Dekanat der Medizinischen Fakultät Wie und wo wirbt man erfolgreich Drittmittel ein? Dieses Informationsangebot wird zur Zeit aktualisiert. (Stand August 2011) Dr. Gudrun Wandt, Dekanatsreferentin Dekanat der Medizinischen Fakultät Bonn Tel.: +49 (0)228 287-19205 [email protected] Inhalt: 1. Wo – Was – Wer Organisationen, Förderverfahren und Zielgruppen im Überblick 2. Verfahren und Kriterien der Begutachtung und Entscheidung 3. Wie – Hinweise zur optimalen Antragsgestaltung: Stipendien und Sachbeihilfen 4. Berücksichtigung von Spezifika der klinischen Forschung 5. Ansprechpartner, Literatur und weitere Informationen, an der Universität Bonn, der Medizinische Fakultät sowie im Internet 1. Wo – Was – Wer Organisationen, Förderverfahren und Zielgruppen im Überblick Am Anfang stehen Ihre Ideen, Ihre wissenschaftlichen Ziele und Fragestellungen. Damit Sie diese auch umsetzen können, ist bei der zunehmenden Finanzknappheit an den Hochschulen die Inanspruchnahme externer Förderer unerlässlich. Die nachfolgenden Informationen sollen Ihnen bei der Auswahl der geeigneten Fördermöglichkeiten sowie bei der Vorbereitung und Abfassung Ihrer Anträge eine Hilfe sein. Allgemein: Klären Sie bitte in jedem Fall vorher, ob Ihr geplanter Antrag zum jeweiligen Förderprogramm passt und alle Voraussetzungen erfüllt sind (z.B. fachliche Zugehörigkeit, Alter, Zusagen...). 1.1. Ebenen der Forschungsförderung - Wo? (nach: Forschungshandbuch 2008/2009, Förderprogramme und Förderinstitutionen für Wissenschaft und Forschung, Alpha-Verlag) private Mittel öffentliche Mittel Förderorganisationen / Programme International - Programme der EU, ERC - Internationale Stiftungen National - DFG - Bundesministerien (BMBF, BMG ...) - nationale Stiftungen, Volkswagen-Stiftung, Deutsche Krebshilfe Bundesländer - Ministerien (z.B. Nachwuchsgruppen) - Landesstiftungen - Sonderprogramme des Landes Hochschule - Universitäre Forschungsförderung - Stiftungen für die Hochschulen Fakultät Industrie 1.2. - Forschungsfonds der Hochschule (z.B. Bonner Forum Biomedizin, für Med. und Math.-Nat. Fakultät) - Forschungsfonds der Fakultäten (z.B. BONFOR, Medizinische Fakultät Bonn) - Projekte, klin. Studien, Stiftungsprofessuren Auswahlkriterien für Fördermöglichkeiten - Was? - Wer? - Wo? formal: Personenförderung neu: eigene Stelle über DFG, AvH, Thyssen-Stiftung Stipendien, insbes. DAAD (Ausland) sowie DFG, AvH, EU, BIF, BMBF, Krebshilfe oder Projekt- bzw. Großgeräte -Förderung z.B. DFG-Sachbeihilfen, BMBF-Projekte (Thema!) im HBFG-Verfahren über die DFG Einzelförderung oder Forschungsverbünde z.B. DFG-Sachbeihilfe, Krebshilfe, BMBF ... SFB, Forschergruppe, Graduiertenkolleg persönliche Voraussetzungen: Altersgrenzen, wissenschaftliche Qualifikation und Reputation (Publikationen, Berufserfahrung, Auslandsaufenthalt, Arbeitsgruppenleiter), Abschlüsse (meist Promotion erforderlich, z.T. Diplom) Vorarbeiten: umfassend (insbes. DFG) oder weniger umfassend (z.B. Anschub durch Programme der Hochschulen) Form der Anträge meist vorgegeben (z.B. DFG-Merkblätter, BMBF) Antragstermine DFG: Sachbeihilfen: jederzeit, jedes Thema, insbes. Grundlagenforschung, hohe Anforderungen, Termine: für Schwerpunkte, Gerhard-Hess-Programm, Projektskizzen, Voranträge z.B. BMBF, MIWF NRW, DFG: Forschergruppen, für SFBs langfristige Vorbereitung, Beratungsgespräch Dauer bis zur Entscheidung DFG s.u., mindestens 3-4 Monate, an Hochschulen und bei kleinen Förderer meist rasch finanzieller Umfang Bewilligungsquote in Relation zu Größe und Finanzen der Organisation z.B. EU niedrig Flexibilität der Mittelverwendung kleine Stiftungen meist flexibler als große Förderer Weiterfinanzierung und Stellenübernahme z.T. BMBF, Landesministerien, Zusage der Hochschulen erforderlich Art und Umfang der Begutachtung bei großen Organisationen extern, häufig internat. inhaltlich: Vorgaben zum Arbeitsgebiet: z.B. Dt. Krebshilfe, BMBF, Mukoviszidose-, Thyssen-, Schwerpunktprogramme der DFG und VW-Stiftung spezifische Förderziele, insbes. der Länder und der Hochschulen: z.B. Wissenschaftspolitik: Ausbildungs-, Nachwuchs-, Frauenförderung, regional (z.B. BMBF, BioRegio) Nachwuchsgruppen: Volkswagen-Stiftung, BMBF, MIWF NRW, (DFG über das Emmy-Noether-Programm, Phase II) Reformen an Universitäten: Stifterverband, Volkswagen-Stiftung anwendungsbezogene Forschung, Wissenstransfer in die Praxis: Industrie (Klin. Studien), BMBF (z.T. Gemeinschaftsanträge mit Unternehmen), BMG, z.T. DFG (neu: Patentierungskosten, Transferbereiche, SPP) Internationale Zusammenarbeit, Entwicklungshilfe: DAAD, EU, spez. Programme vieler Förderer, Reisekosten z.B. in DFG-Sachbeihilfen Siehe 5. (Ansprechpartner, Literatur und weitere Informationen). Bitte scheuen Sie sich nicht, konkrete Fragen und Probleme direkt telefonisch mit Ihren Ansprechpartnern bei den Förderorganisationen zu klären (z.B. DFG-Fachreferenten, s. http://www.dfg.de, insbesondere bei EU-Programmen und Programmen der Ministerien). Die Mitarbeiter möchten Ihnen über alle Klippen der Antragstellung hinweghelfen! Prüfen Sie beim Formulieren Ihren Antrag - für Stipendien oder Sachbeihilfen - ständig aus dem Blickwinkel eines Gutachters. 2. Verfahren und Kriterien der Begutachtung und Entscheidung Selbstverwaltung der Wissenschaft – peer review-System, Vertraulichkeit: DFG: gewählte ehrenamtliche Fachkollegien (Fachgutachter) sowie ggf. fachnahe Kollegen als "Sonder"gutachter beurteilen die einzelnen Anträge, das sind bis ca. 300 Anträge im Jahr! Die separaten Entscheidungsgremien fällen etwa 20.000 Entscheidungen im Jahr. Deshalb: erleichtern Sie bitte den Gutachtern und den Mitarbeitern der Förderorganisationen die Übersicht! (Antrag: kurz, aber vollständig begründet, mit ausführlichem Arbeitsplan mit Alternativen, Gliederung streng nach Merkblatt, damit alle Informationen an der richtigen Stelle auffindbar sind, s. Hinweise zur Begutachtung: http://www.dfg.de/download/formulare/10_20/10_20.pdf) Inhaltliche Kriterien: 1. wissenschaftliche Qualität des Projekts: Bedeutung der wiss. Frage, Forschungsbedarf, Originalität z.T.: Zugehörigkeit zum ausgeschriebenen Themenkreis sowie andere Gründe (wissenschaftspolitisch, gesellschaftspolitisch, wirtschaftlich-technisch, praktisch) Herleitung aus dem internationalen Stand der Forschung und eigenen Vorarbeiten Hypothesen Ziele und Arbeitsplan (Schlüssigkeit, Durchführbarkeit im Zeitraum, Alternativen) Beitrag zu einem Forschungsverbund, Perspektive 2. eigene Vorarbeiten, bei Fortsetzung: bisher erzielte und publizierte Ergebnisse 3. Qualifikation der antragstellenden Wissenschaftler, allgemein und für das konkrete Vorhaben: Publikationen, Erfahrungen aus verschiedenen Arbeitskreisen und als Arbeitsgruppenleiter, Auslandserfahrung, Methodenkenntnis Formale Kriterien Entspricht der Antrag der Ausschreibung und den formalen Erfordernissen? (z.B. Alter, Vollständigkeit, Zusagen zur Weiterfinanzierung, Stelle des Projektleiters gesichert) finanzieller Umfang, Begründung des Mittelbedarfs Arbeitsmöglichkeiten (zeitlich, räumlich, apparativ, Grundausstattung, ggf. Kooperationen) Dauer der Begutachtung: z.B. bei 3 Gutachtern, je 3 Wochen Frist + Postweg + 3 Wochen Entscheidungsfrist = 4 Monate (ohne Rückfragen und Bearbeitung intern) siehe DFG „Quo vadis Antrag? http://www.dfg.de/foerderung/antragstellung/quo_vadis_antrag/index.html 3. Wie – Hinweise zur optimalen Antragsgestaltung am Beispiel von DFG-Stipendien und -Sachbeihilfen 3.1. Übersicht über die Stipendien der DFG: zur Förderung des besonders qualifizierten wiss. Nachwuchses, mgl. unter 30 Jahre, Ziel: späteren Anwendung der in einem anderen wiss. Umfeld erworbene Qualifikation >> 30 Jahre: für umgrenzte Forschungsvorhaben, Wechsel der Arbeitsrichtung als "Joker" für verschiedene Etappen Ihres Werdegangs und ihre gezielte Karriereplanung; für den Lebensunterhalt; bei gravierenden Problemen ist mit Zustimmung der Gutachter auch ein Laborwechsel möglich überzeugen Sie die Gutachter durch Ihr persönliches Engagement!, durch Ihre gezielte Vorbereitungen, geknüpften Kontakte und Planungen, wichtig: dies muss sowohl für das jetzige Projekt als auch für die spätere Anwendung Ihrer neuen Erfahrungen nach Rückkehr deutlich werden, deshalb können Sie den Antrag auch persönlicher formulieren ("ich"-Form!) Forschungsstipendien: bis/um 30 Jahre, bevorzugt für Auslandsaufenthalte, nach der Promotion, (Antrag ist vorab mit Manuskript der Doktorarbeit und Befürwortung des Doktorvaters - mit voraussichtlicher Note - möglich) Habilitationsstipendien: für die Endphase!, 30-34 J., meist fürs Inland und zugleich mit einer Sachbeihilfe beantragt (gekoppelte Bewilligung), 2 Jahre (+1) Emmy-Noether-Programm: bis 30 Jahre, herausragende Promotion und weitere internat. hochrangig publizierte Arbeit, jederzeit, Phase I: 2 J. Ausland, Phase II: 3 Jahre im Inland, Leitung einer Nachwuchsgruppe (eigenes Gehalt, Personal, Sachmittel), z.Zt. nach anderem Auslandsaufenthalt als Postdoktorand bis zum Alter von 32 Jahren auch separat für Phase II möglich, Programm wird ausgebaut! (6/99) Neu: Heisenberg-Professur (oder -Stipendien): mögl. unter 35 Jahre, als Übergang zu einer Professur, daher sehr strenge Auswahlkriterien (wiss. Eigenständigkeit, Berufungsreife), nach der Habilitation oder mit äquivalente Leistungen), Ausland möglich, im Inland meist mit Sachbeihilfe (gekoppelt), 3 + 2 Jahre 3.2. Hinweise am Beispiel des DFG-Forschungsstipendiums 1. persönliche Angaben: Fragebogen bitte vollständig ausfüllen, auch zu ggf. parallelen Anträgen mit voraussichtlichem Entscheidungstermin (einzelne Parallelanträge sind angesichts der Stellensituation verständlich, bitte beachten Sie aber die dadurch steigende allgemeine Gutachterbelastung und geben Sie über Entscheidungen sofort Nachricht an die anderen Organisationen) Gliederung (mit Seitenzahlen) zusätzlich empfohlen! als Übersicht für die Gutachter, kann für Sie zur Kontrolle der abgewogenen Länge der einzelnen Abschnitte dienen Zusätzlich tabell. Lebenslauf mit Angabe des wiss. Werdegangs (incl. Arbeitsthemen!), genaue Dauer des jetzigen Arbeitsverhältnisses, ggf. Beurlaubung 2. Forschungsvorhaben: Thema, Zusammenfassung (aus Platzgründen nur 15 Zeilen, im Wortlaut übernommen, sie dient der Information der Entscheidungsgremien über Ihre Ziele) Stand der Forschung (national und international, nicht zu lang!, aber auch unter Hinweis auf die Leistungen des geplanten Gastlabors, s. auch 5.) Ziele/Aufgaben (thematisch-fachliche Ziele meist im Vordergrund, daneben auch Methodenerweiterung, aber nicht ärztliche Weiterbildung) möglichst: eigene Vorarbeiten und Ihre Kontakte zum Gastlabor, z.B. inhaltliche Abstimmung, erste Einarbeitung in Methoden Arbeitsprogramm - nicht zu knapp abfassen, erster Hauptteil Ihres Antrags ! begründet, systematisch geplant, mit grobem Zeitplan, in realisierbarem Umfang bitte stellen Sie die wiss. Fragen, nicht methodische Aspekte in den Vordergrund (aber besondere Methoden erläutern, wo sind welche Methoden etabliert?) Abfassung in Englisch möglich, aber: hier ist Ihre eigene Darstellung gefragt, nicht die Kopie eines vom Gastgeber vorgeschlagenen Projekts weitere Hinweise: siehe unter Sachbeihilfen Literaturzitate: z.B. Gastlabor und eigene Arbeiten hervorheben (z.B. fett) 3. Bedeutung des Vorhabens für Ihre weiteren wiss. und beruflichen Pläne (nach Rückkehr, in Deutschland) – zweiter Hauptteil ! begründen Sie diese aus Ihren Interessen, Ihrem bisherigen Werdegang und Ihren Zukunftsplänen heraus (z.B.: bisher: Themen, Methoden; im Ausland geplant: Ausbildung durch bestimmte neue/ergänzende Themen und Methoden; nach Rückkehr: Nutzen im angestrebten neuen Umfeld, idealerweise bereits mit schriftlicher Stellenzusage für die Rückkehr) Zusammenhang herstellen mit 5. – Wahl des Gastlabors (4. Dauer/Zeitraum) 5. Begründung der Wahl des Arbeitskreises besondere wiss. Leistungen des Gastlabors und Infrastruktur als Voraussetzung zur Umsetzung Ihrer Pläne; Kontakte, Methoden, Zusage von Arbeitsplatz und Sachmitteln, zusätzlich geeignetes Umfeld (6. andere Zuwendungen) Anlagen: 7. Arbeitsplatzzusage des Gastlabors nur USA, BioMedizin: bitte fragen Sie Ihre Gastgeber nach einer eventuellen finanziellen Beteiligung, mit schriftlicher Zusage (z.B. 4-6 Monate ganz oder 12 Monate halben Stipendiensatz) – dies ist oft möglich! 8. Befürwortung/en (nicht Gutachten) zu Ihrer Person und zum wiss. Vorhaben, idealerweise mit Stellenzusage nach Rückkehr (Bezug zu Ihren Plänen, 3.) sowie 9. Diplom- und Promotionszeugnis (unbeglaubigte Kopien) Promotionsarbeit (oder Manuskript und Befürwortung mit voraussichtlicher Note) Ihre Publikationsliste (bitte gegliedert: Artikel in Zeitschriften mit Gutachtersystem, nicht begutachtete Artikel, Abstracts...) einzelne relevante Sonderdrucke oder ggf. Manuskripte Aber - vor dem Absenden – Über weitere Hinweise zum Einreichen und zur Begutachtung gibt der Abschnitt 3.3. "Sachbeihilfen" am Ende Auskunft. Besonders jüngeren Wissenschaftlern ist sehr zu empfehlen, zur Endkontrolle und "Probebegutachtung" einen oder mehrere Fachkollegen um sehr kritischen Durchsicht des kompletten Antrags zu bitten und deren Hinweise aufzugreifen. Und dann: Viel Erfolg! Allgemeine Hinweise zu bewilligten Stipendien: Zwischenbericht: in kurzer Form, zu Ergebnissen, aber auch Problemen (z.B. nötiger Laborwechsel). Hier wie jederzeit haben Sie Gelegenheit, sich mit den Fachreferenten der jeweiligen Förderorganisation zu beraten, um Probleme frühzeitig auszuräumen. 3.3. Hinweise am Beispiel des DFG-Sachbeihilfe-Antrags anhand von Auszügen aus dem "LEITFADEN FÜR DIE ANTRAGSTELLUNG" mit Merkblatt (ausgewählte Punkte) http://www.dfg.de/foerder/formulare/1_02.htm I. Allgemeine Hinweise: Antrag nicht mehr als 20 Seiten, aus sich heraus verständlich Die Ordnungsnummern und Überschriften aus dem Leitfaden bitte vollständig übernehmen, ggf. "entfällt" Antragszeitraum: bis zu 3 Jahren (Bewilligung 2 Jahre + Inaussichtstellung für das 3. Jahr; in dem Fall wird automatisch kurz vor dem Beginn des 3. Jahres wie angekündigt bewilligt, eine vorherige Ergänzung ist nicht möglich) max. 6 Jahre (3+3), dann thematische Umorientierung (Neuantrag) Antragsteller in außeruniversitären Instituten werden gebeten, Angaben zur Hauptarbeitsrichtung ihrer Institution (d.h. Ihrer Arbeitsgruppe) zu machen. den Antrag mit allen Anlagen in doppelter Ausfertigung einzureichen, gelocht und ohne Hefter, Hüllen etc. II. Gliederung des Antrags: 1. Allgemeine Angaben alle Antragsteller sind gleichberechtigt, der erstgenannte übernimmt die Mittelverwaltung Angaben: - Vorname, Name, akademischer Grad, Dienststellung ... Geschäftszeichen anderer Anträge (laufend und ehemalig, mit Hinweis auf den Stand der Bearbeitung, ggf. Bericht und Erläuterung der Abgrenzung erforderlich) empfohlen: zusätzlich mit tabellarischem Lebenslauf (mit wiss. Werdegang) 1.2 Thema 1.7 Bei Neuanträgen: Gewünschter Beginn der Förderung. Bei Fortsetzungsanträgen: Datum der bisherigen Bewilligung. Die Personal/Sachmittel reichen voraussichtlich bis .... 1.8 Zusammenfassung (bitte aus Platzgründen wirklich nur 15 Zeilen!) 2. Stand der Forschung, eigene Vorarbeiten 2.1.Stand der Forschung bitte knapp und präzise, dabei eigene und fremde Vorarbeiten korrekt benennen und eigenen Arbeiten einordnen als Begründung für Ihre eigenen Pläne, mit Angabe der wichtigsten Arbeiten anderer Wissenschaftler (national und international, oft zugleich potentielle Gutachter) daraus abgeleitete wiss. Fragestellung, Hypothesen: zu welchen der anstehenden Fragen wollen Sie einen eigenen, neuen und weiterführenden Beitrag leisten? 2.2 Eigene Vorarbeiten / Arbeitsbericht Zusammenfassung Ihrer wichtigsten Ergebnisse Ihrer bisherigen projektrelevanten Arbeiten Bei Fortsetzungsanträgen: Der Arbeitsbericht soll die Ausgangsfragen und die Veränderung des Erkenntnisstandes seit dem Vorantrag unter Berücksichtigung der Ergebnisse anderer (auch ausländischer) Wissenschaftler wiedergeben; er soll die im Bewilligungszeitraum geleistete Arbeit kurz zusammenfassend beschreiben und die Bedeutung der Ergebnisse hervorheben (zu Details Verweis auf Sonderdrucke und ggf. Manuskripte). Gehen Sie bitte auch auf Arbeitserfahrungen, Fehlschläge und Schwierigkeiten - z.B. Ausweichen auf alternative Wege und Methoden, ein. 3. Ziele und Arbeitsprogramm 3.1 Ziele gestraffte, gegliederte Darstellung des wiss. Programms und der wiss. Zielsetzung benennen Sie neben wissenschaftlichen Zielen ggf. wissenschaftspolitische, wirtschaftlich-technische sowie gesellschaftspolitische Aspekte 3.2 Arbeitsprogramm - Was? Warum? Wie? Wann? DFG: "Die Qualität des Arbeitsprogramms ist für die Förderungswürdigkeit des Vorhabens von entscheidender Bedeutung. Seiner Darstellung sollten Sie besondere Aufmerksamkeit widmen. Als Anhaltspunkt kann dienen, dass es in der Regel etwa die Hälfte des gesamten Antrages ausmachen sollte! Es muss u. a. schlüssig nachweisen, warum welche Mittel wofür beantragt werden, ggf. mit Hinweisen auf die einzelnen beantragten Positionen." detaillierte Angaben über das geplante Vorgehen während des Antragszeitraums (mit Versuchsplan) – meist nach der in den Zielen gewählten Gliederung innovativ – bei tragbarem Risiko, systematisch geplant, mit Kontrollen und alternativen Wegen, in seinem Umfang nicht überladen, begründet Zeitplan (eingehende) knappe Darstellung der Methoden: zur Verfügung, zu entwickeln?, bei essentiellen Kooperationen bitte schriftliche Zusage beifügen auch für das 3. Jahr muss ein hinreichend detailliertes Arbeitsprogramm und ein entsprechend genauer Kostenplan vorgelegt werden 3.3 Untersuchungen am Menschen DFG: "Bei Untersuchungen am Menschen, an vom Menschen gewonnenen Proben und bei Forschungen mit personenbezogenen Daten von Patienten müssen die Empfehlungen des Weltärztebundes beachtet werden (s. Dt. Ärzteblatt 88, Heft 50, 1991). Bitte stellen Sie die ethischen und rechtlichen Aspekte des Versuchsplanes in begutachtungsfähiger Form dar: Heilversuch oder Experiment, Kriterien der Probandenauswahl, Darstellung möglicher Risiken und der entsprechenden Vorsorgemaßnahmen, Art der Probandenaufklärung und der Einholung des Einverständnisses. Darüber hinaus ist bei diesen Untersuchungen die Stellungnahme einer örtlichen EthikKommission erforderlich." Falls die Ethikkommission eine ausführliche Stellungnahme nicht für erforderlich hält (z.B. bei anonymisierten Proben), fügen Sie bitte dieses Schreiben dem Antrag bei. 3.4 Tierversuche, 3.5 Gentechnologische Experimente ggf. Genehmigung nötig, bitte spätestens parallel zum Antrag einholen 4. Beantragte Mittel (für 3. Jahr separat) 4.1 Personalbedarf: wer, ab wann, wie lange, wie bisher/neu, warum? Planen und begründen Sie den Bedarf anhand des realen Arbeitsaufwands. Bitte berücksichtigen Sie auch Ihre eigene wissenschaftliche Position (z.B. beim ersten eigenen Antrag als Postdoc etwas zurückhaltender) und dem Ihnen für dieses Projekt zur Verfügung stehenden Zeitanteil sowie die Relation zu Ihren bisherigen Ergebnissen in diesem und anderen Projekten. Planen Sie die Anleitung der Mitarbeiter (z.B. durch wen). z.B: 1 wiss. Mitarbeiter/in nach BAT IIa für 4 Monate (wie bisher, Name, anschließend ist ein Forschungsaufenthalt in den USA geplant...) 1 wiss. Mitarbeiter/in nach BAT IIa/2 für 3 Jahre (wie bisher, Doktorand, zunächst für weitere 4 Monate: Name; nach Abschluss der Promotion in vorauss. 4 Monaten neuer Kandidat: Name, der sich bereits in der kooperierenden AG ... innerhalb eines ähnlichen Themas ... in die Methode ... einarbeitet) 1 wiss. Hilfskraft, XX Stunden Für jeden Mitarbeiter beschreiben Sie bitte die Aufgaben unter Hinweis auf das Arbeitsprogramm (z.B. Teil X) 4.2 Wissenschaftliche Geräte: was, warum? keine Grundausstattung! a. über 20.000,- DM - von der DFG beschafft; immer 2 Firmenangebote nötig, bitte begründen Sie die Notwendigkeit an sich und die Gründe für die Wahl eines bestimmten Modells und nennen die technische Spezifikation so genau, dass die DFG die Beschaffung ohne Rückfrage vornehmen kann b. unter 20.000,- DM, Notwendigkeit, 2 Firmenangebote, ggf. nachreichen Eine der Arbeitsrichtung der Einrichtung entsprechende Grundausstattung muss zur Verfügung stehen (z.B. Pipetten, Zentrifugen; hier wird in einem Institut für Klinische Biochemie eine umfassendere Laborausstattung vorausgesetzt als in einer Klinik). 4.3 Verbrauchsmaterial 4.4 Reisen (neu: Kongressreisen für alle Beteiligten müssen im Rahmen der Sachbeihilfen beantragt werden, nur in Ausnahmefällen separat, alle Länder) 5. Voraussetzungen für die Durchführung des Vorhabens 5.1 Zusammensetzung der Arbeitsgruppe Name, akademische Grade und Dienststellung der Wissenschaftler, wiss. und nichtwiss. Mitarbeiter, die, ohne von der DFG finanziert zu werden, a) am Projekt mitarbeiten sollen (Empfehlung: b) zusätzlich kurz auch Mitarbeiter in anderen Projekten nennen). Führen Sie die aus Mitteln der Institution und aus Mitteln Dritter bezahlten Mitarbeiter (auch Stipendiaten) bitte getrennt auf. 5.2 Zusammenarbeit mit anderen Wissenschaftlern, 5.3 Auslandsbezug konkrete Zusammenarbeit oder gegenseitige Abstimmung, bei essentiellen Kooperationen mit schriftlicher Zusage! 5.4 Apparative Ausstattung = Grundausstattung (vorhandene größere Geräte, falls geeignete Geräte zwar am Ort vorhanden, aber für das Vorhaben nicht verfügbar sind, da z.B. ausgelastet, und daher beantragt werden, bitte näher erläutern) 5.5 Laufende Mittel für Sachausgaben = Grundausstattung (Chemikalien...) unverzichtbar, ggf. Schätzwert! 5.6 Sonstige Voraussetzungen 6. Erklärungen 6.1: Dasselbe Vorhabens sollte nicht bereits an anderer Stelle beantragt sein, daneben sollten Sie auch zu thematisch verwandten Projekten die Abgrenzung inhaltlich erläutern, um Rückfragen der Gutachter zu vermeiden. 7. Unterschrift(en) von allen! Antragstellern Verzeichnis der Anlagen Lebenslauf (mit wiss. Werdegang) Eigene Publikationsliste (eigenen Namen hervorgehoben gedruckt, gegliedert: Artikel in international referierten Journalen, nicht begutachtete Artikel, Abstracts...) Zitierte Literatur (ggf. eigene oder die des Kooperationspartners kennzeichnen) einzelne projektrelevante Sonderdrucke, ggf. Manuskripte ggf. Kooperationszusage, alle erforderlichen Genehmigungen 3.3.-3.5. 2 Vergleichsangebote für Geräte ggf. Votum der Ethikkommission Allgemeine Hinweise am Schluss: Zur Form: Senden Sie bitte einen DFG-Antrag gelocht, aber ohne Hefter und Hüllen und mit normaler Post an die DFG (auch möglich ohne konkreten Namen oder konkretes Referat). Er wird dort dem jeweiligen Fachbereich zugeordnet. Bitte warten Sie zunächst ab, bis Sie die Eingangsbestätigung mit Aktenzeichen, (meist) nach 2 Wochen, erhalten haben. Zur Begutachtung: Haben Sie bitte Verständnis, dass bei Tausenden von Anträgen, bis zu 500 pro Fachreferat, Ihr Antrag bei Rückfragen und Nachsendungen nur mit Aktenzeichen identifizierbar ist und dass der Begutachtungs- und Entscheidungsprozeß in der Regel mindestens 4 Monate in Anspruch nimmt. Die Fachreferenten stehen Ihnen bei Problemen immer zur Verfügung, sind aber bestimmt auch dankbar, wenn Sie in den ersten Monaten von Rückfragen absehen. Falls erforderlich, können Sie in einem separaten Anschreiben an die Gutachter oder vertraulich für die Geschäftsstelle auf Besonderheiten oder Probleme hinweisen. Wenn Sie in Einzelfällen Bedenken gegen die Wahl eines bestimmten Gutachters, z.B. Ihres schärfsten wiss. Konkurrenten, haben, weisen Sie bitte darauf hin. Von dieser Möglichkeit sollten Sie aber nur bei besonderen Gründen Gebrauch machen. Eine "Probebegutachtung" durch Fachkollegen wird immer hilfreich sein, um letzte Stolpersteine ausfindig zu machen. Falls Sie dennoch eine Absage erhalten sollten: Bitte resignieren Sie nicht! Meistens geben die Gutachter konkrete Hinweise auf Schwachstellen sowie Anregungen, was Sie bei Ihrer Planung verbessern können. Oft haben Sie die Möglichkeit, einen unter Berücksichtigung der Kritikpunkte überarbeiteten Antrag erneut einzureichen oder eine andere Förderorganisation zu wählen. 4. Berücksichtigung von Spezifika der klinischen Forschung Die Vereinbarkeit von Forschungsinteressen und Engagement in der Krankenversorgung während und nach bestimmten Projekten und Auslandsaufenthalten ist nicht einfach. Bitte beraten Sie sich rechtzeitig mit Ihrem Kliniksdirektor, Arbeitsgruppenleiter und Ihren Kollegen, mit deren Hilfe Sie planen können: z.B. befristete Freistellung (sog. Rotations- bzw. Gerok-Stellen, Stipendien, intern über BONFOR). Fügen Sie Ihrem Antrag bitte eine schriftliche Bestätigung des Kliniksdirektors bei, dass Ihnen ein angemessener Anteil Ihrer Arbeitszeit sowie Labor-, Geräte- und Sachmittelressourcen für Ihre Forschung zur Verfügung stehen, um für die Gutachter die Voraussetzungen für eine erfolgreiche Bearbeitung des Projekts zu dokumentieren. Zeigen Sie den Gutachtern im tabellarischen Lebenslauf sowohl Ihre ärztliche Ausbildung als auch Ihren wiss. Werdegang (incl. Arbeitsthemen) auf. Die ärztliche Weiterbildung an sich kann meist nicht finanziert werden. Klären Sie vorab ev. Möglichkeiten der gleichzeitigen Anerkennung von Teilaspekten Ihrer Forschung im Ausland für die ärztliche Weiterbildung. Die Förderung klinischer Studien ist bei der DFG nur in Ausnahmen möglich (z.B. bei umgrenzter wissenschaftlicher Fragestellung als Zentrum der Studie; bitte wenden Sie sich wegen der anders gelagerten Ziele, des Finanzaufwands und der Langfristigkeit in der Regel an die Industrie und andere Förderer, ggf. BMBF, BMG). Knüpfen Sie Kooperationen zu thematisch nahestehenden Labors, nicht nur in der engeren Umgebung. Nutzen Sie die Hilfe interdisziplinärer Zusammenarbeit, insbesondere mit Naturwissenschaftlern. Ermuntern Sie medizinische Doktoranden zu einer umfassenderen experimentellen Promotionsarbeit und Publikation der Ergebnisse. Eine Stellungnahme der Ethikkommission zu Untersuchungen am Menschen, an humanen Proben und mit personenbezogenen Daten ist unverzichtbar. Falls die Ethikkommission eine ausführliche Stellungnahme nicht für erforderlich hält (z.B. bei anonymisierten Proben), fügen Sie bitte dieses Schreiben dem Antrag bei. 5. Weitere Ansprechpartner, Literatur und Informationen 5.1 Ansprechpartner Fakultätsintern: Beratung zum BONFOR-Förderprogramm Fr. Kordula Antoniou Koordinatorin des BONFOR-Programms Tel.: 0228 / 287 - 19142 E-Mail: [email protected] Allgemeine Antragsberatung (DFG und andere Förderer) Fr. Dr. Gudrun Wandt Dekanatsreferentin Tel.: 0228 / 287 - 19205 E-Mail: [email protected] Universität Bonn: http://www.uni-bonn.de Neu: Forschungsdezernat (ehem. virtuelles Forschungsreferat ) http://www3.uni-bonn.de/forschung/forschungsdezernat http://www3.uni-bonn.de/forschung/forschungsdezernat/rueckenwind-verwaltung http://www3.uni-bonn.de/forschung/euroconsult http://www3.uni-bonn.de/forschung http://www3.uni-bonn.de/internationales http://www3.uni-bonn.de/forschung/forschungsdezernat/7.2-erkenntnistransfer-undschutzrechte/dual-career-service DFG-Vertrauensdozenten an den Universitäten 5.2. Links und Infos zu Fördermöglichkeiten, Antragsgestaltung und Beratung: Besonders empfohlen: DFG "Mein erster Antrag" http://www.dfg.de/foerderung/grundlagen_dfg_foerderung/wissenschaftliche_karriere/erstantrag/index.html Forschungs- und Karriereberatungsplattform KISSWIN Forschungshandbuch 2008 / 2009, Dieter Herrmann, Christian Spath, Alpha-Verlag http://www.amazon.de/Forschungshandbuch-2008-2009-F%C3%B6rderprogramme-F%C3%B6rderinstitutionen/dp/3980398315 Förderprogramme und Förderinstitutionen für Wissenschaft und Forschung Sehr guter, breiter Überblick. sowie Details über Förderer und Verfahren, Handbuch der Wissenschaftspreise und Forschungsstipendien 2008: ebenda, sehr gut (Dr. K.P. Christian Spath, ehem. Forschungsreferent der Univ. Mainz) Stiftungshandbuch und Broschüren des Stifterverbandes http://www.stifterverband.info/ Dr. Annette Schmidtmann, DFG, Neuroforum 1/97, 24-25: Nichts ist unmöglich – Wie man einen erfolgreichen DFG-Antrag schreibt. Fördermöglichkeiten, Antragsgestaltung, Promotionsberatung: Sehr informatives, breites Internet-Angebot des Forschungsreferates der Uni Kassel Dr. Wolfgang Adamczak: "Wie stelle ich einen Forschungsantrag?" Z.T. öffentliches Forum der Forschungsreferenten Deutschlands: http://www.forschungsreferenten.de/ Informationen der Universität Kassel Informationen der Universität Münster