibt es viele Fakultäten: Theologische Fakultät, Juristische Fakultät, Medizinische Fakultät, Philosophische Fakultät (Altertumswissenschaft), Neuphilologische Fakultät, Fakultät für Mathematik und Informatik, für Chemie, Fakultät für Physik und Astronomie, Fakultät für Biowissenschaften. Mit ihrem Bekenntnis zur Volluniversität gelang der Ruperto Carola der Sprung in die Gruppe jener neun Universitäten, die im Zuge Exzellenzinitiative von Bund und Ländern in der dritten Förderlinie mit ihrem Zukunftskonzept überzeugen konnten. Damit erhält die Ruprecht-Karls-Universität für ihr zukunftsweisendes Konzept („Heidelberg: Zukunft einer Volluniversität“) bis zum Jahr 2012 zusätzliche finanzielle Mittel zur Förderung der Forschung und des wissenschaftlichen Nachwuchses und um ihren Weg von der klassischen „universitas“ zur Volluniversität der Zukunft entscheidend voranzubringen. Aufbauend auf disziplinären Stärken sieht das Zukunftskonzept vor, neue Formen interdisziplinärer Zusammenarbeit zu entwickeln und die Position Heidelbergs in nationalen und internationalen Netzwerken zu verbessern. 27 Als Exzellenzuniversität bietet sich ihr die einzigartige Möglichkeit Wissen zu entfalten, das auf die Beantwortung großer Fragen der Menschheit zielt; und Heidelberg zu einem international noch erfolgreicheren und attraktiveren Standort zu machen. Aufgabe. Welche deutschen Universitäten sind Ihnen bekannt. Erzählen Sie von einer Uni. Thema VIII. Management: Begriff und Funktionen. Management. Eine einheitliche Definition des Begriffes „Management“ existiert nicht. In einem Businesswörterbuch gibt es solche Definition dieses Wortes: „Management ist eine Gesamtheit von Prinzipien, Methoden, Mitteln und Formen der Betriebsleitung, die in den USA und in den anderen hochentwickelten Industrieländern mit dem Ziel ausgearbeitet und eingesetzt werden, die Produktionseffektivität und Profite zu steigen“. Management ist also eine Wissenschaft über die Betriebsleitung. Das Wort „Management“ stammt vom englischen Wort „manage“, das „leiten, organisieren“ bedeutet. Gegenüber den im deutschsprachigen Raum sehr häufig verwendeten Begriffe wie „Unternehmungsführung“ oder „Unternehmensleitung“ ist jedoch der aus dem anglo-amerikanischen Sprachgebrauch stammende Begriff „Management“ umfassender. Der Begriff „Management“, den man als die Leitung von Organisationen ansieht, wird aber in einem zweifachen Sinn verwendet: Management als Institution Management als Funktion. 28 Management als Institution ist der Personenkreis, der sich mit der Leitung einer Institution befasst, und zwar vom Generaldirektor bis zum Meister. Innerhalb dieser Personengruppe wird unterscheidet zwischen: Top-Management (obere Leitungsebene) Middle Management (mittlere Leitungsebene) Lower Management (untere Leitungsebene). Management als Funktion ist die Gesamtheit aller Aufgaben, die der Manager als Führungskraft bzw. als Vorgesetzter ausübt. Management ist damit wesentlich mehr als Verwaltung. Die Aufgaben des Managements werden dabei in zwei Schwerpunkten gesehen: Leitung, d. h. sach-rationale Aufgaben wie Setzen von Zielen, Planen, Kontrollieren; Führung, d. h. sozio-emotionale Aufgaben wie Delegieren, Motivieren u. a. Zur Gruppe des Managements gehören die Personen, die im Betrieb wichtige Führungspositionen innehaben; das sind der Generaldirektor, die Direktoren, Prokuristen, Geschäftsführer. Das Management ist die eigentliche Leistungsgruppe des Betriebes. Es bestimmt über Gesamtplanung, Ausführung und Kontrolle im Betrieb. Bei ihm laufen alle Fäden der Betriebsorganisation zusammen. Das Management agiert auf zwei Ebenen, d. h. es vertritt auch den Betrieb nach außen, z. B. gegenüber anderen Betrieben, der Gemeinde, den Verbänden, den Medien. Wissenschaft und Praxis haben unterschiedliche und bewährte ManagementTechniken entwickelt. Dazu zählen: - management by delegation - management by exception - management by objektives - management by participation. 29 Aber keine dieser Techniken für sich allein genommen kann den komplexen ständig wechselnden Erfordernissen des Führungsalltags gerecht werden. Es gilt vielmehr, diese Techniken auf ihre Vor- und Nachteile hin zu prüfen und gegebenfalls den jeweiligen Aufgaben entsprechend zu variieren oder zu kombinieren. Texterläuterungen: management by exception – управление по отклонениям (действия руководства, восстанавливающие нормальный ход производственного процесса при появлении отклонений) management by delegation – управление путём делегирования прав и ответственности сотрудникам management by objectives – управление по принципу согласования целей management by participation – управление по принципу участия работников в принятии основных целевых решений bewährt – испытанный, надёжный, благонадёжный sachlich-rationale Aufgaben – вещественно-рациональные задачи sozio-emotionale Aufgaben – социо-эмоциональные Fragen zum Text: 1. Was versteht man unter dem Begriff „Management“? 2. Warum werden Begriffe „Unternehmungsführung“ und „Unternehmungsleitung“ nicht verwendet? 3. Welchen Sinn hat das Wort „Management“? 4. Welche Leistungsebenen unterscheidet man in Management Institution? 5. Nennen Sie die Aufgaben des Managements als Funktion. als 30 6. Es gibt einige charakteristische Grundzüge, die den Inhalt und Bedeutung von Management beleuchten. Welche sind es? Thema IX. Marketing. Marketing. Marketing ist marktorientierte Unternehmensführung, wobei ein breites Instrumentarium (Marketinginstrumente) zur Beeinflussung des Marktes eingesetzt werden kann, d. h. Marketing umfasst absatzfördernde Maßnahmen. Ziele des Marketing können z. B. Markterschließung sowie Sicherung und Ausweitung des Marktanteils sein. Unter Absatzwirtschaft versteht man alle Tätigkeiten, Maßnahmen und Einrichtungen (Organe), die den Verkauf der betrieblichen Leistungen (Fertigerzeugnisse) betreffen. Neben der Material-, Produktions-, Personal- und Finanzwirtschaft ist die Absatzwirtschaft ein bedeutender Teilbereich des Industriebetriebs, die solche Abgabebereiche wie Absatzförderung, Verkauf, Versand umfasst. Folgende Marketinginstrumente stehen den Unternehmen zur Beeinflussung des Absatzmarktes zur Verfügung: - Marktforschung; - absatzpolitische Instrumente, Produktionspolitik, Sortimentspolitik, Preispolitik, Werbung, Disributionspolitik, Verkaufsförderung, Konditionen und Kundendienst. Marktforschung ist die systematische Beschaffung der für die Einschätzung und Beeinflussung des künftigen Absatzes notwendigen Informationen. Die Marktforschung dient der Planung und Erfolgskontrolle Marketingaktivitäten. Die Marktforschung hat folgende Bereiche und Aufgaben: aller 31 Bedarfsforschung (Analyse der Nachfrage), d. h. Erforschung von Marktgröße und Aufnahmefähigkeit des Marktes (Sättigungsgrad), Kaufkraft und Kaufkraftveränderung, Zusammensetzung der Nachfrage (z. B. nach Alter, Geschlecht, Ausbildung, Einkommen), Käufergewohnheiten und Kaufmotiven. Konkurrenzforschung (Analyse des Angebots), d. h. Erforschung von Konkurrenten (z. B. Marktanteil, Umsatz), Konkurrenzprodukten (z. B. Preise, Qualität). Konkurrenzverhalten Instrumente und (z. B. Einsatz Reaktionen auf absatzpolitischer Maßnahmen der Mitanbieter). Absatzforschung (Analyse der eigenen Absatzsituation), d. h. Erforschung der Wirkung der eingesetzten absatzpolitischen Instrumente, eigenen Marktstellung (z. B. Marktanteil, Einzugsgebiet). Marketing-Mix bedeutet die optimale Kombination und Koordination der absatzpolitischen Instrumente, die die folgenden Elemente umfasst: - die Produkt- und Programmpolitik, die bestimmt, welche Produkte (Leistungen) auf dem Markt angeboten werden; - die Entgeltpolitik, die darüber entscheidet, zu welchen vertraglichen Bedingungen die betrieblichen Leistungen am Markt angeboten werden; - die Distributionspolitik, die den Ausschlag dafür gibt, an wen und auf welchen Wegen die Produkte verkauft und den Erwerbern zugestellt werden; - die Kommunikationspolitik, die bestimmt, mit welchen Informationsund Beeinflussungsmaßnahmen versucht werden soll, die potenziellen 32 Abnehmer über das Leistungsangebot eines Betriebes zu informieren und sie dazu zu veranlassen, die angebotenen Produkte zu kaufen. Entscheidend für den Erfolg ist der zielgerichtete, sinnvoll koordinierte Einsatz dieser Instrumente, das integrierte Marketing. Voraussetzung dafür ist die Kenntnis ihrer Gestaltungsmöglichkeiten und Wirkungsweisen. Aktiver Wortschatz: absatzfördernd – стимулирующий сбыт, способствующий расширению сбыта den Ausschlag geben – иметь решающее значение, сыграть решающую роль der Abnehmer – покупатель; заказчик; клиент; потребитель (товаров и услуг) die Absatzwirtschaft – экономика сбыта, маркетинг die Aufnahmefähigkeit – ёмкость (напр. рынка); абсорбционная способность die Bedarfsforschung – изучение спроса die Distributionspolitik – политика в области сбыта, сбытовая политика die Entgeltpolitik – политика формирования цен и условий продажи die Finanzwirtschaft – финансовое хозяйство; денежное хозяйство (предприятия) die Forschung – исследование die Gestaltung – организация die Kondition – условие; кондиция, качество, норма das Leistungsangebot – оферта das Marketing – маркетинг (система мероприятий, призванных обеспечить выявление, предвосхищение и удовлетворение запросов рынка наиболее рациональным способом); организация сбыта; теория сбыта; сбыт, реализация 33 das Marketing-Mix – комбинирование инструментов маркетинговой политики der Marktanteil – удельный вес на рынке, доля рынка die Markterschließung – освоение рынка die Materialwirtschaft – материально-техническое снабжение; материальное хозяйство (предприятие) der Mitanbieter – оферент; продавец, предлагающий товар die Personalwirtschaft – кадровое хозяйство die Produktpolitik – политика разработки и выпуска новых продуктов; политика в отношении (сбыта) продукта der Sättigungsgrad – степень насыщения, насыщенность der Teilbereich – отдел, подразделение, участок veranlassen – побуждать (кого-л.); давать повод (кому-л.), (по)служить причиной [поводом] (к чему-л.); вызвать, повлечь за собой die Verkaufsförderung – стимулирование сбыта [продаж] die Wirkungsweise – принцип действия zustellen – доставлять, вручать Fragen zum Text: 1. Erklären Sie, was Sie unter dem Begriff „Marketing“ verstehen? 2. Nennen Sie die Marketinginstrumente. 3. Was ist Marktforschung? 4. Nennen Sie die Bereiche und Aufgaben einer Marketingforschung. 5. Was ist Marketing-Mix? 6. Was versteht man unter Marktanteil? Thema X. Konferenzen, Tagungen, Symposien. 34 Unsere Gesellschaft entwickelt sich immer mehr zur Informationsgesellschaft. Richtige und schnelle Information entscheidet heute über Überlebensfähigkeit von Unternehmen und Effizienz der Verwaltung. Nur gut informierte Behörden, Unternehmen oder Einzelpersonen können wichtige Entscheidungen richtig treffen. In unserem Land finden oft locale, regionale, nationale und internationale Konferenzen, Tagungen, Symposien statt. Sie werden wichtigen Problemen in verschiedenen aktuellen Fragen auf den Gebieten der Wissenschaft, Wirtschaft, Technik und Politik gewidmet. Die Werke der Konferenzen, Thesen der Vorträge, die Angaben über die Teilnehmer und das Programm der Konferenz werden veröffentlicht. Solche Veranstaltungen bringen zweifellos realen Nutzen für die praktische Arbeit. An den nationalen und internationalen Konferenzen nehmen gewöhnlich prominente Wissenschaftler und angesehene Fachleute nicht nur aus Russland, sondern aus anderen ausländischen Ländern teil. Während der Konferenzen findet ein nützlicher Erfahrungs- und Meinungsaustausch zu einer Reihe wichtiger wissenschaftlicher Probleme, der gewöhnlich außerordentlich wertvoll und konstruktiv ist. An unserer Akademie wird jährlich im April die wissenschaftlich-praktische Studentenkonferenz durchgeführt. Das ist bei uns zur Tradition geworden. Viele Studenten nehmen an den Konferenzen und Diskussionen teil. Diese Konferenzen vermitteln ihnen wertvolle Anregung für ihre weitere Forschungsarbeit. Nach der Plenarsitzung finden Sektionssitzungen statt. Die besten Studenten halten ihre Referate. Die Arbeit in den Sektionen ist anstrengend, aber produktiv. Es herrscht eine sachliche Atmosphäre. Es stehen einige strittige Fragen zur Diskussion. Im regen Meinungsaustausch äußern die Konferenzteilnehmer ihren Standpunkt zu den Problemen, obwohl die Redezeit auf 10 Minuten beschränkt wird. Die Argumente der Redner sind gewöhnlich 35 überzeugend und präzise. Die Konferenzen werden wertvolle Anregung für weitere Forschungsarbeit vermitteln. Sie dienen der Erhöhung ihres theoretischen Niveaus und der Verstärkung der Verbindung mit der Praxis. Aktiver Wortschatz: das Referat (der Vortrag) – реферат, доклад ein Referat (einen Vortrag) halten – делать доклад auf der Tagesordnung stehen – стоять на повестке дня die theoretischen Verallgemeinerungen – теоретические обобщения die Sektion – секция strittige Frage – спорный вопрос sachliche Atmosphäre – деловая атмосфера den Standpunkt äußern – выразить точку зрения die Gesellschaft (-, -en) – общество die Effizienz (-, ohne pl) – эффективность entscheiden (ie, ie) über (A) – решать, разрешать (проблему, вопрос) teilnehmen (nahm teil, teilgenommen) – принимать участие, участвовать veröffentlichen (-te, -t) – публиковать der Austausch(-es) – обмен der Meinungs- und Erfahrungsaustausch – обмен мнениями и опытом stattfinden (fand statt, stattgefunden) – состояться wissenschaftlich – научный die ~ Forschungsarbeit – исследовательская работа die Plenarsitzung – пленарное заседание die Tagesordnung – повестка дня 36 Fragen zum Text: 1. Wie entwickelt sich die moderne Gesellschaft? 2. Worüber entscheidet sich schnelle und richtige Information? 3. Welche wissenschaftlichen Veranstaltungen finden in unserem Land statt? 4. Was geschieht während der Konferenzen und Diskussionen? 5. Warum nehmen die Studenten an der Konferenzen und Diskussionen teil? 6. Haben Sie schon an einer Konferenz teilgenommen? Aufgabe. Erzählen Sie von ihrer Teilnahme an einer Konferenz. Gebrauchen Sie die Vokabeln aus dem aktiven Wortschatz. Anhang. Text 1. Deutschland: Grundlagen der Staatsordnung Aufgabe. Lesen Sie und übersetzen Sie den Text. Der Parlamentarische Rat hatte dem neuen Staatsgebilde, das aus dem Zusammenschluss der drei Westzonen mit der Verkündung des Grundgesetzes entstanden war, einen neuen Namen gegeben. Der Begriff «Bundesrepublik» bezeichnete die Staatsform mit der den Bundesstaat kennzeichnenden Aufteilung der staatlichen Aufgaben zwischen dem Bund als Gesamtstaat und den Ländern als Gliedstaaten (Föderalismus). Die Hinzufügung «Deutschland» sollte darauf hinweisen, dass dieser Teilstaat den Anspruch erhob, für das ganze Deutschland zu sprechen. Das Volk als Souverän ist im Deutschen Bundestag repräsentativ vertreten. Der Deutsche Bundestag ist als oberstes Organ der Legislative der Mittelpunkt des politischen Lebens und von keinem anderen Verfassungsorgan abhängig; sein Präsident ist nach dem Bundespräsidenten Bundesrepublik. der zweithöchste Repräsentant der 37 Die Abgeordneten werden in allgemeinen, freien, gleichen und geheimen Wahlen vom Volk gewählt. In der Zusammensetzung des Bundestags spiegeln sich somit die gesellschaftlichen Gruppierungen und Kräfte wider. Allerdings hat sich im Laufe der Jahre gezeigt, dass bestimmte Gruppen der Gesellschaft, wie z. B. die Beamten, überproportional vertreten sind, während andere, z. B. freie Unternehmer oder Handwerker, eher unterrepräsentiert sind. Bis 1990 traten zu den 496 vom Volk gewählten Mitgliedern (zuzüglich möglicher Überhangmandate) 22 vom Berliner Abgeordnetenhaus gewählte Abgeordnete aus West-Berlin, die nicht voll stimmberechtigt waren. Nach der ersten gesamtdeutschen Wahl 1990 hatte der Bundestag (einschließlich 6 Überhangmandaten) 662 Abgeordnete. Der Bundestag wählt den Bundeskanzler und kann ihn auf dem Wege des konstruktiven Misstrauensvotums (das heißt, indem er mit absoluter Mehrheit einen neuen Bundeskanzler wählt) auch wieder stürzen. Der Bundeskanzler wird nach seiner Wahl vom Bundespräsidenten ernannt. Er schlägt sodann die von ihm ausgewählten Minister und Staatssekretäre dem Bundespräsidenten zur Ernennung vor. Bundeskanzler und Bundesminister bilden gemeinsam die Bundesregierung («Kabinett»), in der dem Bundeskanzler die Richtlinienkompetenz zusteht. Die Bundesregierung ist als oberstes Organ der Exekutive vom Vertrauen des Bundestages abhängig. Der Bundesrat wurde als Vertretung der Länder neben dem Bundestag in das Regierungssystem eingebaut und fungiert quasi als zweite Kammer, obgleich dies im Grundgesetz so nicht vorgesehen ist. Durch den Bundesrat sind die Bundesländer an der Gesetzgebung des Bundes beteiligt. Jedem Bundesland stehen im Bundesrat mindestens drei Stimmen zu. Hamburg, Bremen, Mecklenburg-Vorpommern und das Saarland verfügen über drei Stimmen, die Länder mit mehr als 2 Millionen Einwohnern besitzen vier Stimmen (Berlin, Brandenburg, Rheinland-Pfalz, Sachsen, Sachsen-Anhalt, Schleswig-Holstein und Thüringen), Hessen verfügt über fünf Stimmen, Länder mit mehr als sieben 38 Millionen Einwohnern haben sechs Stimmen (Niedersachsen, NordrheinWestfalen, Baden-Württemberg und Bayern). Für die Dauer eines Jahres wird im Turnus ein Ministerpräsident oder (bei den Stadtstaaten) Bürgermeister zugleich Präsident des Bundesrates und damit Stellvertreter des Bundespräsidenten. Im September 1951 wurde als weiteres oberstes Verfassungsorgan das Bundesverfassungsgericht in Karlsruhe errichtet, das über die Einhaltung der rechtsstaatlichen Ordnung zu wachen hat. Seine Entscheidungen binden alle anderen staatlichen Organe, auch den Deutschen Bundestag. Mit der Vereinigung Deutschlands wurde das Grundgesetz am 3. Oktober 1990 auch in den neu gebildeten Ländern der bisherigen DDR in Kraft gesetzt. Text 2. Das Grundgesetz – Fakten und Infos. Der Weg zum Grundgesetz Aufgabe. Lesen Sie und erzählen Sie den Text nach. Am 1. Juli 1948 teilten die West-Alliierten den obersten Repräsentanten der westdeutschen Politik ihre Pläne für einen Weststaat mit. Daraufhin erarbeitete ein von den Ministerpräsidenten der deutschen Länder der drei westlichen Besatzungszonen berufenes Expertengremium im August 1948 auf der Insel Herrenchiemsee die „Richtlinien für ein Grundgesetz“. Diese Ausarbeitungen dienten dem so genannten Parlamentarischen Rat als Grundlage für die weitere Arbeit. Die Väter und Mütter des Grundgesetzes setzten die Würde und die Freiheit des Einzelnen ganz an den Anfang. Der Parlamentarische Rat war sich der Defizite der Weimarer Verfassung und der Verbrechen des Nationalsozialismus bewusst. Nie wieder sollte ein Weg in die Sackgasse einer Diktatur führen. Meinungs-, Informations-, Presse- und Rundfunkfreiheit 39 sollten die Deutschen zu mündigen Bürgern machen. Auch sollte international um Vertrauen geworben werden. Text 3. Die Verkündung des Grundgesetzes Aufgabe. Lesen Sie und referieren Sie den Text. „Heute, am 23. Mai 1949, beginnt ein neuer Abschnitt in der wechselvollen Geschichte unseres Volkes: Heute wird nach der Unterzeichnung und Verkündung des Grundgesetzes die Bundesrepublik Deutschland in die Geschichte eintreten. Wir sind uns alle klar darüber, was das bedeutet. Wer die Jahre seit 1933 bewusst erlebt hat, wer den völligen Zusammenbruch im Jahre 1945 mitgemacht hat, wer bewusst erlebt hat, wie die ganze staatliche Gewalt seit 1945 von den Alliierten übernommen worden ist, der denkt bewegten Herzens daran, dass heute, mit dem Ablauf dieses Tages, das neue Deutschland entsteht.“ Mit diesen Worten leitete Konrad Adenauer im Parlamentarischen Rat die Unterzeichnung des Grundgesetzes ein. Es war die Geburtsstunde der Bundesrepublik Deutschland. Text 4. Der Bundestag Aufgabe. Lesen Sie, übersetzen Sie und erzählen Sie den Text nach. Der Bundestag ist die gewählte Vertretung des deutschen Volkes. In technischer Hinsicht wird die Hälfte der 598 Bundestagsmandate durch die Wahl von Landeslisten der Parteien (Zweitstimmen) zugeteilt und die andere Hälfte durch die Wahl von Personen in 299 Wahlkreisen (Erststimmen). Diese Aufteilung ändert nichts an der Schlüsselstellung der Parteien im Wahlsystem. Nur jene Wahlkreiskandidaten haben Aussichten auf Erfolg, die einer Partei angehören. 40 Die Parteizugehörigkeit der Bundestagsabgeordneten soll die Verteilung der Wählerstimmen widerspiegeln. Um die Mehrheitsbilder aber nicht durch die Präsenz kleiner und kleinster Parteien zu komplizieren, schließt sie eine Sperrklausel, die so genannte Fünf-Prozent-Hürde, von der Vertretung im Bundestag aus. Der Bundestag ist das deutsche Parlament. Seine Abgeordneten organisieren sich in Fraktionen und wählen aus ihrer Mitte einen Präsidenten. Der Bundestag hat die Aufgabe, den Bundeskanzler zu wählen und ihn dann durch Zustimmung zu seiner Politik im Amt zu halten. Der Bundestag kann den Kanzler ablösen, indem er ihm das Vertrauen verweigert. Darin gleicht er anderen Parlamenten. Es macht auch keinen großen Unterschied, dass in Deutschland der Kanzler gewählt, in Großbritannien oder anderen parlamentarischen Demokratien aber vom Staatsoberhaupt ernannt wird. In anderen parlamentarischen Demokratien wird stets ein Parteiführer zum Regierungschef ernannt, der sich auf eine Parlamentsmehrheit stützen kann. Die zweite große Aufgabe der Abgeordneten im Bundestag ist die Gesetzgebung. Seit 1949 sind im Parlament rund 9000 Gesetzesvorlagen eingebracht und mehr als 6200 Gesetze verkündet worden. Überwiegend handelt es sich dabei um Gesetzesänderungen. Die meisten Entwürfe stammen von der Bundesregierung. Ein kleinerer Teil wird aus dem Parlament oder vom Bundesrat eingebracht. Auch hier gleicht der Bundestag den Parlamenten anderer parlamentarischer Demokratien darin, dass er hauptsächlich Gesetze verabschiedet, die von der Bundesregierung vorgeschlagen werden. Der Bundestag verkörpert allerdings weniger den Typ des Debattierparlaments, wie es die britische Parlamentskultur kennzeichnet. Er entspricht eher dem Typ des Arbeitsparlaments. Die Fachausschüsse des Bundestages beraten sehr intensiv und sachkundig über die dem Parlament vorgelegten Gesetzentwürfe. Darin ähnelt die Tätigkeit des 41 Bundestages ein Stück weit dem Zuschnitt des US-amerikanischen Kongresses, der den Prototyp des Arbeitsparlaments bildet. Die dritte große Aufgabe des Bundestages ist die Kontrolle der Regierungsarbeit. Die in der Öffentlichkeit sichtbare parlamentarische Kontrolle übt die parlamentarische Opposition aus. Der weniger sichtbare, dafür aber nicht weniger wirksame Teil der Kontrollfunktion wird von den Abgeordneten der Regierungsparteien übernommen, die hinter den verschlossenen Türen der Sitzungsräume kritische Fragen an ihre Regierungsvertreter richten. Text 5. Der Bundespräsident Aufgabe. Lesen Sie, übersetzen Sie und referieren Sie den Text. Der Bundespräsident repräsentiert die Bundesrepublik Deutschland als Staatsoberhaupt. Er vertritt das Land nach außen und ernennt die Regierungsmitglieder, die Richter und die hohen Beamten. Mit seiner Unterschrift setzt er die Gesetze in Kraft. Er entlässt die Regierung und darf, wie im Sommer 2005 geschehen, das Parlament in Ausnahmefällen vorzeitig auflösen. Ein Vetorecht, wie es der US-amerikanische Präsident oder andere Staatspräsidenten gegen Gesetzesbeschlüsse der parlamentarischen Körperschaften besitzen, gesteht das Grundgesetz dem Bundespräsidenten nicht zu. Der Bundespräsident bestätigt zwar die parlamentarischen Beschlüsse und die Personalvorschläge der Regierung. Aber er prüft nur ihr korrektes Zustandekommen nach den Vorschriften des Grundgesetzes. Der Bundespräsident übt sein Amt über eine Periode von fünf Jahren aus; er kann für eine weitere Periode wiedergewählt werden. Er wird von der Bundesversammlung gewählt. Diese besteht zum einen aus den Mitgliedern des Bundestages und zum anderen aus einer gleichen Anzahl von Mitgliedern, die von den Parlamenten der 16 Länder gewählt werden. 42 Text 6. Der Bundeskanzler und die Regierung Aufgabe. Lesen Sie, übersetzen Sie und erzählen Sie den Text nach. Der Bundeskanzler wird vom Bundestag auf Vorschlag des Bundespräsidenten gewählt. Er schlägt dem Bundespräsidenten die Ernennung und Entlassung der Ministerinnen und Minister vor. Der Bundeskanzler leitet die Bundesregierung nach einer vom Bundespräsidenten genehmigten Geschäftsordnung. Er trägt die Regierungsverantwortung gegenüber dem Bundestag und besitzt im Verteidigungsfall die Befehls- und Kommandogewalt über die Streitkräfte. Der Bundeskanzler ist das einzige gewählte Mitglied der Bundesregierung. Die Verfassung räumt ihm das Recht ein, selbst die Minister als die Leiter der wichtigsten politischen Behörden auszuwählen. Der Kanzler bestimmt ferner die Anzahl der Ministerien und er legt deren Zuständigkeiten fest. Er besitzt die Richtlinienkompetenz. Sie umschreibt das Recht des Kanzlers, verbindlich die Schwerpunkte der Regierungstätigkeit vorzuschreiben. Mit diesen Befugnissen besitzt der Bundeskanzler ein Arsenal von Führungsinstrumenten, das dem Vergleich mit der Regierungsmacht der Präsidenten in präsidialen Demokratien standhält. Dem Parlamentarischen Rat, der 1949 das Grundgesetz beschloss, stand als Vorbild für den Bundeskanzler das Bild des britischen Premierministers vor Augen. Dieser verfügt über exakt die gleichen Machtmittel wie der Kanzler, doch tatsächlich fällt dessen Macht weit hinter die des britischen Premiers zurück. Im parlamentarischen System Großbritanniens regiert immer nur eine Partei, denn das britische Mehrheitswahlsystem begünstigt die stärkste Partei. Im Bundestag besitzt im Regelfall keine Partei die Mehrheit. Für die Kanzlerwahl ist deshalb üblicherweise eine Koalition, das heißt ein Bündnis verschiedener Parteien, erforderlich. 43 Der Kanzlerwahl gehen ausführliche Beratungen zwischen den Parteien voraus, die gemeinsam regieren wollen. Hier geht es dann im Einzelnen darum, wie die Ministerien zwischen den Parteien aufgeteilt werden, welche Ministerien beibehalten und welche neu geschaffen werden sollen. Der stärkeren Partei im Regierungsbündnis wird das Recht zugebilligt, den Bundeskanzler zu stellen. Des Weiteren verständigen sich die Parteien auf die Vorhaben, die sie in den nächsten Jahren in Angriff nehmen wollen. Die Ergebnisse dieser Koalitionsverhandlungen werden in einem Koalitionsvertrag niedergelegt. Erst nach diesen Schritten wird der Bundeskanzler gewählt. Verhandlungen zwischen den Regierungsparteien bereiten die Entscheidungen der Bundesregierung vor und begleiten sie. Wenn sich der Vorrat an politischen Gemeinsamkeiten noch vor der Wahl eines neuen Bundestages erschöpft, wird die Ablösung des Bundeskanzlers aktuell. Mit der Ablösung des amtierenden Kanzlers durch ein – konstruktives – Misstrauensvotum muss gleichzeitig ein neuer Kanzler gewählt werden. Diese offensive Aufkündigung des parlamentarischen Vertrauens zwingt die im Bundestag vertretenen Parteien, eine neue, arbeitsfähige Regierungsmehrheit zu bilden, bevor sie den Kanzler stürzt. Ein Kanzlersturz ist erst zweimal versucht worden, nur einmal, 1982, gelang er: Dem damaligen Kanzler Helmut Schmidt (SPD) wurde das Misstrauen ausgesprochen und Helmut Kohl (CDU) gewählt. Der Bundeskanzler kann aber auch im Bundestag jederzeit die Vertrauensfrage stellen, um zu prüfen, ob er noch den uneingeschränkten Rückhalt der Regierungsparteien genießt. Verliert der Kanzler diese Vertrauensabstimmung, wenden sich also Teile der Regierungsmehrheit vom Kanzler ab, dann liegt die Entscheidung, ob der Bundestag aufgelöst wird und damit Neuwahlen stattfinden sollen, beim Bundespräsidenten. Der Bundespräsident kann die im Bundestag vertretenen Parteien auch auffordern, die Bildung einer neuen Regierung zu versuchen. 44 Eine wirkliche Niederlage bei einer Vertrauensabstimmung hat es in der Geschichte der Bundesrepublik nicht gegeben. Dreimal gab es jedoch verabredete Niederlagen: Die Abgeordneten der Regierungsparteien oder die Minister enthielten sich der Stimme, um die Regierung zu Fall zu bringen (1972, 1982, 2005). Dieser Weg wurde beschritten, um die nach der Verfassung sonst nicht mögliche vorzeitige Neuwahl des Bundestages zu veranlassen. Er lässt sich nur mit Zustimmung des Bundespräsidenten beschreiten und ist nicht unumstritten. Bereits 1983 hat das Verfassungsgericht betont, dass es sich um ein bedenkliches, von der Verfassung nicht gewolltes Verfahren handle. 2005 wurde das oberste Gericht ebenfalls angerufen, doch auch hier wiesen die Verfassungsrichter die Klage zweier Abgeordneter zurück. Text 7. Der Bundesrat Aufgabe. Lesen Sie, übersetzen Sie und erzählen Sie den Text nach. Der Bundesrat ist die Vertretung der Länder, eine Art Zweite Kammer neben dem Bundestag. Er muss jedes Bundesgesetz beraten. Als Länderkammer hat der Bundesrat die gleiche Funktion wie die Zweiten Kammern in anderen Bundesstaaten, die meist als Senat bezeichnet werden. Dem Bundesrat gehören ausschließlich Vertreter der Landesregierungen an. Das Stimmengewicht der Länder trägt in sehr moderater Form der Bevölkerungsstärke Rechnung: Jedes Land hat mindestens drei, die einwohnerstärkeren Länder bis zu sechs Stimmen. Das kleinste Land Bremen zählt 660000, das größte Land Nordrhein-Westfalen über 18 Millionen Einwohner. Der Bundesrat wirkt am Zustandekommen der Bundesgesetze mit. Dabei unterscheidet er sich von den Zweiten Kammern anderer Bundesstaaten. Das Grundgesetz sieht zwei Arten von Mitwirkung vor. Bundesgesetze, die den Ländern zusätzliche Verwaltungskosten verursachen oder die an die Stelle 45 bisheriger Landesgesetze treten, unterliegen der Zustimmungspflicht des Bundesrates: Der Bundesrat muss einem Gesetzesbeschluss des Bundestages zustimmen, damit dieser wirksam werden kann. Hier hat der Bundesrat den Status einer mit dem Bundestag gleichberechtigten gesetzgebenden Körperschaft. Gegenwärtig sind mehr als 50 Prozent aller Gesetzesbeschlüsse zustimmungspflichtig. Weil die Bundesgesetze grundsätzlich von den Länderverwaltungen ausgeführt werden, bringen die wichtigsten und kostenintensiven Gesetze die Verwaltungshoheit der Länder ins Spiel. Von diesen Zustimmungsgesetzen sind die „Einspruchsgesetze“ zu unterscheiden. Diese kann der Bundesrat zwar ablehnen. Der Bundestag kann den Einspruch aber mit der gleichen Mehrheit wie im Bundesrat – einfache, absolute oder Zweidrittel-Mehrheit – zurückweisen. Bedenkt man, dass die Tätigkeit des Bundesrates auf den Schultern der 16 Landesregierungen ruht, so wird deutlich, dass die Landesregierungen bedeutende bundespolitische Akteure sind. Diesem Umstand verdanken die Ministerpräsidenten als Regierungschefs der Länder ihre weit über die eigenen Länder hinaus reichende Sichtbarkeit. Seit September 2006 regelt eine Föderalismusreform die Zuständigkeiten von Bund und Ländern neu. Ziel der Reform ist es, die Handlungs- und Entscheidungsfähigkeit von Bund und Ländern zu verbessern und die politischen Verantwortlichkeiten deutlicher zuzuordnen. Text 8. Erfolgreich: Deutschland in der Weltwirtschaft Aufgabe. Lesen Sie, übersetzen Sie und erzählen Sie den Text nach. Wegen der hohen Exportorientierung ist Deutschland an offenen Märkten interessiert. Die wichtigsten Handelspartner sind Frankreich, die USA und Großbritannien. Nach Frankreich sind 2006 Güter und Dienstleistungen im 46 Wert von 85 Milliarden Euro exportiert worden, in die USA im Wert von 78 Milliarden Euro und nach Großbritannien im Wert von 65 Milliarden Euro. Seit den Ost-Erweiterungen der EU (2004 und 2007) ist neben dem Handel mit den „alten“ EU-Staaten ein starker Aufschwung des Handelsvolumens mit den osteuropäischen EU-Mitgliedsländern erkennbar. Insgesamt werden gut zehn Prozent aller Exporte in diese Länder getätigt. Kontinuierlich wächst die Bedeutung von Handels- und Wirtschaftsbeziehungen zu den asiatischen Schwellenländern wie China und Indien. Lagen die deutschen Exporte in der Region 1993 noch bei 33 Milliarden Euro, so stiegen sie inzwischen um mehr als das Dreifache auf 104 Milliarden Euro (2006). Die Zahl deutscher Unternehmen in Asien stieg in der gleichen Zeit von 1800 auf 3500, die Direktinvestitionen haben sich in dieser Zeit mehr als vervierfacht. Text 9. Wirtschaftsordnung: Leistung und soziale Balance Aufgabe. Lesen Sie, übersetzen Sie und erzählen Sie den Text nach. Deutschland ist eine Soziale Marktwirtschaft, das heißt: Der Staat garantiert freies wirtschaftliches Handeln, bemüht sich jedoch um einen sozialen Ausgleich. Auch aufgrund dieses Konzeptes ist Deutschland ein Land mit hohem sozialem Frieden, was sich in äußerst seltenen Arbeitskämpfen widerspiegelt. Im Durchschnitt der Jahre 1996 bis 2005 wurde in Deutschland je 1000 Beschäftigte an nur 2,4 Tagen gestreikt und damit sogar weniger als in der Schweiz mit durchschnittlich 3,1 Streiktagen. Die Sozialpartnerschaft von Gewerkschaften und Arbeitgebern ist durch die institutionalisierte Konfliktregelung im Rahmen des kollektiven Arbeitsrechts festgeschrieben. Das Grundgesetz sichert die Tarifautonomie, die den Sozialpartnern das Recht zubilligt, Arbeitsbedingungen eigenverantwortlich in Tarifverträgen zu regeln. 47 Text 10. Dienstleistungen: Der größte Sektor Aufgabe. Lesen Sie, übersetzen Sie und referieren Sie den Text. Fast 28 Millionen Menschen arbeiten im weitesten Sinne im sich dynamisch entwickelnden Dienstleistungssektor – rund zwölf Millionen davon bei privaten und öffentlichen Dienstleistungsunternehmen, nahezu zehn Millionen in Handel, Gastgewerbe und Verkehr sowie sechs Millionen in Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleistung. Auch diese Branche ist zu gut 40 Prozent durch kleine und mittelständische Unternehmen geprägt. Private und öffentliche Dienstleistungsunternehmen sind an der gesamten Bruttowertschöpfung von 2094 Milliarden Euro bereits mit 468 Milliarden Euro beteiligt (2006); Unternehmen aus den Bereichen Finanzierung, Vermietung und Unternehmensdienstleistung zusätzlich mit 618 Milliarden Euro. Eine wichtige Säule im Dienstleistungssektor bilden die Unternehmen des Bankenund Versicherungswesens. Sie konzentrieren sich in Frankfurt am Main, wo auch die Europäische Zentralbank (EZB), die Hüterin des Euro, die Bundesbank und die Deutsche Börse ansässig sind. Eine Branche rückt immer mehr in den Vordergrund: die Kulturwirtschaft. Der auch als Kreativwirtschaft bekannte Sektor umfasst die Teilbranchen Musik, Literatur, Kunst, Film und darstellende Künste, aber auch Rundfunk/TV, Presse, Werbung, Design und Software. Obwohl noch keine einheitliche statistische Erhebung vorliegt, haben sich die „Creative Industries“ in vielen Regionen, wie zum Beispiel in Berlin, zu einem stabilen Wirtschaftsfaktor entwickelt. Text 11. Umwelt, Klima, Wasser, Energie Aufgabe. Lesen Sie, übersetzen Sie und referieren Sie den Text. 48 Zu den größten umweltpolitischen Herausforderungen des 21. Jahrhunderts gehören die Veränderungen der Atmosphäre und des Klimasystems. Der zum größten Teil durch menschliches Handeln verursachte Klimawandel ist die globale Herausforderung schlechthin. Deutschland unternimmt seit vielen Jahren Anstrengungen zur Vermeidung von Treibhausgas-Emissionen durch vorausschauende nationale Klimaschutzpolitik und die Förderung erneuerbarer Energien und der Energieeffizienz. International übernimmt Deutschland in der Klima- und Energiepolitik eine Vorreiterrolle und will ehrgeizige Reduktionsziele realisieren. Text 12. Deutschland in der EU Aufgabe. Lesen Sie, übersetzen Sie und erzählen Sie den Text nach. Europapolitik wird innerhalb Deutschlands durch verschiedene Koordinierungsmechanismen abgestimmt. Die deutsche Sprache ist in Europa diejenige, die von den meisten Muttersprachlern gesprochen wird. Deutschland pflegt zu den EU-Mitgliedstaaten auch bilaterale Beziehungen. Europäische Politik umfasst heute alle Politikbereiche. Um deutsche Interessen wirksam vertreten zu können, sind effiziente Koordinierungsmechanismen innerhalb der Bundesregierung unverzichtbar. Am Anfang des europäischen Gesetzgebungsprozesses steht in den meisten Fällen ein Vorschlag der Europäischen Kommission (Verordnungs- oder Richtlinienvorschlag). Diese Vorschläge werden anschließend vom Rat, in dem die Regierungen der Mitgliedstaaten vertreten sind, und dem Europäischen Parlament, das von der Bevölkerung direkt gewählt wird, beraten, möglicherweise abgeändert und schließlich beschlossen oder verabschiedet. 49 Text 13. Die Koordinierung der deutschen Europapolitik Aufgabe. Lesen Sie, übersetzen Sie und erzählen Sie den Text nach. Der Abstimmungsprozess läuft in der Praxis folgendermaßen ab: Beschließt die Europäische Kommission einen Rechtsetzungsvorschlag, muss das fachlich zuständige (federführende) Ministerium noch vor der ersten Beratung des Vorschlags im Rat eine abgestimmte Meinung der Bundesregierung herbeiführen. Alle Ministerien, deren Interessen ebenfalls von dem neuen Kommissionsvorschlag berührt sind, werden vom federführenden Ressort unterrichtet und um ihre Stellungnahme gebeten. Daraus leitet sich die Verhandlungsposition ab, auf deren Grundlage die Bundesregierung im Rat verhandelt. Die fachliche Verantwortung für die Koordinierung des gesamten Prozesses der innerstaatlichen Willensbildung zu einem europapolitischen Vorhaben liegt beim jeweils federführenden Ministerium. Dies gilt insbesondere für die laufende Unterrichtung von Bundestag und Bundesrat, die Befassung weiterer Ministerien, die Vorbereitung von Unterlagen für die Vertreter der Bundesregierung bei ihren Verhandlungen in Brüssel. Da es nicht immer gelingt, sofort zu einer abgestimmten Haltung der Bundesregierung in EU-Angelegenheiten zu gelangen, gibt es auf verschiedenen Ebenen Gremien, die dazu beitragen, möglichst rasch eine Entscheidung herbeizuführen und möglicherweise bestehende Meinungsunterschiede zu beheben: Geschichte der europäischen Einigung Von den Europäischen Gemeinschaften zur Europäischen Union Politiken der Union 50 Binnenmarkt Wirtschafts- und Währungsunion Erweiterungen Die Idee Die Idee eines geeinten Europas ist alt, konnte sich aber erst unter dem Eindruck der Katastrophe des Zweiten Weltkriegs allgemein durchsetzen. In der Erkenntnis, dass gemeinsame wirtschaftliche Interessen den Frieden garantieren, gründeten Belgien, Deutschland, Luxemburg, Frankreich, Italien und die Niederlande 1951 die Europäische Gemeinschaft für Kohle und Stahl (EGKS). Die Entscheidungsbefugnis über die Kohle- und Stahlindustrie dieser Länder wurde einem unabhängigen "supranationalen" Gremium übertragen, der "Hohen Behörde". Text 14. Unterzeichnung der Römischen Verträge, 25. März 1957 Von den Europäischen Gemeinschaften zur Europäischen Union Aufgabe. Lesen Sie, übersetzen Sie und erzählen Sie den Text nach. Die Integration wurde bald auf weitere Bereiche der Wirtschaft ausgedehnt. 1957 gründeten die sechs Mitglieder der EGKS im Vertrag von Rom die Europäische Wirtschaftsgemeinschaft (EWG) und die Europäische Atomgemeinschaft (EURATOM). Das Ziel war der "Gemeinsame Markt". 1967 wurden die Organe der drei Europäischen Gemeinschaften vereinigt. Seitdem gibt es die Kommission, den Ministerrat und das Europäische Parlament. Durch den Vertrag von Maastricht wurde 1992 die Europäische Union (EU) gegründet. Das "Gemeinschaftssystem" erstreckt sich seitdem auch auf die Zusammenarbeit zwischen den Regierungen der Mitgliedstaaten auf den 51 Gebieten "Gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik" sowie "Justiz und Inneres". Politiken der Union Im Zuge der wirtschaftlichen und politischen Integration der Mitgliedstaaten wurden in unterschiedlichen Bereichen gemeinsame Politiken entwickelt. Dies betrifft z.B. Energie, Handel, Kultur, Umweltschutz, Verbraucherschutz, Verkehr und Wettbewerb. Mit der Zeit wurden die Beziehungen der Europäischen Union zur übrigen Welt immer wichtiger. Die EU schließt Verträge mit Drittstaaten und entwickelt eine gemeinsame Außen- und Sicherheitspolitik. Binnenmarkt Der Schritt vom Gemeinsamen Markt zum Binnenmarkt wurde 1992 vollendet. Der Binnenmarkt ist ein Wirtschaftsraum, in dem der freie Waren-, Dienstleistungs-, Personen- und Kapitalverkehr gewährleistet ist. In den 90er Jahren wurden die Pass- und Zollkontrollen an den meisten EU-Binnengrenzen abgeschafft. Die Bewegungsfreiheit wird von den EU-Bürgern gerne genutzt. Seit 1987 haben mehr als eine Million junger Europäer im Ausland studiert. Euromünzen. Wirtschafts- und Währungsunion 1992 beschloss die EU die Einführung einer einheitlichen europäischen Währung unter der Aufsicht einer europäischen Zentralbank. Am 1. Januar 2002 trat das Euro-Bargeld an die Stelle der nationalen Währungen in zwölf der damals fünfzehn Mitgliedstaaten. Die Beitrittsverträge sehen vor, dass auch in den neuen Mitgliedstaaten der Euro die nationalen Währungen ablöst, sobald die wirtschaftlichen und strukturellen Voraussetzungen dafür geschaffen sind. Währungspolitik 52 Erweiterungen Die EU ist in mehreren Etappen von anfänglich 6 auf heute 27 Mitglieder angewachsen. 1973 traten Dänemark, Irland und das Vereinigte Königreich bei, Griechenland 1981. Portugal und Spanien folgten 1986, Finnland, Österreich und Schweden 1995. Am 1. Mai 2004 wurde mit 10 neuen Mitgliedern die größte Erweiterungsrunde abgeschlossen: Estland, Lettland, Litauen, Malta, Polen, die Tschechische Republik, die Slowakei, Slowenien, Ungarn und Zypern. Bulgarien und Rumänien sind 2007 als jüngste Mitglieder der EU dazugekommen. Beitrittsverhandlungen mit Kroatien und der Türkei wurden 2005 aufgenommen. Um zu gewährleisten, dass die EU auch bei vergrößerter Mitgliederzahl weiterhin entscheidungs- und handlungsfähig bleibt, musste ihr institutionelles Gefüge vereinfacht werden. Im Vertrag von Nizza wurden 2001 deshalb neue Regeln für die EU-Organe und ihre Funktionsweise vereinbart. Die angestrebte EU-Verfassung soll den Vertrag von Nizza ablösen. Text 15. Eine Branche wird geboren Aufgabe. Lesen Sie, übersetzen Sie und erzählen Sie den Text nach. Die Kultur- und Kreativwirtschaft gilt als Wachstumsfaktor und Innovationsmotor. Deutschland ist hier in Europa mit an der Spitze. Ein Schwerpunkt über eine Branche mit Zukunft. Wer in diesen ökonomisch schweren Zeiten nach Schimmern der Hoffnung sucht, stößt schnell auf eine Branche, die es bis vor einiger Zeit noch gar nicht gab: die Kultur- und Kreativwirtschaft. Neben den grünen Technologien gelten die in Kultur- und Kreativberufen Schaffenden als Wachstumsbringer. Ohne Kreativität keine Innovation, ohne Innovation kein Fortschritt. So einfach. Unternehmungslustige Kreative aller Provenienz sollen mit ihren Ideen und 53 Produkten den Weg vom postindustriellen ins wissensbasierte Zeitalter bahnen. Zudem wird im innovativen Wettbewerb zwischen Ländern und Regionen das kreative Element immer wichtiger. Kapital in den Köpfen statt auf den Konten. „Rund ein Drittel aller Arbeitskräfte in der globalen Wirtschaft der fortgeschrittenen Industriestaaten wird heute den Kreativen zugerechnet“, schreibt „Der Spiegel“. Kein Wunder, dass in Wirtschaftsdebatten das Nachdenken über die Kulturund Kreativwirtschaft zum Topthema herangereift ist. Rund 210000 Unternehmen mit knapp einer Million Erwerbstätigen werden deutschlandweit der Kultur- und Kreativwirtschaft zugerechnet. Gut 125 Milliarden Euro, schätzt das Bundeswirtschaftsministerium, erwirtschaftet die Branche jährlich; Tendenz steigend. An der ökonomischen Bedeutung besteht kaum noch Zweifel, doch was ist die Kultur- und Kreativwirtschaft? Wer darf sich der „kreativen Klasse“ zugehörig fühlen? Zunächst fällt auf, wie heterogen die Kultur- und Kreativwirtschaft zusammengewürfelt ist. Eine bunte Truppe, die sich in elf Teilbranchen tummelt, Designer, Filmleute, Werber, Architekten, Spielmacher, Modeleute und Musiker einschließt. Zweites Merkmal: Small is beautiful. Der klassische Kreative ist mit seinen Ideen häufig als Einzelkämpfer unterwegs. Das durchschnittliche Kreativ-Büro ernährt 3,5 kreative Köpfe. Die Kehrseite des „Garagenstils“: Vielen Kreativfirmen fehlt es an Kapital, häufig auch an Vernetzung untereinander. „Wir wollen der Branche ein Gesicht geben“, sagt Dagmar Bundeswirtschaftsministerium. G. Wöhrl, Sogenannte Staatssekretärin Branchenhearings sollen im bis Sommer 2009 die einzelnen Teilbranchen der Kultur- und Kreativwirtschaft ausleuchten und der Initiative Kultur- und Kreativwirtschaft der Bundesregierung als Kompass einer Förderstrategie dienen. Koordiniert wird die Initiative vom Beauftragten für Kultur und Medien und dem Bundesministerium für Wirtschaft und Technologie. Beteiligt ist auch das 54 Auswärtige Amt, denn die internationale Perspektive ist beträchtlich. Europa ist neben Nordamerika und Asien einer der drei globalen Hotspots der Kreativwirtschaft. Nicht verwunderlich, dass auch im Nation Branding die Kreativwirtschaft neuerdings eine wichtige Rolle spielt. Deutschland, deine Kreativen. Die Lage ist gut. In vielen Bereichen zählen deutsche Kreativleistungen zur Weltspitze, in anderen sind Talente vorhanden, denen manchmal noch die Plattformen für internationale Karrieren fehlen. Auf der Aktivseite stehen auch die Kreativregionen. Mit Berlin als „Kreativlokomotive“ ist zudem eine Stadt vorhanden, die wie ein Kreativbiotop wirkt. Wie sagt Ares Kalandides von Create Berlin: „Berlin ist die Marke.“ Text 16. Maßnahmen gegen die Krise Die wichtigsten Zahlen und Fakten zu den Konjunkturpaketen I und II Aufgabe. Lesen Sie, übersetzen Sie und referieren Sie die Texte. Konjunkturpaket I Bereits im Herbst vergangenen Jahres hat die Bundesregierung das erste Konjunkturpaket mit einem Volumen von über 30 Milliarden Euro beschlossen. Damit fördert die Regierung Investitionen und Aufträge von Unternehmen, privaten Haushalten und Kommunen. Das Paket umfasst ein Dutzend Einzelmaßnahmen. Unter anderem wurden die Mittel für das CO2Gebäudesanierungsprogramm für die Jahre 2009 bis 2011 um 3 Milliarden Euro aufgestockt, um Impulse für Wachstum und Beschäftigung zu setzen und zugleich durch Energieeffizienz die Umwelt zu schonen. Auch die befristete Kraftfahrzeugsteuerbefreiung für neue Personenkraftwagen dient der Automobilindustrie wie dem Umweltschutz. Außerdem wurde die Bezugsdauer von Kurzarbeitergeld von 12 auf 18 Monate verlängert, um Entlassungen zu 55 vermeiden und den Betrieben eine Möglichkeit zu geben, konjunkturelle Schwankungen zu überbrücken. Investitionen Kernstück des Konjunkturpakets ist ein öffentliches Investitionsprogramm mit einem Volumen von 17,3 Milliarden Euro. Damit sollen Kindertagesstätten und Schulen, aber auch Verkehrswege und andere öffentliche Gebäude saniert werden. Im Kommunalen Investitionsprogramm stellt der Bund zehn Milliarden Euro zur Verfügung, die Länder sollen 3,3 Milliarden Euro beisteuern. Vier Milliarden Euro Bundesinvestitionen fließen in Verkehrswege und andere Bauten. Automobil Zur Unterstützung der Automobilindustrie wird seit dem 14. Januar 2009 bis zum Ende des Jahres eine „Umweltprämie“ in Höhe von 2500 Euro an die Auto-Halter gezahlt, die ihr mindestens neun Jahre altes Fahrzeug verschrotten und dafür einen Neu- oder Jahres-wagen kaufen. Dafür sind 1,5 Milliarden Euro vorgesehen. Steuern Rückwirkend vom 1. Januar 2009 an sinkt der Eingangssteuersatz von 15 auf 14 Prozent. Der steuerfreie Grundfreibetrag wird um 170 Euro auf 7834 Euro angehoben. Ab 2010 soll der Grundfreibetrag auf 8004 Euro steigen. Der Staat entlastet damit die Bürger im Jahr 2009 um 2,9 Milliarden Euro und im folgenden Jahr um 6,05 Milliarden Euro. Abgaben Der paritätisch finanzierte Beitragssatz zur gesetzlichen Krankenversicherung sinkt zum 1. Juli 2009 von 15,5 auf 14,9 Prozent. Arbeitnehmer und 56 Arbeitgeber werden dadurch bis Ende 2010 um 9 Milliarden Euro entlastet. In gleicher Höhe steigt der Zuschuss des Bundes an die Krankenkassen. Arbeit Um Entlassungen zu vermeiden, wird Kurzarbeit attraktiver. Die Zeit der Kurzarbeit soll zur Fortbildung und Qualifizierung genutzt werden, um eine Brücke zum nächsten Aufschwung zu schlagen. Die Bundesagentur für Arbeit übernimmt bis 2010 die Sozialversicherungsbeiträge der Arbeitgeber in Höhe von 2,1 Milliarden Euro. Etwa zwei Milliarden Euro sollen zusätzlich zur Qualifizierung von Langzeitarbeitslosen bereitstehen. Unternehmen Ein Kredit- und Bürgschaftsprogramm hilft gesunden größeren Unternehmen, die wegen der Zurückhaltung der Banken zurzeit keine oder zu wenig Kredite bekommen. Dafür stehen 100 Milliarden Euro zur Verfügung. Eine Staatsbeteiligung an Firmen ist nicht vorgesehen. Text 17. Wege aus der Krise Im Januar hat die Bundesregierung als Antwort auf die globale Finanz- und Wirtschaftskrise das größte Konjunkturpaket in der Geschichte der Bundesrepublik auf den Weg gebracht. Aufgabe. Lesen Sie, übersetzen Sie und erzählen Sie den Text nach. Mit einer gewaltigen finanziellen Kraftanstrengung hat die Bundesregierung gemeinsam mit Ländern und Kommunen Anfang 2009 Maßnahmen auf den Weg gebracht, die helfen sollen, die Finanz- und Wirtschaftskrise zu überwinden. Gebündelt in den Konjunkturpaketen I und II, umfassen sie ein 57 Volumen von über 80 Milliarden Euro. Das Konjunkturprogramm soll in den Jahren 2009 und 2010 die Rezession abfedern und Arbeitsplätze sichern und schaffen. Kern des Programms sind Abgabenentlastungen und Investitionen in die Infrastruktur. „Wir wollen die Krise nicht einfach überstehen. Deutschland soll aus dieser Krise stärker und zukunftsfester herauskommen“, sagte Bundeskanzlerin Angela Merkel in ihrer Regierungserklärung am 14. Januar. Außenminister und Vize-Kanzler Frank-Walter Steinmeier, der das Konjunkturprogramm wesentlich mitgestaltet hat, sagte: „Wir reagieren eben nicht nur auf die Krise, sondern wir nutzen sie ganz bewusst. Wir wollen unser Land auch in dieser Krise moderner machen.“ Bereits Ende 2008 hatte die Bundesregierung als erste Reaktion auf die Erschütterungen der Finanzkrise das Konjunkturpaket I mit einem Volumen von 32 Milliarden Euro beschlossen. Es umfasst ein Dutzend Einzelmaßnahmen von der Kreditversorgung der Wirtschaft durch die staatliche KfWBankengruppe bis hin zu Hilfen für Arbeitnehmer und Arbeitgeber, die konjunkturelle Schwankungen auf dem Arbeitsmarkt ausgleichen sollen. Das Konjunkturpaket II in Höhe von 50 Milliarden Euro soll das erste Konjunkturpaket optimieren. Infrastrukturinvestitionen und Es sieht vor allem Einkommensteuersenkungen zusätzliche für private Haushalte vor. Zudem werden die Krankenkassenbeiträge gesenkt und einzelne Industrien unterstützt. „Wir fördern Investitionen und stimulieren die Nachfrage“, sagte Bundesfinanzminister Peer Steinbrück. Der Einbruch der Konjunktur in Deutschland ist eine direkte Folge der Finanzkrise, deren Auslöser auf den Immobilienmärkten in den Vereinigten Staaten zu suchen ist. Die Finanzkrise weitet sich seit 2007 immer mehr auf die Realwirtschaft aus. Alle wichtigen Industrieländer befinden sich inzwischen in einer Rezessionsphase. Zahlreiche Indikatoren sprechen seit Monaten für eine negative Entwicklung 2009. So erwartet die traditionell exportorientierte 58 deutsche Wirtschaft einen Rückgang der Ausfuhren um fast 9 Prozent. Insgesamt wird die Weltwirtschaft 2009 voraussichtlich um gut 1 Prozent schrumpfen, in der Eurozone rechnet man mit einem Rückgang des realen Bruttoinlandsproduktes um 2¼ Prozent. Auch die deutsche Bundesregierung erwartet im Jahr 2009 ein Minus von 2¼ Prozent – nach Wirkung des Konjunkturprogramms. In der deutschen Industrie ist die Automobilbranche von der Wirtschaftskrise am stärksten tangiert. Allein im Januar 2009 produzierten die deutschen Autobauer 34 Prozent weniger Fahrzeuge in den deutschen Werken als im Vergleichsmonat 2008. Der Automobilbranche kommt nun die im Konjunkturpaket II beschlossene sogenannte „Abwrackprämie“ zugute. Das 1,5-Milliarden-Programm sieht vor, dass ein privater Autobesitzer 2500 Euro Prämie erhält, wenn er sein mindestens neun Jahre altes Fahrzeug verschrottet und dafür einen Neu- oder Jahreswagen kauft. Bereits kurz nach Verkündung der Maßnahme strömten die Kunden wieder in die Autohäuser. Ein weiterer Schwerpunkt des Konjunkturprogramms startet ebenfalls vielversprechend: Mit dem „Kommunalen Investitionsprogramm“ sollen Schulen, Kindertagesstätten und Sportstätten energetisch saniert werden. Dafür stehen zehn Milliarden Euro zur Verfügung, das jeweilige Bundesland trägt ein Viertel der Kosten. „Der Bedarf ist groß“, sagt Engelbert Lütke-Daldrup, Staatssekretär im Bundesministerium für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung. Die Vorteile sind es auch. Denn erstens handelt es sich um zusätzliche Projekte, die einen Konjunktureffekt erzielen. Zweitens profitieren vor allem mittelständische Betriebe von diesem Programm. Drittens sparen die Kommunen nach der Sanierung Energiekosten. Ganz zu schweigen von den Kindern und Jugendlichen, die fast neue Sport- und Bildungseinrichtungen erhalten. 59 Auf einer Hintergrund-Veranstaltung1 des Bundespresseamtes Ende Januar in Berlin erläuterte der Chef des Bundeskanzleramtes, Thomas de Maizière, die Beweggründe und Erfolgsaussichten des Konjunkturprogramms. Die „instrumentelle Choreografie“ sei stimmig. Auch der Zeitpunkt sei richtig gewählt. „Im internationalen Maßstab waren wir ziemlich schnell“, sagte Thomas de Maizière. Optimistisch stimme ihn die Kaufkraft in Deutschland, die wegen realer Lohnsteigerungen, dem Rückgang der Inflation und durch niedrige Energiepreise stärker sei als in anderen Industrienationen. „Diese Faktoren werden einen Nachfrageimpuls Mitte des Jahres auslösen.“ Allgemein wird mit der Überwindung der Krise in den kommenden zwei Jahren gerechnet. Die zentrale Frage bleibt jedoch, wann sich die Finanzbranche erholt und wie die zukünftige internationale Finanzarchitektur aussehen könnte, damit sich solche Krisen nicht wiederholen. Für den Bankensektor hat Deutschland einen milliardenschweren „Rettungsschirm“ aufgespannt, unter den inzwischen die Commerzbank, die zweitgrößte deutsche Bank, und der schwer angeschlagene Immobilienfinanzier Hypo Real Estate geschlüpft sind. An Vorschlägen für eine neue globale Finanzarchitektur arbeitet unterdessen der ehemalige ChefVolkswirt der Europäischen Zentralbank, Otmar Issing, als Vorsitzender der von der Bundesregierung eingesetzten Expertengruppe „Weltfinanzmarkt“. Auf dem Weltfinanzgipfel im April in London sollen die Vorschläge erörtert werden. Bundeskanzlerin Angela Merkel fordert verbindliche Regeln für den Finanzmarkt und schlägt eine Charta für langfristiges internationales Wirtschaften vor. „Eine soziale Marktwirtschaft mit einer globalen Dimension, das ist das, worum wir ringen.“ 1 Мероприятие заднего плана 60 Text 18. Zehn Jahre Euro 1999 begann mit der Einführung der gemeinsamen europäischen Währung eine neue Ära in der Geschichte der Europäischen Union. Heute ist der Euro ein Modell für andere Regionen der Welt Aufgabe. Lesen Sie und übersetzen Sie den Text. Es ist eine schwierige Geburt. Als die gemeinsame Währung von zunächst elf europäischen Ländern am 1. Januar 1999 das Licht der Welt erblickt, sind viele Europäer noch vorsichtig mit ihrer Einschätzung. Wird der Euro stabil sein, lautet eine der am häufigsten gestellten Fragen. Selbst der damalige amerikanische Notenbankpräsident Alan Greenspan schreibt später in seiner Autobiographie, er habe zu dieser Zeit große Bedenken gehabt, ob die gemeinsame Währung der Europäer funktioniert. Zehn Jahre später, im Jahr 2009, sind alle Skeptiker verstummt. Der Euro ist ohne Zweifel eine Erfolgsgeschichte, die sich stabilisierend auf Europas Volkswirtschaften ausgewirkt hat. „Der Euro ist eine stabile Währung und international höchst respektiert“, lobt der Chefvolkswirt der Deutschen Bank, Norbert Walter. Auch Alan Greenspan ist jetzt überzeugt: „Es war eine außergewöhnliche Leistung, und ich staune bis heute, was meine europäischen Kollegen aufgebaut haben“, schreibt der Altmeister der Geldpolitik. Selbst in den aktuell turbulenten Zeiten der Wirtschaftskrise steht der Euro wie ein Fels in der Brandung. Mehr oder weniger bewusst genießen die meisten Europäer heute die Vorzüge der Währung: So entfällt bei Reisen innerhalb der Euro-Zone das lästige Geldwechseln. Indirekte Vorteile sind die geringe Inflation und die hohe Schuldendisziplin der Euro-Länder. Die europäische Gemeinschaftswährung gilt heute in Asien oder den Golfstaaten als Vorbild für ähnliche Währungsprojekte. 61 Die Idee zur Europäischen Währungsunion hatten der frühere deutsche Bundeskanzler Helmut Kohl und der einstige französische Staatspräsident Valéry Giscard d’Estaing schon 1986. Den konkreten Plan für die Einführung legte der EU-Kommissionspräsident Jacques Delors 1989 vor – nur wenige Monate vor dem Beginn der Demonstrationen in Ostdeutschland, die schließlich zum Zusammenbruch der DDR führen. Nicht nur die Diskussionen in den EULändern über die gemeinsame Währung, sondern auch die deutsch-deutsche Vereinigung hielten die Euro-Einführung erst einmal auf. Über Nacht aber änderten sich die politischen und wirtschaftlichen Rahmenbedingungen. Dem Euro geht ein mühsamer Prozess der wirtschaftlichen Konvergenz in der Europäischen Union voraus. Alle Euro-Länder verpflichteten sich 1992 im Vertrag von Maastricht, die „Konvergenzkriterien“ als eine Art volkswirtschaftliches Fitness-Programm zu erfüllen. Die Länder müssen ihre Inflation in den Griff bekommen und dürfen sich nur maßvoll verschulden, damit die gemeinsame Währung später nicht zu Spannungen führt. Die Europäische Zentralbank (EZB), deren Hauptaufgabe es ist, die Kaufkraft des Euro und somit die Preisstabilität im Euro-Raum zu gewährleisten, kam nach Frankfurt am Main. Der Niederländer Wim Duisenberg wurde erster Präsident der Europäischen Zentralbank. Die Entscheidung für ihn erwies sich als Glücksfall. Denn er ließ von Anfang an keinen Zweifel daran, dass die EZB einen Stabilitätskurs steuert und sich nicht zum Spielball der Länderinteressen machen lässt. Duisenberg steuerte den Euro auch durch die harte Anfangszeit, als – trotz scharfer Stabilitätskriterien – der Euro gegenüber dem amerikanischen Dollar stetig an Wert verlor. Die beharrliche Stabilitätspolitik von EZB-Präsident Duisenberg und seinem Nachfolger Jean-Claude Trichet zahlte sich bisher aus. Im April 2008 erreicht der Euro sogar einen Wert von 1,6019 Dollar. 62 Der Erfolg der gemeinsamen europäischen Währung wirkt anziehend. Nacheinander entscheiden sich Griechenland, dann Slowenien, Malta, Zypern und zuletzt die Slowakei für den Euro. Damit ist die Euro-Zone auf inzwischen 16 Länder und über 320 Millionen Menschen gewachsen. Womit sie größer als die Vereinigten Staaten ist. Weitere Länder der europäischen Staatengemeinschaft wollen den Euro einführen, zum Beispiel Rumänien, Estland, Polen oder Bulgarien. Sogar die Briten als erklärte Euroskeptiker überlegen, ob sie angesichts der aktuellen Krise unter das Euro-Dach schlüpfen. Der Euro und die -Europäische Zentralbank stehen durch die Finanzkrise vor ihrer vielleicht größten -Herausforderung. Partystimmung kommt zum zehnten Geburtstag darum kaum auf. Doch die bisherige Erfolgsgeschichte des Euro zeigt: Die Chancen, dass die Europa-Währung auch diese schwierige Phase überstehen wird, stehen gut. Text 19. 10 gute Gründe für den Euro Der Euro ist eine Erfolgsgeschichte. Dafür gibt es gute Gründe. Von seiner Stabilität bis zu seiner Integrationswirkung Aufgabe. Machen Sie mit dem Inhalt des Textes bekannt und nennen Sie positive Gründe für den Euro. 1. Stabile Währung Die Inflation in den Staaten der EU war vor der Euro-Einführung im Durchschnitt höher als heute. 2. Kein Geldumtausch Die gemeinsame Währung verhindert Kursschwankungen und vereinfacht Reisen in der Euro-Zone. 3. Höhere Preistransparenz im Euro-Raum 63 Die einheitliche Währung erlaubt eine einfache Vergleichbarkeit von Preisen im europäischen Handel. 4. Günstigere Kredite für Privathaushalte Da die EZB die Inflation niedrig halten will, bleiben auch die Zinsen für Kredite niedrig. 5. Internationale Rolle Innerhalb von zehn Jahren wurde der Euro nach dem Dollar zur zweitwichtigsten Währung der Weltwirtschaft. 6. Vorteile für kleine und mittlere Unternehmen Ohne Transaktionskosten ist die Absicherung gegen Kursschwankungen überflüssig. 7. Steigender Handel Innerhalb der Euro-Zone ist der Handel seit 1999 um bis zu zehn Prozent gestiegen. 8 Sparmöglichkeiten für die Euro-Staaten Eine niedrige und stabile Inflationsrate bedeutet, dass die Euro-Staaten Kredite günstig aufnehmen können. 9. Integration der Märkte Dank der einheitlichen Währung lässt sich Investitionskapital in der Euro-Zone viel leichter dorthin bewegen, wo es effektiv genutzt wird. 10. Integration der europäischen Bürger Eine gemeinsame Währung ist ein starkes Symbol einer europäischen Identität. 64 Text 20. Partnerschaft mit Energie Aufgabe. Lesen Sie und übersetzen Sie den Text. Bereits seit 1990 sind Gazprom und die deutsche BASF, das führende Chemieunternehmen der Welt, Partner. Nun rücken beide Unternehmen bei der Gewinnung von Erdgas in Sibirien enger zusammen Die BASF-Tochter Wintershall und die russische OAO Gazprom haben Ende 2008 offiziell die Erdgasproduktion des Gemeinschaftsunternehmens ZAO Achimgaz in Sibirien gestartet. Das deutsch-russische Joint Venture fördert Erdgas und Kondensat aus der namensgebenden Achimov-Formation der Lagerstätte Urengoi. Nach dem Erdgasfeld Juschno Russkoje, das 2007 in Betrieb genommen wurde, ist Achimgaz bereits das zweite große gemeinsame Erdgasförderprojekt von Gazprom und BASF in Sibirien. Das Joint Venture plant, aus der Achimov-Formation über einen Zeitraum von mehr als 40 Jahren insgesamt bis zu 200 Milliarden Kubikmeter Erdgas und 40 Millionen Tonnen Kondensat zu fördern. Die jährliche Erdgasförderung soll während der späteren Plateauphase bei bis zu 7,5 Milliarden Kubikmeter liegen. „Wir beziehen nicht nur Erdgas aus Russland und vermarkten es gemeinsam mit Gazprom – wir produzieren auch gemeinsam Erdgas in Russland. Das bedeutet mehr Versorgungssicherheit für Deutschland und für Europa“, erklärte der Vorstandvorsitzende der BASF, Dr. Jürgen Hambrecht. Bereits seit 1990 sind Gazprom und Wintershall im Handel und Vertrieb von Erdgas in Deutschland sowie anderen europäischen Ländern über Gemeinschaftsunternehmen wie Wingas, WIEH und WIEE aktiv und haben seitdem rund drei Milliarden Euro in den Auf- und Ausbau einer PipelineInfrastruktur und den Bau von Erdgasspeichern investiert. 65 Text 21. Der Koordinator für die deutsch-russische zwischengesellschaftliche Zusammenarbeit Aufgabe. Lesen Sie und übersetzen Sie den Text. Erzählen Sie ihn nach. Um die Bedeutung des Kontaktes zwischen den Bürgern der beiden Länder zu unterstreichen, wurde 2003 die Funktion des Koordinators für die deutsch-russische zwischengesellschaftliche Zusammenarbeit im Auswärtigen Amt geschaffen. Seit dem 28. März 2006 übt Andreas Schockenhoff dieses Amt aus. Gute und belastbare Beziehungen zwischen den Menschen in Russland und Deutschland sind das Ziel seiner Arbeit. Durch die Stärkung der Zivilgesellschaft fördert die Arbeit des Koordinators auch die Entwicklung von Demokratie und Rechtsstaat und hilft, Russland langfristig zu einem Wertepartner zu machen. Das Engagement der Bürgerinnen und Bürger in Russland und Deutschland ist vielfältig und wächst beständig; z.B. bestehen über 90 aktive Städtepartnerschaften und der Schüler- und Jugendaustausch weitet sich stetig aus. Schwerpunkte der Arbeit des Koordinators sind unter anderem die Arbeit der Nichtregierungsorganisationen, der Jugendaustausch, Städtepartnerschaften und der Bildungsbereich, insbesondere im Bereich der Sprachausbildung. Nichtregierungsorganisationen: Die Arbeit der Nichtregierungsorganisationen in Russland verdient besondere Aufmerksamkeit. Der Koordinator trifft sich bei seinen Reisen nach Russland regelmäßig mit Vertretern von NGOs und fördert die Vernetzung mit deutschen Organisationen. Jugendaustausch: Zwischen der Bundesregierung und der russischen Regierung wurde eine Stärkung des Jugendaustauschs vereinbart. Die Begegnung von jungen Menschen trägt in hohem Maße zu besserem Verständnis und 66 gegenseitiger Bereicherung bei. Der Koordinator unterstützt dieses Anliegen in Gesprächen mit Vertretern der Politik und Zivilgesellschaft. Städtepartnerschaften: Durch die wachsende Vernetzung der Gesellschaften steigt auch die Zahl der aktiven Städtepartnerschaften kontinuierlich. Die Menschen in Russland und Deutschland begegnen sich als Bürger, tauschen ihre Erfahrungen aus und tragen so in vielfacher Form zu einem besseren Verständnis zwischen den Gesellschaften bei. Der Koordinator begleitet diese Partnerschaften mit großem Interesse und aktiver Unterstützung. Bildung: Die Kenntnis der russischen Sprache kann eine Brücke zwischen den Gesellschaften bilden, und gleichzeitig die vielfältigen Kontakte zwischen beiden Ländern erleichtern. Der Koordinator ist darum bemüht, das Ansehen der russischen Sprache in der deutschen Schul- und Hochschulbildung zu stärken, und setzt sich aktiv für eine Ausweitung des Unterrichts ein. (www.auswaertiges-amt.de) Text 22. Deutsche Hochschulen sind vielfältig Aufgabe. Lesen Sie und übersetzen Sie den Text. Im internationalen Wettbewerb um die besten Köpfe liegt Deutschland im Spitzenfeld. Ob in einer Großstadt oder lieber im Grünen, ob traditionsreich oder modern: Kaum ein anderes europäisches Land verfügt über solch eine vielfältige Hochschullandschaft. 376 Universitäten, Fachhochschulen, Kunsthochschulen, Pädagogische sowie Theologische Hochschulen und Verwaltungsfachhochschulen bieten ein immenses Angebot an Fächern und Studiengängen. Anfang 2007 verzeichnet der von der Hochschulrektorenkonferenz herausgegebene Hochschulkompass exakt 8865 Studiengänge, die zu einem ersten Hochschulabschluss führen, und 2807 weiterführende Studienmöglichkeiten. Ob Medizin, Europa-Studien, 67 Automobildesign, Wirtschaftswissenschaften oder Computervisualistik – die akademischen Möglichkeiten sind nahezu unbegrenzt. Und sollte ein Fach tatsächlich in Deutschland nicht angeboten werden, eröffnen über 18000 internationale Kooperationen mit fast 4000 ausländischen Hochschulen in 140 Staaten weitere Möglichkeiten. An deutschen Hochschulen studieren zurzeit rund 1,98 Millionen Studierende. Fast die Hälfte von ihnen, 48 Prozent, sind Frauen. Insgesamt bieten 376 Hochschulen ein Studium an, davon 102 Universitäten, 170 Fachhochschulen und 69 private Hochschulen. Deutlich gestiegen ist in den vergangenen Jahren die Zahl der ausländischen Studierenden. Waren im Wintersemester 1998/1999 fast 166000 Studentinnen und Studenten mit ausländischem Pass an einer deutschen Hochschule eingeschrieben, liegt ihre Zahl zurzeit bei rund 250000. Mehr als 20 Prozent der Studienanfänger an deutschen Hochschulen besitzen einen ausländischen Pass. Nur wenige Länder Europas bieten eine derart vielseitige Hochschullandschaft wie Deutschland. An über 160 Standorten bilden 376 Hochschulen akademischen Nachwuchs aus. Wissenschaftliche Exzellenz gibt es nicht nur in Großstädten wie Berlin oder Hamburg – gerade die Akademikerschmieden in kleineren Städten wie Heidelberg sind weltweit bekannt. Text 23. Hochschul-Ranking Aufgabe. Lesen Sie und referieren Sie den Text. Wie zufrieden sind die Studierenden einer Fakultät? Wie gut ist ihre wissenschaftliche Ausstattung? Auf der Suche nach der passenden Universität oder Hochschule haben Studierende viele Fragen. In Deutschland finden sie die Antworten unter anderem im Ranking des Centrums für Hochschulentwicklung (CHE). Die Veröffentlichung des CHE gilt als umfassendstes und 68 detailliertestes Ranking deutschsprachiger Universitäten und Fachhochschulen. Es umfasst insgesamt 35 Fächer und spricht damit mehr als drei Viertel aller Studienanfänger an. Neben Fakten zu Studium, Lehre, Ausstattung und Forschung umfasst das Ranking Urteile von über 250000 Studierenden über die Studienbedingungen an ihrer Hochschule sowie Fachbereiche unter den Professoren der einzelnen Fächer. die Reputation der 69 Рекомендуемая литература 1. Бокк Ю., Вайс Й. Экономический толковый словарь. Немецкорусский. Минск: БГЭУ, 1995. 2. Большой немецко-русский словарь: В 2-х т./Сост. Е.И. Депинг, Н.П. Страхова, Н.И. Филичева и др.; под рук. О.М. Москальской. – 2-е изд., стереотип. – М.: Рус. яз., 1980. 3. Большой немецко-русский словарь с дополнением/К.Лейн, Д.Г. Мальцева. А.Н. Зуев и др. – 15-е изд., доп. – М.: Рус.13 – медиа; Дрофа, 2008 – XX, [II], 1192, [2] с. 4. Stang, Chr. Die neue Rechtschreibung. Alle Regeln zum Lernen und Nachschlagen. Berlin, München, Wien, Zürich, New York: Langenscheidt, 2001. 5. Marktlexikon. Die Zeitung «Markt» Goethe-Institut, München. Интернет-ресурсы 1. http://www.tatsachen-ueber-deutschland.de/de/politisches-system.html 2. http://www.deutschland.de/ 3. http://www.magazin-deutschland.de/ 4. http://www.twirpx.com/file/251501/ 5. http://lingvopro.abbyyonline.com/ru 6. http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/ 7. http://www.faz.net/aktuell/finanzen/ 8. http://www.faz.net/aktuell/beruf-chance/ 9. http://www.mediasprut.ru/grammatik/anhang/rs.html#3 10. http://www.duden.de/ 70 Учебное издание Кладько Алла Ивановна, старший преподаватель Юрченко Марина Анатольевна, кандидат философских наук, доцент Методические рекомендации по немецкому языку для подготовки к вступительному экзамену в аспирантуру Учебное пособие Редактор А.Д. Турко Подписано в печать Формат 60х84/16 Бумага офсетная. Объем п.л. Уч.- изд. л. Тираж экз. Заказ № Издательство Южно-Российского института – филиала РАНХиГС 344002, г. Ростов-на-Дону, ул. Пушкинская, 70 Ризограф Южно-Российского института – филиала РАНХиГС 344002, г. Ростов-на-Дону, ул. Пушкинская, 70