An Adidas-Salomon AG Herrn Herbert Hainer Adi-Dassler-Str. 2 D - 91072 Herzogenaurach Tel. +49 (0)9132 84 0 Fax. +49 (0)9132 84 2241 www.adidas.com/de/ Sehr geehrter Herr Hainer, bei der Preisverleihung zum "Ökomanager des Jahres 2005" hieß es in der Laudatio: "Er sorgt mit strikten Verträgen und Kontrollen dafür, dass seine mehr als 800 Zulieferfirmen in den Schwellenländern zu vertretbaren ökologischen und sozialen Bedingungen produzieren. Dort arbeiten 440.000 Menschen für Adidas, das zweitgrößte Sportartikelunternehmen der Welt, das im Vorjahr einen Umsatz von 6,5 Milliarden Euro erzielte." Eine gute Auszeichnung und ein beachtlicher Umsatz. Als Kunde frage ich mich dennoch: Wieso erhalten die NäherInnen, die weltweit Adidas-Produkte herstellen, immer noch Löhne, mit denen sie weder ein noch aus wissen? Adidas gibt Millionen für Werbung und Marketing aus und Stars wie Ballack werden selbstverständlich gesponsert. Die Managergehälter wurden 2005 sogar um 89 Prozent erhöht. Ist dies nicht ein Widerspruch zur Würdigung und dem Image des Unternehmens? Aktuelle internationale Recherchen belegen, dass NäherInnen zum Beispiel in El Salvador für nur 151 US-Dollar im Monat schuften. Dieser Lohn reicht nicht aus, den Grundbedarf einer Familie (Nahrung, Bildung, Kleidung, Gesundheitsversorgung u.a.) zu decken. Die Kampagne für ‚Saubere' Kleidung (CCC) hat Adidas immerwieder auf die "Hungerlöhne" bei ihren weltweiten Zulieferern hingewiesen. Im Jahre 2003 hat Adidas zu diesem Thema eine Studie in Indonesien anfertigen lassen und eine Konferenz durchgeführt. Viele ExpertInnen haben dort das Problem der ArbeiterInnen benannt. Doch trotz unzähliger Kontrollen, Berichte und Konferenzen hat sich bis auf wenige Einzelfälle die Situation der NäherInnen nicht verbessert. Aktuelle Studien belegen ebenfalls, dass die derzeitigen Kontrollen mehr als mangelhaft und nicht in der Lage sind, die eigentlichen Probleme zu lösen. Ich fordere von Adidas als Hauptsponsor der Fußball Weltmeisterschaft: Fair Play auf allen Feldern! Zahlen Sie einen fairen Preis und setzen Sie sich dafür ein, damit die zahllosen Frauen in den Zulieferbetrieben von ihrer Hände Arbeit leben können. Würden diese in den Werkshallen El Salvadors, Chinas und anderswo nicht so hart arbeiten, könnten die Drei-Streifen auf den Trikots nicht glänzen. Werden Sie in diesem Punkt Ihrem Motto gerecht: „Adidas macht das Unmögliche möglich!“. Bitte informieren Sie mich über Ihre weiteren Schritte! Mit freundlichen Grüßen Unterschrift: .... Mit freundlichen Grüßen P.S.: Näheres finden Sie in der Studie „Quick Fix – Auf der Suche nach der schnellen Lösung“ unter www.inkota.de , sowie weitere Informationen zur Kampagne für 'Saubere' Kleidung (CCC)