FORSCHUNGSGESELLSCHAFT FÜR STRASSEN - UND VERKEHRSW ESEN Richtlinien für die rechnerische Dimensionierung des Oberbaus von Verkehrsflächen mit Asphaltdeckschicht RDO - Asphalt 09 Entwurf Januar 2009 Ausgabe 2009 Entwurf Arbeitsgruppe Infrastrukturmanagement Arbeitsausschuss: Dimensionierung Im Rahmen der langjährigen Arbeit haben folgende Damen und Herren mitgewirkt: Leiter: Prof. Dr.-Ing. habil. W e l l n e r, Dresden Mitarbeiter: Prof. Dr.-Ing. B e c k e d a h l, Wuppertal Dipl.-Ing. B e d n o r z, Bonn Prof. Dipl.-Ing. B r a c h e r, Regensburg Dr.-Ing. G l e i t z, Dresden Dr.-Ing. G r ä t z, Darmstadt Dr.-Ing. G r o ß m a n n, Karlsruhe Prof. Dr.-Ing. H o t h a n, Hannover Dipl.-Ing. J o h a n n s e n, Rostock Dipl.-Ing. K i e h n e, Dresden Prof. Dr.-Ing. K o c h , Köln Dipl.-Ing. K r e t z, Darmstadt Dr.-Ing. L o r e n z l, Braunschweig Dr.- Ing. P a s s, Bottrop Dr.-Ing. P f e i f e r, Berlin Prof. Dr.-Ing. R a d e n b e r g, Bochum Prof. Dr.-Ing. R o o s, Karlsruhe Prof. Dr.-Ing. R e s s e l, Stuttgart Dipl.-Ing. S i m o n, München Prof. Dr.-Ing. habil. S t e i n a u e r, Aachen Prof. Dr.-Ing. S t r a u b e, Velbert Dipl.-Ing. V i l l a r e t, Hönow Dipl.-Ing. W a g n e r, Leipzig Dr.-Ing. habil. W e r k m e i s t e r, Dresden Prof. Dr.-Ing. W i s t u b a, Braunschweig Dr.-Ing. Z a n d e r, Siegen Vorbemerkung Die „Richtlinien für die rechnerische Dimensionierung des Oberbaues von Verkehrsflächen mit Asphaltdeckschicht, Ausgabe 2009 (RDO – Asphalt 09) ist vom Arbeitsausschuss „Dimensionierung“ (Leiter: Univ.-Prof. Dr.-Ing. habil. W e l l n e r) erarbeitet worden. Auf der Grundlage dieser Richtlinie können alternativ zu den standardisierten Bauweisen der RStO Asphaltoberbauten rechnerisch dimensioniert werden. Die RDO –Asphalt 09 wurden in Abstimmung mit dem Bundesminister für Verkehr, Bau- und Stadtentwicklung, den obersten Entwurf Januar 2009, Seite 2 Straßenbaubehörden der Länder und Vertretern der kommunalen Bauverwaltungen aufgestellt. Produkte und Ursprungswaren aus anderen Mitgliedsstaaten der Europäischen Gemeinschaft oder der Türkei und Ursprungswaren aus den Mitgliedsstaaten des Europäischen Wirtschaftsraumes, die diesen Technischen Lieferbedingungen nicht entsprechen, werden einschließlich der im Herstellerstaat durchgeführten Prüfungen und Überwachungen als gleichwertig behandelt, wenn mit ihnen das geforderte Schutzniveau in Bezug auf Sicherheit, Gesundheit und Gebrauchstauglichkeit gleichermaßen dauerhaft erreicht wird. Die Verpflichtungen aus der Richtlinie 98/34/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 22. Juni 1998 über ein Informationsverfahren auf dem Gebiet der Normen und technischen Vorschriften und der Vorschriften für die Dienste der Informationsgesellschaft (ABl. EG Nr. L 204 S 37), geändert durch die Richtlinie 98/48/EG des Europäischen Parlaments und des Rates vom 20. Juli 1998 (ABl. EG Nr. L 217 S 18), sind beachtet worden. Entwurf Januar 2009, Seite 3 Inhaltsverzeichnis 1 Allgemeines ................................................................................................................... 6 2 Grundlagen .................................................................................................................... 8 3 4 2.1 Technisches Regelwerk ......................................................................................... 8 2.2 Kriterien für die Dickenfestlegung .........................................................................10 2.3 Dimensionierungsverfahren ..................................................................................11 2.4 Erdbau und Entwässerung ....................................................................................12 Begriffe .........................................................................................................................13 3.1 Stoffeigenschaften ................................................................................................13 3.2 Belastung ..............................................................................................................14 3.3 Beanspruchungen .................................................................................................14 3.3.1 Spannungen ..................................................................................................14 3.3.2 Verformungen ...............................................................................................16 3.4 Moduln und Verhältniszahlen ................................................................................16 3.5 Allgemeine Begriffe ...............................................................................................17 3.6 Kurzzeichen ..........................................................................................................18 3.6.1 Formelzeichen...............................................................................................18 3.6.2 Abkürzungen .................................................................................................20 Eingangswerte in die Dimensionierung .........................................................................20 4.1 Allgemeines ..........................................................................................................20 4.2 Verkehrsbelastung ................................................................................................20 4.3 Frost und Temperatur ...........................................................................................21 4.3.1 Frost ..............................................................................................................21 4.3.2 Temperatur ...................................................................................................21 4.4 5 6 Stoffmodelle ..........................................................................................................21 4.4.1 Kennwerte für das Planum ............................................................................22 4.4.2 Kennwerte für die Tragschichten ohne Bindemittel (ToB) ..............................23 4.4.3 Kennwerte für Tragschichten mit hydraulischen Bindemitteln ........................24 4.4.4 Kennwerte für Asphalt ...................................................................................25 Wahl der Bauweise .......................................................................................................28 5.1 Allgemeine Hinweise .............................................................................................28 5.2 Erneuerungsmaßnahmen .....................................................................................28 Berechnung der Beanspruchung ..................................................................................29 Entwurf Januar 2009, Seite 4 7 8 6.1 Berechnungsverfahren ..........................................................................................29 6.2 Berechungsmodell ................................................................................................29 Nachweisführung ..........................................................................................................31 7.1 Allgemeines ..........................................................................................................31 7.2 Planum .................................................................................................................32 7.3 Tragschichten ohne Bindemittel (ToB) ..................................................................33 7.4 Tragschichten mit hydraulischen Bindemitteln ......................................................34 7.5 Asphaltschichten ...................................................................................................35 7.5.1 Ermüdung .....................................................................................................35 7.5.2 Spurrinnen ....................................................................................................36 Sicherheitsbetrachtungen .............................................................................................36 Anhang Anhang 1 Ermittlung des dimensionierungsrelevanten Achslastkollektives Anhang 2 Ermittlung des dimensionierungsrelevanten Temperaturverlaufes im Asphaltoberbau sowie der Häufigkeit des Auftretens der zugeordneten Oberflächentemperaturen Anhang 3 Verformungskenn- und Vergleichswerte für Böden Anhang 4 Verformungskenn- und Vergleichswerte für Tragschichten ohne Bindemittel (ToB) Anhang 5 Verformungskenn- und Vergleichswerte für Tragschichten mit hydraulischen Bindemitteln Anhang 6 Verformungskenn- und Vergleichswerte für Asphalt Anhang 7 Berechnungsbeispiele Entwurf Januar 2009, Seite 5 1 Allgemeines Die vorliegenden Richtlinien regeln die rechnerische Dimensionierung von Oberbauten für Verkehrsflächen mit Asphaltdeckschichten für den Neubau und die Erneuerung von öffentlichen Straßen mit unbeschränkt öffentlichem Verkehr. Sie können für Oberbauten für andere Verkehrsflächen sinngemäß angewendet werden. Die rechnerische Dimensionierung wird i. d. R. bei A- und F-Modellen und bei übrigen PPP-Projekten sowie bei Funktionsbauverträgen angewendet. Sie ist gleichfalls zur Erfahrungssammlung bei der Dimensionierung von Oberbauten im Rahmen von Nebenangeboten außerhalb des Wettbewerbes vorgesehen. Die rechnerische Dimensionierung nach den RDO - Asphalt 09 dient der Festlegung der erforderlichen Schichtdicken innerhalb des frostsicheren Oberbaus unter Berücksichtigung örtlicher Verhältnisse, Schicht- und Baustoffeigenschaften sowie Verkehrsbelastungen auf dem vorhandenen Untergrund / Unterbau. Durch das Verfahren nach den RDO – Asphalt sollen im geplanten Nutzungszeitraum strukturelle Schädigungen in der Befestigung ausgeschlossen werden. Unabhängig davon können Erhaltungsmaßnahmen an Deck- und Binderschichten notwendig sein. Der geplante Nutzungszeitraum ist festzulegen (z. B. 30 Jahre). Die Anwendung technisch geeigneter und wirtschaftlicher Bauweisen wird dabei vorausgesetzt. Grundlage der Dimensionierung sind der geplante Nutzungszeitraum, die Verkehrsbelastung, klimatische Verhältnisse, die Lage der Verkehrsfläche im Gelände, die Bodenverhältnisse, die Materialeigenschaften, der Zustand von in dem zu dimensionierenden Oberbau verbleibenden Schichten eines vorhandenen Oberbaus sowie die Bedingungen, die sich durch die freie Strecke oder die geschlossene Ortslage ergeben. Die Dimensionierung der Schichtdicken des Konstruktionsaufbaus erfolgt nach den in Abschnitt 2.2 festgelegten Kriterien. Andere Eigenschaften und Konstruktionsmerkmale des Straßenaufbaus und dessen Oberfläche bleiben davon unberührt. Die Ergebnisse der Dimensionierungsrechnungen verlieren ihre Gültigkeit, wenn dimensionierungsrelevante Kenngrößen u. a. durch die Bauausführung nicht eingehalten werden. In diesen Fällen kann das Dimensionierungsverfahren zur Abschätzung der Auswirkung der während der Bauausführung festgestellten Abweichungen auf die ertragbare Verkehrsbelastung angewendet werden. Entwurf Januar 2009, Seite 6 Die Grundsätze der im Abschnitt 2 genannten Regelwerke sind Vorraussetzung für die Anwendung der RDO - Asphalt. Entwurf Januar 2009, Seite 7 2 Grundlagen 2.1 Technisches Regelwerk Die RDO - Asphalt nehmen Bezug auf nachstehende Regelwerke: - Verdingungsordnung für Bauleistungen Teil C: Allgemeine Technische Vertragsbedingungen für Bauleistungen (ATV) o DIN 18299 Allgemeine Regelungen für Bauarbeiten jeder Art o DIN 18300 Erdarbeiten o DIN 18315 Verkehrswegebauarbeiten; Oberbauschichten ohne Bindemittel o DIN 18316 Verkehrswegebauarbeiten; Oberbauschichten mit hydraulischen Bindemitteln o DIN 18317 Verkehrswegebauarbeiten; Oberbauschichten aus Asphalt - DIN 18134 Baugrund; Versuche und Versuchsgeräte, Plattendruckversuche - DIN 18196 Erd- und Grundbau; Bodenklassifikation für bautechnische Zwecke - Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Erdarbeiten im Straßenbau – ZTV E-StB - Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für den Bau von Schichten ohne Bindemittel im Straßenbau – ZTV SoB-StB - Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für den Bau von Fahrbahndecken aus Asphalt – ZTV Asphalt-StB - Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für die bauliche Erhaltung von Verkehrsflächen in Asphaltbauweise – ZTV BEA-StB - Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für Aufgrabungen in Verkehrsflächen – ZTV A-StB - Zusätzliche Technische Vertragsbedingungen und Richtlinien für den Bau von Entwässerungseinrichtungen im Straßenbau – ZTV Ew-StB - ZTV Funktion-StB (in Bearbeitung) - Vertragsbedingungen für die Zustandserfassung und -bewertung der Bundesfernstraßen - Zusätzliche Vertragsbedingungen für die Zustandserfassung und -bewertung der Bundesfernstraßen - Richtlinien für die Standardisierung des Oberbaus von Verkehrsflächen - RStO - Richtlinien für die Planung von Erhaltungsmaßnahmen an Straßenbefestigungen – RPE-Stra - Richtlinien für die Anlage von Straßen – RAS –, Teil: Entwässerung – RAS-Ew - Richtlinien für bautechnische Maßnahmen an Straßen in Entwurf Januar 2009, Seite 8 Wassergewinnungsgebieten – RiStWag - Richtlinien für die umweltverträgliche Anwendung von industriellen Nebenprodukten und Recycling-Baustoffen im Straßenbau aus wasserwirtschaftlicher Sicht – RuAStB - Technische Prüfvorschrift Verhalten von Asphalten bei tiefen Temperaturen - Prüfverfahren für die Dimensionierung von Asphaltbefestigungen o Arbeitsanleitung zur Bestimmung des Steifigkeits- und Ermüdungsverhaltens von Asphalt mit dem Spaltzugschwellversuch – AL SP-Asphalt (in Bearbeitung) o Arbeitsanleitung zur Bestimmung der plastischen Verformungsverhaltens von Asphalt mit dem Druckschwellversuch – AL DSV-Asphalt (in Bearbeitung) o Arbeitsanleitung zur Bestimmung der charakteristischen Dicken und Geometrien – AL-DIGEO (in Bearbeitung) o Arbeitsanleitung zur Bestimmung des Schichtenverbundes unter zyklischer Beanspruchung (in Bearbeitung) - Arbeitsanleitung zur Bestimmung des Schichtenverbundes nach Leutner - Hinweise für Maßnahmen an bestehenden Straßen in Wasserschutzgebieten - Merkblatt für Dränbetontragschichten (DBT) - Merkblatt für den Bau von Busverkehrsflächen - Merkblatt für die Verhütung von Frostschäden an Straßen - Arbeitspapiere zur „Zustandserfassung und -bewertung“ - Arbeitspapier Verkehrsbelastung (in Bearbeitung) - Arbeitspapiere Mechanisches Verhalten von o Tragschichten ohne Bindemittel o Asphalt o Beton in Befestigungen für Verkehrsflächen - Arbeitspapiere (in Bearbeitung) o zum Einsatz der Halbraumtheorie bei der Dimensionierung von Verkehrswegebefestigungen o zum Einsatz der Mehrschichtentheorie bei der Dimensionierung von Verkehrswegebefestigungen o zum Einsatz der Methode der finiten Elemente und Randelemente bei der Dimensionierung von Verkehrswegebefestigungen o zur Modellierung des Schichtenverbundes bei der Dimensionierung von Verkehrswegebefestigungen - Arbeitspapier Ermittlung von Temperaturverläufen in Oberbauten für Verkehrsflächen (in Bearbeitung) Entwurf Januar 2009, Seite 9 - Arbeitspapiere Tragfähigkeit (teilweise noch in Bearbeitung) o 1 - Benkelmanbalken o 2 - Falling Weigth Deflectometer o 3 - Lacroix 2.2 Kriterien für die Dickenfestlegung Die Dicke des Oberbaus ist so festzulegen, dass 1. ausreichende Frostsicherheit und 2. ausreichendes Tragverhalten gewährleistet sind. Für eine ausreichende Frostsicherheit ist die Dicke des frostsicheren Oberbaus nach dem Verfahren der RStO zu ermitteln. Für ein ausreichendes Tragverhalten sind die Dicken sowie die Eigenschaften der Schichten so festzulegen, dass weder das Planum noch die Schichten während dem geplanten Nutzungszeitraum des Oberbaus strukturelle Schädigungen erleiden. Dafür gelten die folgenden Kriterien: - die zulässige Anzahl an Lastwechseln auf der Grundlage der maximalen Vertikaldruckspannung auf dem Planum, die in Abhängigkeit vom Ev2-Wert nach Anhang 3 angenommen werden kann, - die zulässige Anzahl an Lastwechseln auf der Grundlage der maximalen Vertikaldruckspannung in den ToB, i. d. R. auf der Oberseite der ToB, die in Abhängigkeit vom Ev2-Wert nach Anhang 4 angenommen werden kann, - die zulässige Ermüdungslastwechselzahl auf der Grundlage der maximalen Biegezugspannung in Tragschichten mit hydraulischen Bindemitteln, i. d. R. an der Unterseite dieser, die in Abhängigkeit von der Spannung nach Anhang 5 angenommen werden kann, - die zulässige Ermüdungslastwechselzahl auf der Grundlage der maximalen Biegezugdehnung in den Asphalttragschichten, i. d. R. an der Unterseite der Asphaltschichten, die in Abhängigkeit von der Anfangsdehnung im Labor mit dem Spaltzugschwellversuch bestimmt werden kann (s. Anhang 6), - die maximale deviatorische Vergleichsspannung bzw. Schubspannung in der Asphaltdeck- bzw. Asphaltbinderschicht zur Abschätzung der Spurrinnengefährdung, die im Labor mit dem Druckschwellversuch bestimmt werden kann (s. Anhang 6). Entwurf Januar 2009, Seite 10 Weiterhin sind i. d. R. mindestens die aus bautechnischer Sicht in den ZTV Asphalt-StB, ZTV Beton-StB sowie ZTV SoB-StB festgeschriebenen Mindestschichtdicken einzuhalten. In begründeten Fällen kann bei Vorliegen ausreichend positiver Erfahrungen davon abgewichen werden (z. B. kompakte Asphaltbefestigungen). 2.3 Dimensionierungsverfahren Die Vorgehensweise zur rechnerischen Dimensionierung ist in folgender Abbildung 2.1 schematisch dargestellt: Abb. 2.1 Ablaufschema zur rechnerischen Dimensionierung von Asphaltbefestigungen Verkehrslastkollektiv Klimatische Bedingungen Materialparameter, Schichtdicken Berechnungsverfahren Beanspruchungen Neufestlegung der Materialparameter und Schichtdicken Nachweis Nachweis Ermüdung Asphalttragschicht Spurrinne Asphaltdeck- / -binderschicht erfüllt? nein ja Nachweis Ermüdung der HGT erfüllt? nein ja Nachweis bleibende Verformung der ToB / des Bodens nein erfüllt? Ergebnis: ja Ausreichend dimensionierte Befestigung Entwurf Januar 2009, Seite 11 Die Schrittfolge ist wie folgt zu beschreiben: - Festlegung der Eingangswerte aus Verkehrslastbelastung (Verkehrslastkollektiv) und aus klimatischen Bedingungen (Temperaturverläufe und Häufigkeit des Auftretens dieser). Hinweise zur Bestimmung dieser Eingangswerte sind in Kapitel 4 sowie den Anhängen 1 und 2 zu finden. - Wahl des Oberbaus durch Festlegung der Schichtenfolge, der Materialparameter und der Startschichtdicken. Hinweise zur Wahl der Bauweise sind in Kapitel 5, zur Bestimmung der Materialparameter in Kapitel 4 sowie den Anhängen 3 bis 6 zu finden. Zur Festlegung der Startschichtdicken hat es sich bewährt, die Schichtdicken von Oberbauten nach den RStO (der Verkehrsbelastung entsprechende Bauklasse) zu wählen. Die Gesamtdicke des frostsicheren Oberbaus ist nach dem Verfahren der RStO zu bestimmen und generell einzuhalten. - Berechnung der Beanspruchungen (Spannungen / Dehnungen) in allen maßgebenden Nachweispunkten. Hinweise hierzu sind in den Kapiteln 2.3 und 6 zu finden. - Nachweisführung (Asphaltschichten, ToB, Untergrund / Unterbau). Hinweise hierzu sind in Kapitel 7 zu finden. Ist mindestens ein Nachweis nicht erfüllt, sind entweder größere oder kleinere Dicken der betreffenden Schichten bei Einhaltung der Gesamtdicke des frostsicheren Oberbaus und / oder andere Asphalte / Tragschichtmaterialien mit entsprechend veränderten Eigenschaften zu wählen. Berechnung und Nachweisführung sind damit erneut durchzuführen. Diese Vorgehensweise ist so oft zu wiederholen (Iteration), bis alle Nachweise erfüllt sind. Der so bestimmte Oberbau ist dann ausreichend dimensioniert. 2.4 Erdbau und Entwässerung Die Funktionstüchtigkeit des Untergrundes / Unterbaus in Form seiner Stabilität, seines Verformungsverhaltens, seiner Standsicherheit und seiner Erosionsbeständigkeit ist Grundlage einer zutreffenden Dimensionierung des Oberbaus. Ebenso wird die dauerhafte Funktion und Schadensfreiheit der Entwässerungsanlagen vorausgesetzt. Es gelten die Hinweise zur Gestaltung der Entwässerung des Oberbaus gemäß den RStO. Entwurf Januar 2009, Seite 12 Bei Erneuerungsmaßnahmen ist die Funktionsfähigkeit der Entwässerungseinrichtungen wieder herzustellen. Können hierbei die Forderungen der RAS-Ew nicht erfüllt werden (z. B. keine Planumsentwässerung), ist es notwendig, die Auswirkung schwankenden Wassergehaltes des Untergrundes / Unterbaus auf die Tragfähigkeit des Planums durch Abminderung des Ev2-Wertes für bestimmte Planungszeiträume zu berücksichtigen (vgl. Anhang 3 und 4). 3 Begriffe 3.1 Stoffeigenschaften Elastizität Fähigkeit eines Körpers, durch äußere Kräfte oder Momente erzeugte Gestaltänderungen (volumenkonstant oder nichtvolumenkonstant) zu erleiden, die nach Wegfall der Ursachen spontan und vollständig zurückgebildet werden. Viskosität Zähigkeit, Widerstand in Fluiden gegen Verschiebung ihrer Teilchen gegeneinander, führt zu zeitverzögerter Dehnung / Stauchung eines Mediums bei dessen Be- bzw. Entlastung. Plastizität Fähigkeit eines Körpers, durch äußere Kräfte oder Momente erzeugte Gestaltänderungen (volumenkonstant oder nichtvolumenkonstant) zu erleiden, die nach Wegfall der Ursachen erhalten bleiben. Lineares Verformungsverhalten Die belastungsabhängige Verformung eines Kontinuums bzw. Körpers ist dadurch gekennzeichnet, dass der Quotient aus Spannung und Dehnung konstant ist. Nichtlineares Verformungsverhalten Die belastungsabhängige Verformung eines Kontinuums bzw. Körpers ist dadurch gekennzeichnet, dass der Quotient aus Spannung und Dehnung nicht konstant ist. Entwurf Januar 2009, Seite 13 3.2 Belastung Belastung Ursache für das Entstehen von Spannungen und Verformungen in einem Körper bzw. einer Flüssigkeit. Druck Belastung eines Körpers oder einer Flüssigkeit durch zwei entgegengesetzt wirkende, in derselben Wirkungslinie aufeinander zustrebende Kräfte, die daraus resultierende Beanspruchung wird durch ein negatives Vorzeichen gekennzeichnet. Zug Belastung eines Körpers durch zwei entgegengesetzt wirkende, in der selben Wirkungslinie auseinanderstrebende Kräfte, die daraus resultierende Beanspruchung wird durch ein positives Vorzeichen gekennzeichnet. 3.3 Beanspruchungen Beanspruchung Dehnung und Spannung an einem beliebigen Punkt in einem Körper oder einer Flüssigkeit. 3.3.1 Spannungen Spannung Quotient aus Kraft und Fläche. Normalspannung Senkrecht auf ein Flächenelement einwirkende Komponente einer Spannung. Tangentialspannung Parallel zu einem Flächenelement einwirkende Komponente einer Spannung. Hauptspannung Normalspannung auf ein Flächenelement solcher Orientierung, dass die Tangentialspannungen zu Null werden. Druckspannung Auf eine Stauchung eines Körpers hinwirkende Normalspannung. Zugspannung Auf eine Dehnung eines Körpers hinwirkende Normalspannung. Schubspannung Auf eine Gleitung eines Körpers hinwirkende Spannung. Entwurf Januar 2009, Seite 14 Entwurf Januar 2009, Seite 15 Hydrostatische Spannung An einem Volumenelement in alle Richtungen gleich groß wirkende Normalspannung. Der Betrag ergibt sich aus der Mittelung aller Hauptspannungskomponenten. Deviatorspannung Spannungsdifferenz zwischen dem Gesamtspannungszustand und dem hydrostatischen Spannungszustand (bewirkt Verzerrung am Volumenelement). Deviatorische Vergleichsspannung Differenz aus der Vertikal- und Horizontal- (Biege-)spannung in der Lastachse im Beanspruchungszustand Oberbau, rotationssymmetrischer vorausgesetzt, entspricht der Deviatorspannung in der Lastachse in vertikaler Richtung. 3.3.2 Verformungen Verformung Durch äußere Kräfte oder Zwängungen bewirkte Volumen- und / oder Gestaltänderung, rückstellbar oder bleibend. Dehnung / Stauchung Auf die ursprüngliche Länge eines Körpers bezogene positive / negative Längenänderung als Folge einer Normalspannung. 3.4 Moduln und Verhältniszahlen Elastizitätsmodul Materialkennwert, Quotient aus Spannung und gleichgerichteter elastischer Dehnung. Komplexer Elastizitätsmodul / komplexer Schubmodul (complex modulus) Bei dynamischen Versuchen mit zeitabhängiger Belastung an viskoelastischen Stoffen ermittelter Modul. Absoluter Modul Betrag des komplexen Elastizitäts- oder Schubmoduls. Weitere Bezeichnungen: dynamischer Modul / Steifigkeitsmodul (stiffness modulus). Entwurf Januar 2009, Seite 16 Glasmodul Materialkennwert eines viskoelastischen Stoffes, der bei zeitabhängiger Beanspruchung bei hohen Frequenzen und tiefen Temperaturen nicht überschritten wird. Komplexe Querdehnzahl Bei dynamischen Versuchen mit zeitabhängiger Belastung an viskoelastischen Stoffen ermittelte Querdehnzahl. Querdehnzahl Absolutbetrag der komplexen Querdehnzahl, Ermittelt aus Querdehnung zu Längsdehnung, Materialkennwert (Wertebereich: 0 bis 0,5). Schichtmodul Modul einer Schicht, entspricht bei Asphaltschichten und ToB dem Materialkennwert, bei Tragschichten mit hydraulischen Bindemitteln wird dieser Materialkennwert in Abhängigkeit vom Risszustand abgemindert (Anhang 5). Bei ToB ist der Schichtmodul in Abhängigkeit von dem auf und unter der Schicht wirksamen Ev2-Wert zu berechnen. Der Schichtmodul des Bodens wird dem Ev2-Wert auf dem Planum gleichgesetzt. 3.5 Allgemeine Begriffe Nutzungszeitraum Zeitraum ab Verkehrsfreigabe bis zum Ende der Nutzung des Oberbaus. Das Ende der Nutzung des Oberbaus wird i. d. R. durch das Versagen können der Befestigung bestimmt. Während der Nutzungsdauer Maßnahmen zur Erhaltung der Gebrauchstauglichkeit notwendig werden. Bruch Versagen eines Körpers infolge von Normal- und / oder Radialund / oder Tangentialbeanspruchung bei Erreichen der Grenzbeanspruchung. Druckfestigkeit Auf den Ursprungsquerschnitt bezogene Druckspannung, die zum Bruch führt. Festigkeit Grenzspannung, bei der ein Bruch oder eine die Gebrauchstauglichkeit herabsetzende Verformung eintritt. Entwurf Januar 2009, Seite 17 Tragverhalten Änderungen der Tragfähigkeit während des Nutzungszeitraumes. Verformungskennwert Oberbegriff für die elastischen Materialparameter Elastizitätsmodul und Querdehnzahl. Zugfestigkeit Auf den Ursprungsquerschnitt bezogene Zugspannung, die zum Bruch führt. Lastwechsel Im Oberbau: infolge eines Achsüberganges hervorgerufener, einmaliger kurzeitiger, i. d. R. schwellender Beanspruchungszustand Im Probekörper: infolge einer kurzzeitigen, i. d. R. schwellenden Belastung erzeugter einmaliger, kurzeitiger Beanspruchungszustand. Die schwellende Belastung wird in meist sinusförmig aufgebracht. Kurzzeichen 3.5.1 B Formelzeichen [-] Äquivalente 10-t-Achsübergänge im zugrunde gelegten Nutzungszeitraum, ermittelt nach den RStO 01 E [MPa] Elastizitätsmodul (E-Modul) Ev2 [MPa] Verformungsmodul bei statischer Belastung auf der Oberfläche des Untergrundes / Unterbaus bzw. der ToB E [MPa] absoluter Elastizitätsmodul des Asphaltes Eoo [MPa] Glasmodul, zu berechnen nach Gl. Anh. 6.2 µ [-] Querdehnzahl [-] Dehnung hs [mm] Berechnungsdicke (Ergebnis der Nachweisführung), Schichtdicken nach den RStO und ZTV SoB-StB, ZTV Asphalt-StB, ZTV Beton-StB (es gelten die zulässigen Maßtoleranzen) [MPa] Spannung vorhz [MPa] vorhandene maximale vertikale Spannung auf der Oberfläche des Untergrundes / Unterbaus bzw. der ToB zulz [MPa] zulässige vertikale Spannung auf der Oberfläche des Untergrundes / Unterbaus bzw. der ToB vorhBz [MPa] vorhandene maximale Biegezugspannung der Tragschichten mit Entwurf Januar 2009, Seite 18 hydraulischen Bindemitteln infolge Verkehrslast zul Bz [MPa] ertragbare (zulässige) Biegezugspannung der Tragschichten mit hydraulischen Bindemitteln infolge Verkehrslast Bz [MPa] Biegezugfestigkeit bei einmaliger Belastung der Tragschichten mit hydraulischen Bindemitteln (Bz = 1,25 MPa) T [°C] Oberflächentemperatur p [MPa] der Berechnungsradlast zugeordneter Kontaktdruck (p = 0,8 MPa) P [N] A [mm²] angenommene Kontaktfläche zwischen Reifen und Fahrbahn r [mm] Radius der Ersatzkreisfläche, welche der Größe der angenommenen Radlast, i. d. R. die Hälfte der Achslast Kontaktfläche zwischen Reifen und Fahrbahn entspricht vorh N [-] die zu erwartende Anzahl an Lastwechseln infolge von Achsübergängen in dem geplanten Nutzungszeitraum zul N [-] die ertragbare (= zulässige) Anzahl an Lastwechseln infolge von Achsübergängen in dem geplanten Nutzungszeitraum (Grenzlastwechselzahl) vorh Na (b, c...) [-] die mit der Beanspruchung (oder ) im Beanspruchungszustand a (b, c ...) zu erwartende Anzahl an Lastwechseln infolge von Achsübergängen zul Na (b, c...) [-] die mit der Beanspruchung (oder ) im Beanspruchungszustand a (b, c...) ertragbare (= zulässige) Anzahl an Lastwechseln infolge von Achsübergängen (Grenzlastwechselzahl) [-] Sicherheitsfaktor nach Tabelle 8.1.1 und 8.1.2 dieser Richtlinie SF [-] Shiftfaktor, für indirekten Zugschwellversuch (Spaltzugschwellversuch) mit SF = 1500 anzunehmen (Gl. Anh. 6.15) y [°C] Asphalttemperatur in der Tiefe x (Gl. Anh. 2.1) x [mm] Tiefe unter Fahrbahnoberfläche (Gl. Anh. 2.1) a [-] Parameter, abhängig von T (Gl. Anh. 2.1) R [-] Reduktionsfaktor (Funktion der Nadelpenetration Pen, des Erweichungspunktes Ring und Kugel TRuK, der Temperatur T und der Belastungsfrequenz f) (Gl. Anh. 6.1) Va [Vol.-%] Hohlraumvolumen im Asphaltmischgut (Gl. Anh. 6.2) Vb [Vol.-%] Bindemittelvolumen im Asphaltmischgut (Gl. Anh. 6.3) Vg [Vol.-%] Volumen der Gesteinskörnung im Asphaltmischgut (Gl. Anh. 6.3) a [-] Materialkennwert, durch Regression bestimmt aus dem Ermüdungsversuch (Gl. Anh. 6.15) k [-] Materialkennwert, durch Regression bestimmt aus dem Entwurf Januar 2009, Seite 19 Ermüdungsversuch (Gl. Anh. 6.15) F [-] h [mm] Probekörperhöhe d [mm] Probekörperdurchmesser 3.5.2 Sicherheitsbeiwert nach Tabelle 8.2 (Gl. Anh. 6.15) Abkürzungen AP Arbeitspapier Aü Achsübergänge Gl. Gleichung ToB Tragschicht ohne Bindemittel FSS Frostschutzschicht STS Schottertragschicht KTS Kiestragschicht HGT Hydraulisch gebundene Tragschicht DBT Dränbetontragschicht 4 Eingangswerte in die Dimensionierung 4.1 Allgemeines Für die rechnerische Dimensionierung von Oberbauschichten sind die Eingangswerte auf der Grundlage aktueller Verkehrs- und Klimadaten sowie materialtechnischer Eigenschaften festzulegen. Alle verwendeten Eingangsgrößen sind projektbezogen nachzuweisen. Hierfür ist eine umfassende Dokumentation zu führen und der Dimensionierungsberechnung beizulegen. Sämtliche darauf basierende Dimensionierungsergebnisse sind auf Plausibilität zu prüfen. 4.2 Verkehrsbelastung Die Verkehrsbelastung ist auf der Grundlage eines dimensionierungsrelevanten Achslastkollektivs, welches die Zuordnung von Achslasten zur Häufigkeit des Auftretens dieser vornimmt, zu berücksichtigen. Das dimensionierungsrelevante Achslastkollektiv ist, falls möglich, aus Daten von Achslastwägungen zu ermitteln. Andernfalls kann die Berechnung aus Daten von Verkehrszählungen erfolgen. Detaillierte Angaben hierzu sind dem Arbeitspapier (AP) „Verkehrsbelastung“ (in Bearbeitung) bzw., bis zur Fertigstellung des AP, Anhang 1 zu entnehmen. Entwurf Januar 2009, Seite 20 Bei wechselnden Verkehrsbelastungen innerhalb kurzer Abschnitte (z.B. bei vielen Einmündungen) sind nach technologischen Gesichtspunkten sinnvolle Abschnitte mit gleichem Oberbau und gleichen Schichtdicken festzulegen. Für die Dimensionierung innerhalb dieser Abschnitte ist die höchste Verkehrsbelastung als maßgebend anzunehmen. 4.3 Frost und Temperatur 4.3.1 Frost Die Dicke des frostsicheren Oberbaus ist nach der in den RStO beschriebenen Methode zu ermitteln und einzuhalten. Die Einhaltung der Dicke des frostsicheren Oberbaus ist nur für vollgebundene Bauweisen nicht erforderlich. In den Nachweisen ist für diese Fälle die kritische Frühjahrsperiode (Tauperiode) mit sehr geringer Tragfähigkeit des Planums und der Tragschichten zu berücksichtigen (siehe Anhang 3 und 4). 4.3.2 Temperatur Bei der Dimensionierung ist die Berücksichtigung der Temperaturverläufe in allen Asphaltschichten erforderlich. In Deutschland treten im Wesentlichen Oberflächentemperaturen zwischen – 15 bis + 50 °C auf. Es ist davon auszugehen, dass die in Deutschland in den Asphaltschichten auftretenden Temperaturzustände mit 13 verschiedenen Temperaturverläufen (Temperaturklassen / -intervallen von 5 K) beschrieben werden können. Liegen detailliertere Informationen über mindestens 15 Jahre der letzten 25 Jahren vor, sind diese zu verwenden. Auf dieser Grundlage ist die rechnerische Erfassung des Tragverhaltens des Oberbaus möglich. Ist zudem die Häufigkeit des Auftretens dieser Temperaturverläufe bekannt, kann die Zuordnung der sich aus den verschiedenen Temperaturbedingungen ergebenden Beanspruchungszustände im Oberbau zur Verkehrsbelastung vorgenommen werden. Detaillierte Angaben hierzu können dem Arbeitspapier „Ermittlung von Temperaturverläufen in Oberbauten von Verkehrsflächen“ (in Bearbeitung), bzw. bis zur Fertigstellung des AP dem Anhang 2 entnommen werden. 4.4 Stoffmodelle Zur Abschätzung des Beanspruchungszustandes des Oberbaus sind Stoffmodelle notwendig, welche das Verhalten der Baustoffe umfassend beschreiben. Abgesicherte Entwurf Januar 2009, Seite 21 Stoffmodelle sind zurzeit jedoch noch nicht verfügbar. Es kann deshalb vorläufig noch vereinfachend linear-elastisches Stoffverhalten angenommen werden. Hinweise zu umfassenden Stoffmodellen sind in den Arbeitspapieren „Mechanisches Verhalten von Asphalt in Befestigungen für Verkehrsflächen“ und „Mechanisches Verhalten von Tragschichten ohne Bindemittel in Befestigungen von Verkehrsflächen“ enthalten. 4.4.1 Kennwerte für das Planum Verformungskennwerte Als Eingangswerte für die Berechnung sind der E-Modul und die Querdehnzahl des Untergrundes bzw. Unterbaus zu verwenden. Der E-Modul für den Untergrund / Unterbau (Halbraum) kann dem Ev2-Wert, bestimmt mit dem Plattendruckversuch nach DIN 18 134, gleichgesetzt werden. Liegen keine versuchstechnisch bestimmten Ev2-Werte vor, können zunächst Anhaltswerte für die Dimensionierung Tab. Anh. 3.1 entnommen werden. Der für die Dimensionierung so festgelegte Ev2-Wert gilt dann als Anforderungswert für die Bauausführung auf dem verdichteten Planum. Die Einhaltung dieses Wertes ist gemäß der Vorgehensweise, beschrieben in den ZTV E-StB (Ermittlung vorzugsweise nach Methode M 2), nachzuweisen. Wird der Wert unterschritten, ist - ggf. erneut zu verdichten, - eine Überprüfung und ggf. Veränderung der Schichtdicken bzw. Materialeigenschaften insbesondere der Asphalte auf der Grundlage einer erneuten Dimensionierungsberechung mit den vorhandenen Ev2-Werten für das Planum oder ggf. - eine tragfähigkeitserhöhende Maßnahme für das Planum gemäß den ZTV E-StB sowie anschließend eine Überprüfung und ggf. Veränderung der Schichtdicken bzw. Materialeigenschaften insbesondere der Asphaltschichten auf der Grundlage einer erneuten Dimensionierungsberechung erforderlich. Es ist zu gewährleisten, dass dieser Ev2-Wert während dem Nutzungszeitraum der Verkehrsfläche nicht unterschritten wird. Dies gilt als eingehalten, wenn eine ausreichende Entwässerung des Oberbaus einschließlich einer Planumsentwässerung mit den nach den RAS – Ew erforderlichen Maßnahmen ausgeführt werden. Unter dieser Voraussetzung kann Entwurf Januar 2009, Seite 22 der festgelegte Ev2 –Wert für die Dimensionierung als konstant über den geplanten Nutzungszeitraum angesetzt werden. Anderenfalls sind wassergehaltsabhängige Schwankungen des Ev2-Wertes in die Berechnungen einzuführen. Hinweise hierzu siehe Anhang 3. Die Veränderung des Ev2-Wertes des Planums infolge Überbauung ist bei den Dimensionierungsberechnungen nicht zu berücksichtigen. Als Querdehnzahl ist µ = 0,5 anzunehmen. Vergleichswerte Zulässige Spannungen bzw. Lastwechselzahlen sind nach den Gleichungen Anh. 3.1 und Anh. 3.2 (Anhang 3) zu berechnen. 4.4.2 Kennwerte für die Tragschichten ohne Bindemittel (ToB) Verformungskennwerte In die Berechnung sind der E-Modul (Schichtmodul) und die Querdehnzahl für die ToB einzugeben. Anhaltswerte für den E-Modul sind Tabelle Anh. 4.1 zu entnehmen. Aus dem Ev2-Wert des Untergrundes bzw. Unterbaus und den für die Dimensionierung festgelegten Schichtmoduln der jeweiligen Tragschichten ohne Bindemittel (ToB) ergibt sich ein Ev2-Wert auf der jeweiligen Tragschicht. Dieser Ev2-Wert ist zu berechnen und auszuweisen. Er gilt dann als Anforderungswert für die Bauausführung auf der verdichteten Tragschicht. Die Einhaltung dieses Wertes (ermittelt vorzugsweise in Anlehnung an Methode M 2 gemäß den ZTV E-StB) ist im Rahmen der Kontrollprüfungen gemäß den ZTV SoB-StB nachzuweisen. Wird der Wert unterschritten, ist - ggf. erneut zu verdichten, - eine Überprüfung und ggf. Veränderung der Schichtdicken bzw. Materialeigenschaften der Asphaltschichten auf der Grundlage einer erneuten Dimensionierungsberechnung mit den erreichten Ev2-Werten oder ggf. Entwurf Januar 2009, Seite 23 - der Austausch des betreffenden Tragschichtmaterials sowie anschließend eine Überprüfung und ggf. Veränderung der Schichtdicken und Materialeigenschaften der Asphaltschichten auf der Grundlage einer erneuten Dimensionierungsberechnung erforderlich. Es ist zu gewährleisten, dass der Ev2-Wert auf den ToB während dem Nutzungszeitraum der Verkehrsfläche nicht unterschritten wird. Dies gilt als eingehalten, wenn eine ausreichende Entwässerung des Oberbaus mit den nach den RAS – Ew erforderlichen Maßnahmen ausgeführt werden. Unter dieser Voraussetzung kann der festgelegte Ev2 –Wert für die Dimensionierung als konstant über den geplanten Nutzungszeitraum angesetzt werden. Anderenfalls sind wassergehaltsabhängige Schwankungen des Ev2-Wertes in die Berechnungen einzuführen. Hinweise hierzu siehe Anhang 4. Die Erhöhung des Ev2-Wertes auf den Schichten infolge Überbauung ist bei den Dimensionierungsberechnungen nicht zu berücksichtigen. Als Querdehnzahl ist µ = 0,5 anzunehmen. Weiterführende Ansätze für ggf. erforderliche Ergänzungsrechnungen können dem AP „Mechanisches Verhalten von Tragschichten ohne Bindemittel in Befestigungen für Verkehrsflächen“ entnommen werden. Vergleichswerte Zulässige Spannungen bzw. Lastwechselzahlen sind nach den Gleichungen Anh. 3.1 und Anh. 3.2 (Anhang 3) zu berechnen. Weiterführende Ansätze für ggf. erforderliche Ergänzungsrechnungen können dem AP „Mechanisches Verhalten von Tragschichten ohne Bindemittel in Befestigungen für Verkehrsflächen“ entnommen werden. 4.4.3 Kennwerte für Tragschichten mit hydraulischen Bindemitteln Verformungskennwerte Unter Tragschichten mit hydraulischen Bindemitteln werden hier die hydraulisch gebundenen Tragschichten (HGT), Verfestigungen sowie Dränbetontragschichten Entwurf Januar 2009, Seite (DBT) 24 zusammengefasst. Für die Dimensionierung wird vorausgesetzt, dass in diesen Tragschichten infolge der geringen Festigkeiten gemäß den ZTV Beton-StB bereits unmittelbar nach der Bauausführung / Verkehrsfreigabe in kurzen Abständen Risse entstehen. Wegen der kurzen Rissabstände und der damit verbundenen geringen Rissöffnungsweiten wird angenommen, dass trotzdem Querkräfte, jedoch keine Momente im Rissbereich übertragen werden können. Diesem Zustand wird Rechnung getragen, indem ein gegenüber dem materialspezifischen E-Modul (ca. 10.000 MPa) abgeminderter Wert als Schichtmodul gemäß Anhang 5 angesetzt wird. Als Querdehnzahl ist µ = 0,25 anzusetzen. Zur Sicherung gegen Reflexionsrissbildung sind Mindestdicken der Asphaltschichten über den Tragschichten mit hydraulischen Bindemitteln von 14 cm bei Verkehrsbelastungen entspr. Bauklassen III bis VI, RStO 18 cm bei Verkehrsbelastungen ab Bauklassen SV bis II, RStO einzuhalten. Die Unterschreitung dieser Mindestdicken ist mit besonderen Maßnahmen zur Rissvermeidung in den Asphaltschichten mit entsprechendem Nachweis möglich. Vergleichswerte Die zulässigen Biegezugspannungen sind nach Gl. Anh. 5.1 zu berechnen. Diese Werte gelten als Anforderungswerte für die Bauausführung. Wenn die im Rahmen der Kontrollprüfung nach den ZTV Beton-StB vorgeschriebene Druckfestigkeit der Tragschichten mit hydraulischen Bindemitteln eingehalten ist, gilt die Anforderung an die Biegezugspannung nach Gl. Anh. 5.1 als erfüllt. 4.4.4 Kennwerte für Asphalt Verformungskennwerte In die Berechnung sind der E-Modul (Schichtmodul) und die Querdehnzahl einzugeben. Wegen des nicht allgemeingültig quantifizierbaren Verformungsverhaltens der Asphalte mit Straßenbaubitumen (Normalbitumen) und modifiziertem Bindemittel muss die Bestimmung der Verformungskennwerte anhand von Laborversuchen an Probekörpern (Bohrkerne), Entwurf Januar 2009, Seite 25 welche aus im Walzsektorverdichter hergestellten Platten gebohrt wurden, vorgenommen werden. Hinweise hierzu sind dem Anhang 6 zu entnehmen. Als Querdehnzahl ist µ = 0,35 anzusetzen. Die E-Modulfunktion für Asphalt mit Straßenbaubitumen (Normalbitumen) kann im Ausnahmefall anhand der Mischgutzusammensetzung (Erstprüfung) nach dem Verfahren von FRANCKEN / VERSTRAETEN berechnet werden, wenn umfangreiche Erfahrungen Übereinstimmung zwischen berechneten und gemessen Werten bei örtlich eingesetzten Asphalten zeigen. Die für die Dimensionierung zugrunde gelegten Verformungskennwerte gelten als Anforderungswerte und sind an Bohrkernen, welche dem fertig gestellten Oberbau zu entnehmen sind, nachzuweisen. Hinweise hierzu siehe Anhang 6. Weiterführende Ansätze für ggf. erforderliche Ergänzungsrechnungen können dem AP „Mechanisches Verhalten von Asphalt in Befestigungen für Verkehrsflächen“ entnommen werden. Vergleichswerte Wegen des nicht allgemeingültig quantifizierbaren Ermüdungsverhaltens der Asphalte muss die Bestimmung der Ermüdungsfunktion anhand von Laborversuchen an Probekörpern, welche aus vorgenommen im Walzsektorverdichter werden. Zulässige hergestellten Dehnungen Ermüdungsnachweis sind nach der Gleichung bzw. Platten entnommen Lastwechselzahlen wurden, für den Anh. 6.15 zu beschreiben. Die für die Dimensionierung zugrunde gelegten Vergleichswerte gelten als Anforderungswerte und sind an Bohrkernen, welche dem fertig gestellten Oberbau zu entnehmen sind, nachzuweisen. Hinweise hierzu siehe Anhang 6. Für die Nachweisführung der Asphaltschichten zur Begrenzung plastischer Verformung können allgemeingültige Vergleichswerte nicht angegeben werden. Hinweise hierzu siehe Anhang 6. Weiterführende Ansätze für ggf. erforderliche Ergänzungsrechnungen können dem AP „Mechanisches Verhalten von Asphalt in Befestigungen für Verkehrsflächen“ entnommen werden. Entwurf Januar 2009, Seite 26 Entwurf Januar 2009, Seite 27 5 Wahl der Bauweise 5.1 Allgemeine Hinweise Diese Richtlinie gilt generell für Bauweisen gemäß Tafel 1 der RStO. Dies betrifft insbesondere die Schichtenfolge. Die Schichtdicken können jedoch auf der Grundlage des rechnerischen Dimensionierungsverfahrens in Abhängigkeit von Ermüdungsfestigkeit und Verformungsbeständigkeit der Baustoffe unter Beachtung der Vorgaben des Abschnittes 4.4 abweichend von den RStO, jedoch bei Einhaltung der frostsicheren Dicke des Oberbaus und der technologischen Mindestschichtdicken, festgelegt werden. Die Anforderungen an die Baustoffe sind den entsprechenden Technischen Lieferbedingungen, die an die fertigen Schichten sind der jeweiligen ZTV zu entnehmen. Werden von den RStO bzw. von den Anforderungen der jeweiligen ZTV abweichende Bauweisen bzw. Baustoffe gewählt, so sind zusätzliche konstruktive und baustofftechnische Gegebenheiten zu beachten. Das gilt insbesondere für die Entwässerung des Oberbaus (Ableitung eindringenden Wassers aus allen Schichten des Oberbaus), die Tragfähigkeitsanforderungen für Baustellenverkehr sowie Maßnahmen zur Verminderung der Reflexionsrissbildung auf Tragschichten mit hydraulischen Bindemitteln. Die jeweiligen Anforderungen dafür sind zu vereinbaren und sinngemäß nach den Prinzipien der jeweiligen ZTV nachzuweisen. 5.2 Erneuerungsmaßnahmen Soll im Rahmen von Erneuerungsmaßnahmen eine rechnerische Dimensionierung des Oberbaus erfolgen, sollte zunächst die Bestimmung homogener Abschnitte mit Hilfe von Tragfähigkeitsprüfverfahren (z. B. mit Falling oder Rolling Weight Deflectometer) und / oder Prüfverfahren zur kontinuierlichen Schichtdickenbestimmung (s. AL-DIGEO, z. B. mit Georadar) erfolgen. In den Oberbauten dieser homogenen Abschnitte können die den bautechnischen Anforderungen, der ZTV E-StB, der ZTV SoB-StB, der ZTV Asphalt-StB und der ZTV BetonStB insbesondere bezüglich der Gemischzusammensetzung bzw. Korngrößenverteilung, Frostbeständigkeit, Verdichtung, Wasserdurchlässigkeit und Ebenheit für den Neubau entsprechenden Schichten verbleiben. Für diese verbleibenden Schichten sind die dimensionierungsrelevanten Eingangsparameter i. d. R. wie folgt zu bestimmen: Entwurf Januar 2009, Seite 28 - Ev2–Wert auf dem Planum sowie auf den im Oberbau verbleibenden ToB nach DIN 18134. Dabei sind die darüber liegenden Schichten zur Durchführung des Plattendruckversuches soweit aufzunehmen, dass die Erhöhung des Ev2–Wertes infolge des „Überbauungseffektes“ ausgeschlossen werden kann, - E-Modul- und Ermüdungsfunktion an Bohrkernen aus den im Oberbau verbleibenden Asphalttragschichten (s. Anhang 6), - E-Modulfunktion an der im Oberbau verbleibenden Asphaltdeck- und / oder Asphaltbinderschicht (s. Anhang 6) - Schichtdicken an allen Schichten nach der jeweiligen ZTV - Schichtenverbund (nach Leutner) zwischen den im Oberbau verbleibenden Asphaltschichten (s. Tab. 6.1) An den Tragschichten mit ausschließlich hydraulischen Bindemitteln ist die Bestimmung des E-Moduls und der Ermüdungsfunktion nicht erforderlich. Neben der Nachweisführung an den neu einzubauenden Schichten (Kapitel 7) sind die Nachweise an den im Oberbau verbleibenden Schichten analog der in Kapitel 7 beschriebenen Vorgehensweise zu führen. Die an den verbleibenden Schichten bestimmten dimensionierungsrelevanten Parameter sind dabei zugrunde zu legen. 6 Berechnung der Beanspruchung 6.1 Berechnungsverfahren Die Berechnung der Beanspruchungen (Spannungen und Dehnungen) sind auf der Grundlage der Mehrschichtentheorie durchzuführen. Die Methode der Finiten Elemente kann für zusätzliche rechnerische Untersuchungen angewendet werden. Die Anwendung vereinfachter Verfahren (z. B. auf Basis der Halbraum- oder Äquivalenztheorie) ist ausgeschlossen. Weitere Hinweise können den Arbeitspapieren „Berechnungsverfahren für die Dimensionierung“ entnommen werden. 6.2 Berechungsmodell Für die Berechnungen sind die Asphaltschichten in weitere Teilschichten mit einer Teilschichtdicke nach Erfordernis im Bereich zwischen 1 cm und 6 cm zu unterteilen. Durch diese Unterteilung kann der Schichtmodul der Asphaltschichten dem Temperaturverlauf Entwurf Januar 2009, Seite 29 rechnerisch angepasst werden. Es sind die in dem Arbeitspapier „Ermittlung von Temperaturverläufen in Oberbauten von Verkehrsflächen“ (in Bearbeitung), bzw. bis zur Fertigstellung des AP die in dem Anhang 2 beschriebenen Temperaturverläufe anzunehmen, aus welchen die maßgebenden Temperaturen in der Mitte der Asphaltteilschichten abzuleiten sind. Mit diesen Temperaturen sind die E-Moduln (Schichtmoduln) für jede einzelne Teilschicht entsprechend Anhang 6 zu bestimmen. Aus dem Temperaturverlauf (vgl. Abb. Anh. 2.1) ist ein E-Modulverlauf in den Asphaltschichten zu ermitteln, welcher in Abhängigkeit von der Materialzusammensetzung an den Grenzen der Asphaltschichten EModulsprünge haben kann (Abb. 6.1). Die Verformungskennwerte der übrigen Schichten sind entsprechend den Angaben der Anhänge 3 bis 6 innerhalb der vorgegebenen Grenzwerte so anzunehmen, dass der jeweils kritische Beanspruchungszustand untersucht wird. Abb. 6.1: Beispiel für den Verlauf der E-Moduln in den Asphaltschichten in Abhängigkeit von der Temperatur 0°C -15°C 30.000 N/mm² Temperatur +50°C 15.000 N/mm² 0 N/mm² Asphaltdeckschicht Asphalt E-Moduln Asphaltbinderschicht Asphalttragschicht abnehmende Temperatur Tiefe Zwischen allen neu herzustellenden Asphaltschichten und zwischen der bei Erneuerungsmaßnahmen im Oberbau verbleibenden oberen Asphaltschicht und der darüber liegenden neuen Asphaltschicht ist für die Berechnung vollständiger Verbund anzunehmen. Der Nachweis hierfür gilt als erbracht, wenn nach dem Einbau die Anforderungen hinsichtlich des Schichtenverbundes gemäß ZTV Asphalt-StB eingehalten sind. Zwischen den übrigen, im Oberbau verbleibenden Schichten kann nur dann rechnerisch vollständiger Schichtenverbund angenommen werden, wenn in den betreffenden Schichtgrenzen der Schichtenverbund nach ZTV Asphalt-StB nachgewiesen wurde. Anderenfalls ist der Verbund rechnerisch vollständig auszuschließen. Entwurf Januar 2009, Seite 30 Es sind die in dem Arbeitspapier Verkehrsbelastung (in Bearbeitung), bzw. bis zur Fertigstellung des AP die in dem Anhang 1 beschriebenen Lastannahmen der Berechnung zu Grunde zu legen. 7 Nachweisführung 7.1 Allgemeines Der Beanspruchungszustand der Oberbauten mit Asphaltdeckschicht ist hinsichtlich verschiedener Schadenskriterien für die einzelnen Schichten zu bewerten. Die folgenden Nachweise nach Tabelle 7.1 sind zu führen: - Die Beanspruchungen auf dem Planum sowie auf den ToB ist soweit zu begrenzen, dass plastische Verformungen in für den Oberbau schädlicher Größenordnung ausgeschlossen werden können. - Tragschichten mit hydraulischen Bindemitteln müssen so dimensioniert werden, dass nach Abschluss einer Initialrissbildung (Schollenbildung, feingerissener Zustand) keine weitere Rissbildung durch Ermüdung (i. d. R. an der Unterseite dieser Schicht) infolge der Verkehrsbelastung zur Verkleinerung der Schollen auftritt. - Für Asphaltschichten ist der Ermüdungsnachweis (Rissbildung) an der Stelle der höchsten Biegezugbeanspruchung, d.h. i. d. R. an der Unterseite der Asphalttragschichten zu führen. - Zusätzlich ist die Spurrinnengefährdung in der Asphaltdeck- bzw. Asphaltbinderschicht zu bewerten. Werden im Rahmen der rechnerischen Dimensionierung verschiedene Oberbauten untersucht, so kann aus der Gegenüberstellung die optimale Variante in Hinblick auf Widerstandsfähigkeit gegenüber Schäden und Wirtschaftlichkeit, insbesondere unter Berücksichtigung aller Schadenskriterien, ausgewählt werden. Die Einflüsse aus einer Veränderung der Materialeigenschaften über den Nutzungszeitraum, zum Beispiel durch Alterung bleiben bis zum Vorliegen gesicherter Forschungsergebnisse unberücksichtigt. Die berechneten Schichtdicken hs sind als Mindestschichtdicken zu verstehen, die an keiner Stelle unterschritten werden dürfen. Entwurf Januar 2009, Seite 31 Tabelle 7.1 Nachweise in den einzelnen Schichten Schicht Nachweis Untergrund / Unterbau Plastische Verformung ToB Plastische Verformung Tragschichten mit hydraulischen Ermüdung Bindemitteln Asphalttragschichten Ermüdung Asphaltbinderschichten Spurrinnengefährdung *) Asphaltdeckschichten Spurrinnengefährdung *) *) Die Spurrinnengefährdung der Asphaltdeck- bzw. Binderschichten ist auf der Grundlage der nach Abschnitt 7.5.2 vorgeschlagenen Vorgehensweise zu bewerten. Eine darüber hinausgehende, detailliertere Nachweisführung ist derzeit noch nicht möglich. 7.2 Planum Die Beanspruchung auf dem Planum ist soweit zu begrenzen, dass während des geplanten Nutzungszeitraumes plastische Verformungen in einer für den Oberbau schädlichen Größenordnung auszuschließen sind. Dabei wird vorausgesetzt, dass bis zu einer bestimmten Anzahl an ertragenen Lastwechseln bei einer bestimmten Vertikalspannung (Grenzlastwechselzahl, zul NB) die plastische Verformung in unmaßgeblicher Größenordnung auftritt. Nach Überschreiten dieser Grenzlastwechselzahl nehmen die plastischen Verformungen in einer für den Oberbau schädlichen Größenordnung zu. Verschiedene Spannungen bedingen unterschiedlich große Grenzlastwechselzahlen. Die verschiedenen Spannungen werden durch unterschiedliche Achslasten und verschiedene Temperaturzustände (i. d. R. sind 130 verschiedene Beanspruchungszustände anzusetzen) hervorgerufen. Es wird vorausgesetzt, dass ertragene Lastwechsel bei unterschiedlichen Spannungen anhand der Hypothese von MINER (Gl. 7.1) zur Grenzlastwechselzahl akkumuliert werden können. Die zulässigen Lastwechsel für die jeweiligen Beanspruchungszustände sind dabei nach Gl. Anh. 3.2 für die auf dem Planum auftretenden größten Vertikalspannungen unter Berücksichtigung des Sicherheitsbeiwertes (Kap. 8) zu bestimmen. Entwurf Januar 2009, Seite 32 MINER vorhN a vorhNb vorhNc vorhN z ... 1 zulN a zulN b zulN c zulN z (Gl. 7.1) mit vorh Na (b, c...) [-] die mit der Beanspruchung (oder ) im Beanspruchungszustand a (b, c ...) zu erwartende Anzahl an Lastwechseln infolge von Achsübergängen zul Na (b, c...) [-] die mit der Beanspruchung (oder ) im Beanspruchungszustand a (b, c...) ertragbare (= zulässige) Anzahl an Lastwechseln infolge von Achsübergängen (Grenzlastwechselzahl) Die zu erwartenden Lastwechsel (vorh N) bei den unterschiedlichen Beanspruchungszuständen sind durch Überlagerung der Häufigkeit des Auftretens verschiedener Achslasten zugeordnet zu Achslastklassen mit der Häufigkeit des Auftretens der verschiedenen Temperaturverläufe zu ermitteln und der ertragbaren Lastwechselzahl gegenüberzustellen. Der Nachweis gilt als erfüllt, wenn die Summe der Quotienten aus der für den geplanten Nutzungszeitraum des Oberbaus zu erwartenden und den ertragbaren Lastwechseln kleiner oder gleich 1 ist: n MINER i 1 vorh N [-] vorh Ni 1 zul Ni (Gl. 7.2) die zu erwartende Anzahl an Lastwechseln infolge von Achsübergängen in dem geplanten Nutzungszeitraum zul N [-] die ertragbare (= zulässige) Anzahl an Lastwechseln infolge von Achsübergängen in dem geplanten Nutzungszeitraum (Grenzlastwechselzahl) n [-] Anzahl an zu berücksichtigenden Beanspruchungszuständen 7.3 Tragschichten ohne Bindemittel (ToB) Die Beanspruchung der ToB ist soweit zu begrenzen, dass während des geplanten Nutzungszeitraumes plastische Verformungen in einer für den Oberbau schädlichen Größenordnung auszuschließen sind. Dabei wird vorausgesetzt, dass bis zu einer bestimmten Anzahl an ertragenen Lastwechseln bei einer bestimmten Vertikalspannung (Grenzlastwechselzahl, zul NB) die plastische Verformung in unmaßgeblicher Größenordnung auftritt. Nach Überschreiten dieser Grenzlastwechselzahl nehmen die Entwurf Januar 2009, Seite 33 plastischen Verformungen in einer für den Oberbau schädlichen Größenordnung zu. Verschiedene Spannungen bedingen unterschiedlich große Grenzlastwechselzahlen. Die verschiedenen Spannungen werden durch unterschiedliche Achslasten und verschiedene Temperaturzustände (i. d. R. sind 130 verschiedene Beanspruchungszustände anzusetzen) hervorgerufen. Es wird vorausgesetzt, dass ertragene Lastwechsel bei unterschiedlichen Spannungen anhand der Hypothese von MINER (Gl. 7.1) zur Grenzlastwechselzahl akkumuliert werden können. Die zulässigen Lastwechsel für die jeweiligen Beanspruchungszustände sind dabei nach Gl. Anh. 3.2 für die in der Schicht auftretenden größten Vertikalspannungen unter Berücksichtigung des Sicherheitsbeiwertes (Kap. 8) zu bestimmen. Die zu erwartenden Lastwechsel (vorh N) bei den unterschiedlichen Beanspruchungszuständen sind durch Überlagerung der Häufigkeit des Auftretens verschiedener Achslasten zugeordnet zu Achslastklassen mit der Häufigkeit des Auftretens der verschiedenen Temperaturverläufe zu ermitteln und der ertragbaren Lastwechselzahl gegenüberzustellen. Der Nachweis gilt als erfüllt, wenn die Summe der Quotienten aus der für den geplanten Nutzungszeitraum des Oberbaus zu erwartenden und der ertragbaren Lastwechselzahl kleiner oder gleich 1 ist (Gl. 7.2). 7.4 Tragschichten mit hydraulischen Bindemitteln Die Beanspruchung der Tragschichten mit hydraulischen Bindemitteln ist soweit zu begrenzen, dass nach einer anfänglichen Initialrissbildung (feingerissener Zustand) während des geplanten Nutzungszeitraumes weitere, für die Asphaltschichten schädliche, Risse auszuschließen sind. Dabei wird vorausgesetzt, dass bis zu einer bestimmten Anzahl an ertragenen Lastwechseln bei einer bestimmten Biegezugspannung (Grenzlastwechselzahl, zul NB) keine weiteren Risse auftreten. Nach Überschreiten dieser Grenzlastwechselzahl entstehen in einer für den Oberbau schädlichen Größenordnung weitere Risse in den Tragschichten mit hydraulischen Bindemitteln. Verschiedene Spannungen bedingen unterschiedlich große Grenzlastwechselzahlen. Die verschiedenen Spannungen werden durch unterschiedliche Achslasten und verschiedene Temperaturzustände (i. d. R. sind 130 verschiedene Beanspruchungszustände anzusetzen) hervorgerufen. Es wird vorausgesetzt, dass ertragene Lastwechsel bei den unterschiedlichen Spannungen anhand der Hypothese von MINER (Gl. 7.1) zur Grenzlastwechselzahl akkumuliert werden können. Die zulässigen Lastwechsel für die jeweiligen Beanspruchungszustände sind dabei nach Gl. Anh. 5.2 für die in der Schicht auftretenden größten Biegezugspannungen unter Berücksichtigung des Sicherheitsniveaus (Kap. 8) zu bestimmen. Entwurf Januar 2009, Seite 34 Die zu erwartenden Lastwechsel (vorh N) bei den unterschiedlichen Beanspruchungszuständen sind durch Überlagerung der Häufigkeit des Auftretens verschiedener Achslasten zugeordnet zu Achslastklassen mit der Häufigkeit des Auftretens der verschiedenen Temperaturverläufe zu ermitteln und der ertragbaren Lastwechselzahl gegenüberzustellen. Der Nachweis gilt als erfüllt, wenn die Summe der Quotienten aus der für den geplanten Nutzungszeitraum des Oberbaus zu erwartenden und der ertragbaren Lastwechselzahl kleiner oder gleich 1 ist (Gl. 7.2). 7.5 Asphaltschichten 7.5.1 Ermüdung Die Beanspruchung des Asphaltes ist soweit zu begrenzen, dass Risse in den Asphaltschichten während dem geplanten Nutzungszeitraum auszuschließen sind. Dabei wird vorausgesetzt, dass bis zu einer bestimmten Anzahl an ertragenen Lastwechseln bei einer bestimmten Biegezugdehnung (Grenzlastwechselzahl) Risse auszuschließen sind. Nach Überschreiten dieser Grenzlastwechselzahl entstehen Risse im Asphalt. Verschiedene Dehnungen bedingen unterschiedlich große Grenzlastwechselzahlen. Die verschiedenen Dehnungen werden durch unterschiedliche Achslasten und verschiedene Temperaturzustände (i. d. R. sind 130 verschiedene Beanspruchungszustände anzusetzen) hervorgerufen. Es wird vorausgesetzt, dass ertragene Lastwechsel bei den unterschiedlichen Dehnungen anhand der Hypothese von MINER (Gl. 7.1) zur Grenzlastwechselzahl akkumuliert werden können. Die zulässigen Lastwechselzahlen für die jeweiligen Beanspruchungszustände sind dabei nach Gl. Anh. 6.15 für die in der Schicht auftretenden größten Biegezugdehnungen zu bestimmen. Diese sind aus den verkehrslast- und temperaturbedingten maximalen Biegezugdehnungen (i. d. R. an der Unterseite der Asphaltschichten, Berechnung s. Kap. 6) bei allen Asphalttemperaturen und aus den aus kryogenen Spannungen (Bestimmung nach der „TP Verhalten von Asphalten bei tiefen Temperaturen“) errechneten kryogenen Zugdehnungen bei Asphalttemperaturen < 5°C unter Berücksichtigung des Sicherheitsniveaus (Kap. 8) zu berechnen. Die kryogenen Zugdehnungen sind dabei nur bei jedem zweiten Lastwechsel, welcher dem genannten Temperaturbereich zugeordnet wird, zu berücksichtigen. Die zu erwartenden Lastwechsel (vorh N) bei den unterschiedlichen Beanspruchungszuständen sind durch Überlagerung der Häufigkeit des Auftretens verschiedener Achslasten zugeordnet zu Achslastklassen mit der Häufigkeit des Auftretens der verschiedenen Temperaturverläufe zu ermitteln und der ertragbaren Lastwechselzahl Entwurf Januar 2009, Seite 35 gegenüberzustellen. Der Nachweis gilt als erfüllt, wenn die Summe der Quotienten aus der für die geplanten Nutzungszeitraum des Oberbaus zu erwartenden und der ertragbaren Lastwechselzahl kleiner oder gleich 1 ist (Gl. 7.2). 7.5.2 Spurrinnen Die Bewertung der plastischen Verformungen wird vorläufig auf eine Abschätzung der Spurrinnengefährdung anhand der deviatorischen Vergleichsspannung beschränkt. Diese ist in der Lastachse ab Oberfläche bis zur Grenze zwischen Asphaltbinderschicht und Asphalttragschicht, bei fehlender Binderschicht jedoch bis zu einer Tiefe von 12 cm zu ermitteln. Das Maximum dieser Vergleichsspannung für die höchste Lastklasse kann als Maß der Spurrinnengefährdung betrachtet werden und zum Vergleich verschiedener Oberbauvarianten (z. B. bei gleichem Ermüdungswiderstand dieser) herangezogen werden. Zur besseren Berücksichtigung der Materialeigenschaften besteht zusätzlich die Möglichkeit der Bewertung der Verformungsbeständigkeit der Asphaltdeck- und Asphaltbinderschichtgemische mit Hilfe des Druck-Schwellversuches. Hinweise hierzu siehe Anhang 6. 8 Sicherheitsbetrachtungen Da jedes Dimensionierungsmodell mit Unschärfen (schwankende Materialeigenschaften, Schichtdickenschwankungen, Tragfähigkeitsschwankungen usw.) behaftet ist, ergibt sich die Notwendigkeit der Einführung von Sicherheitsbeiwerten bzw. -faktoren in unterschiedlicher Größe für die Nachweise für die verschiedenen Versagenskriterien. Der Sicherheitsfaktor (Gl. Anh. 3.1, Anh. 3.2, Anh. 5.1 und Anh. 5.2) ist Tab. 8.1.1 zu entnehmen. Dieser wird zur Erhöhung der berechneten Beanspruchung in den Schichten zur Ermittlung der zulässigen Lastwechselzahl eingeführt. Für die jeweiligen Versagenskriterien in den einzelnen Schichten (ToB, Tragschichten mit hydraulischen Bindemitteln) sowie für das Planum des Untergrundes bzw. Unterbaus sind unter der Voraussetzung, dass das Sicherheitsniveau der RStO 01 eingehalten werden soll, die folgenden Beiwerte anzunehmen: Entwurf Januar 2009, Seite 36 Tabelle 8.1.1 Sicherheitsfaktor für das Planum und die Tragschichten TS mit hydr. KTS, STS, Sicherheitsbedürfnis BM **) FSS *) Planum *) Hoch 2,5 1,5 2,5 Mittel 1,5 1,2 2,0 Niedrig 1,0 1,0 1,5 *) Für KTS sowie STS, FSS und Planum nach Gl. Anh. 3.1 und Anh. 3.2 **) Für Tragschichten mit hydraulischen Bindemitteln nach Gl. Anh. 5.1 und Anh. 5.2 Für Berechnungen unter Annahme nichtlinear elastischen und plastischen Stoffverhaltens und bei Anwendung der Methode der Finiten Elemente gelten diese Beiwerte nicht. Hierfür sind die Sicherheitsfaktoren durch Kalibrierrechnungen an den Standardoberbauten der RStO gesondert zu bestimmen. Es wird empfohlen, die Zuordnung des Sicherheitsbedürfnisses in Abhängigkeit von der Verkehrsbelastung nach Tabelle 8.1.2 vorzunehmen. Tabelle 8.1.2 Zuordnung Sicherheitsbedürfnis und Verkehrsbelastung Sicherheitsbedürfnis Hoch Mittel Niedrig > 3 Mio 0,3 bis 3,0 Mio < 0,3 Mio SV bis II III und IV V und VI Verkehrsbelastung, bemessungsrelevante ausgedrückt als: Beanspruchung B gemäß RStO 01 [äquivalente 10 t Achsübergänge] Bauklasse gemäß RStO 01 Für die Ermüdungsfunktionen der Asphalttragschichten (Gl. Anh. 6.15) ist der Sicherheitsbeiwert Tab. 8.2 zu entnehmen. Der Quotient aus Shiftfaktor SF (Gl. Anh. 6.15) dividiert durch den Sicherheitsbeiwert F wird ebenfalls zur Erhöhung der berechneten Beanspruchung (Dehnung) in den Schichten zur Ermittlung der zulässigen Lastwechselzahl eingeführt. Wenn das Sicherheitsniveau der RStO 01 eingehalten werden soll, sind die folgenden Beiwerte anzunehmen: Entwurf Januar 2009, Seite 37 Tabelle 8.2 Sicherheitsbeiwerte F (Gl. Anh. 6.15) für die Asphalttragschichten Asphalttragschicht Niveau RStO auf FSS 2,10*) *) Die Anwendung anderer Sicherheitsbeiwerte ist auf Bodenverfestigung / Bodenverbesserung zulässig, wenn diese durch Kalibrierrechnung mit 1,10*) Bewährung nachgewiesen wurden. auf STS, KTS, TS mit hydraulischen Bindemitteln Asphalt nach den ZTV Asphalt - StB bei örtlicher 0,60*) Diese Sicherheitsbeiwerte wurden unter den folgenden Voraussetzungen ermittelt: - Verkehrslastkollektiv „BAB Fernverkehr“ nach Tab. Anh. 1.1 - Temperaturverläufe nach Abb. Anh. 2.1, Häufigkeitsverteilung gemäß Abb. Anh. 2.2.a bis d - Kalibrierasphalte nach Tab. Anh. 6.1 bis 6.3 - Schichtmoduln der Tragschichten mit hydraulischen Bindemittel E = 2000 MPa - Ev2-Werte auf den ToB bzw. Unterbau / Untergrund nach den RStO - Einhaltung der Dicke des frostsicheren Oberbaus Für die angegebenen Bedingungen (und nur dafür) ergeben sich bei Anwendung des rechnerischen Dimensionierungsverfahrens bei Berücksichtigung der Sicherheitsbeiwerte / Sicherheitsfaktoren die Schichtdicken nach Tafel 1, RStO. Bei Annahme anderer Materialeigenschaften, welche z. B. auf der Grundlage von Versuchen bestimmt wurden, werden andere Schichtdicken bestimmt. Diese Befestigung wird jedoch trotz anderer Schichtdicken den gleichen Nutzungszeitraum (z. B. 30 Jahre) erreichen, wie die Befestigung nach den RStO bei Anwendung des Kalibrierasphaltes. Für Berechnungen unter Annahme nichtlinear elastischen und viskosen Stoffverhaltens und bei Anwendung der Methode der Finiten Elemente gelten diese Beiwerte nicht. Hierfür sind die Sicherheitsbeiwerte durch Kalibrierrechnungen an den Standardoberbauten der RStO gesondert zu bestimmen. Soll von den Sicherheitsfaktoren bzw. -beiwerten nach Tabelle 8.1.1 und 8.2 in begründeten Ausnahmefällen abgewichen werden, bedarf das der Zustimmung des Auftraggebers. Entwurf Januar 2009, Seite 38 Anhang Verschiedene Anhänge bzw. Teile der Anhänge sind gültig bis zum Erscheinen der entsprechenden AP / AL. Das betrifft: Anhang 1, gültig bis zum Erscheinen des AP „Verkehrsbelastung“. Anhang 2, gültig bis zum Erscheinen des AP „Ermittlung von Temperaturverläufen in Oberbauten für Verkehrsflächen“ Anhang 6, die Beschreibung und Auswertung der Spaltzugschwellversuche zur Bestimmung der E-Modulfunktion und Ermüdungsfunktion ist nur gültig bis zum Erscheinen der AL „Prüfverfahren für die Dimensionierung von Asphaltbefestigungen, Arbeitsanleitung zur Bestimmung des Steifigkeits- und Ermüdungsverhaltens von Asphalten mit dem Spaltzugschwellversuch“. Die Beschreibung und Auswertung des Druckschwellversuches zur Bestimmung des plastischen Verformungsverhaltens der Asphalte ist nur gültig bis zum Erscheinen der AL „Prüfverfahren für die Dimensionierung von Asphaltbefestigungen, Arbeitsanleitung zur Bestimmung des Verformungsverhaltens von Asphalten mit dem Druckschwellversuch“. Entwurf Januar 2009, Seite 39 Literatur zum Anhang [FRANCKEN, VERSTRAETEN 1974] Methods for predicting moduli and fatigue laws of bituminous road mixes under repeated bending, Transportation Research Record 515, pp 114-123, Washington D.C. [HESS 98] Kalibrierung von Verhaltensmodellen Straßenerhaltungsmanagement, Diplomarbeit, für das Universität Hannover 1998 [HEUKELOM, KLOMP 1964] Road design and dynamic loading, Proceedings of the Association of Asphalt Paving Technologists 33. [HEUKELOM 1953] Dynamic testing as a means of controlling pavements during and after construction, Shell Bitumen Monograph 1953. [KIEHNE 2007] Rechnerische Dimensionierung Verkehrsflächenbefestigungen in von Asphaltbauweise - Entwicklung und Umsetzung eines Verfahrens, Manuskript zur Dissertation TU Dresden (unveröffentlicht), Bearbeitungsstand 2007 [MINER 1945] Cumulative damage in fatigue, Journal of Applied Mechanics, Vol. 12, Nr. 3 (1945) [SPETH 85] Versuchstrecke Hilpoltstein, Forschungsarbeiten aus dem Straßenwesen Heft 95, Kirschbaum-Verlag, Bonn, Bad Godesberg [UHLIG 2007] Grundlagen zur Bestimmung Dimensionierungsrelevanter Achslastkollektive für die rechnerische Dimensionierung von Oberbauten von Verkehrsflächen, Manuskript zur Dissertation, TU Dresden, unveröffentlicht Entwurf Januar 2009, Seite 40 [KAYSER 2007] Berücksichtigung rechnerischen klimatischer Dimensionierung Bedingungen von bei Oberbauten der für Verkehrsflächen, Dissertation, TU Dresden. [AFBB] Arbeitshilfen Flugbetriebsflächen – Bemessung, Bau und bauliche Erhaltung von Flugbetriebsflächen der Bundeswehr, Bonn 2005. Entwurf Januar 2009, Seite 41 Anhang 1 Ermittlung des dimensionierungsrelevanten Achslastkollektives [UHLIG 2007] Das dimensionierungsrelevante Achslastkollektiv sollte bevorzugt auf der Grundlage von Achslastmessungen ermittelt werden. Dabei sind die auf die Fahrbahn wirkenden Achslasten zu erfassen. Nach derzeitigem Erkenntnisstand ist die folgende Aufteilung in Achslastklassen ausreichend genau: 0 bis 2 t; 2 bis 4 t; 4 bis 6 t; ... ; >20 t Für die Berechnung der Beanspruchung in den Schichten ist die jeweils höchste Achslast (Berechnungsachslast) je Achslastklasse anzunehmen. In der Klasse > 20 t ist die Berechnungsachslast von 22 t als ausreichend anzusehen. Eine weitere Detaillierung der Achslasten kann erforderlich sein, und sollte anhand von Sensitivitätsanalysen überprüft werden. Es sind vereinfachend einzelbereifte Achsen anzunehmen. Es ist davon auszugehen, dass die Reifeninnendrücke bei Fahrzeugen des Schwerverkehrs in Realität der Achslast so angepasst werden, dass die Aufstandsfläche des Reifens als Kreisfläche mit einem Radius von 15 cm idealisiert werden kann. Die Vertikalspannung auf der Fahrbahnoberfläche ist demzufolge wie folgt zu berechnen: p P [MPa] A (Gl. Anh. 1) anzunehmen. Es bedeuten: p [MPa] der Berechnungsradlast zugeordneter Kontaktdruck P [N] A [mm²] angenommene Kontaktfläche zwischen Reifen und Fahrbahn, Radlast, i. d. R. die Hälfte der Achslast A = konst. = 70 685 mm² Liegen keine Achslastmessdaten vor, kann das dimensionierungsrelevante Achslastkollektiv aus dem DTV(SV), ermittelt auf der Grundlage von Verkehrszählungen, berechnet werden. Aus Messungen auf deutschen Autobahnen ist die in Tabelle Häufigkeitsverteilung Häufigkeitsverteilung von für Achslasten BAB ermittelt Stadtnaher worden. Verkehr ist für Anh. 1.1 dargestellte Die die Anwendung Anwendung der der Dimensionierung von Bundes-, Landes- und Kreisstraßen mit Verbindungsfunktion möglich. Ist die durchschnittliche Anzahl der täglichen Achsübergänge (Aü) des Schwerverkehrs Entwurf Januar 2009, Seite 42 DTA(SV) bekannt (z. B. ermittelt auf der Grundlage des DTV(SV), Methode 1 zur Ermittlung der dimensionierungsrelevanten Beanspruchung B gemäß RStO 01) kann die Aufteilung auf die Lastklassen gemäß Tabelle Anh. 1.1 vorgenommen werden. Tabelle Anh. 1.1 Achslastklassen und zugeordnete Häufigkeiten [UHLIG] Achslastklasse (statische Achslast) [t] 0–2 2-4 6–8 4-6 Bezeichnung 8 - 10 10–12 12-14 14–16 16-18 18-20 >20 Häufigkeit [%] der jeweiligen Achslastklasse BAB 2,8396 21,4670 26,4848 30,7195 11,7032 4,9098 1,6540 0,2087 0,0126 0,0007 3,4940 24,9439 27,4935 26,3373 11,0538 4,6596 1,7180 0,2711 0,0257 0,0031 4,0101 36,7995 29,3512 17,1376 7,5290 3,8888 1,1408 0,1399 0,0031 0,0001 Fernverkehr*) BAB Mischverkehr**) BAB Stadtnaher Verkehr***) *) Fernverkehr entspricht der Verbindungsfunktionsstufe 0 und I, „kontinental / großräumig“ nach den Richtlinien zur Anlage von Landstraßen RAL / bzw. Richtlinien zur Anlage von Autobahnen RAA **) Mischverkehr entspricht der Verbindungsfunktionsstufe II „überregional“ nach den RAL / RAA ***) Stadtnaher Verkehr entspricht der Verbindungsfunktionsstufe III „regional“ nach den RAL / RAA Für die übrigen Straßen des klassifizierten Netzes, d.h. auch für kommunale Straßen, kann das Verkehrslastkollektiv Silhouettenerfassungen auf unter der Zuordnung Grundlage zulässiger von Verkehrszählungen Achslasten zu den oder gezählten Fahrzeugen ermittelt werden. Dabei muss der Beladungsgrad der Fahrzeuge berücksichtigt werden. Der Beladungsgrad der Fahrzeuge ist zu erheben. Ist das nicht möglich, so ist davon auszugehen, dass 50 % der Fahrzeuge zu 100 %, weitere 25 % der Fahrzeuge zu 50 % beladen sind. Die restlichen 25 % der Fahrzeuge sind als unbeladen anzunehmen. Die der Dimensionierung zugrundezulegenden Achslasten ergeben sich dann aus Fahrzeugleergewicht und der anzunehmenden Beladung. Dabei ist davon auszugehen, dass die Beladung gleichmäßig auf die Achsen verteilt wirkt. Weiterhin kann eine rechnerische Abschätzung des Achslastkollektives vorgenommen werden, wenn für die zukünftige Nutzung der Verkehrsfläche die Fahrzeugarten einschließlich der zulässigen Achslasten, deren Beladungsgrad sowie Frequentierungen bekannt sind (z. B. für Busverkehrs- oder Industrieverkehrsflächen). Entwurf Januar 2009, Seite 43 Veränderungen des Verkehrsaufkommens sind durch Faktoren (i. d. R. Steigerungsfaktoren) zu berücksichtigen. Hierfür können die Steigerungsfaktoren gemäß Tabelle A 1.6 der RStO 01 angenommen werden. Auch die Zuordnung unterschiedlicher Steigerungsfaktoren zu den einzelnen Achslastklassen kann notwendig sein. Das Umrechnen der verschieden hohen Achslasten auf eine fiktive Zahl an Übergängen einer Standardachslast (z. B. äquivalente 10-t-Achsübergänge) mit Hilfe der 4. Potenzregel in Anlehnung an die RStO 01 ist möglich, sollte jedoch wegen der damit verbundenen eingeschränkten Genauigkeit der Aussage im Rahmen der rechnerischen Dimensionierung nur in Ausnahmefällen zur Anwendung kommen. Entwurf Januar 2009, Seite 44 Anhang 2 Ermittlung des dimensionierungsrelevanten Temperaturverlaufes im Asphaltoberbau sowie der Häufigkeit des Auftretens der zugeordneten Oberflächentemperaturen [Kayser 2007] Zugeordnet zu den verschiedenen klimatischen Bedingungen Deutschlands kann entsprechend der geographischen Lage ein auf statistischer Grundlage ermittelter Verlauf der Oberflächentemperaturen während eines Jahres angenommen werden. Hieraus können relative Häufigkeiten des Auftretens der Oberflächentemperaturen während eines Jahres abgeleitet werden. Ausgehend von den Oberflächentemperaturen können weiterhin die Temperaturverläufe über die Asphaltschichten ermittelt werden. In Abbildung Anh. 2.1 sind Temperaturverläufe in den Asphaltschichten angegeben, welche für deutsche klimatische Bedingungen charakteristisch sind, und vorläufig als ausreichend detailliert angenommen werden können. Abb. Anh. 2.1: Temperaturbereich innerhalb eines Oberbaus mit Asphaltdeckschicht Der Temperaturverlauf im Asphaltkörper in Abhängigkeit von den verschiedenen Oberflächentemperaturen kann nach SPETH [SPETH 1985] bzw. HESS [HESS1996] mit der folgenden Gleichung annähernd beschrieben werden: Entwurf Januar 2009, Seite 45 y a ln0,01 x 1,0 T (Gl. Anh. 2.1) mit y x T a [°C] [mm] [°C] [-] Asphalttemperatur in der Tiefe x Tiefe unter Fahrbahnoberfläche Oberflächentemperatur Parameter, abhängig von T Tabelle Anh. 2.1 Parameter a in Abhängigkeit von der Oberflächentemperatur Temperatur [°C] <-10 <-5 <0 <5 < 10 < 15 < 20 < 25 < 30 < 35 < 40 < 45 > 45 6,5 4,5 2,5 0,7 0,1 0,3 0,4 -1,6 -4,0 -6,2 -8,5 -10,5 -12,0 des Auftretens Parameter a [-] Die relativen Häufigkeiten der Oberflächentemperaturen und der zugeordneten 13 charakteristische Temperaturverläufe aus Abb. Anh. 2.1 sind in Abbildung Anh. 2.2 a bis Anh. 2.2 d für verschiedene klimatische Verhältnisse gemäß der Temperaturzonen in Deutschland angegeben. Anh. 2.2 a: Statistische Verteilung der Asphaltoberflächentemperaturen im Jahresverlauf – Zone 1 gemäß Temperaturzonenkarte (Abb. Anh. 2.3) [KAYSER] 20 18,6 17,4 18 17,6 relative Häufigkeit [%] 16 14 14 12 10 8,6 8,4 8 5,5 6 3,8 4 2 2,5 0,9 1,5 0,6 0,6 42,5 >47,5 0 < -12,5 -7,5 -2,5 2,5 7,5 12,5 17,5 22,5 27,5 32,5 37,5 Oberflächentemperatur °C Entwurf Januar 2009, Seite 46 Abb. Anh. 2.2 b: Statistische Verteilung der Asphaltoberflächentemperaturen im Jahresverlauf – Zone 2 gemäß Temperaturzonenkarte (Abb. Anh. 2.3) [KAYSER] 20 18,4 18 16,4 15,1 relative Häufigkeit [%] 16 14,6 14 12 10 9,5 8,7 8 6,4 6 4,7 4 2 2,8 1,8 0,8 0,4 0,4 42,5 >47,5 0 < -12,5 -7,5 -2,5 2,5 7,5 12,5 17,5 22,5 27,5 32,5 37,5 Oberflächentemperatur [°C] Abb. Anh. 2.2 c: Statistische Verteilung der Asphaltoberflächentemperaturen im Jahresverlauf – Zone 3 gemäß Temperaturzonenkarte ( Anh. 2.3) [KAYSER] 20 relative Häufigkeit [%] 17,8 17,6 18 16 14,7 13,8 14 12,8 12 10 8,1 8 5,1 6 3,8 4 2,8 2,3 2 0,6 0,3 0,3 42,5 >47,5 0 < -12,5 -7,5 -2,5 2,5 7,5 12,5 17,5 22,5 27,5 32,5 37,5 Oberflächentemperatur [°C] Entwurf Januar 2009, Seite 47 Abb. Anh. 2.2 d: Statistische Verteilung der Asphaltoberflächentemperaturen im Jahresverlauf - Zone 4 gemäß Temperaturzonenkarte (Abb. Anh. 2.3) [KAYSER] 20 18,2 18 17,7 16,6 relative Häufigkeit [%] 16 13,3 14 11,2 12 10 8,3 8 5,3 6 3,8 4 2 2,5 1,6 0,7 0,4 0,4 42,5 >47,5 0 < -12,5 -7,5 -2,5 2,5 7,5 12,5 17,5 22,5 27,5 32,5 37,5 Oberflächentemperatur [°C] Darauf aufbauend können dann die Verformungskennwerte der Asphaltschichten berechnet werden. [Anhang 6 bzw. Arbeitspapier „Mechanisches Verhalten von Asphalt in Befestigungen für Verkehrsflächen – Eingangsgrößen in die Bemessung (Materialkennwerte)“, Herausgeber FGSV]. Entwurf Januar 2009, Seite 48 Abb. Anh. 2.3: Temperaturzonenkarte [KAYSER] Entwurf Januar 2009, Seite 49 Anhang 3 Verformungskenn- und Vergleichswerte für Böden Tabelle Anh. 3.1 Verformungskennwerte Bodengruppe Ev2-Wert [MPa] Ev2-Wert [MPa] µ mit ohne [-] Entwässerungsmaßnahmen Entwässerungsmaßnahmen nach nach RAS-Ew RAS-Ew 2 3 4 F1-Boden*) > 45 keine Abminderung 0,5 F1-Boden**) > 45 50% der Spalte 2 0,5 F2-Boden > 45 15 0,5 F3-Boden > 45 10 0,5 70 - 0,5 1 Bodenverfestigung / qualifizierte Bodenverbesserung***) *) grobkörning nach DIN 18196 **) gemischtkörnig nach DIN 18196 ***) Bodenverfestigungen und qualifizierte Bodenverbesserungen können auf die Dicke des frostsicheren Oberbaus angerechnet werden. Sind Ev2-Werte > 45 MPa auf dem Planum unter der Frostschutzschicht bzw. den Tragschichten ohne Bindemittel zu erwarten, sind die Ev2-Werte auf diesen Schichten für die Berechnungen angemessen anzupassen. Anhaltswerte hierzu können Tabelle 8, RStO 01 entnommen werden. Die dementsprechend angepassten Ev2-Werte sind während der Bauausführung nachzuweisen. Jahreszeitlich bedingte Tragfähigkeitsschwankungen der Böden sind bei frostsicherer Dicke des Oberbaus durch die Kalibrierung des rechnerischen Dimensionierungsverfahrens an den standardisierten Aufbauten nach den RStO (s. Kap. 8) berücksichtigt. Für den Fall, dass die Dicke des frostsicheren Oberbaus nicht eingehalten wird (z. B. bei vollgebundenem Oberbau) oder keine ausreichende Entwässerungsmaßnahmen nach den RAS-Ew (z. B. bei Erneuerungsmaßnahmen) gewährleistet werden können, müssen die jahreszeitlich bedingten, wassergehaltsabhängigen Tragfähigkeitschwankungen des Untergrundes bzw. Entwurf Januar 2009, Seite 50 Unterbaues berücksichtigt werden, da sie in den darüber liegenden Schichten zu höheren Beanspruchungen führen. Dabei ist für die kritische Frühjahrsperiode (Tauperiode) ein wesentlich verminderter Ev2Wert anzusetzen. Wenn zur Bestimmung dieser Ev2-Werte keine Versuche durchgeführt werden können, ist für die Böden in dieser Periode der Ev2-Wert gemäß Spalte 3, Tabelle Anh. 3.1 anzunehmen. Diese Parameter sind im Rahmen der Dimensionierungsrechnungen für die Hälfte aller Achsübergänge bei Asphaltoberflächentemperaturen zwischen –10 und +10 °C anzusetzen. Langfristig auftretende Längsunebenheiten infolge fehlender Frostsicherheit des Oberbaus können trotzdem nicht ausgeschlossen werden. Vergleichswerte Zulässige Spannungen bzw. Lastwechselzahlen können in Abhängigkeit vom Ev2 –Wert nach HEUKELOM [HEUKELOM, 1953] nach den folgenden Gleichungen berechnet werden: zul. σ z 0,00875 E V2 1 0,7 log vorh. N γ zul. N 10 (Gl. Anh. 3.1) 1 0,00875E v2 1 0,7 vorh.σ z γ (Gl. Anh. 3.2) mit vorh N [-] zu erwartende Anzahl an Lastwechseln infolge von Achsübergängen im geplanten Nutzungszeitraum zul N [-] Anzahl an ertragbaren Lastwechsel im geplanten Nutzungszeitraum (Grenzlastwechselzahl) Ev2 [MPa] Verformungsmodul bei statischer Belastung auf der Oberfläche des Untergrundes / Unterbaues bzw. der ToB vorhz [MPa] vorhandene maximale vertikale Spannung auf der Oberfläche des Untergrundes / Unterbaues bzw. der ToB infolge Verkehrslast zulz [MPa] zulässige vertikale Spannung auf der Oberfläche des Untergrundes / Unterbaues bzw. der ToB infolge Verkehrslast [-] Sicherheitsfaktor nach Tabelle 8.1.1 und 8.1.2 dieser Richtlinie Entwurf Januar 2009, Seite 51 Anhang 4 Verformungskenn- und Vergleichswerte für Tragschichten ohne Bindemittel (ToB) Verformungskennwerte Tabelle Anh. 4.1 Verformungskennwerte Schichtart Schichtmodul Querdehnzahl [MPa] µ [-] 50 bis 100 0,5 100 bis 150 0,5 150 bis 200 0,5 Kiestragschichten nach den ZTV SoB-StB 150 bis 250 0,5 Schottertragschichten nach den ZTV SoB-StB 250 bis 400 0,5 FSS nach den ZTV SoB-StB: Kiese und Kies-Sand-Gemische der Gruppe: GE Sande und Sand-Kies-Gemische der Gruppe: SE FSS nach den ZTV SoB-StB: Kiese und Kies-Sand-Gemische der Gruppe: GI, GW Sande und Sand-Kies-Gemische der Gruppe: SI, SW FSS nach den ZTV SoB-StB, Gemische aus gebrochenen Gesteinskörnungen Für den Fall, dass keine ausreichenden Entwässerungsmaßnahmen nach den ZTV Ew-StB (z. B. bei Erneuerungsmaßnahmen) gewährleistet werden können, ist davon auszugehen, dass die Tragfähigkeit der ToB wassergehaltsabhängigen Schwankungen unterliegt. Dabei ist für die kritische Frühjahrsperiode (Tauperiode) ein verminderter Schichtmodul für die Tragschichten anzusetzen. Wenn keine Versuche durchgeführt werden können, ist der für die Dimensionierung festgelegte jeweilige Schichtmodul um 30 % abgemindert anzunehmen. Diese Parameter sind im Rahmen der Dimensionierungsrechnungen für alle Achsübergänge bei Asphaltoberflächentemperaturen zwischen – 10 und + 10 °C anzusetzen. Vergleichswerte s. Gl. Anh. 3.1 und Anh. 3.2 Entwurf Januar 2009, Seite 52 Anhang 5 Verformungskenn- und Vergleichswerte für Tragschichten mit hydraulischen Bindemitteln Verformungskennwerte Wegen des anzusetzenden gerissenen Zustandes der Tragschichten mit hydraulischen Bindemitteln ist ein dem materialspezifischen Modul gegenüber abgeminderter Wert anzunehmen. Dieser sollte E = 5.000 MPa für den Ermüdungsnachweis der Tragschichten mit hydraulischen Bindemitteln und die Überprüfung der Spurrinnengefährdung in den Asphaltschichten sowie E = 2.000 MPa für den Nachweis der über der Tragschicht mit hydraulischen Bindemitteln liegenden Asphalttragschichten und den darunter liegenden ToB und des Untergrundes betragen. Die Querdehnzahl für die Tragschichten mit hydraulischen Bindemitteln ist mit µ = 0,25 anzusetzen. Vergleichswerte Zulässige Spannungen bzw. Lastwechselzahlen können nach der folgenden Gleichungen berechnet werden [AFBB]: zul Bz Bz 84 5 log vorhN 100 (Gl. Anh. 5.1) bzw. Entwurf Januar 2009, Seite 53 zulN 10 100 vorh Bz 1 84 5 Bz (Gl. Anh. 5.2) Darin bedeuten: vorh N [-] zu erwartende Anzahl an Lastwechseln infolge von Achsübergängen im geplanten Nutzungszeitraum vorhBz [MPa] vorhandene maximale Biegezugspannung der Tragschichten mit hydraulischen Bindemitteln infolge Verkehrslast zul Bz [MPa] ertragbare (zulässige) Biegezugspannung der Tragschichten mit hydraulischen Bindemitteln infolge Verkehrslast Bz [MPa] Biegezugfestigkeit bei einmaliger Belastung der Tragschichten mit hydraulischen Bindemitteln (Bz = 1,25 MPa) [-] Sicherheitsfaktor (Tab. 8.1.1 und 8.1.2) Entwurf Januar 2009, Seite 54 Anhang 6 Verformungskenn- und Vergleichswerte für Asphalt Verformungskennwerte, E-Modulberechnung nach Francken / Verstraeten Das Verfahren von Francken / Verstraeten [1974] stellt eine Möglichkeit zur Berechnung des E-Moduls von Asphaltschichten dar. Das Verfahren gestattet die Berücksichtigung von Mischgutdaten bei der Ermittlung der Verformungskennwerte: | E | R * E 0<R≤1 (Gl. Anh. 6.1) mit E [MPa] absoluter Elastizitätsmodul des Asphaltes R* [-] Reduktionsfaktor (Funktion der Nadelpenetration Pen, des Erweichungspunktes Ring und Kugel TRuK, der Temperatur T und der Belastungsfrequenz f), zu berechnen nach Gleichung Anh. 6.4 bis Anh. 6.14 E mit [MPa] U Glasmodul, zu berechnen nach Gleichung Anh. 6.2 E 1,436 104 U 0,56 e 0,0584Va (Gl. Anh. 6.2) Vg Vb (Gl. Anh. 6.3) Va [Vol.-%] Hohlraumvolumen im Asphaltmischgut Vb [Vol.-%] Bindemittelvolumen im Asphaltmischgut Vg [Vol.-%] Volumen der Gesteinskörnung im Asphaltmischgut Entwurf Januar 2009, Seite 55 Zur Berechnung von R* werden drei verschiedene Zusammenhänge in Abhängigkeit der Frequenz und der Temperatur verwendet. Zur Unterscheidung der Anwendungsbereiche dient der Parameter X (Abb . 6.1): Abb. Anh. 6.1 Grafik zur Veranschaulichung der Funktion des Reduktionsfaktors R* Entwurf Januar 2009, Seite 56 X 37,9 mit: 15 T log f T 273 (Gl. Anh. 6.4) f [Hz] Belastungsfrequenz T [°C] Temperatur des Asphaltgemisches R* ergibt sich in Abhängigkeit von den folgenden Entscheidungskriterien zu: X < XL R * ( X ) R * pen e XL < X < XS R * ( X ) 0,4343 H ( X 1, 672) 0, 4343 P P (X X L ) H X > XS R * ( X ) 1 0,25 e wobei XL (Gl. Anh. 6.6) P( X X S ) 0 , 25 (Gl. Anh. 6.7) 1 0,4343 P log 1,672 H H R * pen (Gl. Anh. 6.8) 0,4343 0,75 H P (Gl. Anh. 6.9) XS XL mit: (Gl. Anh. 6.5) R * pen 6,55 pen 1,313 (Gl. Anh. 6.10) H 0,0927 1,352 B' (Gl. Anh. 6.11) P 0,0628 0,219 B' (Gl. Anh. 6.12) B' A' 0,12 (Gl. Anh. 6.13) A' log pen(T1 ) log pen(T2 ) T1 T2 (Gl. Anh. 6.14) f [Hz] Belastungsfrequenz T [°C] Temperatur des Asphaltgemisches pen [1/10 mm] Wert der Nadelpenetration (25°C, 5s, 100g) pen(Tx) [1/10 mm] Wert der Nadelpenetration bei der Temperatur T Entwurf Januar 2009, Seite 57 Die dem Verfahren zu Grunde liegenden Untersuchungen beziehen sich auf Straßenbaubitumen (Normalbitumen). Die Genauigkeit der rechnerischen Ermittlung von Einzelwerten für |E*| aus den Bindemittel- und Mischgutdaten wird auf ± 20% geschätzt. Die Ermittlung der E-Moduln nach dem Verfahren von Francken / Verstraeten [1974] für Asphalte mit modifiziertem Bitumen ist mit weitaus größeren Unsicherheiten behaftet. Wegen des nicht allgemeingültig quantifizierbaren Verformungsverhaltens der Asphalte mit modifiziertem Bindemittel muss deshalb die Bestimmung der Verformungskennwerte anhand von Laborversuchen vorgenommen werden. Hierfür kommen Druckschwell- und Zugschwellversuche oder Triaxialschwellversuche in Betracht. Dabei sollte jeweils eine Dreifachbestimmung mindestens bei den Temperaturen –10°C, +5°C, +20°C vorgenommen werden. Die Belastungsfrequenz bei den Versuchen sollte 10 Hz betragen. Die Versuche sind in dem anhand von Schätzrechnungen vorab bestimmten, im Oberbau auftretenden, Dehnungsbereich durchzuführen. Für die Schätzrechnungen sind die anhand der Bindemittelkennwerte für das modifizierte Bitumen bestimmten Verformungskennwerte des Asphaltes nach Francken / Verstraeten als ausreichend genau anzunehmen, sowie ein Oberbau mit Schichtdicken gemäß Tafel 1 der RStO zugrunde zu legen. Für die Berechnungen können Programme auf der Grundlage der Mehrschichtentheorie angewendet werden (s. Kap. 6). Die Querdehnzahl ist mit µ = 0,35 anzunehmen. Vergleichswerte Ermüdung (Rissbildung) Wegen des nicht allgemeingültig quantifizierbaren Ermüdungsverhaltens der Asphalte mit normal- und modifizierten Bindemittel muss die Bestimmung der Ermüdungsfunktion anhand von Laborversuchen vorgenommen werden. Hierfür kommen indirekte Zugschwellversuche (Spaltzugschwellversuch) in Betracht. Die Versuche sollen an im Labor hergestellten Probekörpern (vornehmlich aus im Walzsektorverdichter hergestellten Platten entnommen) oder an Bohrkernen aus Asphaltschichten vorhandener Oberbauten (für Entwurf Januar 2009, Seite 58 Erneuerungsmaßnahmen) durchgeführt werden. Die Ermüdungsfunktion soll auf der Grundlage der elastischen Anfangsdehnungen erstellt werden. Dabei ist sowohl für die Bestimmung von Eingangswerten für die Dimensionierung als auch für die Kontrollprüfung wie folgt vorzugehen: Es sind die Lastwechselzahlen bei Eintreten des Makrorisses (s. Abb. Anh. 6.2) bei einer Versuchstemperatur (i. d. R. 20 °C) und mindestens 3 verschiedenen elastischen Anfangsdehnungen (Dreifachbestimmung je Anfangsdehnung) zu ermitteln. Sofern keine konkreten Angaben aus Ergebnisse von Achslastmessungen über Belastungszeiten und Lastpausen vorliegen, werden für Ermüdungsuntersuchungen sinusförmige Belastungen mit Frequenzen von 10 Hz ohne Lastpausen empfohlen. Die bei den Zugversuchen am Probekörper gemessenen elastischen Anfangsdehnungen sollten innerhalb des anhand von Schätzrechnungen vorab bestimmten, im Oberbau auftretenden, Dehnungsbereiches liegen. Für die Schätzrechnung ist ein Oberbau entsprechender Bauklasse mit Schichtdicken gemäß den RStO anzunehmen. Für die Schätzrechnungen sind die Verformungskennwerte für den Asphalt nach dem in diesem Anhang beschriebenen Verfahren zu bestimmen. Für die Berechnungen können Programme auf der Grundlage der Mehrschichtentheorie angewendet werden (s. Kap. 6). Aus den Versuchsergebnissen sind Ermüdungsfunktionen durch Regressionsrechnungen zu bestimmen. Das Bestimmtheitsmaß R² muss dabei größer als 0,8 sein. Sollte dies nicht erreicht werden, sind zusätzliche Versuche durchzuführen, bis R² > 0,8 erreicht wird. Abb. Anh. 6.2 Bestimmung der Lastwechselzahl bei Auftreten des Makrorisskriteriums N*E Spaltzugversuch bei T=20°C Makroriss Mit: Mikroriss N […] Lastwechselzahl E [MPa] E-Modul Entwurf Januar 2009, Seite N 59 Es ist bekannt, dass der Bruch der Asphaltprobekörper bei diesen Bedingungen in Laborversuchen wesentlich schneller als in situ eintritt. Ursachen hierfür sind unter anderem in der Vernachlässigung der Bindemittelalterung, in der Vernachlässigung des Einflusses der Lastpausen und der Rissausbreitung / des Risswachstums sowie in den wegen fehlender seitlicher Einspannung auftretenden viel zu großen plastischen Dehnungen der Asphaltprobekörper zu suchen. Für die Ermüdungsfunktionen sind deshalb Shiftfaktoren SF („shift factor“) zur Anpassung der bei Laborversuchen bestimmten Lastwechselzahlen, welche zum Makroriss geführt haben, an die in der Realität zu erwartende Schädigung einzuführen. Aus vergleichenden Untersuchungen wurde ermittelt, dass die aus dem Spaltzugschwellversuch bestimmten Lastwechselzahlen bis zum Makroriss bezogen auf die Anfangsdehnung zur Abschätzung der in der Realität zu erwartenden Schädigungen mit einem Shiftfaktor SF = 1.500 multipliziert werden können. Die Ermüdungsfunktion lässt sich unter Zugrundelegung eines weiteren Sicherheitsfaktors F in allgemeiner Form wie folgt darstellen: zulN SF a k F (Gl. Anh. 6.15) mit: zul N [-] zulässige Lastwechselzahl bis zur Rissentstehung in den Asphalttragschichten a [-] Materialkennwert, durch Regression bestimmt aus dem Ermüdungsversuch [-] elastische Anfangsdehnung im Versuch k [-] Materialkennwert, durch Regression bestimmt aus dem Ermüdungsversuch SF [-] Shiftfaktor, für indirekten Zugschwellversuch (Spaltzugschwellversuch) mit SF = 1.500 anzunehmen F [-] Sicherheitsbeiwert nach Tabelle 8.2 Der Sicherheitsfaktor nach Tabelle 8.2 wurde durch Laborversuche und Kalibrierrechnungen zu den Schichtdicken der Tafel 1, RStO 01 festgelegt. Der zur Ermittlung der Sicherheitsfaktoren nach Tabelle 8.2 verwendete Asphalt („Kalibrierasphalt“) ist wie folgt zu beschreiben: Entwurf Januar 2009, Seite 60 Entwurf Januar 2009, Seite 61 Asphalttragschicht Die zur Kalibrierung verwendete Asphalttragschicht weist in dem zur Berechnung verwendeten Temperaturbereich folgende E-Moduln auf: Anh. 6.1 Zuordnung E-Modul – Temperatur für den Kalibrierasphalt der Tabelle Tragschicht [Kiehne 2007] Temperatur -20 -15 -10 -5 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 26.720 24.464 21.103 17.853 15.109 12.811 10.725 8.637 6.481 4.377 2.592 1.425 1.011 1.003 327 [°C] E-Modul [MPa] Für diesen Asphalt ist folgende Ermüdungsfunktion für die Tragschicht zu verwenden: zulN 2,8283 4,194 (Gl. Anh. 6.16) mit zul N [-] zulässige Lastwechselzahl bis zur Rissentstehung in den Asphalttragschichten Dehnung [‰] Asphaltbinderschicht Die zur Kalibrierung verwendete Asphaltbinderschicht weist in dem zur Berechnung verwendeten Temperaturbereich folgende E-Moduln auf: Anh. 6.2 Zuordnung E-Modul – Temperatur für den Kalibrierasphalt der Tabelle Binderschicht [Kiehne 2007] Temperatur -20 -15 -10 -5 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 30.473 29.449 27.876 25.502 22.214 18.913 15.729 12.655 9.686 6.817 4.124 2.402 1.424 858 525 [°C] E-Modul [MPa] Asphaltdeckschicht Die zur Kalibrierung verwendete Asphaltdeckschicht weist in dem zur Berechnung verwendeten Temperaturbereich folgende E-Moduln auf: Anh. 6.3 Zuordnung E-Modul – Temperatur für den Kalibrierasphalt der Tabelle Asphaltdeckschicht [Kiehne 2007] Temperatur [°C] E-Modul [MPa] -20 -15 -10 -5 0 5 10 15 20 25 30 35 40 45 50 26.319 24.664 22.196 19.172 16.255 13.443 10.729 8.111 5.581 3.425 2.119 1.332 850 550 360 Entwurf Januar 2009, Seite 62 Spurrinnengefährdung Allgemeingültige Vergleichswerte können noch nicht angegeben werden. Die Abschätzung der Gefahr des Auftretens plastischer Verformungen kann deshalb noch nicht in ähnlicher Weise wie der Ermüdungsnachweis geführt werden, und beschränkt sich vorläufig auf den Vergleich verschiedener Oberbauvarianten bezüglich der Spurrinnengefährdung (s. Abschnitt 7.5.2). Zur Erhöhung der Sicherheit gegenüber der Entstehung von Spurrinnen wird zusätzlich jedoch die folgende Vorgehensweise vorgeschlagen: Für die höchste zu erwartende Temperatur im Oberbau und die zurzeit maximal zulässige Achslast von 11,5 t wird die maximale deviatorische Vergleichsspannung für die Deck- und Binderschicht des fertig dimensionierten Oberbaus berechnet. Mit dieser Vergleichsspannung sind Druckschwellversuche (s. folgender Abschnitt) an den jeweils zur Anwendung vorgesehenen Asphalten für die Deck- und Binderschicht durchzuführen. Auf der Grundlage der Ergebnisse dieser Versuche kann die Auswahl des Oberbaus mit der geringsten Spurrinnengefährdung erfolgen. Der Druckschwellversuch soll nach der „Arbeitsanleitung zur Bestimmung der Verformungsbeständigkeit mit dem Druckschwellversuch als Eingangsgröße in die Dimensionierung für Straßenverkehrsflächen – AL DSV-Asphalt“ (in Bearbeitung) erfolgen. Bis zum Erscheinen dieser AL sind vorläufig die folgenden Versuchsparameter einzuhalten: o Probekörperabmessungen: Höhe h = 200 mm Probekörperdurchmesser d = 100 mm Die Probekörper sind als Bohrkerne aus mit dem Walzsektorverdichter hergestellten Platten mit einer Dicke von 20 cm zu entnehmen. o Die Vertikalstauchung ist über eine maximale Länge L = 100 mm, mittig über die Probekörperhöhe direkt am Probekörper zu messen. o Die Versuchstemperatur hat 50 °C zu betragen. o Es sind so viele Lastwechsel (max. 50.000) mit einer Belastungsfrequenz von 10 Hz ohne Lastpause einzutragen, bis sich der Wendepunkt im Dehnungsverlauf, aufgetragen über die Anzahl der Lastwechsel zeigt. Entwurf Januar 2009, Seite 63 Es sind die Asphalte für die Deck- und Binderschicht auszuwählen, bei denen sich der Wendepunkt bei der höchsten Lastwechselzahl zeigt. Es kann dann davon ausgegangen werden, dass bei Anwendung dieser Asphalte die geringste Spurrinnengefährdung vorhanden ist. Entwurf Januar 2009, Seite 64 Anhang 7 Dimensionierungsbeispiel 1 Für dieses Dimensionierungsbeispiel wird davon ausgegangen, dass der Oberbau eines Abschnittes einer Bundesautobahn dimensioniert werden soll. Dafür stehen folgende Daten zur Verfügung: Belastung aus Verkehr Die Dimensionierung erfolgt für einen Nutzungszeitraum von 30 Jahren. DTV 42.500 Kfz/24h SV-Anteil 21 % Fahrstreifenanzahl 6 Fahrstreifen erfasst in beiden Richtungen Fahrstreifenbreite 3,75 m und mehr Steigung unter 2 % Straßenklasse Bundesautobahn Achszahlfaktor 4,2 qBM 0,26 (zur Ermittlung der B-Zahl nach RStO 01) Achslastkollektiv: BAB Fernverkehr nach Tabelle Anh. 1.1 Tab. Anh. 7.1 BAB Fernverkehr nach Tabelle Anh. 1.1 Lastklasse Anteil [%] Referenza chslast LK 1 2,8396 2t LK 2 LK 3 LK 4 LK 5 21,4670 26,4848 30,7195 11,7032 4t 6t 8t 10 t LK 6 LK 7 LK 8 LK 9 LK 10 LK 11 4,9098 1,6540 0,2087 0,0126 0,0007 0,0001 12 t 14 t 16 t 18 t 20 t 22 t Die durchschnittliche jährliche Verkehrszunahme wird für die Jahre 2 bis 30 zu 3 % angenommen. Für die 11 Lastklassen ergeben sich jeweils folgende prognostizierte Achsübergänge innerhalb des Nutzungszeitraumes: Tab. Anh. 7.2 Prognostizierte Achsübergänge Lastklasse LK 1 LK 7 LK 8 LK 9 LK 10 LK 11 Prognostiz ierte AÜ 7,391) 55,891) 68,961) 79,981) 30,471) 12,781) 4,311) [Mio.] 0,51) 0,031) 0,001821) 0,000261) 1) Werte gerundet LK 2 LK 3 LK 4 LK 5 LK 6 Entwurf Januar 2009, Seite 65 Zur Einordnung in eine Bauklasse entsprechend den RStO 01 wurde aus dieser Verkehrsbelastung die B-Zahl ermittelt. Diese ergibt sich zu 67,7 Mio. Dementsprechend wäre eine Befestigung nach Bauklasse SV der RStO 01 zu wählen. Frostsichere Gesamtdicke Die Gesamtdicke des frostsicheren Oberbaus wird mit 90 cm angenommen. Temperatur Es wird die Häufigkeit der auftretenden Oberflächentemperaturen entsprechend Zone 3 (Abb. Anh. 2.2c) der Temperaturzonenkarte (Abb. Anh. 2.3) angenommen. Material und Aufbau Folgender Aufbau mit den angegebenen Startschichtdicken wurde gewählt: Abb. Anh. 7.1 Aufbau I 4 cm Asphaltdeckschicht (Kalibriermaterial Tabelle A 6.3) 8 cm Asphaltbinderschicht (Kalibriermaterial Tabelle A 6.2) 21 cm Asphalttragschicht (Kalibriermaterial Tabelle A 6.1) 57 cm Frostschutzschicht EV2 = 120 MPa Planum EV2 = 45 MPa Entwurf Januar 2009, Seite 66 Für die Asphaltschichten sowie zwischen Frostschutzschicht und Untergrund wird für die Berechnung vollständiger Verbund angenommen. Der Verbund zwischen Asphalttragschicht und der Frostschutzschicht wird vollständig ausgeschlossen. Durchführung der Berechnung Für die Berechnung ist ein Modell mit Deck-, Binder- und Tragschicht aufzubauen. Dabei sind entsprechend der Hinweise aus Abschnitt 6.2 die Asphaltschichten in weitere Teilschichten zu unterteilen. Aus dem Ev2-Wert auf der Frostschutzschicht (im Beispiel Ev2 = 120 MPa) und auf dem Planum (im Beispiel Ev2 = 45 MPa) ist der Schichtmodul der 57 cm Dicken Frostschutzschicht zu bestimmen. Hierbei ist so vorzugehen, dass für die Belastungsbedingungen während des Plattendruckversuches, beschrieben in DIN 18134, die Verformungen auf der Tragschicht zunächst mit einen angenommenen Schichtmodul berechnet werden. Der Ev2-Wert ist aus diesen Verformungen ebenfalls nach dem Verfahren der DIN 18134 zu berechnen. Es ist iterativ der Schichtmodul der Tragschicht solange zu variieren, bis der an der Oberfläche der Tragschicht nach diesem Verfahren berechnete Ev2Wert dem angenommenen bzw. vorgegebenen Wert (z.B. der Anforderung nach ZTV SoB) entspricht. Für dieses Beispiel ergibt sich nach dieser Vorgehensweise der Schichtmodul der Frostschutzschicht zu E = 121 MPa. Der Schichtmodul für den Untergrund ist nach Abschnitt 4.4.1 mit E = Ev2 = 45 MPa anzunehmen. Für jede Kombination aus Temperaturverlauf, zugeordnet zu einer Oberflächentemperatur und daraus abgeleitetem E-Modulverlauf über alle Asphaltteilschichten sowie aus zu berücksichtigender Vertikallast (Referenzachslast der jeweiligen Lastklasse) ist ein gesondertes Berechnungsmodell zu erstellen. Es ergeben sich nach Abb. Anh. 2.1 13 verschiedene, zu berücksichtigende Temperaturverläufe und aus Abb. Anh. 2.2c die jeweiligen Oberflächentemperaturen sowie deren Zuordnung zur Häufigkeit des Auftretens während der geplanten Nutzungsdauer. Die E-Moduln in allen Asphaltschichten (hier: Berechnung für jede Teilschicht nach Abschnitt 6.2) sind aus den in den Tabellen Anh. 6.1 bis 6.3 enthaltenen Werten z. B. durch Interpolation mit einem Polynom n-ten Grades zu bestimmen. Für dieses Beispiel sind für alle 13 Oberflächentemperaturen in den Asphaltschichten sowie in den übrigen Tragschichten des Oberbaus die berechneten E-Moduln in Tabelle Anh 7.3 zusammengefasst dargestellt. In der Tabelle sind die Asphaltschichten (in Teilschichten unterteilt, Dicke zwischen 10 mm und 20 mm gewählt) und der sich aus der Temperatur in der Mitte der jeweiligen Teilschicht ergebende E-Modul angegeben. Die Temperatur in der Entwurf Januar 2009, Seite 67 Mitte der Teilschichten wird nach Gleichung A 2.1 in Abhängigkeit von der Oberflächentemperatur berechnet. In den letzten beiden Zeilen sind der Schichtmodul der Frostschutzschicht (E = 121 MPa) sowie des Untergrundes (E = 45 MPa) dargestellt. Die Dicke der Frostschutzschicht beträgt voraussetzungsgemäß 57 cm, der Untergrund hat eine unendlich Dicke (Annahme entsprechend Mehrschichtentheorie) Tab. Anh. 7.3 E-Moduln in den Asphaltteilschichten sowie in der Frostschutzschicht / dem Untergrund Temperatur an der Oberfläche [°C] Dicke der -2,5 2,5 7,5 12,5 17,5 22,5 27,5 32,5 37,5 42,5 47,5 Teilschic -12,5 -7,5 ht Asphaltschichten: E-Modul [MPa] / ToB und Untergrund: Schichtmodul [MPa] [mm] 10 23393 20540 17629 14817 12071 9401 6825 4415 2740 1725 1102 713 467 10 23089 20292 17497 14781 12066 9387 6807 4479 2837 1818 1182 776 512 10 22797 20067 17375 14748 12062 9373 6790 4539 2930 1908 1261 838 558 10 22517 19859 17264 14718 12058 9361 6774 4595 3019 1995 1338 900 604 10 27909 25964 23277 20377 17283 14110 11070 8581 6247 4036 2577 1646 1044 10 27740 25800 23164 20347 17279 14098 11054 8643 6396 4223 2738 1770 1132 10 27577 25643 23057 20318 17275 14086 11039 8700 6537 4407 2899 1896 1222 10 27418 25491 22958 20291 17271 14075 11025 8755 6669 4588 3059 2023 1314 10 27263 25345 22864 20265 17268 14065 11012 8806 6795 4767 3219 2152 1407 10 27112 25205 22774 20241 17265 14056 10999 8855 6914 4943 3379 2281 1501 10 26964 25068 22690 20218 17261 14046 10988 8901 7027 5114 3539 2412 1598 10 26820 24936 22610 20196 17258 14038 10976 8945 7135 5277 3699 2544 1695 20 19156 17117 15318 13653 11723 9585 7420 5977 4713 3484 2467 1646 1126 20 18809 16903 15213 13627 11719 9574 7405 6034 4850 3674 2681 1830 1223 20 18494 16708 15117 13603 11716 9565 7392 6087 4977 3853 2890 2020 1338 20 18206 16529 15028 13580 11713 9556 7380 6137 5096 4023 3092 2214 1470 20 17941 16364 14946 13559 11710 9547 7368 6183 5208 4185 3289 2409 1613 20 17697 16211 14870 13540 11708 9540 7357 6226 5313 4338 3478 2603 1765 20 17470 16069 14798 13522 11705 9532 7347 6266 5413 4484 3662 2796 1924 20 17258 15936 14730 13504 11703 9525 7338 6305 5507 4623 3839 2987 2088 20 17061 15811 14667 13488 11701 9519 7328 6341 5596 4757 4011 3175 2255 10 16921 15723 14622 13476 11699 9514 7322 6367 5661 4853 4135 3313 2382 10 16831 15666 14592 13468 11698 9511 7318 6384 5702 4915 4217 3404 2466 10 16744 15610 14564 13461 11697 9508 7314 6401 5743 4976 4297 3494 2551 570 121 121 121 121 121 121 121 121 121 121 121 121 121 -/- 45 45 45 45 45 45 45 45 45 45 45 45 45 Aus diesen 13 verschiedenen aus Temperaturzuständen entwickelten Schichtenmodellen des Oberbaus werden nun Beanspruchungszustände berechnet. Als Belastungen werden hierzu die Referenzachslasten aus allen Lastklassen (in diesem Beispiel sind das 11 Entwurf Januar 2009, Seite 68 Lastklassen) gewählt. Somit sind aus 13 Schichtenmodellen und jeweils 11 Lastklassen, also 13 * 11 = 143 verschiedene Beanspruchungszustände zu ermitteln. Zur Berechnung der Beanspruchungen ist die Mehrschichtentheorie anzuwenden. In der Regel ist dafür ein Computerprogramm erforderlich. Dieses liefert zu jeder Kombination aus Temperatur und Belastung an ausgewählten Punkten mindestens die berechneten Spannungen und Dehnungen. Für den Ermüdungsnachweis ist z. B. die Dehnung an der Unterseite der Asphalttragschicht die erforderliche, zu berechnende Größe. Wertung der Berechnungsergebnisse Folgende Tabelle Anh 7.4 zeigt exemplarisch die berechneten horizontalen Dehnungen an der Unterseite der Asphalttragschicht (Biegezugbeanspruchung) für alle Temperaturzustände für die Lastklasse 5 (10 t Referenzachslast). Die sich analog ergebenden Tabellen der anderen Lastklassen (1 bis 4 und 6 bis 11) sind hier aus Übersichtlichkeitsgründen nicht dargestellt. Tab. Anh. 7.4 Berechnete Dehnungen der Lastklasse 5 Temperatur [°C] -12,5 -7,5 -2,5 2,5 7,5 12,5 17,5 22,5 27,5 32,5 37,5 42,5 47,5 2,77565 2,99054 3,23432 3,52901 4,02424 4,81552 6,02929 7,06108 8,21038 9,84888 1,18637 1,4814 E- 1,95813 E-05 E-05 E-05 E-05 E-05 E-05 E-05 E-05 E-05 E-05 E-04 04 E-04 Dicke/ Tiefe[mm] 330,0 Gemäß Kapitel 7.5.1 ist für Temperaturen ≤ +5°C an der Unterseite der ATS bei jedem 2. Lastwechsel jeweils eine aus den kryogenen Zugspannungen (bestimmt nach der TP Verhalten von Asphalt bei Tiefen Temperaturen, FGSV 1994) berechnete kryogene Zugdehnung auf die aus Verkehrsbelastung ermittelte Dehnung zu addieren. Für den in diesem Beispiel verwendeten Tragschichtasphalt ist dies ausgehend von einer Temperatur von -12,5 °C an der Oberfläche bei einer Temperatur an der Unterseite von -3,1 °C (berechnet aus Gl. Anh 2.1) eine kryogene Dehnung von k = 0,03855 ‰ = 3,855 * 10-05. Entwurf Januar 2009, Seite 69 Für die Temperatur von -12,5 °C an der Oberfläche ergibt sich in diesem Beispiel somit aus kryogener Zugdehnung und Dehnung infolge Referenzachslast der Lastklasse 5 (10 t) eine Gesamtdehnung von: = 2,77565 10-5 + 3,855 * 10-5 = 6,63 * 10-5 = 0,0663 ‰ Für jede der so berechneten Dehnungen an der Unterseite der Asphalttragschicht lässt sich nach Gleichung Anh. 6.15 eine zulässige Lastwechselzahl ermitteln. Für dieses Beispiel berechnet sich die zulässige Lastwechselzahl zu: zul N = 1500 2,8283 0,06634,194 2,1 zul N = 181.229.335 Die zu erwartende (vorhandene) Lastwechselzahl in Lastklasse 5, berechnet aus der Häufigkeit des Auftretens des Temperaturzustandes mit – 12,5 °C an der Oberfläche während der Nutzungsdauer, ergibt sich zu Ausgangswerte: 260.371.211 Aü über 30 Jahre - davon 11,7 % in Lastklasse 5 (Referenzachslast 10 t) - davon 0,6 % der Nutzungsdauer bei -12,5 °C ergibt: vorh. N = 260.371.211 Aü *0,117 * 0,006 = 182.831 LW Da nur jeder zweite Lastwechsel unter Berücksichtigung der kryogenen Dehnungen in die Berechnung eingeführt werden muss, sind hier nur vorh. N = 0,5 *182831 Lastwechsel anzusetzen. Daraus ergibt sich für diese Kombination ein Quotient zur Berechnung des Ermüdungsstatus nach der Hypothese von MINER (Gl. 7.1) von: vorhN 0,5 * 182831 5,044 10 4 zulN 181229335 Da nur bei jedem zweiten Lastwechsel die kryogene Zugdehnung zusätzlich angesetzt wird, ist für diese Kombination aus Referenzachslast der Lastklasse 5 (10 Entwurf Januar 2009, Seite t) und 70 Temperaturzustand bei -12,5 °C an der Oberfläche also zusätzlich die Ermittlung des Quotienten zur Berechnung des Ermüdungsstatus nach der Hypothese von MINER ohne kryogene Zugdehnung erforderlich. Als Gesamtdehnung ist dann nur die aus Verkehrslast anzusetzen: = 2,77565 10-5 = 0,0277565 ‰ Für jede der so berechneten Dehnung an der Unterseite der Asphalttragschicht aus Referenzachslast und Temperaturzustand lässt sich nach Gleichung Anh. 6.15 die zulässige Lastwechselzahl ermitteln zu: zul N = 1500 2,8283 0,0277565 4,194 2,1 zul N = 6.822.222.460 Daraus ergibt sich für diese Kombination aus Referenzachslast der Lastklasse 5 (10 t) und Temperaturzustand bei -12,5 °C an der Oberfläche ohne Berücksichtigung der kryogenen Dehnungen ein Quotient zur Berechnung des Ermüdungsstatus nach der Hypothese von MINER (Gl. 7.1) von: vorhN 0,5 * 182831 1,34 10 5 zulN 6822222460 Auch hierfür sind nur 182.831 * 0,5 Lastwechsel als vorh N in die Berechnung einzuführen. Für eine Temperatur von -7,5°C an der Oberfläche ergibt sich nach obiger vorgehensweise eine zulässige Lastwechselzahl von zulässig N = 1500 2,8283 0,06 4,194 2,1 zulässig N = 275.952.056 wobei auch hier die berechnete Dehnung aus Verkehrsbelastung von 0,0299 ‰ mit der aus den kryogenen Spannungen abgeleiteten kryogenen Zugdehnung von 0,030 ‰ zu überlagern ist. Die zu erwartende (vorhandene) Lastwechselzahl in Lastklasse 5, berechnet aus der Häufigkeit des Auftretens des Temperaturzustandes mit –7,5 °C an der Oberfläche während der Nutzungsdauer, ergibt sich zu Entwurf Januar 2009, Seite 71 vorh. N = 700.851 LW. Daraus berechnet sich für diese Kombination aus Referenzachslast aus Lastklasse 5 (10 t) und Temperaturzustand bei – 7,5 °C an der Oberfläche bei Berücksichtigung der kryogenen Dehnungen wiederum bei jedem 2. Lastwechsel ein Quotient zur Bestimmung des Ermüdungsstatus nach der Hypothese von MINER (Gl. 7.1) von: vorhN 0,5 * 700851 1,270 10 3 zulN 275952056 Auch hier ist eine Berechnung für die weiteren 50% der zu erwartenden (vorhandenen) Lastwechsel ohne kryogene Zugdehnung erforderlich. Werden analog zu dieser Vorgehensweise alle Quotienten der Gleichung 7.2 (Hypothese von MINER) für alle Kombinationen aus den Referenzachslasten der Lastklassen 1 bis 11 und aller Temperaturzustände zugeordnet zu den Temperaturen an der Oberfläche des Asphaltoberbaus (-12,5 °C bis + 47,5 °C) berechnet und addiert, so ergibt sich für das behandelte Beispiel eine Summe von MINER = 0,91377. Dabei sind nur für die Asphalttemperaturen ≤ +5°C an der Unterseite der Asphalttragschicht jeweils 2 Berechnungen (mit / ohne kryogene Zugdehnung) durchzuführen. Bei Asphalttemperaturen ≥ +5°C können kryogene Zugdehnung ausgeschlossen werden. Hier ist jeweils nur ein Berechnungsgang für die Dehnung aus Verkehrsbelastung an der Unterseite der Asphalttragschicht für alle Lastwechsel der Kombination aus Referenzachslast der jeweiligen Lastklasse und Temperaturzustand erforderlich. Für das eben behandelte Beispiel ist das Ermüdungskriterium erfüllt, da MINER = 0,91377 < 1,0 Sollte das Ermüdungskriterium nicht erfüllt sein, so muss die Berechnung mit veränderten Aufbaudaten erneut durchgeführt werden. Dazu kann entweder die Schichtdicke einer oder mehrere Asphaltschichten verändert oder ein anderes Material (verbesserte Asphalteigenschaften) eingesetzt werden. Die Berechnung muss sooft wiederholt werden, bis MINER ≤ 1,0 erfüllt ist. Die berechnete Dicke ist auf 1 cm genau auszuweisen. Entwurf Januar 2009, Seite 72 Entwurf Januar 2009, Seite 73 Dimensionierungsbeispiel 2 Für dieses Dimensionierungsbeispiel wird davon ausgegangen, dass der Oberbau einer Busverkehrsfläche zu dimensionieren ist. Für die Busse sind je eine Achslast von 6,5 t auf der Vorderachse und 10 t bzw. 11 t auf den Hinterachsen anzunehmen. Daraus lassen sich für das Achslastkollektiv 3 Lastklassen (6,5 t, 10 t, und 11 t) ableiten. Belastung aus Verkehr Die Dimensionierung erfolgt für einen Nutzungszeitraum von 30 Jahren. DTV 600 Busse/24 h mit folgenden Achslasten Vorderachse: 6,5 t Achslast Hinterachse (Doppelachse): 1. Achse: 10 t Achslast 2. Achse; 11 t Achslast Fahrstreifenbreite 3,50 m Steigung unter 2 % Tab. Anh. 7.5 Lastklassen Lastklasse LK 1 LK 2 LK 3 Anteil 33,3 % 33,3 % 33,3 % Referenzachslast 6,5 t 10 t 11 t Die durchschnittliche jährliche Verkehrszunahme wird für alle Jahre zu 0 % angenommen. Für die 3 Lastklassen ergeben sich jeweils folgende prognostizierte Achsübergänge innerhalb des Nutzungszeitraumes: Tab. Anh. 7.6 Prognostizierte Achsübergänge 1) Lastklasse LK 1 LK 2 LK 3 Prognostizierte AÜ [Mio] 3,611) 3,611) 3,611) Werte gerundet. Zur Einordnung in eine Bauklasse entsprechend den RStO 01 wurde aus dieser Verkehrsbelastung die B-Zahl ermittelt. Diese ergibt sich unter Berücksichtigung eines Entwurf Januar 2009, Seite 74 Lastkollektivquotienten von 0,9 und eines Achszahlfaktors von 3,0 zu 9,5 Mio. Dementsprechend wäre eine Befestigung nach Bauklasse II der RStO 01 zu wählen. Frostsichere Gesamtdicke Die Gesamtdicke des frostsicheren Oberbaus wird mit 90 cm angenommen. Temperatur Es wird die Häufigkeit der auftretenden Oberflächentemperaturen entsprechend Zone 3 Abb. Anh. 2.2c) der Temperaturzonenkarte (Abb. Anh. 2.3) angenommen. Material und Aufbau Folgender Aufbau mit den angegebenen Startschichtdicken wurde gewählt:: Abb. Anh. 7.2 Aufbau II 4 cm Asphaltdeckschicht (Kalibriermaterial Tabelle A 6.3) 6 cm Asphaltbinderschicht (Kalibriermaterial Tabelle A 6.2) 16 cm Asphalttragschicht (Kalibriermaterial Tabelle A 6.1) 64 cm Frostschutzschicht EV2 = 120 MPa Planum EV2 = 45 MPa Entwurf Januar 2009, Seite 75 Für die Asphaltschichten sowie zwischen Frostschutzschicht und Untergrund wird für die Berechnung vollständiger Verbund angenommen. Der Verbund zwischen Asphalttragschicht und der Frostschutzschicht wird vollständig ausgeschlossen. Durchführung der Berechnung Für die Berechnung ist wiederum ein Modell mit Deck-, Binder- und Tragschicht aufzubauen. Die Asphaltschichten sind entsprechend der Hinweise aus Abschnitt 6.2 in weitere Teilschichten zu unterteilen. Aus dem Ev2-Wert auf der Frostschutzschicht (im Beispiel Ev2 = 120 MPa) und auf dem Planum (im Beispiel Ev2 = 45 MPa) wird der Schichtmodul der 64 cm Dicken Frostschutzschicht bestimmt. Dieser beträgt nach Berechnung mit der im Beispiel 1 beschriebenen Vorgehensweise E = 120 MPa. Der Schichtmodul für den Untergrund ist nach Abschnitt 4.4.1 mit E = Ev2 = 45 MPa anzunehmen. Für jede Kombination aus Temperaturverlauf, zugeordnet zu einer Oberflächentemperatur und daraus abgeleitetem E-Modulverlauf über alle Asphaltteilschichten sowie aus zu berücksichtigender Vertikallast (Referenzachslast der jeweiligen Lastklasse) wird ein gesondertes Berechnungsmodell erstellt. Dafür sind nach Abb. Anh. 2.1 13 verschiedene Temperaturverläufe und aus Abb. Anh. 2.2c die jeweiligen Oberflächentemperaturen sowie deren Zuordnung zur Häufigkeit des Auftretens während der geplanten Nutzungsdauer zu wählen. Die E-Moduln in allen Asphaltschichten (hier: Berechnung für jede Teilschicht nach Abschnitt 6.2) sind aus den in den Tabellen Anh. 6.1 bis 6.3 enthaltenen Werten (z. B. Interpolation mit einem Polynom n-ten Grades) zu bestimmen. Für dieses Beispiel sind für alle 13 Oberflächentemperaturen in den Asphaltschichten sowie in den übrigen Tragschichten des Oberbaus die berechneten E-Moduln in Tabelle Anh 7.7 zusammengefasst dargestellt. In der Tabelle sind die Asphaltschichten (in Teilschichten unterteilt, Dicke 10 mm gewählt) und der sich aus der Temperatur in der Mitte der jeweiligen Teilschicht ergebende E-Modul angegeben. Die Temperatur in der Mitte der Teilschichten wurde nach Gleichung A 2.1 in Abhängigkeit von der Oberflächentemperatur berechnet. Die letzten beiden Zeilen enthalten die Schichtmoduln der Frostschutzschicht (E = 121 MPa) sowie des Untergrundes (E = 45 MPa). Die Dicke der Frostschutzschicht beträgt voraussetzungsgemäß 64 cm, der Untergrund hat eine unendlich Dicke (Annahme entsprechend Mehrschichtentheorie) Hierbei ist zu beachten, dass der berechnete Schichtmodul in der Frostschutzschicht nur für die Schichtdicke von 64 cm gilt. Verändert sich diese Schichtdicke z. B. durch Anpassung Entwurf Januar 2009, Seite 76 der Asphaltschichtdicken während der iterativen Vorgehensweise bei der Dimensionierungsberechnung, so ist der Schichtmodul der FSS dementsprechend neu zu berechnen. Tab. Anh. 7.7 E-Moduln in den Asphaltteilschichten sowie in der Frostschutzschicht / dem Untergrund Oberflächentemperatur [°C] Dicke der -2,5 2,5 7,5 12,5 17,5 22,5 27,5 32,5 37,5 42,5 47,5 Teilschic -12,5 -7,5 ht Asphaltschichten: E-Modul [MPa] / ToB: Schichtmodul [MPa] [mm] 10 23393 20540 17629 14817 12071 9401 6825 4415 2740 1725 1102 713 467 10 23089 20292 17497 14781 12066 9387 6807 4479 2837 1818 1182 776 512 10 22797 20067 17375 14748 12062 9373 6790 4539 2930 1908 1261 838 558 10 22517 19859 17264 14718 12058 9361 6774 4595 3019 1995 1338 900 604 10 27909 25964 23277 20377 17283 14110 11070 8581 6247 4036 2577 1646 1044 10 27740 25800 23164 20347 17279 14098 11054 8643 6396 4223 2738 1770 1132 10 27577 25643 23057 20318 17275 14086 11039 8700 6537 4407 2899 1896 1222 10 27418 25491 22958 20291 17271 14075 11025 8755 6669 4588 3059 2023 1314 10 27263 25345 22864 20265 17268 14065 11012 8806 6795 4767 3219 2152 1407 10 27112 25205 22774 20241 17265 14056 10999 8855 6914 4943 3379 2281 1501 10 19644 17418 15464 13689 11727 9599 7440 5898 4526 3230 2193 1431 1039 10 19441 17293 15404 13674 11725 9593 7432 5931 4603 3334 2303 1514 1069 10 19249 17174 15346 13660 11724 9588 7424 5962 4677 3435 2413 1601 1105 10 19066 17062 15291 13646 11722 9582 7416 5992 4748 3533 2521 1691 1148 10 18893 16955 15239 13633 11720 9577 7409 6020 4817 3628 2628 1783 1196 10 18728 16853 15188 13621 11718 9572 7402 6048 4883 3720 2734 1877 1250 10 18570 16755 15140 13609 11717 9567 7395 6074 4946 3810 2838 1972 1308 10 18419 16662 15094 13597 11715 9562 7389 6100 5008 3897 2941 2068 1370 10 18275 16572 15050 13586 11714 9558 7383 6125 5067 3982 3042 2165 1436 10 18138 16487 15007 13575 11712 9554 7377 6148 5125 4064 3142 2263 1505 10 18005 16404 14966 13565 11711 9549 7371 6171 5181 4145 3240 2360 1576 10 17878 16325 14927 13554 11710 9545 7365 6194 5235 4224 3337 2458 1650 10 17756 16249 14888 13545 11708 9542 7360 6215 5288 4300 3432 2555 1727 10 17638 16175 14851 13535 11707 9538 7355 6236 5339 4375 3525 2652 1805 10 17525 16104 14815 13526 11706 9534 7350 6256 5388 4448 3617 2748 1884 10 17415 16035 14781 13517 11705 9530 7345 6276 5437 4519 3707 2844 1965 640 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 120 -/- 45 45 45 45 45 45 45 45 45 45 45 45 45 Aus diesen 13 verschiedenen aus Temperaturzuständen entwickelten Schichtenmodellen des Oberbaus werden nun Beanspruchungszustände berechnet. Als Belastungen werden hierzu die Referenzachslasten aus allen Lastklassen (in diesem Beispiel sind das 3 Entwurf Januar 2009, Seite 77 Lastklassen) gewählt. Somit sind aus 13 Modellen und jeweils 3 Lastklassen, also 13 * 3 = 39 verschiedene Beanspruchungszustände zu ermitteln. Zur Berechnung der Beanspruchungen ist die Mehrschichtentheorie anzuwenden. In der Regel ist dafür ein Computerprogramm erforderlich. Dieses liefert zu jeder Kombination aus Temperatur und Belastung an ausgewählten Punkten mindestens die berechneten Spannungen und Dehnungen. Für den Ermüdungsnachweis ist z. B. die Dehnung an der Unterseite der Asphalttragschicht die erforderliche, zu berechnende Größe. Wertung der Berechnungsergebnisse Folgende Tabelle Anh 7.8 zeigt exemplarisch die berechneten horizontalen Dehnungen an der Unterseite der Asphaltschichten (Biegezugbeanspruchung) für alle Temperaturzustände für die Lastklasse 1 (6,5 t Referenzachslast). Die sich analog ergebenden Tabellen der anderen Lastklassen (2 und 3) sind hier aus Übersichtlichkeitsgründen nicht dargestellt. Tab. Anh. 7.8 Berechnete Dehnungen der Lastklasse 1 Temperatur [°C] -12,5 -7,5 -2,5 2,5 7,5 12,5 17,5 22,5 27,5 32,5 37,5 42,5 47,5 2,651 2,875 3,128 3,431 3,91 4,661 5,807 6,886 8,160 9,980 1,231 1,573 2,099 E-05 E-05 E-05 E-05 E-05 E-05 E-05 E-05 E-05 E-05 E-04 E-04 E-04 Dicke/ Tiefe[mm] 260 mm Gemäß Kapitel 7.5.1 ist für Temperaturen ≤ +5°C an der Unterseite der Asphalttragschicht bei jedem 2. Lastwechsel jeweils eine aus den kryogenen Zugspannungen (bestimmt nach der TP Verhalten von Asphalt bei Tiefen Temperaturen, FGSV 1994) berechnete kryogene Zugdehnung auf die aus Verkehrsbelastung ermittelte Dehnung zu addieren. Für den in diesem Beispiel für die Tragschicht verwendeten Asphalt ist dies ausgehend von einer Temperatur von -12,5 °C an der Oberfläche und einer Temperatur an der Unterseite von 4,26 °C (berechnet aus Gl. Anh 2.1) eine kryogene Dehnung von k = 0,043 ‰ = 4,3 * 10-05. Entwurf Januar 2009, Seite 78 Für die Temperatur von -12,5 °C an der Oberfläche ergibt sich in diesem Beispiel somit aus kryogener Dehnung und Dehnung aus Belastung mit der Referenzachslast aus Lastklasse 1 eine Gesamtdehnung von: = 2,651 10-5 + 4,3 * 10-5 = 6,951 * 10-5 = 0,069 ‰ Für jede der so berechneten Dehnung an der Unterseite der Asphalttragschicht aus Referenzachslast und Temperaturzustand lässt sich nach Gleichung Anh. 6.15 eine zulässige Lastwechselzahl ermitteln. Für dieses Beispiel berechnet sich die zulässige Lastwechselzahl zu: zul. N = 1500 2,8283 0,069 4,194 2,1 zul. N = 144.905.072 Die zu erwartende (vorhandene) Lastwechselzahl in Lastklasse 1, berechnet aus der Häufigkeit des Auftretens des Temperaturzustandes mit –12,5 °C an der Oberfläche während der Nutzungsdauer, ergibt sich zu Ausgangswerte: 10.840.000 Aü über 30 Jahre - davon 33,3 % in Lastklasse 1 (Referenzachslast 6,5 t) - davon 0,6 % der Nutzungsdauer bei - 12,5 °C ergibt: vorh. N = 10.840.000 Aü *0,333 * 0,006 = 21.658 LW Da nur jeder zweite Lastwechsel unter Berücksichtigung der kryogenen Dehnungen in die Berechnung eingeführt werden muss, sind hier nur vorh. N = 0,5 *21.658 Lastwechsel anzusetzen. Daraus ergibt sich für diese Kombination ein Quotient zur Berechnung des Ermüdungsstatus nach der Hypothese von MINER (Gl. 7.1) von: vorhN 0,50 * 21658 7,47 10 5 zulN 144905072 Entwurf Januar 2009, Seite 79 Da nur bei jedem zweiten Lastwechsel die kryogene Zugdehnung zusätzlich angesetzt wird, ist für diese Kombination aus Referenzachslast der Lastklasse 1 (6,5 t) und Temperaturzustand bei -12,5 °C an der Oberfläche also zusätzlich die Ermittlung des Quotienten zur Berechnung des Ermüdungsstatus nach der Hypothese von MINER ohne kryogene Zugdehnung erforderlich. Als Gesamtdehnung ist dann nur die Dehnung aus Verkehrslast anzusetzen: = 2,651 10-5 = 0,02651 ‰ Für diese so berechnete Dehnung an der Unterseite des Asphalttragschicht lässt sich nach Gleichung Anh. 6.15 die zulässige Lastwechselzahl ermitteln zu: zul. N = 1500 2,8283 0,026514,194 2,1 zul. N = 8.473.883.196 Daraus ergibt sich für diese Kombination aus Referenzachslast der Lastklasse 1 (6,5 t) und Temperaturzustand bei -12,5 °C an der Oberfläche ohne Berücksichtigung der kryogenen Dehnungen ein Quotient zur Berechnung des Ermüdungsstatus nach der Hypothese von MINER (Gl. 7.1) von: vorhN 0,50 * 21658 1,28 10 6 zulN 8473883196 Auch hierfür sind nur 21.658*0,5 Lastwechsel als vorh. N in die Berechnung einzuführen. Werden analog zu dieser Vorgehensweise alle Quotienten der Gleichung 7.2 (Hypothese von MINER) für alle Kombinationen aus den Referenzachslasten der Lastklassen 1 bis 3 und aller Temperaturzustände zugeordnet zu den Temperaturen an der Oberfläche des Asphaltoberbaus (-12,5 °C bis + 47,5 °C) berechnet und addiert, so ergibt sich für das behandelte Beispiel eine Summe von MINER = 0,48. Dabei sind nur für die Asphalttemperaturen ≤ +5°C an der Unterseite der ATS jeweils 2 Berechnungen (mit / ohne kryogene Zugdehnung) durchzuführen. Bei Asphalttemperaturen ≥ +5°C sind kryogene Zugdehnung ausgeschlossen. Hier ist jeweils nur ein Berechnungsgang für die Dehnung aus Verkehrsbelastung an der Unterseite der Entwurf Januar 2009, Seite 80 Asphalttragschicht für alle Lastwechsel der Kombination aus Referenzachslast der jeweiligen Lastklasse und Temperaturzustand erforderlich. Für das eben behandelte Beispiel ist das Ermüdungskriterium zwar erfüllt, der Oberbau ist aber nur wenig ausgelastet und deshalb unwirtschaftlich. Es ist deshalb eine Neuberechnung anzustreben. Die Schichtdicken sind iterativ sooft zu verändern, bis sich die Summe nach der Hypothese von MINER dem Wert 1 nähert. Für das vorliegende Beispiel ergibt sich für den Befestigungsaufbau nach Abb. Anh. 7.3 dieser Wert zu: MINER = 0,87 < 1,0 Das Ermüdungskriterium ist damit erfüllt. Abb. Anh. 7.3 Aufbau III 4 cm Asphaltdeckschicht (Kalibriermaterial Tabelle A 6.3) 6 cm Asphaltbinderschicht (Kalibriermaterial Tabelle A 6.2) 14 cm Asphalttragschicht (Kalibriermaterial Tabelle A 6.1) 66 cm Frostschutzschicht EV2 = 120 MPa Planum EV2 = 45 MPa Entwurf Januar 2009, Seite 81 Entwurf Januar 2009, Seite 82