27_Hauptschule_2005_FJ_Thema_4_Loesung

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Examenskolloquium Sportpädagogik
Schneider Angela, Hallbauer Steffen
Hauptschule 2005 FJ Thema 4:
Sportunterricht an der Hauptschule ist ein Unterrichtsfach, in dem relativ häufig
Konflikte zu bewältigen sind.
Erläutern sie diese Feststellung und zeigen sie an drei Beispielen, wie im
Sportunterricht der Hauptschule Konfliktfähigkeit vermittelt werden kann.
1. Situation an der Hauptschule
1.1 Besonderheiten im Sportunterricht der Hauptschule
1.2 Lehrplan
2. Art der Konflikte
3. Lösungsvorschläge der Konflikte
3.1 Sprache und Gesprächsregeln
3.2 Einführung neuer Spiele
3.3 Schüler übernehmen Schiedsrichteraufgaben
1. Situation an der Hauptschule
- viele Ausländer
- Zerrüttetes Elternhaus oder allein erziehende Eltern → Kinder sind lange
alleine und auf sich gestellt
- Finanzielle Einschränkung der Familie
- Schlechte schulische Leistungen da oft Sprachprobleme
- Schlechte Berufsaussichten
1.1 Besonderheiten im Sportunterricht der Hauptschule
- - Konflikte aus dem Alltag werden in der Sporthalle ausgetragen, weil es
dort keine Sitzordnung gibt → Lehrer kann oft nicht schnell genug
reagieren
- Wenn keine festen Gesprächs- und Verhaltenregeln existieren, haben die
Schüler große Freiheiten und können sich nicht auf feste Rituale
verlassen
- Sportliche und unsportliche Schüler harmonieren nicht
- Bei Mitbestimmungsrecht der Schüler bzgl. Unterrichtsinhalt ist kein
Konsens möglich
- Grundsatzstreitereien der verschiedenen Nationen: Türken, Russen,
Deutsche, …
- Viele Hauptschulen sind schlecht ausgestattet, sodass der
Sportunterricht inhaltlich nicht viel Abwechslung bietet
- Alle Schüler befinden sich in einem direkten Konkurrenzkampf
- Sprachbarriere: verschiedene Nationalitäten oder Wortschatz fehlt
→ keine Einigung mit Worten
→ Regeln/Spiele werden nicht verstanden
→ unfaires Verhalten / Regelverstoß
1.2 Lehrplan:
- Fächerübergreifende
und
fachbezogene
Unterrichtsund
Erziehungsaufgaben
i. Zusammenleben mit anderen 2.2 Die Schule gibt Raum für
vielfältige soziale Erfahrungen und ermöglicht soziales Lernen und
Handeln. Der Umgang mit Gleichaltrigen, Erwachsenen, Menschen
anderer Nationalitäten, Kulturen und Religionen erfordert Respekt
und Toleranz. Ein gemeinsam entwickeltes und von allen
getragenes
Erziehungskonzept
fördert
das
Zusammengehörigkeitsgefühl, hilft bei der Lösung von Konflikten
und kann Gewalt an der Schule verhindern. Zur Prävention und bei
der Aufarbeitung von Konfliktsituationen sind Schüler altersgemäß
zu beteiligen, z. B. als Tutoren bei der Betreuung von Mitschülern
oder im Rahmen von Streitschlichterprogrammen.
ii. Zur politischen Bildung der Schüler gehört es, dass sie einerseits
gewaltfreie Konfliktlösungen kennen lernen und einüben,
andererseits verstehen, dass der Staat Freiheit und menschenwürdiges Zusammenleben gegen gewalttätige Angreifer notfalls mit
Gewalt verteidigen muss.
2. Art der Konflikte
- Beschimpfungen, Bullying
- Schlägerei
- Verweigerung / Protest
- Ausschluss von Mitschülern
3. Lösungsmöglichkeiten
Was bedeutet Konfliktfähigkeit?
- Respektvoller Umgang miteinander
- Probleme ansprechen und verbal lösen
- Einsicht, Einigung, Konsens, Kompromiss
- Regeln beachten lernen
- Versuchen, den Anderen zu verstehen
- Gleiches Recht für alle
Voraussetzungen für konfliktfähiges Handeln sind:
- frühzeitiges Erkennen einer Konfliktsituation
- keine Scheu vor Konflikten, denn sie können durch eine Veränderung zu
einer verbesserten Situation führen
- eine realistische Fremdwahrnehmung
- ein positives Selbstbewusstsein
- Einfühlungsvermögen und Verständnis für die Ansichten der anderen
Streitpartei sowie
- ein gesundes Maß an Selbstbehauptung
Def.: Der Begriff der Konfliktfähigkeit beschreibt die Fähigkeit, eine
Auseinandersetzung aufzunehmen, konstruktiv zu bewältigen und nach
Möglichkeit bereits im Vorfeld zu vermeiden. Die Bewältigung von
Konflikten impliziert dabei nicht nur die Suche nach einer angemessenen
Lösung, sondern auch das Schaffen einer Basis guter Beziehungen,
Stärkung von Toleranz und Offenheit, sowie den Aufbau einer fairen
Streitkultur.
Zur konstruktiven Lösung des Konflikts muss von der emotionalen Ebene
Abstand genommen werden, so dass der Konflikt auf einer sachlichen
Ebene bewältigt werden kann.
3.1 Sprache und Gesprächsregeln
- Nur Deutsch im Sportunterricht
- Gesprächsregeln: sich melden, aussprechen lassen, Fragen stellen
dürfen, sich nicht auslachen, Problem im gemeinsamen Gespräch
diskutieren – nicht schlagen oder beschimpfen
- Rituale einführen: gemeinsame Besprechung zu Beginn und am Ende
der Stunde
3.2 Einführung neuer Spiele
- Spiele ausprobieren und nötige Regeln in der Gruppe erarbeiten: z.B.
Raufen und Ringen: was darf man? was ist verboten? Wie wird ein
Regelverstoß bestraft?
3.3 Schüler übernehmen Schiedsrichteraufgaben
- Schüler sind selbst Schiedsrichter: Unparteiisches Beobachten und
regelgerechtes Handeln
Quellen: Lehrplan
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