Raps – ein vielseitiger Rohstoff Eine Biologie – Chemie Facharbeit von Eike Miesikowski Jan Pieper Tobias ... Felix Wischke Urs Spindler 1 Inhalt 1. Gewinnung von Rapsöl aus Rapssamen S. 3 1.1 Durch Kalt-Extraktion 1.2 Durch Heiß-Extraktion 2. Verwendung von Rapsöl S. 4 2.1 Rapsöl als Speiseöl 2.2 Rapsöl im Asphalt 2.3 Rapsöl als Kraftstoff 2.4 Weitere Verwendungsbereiche von Rapsöl 3. Vom Rapsöl zum Biodiesel S. 5-6 3.1 Erklärung der Umstände 3.2 Produktion von Biodiesel 3.3 Experiment zur Viskosität 4. Vor- und Nachteile von Biodiesel S. 7-8 4.1 Limitierte Emissionen 4.2 Allgemeine Umweltvorteile 5. Gewinnung von Diesel aus Rohöl S. 9-10 5.1 Reinigung des Rohöls 5.2 Die Destillation 5.3 Entschwefelung 5.4 Vermischung 6. Umweltbelastung von Bio-Diesel und Fossil-Diesel im Vergleich S. 11-13 6.1 Verminderung von Emission bei der Herstellung von Biodiesel im Vergleich zu Diesel 6.2 Versäuerungspotenzial 6.3 Biodiesel und die Gefährdung von Wasser und Boden 6.4 Vorteile beim Verbrauch von Endlichen Ressourcen bei der Herstellung von Biodiesel im Vergleich zu Diesel. 6.5 Vergleich der Schadstoffemission von Biodiesel und Diesel 6.6 Kosten der C02 Einsparung Arbeitsaufteilung und Quellenangaben S. 14 2 1. Gewinnung von Rapsöl aus Rapssamen 1.1 Durch Kalt-Extraktion: Man kann Rapsöl durch Kalt-Extraktion gewinnen. Dazu braucht man einen Mörser, einen Trichter, Filterpapier, ein Becherglas ein Wasserbad, Rapssamen und Heptan oder Hexan Durchführung: Man zerreibt 50 Gramm Rapssamen mit dem doppelten Volumen an Heptan. Die dabei entstehende Flüssigkeit wird in ein Becherglas Abfiltriert und das Lösungsmittel des Filtrats wird über ein Wasserbad unter einem Abzug abgedampft Bei diesem Prozess werden einige Tropfen reines Öl gewonnen, wobei das Öl hierbei etwas hell-gelber ist, als das bei der Heiß-Extraktion und von der Konsistenz her etwas dünnflüssiger. 1.2 Durch Heiß-Extraktion: Die Gewinnung von Rapsöl durch die HeißExtraktion ist im Gegensatz zu der durch KaltExtraktion wesentlich komplizierter. Man benötigt dafür einen Mörser, einen 250ml Erlenmeyerkolben, einen durchbohrten Stopfen, einen Rückflusskühler, ein Stativ, einen Dreifuß, einen Bunsenbrenner, einen Trichter, Filterpapier, ein Becherglas, ein 100ml Wasserbad und natürlich Rapssamen und Heptan oder Hexan. Durchführung: Zuerst muss man 50 Gramm Rapssamen im Mörser zerkleinern und die zerkleinerten Rapssamen in den Erlenmeyerkolben geben. Die zerkleinerten Rapssamen werden dann mit dem doppelten Volumen Heptan übergossen und der Kolben wird danach mit einem durchbohrten Stopfen und einem Rückflusskühler verschlossen. Dann wird das ganze mit dann mit dem Bunsenbrenner erhitzt, so dass die Flüssigkeit einige Minuten siedet. Anschließend muss man den Inhalt des Kolbens filtrieren und das Lösungsmittel des Filtrats über einem Wasserbad unter dem Abzug abdampfen lassen. Aufbau mit Erlenmeierkolben, Rückflusskühler und Bunsenbrenner Bei diesem Prozess werden einige Tropfen reines Öl gewonnen. Das Öl, welches bei dieser Extraktion gewonnen wird ist gelbintensiver und von der Konsistenz her dickflüssiger als das Öl, welches bei der Kalt-Extraktion gewonnen wird. 3 2. Verwendung von Rapsöl 2.1 Rapsöl als Speiseöl Rapsöl ist das wertvollste Speiseöl und findet viele Verwendungsmöglichkeiten in der kalten und heißen Küche. Durch seinen nussigen Geschmack kann man es gut für die Zubereitung von Salaten verwenden und durch seine Temperaturbeständigkeit lässt es sich auch zum Dünsten, Garen, Backen und Kurzbraten gebrauchen. Rapsöl bleibt im Kühlschrank flüssig und eignet sich daher auch gut für das Marinieren von Käse und auch mit Ei- und Milchprodukten ergänzt es sich sehr gut. Der Rauchpunkt von Rapsöl liegt bei 179C° und daher kann es auf kleiner Flamme zum Garen und Kurzbraten von Fisch, Fleisch Tofu und anderen Speisen verwendet werden. Rapsöl regt den Stoffwechsel an und fördert den Aufbau der Zellmembranen, außerdem beugt es Herz und Kreislauferkrankungen vor 2.2 Rapsöl im Asphalt Asphalt enthält normalerweise 30% Wasser und 70% Bitumen, welches aus Erdöl hergestellt wird. Bei Sanierungsarbeiten am Straßenbelag lässt sich der Bitumen-Anteil jedoch verringern in dem statt des üblichen Erdöls 5% Rapsöl enthalten sind. Dadurch ist der neuartige Belag umweltfreundlicher und widerstandsfähiger als der herkömmliche Asphalt. Der neue Asphalt wird viermal so fest und hält länger als der alte, da das enthaltene Rapsöl mit der Zeit verharzt. Außerdem wird durch seine raue Oberfläche die Rutschgefahr vermindert. 2.3 Rapsöl als Kraftstoff Es gibt zwei Möglichkeiten Rapsöl als Kraftstoff zu Verwenden: Man kann es entweder kaltgepresst lassen, oder aber es zu Biodiesel umestern um es dann in jeden Dieselmotor fahren zu können. Biodiesel ist Chemisch aggressiver als gewöhnlicher Diesel aber viele Hersteller bieten schon Serienmäßig und ohne Aufpreis Motoren an, die Biodiesel vertragen. Die zweite Möglichkeit ist es einen Traktor oder PKW gleich mit dem kaltgepressten, naturbelassenen Rapsöl anzutreiben. Da Rapsöl aber Zähflüssiger ist als Biodiesel, muss dafür der ganze Motor umgerüstet werden. Mit einem auf diese Weise umgerüsteten Motor kann man dann beliebig zwischen der Verwendung von Rapsöl und Biodiesel wechseln. Bei einem durchschnittlich starken Schlepper kostet diese Umrüstung 5000€, will man den Dieselmotor seinen Autos umrüsten lassen will, liegt der Preis, je nach Fabrikat und Werkstatt, zwischen 1500 und 2500€. 2.4 Weitere Verwendungsbereiche von Rapsöl Rapsöl lässt sich des weiteren auch zur Herstellung von Farben und Waschmitteln verwenden und als Ketten- und Hydrauliköl. Hierzu ließen sich jedoch keine näheren Informationen finden. 4 3. Vom Rapsöl zum Biodiesel 3.1 Das Rapsöl wird nach dem Pressen und Filtern in Ester, oder Roh-Biodiesel, umgewandelt. Dies geschieht im Rahmen einer chemischen Reaktion. Rapsöl besteht, wie alle Fette, aus Fettsäure Molekülen, die aus langen Ketten der Elemente Sauerstoff (O), Wasserstoff (H), und Kohlenstoff (C) gebildet werden und einem Alkoholmolekühl, welches diese Fettsäure-Ketten bindet. Bei normalen pflanzlichen oder tierischen Fetten wie auch dem Rapsöl ist dies der dreiwertige Alkohol Glyzerin. Das Rapsöl vor der Umesterung mit markiertem Spaltungspunkt Man spricht von dreiwertig, da ein Glyzerin - Molekül drei Fettsäure - Moleküle binden kann. Um die Eigenschaften eines Treibstoffs zu erreichen, benötigt man allerdings einen einwertigen Alkohol, wie das, hier benutzte, Methanol, welches in einer chemischen Reaktion den Platz des Glyzerins einnimmt. Diesen Vorgang führten wir selbst in einem Experiment durch. Die erste Versuchsdurchführu ng scheiterte jedoch aufgrund falscher Angaben in der Vorlage, er lief bei viel zu hoher Temperatur ab, woraufhin der Alkohol verdampfte und es nicht zu der gewünschten Reaktion mit dem Das Rapsöl nach Umesterung: Biodiesel Rapsöl kam. Im darauffolgenden Experiment mit verändertem Versuchsaufbau und korrekten Angaben verlief die Umesterung erfolgreich (s.h. Bilder) 5 3.2 Für den Versuch verwendeten wir: - 50g Rapsöl 15g Methanol 0,2g Natriumhydroxid 40ml Salzsäure Etwas destilliertes Wasser Das Rapsöl wird zusammen mit 10g des Methanols erwärmt, kurze Zeit später wird der Rest des Methanols hinzugegeben, in dem zuvor das Natriumhydrooxid gelöst wurde. Bei der nachfolgenden Reaktion werden die Fettmoleküle aufgespaltet, dann setzen sie sich in neuer Form mit dem Methanol zu einwertigen Fettmolekülen zusammen. Bei dieser Reaktion fungiert das Natriumhydrooxid lediglich als Katalysator. Nach der Reaktion setzt sich das abgespaltene Glyzerin größtenteils in einer wässrigen Phase ab, da es sich nicht in der Fettphase des Biodiesels löst. Eventuell im Biodiesel befindliche Überreste des Glyzerins, werden mit der Salzsäure und dem Wasser herausgewaschen. Aufbau mit Rückflusskühlung, Thermometer und Magnetrührer/Kochfeld 3.3 Die Veränderung lässt sich leicht an Unterschieden bezüglich der Viskosität feststellen. In unserem Versuch zur Viskosität ließen wir jeweils eine Glaskugel von gleicher Größe in einem Standzylinder hinabsinken und maßen die Zeit, die sie für die, gleich bemessene, Strecke in Biodiesel und Rapsöl benötigte. In Rapsöl 20sec. In Biodiesel 12.3sec. Rapsöl hat demnach eine bedeutend höhere Viskosität als Biodiesel. Dieses Ergebnis lässt sich durch den unterschiedlichen molekularen Aufbau von Rapsöl und Biodiesel erklären, so sind Moleküle des Rapsöls, aufgrund des drei Fettsäure Moleküle bindenden Glyzerins, ca. dreimal größer als das, nur eine Fettsäure bindende, Methanol in einem Molekül des Biodiesels. Dadurch sinkt die Glaskugel im Rapsöl langsamer, weil sie die Moleküle schwerer verdrängen kann, als im Biodiesel. 6 Aufbau mit zwei Reagenzgläsern mit Rapsöl/Biodiesel 4. Vor- und Nachteile von Biodiesel 4.1 Limitierte Emissionen In den vergangenen Jahren wurden in Deutschland, Österreich, Frankreich, Schweden, Italien, USA und anderen Ländern umfangreiche Untersuchungen der Abgaszusammensetzung von Motoren beim Betrieb mit BIODIESEL durchgeführt. Alle diese Versuche zeigen, dass Motoren, die die gesetzlich vorgeschriebenen Abgaswerte bei Betrieb mit konventionellem Diesel einhalten, bei der Umstellung auf BIODIESEL diese Grenzwerte in der Regel nicht überschreiten. IM Gegenteil, die meisten Abgaswerte liegen niedriger. Im Durchschnitt gelten im Vergleich zu Dieselkraftstoff für Fahrzeuge ohne Oxidationskatalysator die in der Tabelle zusammengestellten Werte. Komponenten Emissionsänderungen gegenüber fossilem Diesel In etwa gleich 20 – 40 % niedriger 40 – 50 % niedriger 0 – 40 % niedriger Je nach Motor, meist 0 – 15 % hoher, oft auch niedriger Kohlenmonoxid Kohlenwasserstoffe Ruß Partikel Stickstoffoxide 4.2 Allgemeine Umweltvorteile - Der biologische Kohlenstoff- Kreislauf ist geschlossen, weil die Ölpflanze den gesamten Kohlenstoff, den sie bei der Verbrennung in Form von CO² abgibt, während des Wachstums aus der Luft aufgenommen hat. - Die Energiebilanz von Pflanzenölkraftstoffen ist positiv, d.h. die im Pflanzenöl gespeicherte Sonnenenergie ist deutlich größer als die zu seiner Herstellung verwendete Fremdenergie. - -Pflanzenölkraftstoffe belasten die Umwelt weniger durch klimawirksame Schadstoffe. - Rapspflanzen reduzieren Stickstoffauswaschungen und gelten als Bodenverbesserer wegen der intensiven Durchwurzelung und besseren Nährstoffnutzung als z.B. Grassaaten auf Stilllegungsflächen. Winterraps Bedeckt über elf Monate im Jahr den Boden. Er verhindert hierdurch Nährstoffauswaschungen und den Boden. - Biodiesel ist ein exzellenter Dieselkraftstoff. Die Abgaswerte werden zum Teil deutlich verringert. Wegen der Schwefelfreiheit können hochwirksame Abgaskatalysatoren mit langer Lebensdauer eingesetzt werden. Der Sauerstoffgehalt ermöglicht hocheffiziente Aggregate mit ausgezeichneten Verbrennungswerten zu bauen. 7 - Biodiesel gefährdet beim Betrieb und Umfüllen weit weniger die Umweltgüter Boden und Wasser. - Raps ist eine wirtschaftliche Alternative zur Stilllegung. Er erhält die Bodenfruchtbarkeit und ist ein guter Verwerter von organischem Dünger, wie z.B. Gülle. Für die Herstellung von Biodiesel Werden keine zusätzlichen Subventionen benötigt, außer der Garantie, dass die gegenwärtig gesetzlich festgesetzte steuerliche Regelung beibehalten wird, d.h., dass BIODIESEL nicht der Mineralölsteuer unterworfen wird. Ebenso selbstverständlich wie diese guten Eigenschaften von den Befürwortern regenerativer Kraftstoffe in Anspruch genommen werden, führen Kritiker folgende Argumente an: - Gegenüber fossilem Dieselkraftstoff wird nur wenig an Klimagasen eingespart, da zusätzlich zu den Emissionen durch die fossilen Hilfsenergien bei der landwirtschaftlichen Produktion große Mengen von Lachgas freigesetzt werden. - Die Rapskultur verlangt große Mengen von Düngemitteln, Herbiziden und Pestiziden und Führt damit zur Belastung von Grundwässern und Boden. Die Atmosphäre wird zusätzlich mit Lachgas, eine, hochwirksamen Klimagas, und Ammoniak das zum Sauren Regen beiträgt, belastet. - Die Herstellung von BIODIESEL ist viel teurer als andere Optionen, die auch geeignet sind, die Emission von Klimagasen zu verringern (z.B. Verbesserung der Wärmeisolierung von Häusern ). Zum großen Teil beziehen sich diese Argumente auf Untersuchungen des Umweltbundesamt von 1998 und 1999, dessen negative Einschätzung der BIODIESEL- Strategie leider zu kontroversen Diskussionen wesentlich beigetragen hat. 8 5. Gewinnung von Diesel aus Rohöl 5.1 Nach der Förderung des Rohöls wird dieses in eine Raffinerie verschifft. Da dieser Ablauf nicht komplett steril verläuft, ist das Öl bei Ankunft stark mit Meerwasser und anderen Fremdstoffen verunreinigt. Dies geschieht durch einfach Sieb- und chemische Reinigungsverfahren. 5.2 Die Destillation Diese ist der Hauptschritt in der Verarbeitung des gereinigten Rohöls zu Dieselkraftstoff. Die Kohlenwasserstoffe, aus denen das Öl besteht, weisen je nach Molekülgröße ein unterschiedliches Siedeverhalten auf. So ist es möglich, mit Hilfe von Wärme eine Trennung nach Molekülgrößen vorzunehmen. Das Öl wird in Wärmeaustauschern vorgewärmt und in den Röhrenöfen auf Destillationstemperatur aufgeheizt. Die eigentliche Destillation findet im Hauptturm statt, hier werden die verschiedenen Gruppen aufgespalten. Benzin siedet z.B. zwischen 35 und 210 °C, Mitteldestillate, der Grundstoff für Diesel, dagegen erst bei 170 bis 370 °C. Die Dämpfe steigen in den bis zu 50 Meter hohen Destillationstürmen auf. Je schwerer sie sind, desto schneller verflüssigen sie sich wieder. Auf den Destillationsböden, bilden sich so unterschiedliche Schichten. Durch im Boden befindliche Öffnungen treten nachströmende Dämpfe aus, mischen sich mit den Bereits kondensierenden Ölpartikeln. Die Leichteren steigen sofort wieder auf, schwerere sinken durch die Destillationsturm mit angeschlossenen Aggregaten Öffnungen nach unten. Die leichtesten Bestandteile (Methan, Ethan, Propan, Butan) durchströmen den Turm und werden oben in Gasform abgeleitet. Die schwersten Anteile sinken direkt nach unten und werden dort abgeleitet. Die Mitteldestillate sammeln sich an den Rändern der mittleren Schichten und können von dort aus später weiterverarbeitet werden. Es entstehen auf diese Art und Weise bis zu 80 verschiedene Destillate. 9 5.3 Entschwefelung In einem sogenannten Hydrofiner werden die Mitteldestillate anschließend mit Wasserstoff vermischt und erhitzt. Das heiße Gemisch wird in einen, mit einem Katalysator gefüllten, Reaktor geleitet. Dort verbindet sich bei ca. 300 bis 400 C° der Schwefel aus dem Mitteldestillat mit dem Wasserstoff zu Schwefelwasserstoff. Dieser wird in einer weiteren Anlage in elementaren Schwefel und Wasserstoff zerlegt. Letztgenannter wird zum Anfang des Verfahrens zurückgeführt. Der entstehende Schwefel deckt einen großen Teil des jährlichen Bedarfes der chemischen Industrie ab. 5.4 Vermischung In der Mischanlage werden die Mitteldestillate ein weiteres Mal erhitzt und mit bis zu zwölf anderen Destillatsstufen nach ständig wechselnder Rezeptur vermischt. Dieser Prozess steigert die Zündfähigkeit des Diesels und lässt Abbildung eines Hydrofiners ihn seine Endqualität erreichen, die der DIN EN 590 Norm in Punkto Schwefelgehalt und Vorkommen anderer Schadstoffe entsprechen muss, um auf dem Markt zugelassen zu werden. 10 6. Umweltbelastung von Bio-Diesel und Fossil-Diesel im Vergleich 6.1 Verminderung von Emission bei der Herstellung von Biodiesel im Vergleich zu Diesel Biodiesel-Szenario - Rapsschrot ersetzt einen Teil des importierten Sojaschrots pflanzliches Glyzerin ersetzt synthetisches Glyzerin BIODIESEL ersetzt fossilen Dieselkraftstoff In den Tabellen 3.1.1 und 3.1.2 sind jeweils die Produkte und die ihnen zugeordneten Aufwendungen an fossilen Energieträgern und an Emissionen von Klimagasen zusammengestellt. Die Werte sind auf die Herstellung von 1.000 kg Biodiesel bezogen. Sie berücksichtigen nicht die N2O-Emission aus Düngemittelherstellung und aus dem Ackerbau. Diese Werte können natürlich durch einfache Divisionen auf andere Bezugsgrößen, z.B. kg Diesel-Äquivalent oder ha Anbaufläche umgerechnet werden. Tabelle 6.1.1: Das fossile Energie-Szenario Tabelle 6.1.2: Das Biodiesel-Szenario (die Werte werden durch das Äquivalent beim Biodiesel ersetzt): Wenn wir die beiden Systeme gegeneinander bilanzieren, können die Einsparungen an fossiler Energie und an Klimagasemissionen berechnet werden. Sie betragen: - - Einsparung fossiler Energieträger beim Biodiesel-Szenarium für jeden Liter Fossildiesel, der durch BIODIESEL ersetzt wird: 42,8 MJ/l DKÄ, oder 50,7 MJ/kg DKÄ Die Einsparungen an Klimagasemissionen betragen für jeden Liter Fossildiesel, der durch BIODIESEL ersetzt wird: 3,24 kg CO2eq/l DKÄ, oder 3,84 kg CO2eq/kg DKÄ Legende: CO2EQ GJ MJ CO2 Gleichwert, d.h. Wirkung anderer Klimagase umgerechnet auf C02-Wirkung Gigajoule Megajoule 11 DKÄ 6.2 Dieselkraftstoffäquivalent Versäuerungspotenzial Eine Folge von Produktion und Verbrennung von Bio- und Fossildiesel ist die Bildung von Säurebildnern, die sich in der Troposphäre (der niederen Atmosphäre) zum „gefürchteten“ Sauren Regen verbinden. Hier zu erwähnen wären: - SO2 (Schwefeldioxid) - NH3 (Ammoniak) - O2 (Stickoxide) - HCI (Salzsäure) - H2CO2 (Kohlensäure) Es zeichnete sich in allen Ergebnissen ab, dass der Biodiesel, aufgrund des höheren Stickstoffverbrauchs und Abgabe bei der Produktion (Düngung des Raps), deutlich schlechter als der Diesel abschneidet. Dabei wurde allerdings nicht berücksichtigt, das in den USA, wo die Studie angefertigt wurde, eine erhebliche Verfälschung des Ergebnisses durch dort auftretende NH3 Emissionen z.B. beim Soja-Anbau auftreten. Rechnet man diese Verfälschung raus, verändert sich das Ergebnis erheblich zu Gunsten des Biodiesels. Trotzdem kann man diesbezüglich noch keine wirklich aussagekräftigen Thesen aufstellen. 6.3 Biodiesel und die Gefährdung von Wasser und Boden. Mineralölprodukte stellen aufgrund ihrer Toxizität und schweren biologischen Abbaubarkeit ein großes Gefährdungspotential für Boden und Wasser dar. Biodiesel ist dem gegenüber, da er ja lediglich ein Fett ist, ungiftig und leicht biologisch abbaubar. Biodiesel ist in Österreich als nicht wassergefährdend eingestuft. In Frankreich wurde er sogar als Lebensmittelqualität zugelassen. Trotzdem ist er in Deutschland in der Wassergefährdungsklasse WGK1 (schwach Wassergefährdend) eingestuft. Es wurde allerdings angemerkt, das er deutlich günstiger zu bewerten ist als Kraftstoffe auf Mineralölbasis. Der positive Eindruck verschlechtert sich etwas, da Biodiesel immer noch mit Hilfe von Erdölprodukten hergestellt wird. Mann kann nun, wenn man diesen Umstand in Betracht zieht, verlässliche Zahlen für die Wasserbelastung des Oberflächenwassers bei der Herstellung berechnen: Wasserbelastung durch Erdölprodukte Herstellung von fossilen Dieselkraftstoff G/1000Liter Wasser 0.94 – 1,18 Herstellung von Biodiesel 0,06 – 0,08 6.4 Vorteile beim Verbrauch von Endlichen Ressourcen bei der Herstellung von Biodiesel im Vergleich zu Diesel. 6.5 Natürliche Ressourcen Szenarienvergleich Einsparung [Kg/Kg Dkä] Biodiesel Fossildiesel Mehrverbrauch Erdöl und andere fossile Energieträger 0,680 1,873 +1,193 Kalkstein und Tonmineralien 0,125 0,002 -0,123 Phosphaterz 0,225 0,022 -0,203 Rohkali /29/ 0,319 0,110 -0,209 Steinsalz /29/ 0,004 0,319 12 +0,3 Schwefel 0,015 0,001 -0,014 Aus der Tabelle geht hervor, das 1Kg Biodiesel 1,193Kg Fossil Diesel spart 13 6.5 Vergleich der Schadstoffemission von Biodiesel und Diesel Die folgenden Werte wurden bei einer Verbrennung von Fossil- und Biodiesel ermittelt. Zu den Stoffen ist zu sagen das ihre Wirkung auf Mensch und Umwelt prinzipiell nicht vergleichbar oder aufrechenbar sind, d.h. dass man die Tabelle nicht mit einem einzigen Ergebnis zusammenfassen kann. Das liegt daran das die Schadstoffe weitgehend differenzierte Wirkungen haben. Bspw. Dieselpartikel und PAK wirken Krebsfördernd, SO2 führt zu Erkrankungen der Atemwege, gemeinsam haben die Stoffe eine Sublimierende Wirkung. Schadstoff Stickoxide NOx Schwefeldioxid SO2 Ammoniak NH3 Staub Dieselpartikel Formaldehyd Benzol PAK (relative Einheit DK = 1) NMHC Immissionen g/kg DKÄ DK 21,1 9,9 2,55 0,225 1,57 0,163 0,0155 1,00 3,72 BIODIESEL 18.3 2,27 6,922 0,480 1,17 0,164 0,0110 0,25 3,23 Trotzdem kann man aus der Tabelle schließen das Biodiesel viele, insbesondere Krebserregende Stoffe sowie SO2 und NOX Emissionen reduziert. 6.6 Kosten der C02 Einsparung Wird anstelle von Dieselkraftstoff Biodiesel verbraucht, so entgeht dem Fiskus: - 0,31 Euro/L Mineralölsteuer 0,09 Euro/L Ökosteuer Der Leicht erhöhte Verbrauch wegen des niedrigeren Brennwertes von Biodiesel lässt sich gut durch eine angepasste Fahrweise ausgleichen. So ist der Biodiesel in Bezug auf Preis und Verbrauch attraktiv. Des Weiteren fördert man mit dem Gebrauch von Biodiesel Arbeitsplätze und die Umwelt. Aufgrund dieser guten Voraussetzungen ist abzusehen das Biodiesel wichtiger werden wird in einer Zukunft die auf ihre Umwelt wert legt. 14 Arbeitsaufteilung Tobias: Aufgabe Eins und Zwei Jan: Aufgabe Drei Eike: Aufgabe Vier Felix: Aufgabe Sechs Urs: Aufgabe Fünf, sämtliche Grafiken, Layout Quellen www.biodiesel.de www.aral.de www.wissen.de Private Internetseiten RZ – Studie Biodiesel 15