Curriculum für den Baustein Unfallchirurgie für die Facharztkompetenz Orthopädie/Unfallchirurgie nach der Weiterbildungsordnung 2006 Die Abteilung für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie … Der beiliegende Antrag auf eine Weiterbildungsbefugnis der Abteilung für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie ergänzt und vervollständigt die Anträge der Leiter der vorgenannten Abteilungen zur Weiterbildung zur Facharztkompetenz Orthopädie/Unfallchirurgie. Die Abteilungsleiter haben vereinbart, die sich in der Weiterbildung befindenden Ärzte/Ärztinnen zu einem regelmäßigen Zeitpunkt so zwischen den einzelnen Abteilungen auszutauschen, dass eine vollständige und zeitgerechte Weiterbildung des einzelnen Arztes gewährleistet ist. Die Weiterbildungsabschnitte in den jeweiligen Abteilungen betragen mindestens ein Jahr. In der Abteilung für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie soll der in sich in Weiterbildung befindliche Arzt/Ärztin Kenntnisse in der Erkennung, der konservativen und operativen Behandlung, der Nachsorge und Rehabilitation von Verletzungen und deren Folgezustände erwerben. Die Kenntnisse werden vermittelt durch die tägliche, morgendliche Diskussion der Notfallpatienten und deren diagnostische und radiologische Abklärung sowie der erfolgten Therapie. Desweiteren findet eine tägliche Diskussion der durchgeführten Operationen und Röntgenaufnahmen sowie eine Indikationsbesprechung der Operationen des kommenden Tages unter Leitung des zur Weiterbildung ermächtigten Arztes statt. Dem/der Weiterzubildenden werden Fertigkeiten der konservativen und operativen Frakturversorgung einschließlich gelenknaher Frakturen und Gelenkverletzungen vermittelt. Dies geschieht neben der strukturellen vorgenannten täglichen Schulung durch Unterweisung und praktische Anleitung in der Notaufnahme, der Ambulanz und im Op. Daneben erwirbt der/die Weiterzubildende Kenntnisse in der Vorsorgung von Weichteilverletzungen sowie der operativen Versorgung von Tumoren der Stütz- und Bewegungsorgane, insbesondere über pathologische Frakturen. Der/die weiterzubildende Arzt/Ärztin kann in der Unfallchirurgie im Rahmen unseres Patientengutes Erfahrungen in der Behandlung Mehrfachverletzter sowie des Traumamanagements bei der interdisziplinären diagnostischen Abklärung und Versorgung sammeln. Der/die Weiterzubildende wird im Rahmen der Visiten mit der Betreuung von Patienten auf der interdisziplinären Intensivstation des Hauses und mit der Indikation und Technik der Beatmung vertraut gemacht. Besondere Berücksichtigung in der Weiterbildung finden die altersbedingten Unterschiede in der Diagnostik, Therapie und Unfallprophylaxe. Die Weiterzubildenden erlernen die Erkennung und Behandlung von Knochenerkrankungen wie der Osteoporose sowie die Notwendigkeit der Einleitung sozialer Maßnahmen zur Unfallvermeidung in Kooperation mit dem Sozialdienst des Hauses. Die typischen Verletzungen des wachsenden Skeletts sind Thema wiederholter Unterweisungen und von den Weiterzubildenden zu erarbeitenden Vorträgen (siehe Liste hausinterner Fortbildungen). In der Abteilung für Unfallchirurgie werden in der täglichen Routine Grundlagen des Durchgangsarzt- und des Verletzungsartenverfahrens der gewerblichen Berufsgenossenschaften angeeignet. Die Weiterzubildenden werden mit der selbstständigen Anfertigung von unfallchirurgischen Versicherungs- und Rentengutachten unter der Mitbeurteilung durch den Weiterbildenden betraut. Während ihrer Tätigkeit in der Unfallchirurgie erwerben die weiterzubildenden Ärzte/Ärztinnen eingehende Kenntnisse in der Indikationsstellung der Röntgendiagnostik sowie im Strahlenschutz. Sie erarbeiten sich die Sachkunde in der Notfalldiagnostik sowie der radiologischen Untersuchung des gesamten Skelettes und sind gehalten an den in der Strahlenschutzverordnung vorgeschriebenen Kursen teilzunehmen, um die Fachkunde in diesen Bereichen zu erlangen. Dabei wird auch die selbstständige intraoperative radiologische Befundkontrolle und Dokumentation vermittelt. Die weiterzubildenden Ärzte und Ärztinnen erlernen die in der Unfallchirurgie vorkommenden operativen Techniken durch Assistenz, 1.Assistenz und durch eigenständige Durchführung unter fachärztlicher Anleitung. Die Ausbildungseingriffe umfassen dabei in der Abteilung Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie: Laparotomien, Thoraxdrainagen, Weichteileingriffe und Osteosynthesen an Schulter, Oberarm, Ellenbogen, Unterarm und Hand sowie von Hüftgelenk, Oberschenkel, Knie, Unterschenkel, Sprunggelenk und Fuß; Arthroskopien des Knie- und Handgelenkes; Hüftgelenksendoprothesen bei Frakturen; Versorgung von Handverletzungen. Der Stand der Weiterbildung wird durch regelmäßige Gespräche überprüft. Dr. Thomas Rudy Chefarzt der Abteilung für Unfall-, Hand- und Wiederherstellungschirurgie