Kindergottesdienst Land zum Leben – Grund zur Hoffnung

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Kindergottesdienst Land zum Leben – Grund zur Hoffnung
Text zur Powerpoint-Präsentation
Folie 1
Hallo Kinder ich bin Amodini. Mein Name bedeutet so viel wie „glückliches Mädchen“.
Ja, ich bin glücklich. Warum- das will ich Euch gleich erzählen.
Ich wohne in Indien. Indien ist ein sehr großes Land in Asien. Unser Land ist fast zehn Mal so
groß wie Deutschland. Es leben hier aber auch 13 Mal so viele Menschen wie in Deutschland.
Wir sprechen Hindi. Englisch ist auch eine wichtige Sprache bei uns. Es gibt auch riesig
große Städte bei uns.
Aber jetzt will ich Euch mitnehmen zu mir aufs Land. Denn bei uns ist etwas Besonderes
geschehen.
Folie 2
Wir leben in kleinen Dörfern im Süden Indiens. Schaut mal, so sah es früher aus bei uns im
Dorf. Viele hatten kein Geld, um kaputte Dächer zu reparieren. Unsere Häuser sind aus Lehm
gebaut und die Dächer sind mit Stroh, Ziegeln oder Blech gedeckt.
Folie 3
Das ist kein schönes Land. Alle Bäume sind abgeholzt. Alles ist kahl und öde. So war es
früher hier auch.
Folie 4
In der Nähe unseres Dorfes ist ein großer Teich. Dort wuschen wir uns und unsere Kleider.
Das Wasser zum Trinken und Kochen holten wir auch von dort und die Tiere haben wir auch
hierher zur Tränke geführt. Ihr könnt Euch sicher denken, was mit dem Wasser geschieht,
wenn man sich drin wäscht und die Tiere daraus trinken?
Alle Dorfbewohner waren sehr, sehr arm. Manchmal hatten wir nur ein bisschen Reis zu
essen. Jeden Tag wurden die Portionen kleiner. Dann hatten wir oft gar nichts mehr zu essen.
Viele wurden krank, weil sie verschmutztes Wasser getrunken haben.
Obwohl es in Indien die meisten Millionäre und Milliardäre gibt, haben die meisten Inder
kaum genug zu essen. In unseren Dörfern konnten fast alle Eltern weder lesen noch
schreiben.
So war es. Aber jetzt ist in unseren Dörfern Vieles anders geworden. Ihr würdet staunen,
wenn Ihr die Veränderungen hättet verfolgen können. Ich zeig es Euch.
Folie 5
Aber zuerst zeige ich Euch mal, wie wir uns fein machen. Alle Frauen ziehen ihre schönsten
Saris an. Sie haben in unserem Dorf alle die gleiche Farbe. Saris sind lange Stoffbahnen, die
um den Körper gewickelt und auf der Schulter zusammengesteckt werden.
Folie 6
Wir flechten wunderschöne Blumengirlanden und malen uns ein Bindi (einen Punkt) auf die
Stirn. Ein Bindi ist ein Begrüßungs- und ein Segenszeichen. Ihr könnt Euch ja auch mal ein
Bindi malen. Der Strich im Haarscheitel zeigt, dass eine Frau verheiratet ist. Ohrringe und
Armbänder legen wir auch an.
Vielleicht denkt Ihr, wir sehen aus wie Menschen aus Afrika, weil unsere Haut so dunkelbraun ist. Wir sind Adivasis, die Ureinwohner des Landes. Wir haben dunklere Haut als die
meisten Inder. Aber so braune Haut zu haben, finden die meisten Inder nicht schön. Sie
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mögen uns nicht. Wer braune Haut hat, ist arm, sagen sie. Das sind die Untersten, sagen sie.
Die sollen uns ja nicht berühren. Mit denen will man nichts zu tun haben.
Inder wollen ganz weiße Haut haben. Sie würden sich nie in die Sonne legen, um braun zu
werden. Im Gegenteil sie pudern sich, damit ihre Haut noch weißer aussieht.
Folie 7
Fast alle Männer im Dorf sind auch Musiker. Sie trommeln und singen gerne. Sie haben sich
auch mit einem Stirnband geschmückt. Schaut mal: nicht alle Männer tragen Hosen, sondern
Wickelröcke.
Folie 8
Frauen und Männer tanzen gerne. Manche Frauen können beim Tanzen sogar Gefäße auf dem
Kopf balancieren.
Folie 9
Wir Kinder haben uns auch fein gemacht. Wir haben unsere Schuluniformen angezogen und
uns Blumengirlanden umgehängt. Das ist auch neu bei uns. Früher hatten unsere Eltern kein
Geld für Schuluniformen. Wir konnten deshalb auch keine Schule besuchen.
Folie 10
Auf unsere Fußkettchen sind wir besonders stolz. In Indien hat man vor vielen hundert Jahren
schon Perlenketten hergestellt. Wir benutzen Draht und silberfarbene Kugeln.
Nun zeig ich Euch aber unser Dorf.
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Zuerst will ich Euch das hier zeigen. Darüber sind wir besonders froh.. Das ist eine
Wasserpumpe, mit der wir immer frisches, sauberes Wasser aus einem tiefen Brunnen holen.
Nun müssen wir kein verschmutztes Wasser mehr trinken. Schmutziges Wasser fließt gleich
durch eine Rinne ab.
Wie wir eine Wasserpumpe erhalten haben, wollt Ihr wissen?
Das kam so:
Eines Tages kam ein Mann in unser Dorf. Er ging zu den Männern und bat sie, eine
Versammlung einzuberufen. Er komme von der Lutherischen Kirche und von Brot für die
Welt und wolle uns helfen, die Landwirtschaft in unserem Dorf zu verbessern, erklärte er.
Alle staunten und waren etwas misstrauisch. Welche Probleme es denn gäbe, wollte er
wissen. Und dann zählten die Dorfbewohner alle Schwierigkeiten auf:
- meist kein eigenes Land,
- fast alle sind Tagelöhner, die nur manchmal Arbeit haben.
- alle haben nicht genug zu essen
- der gesamte Reis ist im Laufe des Jahres bald aufgegessen und dann müssen wir uns
Geld leihen, um Samen zum Säen zu kaufen. Dadurch haben wir viele, viele Schulden.
- keine Schule,
- viele Krankheiten und kein Geld für Medikamente und so fort
Der Mann von der Lutherischen Kirche sagte: Ein paar Männer und Frauen sollen einen
Dorfrat bilden. Er will ihnen helfen, dass sie bei den Behörden in der Stadt alles bekämen,
was ihnen zusteht. In Indien gibt es einige gute Gesetze, aber wir kannten sie nicht. Wir
konnten ja nicht lesen und schreiben.
Und außerdem hat er dann dem Dorfrat auch etwas Geld gegeben, mit dem sie Samen zum
Säen kauf konnten.
Zum ersten Mal mussten wir uns nicht verschulden.
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Folie 12
Auf den Feldern pflanzen wir Reis an. Wir bekamen auch Geld, damit wir Land pachten
konnten. Jetzt konnten unsere Väter zuhause auf dem Feld arbeiten und mussten nicht mehr
weit weg zu einem reichen Landbesitzer, um zu arbeiten. Früher kamen sie meist nur alle 2
Wochen mal nach Hause. Jetzt wo wir alle zuhause arbeiten, gibt es in unserem Dorf auch
einen viel besseren Zusammenhalt. Ich bin froh, dass mein Vater jetzt immer bei uns ist.
Folie 13
Gemeinsam haben wir Bewässerungsgräben gezogen. In andern Dörfern haben sie dann das
gleiche gemacht.
Reispflanzen brauchen viel Wasser. Früher regnete es mehr und länger, aber jetzt kommt der
große Regen, der Monsun, oft später und bringt nicht mehr so viel Wasser. Deshalb haben wir
die Bewässerungsgräben angelegt.
Und noch etwas: Der Mann von der Lutherischen Kirche und von Brot für die Welt zeigte uns
Reissorten, die die Trockenheit besser vertragen.
Folie 14
Das hier ist ein Reisspeicher. Jeder bringt seinen Reis hierher. Hier ist der Reis sicher
gelagert. Weder Tiere und noch Wasser kommen an den Reis. Der Dorfrat verwaltet den
Reis. Wenn jemand eine schlechte Ernte hatte und keinen Reis zum Aussäen hat, kann er sich
jetzt beim Dorfrat Reis leihen und braucht sich nicht mehr zu verschulden. Im nächsten Jahr,
wenn er wieder mehr geerntet hat, kann er den Reis zurückzahlen.
Auch wechseln wir immer mal die Reissorten. Das laugt den Boden weniger aus.
Folie 15
Iiiiiiii…… Erde mit Würmern, sagt Ihr vielleicht. Wir finden die Würmer besonders gut, denn
sie verwandeln alle Abfälle in prima Kompost, den wir auf die Felder streuen. Wir brauchen
keinen Dünger mehr zu kaufen und der Reis wächst damit wunderbar.
Mit den Leuten von der Lutherischen Kirche und von Brot für die Welt haben diese
Veränderungen begonnen. Bald brauchten wir nicht mehr zu hungern.
Jetzt zeige ich Euch noch was Neues:
Folie 16
Das hier rechts ist unsere Kochstelle vor dem Haus. Wir machen Feuer in einem offenen
Herd aus Ton und stellen den Kochtopf darauf.
Wenn der Monsunregen kommt, müssen wir in der Hütte kochen. Dann ist die Hütte voller
Qualm, weil der Rauch nicht abziehen kann.
Die Männer von der Lutherischen Kirche und von Brot für die Welt haben uns gezeigt, wie
man ein Rohr am Ofen anbringt, durch das der Rauch nach draußen entweichen kann.
Folie 17
Seit wir Ziegen haben, sind unsere Jungs von den jungen Zicklein begeistert. Sie tragen sie
überall herum. Unsere Tiere erhalten jetzt auch Impfungen. Ganz selten stirbt jetzt noch ein
Tier. Das war früher anders. Wir halten jetzt auch Enten und Schweine.
Folie 18
Hier staunen Besucher aus Deutschland, wie wir das Land aufforsten. Wir wollen hier wieder
Wald haben. Der Wald hält die gute Erde fest und saugt viel Wasser auf. Später gibt er es
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wieder ab und wir können dann genug Wasser an den Pumpen holen. Ohne Wald können wir
kein Brennholz sammeln.
Folie 19
Die grünen Tierchen gefallen den Bewohnern des Nachbardorfes besonders gut. Sie hoffen,
dass sich die grünen Raupen an den Blättern der Bäume richtig satt fressen. Denn wenn sie
sich dick und fett gefressen haben, beginnen die Raupen aus einer Warze einen Saft
abzusondern, der an der Luft zu einem dünnen Seidenfaden wird.
Das sind also Seidenraupen, die die Blätter der Maulbeerbäume fressen. Nur diese Blätter
mögen sie.
Folie 20
Die Raupe dreht den Faden um sich herum und es kommen immer neue Fäden hinzu, bis ein
richtiger weißer Kokon daraus geworden ist. Diesen Kokon pflücken die Bauern und
verkaufen ihn an eine Fabrik, die Seidenfäden daraus spinnt. Aus Seide kann man alle Kleider
herstellen.
Aber wo kommen die Raupen her?
Folie 21
Das seht ihr hier. Das sind Raupeneier, die die Bauern kaufen. Aus diesen Eiern schlüpfen
dann die Raupen. Wenn die Raupe sich an den Blättern fett gefressen und den Kokon gewebt
hat, dann entwickelt sich darin aus der Raupe ein Schmetterling, der wieder solche Eier legt.
Folie 22
Seht mal, auch das ist neu: wir pflanzen jetzt viel mehr an: Bananen und Mangos, außerdem
haben wir Ingwer und Yams, daraus kochen wir wohlschmeckenden Brei oder machen
Bratlinglinge.
Folie 23
Für alle Kinder aus unsern Dörfern war es ein Freudentag, als uns unsere Eltern zum
allerersten Mal eine Schuluniform kaufen konnten und wir die Schule besuchen durften.
Nun können wir lesen, schreiben und rechnen lernen. Nachmittags erhalten wir in unserem
Dorf zusätzlich noch Unterricht, damit wir wirklich gut lesen und schreiben lernen. Wir
setzen uns dazu einfach auf eine Plane auf dem Boden.
Unsere Eltern sind sehr stolz auf uns. Wenn sie zu einer Behörde gehen müssen, nehmen sie
uns mit, damit wir ihnen Formulare und Hinweise vorlesen können.
Folie 24
Auch Bücher haben wir von der Lutherischen Kirche und von Brot für die Welt erhalten
Folie 25 + 26
Wie wir beim Unterricht auf dem Boden sitzen, so wird auch der Stoff in der Schneiderei auf
dem Boden zugeschnitten. Eine Näherin hat eine wunderschön verzierte alte Nähmaschine,
die gut funktioniert.
Seit unsere Familien etwas Geld verdienen und genug zu essen haben, haben sie auf
Vorschlag unseres Beraters eine Spar- und Kreditgruppe im Dorf gebildet. Dort geben wir
Geld hin, das wir nicht sofort brauchen. Wenn das Geld einmal nicht reicht, können wir uns
dort auch Geld leihen. Früher mussten wir uns bei reichen Leuten Geld leihen und manchmal
mehr als doppelt so viel Geld zurückgeben wie wir uns geliehen hatten. Das ist nun vorbei.
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Folie 27
Jetzt konnte ich Euch zeigen, wie gut es uns schon geht. Kleinbauern brauchen nur ein Stückchen Land und ein wenig Hilfe. Dann können wir uns auch selbst versorgen und haben genug
zum Leben. Den kleinen Babys geht es gut, den Geschwistern, der Mutter, dem Vater und den
Großeltern. Wir freuen uns alle und ich bin glücklich!
Eure Amodini
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